Wer ist für die Katastrophe des Ukrainekrieges verantwortlich?

Ukraineflagge
Quelle: Pixabay

Die Politikwissenschaftler Benjamin Abelow, John Mearsheimer und Glenn Diesen und der Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs begründen, warum die USA und der Westen die Hauptverantwortung tragen.

Der Ukraine-Krieg, der jetzt seit mehr als 3 Jahren tobt, ist eine schreckliche Katastrophe. Es handelt sich um den  größten Krieg in Europa seit 1945 mit mittlerweile Hundertausenden von getöteten oder schwer verwundeten ukrainischen und russischen Soldaten, Zehntausenden von Toten aus der Zivilbevölkerung und verheerenden Zerstörungen in der Ukraine, aber auch in Russland. Außerdem hat dieser Krieg das Potential, sich zu einem dritten Weltkrieg bis hin zu einem finalen Atomkrieg auszuweiten. Deshalb muss dieser Krieg so schnell wie möglich beendet werden.

Seit der Übernahme der US-Regierung durch Donald Trump vor einigen Wochen ist es zu einer dramatischen 180-Grad-Wende der bisherigen US-amerikanischen Politik in Bezug auf die Ukraine gekommen, sodass ein baldiger Friedensschluss in diesem Stellvertreterkrieg möglich erscheint. Diese Wende geht aber damit einher, dass im Gegensatz zur Politik der USA viele europäische Länder wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland die Unterstützung der Ukraine mit Waffen und Geld weiterführen wollen und eine gigantische Aufrüstung geplant ist. Das ist eine total verrückte Politik. Aber was steckt dahinter?

Ein Grund könnte sein, dass in den EU-Ländern das überaus wirksame Propaganda-Narrativ vom „unprovozierten Angriffskrieg des bösen Putin auf die Ukraine“ in den Mainstream-Medien besonders stark verankert ist, ohne dass vernünftige Gegenstimmen in der Öffentlichkeit breiter Gehör finden können, da deren Vertreter regelmäßig diffamiert und ausgegrenzt werden, zum Beispiel als „Putinversteher“.

In den USA besteht hinsichtlich der Mainstream-Medien wohl eine vergleichbare Situation. Hier scheint aber auch die Tradition der „Free Speech“ entsprechend dem First Amendment (Erster Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung) möglicherweise eine größere gesellschaftliche Wirksamkeit zu entfalten, sodass kritische Stimmen über den Ukraine-Krieg wie diejenigen der im Folgenden angeführten Wissenschaftler nicht so leicht wie bei uns aus der Öffentlichkeit ausgeschaltet werden können.

Deshalb erscheint es sinnvoll, wichtige kritische Stimmen zum Ukraine-Krieg immer wieder zu Wort kommen zu lassen und zur Kenntnis zu bringen. Denn solange das Propaganda-Narrativ des Westens vom „unprovozierten Angriffskrieg Putins“ nicht von größeren Teilen unserer Bevölkerung in Frage gestellt wird, wird der Krieg in der Ukraine nicht zu beenden sein und weitergeführt werden können.

Benjamin Abelow

Benjamin Abelow besitzt einen B. A. in Europäischer Geschichte von der University of Pennsylvania und einen Doktortitel in Medizin von der Yale School of Medicine. Vor seinem Medizinstudium war er in Washington, D.C., tätig, wo er zum Thema Atomwaffenpolitik publiziert und Vorträge gehalten hat. Zu seinen weiteren Interessengebieten zählen die Trauma-Psychologie, einschließlich Kriegstrauma. Seine Website kann hier (1) aufgerufen werden.

Das American Committee for US-Russia Accord (ACURA) hat vor einigen Tagen noch einmal auf das von Benjamin Abelow schon im August 2022 veröffentlichte Buch mit dem Titel „How The West Brought War to Ukraine“ aufmerksam gemacht, das inzwischen dort zur freien Verfügung heruntergeladen werden kann (2). Dieses Buch liegt hier auch in einer ausgezeichneten deutschen Übersetzung vor, die den Titel „Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte. Die Rolle der USA und der NATO im Ukraine-Konflikt“ (3) trägt.

Herausragende US-Politiker und Politikwissenschaftler haben sich zu diesem Buch lobend geäußert. So schrieb Jack E. Matlock, Jr., US-Botschafter in der Sowjetunion 1987 – 1991:

„Eine hervorragende, bemerkenswert prägnante Erklärung der Gefahr, welche die militärische Beteiligung der USA und der NATO in der Ukraine geschaffen hat. Dieses Buch muss von allen gelesen und beachtet werden, die in der Lage sind, rational und verantwortungsbewusst über die amerikanische und europäische Sicherheit nachzudenken.“

Und der US-Politikwissenschaftler John Mearsheimer von der Universität Chicago schrieb:

„Für alle, die daran interessiert sind, die wahren Ursachen der Katastrophe in der Ukraine zu verstehen, ist „Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte“ eine Pflichtlektüre. Abelow argumentiert klar und überzeugend, dass die Vereinigten Staaten und ihre NATO-Verbündeten – nicht Wladimir Putin – die Hauptschuldigen sind.“

Überblick

Der schmale Band, der insgesamt nur 69 Textseiten umfasst und, wie schon gesagt, kostenfrei heruntergeladen werden kann, beginnt mit einem „Überblick“, in dem darauf hingewiesen wird, dass die Vereinigten Staaten seit 1823 mit der „Monroe-Doktrin“ den Anspruch erheben, dass die gesamte westliche Hemisphäre ihr eigener Sicherheitsbereich ist.

Das sei der Kernpunkt der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik, sagt Abelow. Wer diesen verletzt, riskiert einen Krieg. Wir erinnern uns alle an das Jahr 1962, als es fast zu einem Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion gekommen wäre, weil die UdSSR Raketen auf Kuba stationiert hatte.

Was jedoch Russland betrifft, würden die Vereinigten Staaten und die NATO-Verbündeten bereits seit Jahrzehnten gegen diesen Grundsatz verstoßen. Hätte sich Russland in Bezug auf amerikanisches Hoheitsgebiet ähnlich wie die USA verhalten und seine Streitkräfte etwa in Kanada oder Mexiko stationiert, dann wäre Washington in den Krieg gezogen. Deshalb schlussfolgert Abelow (S. 2):

„So gesehen handelt es sich beim Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht um die ungezügelte Erweiterungspolitik eines in böser Absicht handelnden russischen Anführers, sondern um eine gewaltsame und zerstörerische Reaktion auf die fehlgeleitete Politik des Westens: ein Versuch, rund um die Westgrenze Russlands herum wieder eine Zone herzustellen, die keiner offensiven Bedrohungen durch die Vereinigten Staaten und deren Verbündeten ausgesetzt ist.

Der Westen hat die Gründe für die russische Invasion in die Ukraine missverstanden und fällt nun kritische Entscheidungen auf der Grundlage falscher Annahmen. Damit verschärfen die westlichen Länder die Krise und könnten auf einen Atomkrieg zusteuern, ohne sich dessen bewusst zu sein.“

Einleitung

Da der Ukraine-Krieg nach Abelow „kein unprovozierter Angriffskrieg Russlands“ ist, führt er in der Einleitung (S. 3 ff) die wichtigsten Provokationen der USA und des Westens auf, die dann im Verlaufe des Buches in den folgenden acht Kapiteln näher erläutert und kommentiert werden. Dazu gehören:

  • Die USA und der Westen haben die NATO mehr als 1.500 Kilometer nach Osten erweitert und sie unter Missachtung von Zusicherungen, welche Moskau zuvor gegeben wurden, bis an die Grenzen Russlands ausgedehnt.
  • Sie haben den ABM-Vertrag (Anti-Ballistic Missile Treaty/Vertrag über die Begrenzung von antiballistischen Raketenabwehrsystemen) einseitig gekündigt und antiballistische Trägersysteme in den neuen NATO-Staaten aufgestellt. Diese können auch offensive Nuklearwaffen, wie zum Beispiel mit Nuklearsprengköpfen bestückte Tomahawk-Marschflugkörper, aufnehmen und auf Russland abfeuern.
  • Sie haben dazu beigetragen, den Weg für einen bewaffneten, rechtsextremen Staatsstreich in der Ukraine zu bereiten und diesen möglicherweise sogar direkt angezettelt. Durch diesen Coup wurde eine demokratisch gewählte pro-russische Regierung durch eine nicht gewählte pro-westliche Regierung ersetzt.
  • Sie haben zahlreiche NATO-Manöver nahe der russischen Grenze durchgeführt. Dazu gehörten zum Beispiel Übungen mit scharfen Raketen, welche Angriffe auf Luftabwehrsysteme in Russland simulieren sollten.
  • Sie haben ohne zwingende strategische Notwendigkeit und unter Missachtung der Bedrohung, welche ein solcher Schritt für Russland bedeuten würde, der Ukraine die Aufnahme in die NATO versprochen. Die NATO weigerte sich später, diese Politik aufzugeben, selbst wenn dadurch ein Krieg hätte verhindert werden können.
  • Sie haben sich einseitig aus dem INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces/Mittelstrecken-Nuklearstreitkräfte Vertrag) zurückgezogen, was Russland noch anfälliger für einen Erstschlag der USA macht.
  • Sie haben im Rahmen bilateraler Abkommen das ukrainische Militär mit Waffen ausgerüstet und ausgebildet und dafür regelmäßig gemeinsame Manöver in der Ukraine abgehalten. Diese hatten zum Ziel, eine militärische Zusammenarbeit auf NATO-Ebene (die sogenannte Interoperabilität) herzustellen, und zwar schon vor einer formellen Aufnahme der Ukraine in das Militärbündnis.
  • Sie haben die ukrainische Führung zu einer kompromisslosen Haltung gegenüber Russland veranlasst und dadurch einerseits die Bedrohung für Russland weiter verschärft und andererseits die Ukraine der Gefahr einer militärischen Reaktion Russlands ausgesetzt.“

Am Schluss der Einleitung sagt Abelow:

„Aufgrund der Schwere der Krise, ihrer jahrzehntelangen Entwicklung und der Tatsache, dass ein thermonuklearer Krieg – ein mit Wasserstoffbomben geführter Krieg – eine existenzielle Bedrohung für alle beteiligten Länder sowie für die gesamte Menschheit darstellt, werde ich meine Argumente so klar und so systematisch wie möglich darlegen.“

Schlusskapitel mit Fazit

Das Schlusskapitel (S. 61 ff.) enthält eine kontrafaktische Geschichte unter der Prämisse, was hätte sein können, wenn der Westen anders gehandelt hätte. Dieser Abschnitt widmet sich zudem der Frage, wer die Hauptverantwortung für die andauernde Katastrophe in der Ukraine trägt.

Abschließend heißt es dort (S. 68 ff):

 „Dass sich Russland durch eine vom Westen bewaffnete, ausgebildete und militärisch integrierte Ukraine in seiner Existenz bedroht fühlt, hätte Washington von Anfang an klar sein müssen. Welcher vernünftig denkende Mensch konnte glauben, dass die Präsenz eines westlichen Waffenarsenals an Russlands Grenze keine starke Reaktion hervorrufen würde? Welcher vernünftige Mensch konnte davon ausgehen, dass die Stationierung eines solchen Arsenals die Sicherheit der USA erhöhen würde?

Und falls das nicht klar gewesen sein sollte, hätten spätestens 2008 sämtliche Unklarheiten darüber beseitigt sein sollen. Damals telegrafierte der US-Botschafter in Russland, William Burns, der jetzt Bidens CIA leitet, nach Washington, dass die Ukraine für Russland die roteste aller roten Linien sei.

Man muss kein Genie sein, um die Gründe dafür zu verstehen. Dennoch scheint diese offensichtliche Realität für viele im Außen- und Verteidigungsministerium der USA, in der NATO und den Medien sowie für den amtierenden US-Präsidenten undurchschaubar zu sein.

Was bedeutet das also für die Bürger der USA und ihrer europäischen Verbündeten?

Offen gesagt, sind sie, d. h. wir, in einer sehr misslichen Lage. Es ist eine Lage, die nicht nur äußerst gefährlich ist und die ganze Welt dem Risiko eines Atomkriegs aussetzt: Diese Situation konnte nur durch ein Ausmaß an Dummheit und Blindheit der US-Regierung und ein Maß an Ehrfurcht und Feigheit der europäischen Politiker erreicht werden, das beinahe unvorstellbar ist. In einem Interview wurde Gilbert Doctorow (siehe unten) kürzlich gefragt, was US-Bürger am dringendsten über den Krieg wissen sollten. Er antwortete: „Euer Leben ist in Gefahr“ und fuhr fort:

„Putin hat zu Protokoll gegeben, dass er sich eine Welt ohne Russland nicht vorstellen kann. Und wenn die Amerikaner die Absicht haben, Russland zu zerstören, dann wird die amerikanische Absicht die Selbstzerstörung sein … [Amerika] steht vor einer existenziellen Bedrohung, die es selbst geschaffen hat. Und der Ausweg aus dieser Bedrohung liegt für alle auf der Hand: ein Deal mit Putin.“

Die Politiker in Washington und die europäischen Regierungen – mitsamt den gefügigen, feigen Medien, die deren Unsinn kritiklos nachplappern – stehen jetzt bis zur Hüfte im Sumpf. Es ist schwer vorstellbar, dass diejenigen, die dumm genug waren, diesen Sumpf zu betreten, nun die Klugheit aufbringen, sich selbst davon zu befreien, bevor sie vollends versinken und uns alle mitreißen.“

Diesen hellsichtigen Schlussworten von Benjamin Abelow, die er schon wenige Monate nach Beginn der russischen Invasion niederschrieb, ist wenig hinzuzufügen. Sie haben mich dazu angeregt, mir die ganzen 69 Seiten dieses großartigen und leicht zu lesenden kleinen Buches in deutscher Übersetzung mit großem Erkenntnisgewinn zu Gemüte zu führen (3), denn

„im Stellvertreterkrieg zwischen den USA/der NATO und Russland droht eine nukleare Eskalation, welche das Ende der menschlichen Zivilisation bedeuten könnte. Abelows Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die diese Bedrohung verstehen möchten und wissen wollen, warum sie 30 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder aufgetaucht ist.“

– Gilbert Doctorow, Autor, Historiker und unabhängiger, in Brüssel ansässiger Russland-Spezialist –

John Mearsheimer

John J. Mearsheimer (4) ist ein renommierter US-amerikanischer Politikwissenschaftler an der Universität von Chicago, ein international anerkannter Experte für internationale Beziehungen und einer der Begründer der realistischen Schule der Geschichtswissenschaft in den USA.

Er vertritt seit 2014 in wissenschaftlichen Artikeln, vielen Diskussionsbeiträgen und in zahlreichen Video-Interviews, die im Internet leicht aufzufinden sind, die Einschätzung, dass die USA der Hauptverursacher des Ukraine-Krieg sind, so zuletzt in einem ausführlichen Artikel auf seiner Website bei Substack (5). Diesen wichtigen Artikel habe ins Deutsche übertragen (6). Er kann dort auch als Podcast angehört werden.

In diesem ausführlichen Artikel setzt sich Mearsheimer mit der gängigen Meinung im Westen, dass Putin für den Krieg verantwortlich sei, weil er ein Imperialist ist, auseinander. Seiner Meinung nach sind dagegen die USA und der Westen für diesen Krieg hauptverantwortlich, weil sie die Ukraine in die Nato aufnehmen wollen.

Im ersten Teil beschäftigt er sich mit den sieben Hauptgründen, warum die gängige Meinung im Westen über den Ukraine-Krieg aus seiner Sicht falsch und abzulehnen ist. Der Wissenschaftler sagt:

„Um zu beweisen, dass Putin entschlossen war, die gesamte Ukraine zu erobern und sie in Russland einzugliedern, muss man jedoch den Beweis erbringen, dass er das für ein erstrebenswertes Ziel hielt, es für ein machbares Ziel hielt und beabsichtigte, dieses Ziel zu verfolgen.“

Dafür gebe es jedoch keine Beweise in der Öffentlichkeit.

Im zweiten Teil führt er die drei Hauptgründe an, warum die NATO-Erweiterung die Hauptursache für den Ukraine-Krieg ist. Diese sind:

  1. Die russische Führung hat vor Beginn des Krieges wiederholt erklärt, dass sie die NATO-Erweiterung in die Ukraine als existenzielle Bedrohung betrachtet, die beseitigt werden müsse.
  2. Eine beträchtliche Anzahl einflussreicher und hoch angesehener Personen im Westen hat vor dem Krieg erkannt, dass die NATO-Erweiterung – insbesondere um die Ukraine – von der russischen Führung als eine tödliche Bedrohung angesehen werden und schließlich in eine Katastrophe führen würde.
  3. Die zentrale Bedeutung der tiefen Angst Russlands vor einem NATO-Beitritt der Ukraine wird durch zwei Entwicklungen verdeutlicht, die sich seit Beginn des Krieges ereignet haben.

Während der Istanbul-Verhandlungen, die unmittelbar nach Beginn der Invasion stattfanden, machten die Russen unmissverständlich klar, dass die Ukraine eine „dauerhafte Neutralität” akzeptieren müsse und nicht der NATO beitreten könne. Die Ukrainer akzeptierten die Forderung Russlands ohne ernsthaften Widerstand – sicherlich, weil sie wussten, dass es sonst unmöglich war, den Krieg zu beenden.

In jüngerer Zeit, am 14. Juni 2024, formulierte Putin zwei Forderungen, die die Ukraine erfüllen müsse, bevor er einem Waffenstillstand und der Aufnahme von Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zustimmen werde. Eine dieser Forderungen war, dass Kiew „offiziell” erklärt, „dass es seine Pläne für einen NATO-Beitritt aufgibt”.

Jeffrey Sachs            

Jeffrey D. Sachs (7) ist ein weltbekannter Wirtschaftsprofessor der Columbia-Universität in New York, Bestsellerautor, innovativer Pädagoge und weltweit führend im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.

Er hat am 19. Februar 2025 eine bedeutende Rede vor dem Europäischen Parlament mit dem Titel “The Geopolitics of Peace” gehalten, die ein aufrüttelndes Zeugnis des Zeitgeschehens und zugleich wichtiges Zeitdokument ist und die ich ins Deutsche übertragen habe (8).

Diese fulminante Rede beschäftigt sich in den ersten acht Kapiteln mit der verhängnisvollen US-Außenpolitik und dem Verlauf und den Hintergründen des mörderischen Ukraine-Kriegs aus der Perspektive eines US-Insiders dieses politischen Geschehens, die spannend nachzulesen ist.

Am Schluss des umfangreichen Textes setzt sich Sachs mit einigen Zuhörer-Fragen auseinander, z. B. mit der Frage: Was sind die langfristigen Folgen dieses verlorenen Krieges? Darauf gibt er die folgende Antwort:

„Wir befinden uns in einer Zeit des größten technologischen Fortschritts in der Geschichte der Menschheit. Es ist wirklich erstaunlich, was jetzt alles möglich ist. Wissen Sie, ich wundere mich über die Tatsache, dass jemand, der wenig Ahnung von Chemie hat, den Nobelpreis für Chemie gewonnen hat, weil er sich hervorragend mit KI und tiefen neuronalen Netzen auskennt, in der Tat ein Genie, Demis Hassabis. Er und sein Team bei DeepMind fanden heraus, wie man KI nutzen kann, um das Problem der Proteinfaltung zu lösen, ein Problem, das Generationen von Biochemikern beschäftigt hatte.

Wenn wir also unseren Verstand, unsere Ressourcen und unsere Energien darauf verwenden, können wir das Weltenergiesystem im Sinne des Klimaschutzes umgestalten. Wir können die Artenvielfalt schützen. Wir können sicherstellen, dass jedes Kind eine qualitativ hochwertige Bildung erhält. Wir können gerade so viele wunderbare Dinge tun.

Was brauchen wir für den Erfolg? Meiner Meinung nach brauchen wir vor allem Frieden.

Und mein grundlegender Punkt ist, dass es nirgendwo tiefe Gründe für Konflikte gibt, weil jeder Konflikt, den ich studiert habe, nur ein Fehler war. Wir kämpfen nicht um Lebensraum. Diese Idee, die im Wesentlichen von Malthus stammte und später zu einer Nazi-Idee wurde, war immer falsch, ein grundlegender intellektueller Fehler. Wir haben Rassenkriege gehabt, nationale Überlebenskriege, aus Angst, dass wir nicht genug für alle auf diesem Planeten haben, sodass wir uns in einem Kampf ums Überleben befinden. Als Ökonom kann ich Ihnen sagen, dass es auf unserem Planeten genug für die nachhaltige Entwicklung aller gibt. Es gibt genug.

Wir befinden uns nicht in einem Konflikt mit China. Wir befinden uns nicht in einem Konflikt mit Russland. Wenn wir ruhig überlegen, wenn wir nach der langfristigen Perspektive fragen, ist die langfristige Perspektive sehr gut, das heißt, wenn wir uns nicht vorher in die Luft sprengen. Das ist also mein Punkt. Die Aussichten sind sehr positiv, wenn wir den Frieden aufbauen und erhalten.“

Glenn Diesen

Glenn Diesen ist Professor an der Universität von Südostnorwegen (USN) und Mitherausgeber von Russia in Global Affairs. Er ist Autor eines aktuellen Buches über den Ukraine-Krieg mit dem Titel „The Ukrainian War & the Eurasian World Order“, in dem er deren geopolitischen Hintergründe und Bedeutung darstellt hat. Auf seiner Website bei Substack (9) finden sich eine Fülle von Interviews mit vielen prominenten Experten, zum Beispiel über den Ukraine-Konflikt, vor dem Hintergrund der heraufziehenden neuen multpolaren Weltordnung.

Abschließend möchte ich noch auf einen sehr informativen und in die deutsche Sprache übersetzten Vortrag vom Diesen auf YouTube mit dem Titel „Wie die NATO die Souveränität und Demokratie der Ukraine zerschlug“ (10) aufmerksam machen.

In diesem Vortrag stellt Diesen die Entwicklung in der Ukraine seit 2014 an Hand einer ganzen Reihe von neueren Fakten dar, die die bisherige Darstellung der anderen Autoren vertiefen und ergänzen können.

So sei das Hauptziel der Putschisten 2014 gewesen, die Ukraine in die NATO-Sphäre zu ziehen. Dies habe aber nicht dem damaligen Willen der Ukrainer entsprochen. Tatsächlich zeigten alle Umfragen von 1991 bis 2014, dass nur etwa 20 Prozent der Ukrainer eine NATO-Mitgliedschaft wollten.

„Und außerdem wussten die NATO-Länder auch, dass dies einen Krieg provozieren würde, da der Versuch, die Ukraine in die NATO zu ziehen, einen Bürgerkrieg auslösen würde, da dies unpopulär war“, sagt der Autor. „Dies sei vor allem im Osten der Fall, und viele warnten davor, so der ehemalige CIA-Direktor William Burns, als er Botschafter in Russland war. Dies war also ein Krieg, der gegen die Ukrainer im Osten geführt wurde, wie wir 2014 gesehen haben. Im Osten erkannten sie die Legitimität dieser Regierung nicht an. Daher wurde ein Krieg gegen sie unterstützt.“

Zum Schluss seiner Ausführungen sagt Diesen:

„Die Mehrheit der Amerikaner wollen den Krieg beenden. Trump drängt Selenskyj an den Verhandlungstisch. Seine Botschaft ist einigermaßen klar. Dieser Krieg kann ohne uns nicht weitergehen und wir ziehen den Stecker.

Beide Seiten, sowohl Amerikaner wie Europäer, treffen Entscheidungen für die Ukrainer. Die Europäer verlangen, dass sie gegen den Willen des ukrainischen Volkes weiterkämpfen. Und von Seiten der Amerikaner ist die Sprache oft noch unverblümter. In einem Stellvertreterkrieg ist es nicht Sache des Stellvertreters zu entscheiden, wann der Krieg endet. Das entscheidet der, der sie kontrolliert….

Die Ukraine wurde seit 2014 systematisch ihrer Souveränität, ihrer Demokratie und ihrer Freiheit beraubt. Und diese können nur wiederhergestellt werden, wenn man akzeptiert, dass die Ukraine kein Schlachtfeld zwischen den Großmächten und kein Stellvertreter sein sollte. Dazu ist eine breitere Verhandlung erforderlich. Nicht nur ein Waffenstillstand zwischen den Russen und den Ukrainern ist erforderlich, sondern Verhandlungen, die darauf abzielen, eine Vereinbarung zwischen der NATO und Russland zu finden, um zu verhindern, dass weitere Länder wie die Ukraine, zum Beispiel Moldawien, Georgien oder andere, in ähnlicher Weise als Stellvertreter benutzt werden.“

 

Fußnoten
  1. https://benjaminabelow.com/
  2. Free Download: Benjamin Abelow’s ‘How The West Brought War to Ukraine’. Ben Abelow March 17, 2025, https://usrussiaaccord.org/free-download-benjamin-abelows-how-the-west-brought-war-to-ukraine/
  3. Benjamin Abelow: Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte. Die Rolle der USA und der NATO im Ukraine-Konflikt. Silad Press 2022, https://benjaminabelow.com/wp-content/uploads/2025/01/ABELOW-GERMAN-DEC-16-A.pdf
  4. https://www.mearsheimer.com/biography/
  5. John Mearsheimer: Who caused the Ukraine War? Johns Substack 05.08.2024 https://mearsheimer.substack.com/p/who-caused-the-ukraine-war?utm_source=post-email-title&publication_id=1753552&post_id=147357385&utm_campaign=email-post-title&isFreemail=true&r=i1inl&triedRedirect=true&utm_medium=email
  6. John Mearsheimer: Wer hat den Ukraine-Krieg verursacht? Nachdenkseiten 31.08.2024, https://www.nachdenkseiten.de/?p=120486
  7. https://www.jeffsachs.org/
  8. Jeffrey Sachs: Die Geopolitik des Friedens. Nachdenkseiten 08.03.2025 https://www.nachdenkseiten.de/?p=129862
  9. https://substack.com/@glenndiesen
  10. Glenn Diesen: Wie die NATO die Souveränität und die Demokratie der Ukraine zerschlug. YouTube 09.03.2025, https://www.youtube.com/watch?v=UQDso14ysA4

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41 Kommentare

  1. Die Ukraine ist das Trojanische Pferd für die Europäische Union
    Na, die Ukraine ist seit dem März 2005 für die Situation selbst verantwortlich. Immer wenn es Möglich war sind die verkehrt Abgebogen und haben vergessen das sie mal der erfolgreichste Teil der Sowjetunion waren.

    1. Wozu haben wohl die 5 Milliarden US-Dollar gedient, von denen Nuland sprach, die bis 2015 staatlicherseits von den USA in die Ukraine geflossen sind? Dazu die Milliarden von US-Dollar, die privat von westlichen Oligarchen wie Soros in die Ukraine flossen. Die flossen mit Sicherheit nicht nur in soziale Projekte sondern dienten zum guten Teil für westliche und antirussische Stimmungsmache. Die ukrainischen Nazis wurden so zu natürliche Verbündeten der westlichen Liberalen, denn sie hatten das selbe Ziel: antirussische Stimmung zu erzeugen und zu pflegen. Eine Stimmungsmache, die in Westeuropa bereits 60-70 Jahre früher seine Wirkung entfaltete. Weshalb es auch wenig erstaunt, dass die Europäer nun die eifrigsten Verfechter für antirussische Stimmung sind.

    2. In der UdSSR waren nur die russische und die weißrussische Teilrepubliken Nettozahler. Die größten Empfänger an Zahlungen waren die Ukraine der GesamtSumme nach und Georgien in der Summe pro Kopf der Bevölkerung….
      Ansonsten stimmen ihre Bemerkungen. Die Ukraine hatte bei der Auflösung der UdSSR die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung. Selbst den modernsten Teil der Streitkräfte der UdSSR haben sie geerbt. Der grundlegende Fehler in der Ukraine war schon in den 1990er Jahren, auf Konfrontation mit Russland zu gehen und den antirussischen Nationalismus zu fördern. Stichwort: „Wir sind nicht Russland.Wir sind Antirussland!“ Da war für die entsprechenden westlichen Bemühungen der Boden durch die ukrainische Politik selbst bereitet worden….

  2. „So sei das Hauptziel der Putschisten 2014 gewesen, die Ukraine in die NATO-Sphäre zu ziehen. Dies habe aber nicht dem damaligen Willen der Ukrainer entsprochen. Tatsächlich zeigten alle Umfragen von 1991 bis 2014, dass nur etwa 20 Prozent der Ukrainer eine NATO-Mitgliedschaft wollten.“

    Die Ursache 2014 war eher die EU. Janukowytsch wollte damals eine Politik der Mitte machen also zwischen EU und Russland und sich deshalb an keine Seite fest binden, mit Nichtunterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU.

    Kann man sich mal durchlesen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Assoziierungsabkommen_zwischen_der_Europ%C3%A4ischen_Union_und_der_Ukraine#Hintergrund

    „Das Abkommen enthält auf 1200 Seiten in sechs Kapiteln staatspolitische und gesellschaftspolitische Ziele “
    Das Assoziierungsabkommen war ein vollständiges Überstülpen der Politik der EU über die Ukraine, anstatt wie immer postuliert eine rein wirtschaftliche Anbindung.

    Was sagte Merkel:
    „Angela Merkel sagte nach dem Treffen mit Janukowytsch 28. November 2013: „Der Präsident hat mir noch einmal gesagt, 50 Prozent der Exporte gehen nach Russland oder in die Republiken der Zollunion, 45 Prozent in die Europäische Union, also Bindung nach beiden Seiten. Und die Aufgabe für uns, die EU, wird sein, noch stärker mit Russland zu reden, wie wir aus dem Entweder-Oder, entweder Bindung an Russland oder Bindung an Europa – herauskommen und ich glaube, da liegt auch eine Aufgabe für Deutschland.““

    Waren anscheinend leere Worte.

    1. @ Patient 0
      Das Entweder/Oder des Murksel-Fettflecks (WEF-Marionette mit hohem BMI) sollte eigentlich schon Aussage, bzw. Ansage, genug sein. Das könnte mannin als Planungsziel mit allen Folgen für den derzeitigen Ist-Zustand interpretieren. Zumindest im Nachhinein….

    2. Es ist halt leider so, dass Merkel wie auch vor ihr Schröder anscheinend sehr wohl verstanden hatte, dass eine konstruktive kooperative Politik zusammen mit Russland der sinnvollste Ansatz ist. Ich kann mich auch überhaupt nicht erinnern, dass sie als Kanzlerin jemals als russophobe Scharfmacherin aufgetreten wäre – da hätten ihre Freunde von Siemens und Co wohl auch protestiert. Dass sie das dann nicht hinbekommen hat, war eine Niederlage mit furchtbaren Folgen, wobei die Gegner dieser vernünftigen Politik überall zu finden waren: in der Obama-Administration, im UK, in Polen und anderen NATO-Partnern, aber auch in SPD und CDU. Gegen solche Gegner zu verlieren, ist nicht ehrenrührig, heute aber so zu tun, als sei sie schon immer auf der Seite derjenigen gewesen, gegen die sie sich nicht durchsetzen konnte, zeigt, wie sehr es ihr an Charakter fehlt, und liefert so auch eine Erklärung für ihre damalige Niederlage.

      1. Das ist zwar gut und schön, aber Merkel hat auch auf anderen Gebieten unfassbaren Mist gebaut. Es war bereits viel zu spät, als man sie endlich los war.

        Was aber auch ich falsch eingeschätzt hatte war, dass es mir selbst bei einem Volk, das so was wie diesen Prototyp der Ossie Spiessbürgerin 16(!) Jahre lang wieder und wieder gewählt hatte, eigentlich unvorstellbar war, dass dieses Volk es dann doch schafft noch um weitere Kategorien dümmere Leute ans Ruder zu wählen.
        Zu meiner Entlastung kann ich aber anführen, dass ich auch zu denen gehörte, die deutlich vorhersahen, dass nach der letzten Bundestagstag eine ebenso widerliches Pack an die Regierung kommen würde. Der einzige Schock bei der Wahl war dann, dass unfassbare 82,5% an der Wahl Farce teilnahmen.

        Anscheinend liegen Dummheit und Lernunfähigkeit in DE noch auf einer weit höheren Stufe, als es sogar ein Zyniker abschätzen kann.
        Naja, Schwamm drüber. Die Rezession, und wenns hart auf hart kommen sollte, selbst ein ansehnlicher Krieg, wird die zum Lande passende Antwort der Geschichte sein. Welch ein Volk von Idioten! Und noch noch 6 Millionen Muslime oben drauf? Das ist eigentlich schon makaber…
        Naja, Houellebecq Leser sahen es kommen. „Gibts den auf tik-tok?“ frägt der Normal-Deutsche dazu…

      2. Scharfmacherin war sie nicht. Allerdings auch keine Verbesserin.
        Laut ihren eigen Worten wurde Minsk 2 bewußt dazu verwendet die Ukraine aufzurüsten.

      3. Zu Merkel
        Sie hat die von Schröder eingeführte neoliberale Politik schlicht weitergeführt, inklusive der engen Wirtschaftsbeziehungen mit Russland. Ihre einzige Neuerung war der Politik eine moralisierende Note zu geben. Wovon sich dann auch die folgende Ampel leiten ließ. Es hieß dann wertegeleitete Politik (besonders Baerbock machte davon reichlich Gebrauch).

        Merkel befand sich im Dilemma: Als überzeugte Atlantikerin wurde es für sie zunehmend schwieriger den Interessen der deutschen Industrie nachzugehen. Nordstream2 in Betrieb zu nehmen hat sie schon nicht mehr geschafft. Auch Minsk2 blieb auf der Strecke. Letztlich gab sie dem Druck aus den USA (und ihrer atlantischen Seele) nach. Die Ampel konnte dann ziemlich nahtlos weitermachen, wo Merkel aufgehört hat. Das wird jetzt vom Wechsel Scholz zu Merz nicht viel anders sein.

        Die Deindustrialisierung Deutschlands dürfte weitergehen, dazu weiterhin die Konfrontation zu Russland verbunden mit Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit. Merz hat ja Finanzkapitalismus gelernt, wo industrielle Produktion zur Kapitalvermehrung nicht mehr notwendig ist. Entsprechend wird er handeln, mit der Konsequenz, dass die Reichen zu Lasten der Mittelschicht immer reicher werden und so das Volk verarmt.

    3. Die Merkel-Regierungen waren die letzten, die sich noch wahrnehmbar gegen die US-Interessen auflehnten. Die USA wollten Janukowitsch kippen. Steinmeier, damals Außenminister, wollte einen friedlichen Übergang und hat bis zum Vorabend des Putsches zusammen mit anderen Europäern in Richtung friedlicher, demokratischer Übergang verhandelt. Tags darauf war der Putsch. Die Ukraine verlor ihre Souveränität und es ging nur noch nach den Vorstellungen der USA und des von ihnen abgesegneten ukrainischen Personals.

      EU-Annäherung:
      Als die Janukowitsch-Regierung von der EU konkrete Geldleistungen wollte, die die ukrainischen Regierungen von Russland immer wieder durch bspw. Sonderlieferverträge für Gas erhalten hatten, verwies die EU auf den IWF. Das war der Auslöser, dass die Ukraine bei der EU-Annäherung eine Pause einlegte, was die durch die 5-Mrd-Dollar-Untertunnelungsmaßnahmen der Frau Nuland dann in den operativen Modus versetzte und letztlich zum Sturz der demokratisch gewählten Regierung führte.

      Die EU und Deutschland dürfen immer das Gefühl haben, dass sie Außenpolitik machen, bis die USA beschließen, dass ihre Interessen jetzt zu weit abweichen und ihnen das Ruder aus der Hand nehmen. Siehe auch Minsk II.

  3. Der Wertlos/Dämlich Westen ist schuld. Die USA waren die Initiatoren und Europa will weiterhin maximal destruktiv agieren. Menschen, Wirtschaft und Umwelt werden massiv zerstört. Nur noch verabscheuenswert dieses unwürdige Lügenschauspiel.

    1. richtig, Frank, stimme mit der offensichtlichen Wahrheit für selbstdenkende Leute völlig überein…:)man muss natürlich die Geschichte bestens kennen sonst wird das mit der Wahrheitsfindung nichts…

  4. Ist doch offensichtlich…verantwortlich für den Krieg gegen Russland sind die USA…diese Antwort ergibt sich aus der Tatsache daß zur Zeit die USA und die RF direkt über die Beendigung des Krieges verhandeln, und sonst niemand…man muß nur die täglichen Nachrichten klug analysieren und einordnen, dann ergeben sich Antworten auf dumme Fragen fast wie von selber…:)) nicht vergessen das Gehirn, wenn vorhanden, einzuschalten aber!!
    im Artikel an sich wohl nichts Neues für mich jedenfalls..

    1. @ Konrad „nicht vergessen das Gehirn, wenn vorhanden, einzuschalten aber!“

      Woher nimmst du eigendlich die Unverfrorenheit, anderen hier das Hirn abzusprechen? Sind doch deine Bemerkungen selbst jenseits von klug und weder grammatikalisch, noch von der Rechtschreibung her auf der Höhe…

      1. EigenTlich schreibt man eigentlich mit t.

        Wie war das mit dem Hirn einschalten? Ja, ach so…..“wenn vorhanden“. <—Hast du wohl auch nicht gelesen, was?

        Und es gibt noch mehr Fehler in deinen zwei Zeilen.
        Schlechte Pöbelattacke.

        1. Ohhh,hohoohhh, an vermeintlichen „Experten“ mangelt es in Deutschland nicht. Es gibt zu jedem Anlaß oder Thema etliche „Experten“.
          Man muss sich die Sendungen im ÖRR ansehen, da werden täglich neue „Experten“ aus dem Hut gezaubert.

          Deutschland könnte glatt welche exportieren denn Deutschland ist das Land der Experten.

      2. Wie kommen Sie denn darauf? Spreche gar nichts keinem ab…soll doch jeder denken wie gewollt, mir doch egal, will ja keinen bekehren..im übrigen war mein Kommentar kritisch gegenüber dem Autor des Artikels gemeint, in keiner Weise etwaige Leser kritisch zu beurteilen…schon mal was von Sarkasmus gehört? Weil Sie mir ganz schön humorlos entgegen treten oder so..weder dem tierischen Ernst immer locker vom Hocker ist mehr so meine Devise in unserer gegenwärtigen Klappsmühle Gesellschaft…

    2. Volle Zustimmung. Ich denke das Einordnen ist etwas, woran der westliche Bürger scheitert.

      Es ist ja auch so: völlig Planlose wollen auf einmal die Außenpolitik verstanden haben. Jeder ist jetzt Außenpolitik-Experte……

    3. 👍👍👍👍 🤣

      wie die Reaktionen auf Ihren Beitrag beweisen, verwechselt das Kleinbürgertum pawlowsche Lernfähigkeit mit gesundem Menschenverstand…….

  5. Die Welt ist hängen geblieben, wir stürzen bald Richtung Sonne!

    Anstatt sich die systemischen Fehler anzusehen, sucht hier noch irgendjemand, einen schuldigen und Verantwortlichen.

  6. Der aktuelle Krieg in der Ukraine ist etwas älter als drei Jahre. Deshalb ist es etwas seltsam, daß man diese verkürzte Zeitspanne zum Einstieg wählt, denn die Hauptverantwortlichkeit der Eskalation des Konflikts liegt mit Beginn der Zeit von drei Jahren, auf Seiten der russischen Oligarchie und geht nahtlos aus vom Herunterfahren des autoritären Covidregimes.
    Wählt man 2014, den Beginn des Bürgerkriegs, was ja Erwähnung findet, liegt die Hauptverantwortlichkeit bei den Oligarchen des Westens, wie auch schon seit ein paar Jährchen früher mit Wühlarbeit.
    Wählt man den Zeitpunkt zur Zerrüttung der Ukraine vom Ende der Sowjetunion her, hat man schnell eine gemeinschaftlich begangene Straftat.

    Nimmt man den globalen Systemumbau ab 2020, genannt den Great Reset oder auch als vierte industrielle Revolution bezeichnet, zwischenrein, dann läßt sich feststellen, daß es für die involvierten Parteien nichts Besseres geben konnte, als einen eskalierten Krieg, auf den wirklich jeder sein Augenmerk richtet, der die Fortführung und den Ausbau des autoritären Regimes ermöglicht. Und dann wären wir z.B. beim Autor des Artikels und hätten eine weitere Mitverantwortlichkeit festgestellt.

    Nur um etwas Kontext beizufügen oder um das Häppchen in’s Mehrgänge-Menü einzufügen.

  7. Ich weiß das alles schon seit 2014.
    Wozu brauch ich da noch ein Buch oder die Krone-Schmalz oder sonst irgendwen?
    Es geht ja auch nicht um die Ukraine, sonder darum, der amerikanischen Wirtschaft zu helfen.
    Und andere Länder wirtschaftlich zu schwächen und weiteres Kapital von unten nach ober zu leiten und uns alles zu nehmen, denn wie schon mal erwähnt heißt der Krieg „Reich gegen Arm“ und das schon seit Jahrtausenden.

  8. Das geht viel weiter zurück, eben bis in 1920er, wo die OUN gegründet wurde. Die war ein Geheimdienstprojekt, erst der Nazis, später des BND (Organisation Gehlen – hat sich da was geändert bei deren Gesinnung?), der Briten, Amerikaner und Kanadier.

    Enttarnt – Geheimdienst-Orte in und um München, Vortrag Finn Overdick

    (da kommen auch die ukrainischen Freunde drin vor)

    https://www.youtube.com/watch?v=JTPUOdWq36A

    https://www.jungewelt.de/artikel/493472.bandera-lesungen-waffenstillstand-als-schande.html

    https://www.jungewelt.de/blogs/bandera_komplex/rubrik/237

    https://www.amazon.de/Provoked-Washington-Started-Catastrophe-Ukraine/dp/17336473767

    Woran scheitert es bisher das mal zu lesen? Weil es ein Libertärer aus Austin ist? Weil ‚wir‘ nicht die Lingua Franca können?

    Gut, das hier ist mal ein Anfang … könnte aber noch besser gehen wie Moss Robeson zeigt, Tarik Cyril Amar oder Lev Gorlinkin hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=uJbz4zRJGM0

    https://www.youtube.com/results?search_query=Susann+Witt-Stahl

    https://substack.com/@tarikcyrilamar

    https://www.youtube.com/results?search_query=tarik+cyril+amar

    Das könnte man als Autor von Overton abarbeiten und dann wäre er – und die vielen Leser – also wir alle besser informiert, vor allem wenn er das noch selbst erweitert.

    Recorded conversation between Asst. Sec. of State Victoria Nuland and Amb. Jeffery Pyatt

    https://www.youtube.com/watch?v=JoW75J5bnnE

    usw. usf. in Deutsch wird man bei der massiven Kriegspropaganda eher nicht so viele gute Quellen finden.

    Ein ganz wichtiges Thema ist auch wie die Propaganda gemacht wurde. Das fing damit an, dass Schulgeschichtsbücher umgeschrieben wurden. Seit der Re-Organisation von US-A.I.D. (nicht aid) wissen wir auch, dass praktisch alle „ukrainischen“ Medien, woher deutsche Medien ihre „Informationen“ übernahmen, fremd finanziert wurden aus dem Ausland. Das ist so wie das ewige Zitieren des IDF-Sprechers, wenn es um den Genozid in Gaza geht:

    Gaza in den Medien mit Fabian Goldmann – 99 ZU EINS – Ep. 487

    https://www.youtube.com/watch?v=tXkS0ykfvvI

    2014 gab es auch in Deutschland einen großen Widerstand in den Leserforen z.B. der SZ oder vn SPON gegen die Propaganda zum Euro-Maidan, der früher noch nicht so hieß. Seither wurde die Zensur systematisch verschärft. Ich war damals gut informiert über das Thema, konnte aber nicht ahnen, dass das 2022 noch einmal so zurück kommt. Vieles ging davon leider Verschütt, auch dank des Harald Neuber und seiner Säuberungsaktion.

    1. Ja Garry und die Faschisten, egal wo und wie sie sich nennen, sind ein Projekt des Kapitals und Adels. Nicht allein der angelsächsischen Oligarchie, auch wenn die im Wettrennen bereits seit langer Zeit an der Spitze liegen.

  9. Die Frage, die gleichzeitig Artikelinhalt wie -titel bezeichnet, lässt sich doch seit längerem von jedem halbwegs mit der Materie Vertrauten als Nebelkerze identifizieren. Jeder, der die RAND-Paiere gelesen hat, weiß, was Sache ist. Wozu also wurde dieser Artikel verfasst? Um die leider noch immer existierenden Unbedarften auf’s Glatteis zu führen? Um Alle von einer Lösung des Problems abzulenken? Um davon abzulenken, daß es sich um ein gesellschaftliches Problem handelt, das seine tiefe Ursache im Imperialismus hat? Fragen über Fragen…

    1. Genau, Bettina, sich mal die Randpapiere durchlesen, und auch mal Brian Berletic auf YouTube z.B. mal anhören, wenn man genug Englisch versteht wird alles was mit internationalen Machenschaften der USA zusammenhängt so ziemlich alles glasklar…:))

  10. Herr Kolenda, ich genieße seit Jahren ihre Berichte zu diversen Themen…
    Als Corona aktiv war, waren Sie ein renommierter Proklamierer dieser Situation und heute sind Sie, ein Meinungsverkünder über kapitalische Problematiken.
    Hervorragend, wie ein deutscher einseitige bzw., wegen der persönlichen Absicherung, einseitige bzw. zweideutige Wege aufzeigt.
    Ein Akademischer Autor in der Ruhe, sollte klare eindeutige Sachkentnisse vermitteln….
    Erinnern Sie sich, als ich Sie darum bat, zum Korona Eklat Stellung zu nehmen und eine Antwort zu geben?
    Das haben Sie nicht getan und deshalb, haben Sie in meiner persönlichen Stellung, die Demokratie selbst unterbunden, Sie haben nicht geantwortet!
    Genau so eine Situation, spiegelt den bankrotten Status wider der hier fortgeführt wird.
    Sie die Representanten der öffentlichen Meinung haben damit versagt.
    Ich habe nichts persönlich gegen Sie, Herr Kolenda, aber, wer sich auf journalisten Platt – Formen begibt, sollte auf seine eigene Vitae achten.
    MfG ihr Pro1

  11. Wenn die von Herrn Kolenda Zitierten nicht falsch liegen, heißt das unterm Strich also ganz klar:

    Donald Trump rettet die Welt!

    Ei der daus 😉

    1. Nun, er versucht die USA zu retten, die Rettung der Welt ist ein Kollateralnutzen.
      Ob es ihm gelingt halte ich für leider sehr, sehr fraglich. Denn die Ukro-Fanatiker und ihre fanatischen Anhänger in der EU werden alles tun um den Masterplan der völligen Vernichtung Russlands auch gegen die Kursänderung des Meisters weiter durchzuführen. Mittlerweile scheint die Sehnsucht dieses Ziel zu erreichen so groß, dass dafür auch der eigene Untergang in Kauf genommen wird. (also Untergang der eigenen Länder, nicht der persönliche)

  12. „1962, als es fast zu einem Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion gekommen wäre, weil die UdSSR Raketen auf Kuba stationiert hatte“

    Nachdem die USA Atomraketen in der Türkei, also vor der Tür Russlands, stationiert haben. Ein nicht unwichtiger Punkt.
    Also bitte! Das ist seit Jahren bekannt, ebenso die Abmachung dazu die USA nicht bloss zu stellen.
    „Außerdem – was nicht öffentlich werden durfte – erfolgte der Abbau der Raketen in der Türkei.“
    „Für Kennedy persönlich war die Abwendung der Krise mit einem Anwachsen seiner Popularität in der amerikanischen Bevölkerung verbunden. Da der Abzug der Jupiter-Raketen aus der Türkei nicht öffentlich bekannt wurde, konnte sich Kennedy in der Öffentlichkeit als Hardliner profilieren, der mit einer Machtbekundung die UdSSR zum Einlenken gezwungen hatte. “
    (Wikipedia)

  13. Es ist am Artikelthema vorbei, aber schreibt doch bitte Ukrainekrieg. Überall dieser Bindestrich in allen Zeitungen, macht Euch Artikelschreibern egal welcher Couleur das keinen Augenkrebs? Ich habe extra nachgeschaut, auch der Duden meint, man schreibt das als ein Wort.
    https://www.duden.de/rechtschreibung/Ukrainekrieg
    Ich bin der Meinung, ein Journalist sollte seine Muttersprache beherrschen und auch anwenden.

    Zum Titelthema bin ich der Meinung, dass „wir“ die Politiker des sogenannten Westens ihn provoziert und ausgelöst haben. Die Gründe sind allseits bekannt.

    1. Danke, kotz sich wunderbar.
      Feiner gleichmäßiger Strahl, sämig, kaum Klümpchen – 1A Stimulanz, Danke !

      irgendwann bekommen die bei der Berliner sicher eins auf den Deckel und werden auch gleichgeschaltet.

  14. Keine Frage, die Militär-Operation, die Putin im Februar 2022 startete, war überfällig, damit zeigte Putin, dass er nicht länger bereit war, die Provokationen des Westens zu tolerieren.

    Putins schwerer Fehler lag aber darin, dass er bis unmittelbar vor dem Einmarsch in die Ukraine versicherte, dass er nicht beabsichtigt die Ukraine anzugreifen, was den westlichen Bellizisten die Möglichkeit bot von einem russischen Überfall auf die Ukraine zu sprechen und den Befürwortern von Russlands Politik den Wind aus den Segeln nahm.

    Bis heute beginnen Berichte, die den Standpunkt Russlands vertreten mit dem Hinweis, dass es für den »Angriff« auf die Ukraine, keine Entschuldigung gibt.

  15. Warum bleibt der Nato-Angriffskrieg – mit deutscher Beteiligung – gegen Jugoslawien von 1999 unerwähnt?
    Sind wohl nicht genug getötet worden, damals, diente aber auch der Osterweiterung.
    Genau wie der ebenfalls von der Nato provozierte Stellvertreterkrieg in der Ukraine.

    „Das sei der Kernpunkt der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik, sagt Abelow. Wer diesen verletzt, riskiert einen Krieg. Wir erinnern uns alle an das Jahr 1962, als es fast zu einem Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion gekommen wäre, weil die UdSSR Raketen auf Kuba stationiert hatte.“

    War auch nur eine russische Reaktion auf die Bedrohung durch die Stationierungen der Jupiter Mittelstreckenraketen in Italien und der Türkei von 1961 (1959 geplant).

  16. Nicht erst seit US-Präsident Obamas gezielt provokative Beleidigung Russlands als „nur eine Regionalmacht“ sind die USA bzw. führende Kräfte der USA dabei, Russland kleinzukriegen und auszuplündern. Und andere Kräfte sind sogar schon seit über einem Jahrhundert dabei jeden Ansatz zu verhindern, dass Russland mit Europa zusammengeht und eine beidseitig förderliche Allianz bildet.

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