Von Kazan in die Zukunft

BRICS. Kazan
Tatarstan.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

In der Berichterstattung der westlichen Medien hat der BRICS-Gipfel in Russland kaum stattgefunden. Die Ergebnisse waren nicht so spektakulär wie die von Johannesburg 2023 mit seiner Erweiterung. Welche Entwicklungen deuten sich an und welche sind eher nicht zu erwarten?

Viele Erwartungen, die im politischen Westen mit dem BRICS-Gipfel vom 22. bis 24. Oktober 2024 im russischen Kazan verbunden waren, haben sich nicht erfüllt. Die westlichen Medien hatten sich kaum mit diesem Treffen beschäftigt. Für sie stand im Vordergrund die Frage, wer sich daran beteiligt und vor allem, wer nicht. Besonders letzteres wurde mit Schadenfreude und Häme hervorgehoben und als Beweis für Russlands Isolation herausgestellt. Auch suchte man nach Signalen für den weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine.

Enttäuschung

Am Schluss kam dann noch Aufregung darüber auf, dass UN-Generalsekretär Guterres dem Gipfel durch seine Anwesenheit höhere Weihen verlieh und Putin einen Propagandaerfolg verschaffte. Aber über die Themen, die besprochen wurden, die Beschlüsse, die gefasst, und die Entwicklungen, die sich andeuteten, erfuhr der westliche Medienkonsument nur wenig aus den sogenannten Qualitätsmedien. Vielleicht waren diese aber auch außer Stande zu verstehen, was sich da anbahnt.

Auch für westliche Kapitalismus-Kritiker war der Gipfel eher enttäuschend. Hatte man 2023 in Johannesburg noch die Ausweitung des Verbandes von fünf auf inzwischen zehn Mitglieder als einen neuen Höhepunkt scheinbar antiwestlicher Entwicklung gefeiert, so blieben in Kazan vergleichbare Paukenschläge aus. Die von westlichen Kapitalismuskritikern erhoffte Fortsetzung einer Politik der Abkehr vom Dollar wurde nicht bestätigt, eher scheint sich diese zu verlangsamen.

Auch die Hoffnung auf eine Festigung des Verbandes zu einem klar antiwestlichen Bündnis, das die Multipolarität und den Niedergang des politischen Westens fest in den Blick nimmt, hat sich nicht erfüllt. Wenig deutet darauf hin, dass die Konfrontation beschleunigt und die westliche Vorherrschaft stärker bekämpft werden soll. Das ersehnte Gegengewicht zum westlichen Kapitalismus scheint sich noch nicht abzuzeichnen. Da nützen auch alle Zahlen nichts, die man so gerne bemüht, um sich mit der wachsenden Bedeutung des BRICS Mut und Hoffnung zu verschaffen. Ernüchterung hat viele Kapitalismus-Kritiker erfasst. Man weiß nicht, was man von Kazan halten soll.

Finanzkontrolle

Nun ist das BRICS ja nicht der Erfüllungsgehilfe von westlichen Interessen. Die Mitglieder des Verbandes haben eigene Vorstellungen, die sich nach den Bedürfnissen ihrer Völker richten, nicht nach denen der goldenen Milliarde. Und zu diesen Interessen scheint fürs erste weniger die Abkehr vom Dollar zu gehören und schon gar nicht die Entwicklung einer eigenen Währung. Zu groß scheinen in diesem Punkt die Unterschiede zwischen den BRICS-Staaten. Das hängt zusammen mit dem unterschiedlichen Entwicklungsstand ihrer Wirtschaften und auch deren Einbindung in die westlichen Märkte.

Die westliche Hoheit über das globale Finanzsystem erweist sich doch als wesentlich stärker und umfassender, als viele Beobachter der Vorgänge vermutet hatten. Das dürfte selbst für Vertreter von BRICS-Staaten gelten. Besonders die USA mit ihrer gewaltigen Markt- und Militärmacht scheinen doch noch mehr Asse im Ärmel zu haben, als allgemein angenommen wird und bekannt ist. Die Angst vor amerikanischen Sekundär-Sanktionen geht um und lässt selbst chinesische Banken sehr vorsichtig werden in ihren Kontakten zu Russland.

Dasselbe gilt auch für türkische Geldhäuser, über die seit dem Beginn des Krieges viele Warenströme und Zahlungsvorgänge zwischen Russland und anderen Staaten unter Umgehung von Sanktionen abgewickelt wurden. Es ist für die USA nicht so einfach, Staaten zur Einhaltung von Sanktionen zu zwingen wie man am Beispiel Indiens sieht. Dagegen scheint es leichter, die Banken selbst unter Druck zu setzen, indem man ihnen mit Sekundärsanktionen durch die US-Finanzaufsicht droht, wie unlängst durch die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen.

Besonders die internationalen Banken fürchten um ihr Geschäft. Denn es besteht die Gefahr von Strafzahlungen, der Beschlagnahmung von Vermögenswerten und dem Ausschluss aus dem amerikanischen Markt. Die Eingriffe der USA gehen mittlerweile so weit, dass selbst die Verwendung russischer Kreditkarten zu Sanktionen gegen Banken führen kann, die diese als Zahlungsmittel akzeptieren. Das behindert nicht zuletzt auch den Handel der BRICS-Staaten untereinander, vor allem den zwischen Russland und China.

Besonders im Bereich der Abkopplung vom Dollar hat das Treffen in Kazan wenig spektakuläre Neuerungen gebracht. Schon vor dem Gipfel hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Erwartungen in dieser Hinsicht gedämpft: „Was die einheitliche BRICS-Währung betrifft, denken wir derzeit nicht über dieses Thema nach, sie ist noch nicht reif. Wir müssen sehr vorsichtig sein, hier müssen wir schrittweise und langsam vorgehen“ (1).

Offensichtlich scheint man sich zumindest in Russland der unterschiedlichen Interessen bei den einzelnen BRICS-Mitgliedern bewusst zu sein und will keine neuen Konfliktherde schaffen. Für die sanktionierten Staaten des Verbandes wie Russland und den Iran ist dieses Thema drängender als für Länder wie Indien, Südafrika oder Brasilien. Dennoch zeigen sich alle BRICS-Staaten „zutiefst besorgt über die negativen Auswirkungen illegitimer einseitiger Zwangsmaßnahmen, einschließlich illegaler Sanktionen, auf die Weltwirtschaft, den internationalen Handel und die Erreichung nachhaltiger Entwicklungsziele“ (2).

Alle BRICS-Staaten scheinen sich der Gefahren bewusst zu sein, die durch westliche Sanktionen für ihre eigene Entwicklung drohen, auch wenn sie derzeit unterschiedlich davon betroffen sind. China, selbst bereits Leidtragende von westlichen Sanktionen, verhält sich zurückhaltend in diesen Währungsfragen. Die westlichen Märkte haben großen Anteil am chinesischen Warenabsatz und damit am Wohlstand seiner Bevölkerung. Vermutlich will man neben den bereits bestehenden Zöllen nicht noch weitere Belastungen für die chinesische Wirtschaft riskieren durch westliche Angriffe auf das chinesische Finanzwesen. Zudem sind neue Zölle ab Januar zu befürchten, wenn Donald Trump sein Amt als US-Präsident antritt.

BRICS im Nachteil

Wenn auch die BRICS-Staaten nach Zahlen zum politischen Westen aufgeschlossen haben, ja teilweise an ihm vorbeigezogen sind, so darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Macht über die Finanzmärkte und die globalen Institutionen wie IWF, Weltbank und den Institutionen der UNO immer noch beim Westen liegt. Hinzu kommt, dass BRICS nicht diese geschlossene Organisation ist, wie der Name den Eindruck erweckt. Der Westen ist dagegen einheitlicher verfasst. Er verfügt über gemeinsame Militärbündnisse und eine sogenannte regelbasierte Ordnung, deren Regeln er selbst festlegt und ihnen gegenüber anderen Nationen Geltung verschafft.

Zudem hat er in China und Russland gemeinsame Feinde aufgebaut, die er zu einer Bedrohung für sich erklärt und gegen die er sich zu einem Block zusammengeschlossen hat. Über eine solche Blockbildung verbunden mit gemeinsamen ständigen Militäreinrichtungen verfügen die BRICS-Staaten nicht. Sie verstehen sich nicht als Bündnis und schon gar nicht anti-westlich. Sie sind ein mehr oder weniger loser Verbund von Staaten, die sich im Wunsch nach wirtschaftlicher Entwicklung zusammengefunden haben.

Sie haben noch nicht einmal eine einheitliche Führung, keine gemeinsamen Institutionen, die vergleichbar denen der Europäischen Union verbindlich für alle Mitglieder sind. Die BRICS verfügen nicht einmal über ein gemeinsames Sekretariat, das die Arbeit des Bundes zwischen den Gipfeltreffen fortführt. Das einzig wirkliche Zentrum des Verbandes, in dem alle Mitglieder in einer festgefügten Form miteinander verbunden sind, ist die Neue Entwicklungsbank (NDB). Sie arbeitet ständig und unabhängig von Gipfeltreffen, aber selbst diese ist nicht alleiniges Zentrum aller BRICS-Staaten, da auch andere Staaten, die nicht den BRICS angehören wie Algerien, an ihr beteiligt sind und Anteile erwerben können.

Daran wird deutlich, wie locker und lose dieser Verband ist. Insofern wäre eine antiwestliche Ausrichtung, die von vielen im Westen herbeigesehnt oder befürchtet wird, vermutlich eher schädlich als hilfreich. Es bestünde die Gefahr, dass eine solche Ausrichtung, würde sie zu einer Verbindlichkeit erhoben werden, die Spannungen, die ohnehin schon in Form von Nachbarschaftskonflikten bestehen, durch politische Auseinandersetzungen verstärken würde.

Neue Aufgaben

Aber man scheint sich darüber im Klaren zu sein, dass dieser mehr oder weniger ungeordnete Zustand auf Dauer nicht so bleiben kann, will man nicht an Handlungsfähigkeit einbüßen. So kommt denn auch in der Abschlusserklärung die Bereitschaft zum Ausdruck, „die institutionelle Entwicklung von BRICS weiter zu fördern“ (3). Man denkt also darüber nach, Institutionen zu schaffen, die die Arbeit der BRICS verstetigen und zwischen den richtungsweisenden Gipfeltreffen fortsetzen.

Trotz des großen Interesses anderer Staaten, selbst des NATO-Staates Türkei, sich dem Verband anzuschließen, wurden in Kazan keine neuen Mitglieder aufgenommen. Wie weit die Verdopplung der Mitgliederzahl nach dem Gipfel von Johannesburg bereits verarbeitet ist, kann nicht genau gesagt werden. Klar ist jedenfalls, dass die Entscheidungsfindung schwieriger geworden ist durch diese starke Erweiterung der Mitgliederzahl. Denn diese bringt neue Interessen ein und auch zum Teil sehr unterschiedliche wirtschaftliche wie politische Voraussetzungen mit sich. In entwickelten Ländern wie China und Russland sind sie andere als beispielsweise in Ägypten oder gar Äthiopien.

Damit andere Staaten sich nicht mit ihrem Beitrittsinteresse hingehalten fühlen wie etwa die Türkei seit Jahrzehnten durch die Europäische Union, wurde ein neuer Kreis für Interessenten geschaffen, den der BRICS-Partnerländer. Diese können an den Sitzungen der BRICS teilnehmen, sind aber noch nicht stimmberechtigt. Damit sind sie bereits in der Arbeit und Entwicklung des Verbandes eingebunden mit der Aussicht auf Aufnahme. Die Erweiterung der BRICS macht nicht nur Institutionen notwendig, die die Arbeit zwischen den Gipfeltreffen weitertragen. Sie verlangt auch die Ausarbeitung von Kriterien, nach denen neue Mitglieder aufgenommen werden.

Aber sicher ist, dass die Zahl der Mitglieder und Interessenten wachsen wird. Denn die Welt ist auf dem Weg in eine neue Ordnung, in der alle Staaten gleich sind in der Berücksichtigung ihrer Interessen und ihrem Wunsch nach Sicherheit. Auch das hat der Gipfel von Kazan in seiner Abschlusserklärung als klares Ziel zum Ausdruck gebracht und weist damit den Weg in eine neue Zukunft.

 

Fußnoten

(1) Wsgljad vom 18. Oktober 2024: Putin: Die Frage einer einheitlichen BRICS-Währung ist noch nicht reif

(2) Tass vom 23. Oktober:  Kasaner Erklärung des BRICS-Gipfels

(3) infobrics vom 24. Oktober 2024 Erklärung von Kasan auf BRICS-Gipfel verabschiedet

 

Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.

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42 Kommentare

  1. Es geht nicht immer um direkte “Ent-Dollarisierung”, denn dass sich die meisten Länder keine direkte Konfrontation mit den USA leisten können ist eher offensichtlich. Dazu kommen die US-Botschaften, viele der wirtschaftlich aufstrebenden BRICS-Länder kennen die “regelbasierte Ordnung” ala Pinochet, Euromaidan und aktuell Georgien und erneut Syrien aus der eigenen Geschichte.

    Auf dem Gipfel wurde jedoch BRICS – Pay vorgestellt, eine Alternative zu SWIFT. Sollte sich das durchsetzen, ist der Handel zwischen den beteiligten Ländern besser vor der Willkür der USA geschützt. Und es beschleunigt die Abkehr vom Dollar in dem es Zahlungen in anderen Währungen fördert.

    Die BRICS-Länder scheinen sich der aktuellen Situation bewusst zu sein: Wenn man den Hegemon zu fest reizt, schlägt er wild um sich. Ergo geht man langsam aber stetig vor und stärkt sich erst einmal untereinander. Bis der Zeitpunkt kommt an dem man die Erpressungen der USA verkraften kann, sprich das wirtschaftliche Gewicht von BRICS grösser ist als das des vierten Reiches.

    Was das alles mit Anti-Kapitalismus zu tun haben soll erschliesst sich mir nicht.

  2. “Dennoch zeigen sich alle BRICS-Staaten „zutiefst besorgt über die negativen Auswirkungen illegitimer einseitiger Zwangsmaßnahmen, einschließlich illegaler Sanktionen, auf die Weltwirtschaft, den internationalen Handel und die Erreichung nachhaltiger Entwicklungsziele“

    Genau, illegitimer Zwangsmaßnahmen, illegale Sanktionen, illegale Völkerrechtswidrige Angriffskriege mit Abermillionen unschuldiger Toter (seit neustem offener Support von Völkermord), Farbrevolutionen in allen Ländern mit Rohstoffen oder anderweitiger geostrategischer Bedeutung (allesamt natürlich völlig illegal und kriminell bis in die Haarspitzen), Börsenmanipulationen bis die Schwarte kracht, Raub, Mord,- und Todschlag usw.

    DAS ist unser System das hier als “Alternativlos” hingestellt wird

    Der einzige Grund wieso BRICS+ in Kazhan bei der Dedollarisierung nicht über die Stränge geschlagen haben war das dem Wertewesten mittlerweile sogar die Zurechnungsfähigkeit und geistige Gesundheit abgesprochen wird, und man befürchtet das all zu robuste Ankündigungen zur Dedollarisierung zu einem Atomkrieg führen könnten. Aber wie wir im Regierungsputsch in Georgien und den Angriff auf Syrien sehen ist wohl ein dritter Weltkrieg genau das was diese Verbrecher noch an der Wasseroberfläche halten könnte.

    Zumindest hoffen Die das.

    Aber die Politik der letzten 25 Jahre ist nicht mehr in gutem licht darstellbar ganz egal wie viele Schreiberlinge dagegen anschreiben.
    Die Maske ist runtergerissen und die ganze Welt sieht unsere hässlichen Fratzen. Dieser Prozess der Machtverschiebung Richtung BRICS+ ist unaufhaltsam. Der Übergang kann geschmeidig oder mit Abermillionen Toten über die Bühne gehen. Aber es wird passieren, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

    Wir im Wertewesten haben in den letzten 80 Jahren leider unter Beweis gestellt das man uns weder die Aufsicht über eine Parkplatzuhr noch die Weltherrschaft anvertrauen sollte.
    Wir haben uns nicht als würdig erwiesen sozusagen. 🙂

    1. Sehe ich auch so.
      Die BRICS braucht auch nicht mit “Sturm und Drang” vorzugehen. Im Grunde genommen kann sie langsam und geschmeidig agieren oder auch nur etwas abwarten. Der “Wertewesten” zerlegt sich ja selbst. Und nicht gerade langsam und schon gar nicht geschmeidig.
      Und allen voran, Deutschland.
      Wer sagt denn, dass wir keine “führende Rolle” mehr haben…

      1. “Wer sagt denn, dass wir keine “führende Rolle” mehr haben…”

        YMMD. 🙂

        Yep, so einen Abgang von dem herbei Halluzienierten Anspruch einer weltweiten “Führungsrolle” muss man auch erst mal so hinkriegen.

        ROLLE Rückwärts vielleicht, aber da wäre Baerbock als Vollprofi-Trampolinöse wohl der bessere Ansprechpartner.

        1. “…Baerbock als Vollprofi-Trampolinöse wohl der bessere Ansprechpartner.”

          Ansprechpartner? Sie erwarten doch nicht, dass die Tante ohne Papier, Teleprompter und dergleichen frei sprechen kann. Und auch dann, naja…

  3. Das ist gestern in Gaza passiert:

    https://vimeo.com/1035541790

    Seit 60 Tagen wird in den Norden Gazas keine Essenslieferung oder medizinische Versorgung reingelassen.

    Wohnviertel werden von privaten Unternehmen von der Landkarte entfernt. Wohngebäude mit den Bewohnern werden durch Luftangriffe zerbombt. Die Bevölkerung wurde vertrieben.

    70.000 Menschen sind noch im Norden Gazas. Im Jabalia Flüchtlingslager, Jabalia-Town, im westlichen Teil des Nordens von Gaza (Beit-Lahia).

    Seit einem Jahr wird kein Bargeld nach Gaza geliefert. Die Banken wurden mittlerweile alle ausgeraubt und zerstört.

    Es gibt wenig Mehl, es gibt wenig Brot, es gibt kein Gemüse.
    Mehr als 1.500.000 Menschen sind Vertriebene.
    Mit dem Auto durch Beit-Lahia.

    Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.

    1. Erschütternde Bilder.
      Maduro hat völlig recht und stellt auch genau die richtigen Fragen. Nur, auf die Antworten kann er lange warten.

  4. “Der Westen ist dagegen einheitlicher verfasst. Er verfügt über gemeinsame Militärbündnisse und eine sogenannte regelbasierte Ordnung, deren Regeln er selbst festlegt und ihnen gegenüber anderen Nationen Geltung verschafft.”

    Süß umschrieben. Real sieht es so aus, dass die USA die Regeln der “regelbasierten Ordnung” aufstellt und die Vasallen sich danach zu richten haben. Wenn nicht, bekommt man halt mal schnell eine lebensnotwendige Energieinfrastruktur von seinem “Freund” weggesprengt.

    “Zudem hat er in China und Russland gemeinsame Feinde aufgebaut, die er zu einer Bedrohung für sich erklärt und gegen die er sich zu einem Block zusammengeschlossen hat. Über eine solche Blockbildung verbunden mit gemeinsamen ständigen Militäreinrichtungen verfügen die BRICS-Staaten nicht. Sie verstehen sich nicht als Bündnis und schon gar nicht anti-westlich. Sie sind ein mehr oder weniger loser Verbund von Staaten, die sich im Wunsch nach wirtschaftlicher Entwicklung zusammengefunden haben.”

    Das ist halt der große Unterschied zwischen dem “westlichen Wertebündnis” und BRICS. Ersteres ist aggressiv latent auf Angriffskriege aus, um seine Vormachtstellung auszubauen und zu erhalten, zweites ist ein auf friedliche Kooperation und wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgelegtes Bündnis, um sich dem aggressiven Zugriff des ersteren zu erwehren.

    “Sie haben noch nicht einmal eine einheitliche Führung, keine gemeinsamen Institutionen, die vergleichbar denen der Europäischen Union verbindlich für alle Mitglieder sind. Die BRICS verfügen nicht einmal über ein gemeinsames Sekretariat, das die Arbeit des Bundes zwischen den Gipfeltreffen fortführt. Das einzig wirkliche Zentrum des Verbandes, in dem alle Mitglieder in einer festgefügten Form miteinander verbunden sind, ist die Neue Entwicklungsbank (NDB). Sie arbeitet ständig und unabhängig von Gipfeltreffen, aber selbst diese ist nicht alleiniges Zentrum aller BRICS-Staaten, da auch andere Staaten, die nicht den BRICS angehören wie Algerien, an ihr beteiligt sind und Anteile erwerben können.”

    Wie sehr würde man sich etwas in der Art für die EU wünschen, um diesem autokratischen, antidemokratischen Moloch ein Ende zu bereiten!
    Eine Auflösung der NAhTOd wäre dann der nächste Punkt, der dringend zu erledigen wäre.

    Daran wird deutlich, wie locker und lose dieser Verband ist. Insofern wäre eine antiwestliche Ausrichtung, die von vielen im Westen herbeigesehnt oder befürchtet wird, vermutlich eher schädlich als hilfreich. Es bestünde die Gefahr, dass eine solche Ausrichtung, würde sie zu einer Verbindlichkeit erhoben werden, die Spannungen, die ohnehin schon in Form von Nachbarschaftskonflikten bestehen, durch politische Auseinandersetzungen verstärken würde.

    1. Die einzige Regel der USA hat doch Harold Pinter, englischer Literatur -nobelpreisträger, auf den Punkt ge-bracht: Küss mir den Arsch oder ich
      trete dir den Schädel ein.

      1. Es gibt auch noch bemerkenswerte andere Zitate, zum Beispiel von einem Herrn Thomas Friedman, “the hidden fist”:

        “The hidden hand of the market will never work without a hidden fist. McDonald’s cannot flourish without McDonnell Douglas, the designer of the F-15. And the hidden fist that keeps the world safe for Silicon Valley’s technologies to flourish is called the US Army, Air Force, Navy and Marine Corps.”

        Im Klartext: die US-Wirtschaft wäre nichts ohne das US-Militär, das dafür sorgt, dass weder Konkurrenz, noch Widerstand entsteht, wenn neue Märkte erschlossen werden.
        Nehmen wir als Beispiel die Energieversorgung Deutschlands. Ohne das US-Militär, das die Konkurrenz Russland mit Nordstream2 wegsprengte, wären die USA auf ihrem dreckigen, weit überteuerten Fracking-Gas sitzen geblieben. So aber machte das US-Militär mit ihrer Sprengung der NS2-/NS1- Pipelines den Weg für die US-Fracking-Industrie frei. Ohne militärisch geplanten und durchgeführten Terroranschlag auf die Infrastruktur Deutschlands wäre das nicht möglich gewesen, da das US-Gas keine Chance gegen das wesentlich günstigere und dazu noch sauberere russische Pipeline-Gas gehabt hätte.

  5. Trump hat doch erst vor zwei Tagen allen Staaten mit 100% Zöllen gedroht, falls sie eine andere Leitwährung als den Dollar verwenden würden, um somit schon mal prophylaktisch einer evt. kommenden BRICS-Währung das Wasser abzugraben.
    Wären sich die USA ihrer Sache so sicher, gäbe es wohl keinen Grund eine solch harsche Drohung auszusprechen.
    https://www.telepolis.de/features/Dollar-Dominanz-Trumps-100-Prozent-Drohung-gegen-Brics-Allianz-10181418.html

    1. “Wären sich die USA ihrer Sache so sicher, gäbe es wohl keinen Grund eine solch harsche Drohung auszusprechen.”

      Das hat meiner Meinung nach nix mit Sicherheit oder Souveränität zu tun, sondern ist der puren Verzweiflung geschuldet.

      Was würde den bei 100% Strafzöllen in den USA passieren? Haben die nicht schon genug Inflation? Müsste mal jemand der sich mit Wirtschaft ein bisschen besser als ich auskennt beantworten. Aber meine Vermutung ist das die Inflation noch weiter durch die Decke gehen würde und sie wirklich bald für ihr Steak im Steakhouse 100,-$ +25,-$ Trinkgeld berappen werden müssen.

      Wahrlich der “American D̶r̶e̶a̶m̶” Nightmare on Elm Street.

    2. Ja – Zölle sind eine Drohung solange, der amerikanische Markt wichtig ist. Das sind 340 Millionen Menschen. Je stärker aber die BRICS werden, desto unwichtiger wird die USA und dann kann es soweit kommen, dass die Vorteile einer eigenen Weltwährung ziemlich fix, die Nachteile durch 100% oder 1000% Zölle überwiegen. Genau wie Deutschland und Europa sanktionieren die USA sich dann zu Tode. Die würgen damit ihre eigene Wirtschaft ab.

      Man braucht hier auch nicht allzu traurig sein, das die BRICS kein Antiwestliches Bündnis ist – oder sagen wir noch kein Antiwestliche Bündnis ist. Dahin treibt der Westen den Zusammenschluss automatisch je mehr Druck er aufbaut. Er hat es ja auch schon geschafft, dass China und Russland sich angenähert haben. Wenn die BRICS jetzt noch keine gemeinsame antiwestliche Agenda haben, dann werden sie mit der Zeit eine entwickeln müssen, weil sie schlicht keine andere Wahl haben werden.

      1. Nun, ich glaube auch nicht unbedingt, dass die USA einen solch hohen Zollsatz anwenden werden, eben wegen der bekannten Nachteile, aber die Tatsache, dass Trump meint damit drohen zu müssen, ist schon eine Aussage. Damit verbessert er natürlich nicht das Ansehen der USA in der Welt und wenn er es dann trotzdem macht….
        Naja, vielleicht denkt er: Wenn die USA schon nicht mehr als wohlwollender Staat respektiert werden in der Welt, dann ist es besser maximal gefürchtet zu werden.

        1. “Damit verbessert er natürlich nicht das Ansehen der USA in der Welt und wenn er es dann trotzdem macht….” — Ja stimmt. Und solche Ankündigung scheinen ja (noch) zu funktionieren, wie Rauls oben beschrieben hat. “Dennoch zeigen sich alle BRICS-Staaten „zutiefst besorgt über die negativen Auswirkungen illegitimer einseitiger Zwangsmaßnahmen, einschließlich illegaler Sanktionen, auf die Weltwirtschaft, den internationalen Handel und die Erreichung nachhaltiger Entwicklungsziele“ – Die andere Seite der Medaille ist, dass Trump drohen muss, spricht nicht für die Stärke der US-Ökonomie. Denn Zölle sind das Eingeständnis, dass die ökonomische Konkurrenz verloren ist, bzw. dass die Produktivität anderswo höher ist.

    3. Trump hat den kanadischen Premierminister Trudeau angeboten, das Kanada (Teil des British Commonwealth Staatsoberhaupt Charles III von Windsor) der 51. Bundesstaat der USA werden könnte und Trudeau dessen Gouverneur werden könnte. Trudeau sagte Trump gegenüber, das die Zölle die kanadische Wirtschaft erwürgen würden. Andererseits, so Trump weiter hört sich “Premierminister” viel besser als “Gouverneur” an, also könne er auch Premierminister bleiben und Kanada damit selbstständig, dann müsse er aber auch die Zölle bezahlen. Auf diesem Kasperle-Theater-Niveau bewegt sich Politik a la Trump. Der sich vielleicht demnächst zum “Kaiser der Welt” erklärt und eine Krone aufsetzt, da er das chic findet.
      https://www.jungewelt.de/artikel/489188.wunschgouverneur-des-tages-justin-trudeau.html

  6. Was erwartet ihr, die ihr die Hoffnung in die BRICS als Gegenpol zum Westen setzt? Meint ihr, Länder wie China und Indien legen mal eben ihre gegenseitigen Streitigkeiten bei, so unterschiedliche Länder wie Südafrika und Brasilien gegen Hand in Hand? Wie naiv seid ihr? Es sind alles immer noch kapitalistische Staaten mit teilweise stark nationalen Interessen. Sie wollen wohl eines: eine Partnerschaft fast auf Augenhöhe. Doch selbst das ist extrem schwierig. Dazu steht ein Land aktuell im Krieg mit dem Westen und einem anderen droht dieser noch. Da gibt es wahrlich drängendere Probleme als eine gemeinsame Währung. Soll eine positive Entwicklung Bestand haben braucht es Zeit. Und die haben die BRICS garantiert nicht, wenn die Entwicklung beschleunigt wird.

  7. “Was erwartet ihr, die ihr die Hoffnung in die BRICS als Gegenpol zum Westen setzt? Meint ihr, Länder wie China und Indien legen mal eben ihre gegenseitigen Streitigkeiten bei”

    Das ist witzig das Sie das sagen, genau das haben die nämlich unter Vermittlung von Russland vor kurzem getan. Ging um irgendwelche Regionstreitigkeiten, aber zack, ein Vermittlungsgespräch von Russland und schon waren die sich einig.

    Ich hab eine Gegenfrage an Sie. Meinen Sie der Westen wird es mithilfe der CIA/NSA und BigTech schaffen Indien und China zu spalten, gegenseitig aufzuhetzen und einen Keil zwischen diese beiden Länder zu treiben? Also das übliche Drehbuch.

    “Dazu steht ein Land aktuell im Krieg mit dem Westen und einem anderen droht dieser noch.”

    Nein das ist nicht richtig, genau genommen ist eines dieser Länder Angriffsziel des Wertwestens geworden, und soll laut CIA Pressestelle in 20 kleiner Teile zerschlagen und ausgeplündert werden. Und es währt sich hervorragend gegen diese Räuberbande NATO. Und alle BRICS+ Members sind von Russlands Hartnäckigkeit uns Sturheit ganz schön beeindruckt. Und ich ebenso. Und das ansehen Russlands ist weltweit gewachsen.

    “Da gibt es wahrlich drängendere Probleme als eine gemeinsame Währung”

    Jep, oder ein vom Westen ausgelöster Atomkrieg, sehen 8 Milliarden Menschen ebenso. Der Wertewesten ist vollkommen irre und absolut kriminell, das ist allen mittlerweile klar geworden.

    “Und die haben die BRICS garantiert nicht, wenn die Entwicklung beschleunigt wird.”

    Das müssen sich vielleicht noch mal erläutern, wieso haben die keine zeit? Meinen Sie wegen den irren aus dem Wertewesten die gerade einen dritten Weltkrieg provozieren?

    1. “Da gibt es wahrlich drängendere Probleme als eine gemeinsame Währung” – Na da wär ich mir nicht so sicher, ob die gemeinsame Währung eine untergeordnete Rolle spielt. 1. schließt die Bewältigung des einen Problem die Bewältigung des anderen nicht aus. 2. Ist jedes Land das nicht mehr den Dollar benutzt ein Reduzierung der amerikanischen Machtbasis. Die Macht der USA beruht darauf, dass weltweit Reichtum in Form von Dollar akkumuliert wird. Deshalb kann sich die USA über alle Maßen verschulden. Bricht diese Machtbasis weg sind die USA am Ende. Deshalb würde ich eher sagen die gemeinsame Währung spielt die entscheidende Rolle im Kampf gegen die US-Hegemonie.

      1. Ja, das sehe ich auch so.
        Die USA ist ja auch in den Irak eingefallen, weil Hussein angedacht hatte sein Öh gegen Euro oder Rubel zu verkaufen.

  8. Warum fällt eigentlich die Bezeichnung “Kapitalismuskritiker” so häufig? Bzw. woher kommt überhaupt die Annahme, dass BRICS in irgendeiner Weise antiwestlich und antikapitalistisch geartet sei?

    Ich denke, es werden noch viele, die BRICS derzeit als eine Art Messias für die Welt ansehen, früher oder später auf den Boden der Realität zurückgeholt werden und auf ihre eigene Augenwischerei hereinfallen. Multipolarität klingt halt so schön und befreiend wenn man dem westlichen Gutdünken überdrüssig geworden ist, aber konkrekt ändert die erstmal nichts an der Entwicklung die die Freiheit von uns allen betrifft. Nehmen wir das Vorantreiben digitalen Geldes zum Beispiel. Hier unterschieden sich die Interessen von den USA und damit dem Westen auf der einen Seite und den BRICS-Staaten auf der anderen höchstens marginal. Bei Thema Corona war die Welt auch mehr oder weniger “gleichgeschaltet”, was die grundsätzliche Frage aufwirft, welche Bedeutung nationalstaatliche Grenzen und Interessen überhaupt noch haben. Und schaut man sich die UN-Agenda für 2030 an bekommt man ein wenig den Eindruck, die Multipolarität wird von der Begrifflichkeit die neue Demokratie – klingt zwar gut und steht auf dem Etikett, hat mit den realen Verhältnissen der Menschen aber nichts zu tun. Weder hatten wir je eine Demokratie, die den Namen verdient und die die Interessen der Bevölkerung vertritt, noch werden wir eine Multipolarität bekommen, die das umsetzt. Das Beseitigen eines Hegemons und das Auftreten mehrerer vermeintlich gleichberechtigter Spieler verbessert im ersten Moment erstmal nichts an den realen Lebensumständen 99% der Weltbevölkerung.

    Ich halte diesen ganzen Fokus auf BRICS und die Hoffnungen, die man damit weckt, für nichts anderes als eine weitere psychologische Finte um die Menschen auf dem Weg in die Global Governance bei der Stange zu halten. Wenn es soweit ist, wird ein großer Krieg, eine große Finanz- oder ebenbürtige Krise dann Fakten schaffen und die Bevölkerungen vor vollendete Tatsachen stellen. Und ob die digitale Währung dann auf Dollar, Euro oder eine wie auch geartete BRICS-Währung lautet, sind dann Detailfragen.

    Vielleicht wäre es an der Zeit, dass auch die Alternativmedien die Rolle des Konstrukts BRICS mal etwas kritischer beleuchten und einfach mal in Relation zu anderen Entwicklungen stellen, bei der sich die “guten” Staaten von den “bösen” nur marginal unterscheiden.

    1. “Bzw. woher kommt überhaupt die Annahme, dass BRICS in irgendeiner Weise antiwestlich und antikapitalistisch geartet sei?” Antikapitalistisch ist die BRICS nicht, das ist reines Wunschdenken. Es gibt nichts, das diese Annahme rechtfertigt. Antiwestlich würde ich aber schon sagen, dass die BRICS aufgestellt sind, auch wenn sie diesen Gegensatz nicht an die große Glocke hängen. Man sieht das ja schon daran, dass westlich Staaten nicht teilnehmen. Es ist das Bestreben die eigenen Interessen am Hegemon vorbei zu verfolgen und die Regeln, die die USA zu ihrem Vorteil aufgestellt haben zu umgehen. Es ist ein Zusammenschluss der Mächte aus der Zweiten Reihe die größeres vor haben. Man braucht also nicht denken, die BRICS wären nicht imperialistisch. Angenommen die Multipolare Weltordnung wäre Wirklichkeit, dann würde ein Hauen und Stechen um den Platz 1 der Mächte erneut beginnen.

    2. “Vielleicht wäre es an der Zeit, dass auch die Alternativmedien die Rolle des Konstrukts BRICS mal etwas kritischer beleuchten und einfach mal in Relation zu anderen Entwicklungen stellen, bei der sich die “guten” Staaten von den “bösen” nur marginal unterscheiden.”

      Wieso fangen Sie dann nicht an mit der kritischen Beleuchtung? Alles was Sie vorgetragen haben waren Vermutungen aus der Glaskugel (Ach die werden sicher genau so ein Hegemon werden mimimi).
      Ich höre nur positives von Ländern die mit BRICS+ zusammenarbeiten, Ganz vorne mit dabei Afrika. Ich glaub Ibrahim Traoré von Mali hat bei einer Militärparade in Moskau zu Putin gesagt: “Wir brauchen ein Atomkraftwerk” Putin darauf: “OK, das muss ich aber erst mit meinen Leuten besprechen” Am nächsten Tag gab es die Zusage: “Ja ihr bekommt euere Atomkraftwerk”.

      Fertig ist die Kiste. In fünf Minuten hat Putin für die gesamte Region mehr getan als hundert Jahre Kolonialherrschaft. Was gibt es da noch groß nach zu denken? Selbstverständlich schließt man sich BRICS an. Und von moralisch und ethischen fragen rede ich noch gar nicht.

      1. Soll jetzt die Zusage eines Atomkraftwerks ein Argument gegen Imperialismus sein?
        Es ist das Gegenteil. Wenn das Atomkraftwerk aus Russland kommt, richtet Putin damit eine Abhängigkeit ein, weil das Know How aus Russland kommt und das Uran auch. Damit redet Russland mit bei einer Grundsäule staatlicher Macht. Der Energieversorgung. – Kein Wunder, dass seine “Leute” nicht lange überlegt haben.

        1. Tja, wie sich die Zeiten ändern.
          Gestern noch in Brokdorf an den Schienen angekettet und heute ist ein Atomkraftwerk der Inbegriff für Frieden und Wachstum…scheisse nochmal… 🙁

  9. Es wird auch nicht einmal in diesem Artikel erwähnt, das sich die BRICS in Kasan bspw. das Klimaabkommen der UN beführworten und diese Organisation ebenfalls auch anerkennen.
    Genau so, wie es auch bei Corona der Fall war, wie es von Krim, Floran S und Tommy geschildert wurde.
    Das unterstreicht m.E. einfach nur, das die Intentionen imperialer kapitalistisch geprägter Machterhaltung, nur unter anderer Flagge beibehalten werden sollten.

    1. “Das unterstreicht m.E. einfach nur, das die Intentionen imperialer kapitalistisch geprägter Machterhaltung, nur unter anderer Flagge beibehalten werden sollten.”

      Aha. Wegen Klimaschutz also?

      1. Ja, genau, der Klimahoax, genau so wie Corona und die Spritzen, sind ja nun mal eine Erfindung der Westmächte.
        Die Russen, und/oder die Chinesen hätten ja nicht unbedingt mitmachen müssen…haben sie aber. 🙁
        Außerdem hatte ich ja schließlich auch die UN benannt, die auf jeden Fall zerschlagen werden muss.
        Oder muss ich in diesem Zusammenhang noch extra erwähnen, dass die WHO Teil der UN ist…hm?
        Wart ihr mal in Geneve bei der UN?
        Ich schon, und zwar1974, das ist vielleicht ein Laden.
        Die gehörten damals schon alle eingesperrt.

        1. Ich finde es einfach nur sehr sehr sehr weit hergeholt wegen der Zusage zu einem Klimaabkommen auf eine Weltdiktatur zu schließen. Die Weltdiktatur haben wir in Form der USA doch gerade JETZT im Augenblick. Die BRICS wollen eben das ja gerade nicht mehr. Das Zauberwort heißt Partnerschaft und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

          Da ist es mir egal ob jemand an Klimaschutz glaubt oder nicht, schlimmer als jetzt kann es gar nicht mehr werden.

          1. Die verschiedenen Blöcke, haben sich in vielen Dingen außerparlamentarisch abgesprochen um uns weiterhin zu unterdrücken.
            Das betrifft vor allen, wie man schön sehen kann Klima und Coronarestriktionen sowie die fortschreitende Digitalisierung und auch die damit immanente Bargeldabschaffung und natürlich auch alle sonstigen Überwachungsmaßnahmen.

          2. Tommy – das ist doch klar, dass die jetzt so reden, wo es die US-Hegemonie noch gibt. Schließlich versuchen sie viele Staaten auf ihre Seite zu ziehen. Da ist es kontraproduktiv als zukünftiger Weltherrscher aufzutreten. Die mögen das mit der Augenhöhe sogar selbst glauben, weil es im Moment die Art und Weise ist niemanden vor den Kopf zu stoßen und eine Gegenposition aufzubauen.

          3. @Tommy
            “…wegen der Zusage zu einem Klimaabkommen auf eine Weltdiktatur zu schließen.”

            Richtig.
            Was für eine Weltdiktatur? Klimaabkommen sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind. Sollten sich mal die Heinis überlegen ob man für sowas etliche Bäume opfern muss.
            Ob man die unterzeichnet oder nicht, ist völlig Wurscht. Dann unterzeichnet man die halt und hat dann seine Ruhe und macht weiter.

            Apropos russisches AKW in Afrika.
            Der Bau eines Atomkraftwerks soll also eine Abhängigkeit schaffen.
            So, so…
            Europa war “abhängig” vom russischen Gas. Geht ja gar nicht.
            Jetzt sind wir vom amerikanischen Gas abhängig. Oder von dem aus Kasachstan, Norwegen, Katar oder sonst wo. Wo ist da der Unterschied?
            Also mal ganz vom Preis abgesehen.
            Ach ja, Hauptsache nicht vom “Russen”.
            Jede Handelsbeziehung kann man zu einer “Abhängigkeit” ‘vergewaltigen’.
            Ich bin auch von meinem Klempner “abhängig”. Dummerweise aber auch er von meinem Geld.
            Das ist letztendlich der Sinn einer wirtschaftlichen Beziehung. Nicht jeder kann alles und soll es auch nicht.
            Warum soll jeder AKWs bauen können?
            Und das Uran… Ob Uran oder sonstige Ressourcen – diese sind ungleichmäßig auf der Welt verteilt. Ergo – man muss Handelsbeziehungen eingehen, um Dinge zu bekommen, die man benötigt und nicht hat. Gilt aber genauso auch für den Handels-Partner. Der Begriff “Abhängigkeit” ist in diesem Zusammenhang völlig unpassend. Einfach nur bekloppt.

  10. Die Leute, die hier unentwegt von der “Hegemonie der USA” raunen, allen voran Krim, mögen sich doch bitte ein einziges Mal bemühen, ein Argument für dieses Urteil beizubringen, das auf Tatsachen beruht.

    Das letzte Mal, daß die USA zusammen mit NATO Alliierten militärisch irgend was für “den Westen”, aka das ehemalige “Amerikanische Imperium”, aka die metropolitären Staaten des antikommunistischen Bündnisses des “Kalten Krieges”, geleistet haben, ist der Serbienkrieg gewesen.
    Was hat er geleistet?
    Er hat Jugoslawien abschließend zerschlagen …. zugunsten der EU.
    Die USA erwarben eine bedeutende Basis, Camp Bondsteel, zusätzlich einen bevorzugten Zugriff auf die Billigprodukte der Waffenfabriken in Kroatien, Slovenien und Serbien selbst, c’est tout.

    Und obendrein hätte es für diesen Krieg der Militärmacht der USA nicht bedurft, die Europäer hätten das bestens selbst “besorgen” können.
    Das gilt freilich nicht für die Kriege Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien, aber diese Kriege haben rein gar nichts “geleistet”, außer Chaos zu stiften und weltweit Geschäft zu stören oder zu unterbinden, einschließlich amerikanischer Geschäfte. Teils noch während der Kampfhandlungen, teils danach, sind nach initialen Verlusten die mit Abstand bedeutensten Profiteure des Chaos Iran, China und die Türkei gewesen, gefolgt von Russland.
    Sekundäre Profiteure waren prominent Indien, Kasachstan und Azerbaidschan.

    Zugleich hat der EURO rund ein Viertel des Dollargeschäftes übernommen und, von weitaus größerem Belang, die EZB ist auf dieser Basis seit etwa 2015 in das Quasi-Monopol der FED zur Schöpfung von Weltgeld eingebrochen. Daß dies quantitativ relativ geringfügig im Vergleich zum Wachstum des Dollar-Kredites erscheint, ist kein “entgegenwirkendes Moment”, ganz im Gegenteil. Je weiter die FED die Geldschöpfung von der Kapitalzirkulation emanzipiert hat, desto abhängiger wurde die Weltwirtschaft insgesamt vom EURO-Geschäft … und vom chinesischen Außenhandel.
    Man erkennt das daran, daß das geschöpfte Geld zu mindestens 90% in die Aufblähung der Titel des Kapitaleigentums geflossen ist, darunter ein gewaltiger Teil – wahrscheinlich abermals der größte – in fiktive Kapitaltitel wie Aktien und Fonds.

    Das war jetzt schmutzig hingesagt ein kleiner Teil der Einwände gegen das “Hegemonie”-Gequatsche, ich könnte noch ein paar Stunden fortfahren. Stattdessen die Generalfrage:
    Was soll denn bitte Hegemonie auf dem Weltmarkt politökonomisch sein?
    Ich nehme die Antwort vorweg:
    Ein Ideal.
    Und das Einzige, was in all der Zeit faktisch und praktisch zugunsten eines Ideals “amerikanischer Hegemonie” gewirkt hat, waren die diversen Sanktionsregime, die …. allesamt gescheitert sind!
    Gemessen an ihrem Anspruch, wohlgemerkt. Geschäftsschädigend sind sie natürlich gewesen, aber unter dem Strich mit dem Effekt, daß abermals China und Indien die Windfall-Profite der Sanktionsregime eingesteckt haben, zu einem kleineren Teil auch die Türkei.

    So, nun her mit den Aussagen.

    1. Sie brauchen sich nur die Definition des Begriffs “Hegemonie” anzugucken und da haben Sie schon die Antwort:

      “Vorherrschaft einer Institution, Organisation oder sozialen Gruppe innerhalb einer gesellschaftspolitischen Ordnung.”

      Die Vorherrschaft der USA ist, denke ich, unbestritten und unbestreitbar.

      “…mit Abstand bedeutendsten Profiteure des Chaos Iran…”

      Iran?! Können Sie unmöglich ernst meinen.
      Nach dem die USA beide (Irak und Iran) gleichzeitig “unterstützt” haben um sich gegenseitig fertig zu machen, ist nur der Irak untergegangen. (Nach 8 Jahren Krieg.) Mit dem Iran hat es nicht so richtig funktioniert. Und seit dem leidet der Iran unter drakonischen Sanktionen.
      Wodurch jetzt Iran ein “Profiteur” sein soll, erschließt sich mir nicht.

      Was den Syrienkrieg anbelangt, sollten Sie sich erstmal mit dessen Ursachen auseinandersetzen.
      Und “gebracht” hat es eine ganze Menge für die USA. Weil die rauben schamlos seit Jahren deren Öl.

      1. Sie brauchen sich nur die Definition des Begriffs “Hegemonie” anzugucken und da haben Sie schon die Antwort

        Was braucht ein Bürger Tatsachen, wenn er ein Erscheinungsbild an seinen Wünschen und seinem Geschmack messen kann.

        unbestritten und unbestreitbar

        Du bist up to date. Von “highly likely Russia” ging es voran zu “uncontrovertibly Russia”, braucht ein Kleinchen bloß das Subjekt tauschen.

        Iran?! Können Sie unmöglich ernst meinen …. leidet der Iran unter drakonischen Sanktionen

        Selbst Putin hat sich von der fixen Idee abbringen lassen (oder abgebracht), das Mitmachen unter den westlichen imperialistischen Metropolen sei “für die Nation” unverzichtbar. Dir komme ich gar nicht erst mit Fakts and Figures der ökonomischen, technologischen und sozialen Entwicklung des Iran. Geschweige mit seiner geopolitischen Aufwertung durch den Entfall des Nachbarn.

        Was den Syrienkrieg anbelangt, sollten Sie sich erstmal mit dessen Ursachen auseinandersetzen.

        Das geht an einen der besten Kenner des Vor- und Verlauf des Syrienkrieges in Westeuropa, kann ich reinen Gewissens sagen. Die Einschränkung die ich zu machen habe: Ich hatte (im Unterschied zu einem CIA-Asset und einem BND-Agenten, die ich virtuell kannte) nie Gelegenheit, offene Fragen mit Beteiligten zu besprechen, schon gar nicht in türkischer, kurdischer oder arabischer Sprache.
        Sag ich einfach mal hin.

        1. Yep. Alles klar.
          Die USA sind nur bedauernswerte Opfer der an “Wünschen und Geschmack gemessenen Erscheinungsbilder” des verblödeten und faktenfremden Bürgers.

          “Sag ich einfach mal hin.”
          Sollten Sie lieber lassen. Es gibt so einige Sätze bei Ihnen, die, wenn man sie versteht, dann haben sie ihren Zweck definitiv verfehlt.

  11. Naja, war klar, daß da nix kommt.

    Gut, dann mal umgekehrt. Es gibt m.E. genau ein Faktum, welches das Attribut “Hegemonialmacht” rechtfertigt, und das ist nicht ausschließlich, aber überwiegend militärischer Herkunft.

    Ich rede von der US-Flotte. Keine Nation, mit Ausnahme Chinas, vermöchte sich eine Flottenmacht, wie die amerikanische leisten, schon gar nicht in Kombination mit der nuklearwaffenfähigen Luftstreitmacht.

    Damit läßt sich, wie hinreichend bewiesen sein sollte, kein Krieg gewinnen, der den Namen verdient. Aber es reicht zu Staatsterrorismus auf höchstem Niveau.

    Das ist ‘dran, an der “US-Hegemonie”, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

    Der einzige Weg, diesen Staatsterror zu brechen, verläuft über die Brechung der US-Kreditmacht, und das einzige Mittel dazu, wären Aufstände von wenigstens 200 Mio Arbeitern / Angestellten auf dem Weltmarkt, die zusätzlich von einem Wissen und einem technisch unterfütterten Plan geleitet sind, die Geldschöpfung ganz generell aus der (Re-)Produktion zu eliminieren.

    Völlig logisch also, daß sich am WEF und in seinem Umkreis haufenweise Leute aus Wirtschaft und Politik versammeln, aus aller Herren Ländern, die USA eingeschlossen, die genau das gern “von oben” durchgesetzt hätten, gegen die Produzenten, in Gestalt einer technokratischen Ständeherrschaft.

  12. Weder Russland noch China (und ich glaube ich nicht Indien) sind historisch durch Großmachts-, Expansions-, oder Weltbeherrschungs-Allüren aufgefallen.

    Vielmehr sind die aufgefallen durch Selbstgenügsamkeit und den Wunsch nach fruchtbarem Handel auf Grundlage symmetrischer Beziehungen. Den Russen ist ihr “Reich” schon fast zu groß und voller Bodenschätze. Die Chinesen haben ihre Welterkundungsflotte unter Admiral Zheng He selbst wieder vernichtet.

    Ganz im Gegensatz zu den westeuropäischen Kolonialmächten und vor allem das Große Brittanien. und dessen Pudel USA.

    Das sagt alles zu BRICS. Und das sagt alles zu gewissen Kommentaren hier, die Angst vor BRICS schüren wollen.

    (Und noch zu Russland: der Versuch der weltweiten Verbreitung des Kommunismus entlarvt auch an dieser Stelle den Kommunismus als westlich-britischen Infiltrationsversuch. Russland ohne Marxismus wäre nie auf so eine Idee gekommen. Der Marxismus ist der erste weltweite Propagandaerfolg der britischen Lügenmaschine, aufgebaut und anfänglich betrieben mit den Blut-Diamanten der DeBeers des Cecil Rhodes mit solchen Infiltrations-Einrichtungen wie zB die Fabian Society. UNd ja, das sind natürlich alles irre Verschwörungstheorien, denn Verschwörung, Geld und Amoral haben ja überhaupt keine Bedeutung und Wirkung in dieser Welt ;-( )

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