Verstaatlichte Proteste: Die DGB-Sozialdemos wenden sich gegen Teuerung, aber nicht gegen den Krieg

Bild: Paul Lovis Wagner / Bündnis Solidarischer Herbst/CC BY-NC-2.0

Zu den Kundgebungen in sechs Großstädten kommen weniger Teilnehmer als vorhergesagt. Das lag vor allem an der inhaltlichen Ausrichtung, die die Regierungspolitik zwar unausgesprochen, aber faktisch mitträgt.

 

Krieg ist der große Ordnungsfaktor einer Gesellschaft; die Zuchtkeule gegen das Durcheinander in einer Demokratie; der Organisator widerspruchsfreier Konformität im Land. Deshalb gibt es ein Interesse an Krieg. Dem Waffenkrieg folgt der Wirtschaftskrieg, dem wiederum Inflation, Teuerung und  soziale Not folgen.

Wer gegen soziale Not demonstriert, muss auch gegen den Krieg demonstrieren, beziehungsweise für ein Ende des Krieges. Ein Bündnis mehrerer sozialdemokratisch und grün-alternativ angehauchter Organisationen wie DGB, Verdi, BUND oder das Online-Kampagnennetzwerk Campact versuchten am Wochenende das gegenteilige Kunststück: gegen Preissteigerungen, explodierende Energiekosten und soziale Not zu demonstrieren und den Krieg als Problem auszublenden. In Berlin, Dresden, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt/Main und Stuttgart wurden Kundgebungen organisiert.

In Stuttgart waren es etwa 3000 Teilnehmer. Die Veranstalter sprachen von 4000, weshalb deren Angabe von insgesamt 20.000 Demonstrierenden in den sechs Städten wahrscheinlich zu hoch ist. Jedenfalls kamen wesentlich weniger Leute zusammen als erwartet, trotz der gewichtigen Bündnispartner. Campact versuchte mit einem wahren Schlachtruf zu mobilisieren: „Wir holen uns die Straße zurück! Mit großen Demos in sechs Städten.“ Das hörte sich ein bisschen nach AfD an: „Wir holen uns unser Land zurück!“ Tatsächlich hat den professionellen Demo-Organisatoren in den letzten drei Jahren niemand von denen, die da auf der Straße waren, geraten, brav zuhause zu bleiben und den Lockdown zu befolgen.

Jetzt sind sie also wieder auf der Straße, doch ihre Mobilisierungsfähigkeit ist verloren gegangen. Das liegt vermutlich an der politischen Ausrichtung der „Proteste“, nur die „Straße zurückholen“ zu wollen, ist ein bisschen wenig. Den Krieg als die Quelle des Übels prangern die Veranstalter nicht an, sein sofortiges Ende wird nicht gefordert. Sie interessiert nur, wer angefangen hat, nicht, wer den Krieg mit Geld, Waffen und Menschenleben befeuert und ihn in Wahrheit gar nicht beenden will.

Im Demoaufruf wird alles auf Putin und seinen Angriffskrieg zurück geführt. So auch die Verteuerung von Energie, die Folge ihrer Verknappung ist. Die Energieverknappung ist aber Ergebnis des Embargos, sprich: der deutschen Weigerung russisches Gas zu beziehen, und nicht etwa der russischen Weigerung, Gas zu liefern.

Wer die real-existierende Kriegspolitik der Bundesregierung nicht einmal als solche benennt, will sie auch nicht kritisieren. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi positioniert sich pro Sanktionen und will lediglich die Folgen ausgeglichen haben. Auch Campact ist nicht gegen die deutsche Kriegsunterstützungspolitik, wie Waffenlieferungen und Wirtschaftssanktionen, sondern will lediglich eine „faire Verteilung der Last“. Die Last an sich wird also akzeptiert.

Über den Krieg und die deutsche Beteiligung wird nicht gesprochen

Dass diese angeblichen „Nicht-Regierungsorganisationen“ nicht nur keine Kritik an der Regierungspolitik üben, sondern sie im Gegenteil sogar klammheimlich mittragen, merkt eine in den letzten drei Jahren hoch politisierte Gesellschaft sehr wohl und wendet sich mittlerweile ab.

Da ist die Zerstörung der Gaspipeline von Russland nach Deutschland, die man auch als Maßnahme zur Energieverknappung bezeichnen könnte. Noch sind die Täter nicht bekannt, es will aber nicht so richtig einleuchten, dass sie unter denen zu suchen sein sollen, die das Gas verkaufen wollten, das jetzt nicht mehr geliefert werden kann.

Auf der Kundgebungsbühne am Stuttgarter Schlossplatz ist auch dieser Anschlag, der die westliche Rolle in diesem Krieg grundlegend hinterfragen müsste, kein Thema. Stattdessen aber bei einer kleinen Gruppe am Rande der Kundgebung. Sie fordert eine Untersuchung des Sabotageaktes und hat ein Transparent erstellt, auf dem zu lesen ist: „Ernstzunehmende Ergebnisse einer Untersuchung der Pipeline-Sabotage darf es nicht geben, denn die Menschen könnten verunsichert werden und plötzlich auf Ideen kommen.“ Das bezieht sich auf das Grüne Bundeswirtschaftsministerium, das verbindliche Auskünfte dazu mit dem Joker-Argument verweigert, das Staatswohl könnte gefährdet werden.

Die unabhängige Stuttgarter Friedensgruppe fordert auch die Schließung der US-Militär-Kommandozentralen und Stützpunkte Eucom und Africom in ihrer Stadt. Eigentlich eine Forderung, die seit Jahrzehnten auf der Agenda der Friedensbewegung steht, die nun aber angesichts der BRD-Kriegsbeteiligung zum Beispiel von den Gewerkschaften endlich entsorgt werden kann, ohne rot zu werden. Eine Frau der Gruppe sagt im Gespräch, sie stehen deshalb am Rande der Kundgebung, weil sie befürchteten, mit ihren Forderungen nicht gerade willkommen zu sein. Wie ihnen geht es noch anderen Akteuren, die Flugblätter verteilen oder Plakate gemalt haben mit Aufschriften wie: „Schluss mit Waffenlieferungen und Kriegsfinanzierung“, „Verhandeln statt Schießen“, „Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg“.

Die Veranstalter, die Gruppierungen des Demobündnisses, schaffen es nicht einmal, die russischen Deserteure und Kriegsdienstverweigerer zu erwähnen, die unter hohem persönlichen Risiko ihren Beitrag leisten, den Krieg zu beenden. Dieses Verschweigen hat jedoch seine Logik, denn sonst müsste man auch über den Krieg und die deutsche Beteiligung reden. Und die müsste eigentlich zu elementaren Fragen führen: Was passiert mit den gelieferten Waffen genau? Wie werden sie verwendet? Treffen Berichte zu, dass damit auch Wohngebiete beschossen werden? Stimmt es, dass sie auch in die Hände der Mafia gelangen? Dass sie über die Grenze hinweg an Russen verkauft werden?

Wirtschaftssanktionen wiederum, das weiß man seit langem, treffen immer vor allem die Zivilbevölkerung und stabilisieren die herrschende Macht, hier Putins Staats- und Militärapparat.

Das Motto der Demonstrationen in den sechs Städten verknüpft stattdessen zwei andere Fragen: „Soziale Sicherheit schaffen“ und „Energiewende beschleunigen!“ Doch der Einsatz für Klimapolitik, die „Befreiung aus der fossilen Abhängigkeit“, erscheint wie ein Köder, eine Hilfskonstruktion, um die Beteiligung von Umweltinitiativen am Krieg wie am Wirtschaftskrieg guten Gewissens zu ermöglichen und das Embargo von russischem Gas und Öl mitzutragen.

Ganz regierungskonform soll auch das brisante Thema Atomkraft ausgeblendet werden. Schließlich stellt sich die Frage des Weiterbetriebs der Atomkraftwerke ja nur aufgrund des Gas- und Ölembargos. Ein Ende des Embargos würde auch die Atomstromdebatte beenden. Die hat nebenbei auch die AfD mit ins Boot geholt, die den Wiederaufbau einer Atomkraft-Industrie will. Kritik daran, dass die drei letzten Atomkraftwerke über den 31. Dezember 2022 hinweg weiterlaufen sollen, kommt von der unabhängigen Initiative „ausgestrahlt“, die sie offensiv in die Demonstration hineinträgt, obwohl sie nicht zu den Aufrufern zählt. Ganz am Ende der Kundgebung spricht eine Rednerin das Thema dann doch noch an.

Soziales und Krieg wird gegeneinander ausgespielt

Warum kann ein Bündnis aus DGB, Verdi, BUND, Greenpeace, attac, Campact oder Paritätischem Wohlfahrtsverband nicht mehr überzeugend mobilisieren? Weil das Publikum erkannt hat, dass mit einer Parole wie der vom „Solidarischen Herbst“ nur die – Achtung Modewort! – „hybride“ Kriegsunterstützung ummäntelt und der Begriff „Solidarität“ zweckentfremdet wird, was ganz nebenbei an die Corona-Politik erinnert?

Auffällig ist, dass nahezu dieselben Gruppierungen, die diese Corona-Politik kritiklos unterstützten, nun die Kriegspolitik kritiklos mittragen. Es ist – um im Bild zu bleiben – dieselbe Front.

Eine Nachricht ist deshalb auch, dass die Corona-Proteste, die nie wirklich aufgehört haben und derzeit wieder zunehmen, seit langem auch das Thema Krieg in ihre Agenda mit aufgenommen haben. Und neuerdings auch die sozialen Fragen Inflation, Teuerung, Energiekosten, Mietenproblem.

Im kleinen baden-württembergischen Brackenheim beispielsweise, wo inzwischen seit zwei Jahren ununterbrochen jeden Montag mehrere hundert Leute durch ihre Stadt ziehen, formuliert man folgende Forderungen: „Energiesicherheit und nachhaltig wirksame Maßnahmen gegen die Inflation“, „sofortiger Stopp von Waffenlieferungen und Wiederaufnahme diplomatischer Bemühungen“, „bedingungslose und vollumfängliche Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen“, „freie Impfentscheidung“, „sofortige Wiederherstellung neutraler, ausgewogener und kritischer Berichterstattung“.

Doch Campact und Co. verteufeln solche Proteste ungebrochen. Sie sagen zwar, die Regierung dürfe nicht Soziales und Ökologisches gegeneinander ausspielen, doch sie selber spielen Soziales und Krieg gegeneinander aus, Soziales und Corona. Das ist auch eine Form der Spaltung. Dabei ist eine der Fragen, die sich gegenwärtig stellen: Haben die Anti-Kriegs-Proteste und die Corona-Proteste nicht denselben politischen Kontext und Hintergrund? Steckt nicht in beiden das Aufbegehren gegen Regierungseliten, national wie international, deren Handeln für die Allgemeinheit zunehmend gefährlich und existentiell wird?

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59 Kommentare

  1. Zu „Dabei ist eine der Fragen, die sich gegenwärtig stellen: Haben die Anti-Kriegs-Proteste und die Corona-Proteste nicht denselben politischen Kontext und Hintergrund?“:

    Wer in Anti-Kriegsdemos „Corona-Protest“ einbeziehen will, machte genau das, was sich die Regierenden wünschen, um jedwede Friedensbewegung, die jetzt dringend gebraucht wird, von vornherein verteufeln zu können.

    1. Zu „Dabei ist eine der Fragen, die sich gegenwärtig stellen: Haben die Anti-Kriegs-Proteste und die Corona-Proteste nicht denselben politischen Kontext und Hintergrund?“:

      In Hamburg scheint es ganz gut zu klappen. Dort gibt es die Kunsthallendemos.
      „Solidarischer Herbst“ hatte erst gar nicht nach Hamburg mobilisiert.

      Das Campact die Corona-Maßnahmen so toll findet, und Campact-Vorstand Felix Kolb auf seinem Twitter-account allen Ernstes Nachrichten teilt: „Endlich!!“ für die Zulassung von Corminaty und Spikevax für Kinder ab 6 Monaten, hat vielleicht damit zu tun, dass er mit Klabauterbach schon seit längerem per „Du“ ist:
      https://www.youtube.com/watch?v=78cKFOBdHcE

      Vor einigen Jahren machte Campact eine Kampagne: Erststimme für Karl Lauterbach!
      Die NachDenkSeiten berichteten: https://www.nachdenkseiten.de/?p=40168

      Allerdings stammt das Virus ja mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit aus dem Labor. Peter Daszak hatte 2018 einen Forschungsantrag gestellt, eine Furin-Spaltstelle in das Corona-Virus einzubauen. Der Antrag wurde zwar abgelehnt, aber das SARS-CoV2 zeichnet sich genau durch eine solche Furin-Spaltstelle aus.
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=89140#h03
      Dass die Natur hier in weniger als zwei Jahren per zufälliger Mutation Daszaks Forscherteam zuvor kommt, glauben wohl eher Anhänger des „Intelligent Design“. Und mittlerweile werden auch neue, noch gefährlichere Varianten gezüchtet:
      https://insideparadeplatz.ch/2022/10/21/boston-forscher-zuechten-fuenfmal-gefaehrlicheres-covid-virus/
      https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2022.10.13.512134v1.full.pdf

      Von daher muss man leider befürchten: Wenn die Proteste egal welcher Ausrichtung zu stark werden, zaubert man eine neue, gefährlichere Variante aus dem Hut, verordnet neue Lockdowns/Ausgangssperren, die man mit Gewalt durchsetzt und fertig.

      Die Kunstahallendemos begannen als Proteste gegen Corona-Maßnahmen und Impfpflicht und haben das Ukraine-Thema mit aufgenommen. Teile der Jourfixe-Gewerkschaftslinken und attac Hamburg sind dort auch vertreten.
      Mehr zu den Forderungen und Demoterminen:
      https://demokunsthalle.de/

      Zu den Auseinandersetzungen über die Beteiligung:
      https://www.heise.de/tp/features/Trennung-verlaeuft-nicht-zwischen-Geimpften-und-Ungeimpften-6342596.html?seite=all
      https://www.heise.de/tp/features/Wenn-Linke-sich-weniger-an-Querdenkern-abarbeiten-6455138.html
      https://www.heise.de/tp/features/Coronadebatte-bei-Attac-Der-Spaltervirus-6496454.html?seite=all

    2. Das sehe ich genau so! Diese Verquickung der Corona-Proteste mit den Anti-Kriegs-Protesten stört mich von Beginn an erheblich.

      Man sollte aber dazu sagen, dass diese Verquickung keineswegs nur von Regierungsseite her geschieht, sondern ebenso von Seiten der Corona-Aktivisten. Die es auf diese Weise wiederum der Regierungsseite leicht machen. Wobei ich vielen der Corona-Aktivisten unterstelle, dass es denen gar nicht um die Sache, sondern um den Widerspruch an sich geht.

      Als wenn man nur gegen Krieg sein könnte, wenn man gleichzeitig die Existenz des Coronavirus und die Wirksamkeit von Impfungen leugnet und politisch rechts steht! Den Zusammenhang muss mir mal jemand erklären, am besten die bunte Frau Innenministerin.

      1. Ich denke: Leben und leben lassen.
        Gestern im Zug zur Anti-NATO-Manöver-Demo saß ich zufällig mit 2 Frauen zusammen, die aus Überzeugung Anti-Corona-Maßnahmen-Proteste in ihrer Stadt organisieren. Aus dem Thema halte ich mich inhaltlich grundsätzlich raus, aber über den Ukraine-Krieg haben wir uns bestens unterhalten und als ich in Düren ausstieg, haben sie alles Gute für die Demo in Nörvenich gewünscht.

  2. Aus all diesen Gründen bin ich zu dieser letztlich staatstragenden „Demonstration“ nicht gegangen, zumal ich von praktisch all den beteiligten Organisationen zu Corona-Hochzeiten als Nazi, rechtsoffen, Schwurbler, Aluhutträger bezeichnet wurde und unsereinem die Krätze an den Hals gewünscht wurde und man Bosetzki-like als überflüssiger Blinddarm am Volkskörper betitelt wurde.
    Tja, wenn man sich mal ausgiebig als Regierungssprachrohr betätigt hat, kann man eben nicht mehr die Kritiker mobilisieren und schon gar nicht, wenn es nur um ein Pflästerchen geht auf die schlimmen Folgen einer verheerenden Politik geht.
    Da wird es dann nix mehr mit den Massen.
    Die Herrschaften in den Verbänden müssen wieder viel Vertauens-Aufbauarbeit leisten, wenn sie wirklich eine außerparlametarische Opposition in Bewegung setzen wollen. Zuviel verspielt, in den letzten zweieinhalb Jahren.

  3. Diese Form von Protest ist mehr Folklore oder Volksfest statt Protest. Eine Art „Brot und Spiele plus“ Philosophie.
    Sie dient nebenbei dazu, die Verschlechterung der Umstände für die Massen als zwar bedauerlich, aber notwendig, in den Köpfen zu verankern. Als sei das einzige Problem bei der aktuellen Krisenflut die gerechte Verteilung der Lasten. Damit wird die Herbeiführung der Krisenparameter, die keineswegs alternativlos sind, sondern offensichtlich entweder mit Absicht oder aus absoluter Ohnmacht geschieht, als eine Art plötzlich eintretende Katastrophe maskiert, für die dann halt niemand verantwortlich ist, außer vielleicht Putin höchstpersonlich. Und vielleicht noch der gemeine Russe an sich qua seiner allgemein bekannten Niedertracht, der uns unser ach so glückliches Leben im großaertigen Westen neidet, in dem die psychischen Erkrankungen nie dagewesene Ausmaße annehmen, weil alle sooo glücklich waren, bevor der Russe den allgemeinen Freudentaumel jäh und improvisiert unterbrochen hat.

    Solchen Protest braucht kein Mensch. Protest, der nicht wagt, die Grundprämissen und Ursachen in Frage zu stellen, sondern erst an den Folgen des Regierungshandelns bzw. -unterlassens ansetzt, ist offensive Billigung des Staatshandelns mit dem niederträchtigen Ziel, jeden wirklichen Protest zu delegitimieren. Als würde die Regierung selbst die Widerstandgruppen gründen, um diejenigen aufzufangen und zu kontrollieren, die Widerstandspotential haben.
    Es ekelt einen wirklich an. Da hatten wir in der Schulzeit jedes, aber wirklich jedes Jahr einmal in irgendeinem Fach das Dritte Reich als Thema und die Frage, wie es so weit kommen könnte. Und nun Stelle ich bestürzt fest, dass es offenbar immer noch zu wenig war.
    Wir haben sowohl die Wahrheit verloren, als auch die Fähigkeit, für und auf eine bessere Welt zu einigen und gemeinsam danach zu streben.

    1. „Da hatten wir in der Schulzeit jedes, aber wirklich jedes Jahr einmal in irgendeinem Fach das Dritte Reich als Thema und die Frage, wie es so weit kommen könnte. Und nun Stelle ich bestürzt fest, dass es offenbar immer noch zu wenig war.“

      Ich gehöre noch zu denen, bei denen der Geschichtsunterricht immer vor der Nazizeit endete. Wir mussten uns also unsere Haltung wirklich selbst erarbeiten.
      Vielleicht führte diese ständige Wiederholung der 3.Reich-Erzählung auch zu der irrtümlichen Überzeugung, dass Faschismus grundsätzlich immer genauso aussieht wie damals und verstellt den Blick auf strukturelle Elemente, die sich z.B. mit der Entwicklung der Digitalisierung und der Kommunikationsmittel eben anders darstellen als die damalige Brutaloform des Totalitarismus/Faschismus.

      1. Ein interessanter und trefflicher Gedankenansatz. Das Gelernte zu abstrahieren und Sachverhalte und Struktur auf sich ändernde Umstände anzuwenden sind eben nicht das selbe.
        Da muss ich Mal gedanklich noch etwas darauf rumkauen…

  4. „Sie“ klauen die Begriffe und drehen sie um, siehe Reformen und Solidarität. „Sie“ stehlen die Organisationsformen, siehe Bürgerinitiativen, die zu NGOs mutiert sind und „Proteste“, die auf regierungskonform getrimmt werden.
    Das ändert aber nichts an den gesellschaftlichen Widersprüchen. Es führt zum Abbau demokratischer Prozesse, zur weiteren Verengung des Meinungskorridors. Aber die Hungernden, Frierenden und Verarmten werden sich neue Wege des Widerstands suchen: gegen „Sie“.
    Übrigens, Herr Moser:
    Die russischen Deserteure und Kriegsdienstverweigerer genießen meinen Respekt ebenso wie die auf ukrainischer Seite. Über die habe ich bisher gar nichts gehört. Vielleicht ein lohnendes Recherchethema?

    1. russische Deserteure in den frühen 90ern waren für BND VIPs.

      Dann Mitte der 90er begann man sie zu vergessen. Sie steckten fest in Asylheimen und vegitierten dort vor sich hin.

      Keine Möglichkeit ein eigenes Leben aufzubauen, weil sie immer nur Aufenthaltserlaubnis für 3 Monate bekamen. Von einem Heim ins nächste ziehend, zitternd um die Aufenthaltsverlängerung, 10 Jahre und mehr ging das so.

      so wie es gute und schlechte Kriegsverbrecher gibt, gibts gute und schlechte Flüchtlinge

    2. Ukrainische Deserteure kann es ja gar nicht geben, weil doch alle Ukrainer Faschisten sind die erst durch die Russische Armee entnazifiziert werden müssen!

      1. Um Ukainer ging es im konkreten Fall nicht.
        Ich sprach von persönlichen Erfahrungen.

        d.h. ich spreche eigentlich von der Vergangenheit.
        Mir geht es um den Opportunismus der Politik.

        Dieselben Personen und Gruppen können von Opfern zu Tätern umgedeutet werden. Meistens aber vergisst man sie einfach.

        Das von mir beschriebene Beispiel betraf konkret Männer, die gegen Ende der UdSSR desertierten
        Dann hier begeistert Aufnahme fanden.

        Und nachdem ihr militärischer Wert mit der UdSSR unerwartet verschwand, ging auch das Interesse an ihnen verloren.

        Der irakische Hochstapler Ahmed Alwan alias „Curveball“ ist da ein besonderes Einzelbeispiel.
        Er hat diesen Mechanismus umgedreht und ausgenutzt und so aber auch entlarvt.

        Ich befürchte dass viele Ukrainer, die mit einem zukünftigen Modell eines robusten ukrainischen Staatsbürgers (ukrainische Version von Israel als „Frontstaat“) mit entsprechender Wehrpflicht möglicherweise, nichts werden anzufangen wissen und hier bleiben wollen, große Schwierigkeiten kriegen werden.

        Die Ukraine ist keine gewalfreie Zone. Das war sie vor 2014 nicht und jetzt auch nicht.
        (Natürlich abhängig wo man sich aufhält.)

        Aber da werden etliche noch die eiskalte Schulter der EU-Behörden zu Spüren bekommen.

        Wir dürfen uns auf ukrainische Bräutigame freuen!
        Fänd ich aber voll ok.

  5. Das ist mehr als zahm ausgedrückt und ähnelt in überflüssiger Ausführlichkeit und klagendem Tonfall einer Grabrede.
    Ausschnitt aus dem Mobilisierungsaufruf vom 24.9:

    „… will ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis den immer lauter werdenden Protest gegen die mangelhaften Reaktionen der Bundesregierung auf die durch Putins Angriffskrieg ausgelöste Energiekrise bundesweit auf die Straße bringen … (Wir wenden uns) gegen jegliche Bestrebungen, Betroffene von Krieg und Krisen gegeneinander auszuspielen. Nationalistische, rassistische oder verschwörungsideologische Äußerungen sowie Verharmlosung von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine werden auf den Veranstaltungen des Bündnisses konsequent unterbunden.

    ‚Ver.di & Co auf dem Weg eine Volkssturmtruppe gegen „Diversanten“ im Russlandkrieg zu formieren?‘ titelte ich damals und:
    ‚Wer bestimmt, was eine zu „unterbindende“ Abweichung ist? Wer entscheidet über die Ziele der „Unterbindung“? Welches Personal wird für die „Unterbindung“ ausgewählt, formiert, kommandiert und ggf. für „konsequentes“ Vorgehen bewaffnet? Wie ist es zugegangen, daß Ver.di & Co für angedrohte Straßenkämpfe polizeiliche Genehmigungen einfordern und erwarten?‘

    Nun hat der Untertanengeist solche Fragen lächerlich gemacht. Von „ruhiger und entspannter Lage“ war die Rede und:
    „In mehreren deutschen Städten sind heute Menschen für mehr soziale Sicherheit und eine konsequentere Energiewende auf die Straße gegangen. “
    (Tagesschau auf der hinterletzten Seite. Es waren ihnen doch etwas zu wenig Teilnehmer …)

  6. Neben den von Moser beschriebenen „Sozialreparatur-Demos“ gab und gibt es auch Friedensdemos, Also, so richtige, auf denen Leute demonstrieren, die nicht bloß gegen die Unpässlichkeiten sind, die ein Krieg in einem anderen Land so mit sich bringen kann, sondern gegen Krieg.

    Nur: Auch auf solchen Demos ist nix los, will sagen, der Mobilisierungsgrad ist unterirdisch.

    So habe ich am Samstag an der hier schon verlinkten Demo am NATO-Fliegerhorst Nörvenich teilgenommen und bin arg desillusioniert und frustriert nach Hause gekommen.

    In ihrer Pressemitteilung hat die Polizei 125 Teilnehmerïnnen gezählt. Sehr liebenswürdig, mir scheint, die Beamten haben sich da selber mitgezählt!

    Zudem hat es sich fast ausschließlich um ältere Herrschaften gehandelt. So richtige Friedens-Veteranen, die sich freudig begrüßten („lange nicht gesehen“) und routiniert ihre Fähnchen schwenkten. Jahrzehntelange Routine. Die bei weitem überwiegende Haarfarbe auf dieser Demo war grau, mit ganz wenigen Ausnahmen.

    Die einzige sichtbare junge Gruppierung bei dieser Demo waren die Polizeibeamten. Die waren aber gar nicht zum demonstrieren vor Ort.

    Das ist auch den Rednern aufgefallen, was zu der wiederholten Frage führte: „Wo sindse denn, die jungen Leute? Es geht doch um deren Zukunft!?“ Eine Antwort ist leider niemandem eingefallen. Mir auch nicht.

    Die Minderheit, die wirklich diesen Krieg beenden will (und alle anderen am liebsten auch noch) ist winzig. Auf die braucht keine Politik Rücksicht zu nehmen.

    1. Zu „Die einzige sichtbare junge Gruppierung bei dieser Demo waren die Polizeibeamten. Die waren aber gar nicht zum demonstrieren vor Ort.“:

      Eine größere Gruppe sehr junger Leute, die eigens aus dem Ruhrgebiet angereist war, befand sich von Anfang bis Ende unter den Demonstranten.
      Es waren die mit dem breiten roten Transparent – und ja, diese jungen Leute sind kommunistisch mit maoistische Note, aber was sie an geschichtlichem und sonstigem Wissen haben, davon könnten sich einige ein Scheibchen abschneiden.
      Jedenfalls habe ich mich trotz meiner anderen Ansichten zu Russland, Venezuela usw. total gut mit ihnen verstanden und auch noch während der Rückfahrt im Zug über alles Mögliche diskutiert. Ihre Erfahrungen als junge Leute, die nicht mit dem silbernen Löffel zur Welt gekommen, sondern in Arbeiterfamilien teilweise mit Migrationshintergrund aufgewachsen sind, mit unserem Bildungssystem und vielem mehr, haben mich sehr berührt.

    2. deshalb ist Bildung/Aufklärung eminent wichtig.

      Das Protestpotential „schlummert“ unter denen, die nicht unbedingt zum Demomilieu gehör(t)en.
      Man muss viele erst politisieren.

      Das ist auch die Lektion, die DIE LINKE annehmen muss sonst löst sie sich auf.
      Aber die sind wohl auch einfach zu faul.
      Es ist hart mit Leuten zu diskutieren, die einen völlig anderen sozialen Hintergrund haben.

      Aber gerade diese Großzügigkeit, Weisheit, Bescheidenheit – ich weiß nicht – macht gute Politiker und Organisatoren vielleicht aus.

      Darum hab ich mich aber auch so über den Riesenprotest gegen Corona in, ich glaube Brüssel im Frühjahr geärgert, weil ich dachte „hey Leute, ihr protestiert gegen Corona und dabei bahn sicht WK Numero 3. an“.

      Get your priorities right.

      Der Atomwaffenhistoriker Jeremy Bernstein hat mal argumentiert, er sei gegen das Atombomben-Test-Verbot, weil es dann nämlich irgendwann keinen mehr gäbe, der Zeuge ist von der beängstigenden Wirkung.

      Es geräte in Vergessenheit und damit die Vorsicht.
      Teile ich nicht.
      Aber bedenkenswert.

      Auch deshalb so viele „Alte“ auf Friedensdemos.

      Die Jungen haben keine echten Kriege mehr erlebt.
      Der letzte in den Medien, der als Krieg auch dargestellt wurde, war Irak 2002/3.
      Die Leute die das bewusst mitgekriegt haben sind jetzt also mindestens Ende 30.

      Wir befinden uns vielleicht wieder am Anfang einer Neubildung.
      Chomsky erinnert immer daran, dass so was meistens Jahre dauert.

      Selbst im Kalten Krieg gab es riesige Fluktuaktionen.

      1957-1958 Millionen auf der Straße.

      Dann verlor die SPD die NRW-Wahlen im Sommer 1958 trotz riesiger Demos.
      Sie wandte sich von der Demo ab, ebenso die Bevölkerung.

      Das Ergebnis war der polit. Richtungswechsel mit dem Bad Godesberger SPD-Porgramm und die „neue“ SPD. Weil mit „echter Demokratie“ ließ sich offenbar das Bundeskanzleramt nicht erobern.

      Brandt gehörte übrigens natürlich zu den Befürwortern dieses Wechsels.

      Die Protestjahrzehnte danach gabs trotzdem.

      1. Durch die Aufhebung der Wehrpflicht ist das Thema Militär, Krieg auch nicht mehr bei der Jugend und in den Familien präsent.

        Ein paar naive entscheiden sich für eine „Karriere“ beim Bund und verstehen meist nicht, was sie mit unter Einsatzes ihres Lebens heute vor allem verteidigen.

        Hinzu kommt, dass die jungen Menschen, welche sich für diese Form von „beruflicher Zukunft“ entscheiden, eine andere Perspektive nicht bei dieser Bezahlung erreichen konnten. Das der meiste Teil auch aus dem „Prekariat“ mit ähnlichen Elternhaus kommt, macht die Sache noch einfacher, dass dieses Thema „Bundeswehr, NATO und deren Kriege und Tote“ in der Gesellschaft nicht vorkommt.

        1. stimmt, ich hab mir über den sozialen Hintergrund von Soldaten bei uns nie Gedanken gemacht

          Prekariat?

          das wäre ja dann wie in USA und auch Russland oder der Fremdenlegion.

          Eigentlich wie im Mittelalter.

            1. Zeit- und Berufssoldaten kamen auch schon in den achtziger Jahren zum großen Teil aus dem Prekariat. Dazu diejenigen aus wenig industrialisierten Gegenden. Zum Teil auch gelernte Arbeiter deren Berufsaussichten wie Bergwerk, Bau oder Stahlhütte nicht so prickelnd waren. Die Gemeinen und Unteroffiziere waren stets aus der breiten Masse der mehr oder minder Besitzlosen.
              Vgl die Internetseite: Kriegsreisende.de

              1. Ich machen den jungen Männern und mitunter auch Frauen diebezüglich keinen Vorwurf, denn die meisten wissen es zum Zeitpunkt des Eintritts nicht besser. Hier versagt die Gesellschaft und das Desinteresse am Thema BW, NATO und deren Kriege.

                Wer weiß von uns aufgeklärten, wieviel Einsätze wir also deutsche Soldaten gerade mit machen?

                Ich bin auf vier gekommen: Mali, Kosovo (quasi die „grünen Männchen“), Syrien (stimmt nicht, ist Libanon) und Mittelmeer.

                Aber es sind 13 !!! Einsätze auf 3 Kontigenten mit immer 3500 Soldaten
                Kosovo, Jordanien/ Irak, Mittelmeer SEA GUARDIAN, Mali, Mali-Milusma, Libanon, Bosnien-Herzogowina, Süd-Sudan, Mittelmeer IRINI, Südwestsahara,

                Die beiden Mittelmeereinsätze finden in 5 Gebieten statt.

                https://www.bundeswehr.de/de/einsaetze-bundeswehr

                Ich wußte, dass es schlimm ist.
                Aber es ist ja noch viel schlimmer!

    3. – in Frankreich in den frühern 50ern wars witzigerweise umgekehrt. Da beklagte sich das Innenministerium, dass die frz. Bevölkerung zu panisch sei. Man müsse sie „de-sensibilisieren“. –

      Darum hat sich dann auch Sir John Hodsoll von der NATO gekümmert. Per Gegen-Propaganda.
      Ziel war:
      dem Volk nahe zu bringen,
      dass Atomwaffen so schlimm nicht seien
      dass es auch Leben nach dem Atomkrieg gebe
      dass Panik die größte Gefahr sei

      Vorbild waren natürlich die USA: „duck & cover“ „neither dead nor red“

      Ab den 60ern ließ sich das aber nicht mehr aufrechterhalten.

      Das Zerstörungspotential der Atomarsenale wurde so gewaltig, dass selbst Innenminister nicht mehr so tun konnten, als ließe sich das kleinreden. Denn die hatten die echten Infos ja.

      Als Adenauers Kabinett 1955 das Resultat der ersten Atomkriegssimulation erhielt, bei der 1,7 Mio. Deutsche tot waren, nach 300 Atombombenabwürfen, war Franz-Josef Strauß´ Reaktion: Entsetzen.

      Ebenso die Militärs wie General Heusinger.
      Die logische Schlussfolgerung lautete aber: Wir müssen trotzdem aufrüsten.

      Die Schizophrenie ist also nicht neu.

    4. Hallo umbhaki,
      zu „So habe ich am Samstag an der hier schon verlinkten Demo am NATO-Fliegerhorst Nörvenich teilgenommen und bin arg desillusioniert und frustriert nach Hause gekommen.“:
      Ich eigentlich nicht, denn im abgelegenen Nörvenich habe ich nicht mit „strömenden Massen“ gerechnet und bin stattdessen mit ein paar schönen Gesprächserfahrungen nach Hause gekommen.

      Wie wär’s mit einem konstruktiven Ansatz, um am „unterirdischen Mobilisierungsgrad“ etwas zu ändern, angefangen mit dem Überlegen, woran es liegt?

      Als mich am Ende einer vom Veranstalterteam nach meinem Eindruck von der ganzen Aktion fragte, habe ich ihm meine Kritikpunkte genannt – es fängt schon damit an, dass es für jüngere Leute wenig anziehend ist, wenn die Musikberieselung aus Uralt-Klamotten aus längst vergangenen Zeiten besteht.
      Auf dem Rückweg vom Fliegerhorst habe ich mich mit Stefanie Intveen, die bei den Reden die Ansagen gemacht hat, über verschiedene Fragen unterhalten und sehe die Chance, Sichtweisen, die ich mit einigen hier im Overton-Kommentarforum teile, durch möglichst gut belegten „Input“ in die Friedensbewegung einzubringen.
      Wie wäre es, wenn Sie sich daran beteiligen?
      Die Termine finden Sie auf der Webseite der DFG-VK Köln.

      Außerdem möchte ich nochmals auf Vortrag und Diskussion zu „Der Angriff auf die Ukraine und das Dilemma der Friedensbewegung“ am kommenden Dienstag im Friedensbildungswerk in Köln hinweisen.
      Da könnte man sich ja mal in die Diskussion einbringen.

      Und am kommenden Donnerstag stellt Gabriele Krone-Schmalz ihren super Vortrag in Köln zur Diskussion.

      https://www.friedenskooperative.de/termine/text/ort/k%C3%B6ln

    5. Diese Desillusionierung und Frustration, was die Nörvenich-Demo angeht, teile ich zutiefst.

      Die Leute, die in den 80 ern auf den großen Friedensdemos waren, die sind zwar grauhaarig heute, aber doch noch keine 80! Wo sind die alle??? Es hätten dort gerne Abertausende von Grauhaarigen sein müssen, aber selbst die waren nicht da!!!
      Was den Mangel an jungen Leuten angeht, so sehe ich hierfür eine Vielzahl an Gründen.
      Und ich würde, wie von manchen hier angesprochen, nicht nur einen Mangel an Bildung dafür verantwortlich machen. Wobei Bildung eh ein Thema für sich wäre; sicher bin ich mir allerdings, dass die Bildung, die meine Generation genossen hat, eine verdammt andere ist als die der Folgegeneration; und ich kann einen der Foristen, dessen Kommentar ich hier vorhin gelesen habe nur bestätigen, dass es zB. in meiner Generation im Rahmen der schulischen Bildung dauernd um WK2, das 3. Reich, Naziherrschaft, wie es dazu kommen konnte, Vernichtung, KZ, etc., also alle damit korrellierenden Themen ging. Und damit selbstredend eine entsprechende Sensibilisierung einherging. Auch wenn man anmerken muss, dass auch in dieser Generation bereits eine Entpolitisierung stattgefunden hat.

      Wie dem auch sei: ich bin weiterhin komplett ratlos, was man tun kann, was ICH tun kann, um all dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten. Ich rechne es mir inzwischen schon als „Erfolg“ an, dass es mir in den letzten Monaten gelungen ist, aus meinem Lebensgefährten einen deutlich „politischeren“ Menschen gemacht zu haben.

      Und, ich traue mich kaum, sowas hier zu sagen, weil es klingt wie Satire: ich habe mich neulich quasi selbst bei Lanz eingeladen. Mich quasi „beworben“. Tja, ich bin nur leider keine Persönlichkeit des öffentlichen Raums, also warum sollte der Mann mich einladen?!? Aber es ist so, dass mich das, was in den Leitmedien kolportiert wird, mich tatsächlich sooo fassungslos macht, (Lüge IST Wahrheit und Krieg IST offenbar Frieden), dass ich zu solchen, eher hanebüchenen und hilflosen Mitteln greife……. Aber genug jetzt.

  7. „Im Demoaufruf wird alles auf Putin und seinen Angriffskrieg zurück geführt. So auch die Verteuerung von Energie, die Folge ihrer Verknappung ist. Die Energieverknappung ist aber Ergebnis des Embargos, sprich: der deutschen Weigerung russisches Gas zu beziehen, und nicht etwa der russischen Weigerung, Gas zu liefern.“

    Dieser Unfug wird uns ja täglich erzählt. Putin dreht an der Preisspirale, Putin will uns fertig machen etc. , als hätte Putin die EU-Sanktionen erlassen. Diese Propaganda ist unterirdisch und verlogen und die Berichterstattung ist davon übervoll.

    Neuste Verschwörungstheorie: Die Russen wollen den Damm des Wasserkraftwerks am Dnjepr sprengen und alles unter Wasser setzen, weil die Ukrainer so erfolgreich in Cherson sind.
    Alexander Mercouris dazu: täten sie dies jetzt, würden die Russen ihre eigenen Streitkräfte auf dem westlichen Ufer von den Versorgungslinien abschneiden, da sie ihre Pontonbrücken über den Dnjepr wegschwemmen würden. Aktuell gibt es auch keinen Vormarsch der Ukraine in dem Gebiet.

    Ich erwarte ja nicht, dass mir immer die Wahrheit erzählt wird. Aber es sollte doch ein wenig konsistenter gelogen werden.

    1. diese Putinisierung ist ja selbst beim Vorredner vom Krone-Schmalz Vortrag zu vernehmen, den Oskar Wagenrecht und JanSolo verlinkt haben. (danke übrigens!).

      Keine Ahnung was der sich dabei gedacht hat…

      Und dagegen hilft aber nur Gegenaufklärung.

      1. Bei vielen bekannten Persönlichkeiten (Wagenknecht, Lüder, Kujat, Krone-Schmalz, Dagdalen, Kolenda) die man als progressiv in ihrer Haltung im Vergleich zu unseren Politikern und Journalisten einschätzen kann, die deshalb auch große Mißbilligung aus diesen Kreisen ausgesetzt sind,findet man immer die Einschätzung „Aber Putin ist schuld!“. Diese Entschuldigung muss sein.

        Was ich diese Personen alle fragen möchte, wie die sich eine Eingliederung von Donezk, Lugansk, Krim in die Ukraine vorstellen? Mit wieviel Tausend ermordete Russen durch die ukrainischen Banderisten sie rechnen?

        Und wie der Film vom Prognom von Kartun (@oskar hat darauf aufmerksam gemacht und @Glück82 hat den Film verlinkt: https://odysee.com/@Politik_bunter_mix:f/Ukraine_Maidan:3 ) zeigt, welches in der Nacht vom 20.Februar auf den 21. Februar 2014 stattfand, ging bereits vor dem Regimewechsel am 23.02.2014 (Flucht von Janokowitsch aus Kiew nach Charkow) eine maximale Gewalt mit Ermordungen (im Film wird von 7 Toten gesprochen) von den organisierten Einheiten des „rechten Sektors“ aus. Die Gewalt wurde durch die Ultranationalisten begonnen und dann später durch das Land getragen (Odessa, Mariopol und noch mehr), was zu mehreren hundert Toten durch die Gewalt des „Rechten Sektors“ oder ähnlicher Einheiten führte.

        Dieses Thema Gewalt gegen Russen durch die Banderisten kommt auch bei prominenten Progressiven nicht vor.

        1. Anscheinend zählt es nicht zu den Menschenrechten, sich vor exzessiver und tödlicher Gewalt mit entsprechenden Maßnahmen zu schützen.
          Der Maidan war vor allem blutig, aber nicht blutig genug, damit die Augen geöffnet worden wären.
          Da es ja nur noch eine Frage der Zeit sein wird, bis auch hier unmissverständlich klar wird, dass in der Ukraine der rechte Sektor die domminierende Gewalt ist (und schon lange war), stellt sich die Frage, was diejenigen entgegnen werden, welche dies auch noch strukturell unterstützt und dabei auch noch Gegner diffamiert haben.

  8. „Auffällig ist, dass nahezu dieselben Gruppierungen, die diese Corona-Politik kritiklos unterstützten, nun die Kriegspolitik kritiklos mittragen. Es ist – um im Bild zu bleiben – dieselbe Front.“

    Noch auffälliger ist allerdings, dass ein Großteil der „radikalen Linken“ (DKP, diverse MAO-Vereine, „Die Linke“ Junge Welt, Gegenstandpunkt, „Antifa“(haha)…) nicht nur die amtlichen Terror- und Zwangsmaßnahmen („Corona-Politik“) unterstützt(e), sondern diese auch als viel zu lasch und nicht radikal genug „kritisiert(e)“ („Zero Covid“, „Wir impfen euch alle!“…).

  9. Wie lautete doch das regierungskonforme Zitat des paritätischen Dauerfunktionärs (seit 1999 im Amt) Ulrich Schneider: Wer gegen die Sanktionspolitik ist, möge doch bitte zu Hause bleiben.
    Tja, Herr Funktionär: Genau das habe ich gemacht – trotz ausreichend Freizeit am Samstag. Eine Operetten-Demo, die offenkundige Zusammenhänge der sozialen Verelendung zwanghaft ausblenden will, und Andersdenkende ausgrenzt, hat nicht sonderlich viel Unterstützung verdient.
    Die Sanktionen, die den russischen Oligarchen kaum, aber der hiesigen Bevölkerung um so mehr schaden, sind der rosa Elefant im Raum, über den Funktionäre wie Schneider, Kipping oder Lederer lieber schweigen.
    Daher bin ich ganz froh, dass diese elitäre Veranstaltung offenkundig ein ziemlicher Reinfall wurde.

    1. “ Für Dresden waren 5.000 Demonstranten angemeldet. Auf dem Marktplatz stehen schließlich deutlich weniger – knapp 600 Menschen zählt die Polizei.“

      Wahrscheinlich alles Funktionäre von DGB, Verdi, BUND, Greenpeace, attac, Campact oder Paritätischem Wohlfahrtsverband wo Teilnahmepflicht herrschte.

      Bei so einem Aufruf kann kein Mensch mit Verstand teilnehmen.

    2. Der Schneider ist nicht der Paritätische. Der Paritätische verteilt Mitgliedschaften als Persilscheine an gGmbH’s von der Sozialmafia.
      Der Schneider vertritt eine idealisierte Form seines Arbeitgebers. Welche, weiß er selbst nicht so genau.

  10. Wolf Wetzel hat im Vorfeld diese Protest bewegung schon richtig hier im Magazin beschrieben: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/mich-froestelt-diese-solidaritaet-total/

    Meine Email an die angegebene Email-Adresse im Aufruf zur Demonstration:
    Werte Herrschaften!

    Ich zitiere aus den Aufruf: “ In dieser Krise stehen wir solidarisch an der Seite der Ukraine. Doch wir brauchen jetzt eine solidarische Politik auch bei uns, die gleichzeitig die Weichen stellt, um die Abhängigkeit von fossilen Energien zu beenden.“

    Damit haben sie mich verprellt. Mit einem Satz: Ich und „solidarisch an der Seite der Ukraine“-Nazis. Das ist gegen meine Grundeinstellung. Ich demonstriere nicht für NAZIS! Das ist kein solidarischer Herbst, sondern ein geistiger Winter!

    https://duckduckgo.com/?q=Melnyk+und+T.+Jung+youtube+Banderas&t=newext&atb=v257-1&iax=videos&ia=videos&iai=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DBHPM5eGK-ac

    Tilo Jung hat den Ex-Botschafter Melnyk als Banderasverehrer, leugnet den Judenmord von Banderastruppen und Nazi eindeutig geoutet. Melnyk distanziert sich nicht von Banderas und leugnet das Banderas ein Massenmörder von Polen und Juden war. Melnyk ist damals offizieller Vertreter des ukrainischen Staates und vertritt bei so einem Auftritt die Linie der Kiewer Regierung.

    Ich bin gegen eine dumme Sanktionspolitik die ein Naziregime unterstützt!
    Wo waren die Sanktionen gegen die USA bei dem Überfall auf Irak?
    Wo waren die Sanktionen gegen die Frankreich und Großbritanien bei dem Überfall auf Libyen?
    Wo waren die Sanktionen gegen die Saudi-Arabien bei dem Überfall auf Jemen?

    Weg mit Sanktionen und damit kann man auch die Energiekrise in Europa lösen!

    Mengel
    (verdi-Mitglied)

    Außer einer automatischen Eingangsbestätigung keine weitere Reaktion.

    1. Danke, Mengel.
      Habe mal einige Passagen aus Ihrer E-Mail verwendet, um heute meinen Austritt aus Attac (Mitglied seit 2003) zu begründen.
      Hoffe, das ist für Sie okay.

      1. Das ist eine gute Tat. Und für gute Taten dürfen Sie auch wie andere meine hier veröffentlichten Texte verwenden.

        Hier ergänzen und lernen ja einige von einander. Was gut ist.

  11. Welche Mobilisierungskraft ist von
    Gruppierungen zu erwarten, die 30 Jahre politische „Alternativlosigkeit“ getragen, verschleiert, und Herrschafts-/Verteilungsverhältnisse positiv umgedeutet haben ?

    Es ist doch völlig gleich, ob die sich
    “ Gegen Krieg “ auf die Fahnen geschrieben haben oder nicht.

    Begriffliches:

    „Grün-alternativ angehaucht“ ist so tot und unzutreffend wie „links-grün-versifft“….Es herrscht der braun-grüne Siff…

  12. @Alf
    Bitte nicht böse sein, aber Deine reife geistige Leistung ruft mich auf den Plan.
    Erst sagst Du (richtig, wie ich meine):

    Was ist von Gruppierungen zu erwarten, die 30 Jahre politische „Alternativlosigkeit“ getragen, verschleiert, und Herrschafts-/Verteilungsverhältnisse positiv umgedeutet haben?

    Anders ausgedrückt: Beihilfe zur Verankerung und Befestigung von TINA (there is no alternative) in zwei Generationen. Aber dann, halt, sagst Du das doch nicht, sondern Du fügst ein Wort ein, das die Aussage zurück nimmt:

    „Welche Mobilisierungskraft …“

    Als gäbe es ein Reservoir von .. ja, was? Menschlichkeit? Moralität? die eine Art natürliche Resistenz verleiht?
    Und dann drehst Du den Widerspruch auf die andere Seite um:

    „Es ist doch völlig gleich, ob die sich“ Gegen Krieg “ auf die Fahnen geschrieben haben oder nicht.“

    So machst Du beide Aussagen nichtig und landest im Schosse von … TINA.
    Oh, ja, nee, da hocke ich auch, aber so, wie Du da hockst, ist das ungesund.

  13. Bei den Protestveranstaltungen “ Solidarischer Herbst“ herrscht das gleiche Dilemma wie bei den Demos der Partei die Linke ohne Wagenknecht und Dagdalen. Wenn man nicht den waren Verursacher benennt, was sich im Volk rum gesprochen hat, trotz der diesbezüglichen Schreibblockade unserer Vorzeigejournalisten, bleibt die normale Bevölkerung lieber zu Hause.

    Gerade bei TP einen guten Artikel von Franz Alt gelesen. Ein ausgewiesener Rassist bekommt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen, denn sein Rassismus ist guter Rassismus oder Russophobie. So sieht Deutschland heute wieder aus.
    https://www.heise.de/tp/features/Friedenspreis-fuer-Russen-Hass-7317325.html

    In seinem Buch „Himmel über Charkiw“ bezeichnet der Ukrainer Serhij Zhadan die Russen laut Zeit als „Horde“, „Verbrecher“, „Tiere“, „Unrat“. Sie haben richtig gelesen. Aber es geht noch weiter in diesem Ton.
    Der Friedenspreisträger schreibt: „Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.“ Und er schreibt auch: „Brennt in der Hölle, ihr Schweine.“

    Franz Alt beendet seinen Artikel wie folgt:

    „Für mich ist diese Preisverleihung ein dreifacher Skandal.

    Erstens: Dass ihn dieser Autor bekommt.

    Zweitens: Dass der Börsenverein einen Friedenspreis an einen Völkerhasser vergibt.

    Und drittens: Dass eine renommierte deutsche Wochenzeitung in einem Leitartikel zwar die Frage stellt: Darf das sein? Aber darauf antwortet: „Leider ja“.

    Die Begründung der Zeit ist dann auch mehr als verwunderlich:

    Der Skandal ist nicht der Dichter und nicht sein Buch. Der Skandal ist der russische Überfall auf die Ukraine und das tägliche Töten. Die Literatur wehrt sich mit ihren Mitteln. Und kämpft für nichts anderes als Frieden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen in der Zeit: Seit wann ist Völkerhass eine Hilfe für den Frieden?“

    Ich kann Franz Alt nichts hinzu fügen. Doch. Danke Franz Alt. Ich hätte dies auch gerne bei TP und direkt bei dem Autor im Forum getan, aber TP läßt Andersdenkende ausserhalb des Mainstreams nicht zu.

    Forum @schlamunzelhase dazu:
    https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Friedenspreis-fuer-Russen-Hass/Das-ueberrascht-doch-nicht/posting-41796031/show/
    Das überrascht doch nicht

    Das Thema Sacharow-Preis (aus meiner Sicht genauso ein Skandal) wurde hier ja wohl schon behandelt. Es ist einfach eine Sache der Häufung, die stutzig macht:
    – Der M100 Medienpreis wird in diesem Jahr an das ukrainische Volk verliehen. Wladimir Klitschko nimmt ihn stellvertretend entgegen.
    – ZDF-Reporterin Eigendorf erhält Grimme-Preis, Eigendorfs nächste Dienstreise geht in die Ukraine
    – Der junge ukrainische Geiger Bohdan Luts erhält den Deutschlandfunk Förderpreis 2022 beim Musikfest Bremen.
    – Claudia Dathe wird mit dem Wilhelm-Merton-Preis für Europäische Übersetzungen 2022 ausgezeichnet, Dathe hat, wie ausdrücklich erwähnt wird, auch Werke von Zhadan übersetzt und die Laudation bei der Preisverleihung hielt, wohl zufällig;-), eine Literaturwissenschaftlerin von der Uni Lwiw
    – Der mit 10.000 Euro dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« geht an ein außergewöhnliches Buch, das die deutsche und die ukrainische Geschichte berührt – und hochaktuell ist.
    – Claus-Michaletz-Preis an ukrainische Künstlerin Olena Pronkina

    Die Liste umfasst Nachrichten der letzten 8 Wochen. Ich will damit nicht die Leistungen einzelner Personen in Frage stellen. Mir geht es eher um das Bild, das dabei entsteht.

    1. ja, das ist happig in seiner Gesamtheit.

      Aber gut, Kultur und Künstler haben sehr oft keinen blassen Schimmer von Politik
      Warum auch?

      (den Friedensnobelpreis kannst du übrigens hinzufügen)

    2. Anmerkung zu den Preisen, muss man nicht kommentieren:
      „Der Düsseldorfer Verein „Heinrich Heine Kreis“ vergibt die diesjährige Auszeichnung für Zivilcourage an die Klitschko-Brüder. …
      Die Laudatio hält Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags.“

      Lieber kommentiere ich folgende Aussage des verehrten Posters:

      „aber TP läßt Andersdenkende ausserhalb des Mainstreams nicht zu.“,

      da sie mir Möglichkeiten für eine Polemik bietet, der ich gerne fröne:
      Mit dem etwas mehr als zweijährigen Sperrungs-Gemetzel auf Tp sollte dort vor allem erreicht werden, dass nie wieder ein Forist kommentiert, der das Niveau des jeweiligen Artikel-Autoren übertrifft oder zumindest erreicht. Zudem sollten dort Foristen nie wieder Spaß haben. Dementsprechend trübe sieht dieses Forum mittlerweile aus.

      Man kann diesen Niedergang des Tp-Forums auch an einer Personalie festmachen, dem Ausscheiden eines dem Overton-Magazin wohl bekannten Autoren, der Äußerungen von Andersdenkenden nicht nur zulässt, sondern begrüßt.

      1. Das alte Telepolis ist legendär. Wann wird Florian Rötzer mit Preisen überhäuft, für sein Lebenswerk, und dafür, dass er hier mutig weitermacht, in diesen schwierigen Zeiten, kluge Analysen und Infos quasi non stop?
        Florian Rötzer und auch Thomas Moser und viele weitere , mutige Autoren des Overton-Magazins hätten es mehr als verdient. Ein großer Dank auch an den Westend Verlag und Roberto De Lapuente! Und die Kommentarfunktion bereitzustellen und zu sichten, macht sicher auch viel Arbeit! Danke dafür!

        1. Ich kenne zwar das alte Telepolis nur vom Begriff und inhaltlich im wesentlichen nicht, aber die Genannten stellen die wirkliche journalistisch Elite in diesem Land neben wenigen anderen dar.

  14. Corona und Ukraine-Krieg hängen zusammen. Corona war sozusagen eine präventive Aufstandsbekämpfung. Die Bereitschaft in der Bevölkerung, die Maßnahmen unhinterfragt mitzumachen, und der Meinung handverlesener, als Medienstars inszenierter Wissenschaftler zu folgen, war die Voraussetzung, die Situation in der Ukraine eskalieren zu lassen. Denn andernfalls wäre das Risiko von spontan sich entwickelnden Massenprotesten viel zu groß gewesen.

    Mittlerweile sind fast alle Menschen mit dem neuen Corona-Virus in Kontakt gekommen, Omikron ist milder, das heißt, es gibt eine natürliche Immunisierung in der Bevölkerung, die durch Zirkulation des Virus, wie bei anderen Erkältungsviren auch, ständig erneuert wird. Eine Fortsetzung irgendwelcher Maßnahmen und Impfungen ist daher völlig irrational!

    Vielmehr müssen wir jetzt regelmäßig mit diesen Viren, einschließlich Influenza etc. in Kontakt bleiben, sonst verlieren wir diese Immunität und es geht uns wie seinerzeit der Urbevölkerung Amerikas, die von den eingeschleppten europäischen Infekten hinweggerafft wurde, gegen die sie keinerlei Immunität besaß. Schon die zwei Jahre Maske und Desinfektion werden jetzt allgemein schwerere Infekte verursachen, aber je länger wir das weitermachen, um so schlimmer wird es!!!

    Wenn man es jetzt nicht hinbekommt, zu Corona eine realistische Einschätzung zu gewinnen, kann man auch die Friedensproteste knicken. Dann können wir nämlich bis zum Sanktnimmerleinstag Maske tragen, unsere Winter im Lockdown mit Demoverboten und Home-office verbringen, und uns alle drei Monate unsere mRNA-Injektionen für diverse Erreger abholen. Die Kinder verdummen und verfetten vor den Bildschirmen in den elterlichen Wohnungen zu sozial gestörten Gaming- und Medienjunkies, Besuche der lebenserfahrenen Großeltern wieder verboten. Bibliotheken und KZ-Gedenkstätten bleiben geschlossen. Nach uns wird es dann keine Generation mehr geben, die zu sozialem Protest fähig ist.

    Das nächste gefährlichere Virus wurde übrigens schon im Labor erzeugt, eine Kombination aus der ursprünglichen Wuhan-Variante mit der ansteckenderen Omikron-Variante:
    https://insideparadeplatz.ch/2022/10/21/boston-forscher-zuechten-fuenfmal-gefaehrlicheres-covid-virus/
    https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2022.10.13.512134v1.full.pdf

    Kann gut sein, dass ein ähnliches Virus aus dem Hut gezaubert wird, wenn es irgendwann zu starke Proteste gibt.

    SARS-CoV2 stammt übrigens auch mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Labor (Video mit Prof. Dr. Jeffrey Sachs): https://www.nachdenkseiten.de/?p=89140#h03

    Die aktuelle Corona-Variante ist für Menschen gefährlich, deren Immunsystem vor allem durch ein hohes Alter, aber auch durch andere Krankheiten, bereits sehr geschwächt ist. Für alle anderen ist es nicht schlimmer oder sogar harmloser als eine Grippe (z. B. Kinder). Wobei eine Grippe durchaus keine harmlose Krankheit ist und aufgrund des hohen Fiebers auch unter Jüngeren Todesopfer fordert. Das vielbeschworene Long Covid tritt genauso bei anderen bekannten Infekten auf. Darüber hinaus sind es unspezifische Symptome, die alles Mögliche als Ursache haben können, z. B. Stress oder ebenso gut Impfnebenwirkungen.

    Während Junge die Impfung eigentlich nicht brauchen, wirken sie bei der Risiko-Gruppe, Menschen mit bereits geschwächtem Immunsystem, schlecht, da ja ein funktionierendes Immunsystem vorhanden sein muss, um eine Immunantwort aufgrund der von der mRNA erzeugten Spike-Proteine zu erzeugen. Deshalb sind die Impfungen weitgehend nutzlos, allerdings werden mittlerweile durchaus vermehrt auch Risiken sichtbar, insbesondere für junge Männer, Stichwort Herzmuskelentzündung, die auch Jahre später noch zum Tod führen kann. Darüber hinaus gibt es Hinweise, das die Impfung die natürliche Immunabwehr schwächt:
    https://corona-elefant.ch/erhoeht-die-covid-impfung-das-re-infektionsrisiko/
    Alte Menschen, die nach der Impfung aufgrund der Immunreaktion gestorben sind, hat man meist nicht als mögliche Impftote gezählt, während man meist jeden, der positiv getestet starb, als Corona-Toten gezählt hat. Das verzerrt dann leider die Wahrnehmung der Gefährlichkeit.

    Ein wichtiger Indikator für das Sterberisiko ist die Gebrechlichkeit. Menschen mit hoher Gebrechlichkeit haben jedoch allgemein ein höheres Sterberisiko, egal ob Herz-Kreislauf, Krebs oder Unfall, egal ob Einsamkeit durch Lockdown, Nebenwirkungen durch Impfung, Mangel an Bewegung, Angst dadurch, monatelang nur Maskierte zu sehen, alles wirkt sich im Zweifel negativ auf die Lebenserwartung aus, genauso wie diverse Atemwegsinfektionen, die ansonsten harmlos sind.
    Fazit: Irgendwann ist Schluss, die Lebensenergie ist aufgebraucht und man stirbt an der einen, oder ein paar Monate später an einer anderen Ursache. Das ist keine Euthanasie, sondern der natürliche Lauf der Dinge. So traurig das nun mal ist. Aber man sollte sich auch fragen, ob man wirklich ewig leben will, denn es könnte durchaus sein, dass Mediziner schon bald den Tod erheblich hinauszögern können. Will man das? Keine Kinder, nur lauter Unsterbliche?

    Aber ich schweife ab: Jetzt haben wir seit letztem Herbst mit kurzen Unterbrechungen eine erhöhte Sterblichkeit, die sich NICHT mit Corona erklären lässt:
    https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/Gesellschaft/bevoelkerung-sterbefaelle.html
    https://www.euromomo.eu/graphs-and-maps/

    Woran liegt das jetzt? Daran, dass die Lockdown-Maßnahmen Einsamkeit und Bewegungsmangel in der alten Bevölkerung erzeugt und damit deren Gebrechlichkeit und Sterblichkeit erhöht haben? Oder an den Impfnebenwirkungen? Darauf werden wir wohl nie eine klare Antwort bekommen, weil es niemand es einfordert.

    Wer das Virus immer noch für besonders gefährlich hält, der darf sich in diesem Video von Campact-Vorstand Felix Kolb mit Lauterbach bestätigt fühlen. https://www.youtube.com/watch?v=78cKFOBdHcE

    Die beiden sind übrigens per „Du“. Wohl seit Campact 2017 in einer Kampagne die Erststimme für Karl Lauterbach empfahl: https://www.nachdenkseiten.de/?p=40168

    1. Dr. Life schreibt:
      Corona und Ukraine-Krieg hängen zusammen.

      Nein. Das eine ist eine weltweite medizinische Seuche, das andere Ausdruck imperialistischer, vom Kapitalismus getriebener, Gelüste.
      Die Behauptung, Corona sei bewusst in die Welt gesetzt worden, ist offenkundig Spinnerei. Diese Seuche hat zahlreiche Menschen in allen Lagern auf der Erde getötet.

      Die Bereitschaft in der Bevölkerung, die Maßnahmen unhinterfragt mitzumachen, und der Meinung handverlesener, als Medienstars inszenierter Wissenschaftler zu folgen, war die Voraussetzung, die Situation in der Ukraine eskalieren zu lassen. Denn andernfalls wäre das Risiko von spontan sich entwickelnden Massenprotesten viel zu groß gewesen.

      Aber das ist doch Unsinn! Hier gibt es kein Risiko von „spontan sich entwickelnden Massenprotesten“ gegen den Ukraine-Krieg. Massenproteste gab es gegen das Party-Verbot wegen Corona (und auch wegen einiger unverständlicher Corona-Maßnahmen sowie wegen berechtigter Existenzängste von Selbständigen). Wegen des Ukraine-Kriegs gehen hier die Leute so wenig auf die Straße wie wegen des Jemen-Kriegs oder irgend eines anderen. Ist wegen des Afghanistan-Einsatzes mal irgendjemand auf die Straße gelatscht in den 20 Jahren? (Wohlgemerkt: Das war kein Krieg, sondern eine militärische Spezialoperation namens „Operation dauerhafte Freiheit“. Derselbe Spaß, den man heute den Russen vorwirft.)

      Für Ihre weitergehenden Ausführungen bezüglich des Corona-Virus haben Sie sich irgendwie das falsche Forum ausgesucht.

      1. Der Ukraine-Krieg betrifft unser Leben hier in Deutschland offensichtlich in ganz anderem Maße, als es der Afghanistan-Krieg getan hat. Deshalb wäre auch mit deutlich mehr Protesten zu rechnen.

        Tatsächlich sind viele Gegner der Corona-Maßnahmen auch gegen den Ukraine-Krieg, bzw. gegen die Sanktionen gegen Russland und gegen Waffenlieferungen, schon allein deshalb, weil es uns hierzulande das Leben schwer macht und unseren eigenen Frieden gefährdet. Auch haben sie sich in den Jahren der Pandemie weniger in ihrem Recht auf Protest einschränken lassen und sind es bereits gewohnt, eine andere Meinung als die gesellschaftlich akzeptierte zu haben.

        Ihr Zitat: „Die Behauptung, Corona sei bewusst in die Welt gesetzt worden, ist offenkundig Spinnerei. Diese Seuche hat zahlreiche Menschen in allen Lagern auf der Erde getötet.“

        Dass die „Seuche“ zahlreiche Menschen getötet hat, habe ich nicht bestritten.

        Ich sage nur, diese Menschen waren weit überwiegend bereits am Ende ihres Lebens angelangt, sie wären auch ohne Corona bald gestorben, (in ärmeren Ländern sind Leute ganz offensichtlich auch an Behandlungsfehlern gestorben, z. B. durch vom Westen gespendeten Beatmungsgeräten oder falscher Medikation) und ich behaupte: Viele alte Menschen hierzulande sind auch an den Maßnahmen gestorben, um sie zu „schützen“ – Kontaktbeschränkung, Isolation, keine Bewegung – das sind Killer für alte, pflegebedürftige Personen!
        Dabei ist dieses neuartige Corona-Virus – zum Glück im Unglück – nicht sehr tödlich. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr knapp eine Million Menschen, knapp 70.000 an Atemwegsinfektionen. Bei diesen Menschen handelt es sich, wie bei Corona, um sehr alte Menschen mit aufgrund des Alters geschwächtem Immunsystem, die auch eigentlich harmlosen Infekten keinen Widerstand mehr entgegen setzen können. Vor diesem Hintergrund relativiert sich die Zahl der an/mit Corona Verstorbenen dann schnell. Fazit: Die staatlich verordneten Maßnahmen waren rechtlich nicht «verhältnismäßig». Sie haben wenig Schutz geboten und viel Schaden angerichtet. Und sie waren nur durchsetzbar mittels einer beispiellosen Medienpropaganda, einer linientreuen Zero-Covid-Linken und einem massiven, gemeinsamen Mobbing durch Staat und «linke» Kräfte, einschließlich Existenzvernichtung, von jeglichen Kritikern, das einen McCarty alt aussehen lässt.

        Die Vermutung, das Virus sei bewußt in die Welt gesetzt, ist keine Spinnerei, sondern eine Frage von Wahrscheinlichkeiten. Fest steht mal: Seit Jahren werden nachweislich Forschungen betrieben, Fledermaus-Corona-Viren ansteckender für den Menschen zu machen, z. B. im Virologischen Institut im chinesischen Wuhan, und zwar von der US-amerikanischen Ecohealth Alliance von Peter Daszak mit US-Geldern. Eben dieser Peter Daszak hat 2018 einen Forschungsantrag gestellt, eine Furin-Spaltstelle in ein Corona-Virus einzubauen. Quelle: https://www.freitag.de/autoren/michael-jaeger/sars-cov-2-woher-kam-die-furin-spaltstelle
        Das ist zunächst einmal peinlich sowohl für die USA, als auch für China.
        Wie groß ist nun die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass nur kurze Zeit später genau ein solches Virus, wie in dem Forschungsantrag beschrieben, auf natürliche Weise, also zufällig, entsteht, und vom Tierreich auf den Menschen überspringt? Die Antwort: Nahe Null!

        Zur Option steht noch, das Virus ist „aus Versehen“ aus dem Labor entfleucht, aber angesichts diverser Maßnahmen im Vorfeld der Pandemie, von einschlägigen Akteuren, z. B. Event 201, Impfstoff-Investitionen etc. scheint mir auch das immer noch zu unwahrscheinlich, dass auch hier wieder in jeder Hinsicht passend, ein Laborunfall auftritt, auch wenn dies immer noch wahrscheinlicher ist, als ein natürlicher Ursprung.

        Milde Maßnahmen, wie vorübergehendes Verbot von feuchtfröhlichen Gruppenveranstaltungen, Schutzmaßnahmen für Pflegeheime, in Abwägung mit der speziellen Verletzlichkeit und den Wünschen der Bewohner, hätten bereits die erhöhte Übertragbarkeit des Virus kompensiert und den erwartbaren Schaden auf das Niveau üblicher Infekte herabsenken können.

        Dass dies all diejenigen, die sich so vor dem Virus fürchten, nicht interessiert, verwundert mich ehrlich gesagt.

      2. Hier weitere aktuelle Hinweise, dass Sars-CoV-2 künstlich erzeugt wurde.
        https://www.n-tv.de/wissen/Deutscher-Forscher-Sars-CoV-2-kommt-zu-99-9-Prozent-aus-Labor-article23669036.html

        Wäre im Falle einer bewussten Freisetzung übrigens ebenfalls Kapitalismus-getrieben. Man setzt ein Virus frei, verdient dann Milliarden an „Impfstoffen“, und zerstört obendrein durch Erzeugung von Angst, Lockdowns und Spaltung der Bevölkerung das Protestpotential in der Zivilgesellschaft, um ungestört Krieg zu führen.

        Und hier Berichte zu aktuellen Protesten gegen die Corona-„Schutz“-Maßnahmen eines Herrn Lauterbach via Nachdenkseiten:
        https://www.pflegen-online.de/pflegemanager-zerpfluecken-lauterbachs-maskenpflicht
        https://www.bv-pflegemanagement.de/pressemitteilung/items/713.html
        https://www.n-tv.de/wissen/Deutscher-Forscher-Sars-CoV-2-kommt-zu-99-9-Prozent-aus-Labor-article23669036.html

  15. Ja, stimmt. Ist mir gar nicht aufgefallen. @schlamunzelhase fand den wahrscheinlich auch nicht mehr wichtig, nachdem er von Begin, EU und Obama schon versaut wurde.

  16. ich hatte hier gestern schlecht gelaunt einen bescheuerten Artikel aus der Berliner Zeitung gepostet, von Felix Ackermann, neuer Lehrstuhlinhaber Fernuni Hagen.

    (re: „Hausordnung und WG mit Russen“)

    Siehe unten seine Vita.
    Da ist der Zeitungsartikel keine Überraschung.

    Warum nur müssen diese Klischees sich bewahrheiten?

    Warum muss ein Doktorand mit Hintergrund Polen / Karl Schlögel/ London School of Economics / Zivi-Zeit Beschäftigung mit Stalinismus, automatisch diesen riesengroßen russophoben Unsinn verzapfen? Putin, Hitler usw.

    Da darf es nicht wundern, wenn in Foren Laien mit Begriffen wie „Putler“ um sich werfen.
    Ihre Vorbilder sagen dasselbe nur vornehmer.

    Ich hab das erste Mal gar nicht verstanden: Was meinen diese Typen mit „Putler“?

    https://www.fernuni-hagen.de/geschichte/lg4/team/felix.ackermann.shtml

    Lebenslauf

    seit 1. September 2022 Professor für Public History an der FernUniversität in Hagen
    2016 – 2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau
    Februar – März 2021 Fellow am Institut der Wissenschaften vom Menschen, Wien
    August 2018 Research Fellow am Center for Urban History, Lemberg
    2011 – 2016 Visiting DAAD associate professor for Applied Humanities, European Humanities University (EHU), Department of Cultural Studies, Vilnius
    2006 – 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Professur für Geschichte Osteuropas, Prof. Karl Schlögel, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)
    2006 Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts Warschau
    2003 – 2005 Promotionsförderung im Europa-Fellows Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Adam-Mickiewicz-Universität Poznań, Collegium Polonicum, Słubice
    2003 – 2008 Promotion an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina über die Aneignung städtischer Räume im östlichen Europa am Beispiel der heute in der Republik Belarus liegenden Stadt Hrodna
    2002 – 2003 Master of Science in Russian and Post-Soviet Studies, London School of Economics and Political Science
    2001 – 2011 Aufbau des Instituts für angewandte Geschichte, Frankfurt (Oder)
    1999 – 2002 Studium der Kulturwissenschaften, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Europa-Universität-Viadrina, Frankfurt (Oder)
    1997 – 1999 Freiwilligendienst mit Aktion Sühnezeichen Friedens-dienste bei Memorial St. Petersburg, Arbeit mit Opfern von Nationalsozialismus und Stalinismus
    1997 Abitur am Charles-Darwin-Gymnasium, Berlin
    1994 – 1995 Besuch des Gymnasiums Lyceum Ogólnokształcące im. ks. Piotra Skargi in Szamotuły, Polen

    1. Fern-Universität?
      Eher fern jeder Universität…
      Und der hat so auffällig oft seinen Wirkungsort gewechselt wie Problem-Fußballer ihre Vereine.

  17. Die Gewerkschaften wurden seit der ersten rot/grünen Regierung, systhematisch unterwandert und auf Links gedreht, ohne Widerworte, einfach nur gehorchen. Sie sind noch nichteinmal zahnlose Tiger, es sind nur noch die abgenagten Knochen des Tigers übrig. Aber dazu gibt es wenigstens Posten, durchfinanziert bis zum Lebensende.

    1. Hi nochtenn,

      ich würde dein Post ja unterschreiben, wenn du das Wörtchen „links“ weggelassen hättest.
      Linke Positionen oder Kämpfe ist der Einsatz für sozial schwache, für die Verbesserung der Lage von den Lohnabhängigen und Arbeitslosen, Errichtungen von guten sozialen Strukturen wie Rente, Krankenversicherung, Wohnungsangebot, Kindergartenplätze, Schulen und Bildungsangebote, bezahlbare und damit nutzbare Kulturangebote, Pazifismus und ein paar andere mehr
      Feminismus, Antirassismus, LGBTQ, Flüchtlingsangebote, mögliche Schwangerschaftsabbrüche sind alles auch bürgerliche Angebote, da auch diese nicht den Kapitalismus in der Grundstruktur gefährden.

      Ja SPD/ Grüne und viele Gewerkschaften sind unterwandert und gedreht, wodurch diese heute nur beding die Interessen der unteren 60% vertreten.

    2. Die erste rot-grüne Regierung auf Bundesebene war die Regierung Schröder.
      Schröders Programm war aber (nur) so links, wie es bei einem Genossen der Bosse sein kann. Auch der Aussenminister mit Steinwurferfahrung (als Ausgleichssport für Taxifahrer?) kann man sicher nicht als besonders links verorten, weil er überhaupt nicht in der Lage ist, eine fundierte gesellschaftliche Analyse zu erstellen.
      Links war in der Regierung Schröder vor allem Oskar Lafontaine, wobei sein Staatssekretär Flassbeck neue Sichtweisen in die Politik gebracht hätte, welche die seitdem stattgefundene gesellschaftliche Spaltung eher reduziert als verstärkt hätten.
      Aber Lafontaine ist ja in der Osterwoche zurückgetreten worden, was die einzig logische Beschreibung der Umstände wäre, von Journalisten aber nicht kapiert worden ist.
      Nun führt im wesentlichen seine Frau Sarah Wagenknecht diese Politik fort, was von manchen sich als links verortenden Menschen als „nazionalsozial“ zu verunglimpfen versucht wird.
      Eine Sahra Wagenknecht fischt nicht in braunen Gewässern, wie ihr ein Tomasz Konicz vorwirft, sondern eröffnet gesellschaftlich abgehängten Personen oder solchen, welche sich davon bedroht fühlen, eine politische Vertretung ihrer strukturell linken und emanzipatorischen Interessen.

  18. „Eine Nachricht ist deshalb auch, dass die Corona-Proteste, die nie wirklich aufgehört haben und derzeit wieder zunehmen, seit langem auch das Thema Krieg in ihre Agenda mit aufgenommen haben. Und neuerdings auch die sozialen Fragen Inflation, Teuerung, Energiekosten, Mietenproblem.“

    Kann ich auch für die Stadt Worms bestätigen, in der seit vielen Monaten
    jeden Montag Wormser BürgerInnen
    “ spazieren gehen“ für „Pace e Pane“.
    Nicht wenige dieser DemonstrantInnen haben sich aufgrund der polit-medialen Angstpropaganda im Umgang mit „dem Virus“ politisiert, sprich durchschaut, dass es bei Corona nicht um ‚unsere Gesundheit‘ geht sondern um Profite.
    Die Krisen-GewinnerInnen sind bekannt.

    Hinsichtlich des schrecklichen Krieges in der Ukraine folgt ein nicht geringer Teil der Bevölkerung nicht mehr (wie bei Corona) unhinterfragt dem Schwarzweiss-Freund-Feind-Schema der Regierung und ‚Leitmedien‘.

    Hoffe sehr, dass das Streben nach Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung, im Sinne eines guten Lebens aller, mit dazu verhilft, Differenzen auszuhalten und Spaltungen zu überwinden.

  19. Warum sind eigentlich so viele gegen Russland? Es macht nichts, was andere nicht schon viel schlimmer gemacht haben, aber bei Russland kommt nun ein kollektives Aufbäumen des Werte Westens, obwohl ihre Sanktionspolitik und die unbestreitbare NATO Osterweiterung Russland erst zu diesen Schritt gezwungen hat.
    Wird es diesen Aufschrei auch gebe, wenn die USA wieder Anfangen ihre Muskel spielen zu lassen?
    Im Moment trauen sie sich nicht, weil sie ja die Guten sein wollen und leider sind viele auch auf den Hühneraugen blind und Glauben das. Doch irgendwann wird die USA wieder Krieg führen (müssen), davon Leben sie schließlich und die nächste Liste scheint bereits geschrieben zu sein. Allen voran dürfte Saudi Arabien ganz oben stehen, auch wenn Israel dort eigentlich Ruhe haben will. Syrien durften sie haben, weil es wunderbar in ihre Armageddon Prophezeiungen passt. Irgendwann wird der Westen aber gezwungen sein die Saudis anzugreifen, spätestens, wenn sie Gefahr laufen in die BRICS Staaten einzutreten. Was letztlich auch eine militärische Komponente nicht ausschließt und dann sind die USA genauso gezwungen einen ihrer legendären Angriffskriege zu führen, wie es jetzt Russland tun musste, weil die Ukraine ansonsten in die NATO aufgenommen worden wäre. Ich bin mal gespannt, was für Verbiegungen die Medien dann so absondern. Dann sind die Menschenrechte bestimmt wieder ganz wichtig und sie wollen dem Land Demokratie bringen, damit sie ihnen ihr Öl wegnehmen können. Der Brocken China ist für die USA noch zu groß und zu wichtig, den werden sie erst mit einem Wirtschaftskrieg kleiner machen. Und wie üblich, wird auch hier die EU die Last tragen müssen. Die USA hinterlassen in der EU verbrannte Erde und sie schaffen es, dabei immer noch die Guten zu sein und trauriger Weise auch zu bleiben. Die Propaganda der letzten Jahrzehnte trägt nun ihrer Früchte. Jeder der dagegen etwas hat ist ein Rechter, ein Nazi. Wobei Rechts nicht Nazi ist, sondern Konservativ. Woher kommt das Wort Nazi? Das lässt sich mit einem konservativen Weltbild nicht zusammenbringen.

  20. Leute wie der TAZ-Autor Zumach verteufeln INNERHALB der Friedensbewegung (DFG-VK-Mitglied) schon seit Jahren Russland. Mit seiner Vortragsreihe über die (sehr einseitig erzählte) Geschichte der Ukraine und seinen Demonstrations-Auftritten und Reden, etwa am Bodensee, bereiten solche Leute schon seit wenigstens 2014 die heutige Anti-Russland-Hetze vor.

    Die Friedensbewegung, die „linken“ und sozialen Bewegungen, die Gewerkschaften, Groß-Kirchen, ja selbst Freie und Bürger-Radios sind schon seit Jahren Ziel der Unterwanderungs-Agenda für die viel Geld aus Milliardärs-, EU- und Steuerkassen fließt.

    (Für die Milliardäre sind das Investitionen die in der Regel um ein Mehrfaches amortisiert werden, idR wiederum aus unseren Steuergeldern.)

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