
Die schwere Krise des Westens lässt deutlich werden, dass die vom Westen geschaffenen ideologischen Scheinwelten mit den auf eine Multipolarität gerichteten geopolitischen Realitäten nicht mehr in Einklang zu bringen sind.
Statt auf diplomatischen Wegen einen Interessenausgleich zwischen Staaten zu suchen, reagiert der Westen auf diese Herausforderung mit einer Steigerung seiner Bereitschaft zu organisierter Gewalt. Aus Angst um einen Machtverlust wechseln seine politischen Eliten in den Endspielmodus blinder Zerstörungsbereitschaft. Sie riskieren lieber eine nukleare Katastrophe, als dass sie eine Begrenzung ihres hegemonialen Anspruchs hinnehmen.
Der Westen verdankt seine hegemoniale Position in der Welt der Überlegenheit seiner militärischen und ökonomischen Gewalt. Rainer Mausfeld beschäftigt sich in seinem neuen Buch mit gegenwärtigen Kriegen und Konflikten und belegt anhand von Studien aus der vergleichenden Ökonomie, dass die privilegierte Lebensform des Westens wesentlich auf der Ausbeutung schwächerer Länder beruht.
Es ist geradezu ein charakteristisches Merkmal des vom Westen errichteten ideologischen Denkraumes, dass er eine eigenartige und scheinbar paradoxe Gleichzeitigkeit von Wissen und Nichtwissen ermöglicht. Es ist bekannt, dass die USA »die kriegerischste Nation der Weltgeschichte« sind. Es ist bekannt, dass sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch Angriffe auf andere Länder für den Tod von Abermillionen Zivilisten verantwortlich sind. Es ist bekannt, dass die USA allein in dem auf einer offenkundigen Lüge aufbauenden Irakkrieg ab 2003 bis zu einer Million Zivilisten umgebracht haben. Zugleich sind diese leicht nachlesbaren Fakten im öffentlichen Bewusstsein nicht präsent. […]
Live-streamed genocide

Es ist bekannt, dass Israel, so Amnesty International in seinem Jahresbericht 2025, vor den Augen der Welt einen »live-streamed genocide« begeht und dabei gezielt Zivilisten, Säuglinge, Kinder und Frauen erschießt, Krankenhäuser, Schulen und alle zivile Infrastruktur zerstört und den dort lebenden Palästinensern den Zugang zu Wasser, Nahrung und Medikamentenverwehrt. […] All dies ist wie nie zuvor bei einem Völkermord im Überfluss dokumentiert. Zugleich sind alle diese Fakten, mit denen die Öffentlichkeit täglich massenmedial konfrontiert wird, nicht bekannt. […] Vielmehr herrscht immer noch in weiten Teilen der Öffentlichkeit die Überzeugung vor, dass Israel bei der Zerstörung Gazas und der Zerstörung der gesamten Lebensgrundlage der Palästinenser allein aus seinem Recht auf Selbstverteidigung handele und sich dabei im Großen und Ganzen an das Völkerrecht halte. Und dass damit auch die massive deutsche militärische Unterstützung für Israels »Gaza-Offensive«, wie der Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser im offiziellen westlichen Sprachgebrauch genannt wird, im Wesentlichen gerechtfertigt sei. […] Deutschland trägt also, ebenso wie die USA, durch Finanzhilfe, Waffenlieferungen und durch eine ausdrückliche politische Legitimierung eine faktische Mitschuld an diesem Völkermord. […]
All diese Fakten zur bedingungslosen deutschen Unterstützung israelischer Kriegsverbrechen und Massenmorde sind bekannt – und sie sind zugleich nicht bekannt. Die mediale Indoktrination sorgt zuverlässig dafür, dass die Bevölkerung aus bekannten elementaren Fakten keine ‚falschen‘ Schlussfolgerungen zieht.
Dieses ›Nichtwissen‹, das jedoch tatsächlich eine Verleugnung des Gewussten oder ein Nicht-Wissen-Wollen ist, bietet, wie aus der Geschichte bekannt, den psychodynamischen Vorteil, dass man auch hinterher, wenn die Fakten nicht mehr zu leugnen sind, das eigene Selbstbild des moralisch Guten aufrechterhalten kann. Schließlich sei man selbstverständlich immer schon dagegen gewesen, habe aber von dem Ausmaß und der Qualität dieser »Selbstverteidigung« wirklich nichts wissen können.
Die wesenhaft Guten
Das Muster der Selbstentlastung von einer Verantwortung für begangene Verbrechen, für die man moralisch eine eindeutige Mitverantwortung trägt, ist in der Geschichte immer dasselbe. Auch bei Gaza wird es wieder so sein. Im Nachhinein werden besonders das stets nach Anerkennung durch Autoritäten strebende und gehorsamsbereite Bildungsbürgertum – dazu gehören, bis auf sehr wenige Ausnahmen, auch die sogenannten intellektuellen Schichten – sowie das übrige selbstgerechte Milieu wieder in erstickender Selbstzufriedenheit behaupten, dass an ihrer moralischen Festigkeit und an ihrem unmissverständlichen Widerstand gegen jede Form von Völkermord selbstverständlich nie Zweifel hätten bestehen können. Ein Selbstbetrug, mit dem sie sich ihrer Zugehörigkeit zu ›den wesenhaft Guten‹ zu versichern suchen. Die Mehrheit wird einfach in bewährter Weise ihr moralisches Versagen mit dem Mantel des Schweigens zudecken. Innerhalb des ideologischen Gewölbes des Westens bleibt die Welt also unerschütterlich in Ordnung.
Dass gerade das Bildungsbürgertum verstärkt zu einer moralischen Heuchelei neigt, ist keineswegs überraschend. Es hat seiner Beschaffenheit nach am längsten alle Sozialisations- und damit Indoktrinationsinstanzen des Staates durchlaufen. In seiner historischen Entwicklung hat es höchst ausdifferenzierte Mechanismen der Rechtfertigung einer ›moralischen Entkopplung‹ deklarierter Normen vom tatsächlichen eigenen Verhalten entwickelt – eine Art innerer doppelter Buchführung. Das Bildungsbürgertum hat stets in besonderer Weise verstanden, sich selbst davon zu überzeugen, dass ethische Standards in einem bestimmten Kontext nicht für eigenes Handeln gelten. […]
Das vom Westen errichtete und gegen die tatsächlichen Realitäten hermetisch abgeschlossene ideologische Gewölbe führt zwangsläufig zu einer Abspaltung von Gefühlen und zu einer Spaltung des Bewusstseins. Das ist machttechnisch von großem Vorteil, denn, wie Noam Chomsky feststellt: »Die allgemeine Bevölkerung weiß nicht, was passiert, und sie weiß nicht einmal, dass sie es nicht weiß.« Erst durch eine solche systematisch erzeugte Spaltung kann die Stabilität des ideologischen Gewölbes und damit die Stabilität des westlichen Machtgefüges gewährleistet werden.




Der Artikel von Mausfeld wurde einen Tag zu spät veröffentlicht. Bewusstseinsspaltung gibts nur noch bei den europäischen Systempolitikern und BSW Anhängern. Wider Erwarten hat Donald der Große in Palästina den Frieden erreicht. Die Menschen vertrauen darauf, dass er auch Frieden in der Ukraine schaffen wird. Trump kann sich daher Zeit lassen und aus innenpolitischen Gründen mit Drohungen gegen Russland und Versprechungen an Selenskyi begnügen, ohne sie je umzusetzen, und abwarten, bis Ukraine und die im Schuldensumpf versinkende Koalition der Willigen zusammen brechen. Der Schaden wird ganz ungeheuer sein. Die deutsche Regierung wird die Situation ausnützen, um eine Notstandsdiktatur zu errichten und durch eine Währungsreform die Anleger zu enteignen, um die Banken und verschuldete Betriebe zu retten. Was weiter aus Europa wird, weiß keiner. Jedenfalls wird nichts aus einer multipolaren Welt, sondern nach der Aussöhnung zwischen Russland und Amerika gibt es eine tripolare Welt. Kein Mensch glaubt mehr an den Krieg mit China. Es wird auch keinen Sozialismus geben, aber eine umfassende Kontrolle des Kapitals. Am besten würde sich dafür Direkte Demokratie eignen. Mal kräftig den Kopf schütteln, um das Gehirn zu durchlüften.
„in Palästina den Frieden erreicht“
Brurhahahabrüll
Du glaubst ja wohl jeder Inszenierung
Den Satz hatte ich mir für eine Antwort auch schon rauskopiert.
Donald hat natürlich nur erreicht, dass die israelischen Entführten ausgetauscht wurden und als Nebeneffekt das Einhundertfache an palästinensischen Gefangenen freigelassen wurde. Das war – nebenbei – das eigentliche Ziel des Ausbruchs und der Geiselnahme der Hamas am 7. Okt. 2023.
Sobald die israelische Regierung zur Überzeugung kommt, dass sie nichts für sie Wichtiges mehr zu gewinnen hat, wird sie ihre Großisrael-Politik fortsetzen. Die oberste Maxime dabei war, ist und bleibt, dass es nie eine Zweistaatenlösung geben wird. Die jeweilige US-Regierung ist dabei die Gewährsmilitärmacht … und Deutschland wird so tun, als würden sie auch was beisteuern.
Jetzt bei den Friedensverhandlungen sind sie zwar hingereist, haben aber nichts zu melden.
Angesichts dessen was sich „Kyros der Koloss“ (Knesset) oder wie Sie schreiben Donald der Große gestern in Israel erlaubt hat, nämlich eine politische Selbstinszenierung und die Instrumentalisierung von Millionenfachen Leid kann ich verstehen warum es mit dem Frieden in der Ukraine nicht geklappt hat. Dem wäre nämlich eine ähnliche Trumpsche Selbstinszenierung in Kiew gefolgt. Mit Selensky als „Kriegssieger“ Verständlich das Putin auf so etwas keine Lust hat.
Gestern ist kein Wort zu israelischen Kriegsverbrechen gefallen, „Donald der Große“ soll sogar die israelische Staatsbürgerschaft erhalten (und hat im Gegenzug den israelischen Präsidenten gleich aufgefordert den korrupten Kriegsverbrecher-Premier zu „begnadigen“. Kein Wort zu Reue, Schuld, Eigenverantwortung. Dafür viel Personenkult, institutionalisierte Korruption und vor allem wichtige Opfer wie fast alle gefangengenommenen Ärzte in Gaza finden sich nicht bei freigekommenen palästinensichen Geiseln der Terrororganisation IDF.
Früher wäre ein Kriegsverbrecher und ein Faschist planen Frieden der Beginn eines Witzes gewesen. Heute ist es die Realität. Einer Realität die nahtlos an den „Generalplan Ost“ oder die Herauslösung des Kosovo aus Jugoslawien anknüpft. „Frieden“ wird es auf die Art und Weise nicht geben. Ganz im Gegenteil auch gestern starben wieder Menschen in Gaza trotz „Frieden“ und die Terrororganisation IDF bombardierte im Libanon feucht-fröhlich weiter, während in Ägypten das Familientreffen der Faschisten und Autokraten in die Verlängerung ging.
Es gibt nicht die Guten und die Bösen. Gerade Israel zeigt das. Und die Amis haben Atombomben auf Städte abgeworfen. Und wer Trump für einen Faschistischen hält, ist ein gehirngewaschenes …
Es gibt nur Menschen, die schlechte Dinge tun und andere Menschen die schlechte Dinge tun um sie aufzuhalten.
Genauer ausgedrückt, die sogenannten oder selbsternannten Linken wollen keinen Frieden, sondern eine „ideale“ Welt durch Revolution erschaffen. Stalin lacht sich in seinem Sarg tot.
Welche „Linken“ denn bitte?
@NCC1701D falls Du es nicht selbst gemerkt hast, wss Du sagst ist purer Mainstream Shit.
„Bewusstseinsspaltung gibts nur noch bei den europäischen Systempolitikern und BSW Anhängern.“
Geht es nicht noch etwas dümmlicher? Das BSW in diesem Kontext zu setzen ist lächerlich,scheint wohl eher eine persönliche Sache zu sein? Die Bewusstseinsspaltung betrifft weite Teile der Bevölkerung, schauen Sie sich die Umfragen der Demoskopen an. Ein Ergebnis systematischer medialer Propaganda durch den moralisierenden Haltungsjournalismus.
Wenn man bedingungslos an der großen Heilbringer Trump glaubt, dann muss man sich diese Geschichte wohl so zurechtbiegen.
Torwächter, da bist du wirklich ein Hardcore-Gläubiger.
„Donald der Große“ hätte auch schon vorher „Frieden“ (was immer daraus noch wird) schaffen können, wollte es blos bis vor kurzem noch nicht. Erst als Nethanjahu seine Katari-Freunde bombardiert hat und damit zu weit gegangen ist, und als sogar Teile seiner MAGA-Bewegung zu murren anfingen und die Anti-Israel Stimmung auf der Welt gleichzeitig auch zu immer mehr Anti-USA und somit Anti-Trump Stimmung geführt hat, wurde es Trump zu heikel. Er musste seine Strategie ändern, zumindest muss die Sache jetzt erst mal besser verkauft werden und Nethanjahu ein wenig schärfer an die Leine genommen werden.
Genau so ist es. Er hat Netanjahu Grenzen gesetzt. Das das kommt behaupte ich schon die ganze Zeit. Denn Trump ist ein vernünftiger Mensch. Und die ganze Zeit wurde ich narzisstisch gekränkt. Aber abgesehen von der ironischen Trump verherrlichung und dem Seitenhieb auf das BSW ist mein Kommentar eine sachlich begründete Analyse. Du wirst es erleben.
„Trump“ ist ein narzistisches Arschloch und der macht auch nichts besser als alle anderen, allein schon, weil er dem Kapitalismus frönt!
Das Establishment der USA hat Angst vor einem neuen Vietnamkrieg und den Folgen.
Hunderttausende waren bereits auf den Straßen (zuletzt sogar auch welche in Deutschland mit einigem Schwung).
Das haben sie zunächst unterbrochen.
Die Wehrmacht Israels hat sich einige hundert Meter weit zurückgezogen. Die Völkermörder sind weiter in der Regierung, gestützt von den Milliardären. – In Wartestellung.
Redet jemand mit den Palästinensern? Wer fragt sie, was mit ihnen und ihrem Land passieren soll?
Mit netanjahu und den Palästinensern redet niemand mehr. Die haben sich diskreditiert und gegenseitig so geschwächt, dass sie nur noch Objekte sind, über die entschieden wird.
Hier dein 🐟
Immer wieder schön zu sehen, wie „nicht so schlaue Leute“ Phrasen raushauen.
Hauptsache IRGENDWAS geschrieben???
Welche Weisheiten möchtest du noch hier mit uns teilen?
Werde mir das Buch wohl kaufen.
Man weis das zwar alles selbst, liest es aber gerne zur Selbstbestätigung oder gibt das Buch dann subversiv in eine Büchertausch-Telefonzelle.
Die Schizophrenie gerade in den gebildeten Schichten ist frappierend.
Jede vom Kurs abgebrachte Drohne oder herabfallende Patriot-Rakete wird als russischer Völkermord halluziniert, aber Massen von Toten wo anders mit Ignoranz bedacht. Und eine Ermordung z.B. Natanjaus wäre ein Verbrechen.
Das muss man neidlos anerkennen, das ist eine respektable Hirnakrobatik, ich würde es nicht hinbekommen.
Diese Schizophrenie hat wie erwähnt schon de Sade im 18. Jh. gegeißelt, im O-Ton:
„-Sonderbar…höchst sonderbar ! Die Menschen lehren die Wissenschaft und die Kunst des Kriegsführens alias der fürchterlichsten Massenmorde in den sogenannten Kriegsakademien öffentlich, sie belohnen diejenigen, die ihre eingebildeten Gegner oder Feinde töten oder hinmorden trotz des Gebotes: Du sollst nicht töten, sondern deinen Nächsten lieben wie dich selbst, und gleichzeitig verdammen sie ein kleines winziges Einzelmördchen als das allerschrecklichste Verbrechen. Wo bleibt da die Moral, die Logik, der gesunde Menschenverstand ?“
Wichtig ist nur, was in den Medien stattfindet.
Und wie es stattfindet.
Stimmt nicht! Wichtig ist nur, was das Grillfest am nächsten Wochenende nicht behindert oder besser noch Wohlbefinden generell zu steigern vermag. Alles andere wird tunlichst weggeixt! Beispiel gefällig?
eNTenkanal von gerade eben auf dem Ukro-Liveticker!
+++ 16:12 USA können der Ukraine offenbar nur 20 bis 50 Tomahawk-Raketen liefern +++
Die USA können der Ukraine offenbar nur eine begrenzte Anzahl von Tomahawk-Marschflugkörpern zur Verfügung stellen – zwischen 20 und 50 Einheiten, wie die Financial Times unter Berufung auf das Center for a New American Security berichtet. Die Raketen sollen ukrainische Langstreckendrohnen und selbst entwickelte Marschflugkörper ergänzen, bieten laut Analystin Stacie Pettyjohn aber nur eine „begrenzte Fähigkeit“ und reichen nicht aus, um anhaltende, tiefgreifende Angriffe auf russisches Gebiet durchzuführen. Insgesamt verfügt das US-Militär nach Schätzungen von Experten über rund 4150 Tomahawks; im Jahr 2022 wurden lediglich 200 Stück nachgekauft, von denen bereits mehr als 120 verbraucht sind. US-Präsident Donald Trump will am Freitag in Washington den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen, um unter anderem über die Lieferung von Tomahawks zu beraten.
Nur dann, wenn das Weggeixte tatsächlich eingetroffen sein sollte und den Botschaftsempfängern Schaden verursacht hat oder hätte haben können, dann…ja dann sind die Hinweisspender, die Warner natürlich die Bösen!
> Man weis das zwar alles selbst, liest es aber gerne zur Selbstbestätigung
Man kennt die Nachrichten, wenn und die Doppelmoral, wenn man die richtigen Quellen besucht, aber erkennt man wie Mausfeld oder Todd wirklich selbst, dass die Wertewesten-Regierungen Angst um ihre Hegemonie haben und deswegen immer hirnloser und affektierter um sich schlagen, wenn sie zu erkennen glauben, dass es gegen einen Schwächeren geht?
De Sade-Zitat:
> Du sollst nicht töten, sondern deinen Nächsten lieben wie dich selbst
Hat er das so argumentiert? Da hat er Altes und Neues Testament vermischt.
Im Alten Testament steht auch „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Diese Regel missachten die israelischen Regierungen bei ihrem Kampf gegen die verblieben Palästinensern seit Jahrzehnten. Lange war der Maßstab bei Todesopfern 10 Palästinenser für einen Israeli. Aber es wird schlimmer. Nach dem 7. Okt. 2023 war die (bisherige) Formel ~100.000 zu ~1250. Das ist fast genau so nah an 1 : 100 wie die freigelassenen 20 Israelis für die 2000 freigelassenen Palästinenser.
Lustig, was die Google-KI auf die Frage „Wie viele Palästinenser sind seit dem 7. Oktober 2023 von der IDF getötet worden?“ antwortet.
So viel zur gängigen Ansicht, dass die KI tatsächlich wiedergibt, was durch Medien oder Zeitschriften wie The Lancet und diese Veröffentlichungen zitierende Wikipedia-Artikel bekannt ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_Israel_und_Gaza_seit_2023#Glaubw%C3%BCrdigkeit_der_Zahlen
Blättert man im Alten Testament, so könnte man argumentieren, dass Netanjahu der moderne Joshua ist, der sich das versprochene Land holt. Ich denken, dass viele Evangelikale, die die US-Regierung beeinflussen und denen das Neue Testament nicht so wahnsinnig am Herzen liegt, weil es viel zu langweilig und kuschelig ist, das auch so sehen.
Die Nazideutschen haben z.B. in Griechenland für jeden von Partisanen getöteten Wehrmachtssoldaten, 100 Zivilisten hingerichtet.
War wohl Vorlage für Satanjahu.
Wir hätten als Spezies auf den Bäumen bleiben sollen!
Der Westen wird die Quittung bekommen, so viel ist sicher!
„Wir hätten als Spezies auf den Bäumen bleiben sollen!“ Genau so redet das Bildungsbürgertum, das sich radikal gibt und dabei alles tut, dass alles immer nur bleibt wie es ist.
Vom Baum fallen kann tödlich sein.
😉
@ Wallenstein
http://www.von-dieser-welt.de/Pforte/Gedichte/Kaestner%20Erich/die_entwicklung_der_menschheit.htm
Die Bäume waren schon ein Fehler! Wir hätten niemals aus den Ozeanen kriechen dürfen (SCNR)
„Zugleich sind diese leicht nachlesbaren Fakten im öffentlichen Bewusstsein nicht präsent. “
So wie auch die leicht nachprüfbaren Fakten, dass durch die „links-rechts“-Spalteritis in den letzten Jahrzehnten jede progressive politische Bewegung von Bürgern regelmäßig durch eine Querfront von „Linken“, NGOs und Großmedien gespalten und damit wirkungslos gemacht wurde.
Die „Spaltung des Bewusstseins“ ist besonders bei „Linken“ und ganz besonders hier im Kommentarbereich zu beobachten.
man achte still und leise auf sein umfeld – was vernimmt man ?? – zunehmender blinden hass, an falschen stellen explodierender frust, kurz: es fehlt nicht mehr viel, geistig haben sie uns bereits da, wo sie uns haben wollen. das wird richrig eckelig die naechsten jahre.
Wohl wahr! Allerdings: der letzte Halbsatz ist nicht ganz stimmig! Das wird, das ist schon, mit dem absoluten Höhepunkt gestern. Kann es noch viel ekliger werden? Ja, natürlich! Und wie!
Das einzige was sicher ist, man lebt nur einmal!
Ach ja, weil ich gerade noch mal hier bin. Heute Nacht gab es das hier von mir im Umfrage-thread vom 7.10.!
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: erst 5,6 Tage Gaza-Moratorium – kein Pieps mehr zum Thema nach der – pardon – bescheuerten – Umfrage. Dann der Tag des hl. Donald, dem Friedensbringer für ‚Burg Zion‘, Tränenmelker in der Endlosschleife – 20 Entlassungen in die Freiheit, 2000 auf der Gegenseite – das schleppte sich dann aber doch. Gefühlte von 0:00 bius 24:00 rund-um-die -Uhr also Hasbara-Beschallung im dt. Staats(räsong)-TV, Ausschließlich Hossianahs ? Mitnichten! Sicherheit geht vor – falls was schief laufen sollte. Es heißt von Beginn an Hamas hält sich nicht an den Friedensplan, es fehlen die Leichen. Nein, nicht die Opferzahlen im Gaza-Freizeitpark in vielfacher Zehnerpotenz sind gemeint – die dürfen den ganzen Tag nicht erwähnt werden, nein – es fehlen zehn, zwanzig tote Geiseln. Sowieso mehr als ‚perfide‘ die Hamas, auf dem Entenkanal beschwert man sich damit, weil die Bösewichte ihre verbliebene Macht demonstriert hätten, indem sie den Vater einer Geisel telefonisch kontaktiert hätte. Pfui! Und die Waffen wollten sie auch nicht abgeben.
Und dann – eine Viertelstunde nach Mitternacht – das Wunder: im update-Heutejournal Moshe Z., der doch tatsächlich nicht nur Wasser sondern sogar ein gehöriges Quantum Essig in den Feier-Schampus kippen darf. Na bravo!
Eigentlich wäre es ja eine Angelegenheit gesunden Menschenverstandes, die Chose mit den nicht auffindbaren Geisel-Leichen. Die geilen,tollen Bilder von den Heldentaten der IDF – tabula rasa, da sind ja fast nicht mal größere Schutthaufen, alles fein pulverisiert. Gehe wohl recht in der Annahme, dass die Bürsch’chen und ihre Vorturner bis hoch zu Bibi immer fein säuberlich geprüft haben, ob auch ja keine Ten-Seven-Geiseln in den zu zermahlenden Gebaulichkeiten sitzen, abba sischa doch!
Scheiße……..wir sind auf dem Weg in den Krieg. Alle Zeichen stehen auf Krieg mit Russland/China/Iran/Kuba/Venezuela, mit dem BÖSEN!!! Entspannung ist tatsächlich keine in Sicht.
Merz meinte auch schon: „Wir sind nicht im Krieg, aber auch nicht im Frieden“
Sie testen schon länger aus, wie weit sie gehen können.
Mausfeld’s Artikel/Bücher zu lesen, ihn live zu sehen ist…….ist frustrierend!!!
Was ist aus „Nie wieder Krieg“ geworden? Die Medien haben den Menschen das Hirn weich gekocht. Sie lassen sich einlullen. Dass die Ukraine einfach kapitulieren könnte, scheint VÖLLIG ausgeschlossen. Was wäre, wenn sie kapituliert hätte? Richtig, Frieden. Aber es darf nicht sein, Russland darf keinen Erfolg haben, denken sich unsere Kriegsgeilen Politiker. Das ist für sie das allerwichtigste.
Was treibt sie dazu? Schizophrenie?!? Paranoia?!?
Russland ist die größte Atommacht der Welt. Warum muss man ausgrechnet sie besiegen?
„Russland ist die größte Atommacht der Welt. Warum muss man ausgrechnet sie besiegen?“
……weil in Russland viele viele Bodenschätze
winken, dazu, bei Zerschlagung es Landes, viele viele Botschafterträume erfüllt werden, EU-Polen sich um Kaliningrad vergrössert, und EU-Finnland um Karelien und wer weiss
was Grossfürstin Ursula noch alles mit Russland vorhat. Als erstes bemächtigt sich natürlich Trump der vielen Atomwaffen, um ja viele Länder in Schach halten zu können, Skrupel sie abzuwerfen haben die Amis keine, wie wir wissen.
„..und wer weiss was Grossfürstin Ursula noch alles mit Russland vorhat…“
Wie komme ich nur darauf? Auch ein Benito M. hatte ja mal vieles vor, sogar bei Barbarossa 1.0 war er gerne beteiligt. Und? Was wurde daraus? Das hier, heute etwas ausführlicher:
https://www.journal21.ch/artikel/odyssee-einer-leiche
Muß man sich das wirklich antun (lassen)? Selbst der Schicklgruber lernte daraus und verzichtete freiwillig!
Problem allerdings: sollte es – eher über kurz als lang – zum finalen Scharmützel kommen, wird es nicht mehr zu solch unappetitlichen Szenen kommen müssen.
Eine Atommacht kann man nicht besiegen. Existenziell deren Homeland erobern. Und bei der weit überlegenen Raketentechnologie der Russen, kommen die Städtekiller da an, wo die Russen wollen. Überall.
Warten sie es ab. Entweder provoziert der Klapsmühlen-Westen, bis der Russen den Knopf drücken muss. Anderfalls fängt bei weiteren Machtverlust und nieder gehen Wirtschaftskraft der Westen selber an.
DAS WIRD PASSIEREN!
Ich weiß, ist keine Lösung. Aber wenn die west Paviana aka Bürger das längst verinnerlicht hätten, wäre noch was möglich gewesen. Jetzt ist die Gestapo installiert.
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„Russland ist die größte Atommacht der Welt. Warum muss man ausgrechnet sie besiegen?“
Weil kein anderes Land rund 25% aller Bodenschätze der ganzen Welt besitzt.
Dieser Happen ist so groß und unwiderstehlich anziehend für Rohstoffräuber (gerade in Zeiten, wo einfach abbaubare Bodenschätze zu Ende gehen, wird er immer anziehender!), daß sie buchstäblich ALLES versuchen werden, um da ranzukommen. Und „alles“ heißt auch, sie werden nicht damit aufhören, niemals, solange sie existieren. Sie werden auch nicht zurückschrecken, das Land atomar anzugreifen, zu entvölkern und dann 50 Jahre zu warten, bis die Strahlung abgeklungen ist – außer natürlich, wenn sie in Gefahr sind, selbst vernichtet zu werden. MAD, Mutually Assured Destruction, als einziges Gegenmittel. Aber sie haben bereits angefangen, die strategische Abschreckung Russlands anzuknabbern, Häppchen für Häppchen.
Rohstoffkriege seit 100 Jahren. und es wird immer schlimmer. Gaza ist im Wesentlichen genau so ein Rohstoffkrieg:
https://overton-magazin.de/top-story/der-trump-netanjahu-deal/#comment-295752
Gibt natürlich im „Werrtewesten“ niemand gern zu, sondern es geht immer nur gegen Terroristen. Der 7. Oktober-Überfall kam da ja wie bestellt. Und womöglich wird irgendwann später irgend jemand herausfinden, daß die Hamas-Anführer auch ihren Anteil von den Gasmilliarden bei dem jetzigen Deal abbekommen haben. So läuft das eben, Korruption auf höchstem Level heißt heutzutage Deal. Soll sich mal keiner Illusionen machen, daß es sich da nicht um Raubtiere und Soziopathen handeln könnte, die so agieren.
Vielleicht war er ja bestellt. Einer der besten Geheimdienste der Welt wusste nichts von Tunneln und was sich in ihnen tat und von einer Konzentration bewaffneter Kämpfer? Wenn das keine Zeichen und Wunder sind, was dann?
Ein sehr informatives Interview mit Jacques Baud zum Hintergrund des 7.Okt. und damit des Gaza-Massakers.
All das im Westen Verschwiegene: https://www.youtube.com/watch?v=0CP4F1vLJxA
Nicht nur informativ, Baud stellt den ideologischen, neoreligiösen Quatsch, der im Artikel verzapft ist, neben den Müllhaufen, auf den er gehört.
Baud sieht den eigentlichen tiefen Grund des Konfliktes in einer religiösen Auseinandersetzung um Dominanz. Was er nicht erwähnt: daß Religion schon immer zur Verschleierung wirklicher Beweggründe benutzt wurde. Seine derartige Fehleinschätzung lenkt diametral vom wesentlichen Faktor ab, der mit Hilfe einer sehr alten Grundregel zu finden ist:
Willst Du einem richtig großen Verbrechen auf den Grund gehen, dann folge der Spur des Geldes…
Um welches Geld geht es in Gaza? Es geht um Bodenschätze:
https://overton-magazin.de/top-story/der-trump-netanjahu-deal/#comment-295752
„Baud sieht den eigentlichen tiefen Grund des Konfliktes in einer religiösen Auseinandersetzung um Dominanz.“
Wenn das so ist, ist das in der Tat doof. Aber im Zusammenhang seiner Darstellung der Fakten an der Oberfläche des Geschehens – das, was der Fall ist und getan wird, die Handlungsebene – vom militärischen, militärstrategischen und geheimdienstlichen Standpunkt (Letzteres hat die Kommandoebenen und deren Kommunikation im Blick), ist das auch schlau, weil es das einfachste Schema ist, solches Geschehen unterzubringen. Insofern tut es meiner Empfehlung keinen Abbruch.
Bodenschätze.
Also um das ganz ganz große Geld.
Raub, verbunden mit Genozid. Das ganz ganz große Verbechen.
Gehört immer zusammen.
„Dieses ›Nichtwissen‹, das jedoch tatsächlich eine Verleugnung des Gewussten oder ein Nicht-Wissen-Wollen ist, bietet, wie aus der Geschichte bekannt, den psychodynamischen Vorteil, dass man auch hinterher, wenn die Fakten nicht mehr zu leugnen sind, das eigene Selbstbild des moralisch Guten aufrechterhalten kann.“
Ich habe zunächst nicht verstanden, von wessen Nichtwissen, Verleugnung usw. hier die Rede ist. Meint er das Bildungsbürgertum, das dann weiter unten sein Fett weg bekommt, oder die Bevölkerung? Ganz unten macht er dann mit Chomsky klar, wie er über die allgemeine Bevölkerung denkt: sie weiß nichts, und weiß nicht, dass sie nichts weiß.
Ich habe keines der Mausfeld-Bücher bisher gelesen, aber viel meist Euphorisches über ihn und seine Bücher, hier und da mal ein Interview. Und jedes Mal beschleicht mich ein Unbehagen, das mich davon abhält, Lust auf seine Werke zu bekommen.
Ich frage mich dann immer wieder, was mir genau daran nicht behagt. Ich glaube, es ist das Menschenbild, das daraus durchscheint. Gerade das letzte Chomsky-Zitat wieder, das ja dann irgendwie auch richtet, und zwar ziemlich hochnäsig richtet, und zugleich das Volk empört zum Opfer der bösen Herrschenden macht. Das ist alles ziemlich nahe an der woken Weltsicht, in der Opferstatus und Selbstbewusstsein bei unterdrückten Menschen einander ausschließen – weshalb sie folglich woke, also erwachte, Bildungsbürger wie Chomsky und Mausfeld brauchen, die ihnen den Weg weisen. Und wer anders kommt als Messias natürlich nicht in Frage. Das ist jetzt eine wenig rationale Kritik, sondern bloß der Versuch, einen subjektiven Eindruck meinerseits in Worte zu fassen.
Zum eingangs aufgegriffenen Zitat aus dem Text: Ich habe mich gefragt, ob das hier Beschriebene, also eigentlich ein „Nichtstun trotz Wissen“, das Mausfeld bei, ich vermute mal, vor allem den staatstragenden gebildeten Eliten, also unserem modernen Adel, ausmacht, nicht Ähnlichkeit hat mit Familienverhältnissen. Hier ginge es darum, wie die Mutter mit dem Lieblingskind umgeht, von dem sie nach und nach erfährt, dass es in dunkle Geschäfte verwickelt ist, kokst, usw., und dann lange, eigentlich immer viel zu lange, den Mantel des Schweigens darüber deckt.
Aber nicht, weil man feige ist, oder das alles insgeheim unterstützt oder moralisch schwach wäre, sondern weil es schwer ist, sich all das einzugestehen, weil es schwer ist, dem verzogenen Kind die Loyalität aufzukündigen. Dann fiel mir auf, dass es lustig ist, das Verhältnis von Volk und Regierung so zu sehen, weil sich normalerweise Regierungen und Eliten als Eltern des Volkes inszenieren. Das scheint auch Mausfelds Perspektive zu sein, eben wie damals 68, wo die rebellischen Kinder zugleich gegen ihre Eltern und ihre Regierung zu Felde zogen, und dabei irgendwie den gleichen familiären Konflikt zweimal durchkämpften.
Vielleicht ist aber die umgekehrte Perspektive viel sinnvoller: das Volk hat eben sehr viel Geduld mit seiner verzogenen Regierung, so wie Eltern sehr viel Geduld mit ihren missratenen Kindern haben. Aber das heißt nicht, dass sie unter deren Verfehlungen nicht leiden würden.
Wahrscheinlich ist es bloß das: der Herr Mausfeld ist mir, in dem, was ich von ihm lese, immer zu schnell, zu hart und zu anklagend in seinen Verurteilungen. Vielleicht so wie ein ewiger 68er, der eben das rebellische Kind bleiben will, und damit auch unschuldig. Jedenfalls ruft das bei mir, wahrscheinlich bin ich so erzogen, immer sofort die Frage ab, welche Leichen er selbst wohl im Keller haben möge. Und dann habe ich keine Lust mehr, ihm zuzuhören.
Ihre Bemerkungen sagen viel über Sie aus und nichts über Mausfeld: nur Vermutungen und Projektionen.
Lesen Sie ihn einfach nicht und schweigen dann auch über ihn.
Oder, meine Empfehlung, lesen Sie: erst „Hybris und Nemesis“ und dann nochmal Ihren Text hier.
Diese Empfehlung habe ich auch. Aber, @Ralf, nehmen Sie bitte die ersten beiden Sätze von froschhaut ihm (oder ihr? Haut ist schließlich feminin. Oder ist es doch ein Hautfrosch?) nicht übel.
Hier einer, der in die gleiche Kerbe haut, aber kaum Mausfeld kennt, was m.E. Mausfeld um ein anderes Mal bestätigt und lesenswert macht:
https://glenndiesen.substack.com/p/brian-berletic-trumps-war-on-russia?utm_source=podcast-email&publication_id=2670149&post_id=176124340&utm_campaign=email-play-on-substack&utm_content=watch_now_button&r=5m0my2&triedRedirect=true&utm_medium=email
Danke, Froschahut… spart mir das formulieren… welch ein Depp. Selten so einem völlig ignoranten Kommentar gelesen wie den…
Womöglich rührt Dein Unbehagen daher, daß Du genau zu dem Teil des Bildungsbürgertums gehörst, das dort wegen seiner Selbstentschuldigung kritisiert wird?
„der Herr Mausfeld ist mir, in dem, was ich von ihm lese, immer zu schnell, zu hart und zu anklagend in seinen Verurteilungen. “
Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache, bei einer Autopsie zuzusehen, da braucht man Nerven.
Und wenn dann die Phantasie einem vorgaukelt, daß man da selbst liegen könnte, ist es ganz aus…
Ralf
„Ich habe zunächst nicht verstanden, von wessen Nichtwissen, Verleugnung usw. hier die Rede ist. Meint er das Bildungsbürgertum, das dann weiter unten sein Fett weg bekommt, oder die Bevölkerung?“
Zitat Mausfeld:
@Ralf
Ihr Kommentar fällt mir positiv auf, weil auch Sie gegenüber Mausfeld eine ambivalente Sicht pflegen.
Mir geht es ähnlich. Vieles von dem, was er geschrieben hat, ist zwar ganz einsichtig, teils sogar offensichtlich und ich schätze Teile seiner Analysen durchaus – andererseits bleibt da auch für mich ein seltsamer Rest von Skepsis.
Ich möchte es mal so ausdrücken: In seinen Vorträgen – die Bücher habe ich ebenfalls nicht gelesen – überwiegt die Selbstsicherheit, ja die Selbstherrlichkeit des selbsternannten Welterklärers in einem so großen Ausmaß, das mich das auf Distanz hält. Er ist sich zu sicher. Ganz allgemein viel zu wenig Konjunktiv.
Gewiss – so manches mag zutreffen, aber manches bleibt auch Spekulation. Mich irritieren Menschen stets, die sich all zu sicher sind zu wissen, was und warum etwas passiert. Menschen, die Theorien und Narrative(!) für mehr halten als eine bloße Vermutung, und zwar stets ihre eigenen Theorien und Narrative. Was wissen wir denn schon?!
„Ich weiß, dass ich nichts weiß“, soll Sokrates gesagt haben. Und das ist gewiss klüger als laut zu tönen: „Ich weiß!“
Ein bisschen wundere ich mich auch, wie er als Psychologe, der von seiner Ausbildung und beruflichen Tätigkeit her eben nicht viel mit Politologie, Geschichte und Philosophie zu tun hatte, sich nun recht mutig in aller Öffentlichkeit als Erklärer zu Wort meldet
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Was mir bei ihm ebenfalls negativ auffällt, das ist ein – vorsichtig formuliert – eher indifferentes Verhältnis zu der woken Linken mit ihren postkolonialistischen Narrativen und Behauptungen. Er sucht also Anschluss an die herrschende linke Szene.
Das betrifft auch das Thema Gaza, denn die Gleichsetzung von „Krieg“ und „Genocid“ ist falsch. Gewiss ist die israelische Kriegsführung inzwischen nicht mehr verhältnismäßig, aber Völkermord, das bewegt sich auf dem Level von Babi Jar und Auschwitz. Ansonsten müsste man ja auch den alliierten Luftkrieg gegen Deutschland und Japan als Genocid bezeichnen. Ich denke mal, dass Herr Mausfeld dies aber nicht tun würde (…)
Unwillkürlich wirkt er auf mich wie ein grau gewordener Achtundsechziger, der bemüht ist, zur jungen Generation von heute, insofern sie von links her aufbegehrt, Kontakt zu halten und sie noch ein bisschen in seinem Sinne zu leiten.
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Was ich bei Mausfeld auch für einen Irrtum halte (allerdings nicht im obigen Artikel), das ist seine Überzeugung, dass der Neoliberalismus eine Ideologie sei. Das, was man mit dem abstrakten Begriff „Neoliberalismus“ benennt, das ist doch nur ein Zustand. Aus diesem Zustand wird aber eben gerade keine Ideologie, weil dieser Zustand so herrschend und unangefochten ist, dass gar keine ideologische Verbrämung nötig ist.
Wieder einer, der nicht gerne liest, aber gerne munkelt…
Hat bestimmt seine Gründe.
Herr Wirth,
„ Was mir bei ihm ebenfalls negativ auffällt, das ist ein – vorsichtig formuliert – eher indifferentes Verhältnis zu der woken Linken mit ihren postkolonialistischen Narrativen und Behauptungen. Er sucht also Anschluss an die herrschende linke Szene.“
Nein.
Diese selbstaffirmative „woke“ Linke gehört bereits zum Bildungsbürgertum und zur intellektuellen Schicht, auch oder gerade deswegen, weil es sich diametral widerspricht.
Vielleicht könnte diese Buchbesprechung helfen, Mausfelds Intentionen zu klären:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=140544
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@Dan
Sie beziehen sich ja auf diese Passage:
„Auch bei Gaza wird es wieder so sein. Im Nachhinein werden besonders das stets nach Anerkennung durch Autoritäten strebende und gehorsamsbereite Bildungsbürgertum – dazu gehören, bis auf sehr wenige Ausnahmen, auch die sogenannten intellektuellen Schichten – sowie das übrige selbstgerechte Milieu wieder in erstickender Selbstzufriedenheit behaupten, dass an ihrer moralischen Festigkeit und an ihrem unmissverständlichen Widerstand gegen jede Form von Völkermord selbstverständlich nie Zweifel hätten bestehen können.“
Sie haben gewiss recht, dass es sog. „woke“ Orientierungen und Kräfte auch innerhalb des linksliberalen Bildungsbürgertums gibt. Da habe ich auch eigene Eindrücke.
In meinem Kommentar meinte ich allerdings radikalere bzw. extremer auftretende woke Personen, die sich nicht mehr in der heutigen gesellschaftlichen Mitte befinden und auch nicht Teil der Mittelschicht sind (ein „Bürgertum“ gibt es für meine Begriffe ohnehin nur noch in Nischen). Dass Mausfeld die sich als „irgendwie links“ einschätzenden Leute aus dem hiesigen Bildungsbürgertum – Poschard nennt sie „Shitburger“ – nicht für erreichbar hält, dürfte uns allen klar sein.
Sie meinen also, dass Mausfeld mit „… das übrige selbstgerechte Milieu …“ auch diese extremeren woke-linken Leutchen anspricht, die nicht Teil der Mittelschicht sind? Hmm? Hatte ich zwar nicht so verstanden, ist aber möglich.
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Danke für den Link zur Buchbesprechung bei den Nachdenkseiten. Habe den Text von Frau Gosch gelesen.
Zwei kurze Anmerkungen dazu:
1. Mausfeld ist kein Historiker und gebraucht den Begriff „der Westen“ nicht so, wie er in der Geschichtswissenschaft verstanden wird. Wenn Mausfeld vom „Westen“ spricht, so meint er das, was man früher „christliches Abendland“ nannte, d.h. ganze katholische und protestantische Europa ohne den orthodoxen Osten.
Der Begriff „Westen“ bezeichnete im 19. Jahrhundert ursprünglich aber nur einen Teil dieses Abendlandes, nämlich im wesentlichen Großbritannien, Frankreich und die Niederlande, und zwar in Unterscheidung und Abgrenzung vom nicht-westlichen Teil des Abendlandes, also Preußen, Österreich-Ungarn, Italien, Spanien. Der Westen war liberaler als Mittel- und Südeuropa.
Der Buchtitel des Historikers H.A. Winkler „Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik“ zeugt von dieser Sichtweise. Vor 1800 spielte der Begriff m.E. keine Rolle.
2. Das, was Mausfeld den von ihm „Westen“ genannten Staaten vorwirft, ist geschichtlich gesehen jeder zu ihrer Zeit dominanten und hegemonialen Macht vorzuwerfen: Assyrern, Inkas, Azteken, Römern, Mongolen, Arabern. Das ist nichts spezifisch Europäisches, sondern das gab es – in Abhängigkeit von den technischen Möglichkeiten und der jeweiligen geographischen Lage – vielerorts auf der Erde und in der Geschichte. Bei Mausfeld klingt das aber immer so, als ob es ein Alleinstellungsmerkmal der Europäer gewesen sei.
Vielen Dank für ihre Ausführungen und Anmerkungen zum historischen Begriff des Westens.
Bezüglich des woken Milieus trifft die Bezeichnung der Selbstgerechten die hetorogene Gruppierung eines relativ breit gefächerten (pseudo) politischen und gesellschaftlichen (bildungsfernen!) Spektrums meines Erachtens so ziemlich ins Schwarze.
Mir scheint, dieser Kommentar verfällt ein bisschen der Haarspalterei. Mausfeld definiert in seinen Büchern, was der Westen ist. Das sollte doch in Bezug auf die Rezeption dieser Bücher genügen. Im übrigen kann ich auch Hauke Ritz empfehlen, der sich viele Zeilen gönnt, den Begriff „Westen“ zu definieren, immer im Zusammenhang mit dem Stoff seiner Bücher (s. „Vom Niedergang des Westens und der Neuerfindung Europas“).
Ist nicht eine Definition von Winkler nicht per se etwas antiquiert, wenn wir uns auf heutige, derzeitige Entwicklungen beziehen?
Es gibt schon ein Alleinstellungsmerkmal des Westens: „Entdeckung“ der Produktivkraft „Akkumulation des Kapitals“ im frühen 16. Jahrhundert, verbunden mit Aufklärung und damit einhergehender explosionsartiger Entwicklung von Wissenschaft und Technik. Das versetzte „den Westen“ in die Lage, große Teile der Welt sich untertan zu machen, was zur Konzentration von Werten in diesem Teil der Welt führte.
Meinem Verständnis nach.
Was all diese Bücher verlangen: zuzulassen, dass man sein eigenes Weltbild in Frage stellen lässt. Das ist in meinem Verständnis die Grundlage für Meinungsaustausch: der andere könnte zumindest teilweise recht haben.
Viele aus der Bourgeoisie halten sich für links, weil man irgendwie auch gerne cool und hip wäre. Kenne ich aus meinem Freundeskreis.
Kurz an alle, die darauf reagiert haben: erst mal vielen Dank dafür. Ich habe ja geschrieben, dass ich hier eine völlig subjektive, von wenig Kenntnis des Werks getrübte, gefühlsmäßige Reaktion in Worte packe. Und ich tue das, weil ich über mich selbst irritiert bin, weil ich in der Sache oder sagen wir Lagebeurteilung eigentlich das meiste unterschreiben kann, was mir da von ihm zu Ohren kommt, und mir auch für einen Aufklärer wie Mausfeld weitreichende Öffentlichkeit wünsche. Aber er kommt bei mir mit seiner Art einfach überhaupt nicht gut rüber.
@Wolfgang Wirth: danke, dass ich wenigstens an Ihrer Reaktion sehe, dass ich damit nicht allein bin.
Wenn es so weitergeht wie bisher, dann wird das nicht die letzte Krise des Westens, sondern die letzte Krise der Menschheit.
Schon merkwürdig: hie 1.200 Hamasüberfall-Opfer, dort 60.000 Opfer des „Vergeltungskrieges“, und in Israel offensichtlich keinerlei Gespür für diese Relation! Unsere Öffis feiern unisono die „Befreiung“ begeistert mit …
Und mit der grotesken Täter-Opfer-Umkehr im Ukrainekrieg geht’s natürlich weiter …! Hinterher, falls es das geben wird, verstörende Ahnungslosigkeit der Verbliebenen nach dem Motto: das habe man doch gar nicht wissen können … Corona läßt grüssen!
@ Dr. Schneider : australische Forscher haben die Opferzahl unter den Paläs tinensern in Gaza auf 600.000 berechnet ! (Die Quelle kann ich leider nicht mehr finden.) Auf alle Fälle dürften es deutlich mehr als 60.000 sein
Kein Wunder dass sich der Sachwertewesten darum bemüht, beim Wiederaufbau dabei zu sein.Man stelle sich vor, das würden Palis übernehmen und dabei Hunderttausende ihrer Vermissten ausgraben müssen. Da geht man doch besser auf sicher.
wenn ich mich recht erinnere, hat auch mausfeld beim corona-terror sich artig den mund verbieten lassen – besseres wissen war und ist verfügbar… – ich mag ihn, obwohl brilliant, deshalb nur diagonal lesen
Das hatten wir gestern schon in einem Thread. Wer setzt diese Gerüchte in die Welt? Und warum?
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/504402/gesundheit-nur-vorwand-eliten-instrumentalisieren-corona-krise-fuer-massen-manipulation-und-mehr-kontrolle
es ist immer einfacher anderen die schuld fuer eigenes nicht-tun vorzuwerfen oder seinen angestauten frust just an dem abzulassen, der einem noch helfen moechte – das kann man verzeihen, aber vorsaetzliche hetzte ist schon eine andere nummer, dumm nur, dass herr Mausfeld wesentlich mehr fuer die menschen geleistet hat als ein unbekannter niemand in irgend einem posting. im gegenteil, das zeigt, dass da jemand maechtig schiss und Mausfeld nen volltreffer gelandet hat..
Hatten wir gestern schon. Das Gespräch war zum Ende der Coronadiktaturzeit. Da hatte er schon 15 Monate den Mund gehalten. Im Übrigen ist ein Gespräch oder zwei oder drei in solcher Zeit nichts. Und wer liest schon Wirtschaftsnachrichten?
Mausfeld hat sich sehr zurückgehalten. Für mich ist der Mann ein U-Boot
Auch gehen seine Analysen nicht wirklich tief. Er kratzt an der Oberfläche.
Nachschieben möchte ich noch, dass mir sein erstes Buch recht gut gefallen hat, auch wenn nicht viel Neues drinstand.
Das nächste habe ich nicht mehr gelesen, obwohl ich es geschenkt bekommen habe,
Dann, glaube ich, entgeht Ihnen etwas. Wenn sich ein über 70-jähriger Mensch (ich schätze) in einer Gesellschaft, die Cancel-Culture kultiviert, den Mund verbieten lässt, ist das für mich kein Grund, die Werke dieses Menschen links liegen zu lassen. Zumal Sie sich ja auch Ihrer Erinnerung nicht sicher sind.
Lesen Sie seine Bücher; es ist ein Gewinn. War es zumindest für mich.
„wie Noam Chomsky feststellt: »Die allgemeine Bevölkerung weiß nicht, was passiert, und sie weiß nicht einmal, dass sie es nicht weiß.“
So ist es. Und das ist schon eine Leistung.
Wenn ich mir allein diese massenmedial inszenierte Geisel-Freilassungs-Show seit gestern ansehe, dann weiß ich, daß das eben nur eine Show ist fürs Massenpublikum.
Es wird nicht mehr berichtet über die hunderttausenden an Toten im Gazastreifen, das unglaubliche Ausmaß der Zerstörung.
Es ist eine Show in Israels und im US-Sinne.
Wer interessiert sich schon für die wirklichen Zustände.
Nur, das Noam Chomsky auch den Ungeimpften das Essen verweigerte, hast du nicht erwähnt. 🙁
Und wo ist jetzt der Zusammenhang?
Das habe ich auch in der Post darüber mit Mausfeld nicht verstanden: Werden ihre Analysen falsch, weil sie während der Coronazeit (mehr) geschwiegen bzw. auf der falschen Seite standen? Werden sie dadurch unglaubwürdig?
Was Chomsky z. B. in „Manufacturing Consent“ feststellt bleibt richtig, egal wie er sich zur Coronazeit verhalten hat.
Chomsky war nie einer der Unseren, spätestens seit 9/11 war mir das klar.
Die schwere Krise des Westens, ist die große globale Krise des Kapitals in der man sich seit 2020 wiederfand. Nicht die Erste aber hoffentlich oder auch mglw. die Letzte. Das westliche Modell wurde schließlich über Jarhunderte den Kolonialisierten übergestülpt, so daß sie heute, durch und entsprechend der jeweiligen Klassenzugehörigkeit, nahezu absolut darin assimiliert sind. Die Repressions- und Gewaltmechanismen gegenüber den eigenen Bevölkerungen und der Peripherie sind nahezu identisch. Uniformierung und Totalisierung sind entsprechend regionaler Besonderheiten oberflächlich angepasst. Das Einzige was hier den Westen vom Rest der Welt unterscheidet, ist der Vorsprung des Kolonialisten in der Skrupellosigkeit im Ausdenken und Handhaben der Perfidie.
„Das Einzige was hier den Westen vom Rest der Welt unterscheidet, ist der Vorsprung des Kolonialisten in der Skrupellosigkeit im Ausdenken und Handhaben der Perfidie.“
Es ist wesentlich mehr was den Westen vom Rest der Welt unterscheidet als nur die Moral (und Perfidie ist eine moralische Kategorie), das sind nämlich die wirtschaftlichen Verhältnisse als Relikt der Kolonialzeit, die in den nachfolgenden Neo-Kolonialismus hinübergerettet wurden. Die Kolonien wurden zwar politisch unabhängig, die wirtschaftliche Abhängigkeit blieb aber erhalten. Und IWF und Weltbank sorgen bis heute dafür, dass das so bleibt. Kredite gibt es nur bei politischem Wohlverhalten (Reformen genannt). Da sind die Chinesen ein Lichtblick, die geben Kredite nach wirtschaftlichen Erwägungen (ohne politische Erpressungen), sodass ein Win-Win-Verhältnis dabei entsteht.
Das größte Problem des globalen Südens ist heute die hohe Verschuldung beim Westen und die damit verbundene Abhängigkeit, die Schuldknechtschaft.
Ach, ist das so? Der „globale Süden“, durch alle Klassen, einzig gegen den garstigen Westen, durch alle Klassen, Herr Lichtblicker, China, durch alle Klassen, scheint die Sonne aus dem Hintern:
China: Innen Hui, Außen Pfui
15. Juni 2019 Gilbert Kolonko
Ein Blick in die Nachbarländer Chinas zeigt: Für die Erde ist das „System China“ bisher nicht gesünder als der „freie Markt“ des Westens
Fünf erschossene Demonstranten im April 2016 in Bashkhali bei Chittagong. Ein weiterer getöteter Demonstrant im Februar 2017 an gleicher Stelle. Wieder hatte es Proteste gegeben, gegen ein von China finanziertes Kohlekraftwerk.
Warum die Polizei gegen Anwohnerproteste tatkräftig unterstützt wird, zeigt, wer da Pekings Geschäftsinteressen durchsetzt: Selbst die konservative Bertelsmann Stiftung hat das wirtschaftlich aufstrebende Bangladesch zur Autokratie erklärt. Wohl auch wegen ihres besonderen Auslesesystems bei Wahlen.
Obwohl die Opposition die Wahlen zwischen 2013 und 2017 boykottiert hat, kam es in dieser Zeit zu mehr als 1000 Toten politischer Gewalt und 53.000 Verletzten, weil sich vorwiegend Anhänger der Regierungspartei mit der Partei der Awami-Liga bekämpften. So ist garantiert, dass der Kandidat mit der besten Schlägertruppe vorort das Rennen macht.
Später können diese Schlägertrupps Anwohner-Proteste gegen „Entwicklungs-Projekte“ niederknüppeln – dafür wird der gewählte lokale Kandidat der Awami Liga mit Aufträgen in Zusammenhang mit dem Projekt bedacht. Anschließend können die Schläger von der regierungstreuen Presse als Gegendemonstranten bezeichnet werden.
Kohlekraftwerke „Öko“
Ein weiteres chinesisches Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 1320 Mw wird am Andharmanik Fluß im Patuakhali Distrikt gebaut, in dem zwei der großen Laichplätze des Hilsa liegen, des geschützten Nationalfisches des Landes.
Da die Kohle für das Kraftwerk auch hier per Schiff transportiert wird, sind Verschmutzungen des Flusses vorprogrammiert, selbst ohne eines der häufigen Schiffsunglücke mit Kohlefrachtern. Ein Rundgang am Hafen in Gabtoli bei Dhaka zeigt, was Kohle schon vor der Verbrennung anrichtet: Im Umkreis von einem Quadratkilometer sind die Wege und das Ufer schwarz – der Fluss sowieso.
(…)
Wie der Westen, muss China mittlerweile Wachstum im Ausland erwirtschaften, um die steigenden Konsum-Bedürfnisse der eigenen Bevölkerung zu befriedigen – dass Chinas Einkommensungleichheit so stark steigt, wie in keinem andern Land, gibt einen Hinweis, warum das so ist.
Peking ließ Sri Lanka mit Krediten einen Hafen bauen, den das Land nicht brauchte. Als Sri Lanka die Kredite nicht zurückzahlen konnte, riss sich China nicht nur den Hambantota Hafen für 99 Jahre unter den Nagel, sondern ließ sich als Zins auch noch ein Stück Küste überschreiben.
Natürlich ist China nicht das erste Land, das Sri Lanka Kredite für fragwürdige Projekte aufschwatzt, doch Peking scheint einen Plan zu haben: Da die Regierung in Kenia chinesische Kredite nicht zurückzahlen kann, soll es den Hafen in Mombasa an China abtreten.
(…)
„Nicht anders als die westliche Konkurrenz“
Die Weltbank ist Nepals größter Kreditgeber. Das chinesische Gegenstück zur Weltbank und dem Internationalen Währungsfond ist die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank (AIIB). „Sie arbeitet nicht anders als die westliche Konkurrenz – nur drückt sich China gewählter aus“, sagt der Menschenrechtler Hasan Mehedi und fährt fort:
»Die chinesischen Verantwortlichen luden mich sogar nach Peking ein, wo ich meine Kritik gegen einige ihrer Projekte in Bangladesch vortragen durfte. Über eine Stunde nickten sie verständig und gelobten Besserung… nichts ist seitdem besser geworden. Zurzeit arbeite ich an einem Handbuch mit vielen Beispielen für den Umgang mit China, damit meine Kollegen wissen, dass sie sich nicht von den schönen Worten einlullen lassen dürfen. Unter dem Strich geht es auch Peking nur um Einfluss und darum, die Entwicklungsländer durch Kredite in die Schuldenabhängigkeit zu treiben.«
– Hasan Mehedi
Auch Pakistan hilft China mit Kohlekraftwerken auf die Sprünge. In Islamabad plant die Regierung die Stromgewinnung aus Kohle von unter Ein-Prozent auf über 50 Prozent zu steigern. Alleine aus der Wüste Thar sollen durch chinesische Firmen jedes Jahr 3,8 Millionen Tonnen abgebaut werden – die gesamten Kohlevorkommen in der Wüste Thar reichen aus, um die nächsten 100 Jahre jährlich 200.000 MW Strom zu produzieren.
Doch die Kohleförderung ist sehr wasserintensiv und schon jetzt sind Grundwasserstöcke in der Nähe der Kohlegruben leer. In Anbetracht von Pakistans schweren Wasserproblemen fördert das den „Selbstmord auf Raten“ des Landes.
https://www.telepolis.de/features/China-Innen-Hui-Aussen-Pfui-4442803.html?seite=all
Und jetzt erzähl mal was vom Great Reset. Oder soll ich das auch noch erledigen? Man könnt noch ein paar der jährlichen Verlautbarungen von den BRICS-Gipfeln anhängen. Da geht es auch nur um den totalitären Umbau hin zur Herrschaft der CEOs, begleitet von willkürlich bestimmten Funktionären im Rahmen von Governance. Man balgt sich lediglich, wie stets, auf dem Rücken der jeweiligen Machtunterworfenen um die Stücke vom Kuchen. Der Fetisch der Nation, immer noch eine der wirkmächtigsten Fehlidentitäten. Wenn einem so garnichts anderes bleibt, kann man noch zum Führer aufblicken. Und bei den meisten Einflussagenten verschiedener Coleur, dürfte selbst das eingekauft sein.
Sie haben leicht urteilen, scheint mir. Sie sind Teil der Goldenen Milliarde.
Was soll in den Verlautbarungen der BRICS stehen? Dass sie sich selbst organisieren, vorbei an westlichen Herrschaftsinstrumenten? Halten Sie es für besser, es bei der US-geführten Hegemonie der Goldenen Milliarde zu belassen? Selbst wenn man wollte: wie soll das gehen, 1/8 gegen 7/8 der Weltbevölkerung? Denn dass die 1/8 GEGEN die anderen gehen, ist wohl unbestritten.
Zu den „Umweltsünden der anderen“: Der Krieg in der Ukraine hätte im April 2022 zu Ende sein können. Er läuft seitdem weiter, weil der Westen Russland eine Niederlage beibringen will, selbst um den Preis, die männlichen arbeitsfähigen, also für eine Volkswirtschaft unabdingbaren Kohorten eines ganzen Volkes zu opfern. Was die Umwelt betrifft: die jährlichen CO2-Emissionen von wieviel Haushalten und Verkehrsteilnehmern entsprechen einer Stunde Panzerbetrieb oder Flugstunde eines Jagdflugzeugs?
„Der „globale Süden“, durch alle Klassen, einzig gegen den garstigen Westen, durch alle Klassen, Herr Lichtblicker, China, durch alle Klassen, scheint die Sonne aus dem Hintern“
Der globale Süden beginnt allmählich sich als Klasse mit ähnlichen Interessen gegenüber dem Kapital-kräftigen Westen zu begreifen. So besteht die Chance die eigenen Interessen (wie wirtschaftliche Entwicklung) gegenüber dem Westen zur Geltung zu bringen und die Abhängigkeit, die zur Stagnation führte zu überwinden. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob die einzelnen Länder Autokratien, Demokratien oder sonst irgend etwas sind. Dass sind Interessen-gesteuerte Narrative der westlichen Gläubiger, die auch Sie hier zum Besten geben und die einzig dazu dienen die herrschenden materiellen Verhältnisse zu rechtfertigen oder von diesen abzulenken. Dazu eignen sich moralisch-ideologische Narrative (wie „Freiheit und Demokratie“) hervorragend.
Kapitalismus halt.
Unzureichende Bemerkungen zum buchstäblich mörderischen Bullshit im Artikel
Ich mag gewöhnlich keine Sprachvideos verlinken, weil sie eine unzumutbare Zeitvergeudung für das Publikum sind, aber das Interview mit Jaques Baud, das A.F. weiter oben schon verlinkt hat, https://www.youtube.com/watch?v=0CP4F1vLJxA, liefert derart wertvolle Auskünfte, daß ich eine Ausnahme machen will, obwohl ich es nicht einmal vollständig zur Kenntnis genommen habe.
Doch schon die erste historisch-kritische Ableitung, die Baud ausliefert, dekonstruiert den Mausfeldschen Schwachsinn. Baud erinnert daran, daß die israelische Militäraristokratie mit Hilfe der israelischen Bevölkerung seit Bestehen des Staatswesens einen Krieg gegen die arabische Bevölkerung führt.
Das weiß ein jeder, der sich überhaupt mit dem Thema beschäftigt, und sei es nur auf der abstrakt-allgemeinsten Ebene, die dadurch gekennzeichnet ist, daß Israel die Palästinensergebiete nicht regiert, aber beherrscht.
Intellektuelle, wenn sie wenigstens halbwegs gewissenhaft sind, charakterisieren diesen Zustand auf der abstraktesten Ebene mit „Siedlerkolonialismus“. Baud ergänzt dieses Wissen auf derselben abstrakten Ebene mit dem (impliziten!) Hinweis, daß dieser Umstand die gesamte israelische Bevölkerung, die nicht aktiv damit befaßt ist, sich die Mittel und Wege zu verschaffen, entweder das Land zu verlassen, oder die Militäraristokratie zu stürzen, im Verhältnis zur arabischen Bevölkeung des israelischen Staatsgebietes zu Kombattanten macht.
Ich weiß nicht, ob Baud im Lauf des Interviews auch auf die ökonomische Seite dieses Verhältnisses zu sprechen kommt.
Die hat zwei verschiedene lediglich mittelbar verknüpfte Bestandteile.
1.
Israel führt nicht allein einen tribalen Krieg gegen die arabische Bevölkerung, auch einen Klassenkrieg. Denn das Besatzungsregime bestimmt einen gewaltigen Teil der arabischen Bevölkerung zu etwas, das in der Vergangenheit „Heloten“ bzw. „Metöken“ hieß, zu menschlicher Kriegsbeute, die Sklavenarbeit zu verrichten hat. Das ist die archaischste Gestalt von Sklaverei, derjenigen, die auf Territorialherrschaft einer Kriegerkaste ruht, nicht auf privatem oder kommunalem Eigentumsanspruch auf Sklaven.
2.
Nahezu die gesamte imperialistische Staatenwelt, einschließlich Russland und China, und meines Wissens mit der singulären Ausnahme des Iran, sind an der israelischen Sklavenhaltung teils mittelbar, teils direkt beteiligt, weil sie die israelische Militäraristokratie ökonomisch und militärpolitisch unterhalten, und sei es nur vermittels Handelsbeziehungen.
Jetzt zu einem Hauptpunkt im Artikel.
Im Falle, daß das Adverb (!) „genozidal“ die tribale Kriegführung Israels bezeichnen sollte, wäre es nur eine Wortwahl, die man unglücklich nennen könnte, weil sie unnötig abstrakt ist.
Aber es ist ein moralischer Titel
Ein Titel, der dazu bestimmt ist, im imperialistischen Weltregime „legitime“ Kriegführung von „illegitimer“ Kriegführung zu scheiden!
Jetzt folgt der für die meisten Leser vielleicht schwierigste Teil meiner Darlegung:
Der moralische Titel „genozidal“ ist fiktional! Und das gilt keineswegs für alle moralischen Titel.
Nämlich nicht für diejenigen, die ein Äquivalent in gewalttätig installierten und aufrecht gehaltenen Rechtssystemen haben. Und das trifft im Falle Israel in keinster Weise zu.
Im Gegenteil ist Israel, wie schon gesagt, Bestandteil des Rechtssystems, auf dem die internationalen Verkehrsverhältnisse auf dem kapitalistischen Weltmarkt ruhen, denn die regeln die Handels- und Finanzbeziehungen zwischen den Territorien der Gewaltmonopolisten. Insofern und insoweit sind sowohl der tribale Krieg gegen die Araber auf israelischem Territorium, wie der Klassenkrieg gegen die Metöken, rechtlich validiert.
Hier kürze ich nun auf schwer zumutbare Weise ab, weil ich das Posting nicht übermäßig ausdehnen will, und sowieso zu erwarten habe, daß kein Schwein den Gehalt dessen zur Kenntnis nehmen mag, was ich schreibe:
Das Verhältnis der imperialistischen Herren und ihrer mehr oder minder widerwilligen Dienstvölker zu den israelischen Kriegen ruht gerade nicht auf moralischer Hybris, auf Unwissen, oder Unwillen gegen das vorhandene Wissen, obgleich all dies zur Formengestalt dieses Verhältnisses zählt.
Sondern es ruht auf Rechtsidealismus.
Und solcher Rechtsidealismus wird an einem einfachen Umstand praktisch zuschanden, obgleich er in der rechtsidealistischen Praxis tat-sächlich stehts vorher zuschanden gemacht wird, und dieser Umstand ist die nukleare Bewaffnung der israelischen MILITÄRARISTOKRATIE.
NICHT „nukleare Bewaffnung Israels“, wenn man begrifflich präzise sein will.
Denn diese Nuklearwaffen taugen im Falle Israels für nix anderes, als eine Samson-Option, die Androhung von etwas, das im zivilen Reich „erweiterter Selbstmord“ genannt wird.
Got me?
Und ganz ausnahmsweise will ich das moralische Ansinnen einer Frage „was tun“ symbolisch bedienen, weil die Antwort auf diese fast immer bloß vorgeschobene und geheuchelte Frage in diesem Fall so piepeinfach ist:
Alle Handels- und Finanzbeziehungen mit Israel abbrechen, auch auf die Gefahr hin, daß die Militäraristokratie dann eine „Samson-Option“ ausklinkt. Thats all.
PS.: Und weil es hier keine schlechte Ergänzung darstellt, verlinke ich noch ein anderes Posting von mir:
https://overton-magazin.de/kommentar/gesellschaft-kommentar/warum-haben-wir-immer-die-tendenz-andere-verantwortlich-zu-machen/#comment-299492
Okay, noch ein wenig Butter beim Rechtsidealismus, stand vorhin unter Zeitdruck.
Der kleinste gemeinsame Nenner in der Staatenwelt (also unter ihrem Führungspersonal) ist die Deklaration, es gebe einen „Nahostkonflikt“ und der bedürfe einer „Lösung“.
That’s it!
Das ist der integrale Rechtsidealismus auf der Ebene der Staatsführungen und ihres Personals. Soll ich das näher erklären? Wahrscheinlich, aber ich weigere mich! Das kann nun wirklich jeder unter euch selbst tun!
Auf der Seite der Unterworfenen findet dieser Rechtsidealismus der Staatenlenker und Eliten überwiegend Zustimmung, und das ist schon mal der erste Punkt, der sie gegen Hamas und auf die Seite Israels stellt, ob sie das nun beabsichtigen, wollen, oder ganz das Gegenteil wollen und beabsichtigen. Warum?
Habe ich eigentlich schon erklärt: Weil auf israelischem Territorium die IDF nunmal die einzige Rechtsquelle ist, kraft ihrer militärischen Hegemonie!
Bebildert wird die Zustimmung von der übergroßen Mehrheit aller Bevölkerungen des Globus – und das schließt die arabische Welt ein, wenn auch mit geringeren Quoten – mit einem „Existenzrecht der Juden“ und folglich einem „Existenzrecht Israels“, dem auf die eine oder andere Weise ein „Existenzrecht der Palästinenser“ gegenüber gestellt wird.
Dieser Rechtsidealismus ist doch bitte erkennbar identisch mit einer Kriegsrechtfertigung, ergänzt um die Kriegsideologie nach Wahl und Geschmack der Sprecher! Brutaler gehts auf dieser Abstraktionsebene nimmer!
Die israelische Militäraristokratie hat drei Generationen lang daran gearbeitet, solcher Kriegsrechtfertigung und Kriegsideologie ihr genehme Voraussetzungen zu schaffen. Ihre Förderung der Hamas – und den Leuten, die mit „Hamas“ falsch gelabelt werden, hört dazu Jaques Baud – ist dabei nur ein Nebenschauplatz gewesen. Der Hauptschauplatz ist die israelische Landnahme auf der Westbank.
Im Resultat gibt es nun eine Siedlerbevölkerung von semioffizell etwa 700.000 Köpfen. Was heißt, daß ich pi mal Daumen sagen kann, es gibt in Israel im Minimum eineinhalb Millionen mehr oder minder kampfbereiter, bestens bewaffneter, und teilweise innerhalb der IDF auch bestens organisierter Kombattanten zugunsten der Siedlerbevölkerung. Jede „Lösung“ des „Nahostkonflikts“, welche die Belange und den Willen dieser Leutz verletzte, öffnete die Schleusen für einen Bürgerkrieg, wie man ihn brutaler nicht mal aus afrikanischen Dschungeln kennt und der mindestens 8 Millionen Leute in die Flucht schlagen könnte, mit Optionen, die leicht 20 Mio. Leichen hinterlassen und ganze Regionen unbewohnbar machen könnte.
Der „Sinn“ meiner Darstellung liegt nicht in einer rhetorischen Frage „Wollt ihr das“, sondern nur Macht euch das gefälligst klar.
Ergänzt um das vage Statement: Auflösen können dies Konundrum nur die Insassen Israels, und eine Elementarvoraussetzung dafür ist ein breiter Wille sowohl in der palästinensischen, wie israelischen Bevölkerung, entweder zu emigrieren / zu evakuieren / sich evakuieren zu lassen, oder zu sterben.
Warum?
Ganz einfach, weil eine Herrschaft ohne „Volk“ keine ist, kapito?
Noch ein Wort in eigener Sache.
Das „Overton-Magazin“ ist, ob willentlich oder nicht, ein protofaschisisches, alt-rightes bzw. neurechtes Kampfblatt mit der Doppelfunktion, das Publikum zu ghettoisieren. Eine Mitwirkung ist ein Fehler, für jeden, der kein Geld dafür von irgendwelchen Stratcoms kriegt, wenn auch ein lässlicher Fehler.
Ich „mußte“ wieder was schreiben, weil eine „Verfertigung von Gedanken beim Gehen“ für mich vorübergehend ausfiel und mir außerdem nicht viel taugt. Das endet hier, wenn ich auch noch auf Kommentare zu meinen letzten Postings antworten werde.
Wer so spricht, stellt sich selbst auf ein Podest, das er anderen abspricht.
Diese Art moralischer Selbstüberhöhung ist das genaue Spiegelbild dessen, was sie zu kritisieren vorgibt:
Sie beansprucht Deutungshoheit – und definiert alle anderen als „irregeleitet“.
Niemand braucht eine geistige Kaste, die entscheidet, was kritisches Denken ist.
Kritik lebt von Widerspruch, nicht von Gesinnungskontrolle.
Wer das „richtige Denken“ für sich gepachtet hat, beweist nur, dass er den autoritären Reflex, den er bekämpfen will, längst verinnerlicht hat.
Gerade deshalb ist es so wichtig, dass jeder Einzelne sich seine Freiheit selbst bewahrt – die Freiheit, selbst zu denken, zu zweifeln und sich einzumischen.
Das ist anstrengend, ja, aber es ist der einzige Weg, wie Demokratie überhaupt lebendig bleibt.
„Wer so spricht, stellt sich selbst auf ein Podest, das er anderen abspricht.“
Ja und nein.
Nein aus zwei Gründen:
a) Es ist halt kein Podest, sondern leicht kenntlich eine Grube, in der ich hocke, und in die ich mich zurück zu ziehen verspreche. Indem du mich zum Zwecke moralischer Anklage / Aburteilung auf ein Podest stellst, trittst du mich tatsächlich in dieser Grube (nach).
b) Mit jedem Wort, das ich geschrieben habe, wendete ich mich gegen moralische Urteile und deren Kriterien. Deine Anklage („Diese Art moralischer Selbstüberhöhung „) ist deshalb einer Inquisitionsanklage äquivalent. Da wird z.B. eine Frau, die gegen klerikale Ignoranz und Mystizismus an mythologisch tradierter Volksmedizin festhält, der Teufelsanbetung angeklagt und in der Anklage schon verurteilt – denn die Frau ist voraussetzungsgemäß außerstande, die Anklage zu widerlegen.
Ja: Ich halte auf mein Wissen und meine Kenntnisse, und bin stolz und verstockt genug, an Beidem fest zu halten, obwohl das erkennbar und absehbar zu nichts Handfestem mehr taugen kann.
„ich…bin stolz und verstockt“
und eitel.
„Das „Overton-Magazin“ ist, ob willentlich oder nicht, ein protofaschisisches, alt-rightes bzw. neurechtes Kampfblatt mit der Doppelfunktion, das Publikum zu ghettoisieren. Eine Mitwirkung ist ein Fehler, für jeden, der kein Geld dafür von irgendwelchen Stratcoms kriegt, wenn auch ein lässlicher Fehler.“
Das mag bei Lapuente und ähnlichen der Fall sein doch dann gibt’s da noch Rötzer.
Und wenn man Overton aufmerksam liest findet man noch mehr die in diese Schablone vorn und hinten nicht reinpassen.
Es ist keine „Schablone“, weil kein Urteil über Leute, zitiere mich: „Eine Mitwirkung ist ein Fehler“. Sondern über die Funktion des Outlets im aktuellen Gefüge und Kräfteverhältnis gesellschaftlicher Konflikte.
Die Bild-Zeitung für Intellektuelle
Attitude kommt auf Overton vor
sie herrscht aber nicht vor.
Wieder einmal eine tolle Analyse.
Ich fürchte ja der Westen hat sein Verhalten längst so verinnerlicht und zur Norm erklärt hat, dass er gar nicht mehr in der Lage ist zu kapieren, dass sein eigenes Verhalten kriminell ist.
Das merkt man beispielsweise, wenn sogar es ansich gut meinende kritische Menschen erklären „na vielleicht wollen die Menschen im Irak (oder jedes x-beliebige andere Land, welches der westlichen Aggression und Gewalt zum Opfer fällt) ja einfach unsere Demokratie, unsere Art zu leben nicht“. Wie unherrlich naiv sie auf das Gerede unserer Machteliten hereinfallen, selbst dann, wenn sie sie kritisieren. In Gaza kann man sehen, worum es den westlichen Eliten geht: um puren Rassismus, Gewalt, Mord und Totschlag. Ihnen ging es nie um Demokratie, „westliche Werte“, Menschenrechte etc. Für die westlichen Eliten zählt, dass ein Stück Land nicht von Menschen bewohnt werden darf, die nicht ihrem Kulturkreis angehören. Besonders schlimm betrifft es die Völker in Nahost, in Afrika und zB in Russland. Nazi Ideologie at its best.
Dieses Verhalten reicht schon ziemlich weit zurück. Schon die Römer kannten diese Art zu denken: für die römische Führung waren die Menschen jenseits des Rheins „Barbaren und Wilde“, womit man siie zum Abschuss freigegeben hatte. Deren Dörfer wurden niedergebrannt, Frauen vergewaltigt, die ganze Palette brutalster, unmenschlicher Gewalt. Die Auslöschung der amerikanischen Ureinwohner, die Kreuzzüge….all das basiert auf der gleichen Ideologie.
Das bedeutet; das aus der Gesellschaft rauszukriegen benötigt ganz besondere Anstrengungen, zumal der Westen auch andere Länder mit seinem Rassismus geimpft hat und wann immer es geht befeuert, weil er das für seine kranke Art zu denken, seinen kranken Bezug zu einer kranken Form von Macht braucht.
Ich fürchte von selber schafft der Westen es nicht das abzulegen. Allenfalls könnte es etappenweise Fortschritte geben, bis dann jemand kommt, der die Uhr wieder zurück dreht.
Deswegen begrüße ich es so, wenn es den BRICS gelingen sollte die westliche Macht zu brechen, indem sie sie einfach überwinden. Sie brauchen sich dazu gar nicht mit dem Westen anlegen. Es reicht, wenn sie sich nicht mehr vom Westen spalten und gegeneinander aufwiegelm lassen und dann ihre eigene Entwicklung ohne den Westen vorantreiben. Dann sind dem Westen weitestgehend die Hände gebunden.
Es braucht praktisch einen Honecker-Moment, wo sich die Dinge derart krass verändern und verschieben, dass wieder irgendwer kommen muss um ihnen zu erklären „wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Honecker hatte absolut null komma gar keine Chance das alte System zu erhalten, weil ihm das Fundament und alles drumherum geraubt wurde.
Für diese Entwicklung ist die Überheblichkeit des Westens ausnahmsweise mal von Vorteil….weil genau das dazu führt den Untergang zu zementieren und zu beschleunigen, weil die Menschen im Westen (zunächst die Eliten) die neuen Umstände weder in ihrer Summe verstehen noch wahrhaben wollen.
Die westliche auf Gewalt und (Selbst)Betrug basierende Kultur muss auf diese Weise komplett beseitigt werden, nicht durch Krieg sondern einzig durch quasi natürliche Entwicklungen. Die Voraussetzungen sind gegeben. Der globale Süden entkoppelt sich finanzpolitisch, technologisch, teils ideologisch komplett vom Westen. Die Fantasiewelt des Westens, die den Genozid von Gaza ermöglicht hat, stößt im globalen Süden, bei mindestens 7 von 8 Mrd Menschen auf Ablehnung. Es gelingt dem Westen nicht diesen Teil der Weltbevölkerung auf die gleiche Weise zu manipulieren und zu täuschen, wie die eigenen Bevölkerungen. Im Gegenteil. Seine Erzählungen rufen pure Abscheu hervor. Kann man den Menschen im Westen noch vom angeblichen russischen Angriffskrieg und der westlichen Unschuld vorlügen, gelingt das dort nicht mehr.
Und die vielleicht schon beste Art den Westen mindestens massiv zu schwächen hat derzeit vielleicht China gefunden, die versuchen den westlichen militärisch industriellen Komplex komplett von seltenen Erden abzuschneiden. Das gelingt, weil China fast den gesamten Markt dominiert, vom Abbau bis zur Extraktion und Aufbereitung.
Trump rastet bereits aus deswegen und will China mit neuen Zöller bestrafen. China zeigt sich davon unbeeindruckt.
„pleite glotzt euch an restlos“
was herr mausfeld entkoppelung nennt oder die gleichzeitigkeit von wissen und nichtwissen ist nichts anderes als der langsam offen zutage tretende faschistische grundcharakter einer kapitalistisch doktrinierten scheindemokratie.
die gleichzeitigkeit ist geradezu das kernmerkmal faschistischer persönlichkeit. es herrscht das führerprinzip, ausnahme und regel. die unterordnung unter diesen führungskult ist verhaltenszwang sich selbst als auch allen anderen gegenüber. das (männliche) „ich“ ist der führer, alle anderen sind gefolgschaft. da das für jeden ausnahmslos gilt und auch so durchgesetzt wird bei manifestem faschismus, wird jeder quasi zum führer im kleinen für den die ausnahme zu gelten hat, während alle anderen die regel zu befolgen haben, da es „sonst nicht funktionierend“ würde. diese funktionalität wird moralisch verbrämt und im offenen faschismus fanatisch zelebriert. die ähnlichkeit zu militär und militarismus ist dabei nichts aussergewöhnliches. daß der hitlerfaschismus, der deutsche national“sozialismus“, ein system der mehrwertbereicherung aller führerfiguren war, ist bekannt. in der geschichte gibt es kaum eine noch korruptere phase. jeder hat sich an jedem bereichert und nach aussen volksgemeinschaft gespielt, ein stelldichein deutscher charaktermasken
carl einstein „jedem sein eigener fußball“
jeder ist sich selbst sein eigener führer, es ist nur eine frage der härte und brutalität gegenüber allen anderen
wie weit man aufsteigt ohne sich zu desavouieren. entweder gefährte oder gefährder. rqadikalstes beispiel vielleicht das pol pot regime, in dem sich bis zum kümmerlichen ende alle ausnahmen gegenseitig des regelbruches gegenüber des gesamtführers zichtigten und damit zum tod verurteilten bis am ende auf der flucht vor den feindtruppen bis auf ein elendes häufchen kleiner fühercharaktermasken nichts und niemand mehr übrig war
Ich glaube, hier hat Mausfeld einen Nerv getroffen, wenn man sich so einige Kommentare durchliest, die zwar nicht auf den Text eingehen, sich aber intensiv an der Person Mausfelds abarbeiten, seine Bücher nicht kennen, Sichtweisen unterstellen, die ihm nicht eigen sind, und spitzfindige „Richtigstellungen“ seiner Arbeitsbegriffe vornehmen und ein vages Unbehagen mit seiner Person formulieren, wohl in der Hoffnung, irgendwas wird schon hängenbleiben.
Bingo. Den Nagel auf den Kopf getroffen.
Während meiner Zeit im Krankenhaus habe ich viele Gespräche geführt – mit ganz unterschiedlichen Menschen, darunter einige mit bemerkenswerter geistiger Schärfe.
Fast zwangsläufig landeten wir bei den großen Fragen unserer Zeit: Gesellschaft, Demokratie, Macht.
Und immer wieder tauchte dasselbe Muster auf, das Rainer Mausfeld so präzise beschrieben hat:
Wir spüren, dass etwas grundlegend schiefläuft – doch wir hoffen, dass irgendwer anderes es für uns geradebiegt.
Es ist fast tragikomisch: Kaum merken die Menschen, dass sie von Macht und Meinung manipuliert werden, verlangen sie schon wieder nach neuen Vormündern.
Man ruft nach den „richtigen“ Köpfen, die endlich sagen sollen, wie das Leben zu führen sei – als hätte uns nicht gerade diese Gläubigkeit an Führung dorthin gebracht, wo wir stehen: in einem sanft verwalteten Zustand der Unmündigkeit.
Diese Sehnsucht nach dem gerechten König oder einer moralisch überlegenen Elite ist kein Zufall, sondern ein Webfehler des Menschen.
Er fürchtet die eigene Freiheit mehr als jede Herrschaft.
Er will geführt werden – aber bitte von den Guten, den Gerechten, den Klugen.
Doch Führer bleiben Führer, auch wenn sie im Namen der Vernunft auftreten.
Schon der Kommunismus, dieser große Traum der Gleichheit, ist nicht an seiner Idee, sondern an genau diesem Reflex gescheitert:
Man wollte die Macht abschaffen – und schuf sie neu, nur diesmal mit besseren Absichten.
Das Ergebnis war dasselbe: Bürokratie statt Brüderlichkeit, Kontrolle statt Befreiung.
Heute erleben wir denselben Mechanismus im Gewand der Aufgeklärtheit.
Jetzt heißen die Hirten „Experten“, „Faktenchecker“ oder „wissenschaftliche Beiräte“.
Sie predigen Objektivität, meinen aber Gehorsam.
Und wer das bemerkt, ruft – fast schon flehend – nach neuen moralischen Autoritäten, diesmal in intellektueller Gestalt:
„Mausfeld soll sagen, wie wir leben sollen!“
Doch genau das wäre Verrat an seiner Botschaft.
Mausfeld will kein Prophet sein.
Er ruft dazu auf, die eigene Urteilskraft zurückzuerobern – die Freiheit nicht als Geschenk, sondern als Aufgabe zu begreifen.
Echte Freiheit liegt nicht in Systemen, Programmen oder Führungsfiguren, sondern in jedem Einzelnen selbst:
in der Bereitschaft, selbst zu denken, selbst zu zweifeln, selbst zu handeln.
Das ist unbequem, ja.
Denn Freiheit bedeutet, keine Ausreden mehr zu haben.
Sie verlangt Mut statt Moralprediger, Eigenverantwortung statt Anweisung.
Aber ohne diese Zumutung bleibt der Mensch ein Tier im Stall, das seine Kette nur wechselt, wenn sie scheuert.
Freiheit, wirkliche Freiheit, beginnt erst dort, wo niemand mehr Hirte sein will – und niemand mehr Schaf.
Alles andere ist nur Dressur mit besseren Worten.
Es ist alles eine Frage der Konditionierung.
Meine Wenigkeit hatte offensichtlich Glück gehabt.
Aus nonreligiösem aber verarmten adligen Hause im damaligen Brennpunkt Frankfurt, mit viel Bildung, aber dann schon in ganz jungen Jahren bei den 68ern total versaut worden… 😉
Ich halte deinen Beitrag für derart daneben, daß ich zugleich das Urteil zurück weisen müßte, er sei „schlecht“. Er ist gut, weil er einen einfachen Webfehler hat, der in ihm ziemlich leicht kenntlich werden kann, wenn einer von den ideologischen Prämissen abrückt:
Das umschriebene Elend liegt nicht in einem „Reflex“, nicht in „Angst vor Freiheit“, sondern darin, daß den Leutz jegliche Herrschaft über das Schicksal ihrer Arbeitskraft genommen ist – sie steht ihnen als „fremde und feindliche Macht gegenüber“. Ja, das ist Marx „Verelendungstheorie“.
„Echte Freiheit liegt nicht in Systemen, Programmen oder Führungsfiguren, sondern in jedem Einzelnen selbst:
in der Bereitschaft, selbst zu denken, selbst zu zweifeln, selbst zu handeln.“
Wohl war, alle Herrschaft muss das fürchten und versucht deshalb, diese Autonomie in die richtigen Bahnen zu lenken. Dafür werden bei uns alle Register der massenmedialen Beeinflussung gezogen, besonders in Krisenzeiten schart sich die Presse um die Regierenden. Und die Bürger? Wie sollen und können sie sich ein eigenes Urteil bilden in dieser Flut staatstragender Propaganda? Hoffen wir, dass die Widersprüche der Politik immer mehr Menschen zum Nachdenken bringen und unterstützen wir die kritischen Alternativmedien wie dieses. Aber den einzelnen Menschen die Schuld an ihrer „Unfreiheit“ zu geben, finde ich unfair und zu einfach gedacht.
Ich beobachte in meinem Umfeld zunehmend zwei Arten von Menschen:
Die einen möchten geführt werden, weil Verantwortung sie überfordert. Sie wünschen sich jemanden, der ihnen sagt, was richtig ist – Hauptsache, sie müssen es nicht selbst entscheiden.
Und dann gibt es jene, die sich für eine geistige Elite halten und andere zu ihrem vermeintlichen Glück zwingen wollen. Beide Seiten sind, auf unterschiedliche Weise, Feinde der Freiheit.
Wichtig ist, dass jeder Einzelne sich zumindest ein Stück seiner eigenen Freiheit bewahrt – die Freiheit, zu denken, zu hinterfragen, sich einzumischen.
Freiheit beginnt nicht in Systemen, sondern im Menschen selbst.
Wer sie aufgibt, verliert mehr als politische Rechte – er verliert seine Würde.
Deshalb ist es entscheidend, dass wir unsere demokratische Pflicht ernst nehmen: uns einbringen, widersprechen, Verantwortung übernehmen.
Nur so verhindern wir, dass unsere Gesellschaft weiter in eine Dystopie abgleitet.
Es hängt an uns – an jedem Einzelnen.
Das gab es zwar, aber seit 2200 Jahren nicht mehr. Die Athener Demokratie wurde mit Gewalt abgeschafft und nie wieder versucht.
Ja nun. Dann wird es ja Zeit daran wieder nachhaltig zu arbeiten. Gell?
„Er fürchtet die eigene Freiheit mehr als jede Herrschaft.
Er will geführt werden – aber bitte von den Guten, den Gerechten, den Klugen.
Doch Führer bleiben Führer, auch wenn sie im Namen der Vernunft auftreten.“
Das ist nicht richtig.
Der in der Unfreiheit sozialisierte Mensch ist so wie du ihn beschreibst.
Doch das ist nicht die menschliche Natur.
Ein in Freiheit sozialisierteter Mensch würde sich den ganzen Scheiß nicht bieten lassen und er würde ihn durchschauen und benennen.
Für den in der westlichen Gesellschaft Sozialisierten scheint es kaum möglich, sich von den Ketten, die er trägt, zu befreien. Sie würden ihm fehlen. Das beschreibst du ganz richtig.
Er würde neue verlangen, denn er hat nichts anderes gelernt, als mit und in den Ketten zu leben.
Die wenigen, die das Glück haben, ausbrechen zu können, das Glück haben, irgendwo, irgendwie oder von irgendwem in die richtige Richtung geschubst worden zu sein, sind rar.
Wer noch lernen gelernt hat und durch Glück die Zeit hat, sich freiwillig mit den Umständen des Lebens zu beschäftigen, findet sich in einem Denkrahmen wieder, den zu sprengen bzw. zu erkennen ihn den Rest seines Lebens beschäftigt.
Und immer wieder findet er neue Lügen, die als Fundament dienen. Das Fundament, auf dem die meisten Menschen stehen und das sie für unverrückbar und real, bezw. wahr halten. Für wissenschaftlich begründet,
Dann ist es unsere Aufgabe als freiheitlich sozialisierter Mensch zumindest darauf hinzuarbeiten, dass dieser sich bewusst werden kann, dass sich freies Denken sich wirklich lohnt. Das ganze natürlich im Rahmen einer würdevollen Begegnung und keinesfalls elitär und von oben herab.
Danke für den Einwurf.
Ich denke, der beste Anstoß besteht darin, Menschen dazu zu bringen, lernen/wissen zu wollen.
„Wir haben doch nichts davon gewusst“
Angenommen es gibt den Sauron. Eine Macht, die Alles im Westen verschlingt und ausspeibt.
Den Zionismus und seine degenerierten emphathielosen Untermenschen.
Ja, dann lässt sich Alles erklären,
von der Nato Osterweiterung zum Putsch in der Ukraine, zu Corona zu den Rothschield Biolabs, dem Kampf gegen den Terror, der Massenmigration, dem Nato Krieg gegen Russland, dem Krieg gegen den. Iran, das Genicd in Palästina..
Erklären schon, solange bis es verboten wird.
Ich mache es mir bei Leibe nicht leicht.
Aber meiner Meinung nach ist die Zionistische Hochfinanz für mindestens 2 Genocide verantwortlich.
An den eigenen Glaubensbrüder und an den Palästinensern.
Das Genocid wurde nicht beendet – es sind die selben Monster noch an der Macht-, es wurde nur auf Eis gelegt um den Iran noch einmal zu attackieren.
Die gewöhnliche Doppelmoral, das Messen mit zweierlei Maßstäben ist doch keine Bewusstseinsspaltung, die hier behauptet aber nicht begründet wird. Doppelmoral folgt einfach dem eigenen Interesse, das natürlich jeder als Inbegriff der Moral ausgibt. Eigentlich ist sie gar nicht doppelt, sondern ganz gewöhnliche Moral. Selbst ist man immer der Gute, und die anderen sind die Bösen auch wenn Sie dasselbe tun. Der Unterschied ist bloß, dass die anderen dem eigenen Interesse im Weg stehen.
Moral rechtfertigt das eigene Interesse, dazu ist sie da. Sie gibt das eigene Tun aus als Befolgung fiktiver allgemein gültiger Regeln. Diese Regeln gibt es nicht wirklich als staatliche Gesetze, sondern nur im Kopf des Moralisten, der sie behauptet, um sein interessiertes Handeln als Unterwerfung unter die Gesetze eines allgemeinen größeren Wohls darzustellen. Der Vorwurf an die Anderen ist nicht, „ihr handelt gegen mein (egoistisches) Interesse“ sondern „euer Handeln verstößt gegen die Regel der Gemeinschaft“ und ist deshalb moralisch minderwertig. Kein Wunder, dass das Handeln des Moralisten immer seinen ausgedachten Moralmaßstäben entspricht, während alle anderen die den Interessen des Moralisten entgegenstehen, böse und unmoralisch handeln.
Der abstrakt allgemeinste Imperativ, den bürgerliche Herrschaften mit ihrem Militär und ihrer Gesetzgebung über ihre Sassen verhängen, lautet: Bereichert euch! Der umfasst schon mal alle Interessen (Inter-Esse = „dabeisein“, „dazu zählen“), die direkt oder mittelbar an einem Geld hängen. Weil das für die Mehrzahl der Sassen nur schlecht bis mäßig funzt, gibt es denselben Imperativ in der Gestalt einer handfesten, moralisch ausgelieferten Drohgebärde: „Jeder ist seines Glückes Schmied“. Die zugleich alle Verkehrsverhältnisse adressiert, die schwach an Geldeinkünfte geknüpft scheinen, oder sind.
Ergo: Moral ist kein Rechtfertigungsgebaren, obgleich es zur einen Hälfte als ein Solches daher kommt. Die andere Hälfte ist eine Drohung, nämlich im Minimum mit Beschädigung bis Abbruch des persönlichen oder geschäftlichen Verhältnisses, das in einem moralischen Imperativ angesprochen ist. Woran man schon im Prinzip erkennen kann, daß bürgerliche Herrschaft alle persönlichen Verhältnisse in Richtung auf Geschäftsverhältnisse presst.
Und obgleich diese Ableitung etwas grobschlächtig ist, kann hier schon ein Summenstrich gezogen werden:
Moral ist in der bürgerlichen Welt die internalisierte Gewalt der Klassenherrschaft, die in der Verwandlung von Geld in Kapital ihre ökonomische Basis hat.
Diejenigen Bestandteile und Erscheinungsformen moralischen Urteilens und Gebarens, die außerhalb solcher Ableitung zu stehen scheinen – das will ich hier ohne Begründung beigefügt haben – haben ihre Herkunft in dem, was philosophisch einst „Ethos“ genannt worden ist, aus der Frühphase einer Sozialisation stammt, und das wir mit allen Rudeltieren teilen: Es umfaßt die Formengestalt desjenigen Verhaltens, in dem die gesellschaftliche Natur des Daseins eines Organismus unmittelbar auftritt. Bürgerliche Herrschaft ergreift alle Bestandteile eines Ethos und transformiert sie in ihr Gewaltsystem.
PS.: Des Drohbestandteiles des Moralismus halber liegt Michael Lindenau mit seiner larifari-Einschätzung, elterliche / Familienverhältnisse leisteten 15-20% dessen, was er „Prägung“ von Schuldempfinden / Schuldverhältnissen nennen will, grotesk falsch.
Das heißt freilich nicht, daß nach dem 4.-5. Lebensjahr „alles gelaufen“ sei. Internalisierte Gewaltverhältnisse abzuschütteln ist freilich eine Arbeit, eine gottverdammt anspruchsvolle Arbeit.
Moral ist laut Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moral
Doppelmoral ist entsprechend, wenn man auf ähnliche Sachverhalte unterschiedliche moralische Regeln anwendet (also insgesamt zwei Regeln, statt eine), je nachdem, was einem mehr nutzt, den Sachverhalt anders suggeriert, als er ist, um eine bestimmte moralische Wertung vorzugeben.
Wir kennen das z.B. von den Massenmedien, die für fast identische Sachverhalte vollkommen unterschiedliche Begriffe verwenden (z.B. „Angriffskrieg“ vs. „Präventivschlag“, „divers“ vs. „heterogen“ usw. oder beim Feminismus: Differenz- vs. Gleichheitsfeminismus).
Ob jemand redlich argumentiert, erkennt man leicht daran, ob er die Standards, die er auf andere anwendet auch auf sich selbst bezieht…
(Oh je, jetzt mach ich doch weiter …)
Dein impliziter Einwand gegen Krim, bei „Doppelmoral“ ginge es um den Vorwurf der Unredlichkeit, ist korrekt … und unzureichend, Scheinregen.i
Das kann man daran erkennen, daß es ein Verlangen bzw. die Forderung nach Redlichkeit zwar als Bestandteil moralischen Urteilens und Gebarens gibt, aber als einen Zusatz zu moralischen Anforderungen.
Den Charakter des „Zusatzes“ erkennt man daran, daß Redlichkeit kein Bestandteil des gewünschten / geforderten moralischen Verhaltens ist. Es kann dem moralistischen Absender in erster Instanz wurscht sein, ob der Adressat sich aus „Einsicht“ oder „Überzeugung“ an die Maßstäbe hält, deren Geltung er einfordert, oder ob er das berechnend und opportunistisch tut. Erst die Dauer und der Umfang des Verkehrsverhältnisses, das moralisch beurteilt / überwacht wird, setzt Redlichkeit auf die Agenda.
Genau dies ist das allgemeinste Interface von Moral und Ethos. Das Verlangen nach Redlichkeit ist ein elementares Ethos, das Kinder sehr schnell annehmen, bevor sie es zugunsten moralischen Verhaltens wieder ablegen.
Piaget hat seinerzeit ein klassisches Beispiel dafür gegeben. Er befragte Schulkinder, ob sie einen Unterschied zwischen „schlimmen“, und nicht schlimmen, also lässlichen Lügen machen / kennen, und erhielt beispielsweise die Antwort:
„Wenn ich behaupte, ich hätte im Diktat eine Zwei geschrieben, obwohl ich eine Fünf bekommen habe, ist das keine schlimme Lüge, denn es hätte ja sein können, daß ich eine Zwei geschrieben habe, ich hätte ja eine Zwei schreiben können. Aber wenn („Name“) behauptet, es gebe rosa Elephanten, ist das eine schlimme Lüge, denn rosa Elephanten gibt es nicht, kann es nicht geben.“
PS.: Ich will anfügen, daß mein Zerwürfnis mit den bürgerlichen Verkehrsverhältnissen genau an diesem Punkt begonnen hat, was hauptsächlich deshalb so geschah, weil meine (alleinerziehende) Mutter zugleich eine (und meine) Lehrerin gewesen ist. Als ich bemerkte, daß sie nicht allein opportunistisch, läßlich log, sondern „schlimme“ Lügen von sich gab und verbreitete, begann ich zu streiten – und sie zu verachten.
Nicht ohne mich, zugunsten meiner armen Mutter, schnellstmöglich an die Aufklärung zu machen, wie es denn dazu kommen konnte, was es damit auf sich hatte usw.
Wenn bei den Leuten das ARD und ZDF Programm zur gleichen Zeit im Kopf läuft
wenn auch in verschiedenen Anteilen ist dies Gehirnwäsche und führt zu Bewussseinsspaltung.
Das Dritte ist auch kein Ausweg.
Hierbei unterscheiden sich die oberen Klassen nicht von den unteren.
Weder Herrscher von Beherrschten.
Der Zionismus ist ein Todeskult.
Offiziell haben sie bisher 60000 Zivilisten in Gaza ermordet, inoffiziell mehr als 200000 (etwa 10%), da die meisten Opfer verschüttet sind.
Sie beschäftigen Banden und IS Leute für weitere Morde und um die Menschen von den Hilfsgütern abzuschirmen.
Täglich erschießen sie zum Vergnügen viele Kinder durch Kopfschuss.
Der Trump Plan ist nur eine Finte. Sobald die wenigen Geiseln frei sind, werden sie das Töten fortsetzen.
Einen Vorwand dafür werden sie schon erzwingen.
Oder sie greifen noch schnell vorher den Iran an und setzten erst danach ihr Genocid fort.
Die Welt von heute erlebt nach 80 Jahren erneut einen Massenmord aber die Politik schaut weg und die Presse ist bemüht die Sache ganz anders darzustellen.
Die historische Reue wirkt in diesem Zusammenhang wie plumper Populismus.
Es ist zum dauerspeiben.
„Der Trump Plan ist nur eine Finte. Sobald die wenigen Geiseln frei sind, werden sie das Töten fortsetzen“
Warum hat denn der palästinensische Widerstand dann seine letzten Geiseln freigelassen?
Etwa weil der außer dir nicht wusste, dass das eine „Finte“ ist? Oder hat dir das der Herr Rothschild persönlich zugeflüstert?
zu n.b
14.10.2025 19:04 Uhr
„Schon der Kommunismus, dieser große Traum der Gleichheit“
Welche Gleichheit? Der Kommunismus ersetzt Unternehmer bzw. Kapitalisten durch Funktionäre, denn auch im Kommunismus muss organisiert gearbeitet werden um zu wirtschaften, zu leben.
Die Klassen im Kapitalismus, „abhängig Arbeitenden versus Kapitalisten“, werden im Kommunismus ersetzt durch „abhängig Arbeitende versus Funktionäre“.
Die Marxspinnerei ist der beste Trick der Finanzaristokratie und ihrer Politiker-Lakaien ihre Herrschaft über alle anderen zu behalten und wie wir ständig sehen auch immer weiter auszubauen. Spalte und Herrsche! Liefere den Bedrückten eine völlig unrealistische Ideologie die sogar noch den Gedanken inkludiert, die Zustände müssten möglichst immer schlimmer gemacht werden damit das revolutionäre Potential der Bedrückten wirksam werde. Also arbeiten nicht wenige Marxisten sogar auf der Seite der Finanzaristorkatie mit – zB mit dem Ausstreuen des blödsinnigsten Anwurf, wer von der Finanzaristokratie als den großen Bedrücker spreche, würde sich damit als Antisemit und „rechts“ ausweisen.