
Der fadenscheinige moralische Vorwand lautet heute „Kampf gegen Drogen“, doch das eigentliche Ziel ist der Sturz einer souveränen Regierung, und der Kollateralschaden ist das Leiden des venezolanischen Volkes. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann deshalb, weil es so ist.
Die Vereinigten Staaten holen ihr altes Drehbuch für einen Regimewechsel in Venezuela wieder hervor. Obwohl sich der Slogan von „Wiederherstellung der Demokratie” zu „Bekämpfung von Drogenterroristen” gewandelt hat, bleibt das Ziel dasselbe: die Kontrolle über das Erdöl Venezuelas. Die Methoden der USA sind bekannt: Sanktionen, die die Wirtschaft strangulieren, Androhung von Gewalt und eine Belohnung von 50 Millionen Dollar für den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro, als befänden wir uns im Wilden Westen.
Typische US-Operation zum Regimewechsel

Die USA sind kriegssüchtig. Mit der Umbenennung des Kriegsministeriums, einem vorgeschlagenen Pentagon-Budget von 1,01 Billionen Dollar und mehr als 750 Militärstützpunkten in rund 80 Ländern ist dies kein Land, das Frieden anstrebt. Seit zwei Jahrzehnten ist Venezuela ein ständiges Ziel des Regimewechsels durch die USA. Das Motiv, das von Präsident Donald Trump klar dargelegt wurde, sind die rund 300 Milliarden Barrel Ölreserven unter dem Orinoco-Gürtel, den größten Erdölreserven der Welt.
Im Jahr 2023 erklärte Trump offen: „Als ich ging, stand Venezuela kurz vor dem Zusammenbruch. Wir hätten es übernommen, wir hätten all das Öl bekommen … aber jetzt kaufen wir Öl aus Venezuela, also machen wir einen Diktator sehr reich.“ Seine Worte offenbaren die zugrunde liegende Logik der US-Außenpolitik, die die Souveränität völlig missachtet und stattdessen die Aneignung der Ressourcen anderer Länder begünstigt.
Was heute stattfindet, ist eine typische, von den USA angeführte Operation zum Regimewechsel, die mit der Rhetorik der Drogenbekämpfung verschleiert wird. Die USA haben Tausende von Soldaten, Kriegsschiffe und Flugzeuge in der Karibik und im Pazifik zusammengezogen. Der Präsident hat prahlerisch die CIA ermächtigt, verdeckte Operationen in Venezuela durchzuführen.
Die Forderungen der US-Regierung nach einer Eskalation spiegeln eine rücksichtslose Missachtung der Souveränität Venezuelas, des Völkerrechts und des menschlichen Lebens wider.
Am 26. Oktober 2025 verteidigte Senator Lindsey Graham (R-S.C.) im nationalen Fernsehen die jüngsten US-Militärschläge gegen venezolanische Schiffe und erklärte, dass Landangriffe innerhalb Venezuelas und Kolumbiens eine „reale Möglichkeit” seien. Der Senator aus Florida, Rick Scott, äußerte in derselben Nachrichtensendung, dass er, wenn er Nicolás Maduro wäre, „sich sofort auf den Weg nach Russland oder China machen würde”. Diese Senatoren wollen die Vorstellung normalisieren, dass Washington entscheidet, wer Venezuela regiert und was mit seinem Öl geschieht. Man beachte, dass Graham sich in ähnlicher Weise dafür einsetzt, dass die USA gegen Russland in der Ukraine kämpfen, um sich die 10 Billionen Dollar an Bodenschätzen zu sichern, von denen Graham törichterweise behauptet, dass sie für die USA verfügbar seien.
Neues Kapitel der Ressourcenaneignung
Auch gegenüber Venezuela sind Trumps Schritte nichts Neues. Seit mehr als 20 Jahren versuchen aufeinanderfolgende US-Regierungen, die Innenpolitik Venezuelas dem Willen Washingtons zu unterwerfen. Im April 2002 wurde der damalige Präsident Hugo Chávez durch einen kurzlebigen Militärputsch vorübergehend gestürzt. Die CIA kannte die Details des Putsches im Voraus, und die USA erkannten die neue Regierung sofort an. Letztendlich übernahm Chávez wieder die Macht. Dennoch beendeten die USA ihre Unterstützung für einen Regimewechsel nicht.
Im März 2015 kodifizierte Barack Obama eine bemerkenswerte Rechtsfiktion. Obama unterzeichnete die Executive Order 13692, in der er die innenpolitische Lage Venezuelas als „ungewöhnliche und außergewöhnliche Bedrohung” für die nationale Sicherheit der USA erklärte, um US-Wirtschaftssanktionen auszulösen. Dieser Schritt bereitete den Boden für eine Eskalation der Zwangsmaßnahmen seitens der USA. Das Weiße Haus hält seitdem an dieser Behauptung einer „nationalen Notlage” fest. Trump fügte während seiner ersten Amtszeit immer drakonischere Wirtschaftssanktionen hinzu. Erstaunlicherweise erklärte Trump im Januar 2019 Juan Guaidó, damals eine Oppositionsfigur, zum „Interimspräsidenten” Venezuelas, als ob Trump einfach einen neuen venezolanischen Präsidenten ernennen könnte. Diese Tragikomödie der USA zerfiel schließlich 2023, als die USA diesen gescheiterten und lächerlichen Schachzug aufgaben.
Die USA schlagen nun ein neues Kapitel der Ressourcenaneignung auf. Trump spricht seit langem offen davon, „das Öl zu behalten“. Im Jahr 2019 sagte Präsident Trump bei einer Diskussion über Syrien: „Wir behalten das Öl, wir haben das Öl, das Öl ist sicher, wir haben nur wegen des Öls Truppen zurückgelassen.“ Für diejenigen, die daran zweifeln: US-Truppen sind auch heute noch im Nordosten Syriens stationiert und besetzen die Ölfelder. Anfang 2016 sagte Trump über irakisches Öl: „Ich habe das ständig und konsequent jedem gesagt, der es hören wollte: Behaltet das Öl, behaltet das Öl, behaltet das Öl, lasst es nicht jemand anderen bekommen.“
Jetzt, mit neuen Militärschlägen gegen venezolanische Schiffe und offenen Gesprächen über Landangriffe, beruft sich die Regierung auf Drogen, um einen Regimewechsel zu rechtfertigen. Doch Artikel 2(4) der Charta der Vereinten Nationen verbietet ausdrücklich „die Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen die territoriale Unversehrtheit oder politische Unabhängigkeit eines Staates“. Keine US-Theorie über „Kartellkriege“ rechtfertigt auch nur im Entferntesten einen erzwungenen Regimewechsel.
Rücksichtslose Missachtung der Souveränität Venezuelas
Schon vor den Militärschlägen wirkten die Zwangssanktionen der USA wie eine Belagerungsmaschine. Obama schuf 2015 den Rahmen für die Sanktionen, und Trump nutzte ihn weiter als Waffe, um Maduro zu stürzen. Die Behauptung lautete, dass „maximaler Druck“ die Venezolaner stärken würde. In der Praxis haben die Sanktionen jedoch weitreichendes Leid verursacht. Wie der Ökonom und renommierte Sanktionsexperte Francisco Rodríguez in seiner Studie „Human Consequences of Economic Sanctions“ (Menschliche Folgen wirtschaftlicher Sanktionen) feststellte, haben die Zwangsmaßnahmen der USA zu einem katastrophalen Rückgang des Lebensstandards in Venezuela, einer drastischen Verschlechterung der Gesundheits- und Ernährungssituation und schwerwiegenden Schäden für schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen geführt.
Der fadenscheinige moralische Vorwand ist heute der Kampf gegen Drogen, doch das eigentliche Ziel ist der Sturz einer souveränen Regierung, und der Kollateralschaden ist das Leiden der venezolanischen Bevölkerung. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann deshalb, weil es so ist. Die USA haben wiederholt Regimewechseloperationen durchgeführt, um Öl, Uran, Bananenplantagen, Pipelinetrassen und andere Ressourcen zu erlangen: Iran (1953), Guatemala (1954), Kongo (1960), Chile (1973), Irak (2003), Haiti (2004), Syrien (2011), Libyen (2011) und Ukraine (2014), um nur einige Fälle zu nennen. Jetzt ist Venezuela an der Reihe.
In ihrem brillanten Buch Covert Regime Change (2017) beschreibt Professor Lindsay O’Rourke detailliert die Machenschaften, Rückschläge und Katastrophen von nicht weniger als 64 verdeckten US-Operationen zum Regimewechsel in den Jahren 1947 bis 1989! Sie konzentrierte sich auf diesen früheren Zeitraum, da viele wichtige Dokumente aus dieser Zeit inzwischen freigegeben wurden. Tragischerweise setzt sich das Muster einer US-Außenpolitik, die auf verdeckten (und nicht ganz so verdeckten) Operationen zum Regimewechsel basiert, bis heute fort.
Die Forderungen der US-Regierung nach einer Eskalation spiegeln eine rücksichtslose Missachtung der Souveränität Venezuelas, des Völkerrechts und des menschlichen Lebens wider. Ein Krieg gegen Venezuela wäre ein Krieg, den die Amerikaner nicht wollen, gegen ein Land, das die USA weder bedroht noch angegriffen hat, und auf rechtlichen Grundlagen, die selbst ein Jurastudent im ersten Jahr als unhaltbar erkennen würde. Das Bombardieren von Schiffen, Häfen, Raffinerien oder Soldaten ist kein Zeichen von Stärke. Es ist der Inbegriff von Gangstertum.
Dieser Artikel erschien erstmals im englischen Original bei Common Dreams.




Trump hat das gleiche Problem wie Putin, weil es innenpolitisch schlecht läuft muss eben ein Krieg zur Ablenkung her.
NEIN!
Krieg ist die Essenz der USA, ohne Krieg sind die USA ein NICHTS! Nur deshalb brauchen sie jeden Tropfen Erdöl den es irgendwo zu holen gibt.
Dazu gehört auch die konstante Bedrohung Russlands und anderer wie China oder eben Venezuela die den USA nicht freiwillig geben was sie wollen. Russland verteidigt sich während die USA aggressiv alles in Besitz nehmen was sie brauchen um ihre Kriegswirtschaft funktionsfähig zu halten.
„Die USA haben wiederholt Regimewechseloperationen durchgeführt, um Öl, Uran, Bananenplantagen, Pipelinetrassen und andere Ressourcen zu erlangen: Iran (1953), Guatemala (1954), Kongo (1960), Chile (1973), Irak (2003), Haiti (2004), Syrien (2011), Libyen (2011) und Ukraine (2014), um nur einige Fälle zu nennen. Jetzt ist Venezuela an der Reihe.“
bitte den Artikel noch mal aufmerksam lesen….das ist kein Problem von Trump, das ist ein Problem der USA, egal unter welcher
Administration, egal ob der Präsident ein Demokrat ist oder ein Republikaner.
Vergleiche mit Putin können Sie stecken lassen, besuchen Sie einen Kurs der Volkshochschule und frischen Sie Ihre Bildung in Geschichte auf.
Welche Probleme hat Putin innenpolitisch? Von den Umfragewerten für ihn können
westliche Politiker nur träumen. Das die Sanktionen gegen Russland probleme bereiten
kann Putin nicht verhindern, aber abmildern. Und das hat er mit Bravour getan. Und die
Wirksamkeit der Sanktionen sogar gegen den Westen umgedreht. Trump und fast alle
europäischen Anführer regieren Länder, die allesamt pleite sind. Schon eimal gehört, dass
es in Russland einen „shutdown“ gab?
Erstaunlicherweise erklärten Overton-Leser im November 2025 Zohran Mamdani, zu diesem Zeitpunkt frisch gewählter Bürgermeister New Yorks, zum „Interimspräsidenten” der Vereinigten Staaten, als ob Overton-Leser einfach einen neuen US-Präsidenten ernennen könnten.
Gleichzeitig erhöhten sie die Belohnung für die Festnahme des US-Präsidenten Trump auf 50 Millionen US-Dollar (rund 43 Millionen Euro).
………….. mit Verlaub, die USA waren und sind der größte Terrorstaat der Welt. Ihre unverhohlenen Mafiamethoden
haben unendliches Leid über Millionen Menschen gebracht, sie haben sich selbst das Prädikat des „auserwählte“ Volk zu sein – von wem eigentlich? – verliehen und sich damit das „Recht“ zuerkannt, sich über alle Vereinbarungen und Regeln kultivierter Staaten zum gemeinsamen FRIEDLICHEN Zusammenlebens hinwegsetzen zu dürfen. Folgenlos zumeist. U N F A S S B A R !!!!!!!
OT ist es nicht, es hilft diese Mafiamentalität zu verstehen. Die Machthaber der USA SIND die Mafia!
https://www.manova.news/artikel/die-erpresste-nation
Wir brauchen auch einen Regimewechsel aber einen den wir selbst machen, hin zur Neutralität!
Neutralität auf dem Vormarsch – BSW-Jugend
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29559
Trump macht es seinen Anhängern wirklich nicht leicht. Da müsste er das mit dem Rauschgift wenigstens ansatzweise erklären und was er mit dieser Aktion erreichen will. Da kommt nichts. Womit er natürlich mühelos angreifbar ist.
Richtig, CIA und FBI haben mehrere Putsche in Südamerika organisiert. Aber die Handelnden waren dann letztlich doch Einheimische. Ein militärisches Eingreifen der USA gab es seit der Schweinebucht 1961 nicht mehr. War ja auch nicht unbedingt ein Erfolg.
2019 versuchten sie einen Putsch mit Guaido, der aber letztlich misslang. Eine Zivilgesellschaft, die Maduro gefährlich werden könnte, gibt es offenbar nicht mehr. Diese Nobelpreisträgerin Machado ist offenbar unbeliebt. Verstehe ich.