
Trotz der offensichtlichen Niederlage im Ukrainekrieg sind zehn falsche historische Analogien des russisch-ukrainischen Krieges die Basis der wichtigsten Propaganda-Lügen der USA und des Westens, um einen zum Scheitern verurteilten Krieg noch weiterzuführen.
Ende August 2023 übersetzte Autor Klaus-Dieter Kolenda einen ersten Beitrag von Geoffrey Roberts(1), der erstmalig auf der Website „Brave New Europe“ erschienen war. Der folgende Artikel erfuhr seine Erstveröffentlichung am 18. Januar 2024 auf derselben Website(2). Klaus-Dieter Kolenda hat ihn mit freundlicher Genehmigung des Autors ins Deutsche übertragen, mit Zwischenüberschriften gegliedert und am Schluss mit einem kurzen Kommentar versehen.
Übersetzung des Beitrags von Geoffrey Roberts
Geoffrey Roberts stellt in diesem Artikel aus der Sicht eines Historikers die zehn falschen Analogien dar, die die westliche Propaganda verwendet, um den gescheiteten Krieg in der Ukraine fortsetzen zu können.
Erstens: Putin als Hitler
Diese häufig verwendete falsche Analogie ist ungeheuerlich und hat keinerlei Faktenbasis.
Putin ist kein manischer, völkermörderischer, kriegstreiberischer Diktator. Er ist kein Rassist oder Militarist, der die Vorherrschaft in Europa oder in der Welt anstrebt. Er hat auch keine messianische Ideologie, die ihn dazu treibt, die Welt nach dem Vorbild Russlands umzugestalten.
Putins geopolitische Ambitionen sind bemerkenswert konservativ: Sicherheit und Respekt für Russland und seine Zivilisation, eine friedliche und wohlhabende, multipolare Welt souveräner Staaten, in der es einen Interessenausgleich gibt, der durch multilaterale Institutionen wie die Vereinten Nationen vermittelt und harmonisiert wird.
Solche Bestrebungen erscheinen nur im Kontext der bröckelnden globalen Hegemonie des Westens radikal.
Zweitens: Putin als Stalin
Putin wurde im sowjetischen System nach Stalins Tod geprägt, aber er ist seit den späten 1980er Jahren kein Kommunist mehr. Wie er nicht lange nach seinem Amtsantritt als Präsident der Russischen Föderation sagte, hat jeder, der die Zerstörung der Sowjetunion nicht bedauert, kein Herz, und jeder, der sie zurückhaben will, kein Gehirn.
In den 1990er Jahren war er ein pro-westlicher Liberaler, heute ist seine Ideologie christlich und kapitalistisch, nicht marxistisch oder sozialistisch.
Er übt enorme Macht in der russischen Politik aus, steht aber nicht einer totalitären Parteidiktatur vor, wie Stalin es tat.
Der sanfte Autoritarismus der Russischen Föderation hat keine Ähnlichkeit mit den Massenrepressionen der Stalin-Ära und ist auch nicht mit dem zwar viel weniger gewalttätigen, aber repressiven Einparteienstaat von Stalins kommunistischen Nachfolgern vergleichbar.
Patriotismus, Multinationalismus, Internationalismus und Geschichtsliebe sind das, was Putin mit Stalin tatsächlich gemeinsam hat, aber nicht, dass er ein Diktator ist.
Drittens: Appeasement und das München-Syndrom
Diese populärste und schädlichste aller historischen falschen Analogien beruht auf der Behauptung, dass der Verrat des Münchner Abkommens an der Tschechoslowakei im September 1938 zeige, dass man Aggressoren nicht besänftigen kann.
Eigentlich war das Problem damals nicht die Beschwichtigungspolitik an sich, sondern die Tatsache, dass Hitler auf einen Weltkrieg aus war und sich nicht besänftigen lassen wollte.
Stalin war der Führer, den die Briten und Franzosen hätten besänftigen müssen, aber sie vermieden ein kollektives Sicherheitsbündnis mit der UdSSR zugunsten von Deals mit Nazi-Deutschland.
Vor dem Einmarsch in die Ukraine war Putin verzweifelt auf der Suche nach einer Vereinbarung mit dem Westen. Deshalb schlug er ein umfassendes europäisches Sicherheitsabkommen zwischen Russland und dem Westen vor.
Wenige Wochen nach Beginn des Krieges bemühte er sich um einen Kompromissfrieden, der für Russland eine neutrale und entwaffnete Ukraine vor der Haustür bedeutet hätte, jedoch mit nur einem geringen Plus an zusätzlichem Territorium.
Moskau bleibt offen für solche Verhandlungen, auch wenn der Preis für den Frieden heute viel höher sein dürfte als noch vor zwei Jahren.
Je früher Putin besänftigt wird, desto schneller wird der Krieg enden und die Ukraine wird vor weiterem unnötigem Leid bewahrt werden.
Viertens: Die Prager Analogie
Diese falsche Analogie ist eine Erweiterung des München-Syndroms. Sie behauptet, Hitlers Besetzung von Prag im März 1939 zeige, dass, wenn man Putin auch nur einen Zentimeter Territorium zugesteht, er sprichwörtlich einen Meter nehmen werde.
Allerdings war 1939 die Eroberung Polens Hitlers Ziel, nicht die der Tschechoslowakei. Deutsche Truppen drangen in das Land ein, angeblich, um für Ordnung zu sorgen, wegen einer inneren Krise, die die Slowakei und die tschechischen Länder nach dem Verlust des deutsch besiedelten Sudetenlandes in München spaltete.
Wenn die Ukraine nach der militärischen Niederlage gegen Russland eine tiefe innenpolitische Krise erleiden sollte, werden die „Wiederhersteller der Ordnung“ in Lwiw und Kiew aber wahrscheinlich polnische und rumänische Truppen sein.
Die geschundene Ukraine, die vollständig auf ausländische Hilfe angewiesen ist, dürfte dagegen eher auf dem Weg zu einem westlichen und nicht zu einem russischen Protektorat sein.
Fünftens: Finnland und der Winterkrieg
Das ist nicht die schlechteste der falschen Analogien, aber sie ist komplizierter zu verstehen, als ihre Befürworter vielleicht denken.
Ja, die Finnen unterzeichneten im März 1940 vernünftigerweise einen Friedensvertrag mit der UdSSR, um die Unabhängigkeit und Souveränität ihres Landes zu retten, aber sie hatten vor dem Kriegsausbruch ein ähnliches sowjetisches Angebot abgelehnt, das ihnen in der Grenzregion Karelien im Tausch neben Verlusten auch Gewinne von Gebieten beschert hätte.
Es war nicht die tapfere finnische Verteidigung, die den sowjetischen Angriff stoppte, sondern Stalins Angst, dass eine britisch-französische Militärintervention das Land in das Schlachtfeld eines größeren europäischen Krieges verwandeln könnte – eine Perspektive, die auch für die Finnen nicht günstig gewesen wäre.
Finnland hätte für den Rest des Zweiten Weltkriegs ein neutrales Land sein können, entschied sich aber in katastrophaler Weise dafür, sich im sogenannten „Fortsetzungskrieg“ mit Nazi-Deutschland zu verbünden.
Die finnische Führung rehabilitierte sich, indem sie 1944 ihre Streitkräfte gegen die Deutschen In Front brachte und sich dann weigerte, eine Einmischung des Westens in ihre Politik gegenüber den Sowjets zu akzeptieren. Diese Haltung überzeugte Stalin und führte dazu, dass es Finnland ermöglicht wurde, ein halbwegs unabhängiges Mitglied des Sowjetblocks zu werden.
Eine „Finnlandisierung“ – das bedeutet innere Autonomie im Austausch gegen eingeschränkte außenpolitische Souveränität – wäre ein weitaus besseres Modell für eine unabhängige Ukraine gewesen als der innenpolitisch spaltende Weg, der zu ihrer Teilung geführt hat.
Sechstens: Völkermord und Holocaust
Beide Seiten haben das Wort „Genozid“ in den Mund genommen, aber die Gräueltaten, die während des russisch-ukrainischen Krieges begangen wurden, sind in keiner Weise mit den Massenmorden der Nazis an Millionen Juden während des Zweiten Weltkriegs zu vergleichen.
Tatsächlich war dieser Krieg in bemerkenswerter Weise frei von großen, systematischen Gräueltaten gegen Zivilisten. Die überwiegende Mehrheit der Opfer des Krieges waren Soldaten. Damit soll nicht das unermessliche Leid von Millionen ukrainischer Zivilisten negiert werden, aber wie uns Gaza, Irak, Syrien, Libyen und Afghanistan zeigen, hätte es viel schlimmer kommen können.
Der Kampf um das Wort „Genozid“ in der Propaganda hat zur Folge, dass zwei wesentliche Tatsachen über den tatsächlichen Holocaust verschleiert werden: Der Holocaust begann mit der Ermordung von einer Million sowjetischer Juden durch die SS in den Jahren 1941 bis 1942 und endete mit der Befreiung der Nazi-Vernichtungslager durch die Rote Armee in den Jahren 1944 und 1945.
Siebentens: Eindämmung und Kalter Krieg
Angesichts der Niederlage der Ukraine drängen westliche Hardliner zunehmend auf eine langfristige Strategie zur Eindämmung Russlands, die mit einer umfassenden Militarisierung ihrer eigenen Gesellschaften einhergeht und vielleicht auch mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Aber diese neu aufgerollte Strategie des Kalten Krieges hat wenig mit den Ansichten des Erfinders des Eindämmungskonzepts, George F. Kennan, zu tun, der diese Politik in erster Linie als politisches Mittel betrachtete: Die USA würden den Kalten Krieg nicht durch Konfrontation und militärischen Wettbewerb mit der UdSSR gewinnen, sondern durch die demonstrierte Überlegenheit ihrer politischen Ordnung.
Kennan war bekanntlich einer der prominenten US-Politiker, der sich lautstark gegen die postsowjetische Osterweiterung der NATO ausgesprochen hat und gerne den Aphorismus von Präsident John Quincy Adams zitierte, dass „Amerika nicht auf der Suche nach Monstern ins Ausland gehen sollte, die es zu zerstören gilt“.
Achtens: Die Domino-Theorie
Diese Theorie stammt von Präsident Eisenhower und wurde zum Teil für den Zweck entwickelt, die britische Regierung dazu zu bringen, sich an Frankreichs verlorenem Kolonialkrieg in Indochina in den 1950er Jahren zu beteiligen.
Aber Winston Churchill glaubte nicht an diese Theorie, dass nach einem Sieg der Roten in Vietnam auch die restlichen Staaten Südostasiens an die Kommunisten fallen würden. Ebenso wenig taten das seine Tory- und Labour-Nachfolger im Amt des Premierministers, als das Domino-Konzept in den 1960er Jahren wiederbelebt wurde, um eine massive US-Intervention im Vietnamkrieg zu rechtfertigen.
Die derzeitige Wiederauferstehung dieser Theorie besteht darin, dass, wenn Putin in der Ukraine gewinnt, die baltischen Staaten sein nächstes Ziel sein werden.
Es gibt keine Beweise dafür, dass Putin solche Absichten hat. Zweifellos könnte Russland das Baltikum besetzen, wenn es wollte, aber nicht, ohne das Risiko eines Atomkriegs mit der NATO einzugehen.
Putins Einmarsch in die Ukraine war riskant und abenteuerlich, aber seine zurückhaltende Kriegsführung hat gezeigt, dass er alles andere als rücksichtslos ist – im Gegensatz zu einigen seiner westlichen Amtskollegen, die jede Gelegenheit zur Eskalation des Konflikts genutzt haben.
Neuntens: Das koreanische Patt-Szenario
Der Koreakrieg kam nach einigen dramatischen Monaten der Invasion und Gegeninvasion im Sommer und Herbst 1950 recht schnell ins Stocken, aber ein Waffenstillstand wurde erst im Juli 1953 unterzeichnet.
Einige westliche Hardliner sehnen sich nach einer Wiederholung dieses Szenarios und hoffen, dass die Feindseligkeiten wieder aufgenommen werden können, sobald die Ukraine wieder zu Kräften gekommen ist und die NATO-Länder ihre Rüstungsindustrie hochgefahren haben.
Doch im Ukraine-Krieg ist es nicht zu einem Patt gekommen, wie einige behaupten, sondern es ist ein Zermürbungskrieg, den Russland langsam, aber sicher für sich entscheidet.
Weiterhin wird Putin niemals einem Waffenstillstandsabkommen zustimmen, das nicht die Sicherheit Russlands gewährleistet und diese Situation gegenüber den Unterstützern der Ukraine absichert.
Je länger der Krieg andauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass ein russischer Sieg zu einem Diktatfrieden Russlands führen wird.
Zehntens: Stellvertreterkriege in Vergangenheit und Gegenwart
Konflikte, die als Stellvertreterkriege bezeichnet werden, gibt es viele in unterschiedlichen Größenordnungen und Erscheinungsformen.
Der russisch-ukrainische Krieg hat einige Ähnlichkeiten mit dem Spanischen Bürgerkrieg, dem Korea-Krieg, dem Vietnamkrieg und dem sowjetischen Krieg in Afghanistan, aber sein Ausmaß, sein Umfang, seine Intensität und seine Gefährlichkeit sind beispiellos.
Der Ukraine-Krieg ist gleichzeitig ein Bürgerkrieg zwischen ukrainischen Nationalisten und russlandnahen Ukrainern, ein zwischenstaatlicher Krieg zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation und ein vom Westen geführter Stellvertreterkrieg gegen Russland.
Ohne westliche militärische, wirtschaftliche und politische Unterstützung hätte die Ukraine den Krieg schon längst verloren.
Es sind die übergeordneten antirussischen und Anti-Putin-Ziele des Westens, die den Krieg verlängert haben und die ihn zukünftig in einen tatsächlich existentiellen Konflikt für uns alle verwandeln könnten.
Ende der Übersetzung des Artikels von Geoffrey Roberts
Ein kurzer Kommentar
Geoffrey Roberts bezieht sich im ersten Teil des Titels, den er dem obigen Text gegeben hat, auf die englische Redensart „Ignorance is a bliss“ (deutsch: „Unwissenheit bedeutet Glückseligkeit“), verkehrt aber diese Aussage in ihr Gegenteil.
Mit der Abwandlung dieser geläufigen Metapher („Ignorance is not a bliss“ bzw. „Unwissenheit bedeutet keine Glückseligkeit“) will er offensichtlich zum Ausdruck bringen, dass Unwissenheit über die angesprochenen historischen Fakten und Zusammenhänge eine der Quellen der Barbarei ist, die wir gerade in der Ukraine erleben, denn diese Unwissenheit ist die Voraussetzung dafür, dass die Propaganda des Westens von so vielen Menschen geglaubt wird.
Das trifft vor allem auf die erste und zweite der falschen Analogien zu, die der Historiker oben anführt.
Eine kurze Recherche im Internet zeigt auf, dass in vielen Hauptmedien seit Langem ernsthaft darüber diskutiert wird, ob Putin ein Wiedergänger Hitlers ist (z.B. 3 bis 5) oder Stalin mit Putin wiederauferstanden ist (z.B. 6 und 7).
Diese Propaganda ist vor dem Hintergrund der tatsächlichen Fakten irrwitzig, hat aber auf viele Menschen, die die Fakten nicht kennen und deren Denken von Vorurteilen und Ängsten über Russland und die Russen beherrscht werden, einen großen Einfluss.
Deshalb soll hier nach einmal wiederholt werden, was ein herausragender und mutiger US-Wissenschaftler wie Jeffrey Sachs zu den Ursachen und zum Hintergrund des Ukraine-Krieges sagt und wie er das begründet.
Nach Sachs ist der schreckliche und auch unser aller Leben bedrohende Ukraine-Krieg vor allem ein Stellvertreter-Krieg zur Nato-Erweiterung, der schon längst hätte beendet werden können, wenn die USA und der Westen bereit gewesen wären, auch die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands ernst zu nehmen und diese zu berücksichtigen (8 und 9).
Um zu einem solchen Urteil zu kommen, muss man nur die historischen Fakten zur Kenntnis nehmen, die für jedermann zugänglich sind, anstatt weiter in Ignoranz und Unwissenheit zu verharren.
Fußnoten
- Klaus-Dieter Kolenda: Geoff Roberts: Dieser Herbst könnte die letzte Chance für Diplomatie sein. Overton-Magazin 18.11. 2023
https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/geoff-roberts-der-herbst-koennte-die-letzte-chance-fuer-diplomatie-sein/ - Geoffrey Roberts: Ignorance is not Bliss: Ten Egregious Historical Mis-Analogies of the Russo-Ukrainian War. Brave New Europe 18.01.2024
https://braveneweurope.com/geoffrey-roberts-ignorance-is-not-bliss-ten-egregious-historical-mis-analogies-of-the-russo-ukrainian-war - https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-harald-mueller-interview-putin-ist-ein-wiedergaenger-hitlers-91586179.html
- https://www.focus.de/magazin/archiv/der-schwarze-kanal-jan-fleischhauer-hitlers-wiedergaenger_id_84198277.html
- https://www.zeit.de/news/2022-03/25/gibt-es-parallelen-zwischen-putin-und-hitler
- https://taz.de/Vom-Kult-des-Sieges-zum-Kult-des-Krieges/!5851531/
- https://www.deutschlandfunk.de/was-putins-regime-mit-faschismus-und-stalinismus-gemein-hat-100.html
- Klaus-Dieter Kolenda: „Der Ukraine-Krieg ist ein Krieg zur Nato-Erweiterung“ Overton-Magazin 11.10.2023
https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/der-ukraine-krieg-ist-ein-krieg-zur-nato-erweiterung/ - Klaus-Dieter Kolenda: Die wahre Geschichte des Ukraine-Krieges. Overton-Magazin 19.10.2023
https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/die-wahre-geschichte-des-krieges-in-der-ukraine/
Für die Insassen,
der Betty-Ford-Klinik
gilt weiterhin
Ignorance Is Strength
Sechstens: Völkermord und Holocaust
Bin ja mal gespannt, was für Auswirkungen die „Entnazifizierung“ haben wird. Das sieht man erst, wenn es soweit ist. Und wieviele Ukrainer flüchten werden, ist auch nicht klar. Klar ist nur, dass der Einmarsch in die Ukraine eine kompletter Blindflug ist. Und niemand weiss, was die Konsequenzen sind. Das Risiko, das Russland eingegangen ist, ist von mir ausgesehen, verantwortungslos. Denn mit der abnehmenden Unterstützung aus dem Westen, endet der Krieg noch lange nicht. Er wird einfach noch brutaler. So schnell gibt die Ukraine nicht auf. Das ist das grundsätzliche Problem dieses Krieges und der Irrtum Russlands.
„Das sieht man erst, wenn es soweit ist.“
???
Jedes Mal, wenn eine Hochburg der Nazi-Bataillone eingenommen wird, – bspw. Mariupol – wird das als großer Schritt bei der Entnazifizierung genannt.
Ganz konsequent wird das vom unverbesserlichen Kompromissler Putin aber auch nicht verfolgt, weil dann doch wieder etliche der Nazis, die eigentlich in Russland verurteilt werden sollten, ausgetauscht werden.
https://www.google.com/search?q=Mariupol+Gefangenenaustausch+T%C3%BCrkei
David Arakhmaia sagt zur Entnazifizierung:
https://overton-magazin.de/top-story/sobald-wir-die-russen-anrufen-werden-sie-sich-am-naechsten-tag-an-den-verhandlungstisch-setzen/
Es ist wirklich so, dass die Russen sagten, dass sie nie wieder einen Krieg auf ihrem Territorium zulassen werden. Die deutschen Nazis haben ihnen gereicht. Weiterhin antwortete Putin auf die Frage, dass die Welt UND Russland bei einem Atomkrieg untergehen würde, dass er nicht wüßte, was er mit der Welt ohne Rußland anfangen könne. (sinngemäß). Aber der wichtigste Fakt ist wohl, dass Rußland nicht verteidigbar ist, wenn die NATO Truppen direkt an der russischen Grenze stehen würden. Konventionell und atomar! Es wird klar, schaut man sich die Entfernungen und die Geographie an. Es sind nur ein paar hundert Kilometer bis Moskau. Auch die Raketenvorwarnzeiten sind ZU GERING. Rußland mußte leider so handeln. Und der Westen mit den Angelsachsen und den Amis vorneweg wollten es so. (Dass der Westen eine Truppe von Lügner und Betrügern ist, hat wohl Minsk als letztes zu deutlich gezeigt) Ich glaube die einzige Möglichkeit den bevorstehenden Atomkrieg zu verhindern ist das ständige Wissen um die Aufenthaltsorte der westlichen Eliten. (ich vermute der Berliner Senat hat den bevorstehenden Krieg begriffen. Deutlich wird es, da keine einzige Baustelle fertig gebaut wird. Es ist offensichtlich sinnlos.)
Die zwei Jahre währende „offensichtlichen Niederlage“ der Ukraine 🤡🤡🤡.
phz
Genau. Oder siehst du das anders?
Die PHZ glaubt nach wie vor an den „Endsieg“.
Aus der Historie wissen wir nun aber, dass der Glauben nicht immer Berge versetzen wird 😉
Die historische OUN hat sogar noch ~ 4 Jahre Krieg geführt, nachdem ihre Niederlage offensichtlich war. Ein echter Nazi kämpft bis die eigene Heimat komplett in Trümmern liegt und setzt sich dann erst in ein Drittland ab. Hatten wir hier auch schon.
Fundierter Hintergrund zu diesem Artikel ist in dem Buch „Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg – Um was es wirklich geht“ von Thomas Mayer.
Es ist eine sorgfältig recherchierte und umfassende Tatsachensammlung zum Ukraine-Krieg: Wie ist der Konflikt historisch entstanden? Mit welchen Weichenstellungen wurde auf den Krieg hingesteuert? Um was geht es wirklich? Wie haben die Ukraine, die USA, die NATO und Russland die Eskalations-Spirale angetrieben?
Auch Menschen, die sich mit diesen Themen schon beschäftigt haben, werden viel Neues finden.
Weitere Infos und Leseproben: https://kurzelinks.de/k2ud
Zu 1938 München
Es heißt ja immer das sei so ein Fehler gewesen.
hab mich mal gefragt wie es dann anders gelaufen wäre.
Es war sicherlich eine Illusion zu meinen dass Hitler dann Ruhe geben würde.
Aber was wäre ohne das abkommen passiert?
Im Sudetenland brodelte es. Womöglich wäre es zu bewaffeneten Auseinandersetzungen gekommen.
Dann wären womöglich die Deutschen einmarschiert.
Frankreich und England hätten der Tschechoslowakei allein schon geographisch und mit den damaligen Mitteln nicht wirklich helfen können.
Sie hätten nur Deutschland den Krieg erklären können, so wie sie es nach dem Überfall auf Polen taten.
Dann wäre der 2. Weltkrieg vielleicht ein halbes Jahr früher ausgebrochen.
Hätte in summe nicht so viel geändert.
Bezüglich der Aufteilung der Tschechoslowakei: Das Land wurde zwischen Polen, Ungarn und Deutschland aufgeteilt. Gesprochen wird aber immer nur über Deutschland. Durch die Konflikte innerhalb der Tschechoslowakei war ein Bürgerkrieg innerhalb der Tschechoslowakei absehbar, eine militärische Besetzung (heutiger Sprachgebrauch wäre ein Blauhelm-Einsatz bzw. Friedenstruppen) war durchaus rational.
Bezüglich der Entstehung der Tschechoslowakei: Im Zuge der Verhandlungen zum Versailler Vertrag wurde Deutschland die Alleinschuld zugeschrieben und die Nachbarländer haben sich fleißig an deutschen Gebieten bedient. Gegen den Willen der dort lebenden Bevölkerung. Die Tschechen haben sich deutsche Gebiete genommen und ganz nebenbei auch slowakische (wird heute nicht mehr drüber gesprochen, die Tschechen sind ja Opfer). In beiden Fällen gegen den Willen der dort lebenden Bevölkerung. Erst nach Ende des kalten Krieges haben die Slowaken ihre Unabhängigkeit erlangt.
Was wäre gewesen, wenn man im Vertrag von Versailles die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt hätte? Diese willkürliche Ab- und Aufspaltung von Ländern gegen den Willen der Bevölkerung war damals scheinbar üblich. Bis heute haben wir große Konflikte auf der Welt, die ihre Ursache in der imperialen Politik der Briten und Franzosen haben. Als Beispiel der Gaza-Konflikt, der Kashmir-Konflikt. die vielen Kriege im arabischen Raum.
Bezüglich Polen: Was wäre eigentlich gewesen, wenn Polen keine Sanktionen gegen Deutschland durchgeführt hätte, wenn sich Polen an die Vereinbarungen des Völkerbundes und des Vertrags von Versailles gehalten hätte?
Die Zweite Weltkrieg war mit dem Vertrag von Versailles bereits angelegt. Alles andere waren nur Anlässe.
Im Zweiten Weltkrieg waren die Kriegsgewinner klüger geworden und haben nach Ende des Zweiten Weltkriegs die jeweils unerwünschten Bevölkerungsteile deportiert oder getötet. Gesprochen wird natürlich auch heute nur über Deutschland.
Der Krieg ist an der Front für die Ukraine verloren. Aber es besteht der Plan, die Ukraine dennoch zu einem Zentrum zur Ausführung von Bomben – und Mordanschlägen gegen Russland zu machen.
https://asiatimes.com/2024/01/ukraine-zelensky-may-soon-oust-military-chief-zaluzhny/
Dort heißt es:
Auf operativer Ebene wird die Politik wahrscheinlich darin bestehen, Spezialoperationen, Attentate, Bombenanschläge und alle anderen Mittel einzusetzen, möglicherweise auch die Sprengung eines Atomreaktors, um die Russen zu bestrafen und aus dem Gleichgewicht zu bringen.
…
Selenskyj bereitet bereits die Bühne , indem er sagt, dass Russland einen Atomreaktor in die Luft jagen wird. Die Russen sind sich zweifellos darüber im Klaren, dass das Ziel ein Reaktor im Westen Russlands sein wird und dass es ukrainische Saboteure sein werden, die die Mission durchführen werden.
Mir scheint es bei der Ausgangslage und dem Bestreben des Westens diesen Krieg, diese permanente „blutige “ Grenze am Leben zu erhalten, unausweichliche die gesamte U zu besetzen und die U als Staat zu beenden. Jeder Rest der U wird vom Westen nur dazu benutzt werden einen Krieg neu zu beginnen oder ihn wiederaufleben zu lassen. Wenn Russland an Polen grenzt, wird damit jeder Angriff gegen Russland ein Angriff der NATO und endet im Inferno. Insofern erscheint es mir logisch, dass es die U nicht mehr geben darf. Das wäre die einzige Form einen WKIII zu verhindern. Offensichtlich hält das Vieh im Menschen nur inne, wenn es SELBST Angst vor der vollständigen Vernichtung bei einem Angriff hat. Der kalte Krieg mit der stählernen Mauer und dem OVERKILL ist, solange es die USA gibt, scheinbar die einzige Möglichkeit auf Frieden zu hoffen. Im Nachhinein waren die 90 er die glücklichsten Jahre, obwohl schon dort durch Jelzins Verramschen Russlands der Keim, die Saat für jetzt gelegt wurde. Aber so ist es immer, der Tod ist unausweichlich….
Das ZDF hat einen Bericht aus Mariupol gebracht.
erstaunlicherweise wohl auch objektiv, zb. über wiederaufbau
und jetzt wird auf das Zdf rumgehackt.
https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/heftige-kritik-nach-zdf-beitrag-aus-besetztem-mariupol-was-zum-teufel-soll-das_id_259621778.html
Von einem gewissen Peter Althaus, der eine ukrainische Flagge auf seinem Twitter-Account hat, ist keine intelligente Kritik zu einem bereits ansatzweise objektiven Bericht aus der Ukraine zu erwarten, sorry, aber das ist an Lächerlichkeit kaum zu toppen 🤣
Aber Hut ab vorm ZDF, so kennt man unsere ÖR schon lange nicht mehr, bisher war die Berichterstattung zum Krieg im Osten doch eher nach Althausens Geschmack – einfältig, stupide und intelligenzbeleidigend 😉
erstaunlich, ausgerechnet von ZDF hätte ich nicht erwartet. Vielleicht haben sie auch selbst etwas ganz anderes erwartet.
Ich appelliere hier schon lange an die Autoren, fahrt selbst nach Mariupol, schauen Sie es sich selbst an, sprecht mit den Menschen dort. Niemand wird ihnen da Probleme machen, wenn selbst ein ZDF Reporter keine Probleme hatte.
Zu Herrn Kolenda Kommentar,
‚Ignorance is a bliss‘ oder ‚ignorance is not a bliss‘ kann man so sehen, oder wie ich meine, eben nicht. Ignorance is a bliss könnte durchaus sarkastisch gemeint sein, nur ich kenne nicht näher den Urheber seiner Zeilen.
To each his suff’rings: all are men,
Condemn’d alike to groan,
The tender for another’s pain;
Th‘ unfeeling for his own.
Yet ah! why should they know their fate?
Since sorrow never comes too late,
And happiness too swiftly flies.
Thought would destroy their paradise.
No more; where ignorance is bliss,
‚Tis folly to be wise.
— Thomas Gray, Stanza 10
https://en.wikipedia.org/wiki/Ode_on_a_Distant_Prospect_of_Eton_College
Thanks, for the ignorance is a bliss!
KRGDS
Ist das das jetzt ein Artikel von Geoffrey Roberts oder Jeffrey Sachs, dessen Name in den letzten Sätzen der Anmerkungen zu lesen ist? Ist diese Nennung ein Versehen?
Aber grundsätzlich: Sehr interessant und danke für’s Übersetzen und Veröffentlichen!
Na sowas und die elfte und wichtigste Analogie hat er glatt vergessen: Die russische Ökonomie ist nur so groß wie die spanische oder wahlweise Russland ist eine Tankstelle.
Aber wer wissen will, warum eine 1,5 Billionen GDP Ökonomie die vereinten 32 Billionen GDPs des Westens bei der Waffenproduktion outperformed, der muss solchen Diskutanten zuhören. Da kriegt man die Fakten vollkommen undiplomatisch im Baerbockstil vor den Latz geknallt:
https://www.youtube.com/watch?v=ifnCakYJNVM
Der Zweck des NATO-MIC ist eben nicht Waffen herzustellen sondern möglichst viel Profit. Wie so ziemlich jedes andere staatliche Projekt auch. Seien es Bauten oder Sozial- oder Gesundheitsysteme. Der vordergründige Zweck ist eben nur das: ein Vorwand um Profit zu machen. Aber irgendwann gibt es den Abgleich mit der Wirklichkeit und Luftschlösser sind nicht echt und gewinnen keine Kriege.
Das Video scheint ganz interessant mit Wolff und Hudson. Schaue ich mir später komplett an.
Hmm.. ;*) ..Ist das jetzt ein anderer Versuchsaufbau? ..So von Hinten durchs Knie ins Auge – o.so?
Diese allgemeinen Aufmärsche von zitierfähigen Textbausteinen (Think-Tank-Propaganda) zwecks Ablenkung von den üblichen Spielregeln der Investoren/Zocker/Staaten/.. am Verhandlungs- also Spieltisch, ist für mich nie Objekt einer Herleitung/Legitimation von real eingefädelten Geschäften – also harten Fakten – und deren Konsequenzen. Es ist nur ein Übereinkommen, welches man wegen der situativ bedingten Nähe eingeht. Nicht, daß da jemand wohlgeratenes (mittendrin) von Launen/Narreteien am Spieltisch heimgesucht wird, während metzelndes Gedöns im Felde die Profitraten zurück erobert.
PS – Eigentlich zu viel der Buchstaben deswegen, hier – naja – bin halt empöhrt!..
..und hatte wohl Zeit dafür