Unser bester Präsident

Putin und Trump
Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Angeblich sagte Donald Trump, dass er Europa keine Militärhilfe leisten würde im Falle eines Angriffs. Das wäre konsequent – und der Preis der Freiheit. Trumps Präsidentschaft barg Chancen. Eine Provokation.

EU-Kommissar Thierry Breton erklärte der den US-Demokraten nahestehenden Nachrichtenplattform Politico, dass Donald Trump 2020 bei Ursula von der Leyen eines klarstellte: »Sie müssen verstehen, wenn Europa angegriffen wird, werden wir niemals anrücken, um Ihnen zu helfen und Sie zu unterstützen.« Und er setzte hinzu: »Übrigens, die NATO ist tot, wir verlassen sie, wir werden aus der NATO austreten.« Er begründete das damit, dass Deutschland für die Verteidigung nichts bezahlt hätte.

Nun fürchten sich viele in Europa: Was, wenn Trump nochmals US-Präsident wird? Fällt die NATO dann? Steht Europa alleine da? Ein russischer Angriff auf Europa ist zwar nicht zu erwarten, mögen die Kiesewetters und Strack-Zimmermänner auch noch so oft Gegenteiliges behaupten. Seit zwei Jahren stellen sie das in Aussicht, in diese Richtung geschehen ist allerdings nichts – in Richtung Russland ist jedoch Etliches fabriziert worden. Dass Donald Trump aber am Ende weitaus besser ist als die beiden Genannten und viele andere, die die Politik in Deutschland und der Welt verstimmen, ist erstaunlich. Oder auch nicht: Denn Donald Trump war ein guter Präsident.

Eine Sorge weniger

Bevor Sie mich lynchen: Das sage nicht ich – das hat Michel Houellebecq erklärt. Und zwar schon zu Zeiten, da Trump US-Präsident war. Der französische Autor begründete es noch nicht mal schlecht. Sein Essay mit dem schnörkellosen Titel »Donald Trump war ein guter Präsident«, ist nach wie vor beachtenswert und zeigt die Dilemmata auf, in denen wir uns befinden.

»Die Amerikaner lassen uns in Frieden«, hörte sich das bei Houellebecq an. »Die Amerikaner lassen uns unser Leben leben. Die Amerikaner versuchen nicht länger, den Planeten mit Demokratie zu überziehen. Welcher Demokratie überhaupt?« Während in Europa ein Drang zum Freihandelsabkommen in der politischen Kaste vorherrschte – der damalige deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel war ganz scharf auf TTIP –, beendete Donald Trump die Diskussionen und setzte statt auf radikalen Freihandel auf Protektionismus. Ein Schritt, den man auch Europa den politischen Entscheidungsträgern nur ans Herz legen konnte und kann: Denn so eine Entscheidung stärkt die Interessen der Arbeiterschaft.

Die Europäische Union mochte Trump auch nicht, lobte Houellebecq, denn »wir hätten nicht viel gemeinsam«. Er wolle lieber mit den Staaten einzeln verhandeln, Houellebecq fand das gut, weil Europa nicht existiere und die EU nie darauf ausgelegt war, eine Demokratie zu sein. Außerdem, kein ganz unwichtiger Punkt jenes Essays: »Präsident Trump betrachtet Wladimir Putin nicht als einen unwürdigen Gesprächspartner« – der Autor pflichtet ihm dringend bei, merkt aber an, dass er an »die Rolle Russlands als universellen Führer« nicht glaube. Trotz Dostojewski gehe das Zutrauen des Franzosen nicht so weit.

Leider hat sich aber eine weitere Einschätzung letztlich nicht bewahrheitet: Houellebecq lobte Trump auch für die mangelnde Finanzierung der NATO – so brauche sein Heimatland Frankreich vielleicht gar nicht austreten, weil das Bündnis von selbst verschwindet. Die aktuellen Aussagen Thierry Bretons stützen diese Aussage. Houellebecq erklärte was ein potenzielles Verschwinden der NATO bedeuten könnte: Es »wäre eine Sorge weniger«. Und er schlussfolgert: Deshalb erscheine ihm Donald Trump »als einer der besten Präsidenten, die Amerika je hatte«.

Ami, it’s time to go home!

Der Franzose äußerte außerdem eine ganz konkrete Hoffnung – sein Essay erschien 2017: Wenn sich Trumps Stil in der amerikanischen Politik fortsetze, dann würde sich der »militärische Messianismus« der USA bald erledigt haben. Für die Amerikaner sei Donald Trump vielleicht eine »notwendige Prüfung« – für den Rest der Welt aber ein Segen nach vielen Jahrzehnte imperialer Weltpolitik. Rückblickend können wir freilich sagen: In Syrien ließ Trump bombardieren, Guantanamo hat er nicht eingestellt, der Stützpunkt und die dort Inhaftierten existieren nach wie vor – aber im Vergleich zu seinen Amtsvorgängern und seinem Amtsnachfolger gestaltete sich seine Präsidentschaft erstaunlich erholsam für die Welt.

Ein Erdenrund ohne amerikanische Hegemonialbestrebungen könnte sich anders entfalten. Fairer. Und vor allem friedlicher. Was der französische Schriftsteller seinerzeit schrieb, sprach sicherlich vielen aus den Herzen – weniger USA zu wagen: Das ist mehr als einen Versuch wert. Und in Ansätzen gab es diesen Versuch bereits: Er hieß Donald Trump.

Den sollte man freilich nicht als Säulenheiligen einer friedlichen Weltordnung betrachten. Das tut Houellebecq übrigens auch nicht. Als Persönlichkeit hält er ihn sogar für »ziemlich widerwärtig«. Bestellte Nutten hält er für dessen Privatangelegenheit – Behinderte zu verspotten sieht er jedoch kritisch: »Ein echter christlicher Konservativer – also ein ehrenwerter und sittlicher Kerl – mit einem gleichwertigen Programm wäre für Amerika besser gewesen«, deduziert Houellebecq. Für die Vereinigten Staaten war der Mann eventuell keine gute Wahl – aber für uns Europäer auf alle Fälle. Für den Rest der Welt unter Umständen auch.

Sollte man daher bangen, dass er das Rennen wieder macht, so er überhaupt von den Republikanern nominiert wird? Dass der Rest der Welt es so sehen könnte, davor fürchtet sich die Administration der Demokratischen Partei in the States durchaus. Politico skandalisiert das, was Breton der Zeitung steckte, durchaus – die den Demokraten freundlich gesonnene internationale Presse stimmte mit ein. Bloß nicht Trump!, rufen sie. Denn dann stehen wir alleine da, müssen den Russen direkt ins Gesicht schauen. Aber dass Trump im Zweifelsfalle abwinken würde: Das ist keiner Sorge wert; das ist eine Chance – denn ohne Schutzmacht im Rücken wird man auf Realitäten zurückgeworfen. Das gilt für Deutschland wie für Europa insgesamt.

Ohne Schutzmacht: Mehr Verantwortung für den Frieden

Wo die Polizei nicht kommt, müssen zerstrittene Parteien alleine schlichten. Das gilt auch für Weltpolizisten. Ohne die Vereinigten Staaten, die Protektion gewähren, sieht ein Europa unter Waffen gleich sehr viel gefährlicher, auch besorgniserregender aus. Man wird schlichten müssen. Friedenspolitik in eigener Verantwortung gestalten oder eben die Verantwortung der Konfrontationspolitik selbst tragen müssen. Was bedeutet, dass ein Europa ohne amerikanische Schutzmacht sich als Kontinent neu finden muss. Fiele die USA aus dieser Rolle, könnte die Europäische Union – unter welchen Modalitäten dann auch immer – eine Renaissance erleben. Europa ist heute jedoch gespalten – auch unter kräftiger Mithilfe der USA.

Unter Trump gab es Aussichten, dass es so kommen könnte. Denn »America first« hieß auch, dass er sich auf seine Nation konzentrierte. Das war kein Affront, wie die internationale Presse weismachen wollte. Das war ein Versprechen an die Welt. Warum sollte sich diese Welt jetzt von den US-Demokraten einreden lassen, dass eine Präsidentschaft Trumps eine Gefahr für den Weltfrieden sei? Trumps Wahlerfolg von 2016 hat die Konfrontation mit Russland um vier Jahre verschleppt, nicht umsonst gab man seiner letztlich erfolglosen Gegenkandidatin Hillary Clinton den Spitznamen Killary.

Kaum waren die Demokraten wieder im Weißen Haus, geschah genau das, was Clinton schon während ihres Wahlkampfes gegen Donald Trump in Aussicht gestellt hat: Mit Russland aufräumen. Gut, das ist nicht gelungen, die Russen gewinnen den Ukrainekrieg – oder sagen wir es richtiger: Sie haben ihn bereits gewonnen. Aber nun spaltet die amerikanische Regierung Europa und Russland. Ein Präsident namens Trump nährt die internationale Hoffnung, dass er einen Deal aushandelt, der diesem Treiben ein Ende bereitet.

Natürlich ist Trump, man muss das nochmals betonen, kein Waisenknabe. Er ist ein Busengrapscher, Pussygrabber und Großmaul, vermutlich hat er keine Ahnung von politischen Gepflogenheiten, ist vulgär und sicher keiner, der die Sorgen der »kleinen Leute« wirklich kennt. Er führt sein Land mehr als jeder Präsident wie ein Unternehmen – seine Rolle beim Sturm des Kapitols war je nach Beobachter skandalös oder eben um Mäßigung bemüht. Aufgerufen hat er jedenfalls dazu nicht. Sein vorheriger Vize Mike Pence hat sogar die Auszählung der Stimmen forciert und die Wahl als verloren deklariert: Das passt nicht mit den Berichten der demokratischen Presse zusammen. Aber wenn der Preis für eine etwas bessere Welt ist, einen vulgären Typen ins Weiße Haus zu bringen, könnte man provokativ in den Raum werfen, so scheint das ein recht günstiger Deal zu sein.

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89 Kommentare

  1. Spätestens an Trump hat sich gezeigt, dass mit der guten USA etwas nicht stimmt.
    Aber das wollen wir nicht sehen.
    n.b. Was wissen wir von den menschlichen Eigenschaften der anderen Präsidenten wirklich?

    1. Cinton und seine Praktikantin?
      He told he had no sex (with her).
      Dieser böse Junge. Da wird er angehimmelt mit dem Blick leuchtender Augen, welcber nur noch eines wollen: ” Ich will ein Kind von dir”.
      Und dann beläßt er es bei oralen “Vorspielereien”.

  2. Im Gegensatz zu den “Killarys” hat Trumpf wohl immer einen Restbestand an Logik und Humanität aufzuweisen, den ich situativ für das vorhin erwähnte Pack ganz grundsätzlich ausschließe.
    Denn es ist ein ganz gewaltiger Unterschied, ob ein Alphatier wie Trump Untergebenen (nur) (an) den Busen grabscht oder ob man kaltblütig für Wahninteressen einen Krieg provoziert, das allgemeine Menschenrecht auf Leben im Zweifel völlig unbeachtet lässt und selbst das nationale Wohl massiv gefährdet, weil man sich auf der Weltbühne schurkenhaft wie der letzte Dreck aufführt und dafür auch noch allgemeine Nachfolge und Beifallskundgebungen mit regiösen Zustimmungsattitüden einfordert, als wäre man nicht nur Gods Own Country sondern dieser selbst.

    Wie sich das angeblich Linke auf Seite der Demokraten bieten lassen, bleibt mir ein Rätsel.
    Entweder sind sie intellektuell derart minderbegabt, dass sie ihr Land irgendwie automatiscb immer als gut deklarieren, was ja massive Abgründe beim Verhalten ausschließt. Oder sie sind wie der linke Flügel der NSDAP, welcber nicht nur intellektuell unreif blieb, sondern auch charakterlich alles andere als eine humanistische Augenweide war.
    Andererseits heißt das aber auch, dass dieses Klientel durchaus entwicklungsfähig ist, wenn man dies massiver Unlogik zeiht und mit der Manier eines Busengrabschers auf sie losgeht. Intellektuell versteht sich. Und somit gerade nicht mit dem devoten Zustimmungslächeln eines amtierenden Kanzlers.
    Und dann platzt auch die angeblich humanitäre Scheinschminke ab und legt die Blutspur der Scheinheiligen offen.

  3. Roberto früh unterwegs.
    Dafür wurde es Zeit, daß das endlich mal jemand bemerkt hat. Mit Trump wäre es zum Krieg in dieser Form vermutlich nie gekommen. Er betreibt Politik wie ein Geschäft und Militär kostet mehr als alles andere. Waffen verkaufen macht er gerne, sie selbst einsetzen ist unrentabel.
    Arxxxloch hin oder her, seine Wahl wäre vielleicht die letzte Chance, uns aus dem Sumpf zu ziehen (Militarismus, WHO-, WEF-Diktatur). Und ich hätte gerne ein Livebild von unserer AA-Prakitkantin, wenn sein Wahlsieg verkündet wird. Da wäre der Stöpsel gezogen, man könnte beim entweichen der Luft zusehen. So als kleine Entschädigung für all die Zumutungen.

    1. Anders als viele Republikaner und Demokraten will Trump Russland nicht unterwerfen.

      Ihm ist es genug, dass sich die Sowjetunion aufgelöst hat und man, wenn man will, dort Geschäfte machen kann.

      Die imperial Denkenden wollen die Teile (Ressourcen) Russlands, an denen sie Interesse haben, in ein US-dominiertes Kapital-/Explorations-/Ausbeutungsportfolio übernehmen und nach eigenen Vorstellungen mit Profit an andere verkaufen oder im Zuge von Sanktionspolitik mit anderen, nicht zu verkaufen.

      Die Idee, Russland zu dekolonisieren, hat im Hintergrund das Kalkül, die geschwächten Teile dann mittels einer Mischung aus Finanz- und Militärkolonisation unter US-Herrschaft zu bringen. Ähnlich wie das in der Ukraine seit 2014 vollzogen wird.

    2. Ich würde jetzt zwar nicht alle Hoffnungen auf Trump setzen und lieber abwarten was er wirklich umsetzt falls er Präsident werden sollte.

      Was man jedoch erwarten kann ist, nicht nur für Baerbock dürfte es ungemütlich werden. Trump wird sicherlich registrieren was die hier so von sich geben.

      Betrachtet man die gegenwärtige Politik in DE und das ganze Geschrei wird schnell klar, mit der Demokratie ist es nicht weit her.

      Was gäbe es erst für ein Geschrei wenn es hier solche Artikel oder Äusserungen wie in der Washington Times geben würde.

      Allerdings möchte ich keinerlei Bewertung zu dem Artikel abgeben und nur darauf hinweisen in welcher Härte der Wahlkampf dort geführt wird. Biden beschimpft Trump allerdings auch als Nazi.

      America for sale: Biden goes full Hitler
      https://www.washingtontimes.com/news/2024/jan/8/america-for-sale-biden-goes-full-hitler/

      Auszug:
      “Indeed, as the old saying goes, the child is the father of the man, which explains why President Biden learned his modesty from his son Hunter.

      Only a crackhead, whore-loving sex tape star who shakes down corrupt foreign governments for millions of dollars, selling access to his lifelong politician father, could be father to the president we have witnessed these past few days. Just when you thought our president could not get any more dishonest, self-serving and delusional in his quest to destroy former President Donald Trump and anyone who supports him.

      On Friday, Mr. Biden traveled to Valley Forge to rewrite history and pretend he is some kind of George Washington. Mr. Biden is not worthy to clean George Washington’s wooden teeth.

      Mr. Biden has come unglued with hateful rage for American citizens who support his political adversary — a dangerous new low for our country.

      Even in the throes of the actual Civil War, President Abraham Lincoln never stooped to attack those who dared not support his political campaigns. On the contrary, after Gettysburg, Lincoln reverentially expressed gratitude to all the soldiers who died in that battle, consecrating the battlefield in ways that he could not.

      Trump supporters today, Mr. Biden said, “represent an extremism that threatens the very foundations of our republic.”

      What politician talks like that about American citizens — just because they don’t support him?

    3. Arxxxloch hin oder her, seine Wahl wäre vielleicht die letzte Chance, uns aus dem Sumpf zu ziehen

      Naja, wenn er es diesmal schafft wenigstens sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Er wollte ja damals den ganzen Sumpf trocken legen. Doch letztendlich ist er daran kläglich gescheitert und stattdessen hat der Sumpf ihn an Händen und Füßen gefesselt. Warum sollte es diesemal anders sein? Der Sumpf in USA ist stark und er lässt sich von einem dahergelaufenen Arxxxloch nicht so ohne weiteres trockenlegen. Zur Not knallen sie ihn einfach ab. Irgendein Psycho-Alleintäter aus der Ukraine oder so. Wäre ja nicht das erste mal in USA.

      1. Er braucht nur so weiter machen wie in seiner ersten Periode. Dann gibt es kein Geld mehr für die Ukraine und das ganze Gelaber vom Wertewesten wird vom Chefwestler konterkariert und fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Vier Jahre wurde er hier täglich als das ultimativ Böse dargestellt und das wird sich bis zur Wahl wiederholen. Aus der Nummer kommen unsere Kasper nicht mehr raus. Und wenn sie den abknallen, haben die dort ganz andere Probleme. Da rechne ich mit Bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

      2. Eines dürfte gewiss sein, er kennt seine Gegner, die Diener des ‘Deep State’, die NeoCons auch in den eigenen Reihen, die Mechanismen des MICC und der Uniparty jetzt besser und wird sich hoffentlich das nächste Mal mit den richtigen Leuten umgeben, inkl eines/r VP/in, der/die seine Politik nach 4 Jahren fortzusetzen imstande wäre.
        Aber viell gewinnt ja auch erstmals ein ‘Third-Party-Candidate’…

  4. Wohltuend der Gedanke, die EU und D keine Vasallen der USA und weitgehend ideologiefrei und vernünftig die eigenen Interessen wahrnehmend. Wäre schön, wenn diese unreifen Kriegstreiber und Ideologen nur noch Geschichte wären. Das sagt ein Befürworter des gesunden Menschenverstandes.

      1. Was die Außenpolitik betrifft, kann man nur auf Trump hoffen. Vielleicht hat er ja aus seiner ersten Amtszeit gelernt und kann sich demnächst gegen den “tiefen Staat” besser durchsetzen. Und vielleicht gibt Trump auch neuen Auftrieb für die Populisten in Europa und die “Ukraine-Hilfe” kommt endlich zum Erliegen. In Sachen von Krieg und Frieden muss man leider auf die Populisten setzen. Von den “Demokraten” sind nur eskalierende Konflikte zu erwarten.

        1. “In Sachen von Krieg und Frieden muss man leider auf die Populisten setzen.”

          Die Versuchung ist zugegebenermaßen groß. Aber ein bisschen vertrauenswürdig, sachkompetent und verantwortungsbewusst sollten die Personen schon sein, die man in politische Spitzenämter wählt. Ein Präsident, der nur polarisiert und an seine eigene Glorie denkt, ist kein Gewinn für das Volk.

          1. “Ein Präsident, der nur polarisiert und an seine eigene Glorie denkt, ist kein Gewinn für das Volk.”

            Frieden oder zumindest kein Krieg ist auf jeden Fall ein “Gewinn für das Volk”. Und die “Polarisation” geht ja nicht nur von Trump aus. Da sind auch die US-Demokraten Spitze.

  5. Man erinnere sich mal daran, wie Trump mit Kim in Panmunjom über die innerkoreanische Demarkationslinie gewatschelt ist. Da gäbe es ja heute massenhaft Herzinfarkte.
    Biden würde wahrscheinlich glauben, er stünde an der Berliner Mauer. Ironieende.

  6. Eine übersteigerte und irrational-schäumende Ablehnung macht immer verdächtig, und zwar denjenigen, der so undifferenziert ablehnt und hasst.

    Trump vereinbart in seiner Person auf ganz merkwürdige Weise eine nachvollziehbare, rationale und eher maßvoll-verantwortungsbewusste Politik mit einem andererseits plump-unkultivierten Auftreten. Diese Mischung ist in der Geschichte selten, doch muss das nicht heißen, dass es eine zum Scheitern verurteilte Mischung ist.

    Aber wie heißt es doch so schön: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
    Ich wüsste jetzt nicht so rasch zu sagen, welche faulen Früchte an seinem Baum gewachsen sind?

    In gewisser Weise ist Donald Trump wirklich die politisch interessanteste Persönlichkeit der Gegenwart überhaupt. Der ganz selten gewordene Fall, dass wir es heute wirklich noch mit einem großen Individuum zu tun haben und nicht nur mit einem von seinem Lager gewählten Karrieristen. In dieser Hinsicht ähnelt er anderen großen Einzelnen wie z.B. de Gaulle. Natürlich steht Trump nicht wirklich neben dem System, sondern ist auch Teil davon. Und das gilt natürlich in besonderem Maße für die Wirtschaft. Trotzdem brach er mit der bisherigen Regel, dass der Präsident zwar präsidieren darf, aber in Wirklichkeit doch viel mehr von Strukturen des Tiefen Staates gelenkt wird als der oberflächliche Betrachter ahnt. Trump hat dem Präsidentenamt eine Autorität verschafft – zumindest für gewisse Zeit und vielleicht sogar demnächst wieder – die es lange, sehr lange nicht hatte. Sein autonom wirkendes Auftreten hatte für den Tiefen Staat etwas Unerhörtes und wurde als Kampfansage empfunden.

    Mit dieser Eigenwilligkeit und Unangepasstheit fällt er in unserer systemgeprägten und irgendwie maschinenhaften Zeit völlig aus dem Rahmen, wird für die Systemlinge zum Ärgernis, teils auch zur Gefahr.
    Nur so ist der abgrundtiefe Hass auf ihn zu verstehen.
    Um Sachfragen geht es zwar auch etwas, aber in Wirklichkeit eher am Rande.

    1. @Wolfgang Wirth

      Was Trump betrifft bleibe ich skeptisch. Man muss ein Pferd erst laufen sehen bevor man darauf setzt.

      Ob er sich gegenüber dem militärich-industriellen Komplex durchsetzen kann darf bezweifeln.

      ————————————————————
      off-topic
      Servus-TV wird wohl bald abgeschaltet

      1. @ Otto0815

        Tja, ob er sich wird behaupten können, ist offen. Ich stimme Ihnen zu, dass ein Erfolg aus seiner Sicht eher unwahrscheinlich ist, und zwar sogar dann, wenn er noch enmal Präsident werden sollte.

        Rein theoretisch wären allerdings auch Szenarien möglich, in denen der Präsident durch seinen Zugriff auf die United States Army in einer krisenhaften Situation mit Hilfe der nackten Macht regiert. Ein solches Szenario erscheint heute sehr unwahrscheinlich, findet sich aber in der Sammlung historischer Möglichkeiten durchaus.

        Servus-TV ist schon abgeschaltet, allerdings kann man fast alle Beiträge in der Mediathek vom Computer aus erreichen und sehen.
        -> https://www.servustv.com/mediathek/p/aktuelles/120970/

    2. Trump ist die Abrissbirne gegen alles, was dem Trumpismus im Wege steht. Wenn ihm die Demokratie im Wege steht, reisst er auch diese ab. Seine schlechten Manieren als „interessant“ zu bezeichnen, ist schon ziemlich gewagt. Trumps Dauerpolemik gegen das Establishment ist kalkulierte Bauernfängerei. Alle Rechtspopulisten setzen auf diese Karte. Am Ende geht es ihnen wie dem Establishment nur um Macht, Geld und Ruhm. Mit seinen Schutzzöllen hat Trump nur die Preise im Land erhöht, während seine Steuerpolitik nur den Interessen der Reichen diente. Alle, die jetzt die Hoffnung auf Trump setzen, müssen sehr verzweifelt sein. Die Demokratie in den USA hat fertig.

  7. Schön den Houellebecq mit den Artikel eingebaut, vielleicht wäre eine Buch Besprechung über Houellebecq “Serotonin” interessanter? Bauenproteste Wirtschaftskrise und eine Gesellschaft die sich im Panikmachen befindet!

  8. Was man vielleicht auch noch anmerken sollte ist das Thema Klimaschutz. Trump ist ja nicht gerade dafür bekannt, an den menschengemachten Klimawandel durch CO2 zu glauben, wie dies die sogenannten “Demokraten” tun.
    Mit Trump hätte es aber auch nicht den Ukrainekrieg gegeben und wie wir wissen, ist die US-Armee und generell das Wirtschaftssegment Rüstungsindustrie einer der größten CO2-Schleudern auf diesem Globus.
    Somit hätte sich Trump sogar um den Klimaschutz verdient gemacht, im Gegensatz zu den Biden und seinen “Demokraten”.
    Auch meine Meinung ist seit Jahren, dass Trump einer der besten Präsidenten der USA der letzten 30 Jahre war, vorher könnte man noch Jimmy Carter und John F. Kennedy nennen.

    1. “Mit Trump hätte es aber auch nicht den Ukrainekrieg gegeben”
      Das ist meines Erachtens weder gesichert noch klar – immerhin lief ja die Aufrüstung der Ukraine auch während seiner Präsidentschaft ungehemmt weiter.
      Gut möglich, dass es dessen nicht gewahr wurde, oder dass er einfach nicht an allen Fronten korrigieren konnte -wir wissen es einfach nicht.
      Ich halte Trump für einen Narzissten, einen aufgeblasenen Typ mit zuviel Ego, nichts desto Trotz halte ich ihn für den Moment – aber nur für den Moment – für das einzige und Beste, was USA (und damit wohl auch dem Rest der Welt) passieren könnte.

  9. Trump Vorwürfe zu machen, weil er Dinge tat, die er nicht tun wollte, ist nicht sinnvoll, denn ein amerikanischer Präsident besitzt viel weniger Macht, als man in Deutschland anscheinend noch glaubt. Falls in USA Trump für die Präsidentschaftswahl gesperrt und in der BRD die AfD verboten wird, ist es im Westen weitgehend aus mit der Demokratie. Und wenn es wegen der expandierenden Wirtschaftskrise (Rückgang der Industrieproduktion im Euroraum 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 %) zu Demonstrationen und Übergriffen von Polizei und Demonstranten kommt, werden in der BRD die Notstandsgesetze aktiviert, und eine durch junge muslimische Staatsangehörige verstärkte Bundeswehr zur Niederschlagung eingesetzt, und nach einigen hundert oder tausend Toten herrscht wieder Ruhe. Sowas hatten die Sozialdemokraten schon in der Weimarer Republik fertig gebracht. Von 1918 bis 1920 war das SPD-Mitglied Gustav Noske für die blutige Niederschlagung von Unruhen mir Hilfe von republikfeindlichen Freikorps verantwortlich. (vgl. Wikipedia) Damals wurde der Keim für das dritte Reich gelegt. Pisstorius könnte ein neuer Gustav Noske und Albert Speer in einem werden. Seit der Zeitenwende 1933 wurde in Deutschland nicht mehr so aufgerüstet.

  10. Ich würde entgegnen, dass es Trump nur um sein Ego geht. Er macht alles, um seinen psychopathischen Narzissmus und seine maßlose Eitelkeit zu bedienen. Er sieht sich notorisch als Opfer einer Hexenjagd und ist total unfähig, sein eigenes Verhalten zu reflektieren. Er ist ein Kind im Anzug eines Geschäftsmanns. Das ist kein Staatsmann, dem man die gefährlichste Armee der Welt anvertrauen sollte. Ich erinnere mich an seine ersten Reaktionen nach einem Treffen mit Putin. Er war voller Bewunderung für ihn. Dann gab es zu Hause einen Shitstorm. Wenig später drehte er seine Rhetorik über Putin um 180 Grad. Trump ist ein Opportunist und Populist, der keine Prinzipien kennt ausser “Trump first”. Solchen Typen ist alles zuzutrauen. Und jemand, der behauptet, er könnte den Ukrainekrieg innerhalb von 24 Stunden beenden, wenn er POTUS wäre, dabei aber eine Lösung schuldig bleibt, ist einfach nur ein großmäuliger Angeber und Wichtigtuer.
    Trump for President? Gott bewahre!

    1. Eitelkeit verpflichtet zum Selbsterhalt.
      Eitelkeit verkennt aber auch die Fähigkeiten Anderer und deren Gegenteil nicht.
      Wenn dem so wäre, gäbe es keine ernsthaften Rivalitäten.
      Dualistische Teilungen der Welt ohne reflektierende materielle Grundlage ist der Kern fast aller Wahnvorstellungen.
      Und diese Wahnvorstellungen sind oft die Basis für richtige Gemeinheiten gewesen.
      Ein Augustinus hätte Europa gereicht. Dabei wirkte er ja in Nordafrika.
      Aber seine Wirkung war zentrale Basis für europäische Dreckigkeiten weltweit.
      Dass dieser Augustinus mittlerweile olivbraun besudelt ist, sich aber dennoch seiner Reinheit (auch gerade wegen seiner “Geständnisse”) und seines Wertekanons rühmt, ist eigentlich mehr als offensichtlich, sofern vergleichsweise Windstärke 7 detektiert werden kann.

    2. Trotz der Diskussionswürdigkeit des Artikels danke an dieser Stelle, dass jemand das Ganze wieder erdet. Bei der Sprunghaftigkeit von Trump ist mit irgendeimer halbweges langfristigen Kontinuität nicht zu rechnen. An die bbegeisterten Kommentatoren, die wiedereinmal den bösen “Wertewesten” verdammen, in dem es ihnen bestimmt besser geht als in Russland, nur die Frage: wenn demnächst ein Artikel über Hitler und sein Verhältnis zu seinem Hund erscheint, sehen sie wahrscheinlich auch menschliche Züge, die im Grunde gut für die Welt gewesen wären.

      1. “wenn demnächst ein Artikel über Hitler und sein Verhältnis zu seinem Hund erscheint,”
        Hitlers Hunde gibt es doch schon im Qualitätsmedium ZDF.
        Und aus ähnlichen Quellen speist sich vermutlich ihre Annahme, daß in Rußland alles viel schlimmer ist als hier.
        Gegenfrage: Was genau sollen den eigentlich diese nebulösen westlichen Werte sein, die erst kürzlich erfunden wurden?
        Meinen Sie die Abschiebungen aus der EU oder die eingesetzte EU-Diktatorin vdL oder die deutschen Waffenleiferungen für das Schlachthaus in Gaza?
        Oder daß jetzt vielleicht irgendjemand um die Ecke kommt, um mich wegen des letzten Halbsatzes als Antisemiten zu bezeichnen?
        Oder daß eine grüne Rundfunktante der Tagesschau klar macht, daß sie prominenter über bestimmte Demos berichten soll, also die Demos gegen die Rechten, nicht die Bauern-Demos?

        1. Schön dass das ganze Repertoire an Nörgelei aus dem Hut geholt wurde. Über die Heuchelei hierzulande zum Thema Gaza-Krieg, Flüchtlingskrise, wie schnell man hier zum “Nazi” oder “Querdenker” wird usw. usf. brauche ich meinen Senf nicht auch noch dazu geben, das machen andere hier ja schon zur genüge. Aber mir erzählen zu wollen, wie schön es doch in Russland wäre, brauche ich mir auch nicht antun. Nur ein Beispiel von vielen, wie schön es z.Z. für Teile von Minderheiten im Zarenreich ist: die werden nämlich im Ukraine-Krieg verheizt, obwohl diese wohl kaum in Konflikt mit jenen stehen. So schützt man dann die eigene “Rasse”. Ein Konzept schon aus Stalin-Zeiten.
          Aber wie hieß es schon scherzhaft in der alten DDR:” …dann geh doch in die Sowjetunion..”

          1. “Schön dass das ganze Repertoire an Nörgelei aus dem Hut geholt wurde”
            Das war nur im Promillebereich. Mit dem ganzen Repertoire ließen sich Regale füllen.
            Aber ich nehme zur Kenntnis, daß Sie nicht ansatzweise in der Lage sind, die angeblichen westlichen Werte zu definieren.

            1. Da ich nicht aus DEM Westen kommen, haben Sie durchaus recht, was die Definition etwaiger Werte betrifft. Da ich aber in einem System aus Russland (damals noch Sowjetunion genannt) groß geworden bin, weiß ich wohl was ich NICHT vermisse. Gern vernehmen ich nun Ihrerseits, welche Vorteile ein Leben in Russland haben könnte…als Gegenpart zum hiesigen.
              Da bin ich schon gespannt auf den Fundus der vielen Möglichkeiten der Freiheit des Wortes und des Geistes.
              Seltsamerweise habe ich das Gefühl, die größten Bewunderer des heutigen Systems in Russland kommen aus der alten BRD oder sind die alten Arschkriecher aus der ehemaligen DDR.

              1. Vorteile? Z.B. günstige Energiepreise.
                Von Bewunderung war nie die Rede. Allerdings gefällt mir, daß dort anscheinend rationalere Verhältnisse herrschen als hier. Was glauben Sie, wo Rußland jetzt stünde, wenn dort weiter gemacht worden wäre, wie unter Jelzin?
                Was die Meinugsfreiheit angeht, habe ich früher oft gesagt, daß man hier alles sagen kann, es hört halt niemand hin.
                Ein Ostdeutscher hat das in einem Spiegel-Artikel in den 90ern mal so formuliert: “Früher dürfte ich alles über meinen Chef sagen, aber nichts über die Regierung. Heute ist es umgekehrt.”
                Das ändert sich aber gerade. Mit aufkommen der sog. sozialen Medien bekommen die Regierenden mit, was das gemeine Volk so denkt und schon ändern sich die Verhältnisse.
                https://norberthaering.de/propaganda-zensur/dsa/
                (Der dort verlinkte Artikel eines ehemaligen Richters macht das recht anschaulich.)
                Was mich am “Wertewesten” vor allem aufregt, ist daß er die angeblichen Werte wie eine Monstranz vor sich herträgt, um mit den Fingern auf andere zu zeigen, während er selbst dabei ist, diese Werte abzuschaffen. Erinnern Sie sich noch an den sog. “arabischen Frühling”, eine geradezu klassische Fehleinschätzung des Westens. Damals wurde Social Media gefeiert, als Instrument zur Erlangung der Demokratie. Zehn Jahre später gefährden die gleichen Plattformen angeblich wg. Desinformation die Demokratie, weil dort Regierungshandeln kritisiert wird. Anders ausgedrückt: Ich gehe davon aus, daß Sie/Wir ihre DDR (wieder)bekommen, nur ohne Vollbeschäftigung und mit Massenarmut und mit anderer Ideologie. Aus meiner Sicht als Wessi: Was ich hier schon immer schlecht fand, wird noch schlimmer. Was ich gut fand, wird abgeschafft.

              2. Daher die Unkenntnis im Vgl beider Systeme. Im Osten Dtschlds hatten auch viele auf ein besseres Leben gehofft, zusätzlich zur Bewahrung erworbener Besitzstände, speziell im Süden (der N-Deutsche, Preußen gehören auch dazu, ist generell misstrauischer ggüber Veränderungen). Was sie aber bekamen war überwiegend Arbeitslosigkeit und Sicherheitenverlust. Aber auch die, welche Arbeit hatten, merkten, wohin es jetzt ging – Egoismus – und der Arbeiter war mitnichten mehr in 1.Linie ‘das Huhn, das goldene Eier legt’, sondern beliebig ersetzbar. Das hat so viele vom Westkurs abgebracht.
                Aber das kann ja ein Aussiedler in die alte BRD nicht wissen, musste er sich doch ohnehin anpassen. Bloß wielange er und wir die angeblichen individualistischen Freiheiten noch genießen dürfen, steht in den Sternen, während die Wegzeichen in die andere Richtung weisen.
                Übrigens haben den Weg von West nach Ost hauptsächlich Karrieristen, die hierin eine Chance sahen, die sie sonst nicht hatten, und Abenteurer genommen. Manche bis nach Sibirien, um sich in der dortigen, fast grenzenlosen Freiheit, die es so weder in Kanada noch USA mehr gibt, etwas Eigenes aufzubauen.

          2. Das mit den verheizten Minderheiten schon unter Stalin ist absoluter BS. Ihre Minderheiten verheizt heute die Ukraine, was schon zu heftiger Kritik Ungarns geführt hatte. Ab Unterschreiten einer bestimmten Populationsgröße wurden Minderheiten im WK2 in der SU nicht mehr zum Kriegsdienst herangezogen. Und schon im Zarenreich wurden sibirische Völker nicht in der Weise wie Indigene in den seinerzeitigen USA dezimiert.
            Man kann also davon ausgehen, dass es sich beim Gezieltheitsvorwurf um ein Schließen von sich auf Andere handeln würde oder, modern-rhetorisch ausgedrückt, um Projektion.

            1. Dann dürfte ja auch der Umgang mit Russland-Deutschen zu Zeiten des WK2 bekannt sein oder auch die Gründung der Jüdischen Sowjetrepublik im Fernen Osten als Zeichen der Fürsorge der damaligen Sowjetunion. Auch dürfte bekannt sein, dass leitende Positionen an der Spitze der jeweiligen Sowjetrepubliken durch ethnische Russen ein Garant dafür war, dass man die jeweiligen Völker unter Druck hält.
              Letztendlich ist es müßig, sich die gegenseitigen Positionen oder Ansichten um die Ohren zu hauen, wenn das System Russland so erstrebenswert wäre, warum gibt es dann keine großen Migrationsströme aus dem Westen in den Osten? Vielleicht noch zur Erklärung: ich war zweimal in Russland, seinerzeit unter Gorbatschow und habe freundliche Menschen kennen gelernt. Nur mit dem System werde ich mich nicht anfreunden, da es tendenziell wieder in die alten Muster verfällt. Wie lange ist Putin nun schon Präsident?

              1. Für die Dauer einer Präsidentschaft gibt’s keine international verbindliche Norm, das bestimmt idR die jeweilige Landesverfassung, die auch geändert werden kann. Und auch in den USA gab’s Ausnahmen (FDR im WK2).
                2x in Russland gewesen, also kein Aussiedler. Was weißt du dann schon über SU oder RF?! Manches war dort eher möglich als in der DDR (speziell unter Gorbatschow), obwohl es auch in der DDR Leute gab, die in der Welt herumreisen konnten und auch wieder zurück kamen. Warum wohl sind sonst so viele Russen in den USA gelandet (inkl Chruschtschows Sohn und Fregattenkapitän Martyanov bereits 1990)?
                Um das alles zu beurteilen, müsste man sich mal von allgemeinen Vorurteilen trennen und nicht den Fehler quasi kleinbürgerlicher Intelligenzija machen und denken, was ihnen am Westen gefällt, könnten sie zusätzlich bekommen. Das hat nämlich einen hohen Preis! Wir im Osten haben das wohl zuerst bemerken müssen.

                1. “Für die Dauer einer Präsidentschaft gibt’s keine international verbindliche Norm,…”
                  Es geht nicht um verbindliche Normen, sondern ob dies wirklich so vom Volk gewollt ist, was ich mir kaum vorstellen kann. Es sei denn man glaubt den Jubelveranstaltungen, welche eben das gleiche Niveau haben wie zu Zeiten der Sowjetunion. Wie war es doch dort: eine Partei für alle Zeit an der Macht. Wenn dies besser ist, als (immerhin) die Möglichkeit einer Abwahl wie im sogenannten “Wertewesten”, dann fällt mir langsam auch nichts mehr ein. Über die Qualität der jeweiligen Parteien kann man dann ja an einer anderen Stelle diskutieren.
                  Was die Einschätzung bzw. Bewertung des Lebens in der DDR betrifft, finde ich mittlerweile amüsant, wie sich Grimms Märchen weiterentwickelt haben. Sorry, aber ich fande es nicht so prickelnd.
                  Vielleicht noch abschließend der Hinweis, den ich hier schon einmal gegeben habe: das Eine kritisieren oder abzulehnen heißt nicht, daß Andere innig zu lieben – und umgedreht genauso.

  11. “Den sollte man freilich nicht als Säulenheiligen einer friedlichen Weltordnung betrachten. Das tut Houellebecq übrigens auch nicht. Als Persönlichkeit hält er ihn sogar für »ziemlich widerwärtig«. Bestellte Nutten hält er für dessen Privatangelegenheit”

    Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen und sich fragen warum sehr viele Callgirls beim WEF waren.

    Bestimmt nicht zum Kartenspielen

    1. Nicht zum Kartenspielen, aber um seelischen Beistand zu leisten, damit diese “armen Hunde” nicht an ihrer großen Verantwortung zerbrechen, wenn sie solch übermenschliche Aufgaben bei der “Rettung” der Welt leisten müssen.
      Eigentlich müssten solche Einnahmen dieser dort agierenden Nutten steuerbefreit sein, denn sie dienen ja nur dem Allgemeinwohl. Dabei frage ich mich, warum es noch keine NGO gibt, welche sich um die Erledigung dieser Aufgabe kümmert und diese Last auch noch bei diesen “Armen” beläßt.

      1. Ich glaube die mussten für die Registrierung 25000 Dollar auf den Tisch legen, entpsrechend hoch dürften die Preise für die “Dienstleistungen” gewesen sein.

        1. Der wirtschaftliche Liberalismus würde dies als Erschwerung des Marktzugangs infolge unnötiger Transaktionskosten bezeichnen und damit verwerfen.
          Warum praktizieren diese Leute dann nicht, was sie eigentlich immer predigen? Derugulierung ist doch ein Kernbestandteil der Liberalität.

    2. Das waren die örtlichen Escort-Services, die wg des WEF ausgebucht waren; von ‘normalen’ Callgirls wurde nichts berichtet. Denn das ist nicht dasselbe, wie eine interviewte Chefin ausführte, sondern wie der Name schon sagt, ein Begleitservice (die moderne Version antik-griechischer Hetären und japanischer Geishas). Und dabei kann es auch durchaus bleiben, obwohl auch mehr möglich ist.
      Der buchbare Dienst reichte dort von 2-12 h, wobei Letzteres 2500€ kostete. Von einer Anmeldegebühr der Agenturen sagte sie nichts. Nur, das ‘normale’ Kunden generell auf die Escorts der weiteren Umgebung ausweichen mussten, auch bis ins 2h entfernte Zürich.

  12. Nein, ich werde Roberto nicht lynchen. Fangen wir an: alle wussten, dass Hillary Clinton vorhatte, in Syrien einzumarschieren. Ab da waren die Demokraten die Kriegspartei, denn die Neocons konnte man dem Volk nicht mehr zumuten. Trump versprach, nicht in Syrien einzumarschieren und er hat das Versprechen gehalten. Da wurden zwei Giftgasanschläge simuliert, präsentiert von empörten Weißhelmen. Lächerliche Inszenierungen, die aber verwendet wurden, um Trump endlich zum Einmarsch zu bewegen. Er hat in beiden Fällen ein ziemlich sinnloses Geballer veranstaltet, aber ohne Einmarsch. Das war das Eigentliche.

    Noch eine Beobachtung: während der Obama – Regierung kreuzten immer irgendwelche Flugzeugträger im chinesischen Meer und provozierten dort. Mit Trump hörte das schlagartig auf.

    Dann halt der Gazastreifen: klarer Kurs auf Entwaffnung der Hamas und Zweistaatenlösung. Das hätte ja mal besser geklappt, nicht? Zu diesem Statement konnte sich Roberto nicht durchringen.

    Mal global gesehen: das US-Imperium war immer ein Ölimperium. “Wir” müssen “unser” Öl in Arabien sichern und die Europäer müssen den Amerikanern dabei helfen. Beispielhaft zu sehen bei der “Koalition der Willigen” im Irakkrieg. Aber dem ist nicht mehr so. Trump meint, auf das arabische Öl verzichten zu können, um mit Fracking die eigenen Ressourcen zu nutzen. Hier hört die Freundschaft natürlich auf. Wenn man hier statt Fracking Erneuerbare anstrebt, dann stimmt es wieder.

    Dann der Ukrainekonflikt. Für Biden ist das ein Gesichtsverlust, für Trump eine Chance, sich zu profilieren. Die wird er nutzen, wenn man ihn lässt.

    Trotz allem: am liebsten wäre mir, wenn Bernie Sanders das macht.

    1. Bernie? Der hat doch schon vor ‘Killary’ den Schwanz eingekniffen. Er hat doch keine nennenswerte Hausmacht, also hat er den Betrug durch den DNC 2016 akzeptiert. Und im Letzten Quartal ’23 hat er sein von Quasi-Anhängern okkupiertes Büro gewaltsam räumen lassen, statt mit den Leuten zu reden.
      Der DNC hat eine Reihe falscher Entscheidungen zugunsten der NeoCon-Warmongers getroffen, die ihn fest in der Hand haben. Dadurch wurde auch ein RFK Jr vertrieben, denn er hat die einträglichen Geschäfte des MICC und vor allem auch der Pharma-Lobby gefährdet. Nun sieht der DNC einer Wahlniederlage entgegen, denn die jungen Biden-Wähler von 2020 sind wg Palästina von Biden abgefallen und die Dems haben keine Alternative (Kamala wollen sie nicht!). Kann also noch spannend werden!

  13. Wie immer fulminant geschrieben, lieber Roberto J. de Lapuente.

    Statt eines langen Kommentars nur ein Gedanke von mir, der mir heute morgen beim Lesen des Textes zuerst durch den Kopf schoss:

    Wieso hat eigentlich Josef Stalin 1945 nicht gleich den Durchmarsch bis an die Küsten der Normandie befohlen, statt Winston Churchill, der ja den Plan gehabt haben soll gleich weiter nach Moskau zu marschieren?

    Soviel zur (angeblichen) Gefährlichkeit des (angelich imperialen) Russlands (= bzw. auch der ehemaligen Sowjetunion)….

    Zynische Grüße
    Bernie

  14. Ich mag solche Art Trump-Artikel nicht – und die gibt es in ähnlicher Art mittlerweile zu Hauf.
    Denn trotz aller Relativierungen und Abwägungen, dass er vielleicht das kleinere Übel ist oder vielleicht sogar in gewissem Maße ein Segen für Europa, gilt für mich noch immer: Trump ist einfach ein D U M M E S S C H W E I N !

    Dabei geht es mir gar nicht so sehr um geschmackliche Fragen oder Fragen der Ästhetik, wo er natürlich auch unterirdisch ist, aber das ist ja politisch eher nebensächlich relevant. Trump ist einfach ein völlig skrupeloser und verantwortungsloser Mensch, der die Gegenreaktion in der amerikanischen Gesellschaft gegen die liberale Dominanz schamlos ausnutzt zum eigenen Profit und das mit den miesesten Methoden. Dass das herrschende Regime auf seine Art nicht unbedingt besser ist, bedeutet noch lange nicht, dass Trump insgesamt was Besseres hervorbringt. Vielleicht würde es wirklich an einigen Stellen besser, an anderen dafür umso schlimmer.
    Das einzig Gute könnte vielleicht darin liegen, dass seine Politik, weil so schlecht und dumm, am Ende dazu führt, dass der Zusammenbruch der us-amerikanische Hegemonie sich noch beschleunigt, aber das halte ich keineswegs für sicher.

    Und mir kann keiner erzählen, dass “Make America great again” darauf abzielt die hegemonialen Bestrebungen der USA am Ende zurückzuschrauben, NIEMALS!
    Vielleicht, aber nur ganz vielleicht, wäre es nicht zu diesem Krieg in der Ukraine gekommen oder er wäre schneller geendet. Dafür wäre der Stress mit China noch größer und Israel hätte noch mehr freie Hand als sowieso schon.

    Und Trump ist sicher kein “großes Individuum” wie W. Wirth hier geschrieben hat. Und ihn mit De Gaulle zu vergleichen ist erst recht vermessen, egal was mit “groß” hier jetzt wirklich gemeint ist. Trump ist natürlich auf seine Art auch ein Karrierist. Die Karriere hat er im Fernsehen gemacht. Trump benutzt einfach nur ein paar massenpsychologisch wirksame Tricks zu denen sich bisher niemand anders getraut hat, mehr ist das nicht!
    Und selten geworden sind die “großen Einzelnen”, wie W. Wirth meint, doch sicher nicht. Egal ob sie Putin, Erdogan, Bolsonaro, Orban usw. heißen; Wobei fast alle von denen noch ein deutlich höheres Niveau und deutlich mehr Verstand aufweisen als Trump.
    Aber ob bei den aktuellen “großen Einzelnen” ein wirklich Großer dabei ist, möchte ich mal bezweifeln.

    Ich denke, und das sollte man sich auch für die deutsche Politik und viele andere Länder so einprägen, ich denke man muss ich daran gewöhnen, dass die ‘Alternativen’, die sich in den sogenannten Demokratien so darbieten, in der Regel immer genauso schlecht oder zumindest nur unwesentlich und damit unwirksam besser sind als die gerade herrschende Clique.
    Es gibt KEINE echte Alternative zur Zeit und das ist systemisch natürlich auch gewollt. Es gibt Fake-Alternativen wie Trump oder die AFD, mehr nicht. Aber solange die Leute darauf anspringen, denn irgendwo drauf muss man ja seine von der Frustration getriebenen Hoffnungen setzen, funktioniert das System in alle Ruhe weiter.

    1. “Es gibt KEINE echte Alternative zur Zeit ”

      Warum denn gleich so grundsätzlich? Es geht doch hier nur um die außenpolitische Wirkungen von Trumps Präsidentschaft, und die dürfte mit Abstand weniger gefährlich für die Welt sein, als die “demokratische” US-Politik.

      1. …mit Abstand weniger gefährlich für die Welt sein, als die „demokratische“ US-Politik.

        Das halte ich für eine Illusion, kann dir aber das Gegenteil nicht beweisen. Ist halt Einschätzungssache.
        Immerhin hat Trump das Atom-Abkommen mit dem Iran beendet.
        Ich vermute Trump hatte in seiner letzten Amtsperiode einfach noch nicht genug Zeit um sich gegen gewisse Kräfte durchzusetzen, die eine andere Strategie bevorzugten. Möglicherweise will (oder wollte) die Trump-Fraktion lieber über den Iran gegen China Front machen und nicht über Ukraine/Russland.
        Aber wenn er, was wahrscheinlich ist, im Herbst wieder Präsident ist, werden wir sicher noch erfahren wie “friedliebend” er ist.

        1. Einen Krieg gg den Iran hatten die NeoCons unter Trump schon vorbereitet, inkl der auslösenden Provokation. Kurz vor Trumps endgültigem Befehl hat er die Kriegsstrategen gefragt, was sie für danach geplant hatten. Natürlich wie immer nichts. Daraufhin hat er den Befehl nicht gegeben und der Angriff wurde abgeblasen.
          Nun frage ich Two Moon, was ist daran dumm?! Nur, weil du ihn wg seiner Persönlichkeitsfehler nicht magst, heißt das ja nicht, dass er nicht selbständig denken und analysieren kann. Und als Vertreter der Neureichen gg die alte Ivy-League-Schickeria der Ostküste, der nicht an deren Geschäften beteiligt ist, muss er ja nicht in deren Chorus einstimmen. Wie einst die Hanse-Senatoren rechnet er Kosten gg Nutzen auf und dabei kommt wie weiland ein Kriegszug nur infrage, wenn er fast sicher erfolgreich ist. War er es nicht, konnte die Hanse auch schon mal den/die Verantwortlichen hinrichten lassen. Das könnte Trump allerdings auch ganz im Gegenteiligen geschehen, sogar bevor er Wahlen gewinnt.

    2. Trump weiß im Gegensatz zu vielen seiner Rivalen, worauf seine Selbstherrlichkeit zu bauen hat: auf eine “prosperierende USA”.
      Dabei geht er wesentlich klüger, geschickter und fundierter vor als diejenigen, welche für plumpes Profitinteresse nicht davor zurückschrecken, einen Weltkrieg zu riskieren.
      Und Trump ist sicher lernfähiger als ein Großteil der US-Administration.
      Er ist Geschäftsmann mit einer gewissen Naivität und Offenheit, welche den anderen oft grundsätzlich fehlt.
      Der US-amerikanische Generalstabschef hat schon vor etwas mehr als einem Jahr festgestellt, dass die Ukraine den Krieg selbst konventionell nicht gewinnen kann.
      Diese Erkenntnis wurde bis zum Eintritt der bitteren Realität ignoriert.
      Einen solchen Wahn würde ich Trump nicht unterstellen. Trump ist Geschäftsmann und daher schon stärker an Pragmatismus gewöhnt als eitle Administrationshorden, denen dann doch der Mut zur individuellen Handschrift fehlt.
      Natürlich ist er auch ein Arschloch. Aber es gib wesentlich größere und gefährlichere.
      Und auch grottenschlecht falschere wie Biden, welcher es in punkto Doppelzüngigkeit locker mit dem Scholzomaten aufnehmen kann. Natürlich immer unter Prämisse, dass er noch hinreichend zurechnungsfähig ist.

      Obama ist sicher intelligenter als Trump.
      Aber im Zweifel würde ich dessen Mindestintelligenz geringer einschätzen als die von Trump. Und der Grund dafür ist, dass Trumps Eitelkeit ihn nicht über jedes Stöckchen des Deep State springen läßt.
      Das ist übrigens eine materialistische Analyse jenseits moralinsaurer Hirngespinste philisternder Pharisäer, dieser Kleingläubigen in Sachen wirklicher Humanität.
      Und jeder Frontnahe wird mir dies bestätigen können.

      1. Der US-amerikanische Generalstabschef hat schon vor etwas mehr als einem Jahr festgestellt, dass die Ukraine den Krieg selbst konventionell nicht gewinnen kann.
        Diese Erkenntnis wurde bis zum Eintritt der bitteren Realität ignoriert.

        Das glaube ich nicht. Ich glaube die USA haben nie ernsthaft damit gerechnet, dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann. Sonst hätten sie eine weit massivere Unterstützung gegeben. Aber das war ihnen ja auch nicht wichtig. Entscheidend für die USA war _nur_, dass die Ukraine es den Russen ordentlich schwer machte, dass sie ihren MIT gepuscht haben, dass sie Europa geschwächt und fester an die Kandarre bekommen haben und nun ihr Fracking-Gas besser verkaufen können.
        Verkalkuliert haben sich die USA aber wahrscheinlich damit wie wenig Russland wirtschaftlich durch den Krieg (bisher) gelitten hat.

        Einen solchen Wahn würde ich Trump nicht unterstellen. Trump ist Geschäftsmann und daher schon stärker an Pragmatismus gewöhnt als eitle Administrationshorden, denen dann doch der Mut zur individuellen Handschrift fehlt.

        Trump ist mehr ein Mafiosi als ein Geschäftsmann. Geschäftlich war er nicht sonderlich erfolgreich, immerhin hat er ja schon ein Vermögen geerbt und viele Projekte in den Sand gesetzt.
        Intelligent ist er auch nicht. Putin ist intelligent.
        Trump hat eher eine Art instinkthafte Schläue, resultierend hauptsächlich aus der Skrupelosigkeit nur seine egoistischen Interessen durchzusetzen.
        Skrupelosigkeit kann manchmal den Eindruck von Schläue oder Intelligenz erwecken. Ist es aber nicht wirklich. Jeder von uns hier, die wir uns doch alle halbwegs sozial verhalten (Mit Betonung auf _halbwegs_ : PHZ du bist natürlich nicht gemeint!), würden auch wie die top-schlauen Trickser rüberkommen, wenn wir nur hinreichend skrupelos wären.

      1. Die Herrschaften sind im Lager der US Army, die den Dreckjob für die Wallstreet Army macht, der wiederum Trump angehört. Also alle im selben Club, wenn auch mit unterschiedlichen Verhaltenauffälligkeiten.

        Schweine sind weder dumm noch führen sie Kriege.

      2. @ RH: Ich schrieb doch selbst:

        “Dass das herrschende Regime auf seine Art nicht unbedingt besser ist, bedeutet noch lange nicht, dass Trump insgesamt was Besseres hervorbringt. Vielleicht würde es wirklich an einigen Stellen besser, an anderen dafür umso schlimmer.”

        Ich habe nirgendwo gesagt, dass die Anderen besser wären. Mein Punkt ist doch wohl eindeutig, dass Trump in keiner Weise besser ist, er ist blos auf andere Weise mies. Aber dieser Illusion, dass Trump irgendwo weniger schlimm sein könnte, wollen sich ja hier so einige hingeben.

      3. Ich präzisiere: Trump ist einfach ein D U M M E S S C H W E I N !
        Die anderen von dir genannten sind einfach M I E S E R A T T E N!
        Am Ende aber ähnlich übel.

        Trump hat halt die Arroganz ( die dann auch noch bewundert wird) es zum großen Teil gar nicht hintenrum zu machen, sondern ganz offen. Aber im Grunde genommen ist das noch die größere Perfidie als die Hinterum-Heuchelei der Anderen, eben weil diese Offenheit und Arroganz auch kalkuliert ist. Es ist quasi doppelt geheuchelt.

  15. Die Kennedys wurden einfach mal so getötet…
    Die Illusion ein Mann an der Spitze von Amerika könnte was ändern, ist eine Illusion. Zuerst müsste der tiefe Staat zur handlungsunfähig getrieben werden und das kann nur über das Kapital funktionieren. In Davos zum WEF sind ‘1000’ Unternehmen beteiligt, genau diese und ähnliche andere Organisationen gehören zuerst verboten und welche Regierung im Westen fördert das?
    Die NATO ist auch ein Teil dessen und erfährt ja gerade in der Ukraine eine Niederlage, aber ihr giftiger Zahn ist eben wie das Kapital, giftig.
    Ich persönlich glaube an keinen Parteifuzzie, sondern an Demokratie durch das Volk mit dem Volk. Wir Bürger müssen uns neu erfinden und nicht mehr an ein altes marodes System das Demokratie ruft, aber Diktate durchsetzt.
    Das hat ja Sarah mit ihrer kürzlich neu eingeführten Partei bestens bewiesen, wie man umfällt bevor es erst los geht!

    1. Erstens weiß jeder, der wirklich was verändern will, dass er hinreichend Ersatz zur Umsetzung seiner Botschaft braucht und auch entschiedene Konsequenz, die sich nicht davor zurück schreckt, destruktive Gegner eigenhändig über den Jordan zu schicken.
      Dafür waren die Kennedys zu jung und unerfahren.
      Und eine ganz so klare Agenda hatten sie auch nicht. Und im Zweifel blieben sie Zauderer. Was aber angesichts des Satzes zuvor nicht verwundern sollte.
      Sahra wird wesentlich das Programm ihres Mannes verwirklichen wollen.
      Und da sind die letzten Zeilen dessen Agenda noch keineswegs in die Rinde geritzt.
      Es tut sich einiges auf wissenschaftlicher Ebene im Kernbereich des Themengebiets von Flassbeck & Co.
      Ich kann das so salopp schreiben, weil ich wirklich weiß, von was ich “spreche”.
      Und seltsamerweise wird das gewisse Kreise in jeder Partei zwingen, Farbe zu bekennen.
      Noch nicht. morgen, aber übermorgen bestimmt.

      1. Ersteinmal danke für deine Gedanken und ich hoffe das du nicht enttäuscht wirst.
        Für mich allerdings bleibt eines festzuhalten :
        Solange eine simulierte Demokratie dazu benutzt wird Milliarden umzusetzen, dann ist die Politik im Sog der generierten Gewinne. Wenn Wahlen nur noch über Spenden/Gönner oder andere Institutionen getätigt werden, hat man es m.M.n mit einer gezielten Beeinflussung zu tun und der Demo wird zu einem ‘crazy’ deklariert.
        Warum setzt sich Roberto mit einer Zeile zu dem ‘Parteilosen’ Kandidat Kennedy jr. ein?
        Deutschland hatte über 70 Jahre Zeit, sich aus seiner Situation zu befreien und heute besitzen die Menschen einen Wissensstand, ohne sich selbst zu befreien?
        Braucht Deutschland Trump/Putinmm etc. um sich zu befreien? Das wäre doch etwas ärmlich, oder?

    2. Die Gefahr droht Trump i.Ü. auch, wenn er sich substanziell gegen den MIK aufstellt. Nichtsdestotrotz bin ich ganz bei RJL bzgl. der Ambivalenz um die Persona Trump. Es reicht jedoch schon, bis nach Brüssel zu schauen, dort können wir die seelischen Abgründe in der Schrankwand des Büros von VDL in namentlich sortierten Kompromatakten wiederfinden.

      1. Ja eben! Solange Deutschland an der Seite der USA ist und intellektuell bzw. finanziell diese unterstützt. Es war ja Trump der die deutschen Autobauer ‘befohlen’ hat dort Arbeitsplätze zu kreieren nach deutschen Muster.
        Der Punkt mit den USA oder Alliierten ist, das D einen Friedensvertrag erhält, um ‘FREI’ zu sein. Aber warum will das niemand?
        Russland besteht ja auch als souveräner Staat und ist in der Lage der Not sich weiter zu entwickeln.

  16. Trump ist durch sein “selbst erwirtschaftes” Kapital relativ unabhängig. Er ist Kapitalist,
    aber aber kein Kleptokrat wie die Biden Familie. Trotz seiner oft brachialen Rethorik sind
    seine Handlungen ziemlich rational. Wenn jemand den NeoCons Widerstand entgegen
    bringen kann, dann Trump. das sieht man schon gerade an der Schmutzkampagne gegen ihn.
    Sanders kann ich nicht einordnen.

  17. Egal wer die Mehrzahl der Wahlmännerstimmen auf sich vereinigt,die Gegenseite wird diesen“Sieg“ nicht anerkennen.Dafür sind die USA schon zu tief gespalten.Und wahrscheinlich wird der „tiefe Staat“ versuchen,Trump vor den Wahlen ins Gefängnis zu bringen.
    Und wenn das nicht hilft,wird Trump ermordet.Die Dems können unter keinen Umständen Trump nochmals ins WH einziehen lassen.Der Bürgerkrieg 2.0 liegt in der Luft…und damit das finale Ende des transatlantischen Imperiums.

    1. Halte dieses Szenario auch für ziemlich wahrscheinlich. Trump weiss, wie man Massen mobilisiert, und er will um jeden Preis zurück an die Macht. Es wird Revolten geben, egal, was mit Trump geschieht.
      Die Dems machten schon immer den Fehler, den Furor der Trumpisten zu unterschätzen. Das wird sich in diesem Jahr rächen.

    2. Das ist genau das Problem in unseren heutigen Zeit.
      Das Menschen genau das wiedergeben was seit Jahr und Tag geschieht, Gesetzlosigkeit!
      Gesetzlosigkeit hat mal rein gar nichts mit Demokratie und ihrer entsprechenden Verfassung zu tun. Nun ja, die Menschheit hat ja noch ein. bisschen Zeit, um sich zu verbessern…

  18. Gut verargumentiert, warum Trump eben viel besser ist, als die meisten Deutschen glauben. Das wird von seinen Gegnern allerdings nicht gelesen werden – das halten die keine 3 Sätze lang aus.
    Genau dort liegt unser “demokratisches” Problem. “Selbstdenken” ist zwar ein demokratisches Diktat, wird hier jedoch so gut wie nie praktiziert: Immer werden sogenannte “Studien, Dokumentationen und Experten” zitiert, die es verunmöglichen, selbstständig zu eigenen Schlüssen zu kommen.
    Mit dem Herzen zu denken, versucht “im Mainstream” einfach mal gar keiner: Was genau will man einem Präsidenten (bzw. neuerdings wieder “Kandidaten”) vorwerfen, der Kriege als Geschäftsmodell ablehnt???
    Dass er angeblich “Busen grapscht” und angeblich “das Capitol stürmen läßt”? Lächerlich, wenn dagegen steht, dass zig-tausende Menschen trotz seiner – oder gerade durch seine – Politik am Leben bleiben. Übrigens ein Versprechen, dass die wenigsten US-Präsidenten gemacht/gehalten hätten…

    1. Trump denkt nicht mit dem Herzen, sondern mit seinem Geldbeutel.
      Das kann in gewissen Situation von Vorteil sein.
      Von Trump jedoch zu erwarten, dass er als Pazifist die Welt retten würde, halte ich für eine kapitale Fehleinschätzung.
      Das Engagement der USA in der Ukraine hat nur den Zweck, Russland und Deutschland zu schwächen, die EU gefügig zu machen und die NATO zu stärken. Mag sein, dass Trump eine andere Strategie gewählt hätte. Aber das eigentliche Ziel der USA ist es, die hegemoniale Potenz der Supermacht China zu begrenzen.
      An diesem Ziel hat auch Trump gearbeitet. Er hat den Handelskrieg mit China eskaliert. Er würde ziemlich sicher auch eine militärische Konfrontation mit China nicht scheuen.
      Übrigens: Er hat auch die Ukraine aufgerüstet. Er hat in letzter Zeit wiederholt behauptet, dass er Putin in Schach gehalten hätte. Womit wohl? Sicher nicht mit schönen Verträgen und Raketen aus Marzipan.

  19. Man sollte sich auch einmal fragen, inwieweit Trumps plump-dominantes Auftreten nicht bloß eine Masche ist, um bei jener Wählerschaft, auf die er abzielt, als starker Mann dazustehen?! Da bekannt ist, welche sozialen Schichten und Milieus zu seinen Anhängern gehören, wäre er ja dumm beraten, wenn er ihnen nicht auch vom Auftreten her entgegenkäme – also etwas derber, volkstümlicher usw.

    Dass er deswegen von anderen, die ihn ohnehin nie wählen würden, kulturell verachtet wird oder aber intellektuell unterschätzt wird, nimmt er in Kauf. Die Rechnung mag aufgehen.
    Ich bin überzeugt, dass er daher kognitiv und intellektuell unterschätzt wird.

    Ein großer Einzelner MUSS sich ja von den Systemlingen unterscheiden. Wenn er ebenso wie sie aufträte, bliebe er unauffällig – und uninteressant. Und als interessant muss er ja als Person für die Anhänger und möglichen Wähler erscheinen.
    Kurz gesagt: Ein Einzelner, der gegen die Systemlinge und deren Netzwerke und Seilschaften qua eigener Stärke (auch Kapitalstärke) kandidiert, der darf überhaupt nicht so gesittet, brav, unauffällig auftreten wie die anderen.

    Er inszeniert sich eben als Volksführer. Natürlich ist er ein Populist, aber das ist ja kein Makel, sondern eher ein Pluspunkt. Denn wer den “populus” (lat. Volk, Bevölkerung, Nation, Staatsvolk) verachtet, der ist nur durch Lippenbekenntnis ein Demokrat.
    Das griechische Wort “demos” (Staatsvolk) entspricht dem lateinischen Wort “populus” !

    Manche werden einwenden, dass es doch unpassend sei, wenn ein Volksführer selber aus der Oberschicht stammt und Milliardär ist. Die Geschichte zeigt indessen, dass die meisten Politiker, die erfolgreich als Volksführer auftraten, selber nicht aus der Unterschicht stammten. Bekannte Beispiele sind die Gracchen in der römischen Republik, die Anführer der Französischen Revolution und auch Lenin.
    Hinzu kommt, dass er ja anscheinend auch im Hinblick auf die Inhalte seiner Politik von seinen Anhängern geschätzt wird. Mit anderen Worten: Sie sind der Meinung, dass seine Politik ihnen nutzt. Das ist doch schön!

    Und ja, gewiss ist Trump auch eitel, egoman und geltungssüchtig – aber nur wenige Politiker sind das nicht! Bei ihm werden diese Eigenschaften allerdings nicht verborgen und versteckt. Er bekennt sich offen dazu, was seinen Anhängern Achtung abnötigt. Stärke imponiert eben. Außerdem ist man in Amerika ohnehin nicht so schamhaft und taktisch-bescheiden wie in Europa!

    Übrigens bemerkenswert, dass auch hier im Forum die extremen Bewertungen seiner Person dominieren, und zwar in beide Richtungen.

    1. Trumps große innenpolitische Agenda war die Privilegierung der Reichen, die Kürzung der Sozialleistungen und die Opposition gegen Migranten, kurz: die Stärkung der Starken und die Schwächung der Schwachen. Es ist schwierig, daraus eine besondere Achtung für das “Fußvolk” abzuleiten.
      Der Populismus ist Pose. Wie alle Populisten instrumentalisiert auch Trump den Frust der Schwachen für seine geldelitenfreundliche Kampagne. Wären die Hillary-Demokraten nicht so wahnsinnig unsympathisch gewesen, hätte Trump die Wahlen mit Sicherheit verloren. Sein Sieg kam auch nur dank des Wahlmännersystems zustande. Es votierten damals mehr Amerikaner für Hillary.

      1. Ich will Ihnen gar nicht so sehr widersprechen. Außerdem gehöre auch ich zu jenen Leuten, die wohl nicht erfreut wären, wenn ein Mensch wie Trump ins Nachbarhaus einzöge.

        Ich möchte aber einmal ein Gedankenspiel beginnen.
        Nehmen wir an, dass die Analyse richtig ist, dass den USA ein “imperial overstretch” (Paul Kennedy) droht, da die Konkurrenten immer mehr aufholen und die Kosten für die globale Hegemonie zu hoch werden.

        Nehmen wir weiterhin an, dass die Stärke der USA zudem auch durch die gerade stattfindende Entdollarisierung, die enorme Staatsverschuldung und die Schwächung der wirtschaftlichen Basis (Entindustrialisierung) bedroht wird.

        Nehmen wir auch an, dass auf Grund der hohen Migration und des “woken” Kulturkriegs tatsächlich die Stabilität und die relative kulturelle Homogenität gefährdet wird.

        Und gehen wir zuletzt davon aus, dass die in den USA einzuleitende Politik natürlich nur auf dem Boden einer kapitalistischen Ordnung und mit den Reichen, nicht gegen sie, stattfinden kann.

        Wie müsste dann die Politik eines amerikanischen Präsidenten aussehen, um die USA als Staat zu stabilisieren und nachhaltig zu sichern?
        Würde sie sich sehr von Trumps Politik unterscheiden?

        Der Punkt scheint mir der zu sein, dass Teilen der globalistischen Eliten und vielleicht sogar auch Teilen des Tiefen Staats inzwischen das Schicksal der USA (als Land) weniger wichtig ist als das Schicksal und Gedeihen der globalistischen Strukturen, Netzwerke, Großunternehmen usw. Die USA als Staat werden zwar gebraucht, um diese Strukturen zu erhalten, auch um ihre Interessen militärisch abzusichern, doch interessiert dabei die Entwicklung des Landes immer weniger. Und entsprechend sieht es ja auch in Teilen der USA aus.

        Auf den Punkt gebracht:
        Eine Politik für die globalistischen Eliten und eine Politik für das Wohl der USA sind längst nicht mehr deckungsgleich.
        Da für Trump nun aber die Regel “America first!” gilt, brüskiert er zwangsläufig jene Kräfte, denen die globalistische “Eine Welt” des Geldes wichtiger ist.
        Auch das erklärt den abgrundtiefen Hass seiner Gegner auf ihn.

        1. Paul Kennedy liegt zweifellos richtig. Die USA müssen sich langsam mit starker Konkurrenz anfreunden. Trump setzte auf Chauvinismus und Protektionismus, Biden setzt auf starke Allianzen, um den Dominanz-Status der USA zu bewahren.
          Beide Strategien sind hoch konfrontativ. Trumps Strategie ist eher defensiv, Bidens eher aggressiv. Die Frage ist, was Trump tun würde, wenn die amerikanische Wirtschaft den Bach runter geht. Letztlich beruht der Wohlstand der USA auf ihrer Leitwährung, die Verschuldung fast ohne Grenzen zulässt. Wenn der Dollar sein Gewicht in der globalen Wirtschaft verliert, ist Amerikas Wohlstand bedroht. Mit Protektionismus kann dieses Problem nicht gelöst werden. Das dürfte auch Trump verstehen.

          1. Ist die Leitwährung wirklich der Grund für den “nationalen” Wohlstand der USA?
            Ist es nicht vielmehr die Möglichkeit, innerhalb der USA sein Vermögen entsprechend zu vermehren?
            Die USA sind ja keinesfalls grundsätzlich unfähig.
            Ihre Potenz wurde nur teilweise “kastriert”, weil sie von der Kostenseite teilweise nicht mehr wettbewerbsfähig waren.
            Finanzieren können sich die USA selbst. Solange sie relativ wettbewerbsfähig Investoren anlocken oder industrielle Arbeitskraft in einem gewissen Kostenrahmen selbst leisten können, ist das ein eher kleineres Problem.
            Das eigentliche Problem wird sich stärker innenpolitisch innerhalb der USA manifestieren.
            Sind die USA in der Lage, ihrer Bevölkerung eine Perspektive zu bieten, welche auch das untere Drittel mit einschließt?
            Potentiell wären es die USA sicherlich.
            Aber dann ginge es den dortigen Absahnern doch gehörig gegen ihr Konzept.

        2. Auf den Punkt gebracht:
          Eine Politik für die globalistischen Eliten und eine Politik für das Wohl der USA sind längst nicht mehr deckungsgleich.
          Da für Trump nun aber die Regel „America first!“ gilt, brüskiert er zwangsläufig jene Kräfte, denen die globalistische „Eine Welt“ des Geldes wichtiger ist.
          Auch das erklärt den abgrundtiefen Hass seiner Gegner auf ihn.

          Aber nein Herr Wirth. Den abgrundtiefen Hass seiner Gegner auf ihn kann das nicht erklären, denn die meisten von denen, die ihn so hassen, haben von diesen Zusammenhängen gar keine Ahnung und natürlich auch keine Sympathie für irgendwelche globalistischen Geld-Eliten.
          Die Meisten von denen haben auch mit globalistischen Geld-Eliten nichts zu tun.
          Im Übrigen ist der Hass der Trumpfans auf ihre Gegner nicht minder heftig. Auch der Hass der elitären Trumpfraktion, die es ja nun auch gibt.

          1. Der DNC ist fest in der Hand der NeoCons, des MICC, der Pharmalobby und der Warmongers. Und die traditionellen Anhänger der Demokraten aus der breiten Masse haben das wohl eher noch nicht bemerkt, weil sie sich genauso oder noch einseitiger informieren als ihre Gegner. Dabei verbreitet sich in den USA doch immer mehr die Erkenntnis, dass es sich bei Dems und Reps um eine Uniparty handelt, die von ihren rechten Flügeln beherrscht wird. Das ist beim RNC noch nicht so eindeutig wie beim DNC. Deshalb haben die NeoCons bei den Reps auch Nikki so generös unterstützt (43-44 Mrd $ allein für den Iowa-Caucas). Jetzt muss nur noch Trump ausgeschaltet werden, dann ist ein deepstate- und neocon-freundlicher POTUS im November garantiert.
            Setzt sich diese Erkenntnis allgemein durch, könnte das Wahlvolk (ohne Trump) auch auf einen Kandidaten jenseits von Dems und Reps ausweichen. Perspektivisch durchaus wahrscheinlich, aber, ob schon jetzt, fraglich.

    2. Die Idee das Herrschende (Dikatoren, Monarchen, Präsidenten und Politiker) den Willen der Beherrschten vertreten ist seit je her falsch.

      Ich empfehle zur Vertiefung etwas von https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Mausfeld#Demokratie-_und_medienkritische_Beiträge – ist wirklich lesenswert.

      Deinen/Ihren Beitrag schätze ich wirklich sehr, die einseitige Politik von Trump führt schlicht und ergreifend in eine unilaterale Sackgasse, und wird mehr Probleme verursachen als sie löst.

      Die Welt wird immer volatiler (instabiler), diese Volatilität (Flüchtigkeit) produziert Angst, Unsicherheit und Zweifel in großen Teilen der Bevölkerung, und je größer der Wohlstand, desto größer die Verlustängste.

      Eines der zentralen Erkenntnisse nach dem Ende der Pandemie ist, die Bevölkerung gut zu informieren anstatt sie zu verunsichern oder einzuschränken. Ergo, weniger Paternalismus (Bevormundung).

  20. Wenn die Teilnahme Trumps an der Präsidentschaftswahl verboten wird, dann hat das für die BRD nicht nur außenpolitische sondern auch innenpolitische Folgen. Denn was in den USA im Kampf gegen Rechts und Populismus recht ist, kann in der BRD nur billig sein. Die Hemmungen gegen ein AfD Verbot werden verschwinden. Man wird auf die USA als demokratisches Vorbild und als Schutzmacht hinweisen. Was dann passiert, habe ich oben schon geschrieben.

  21. Zum ersten Mal enttäuschen Sie mich, Herr De Lapuente: Sie scheinen tatsächlich zu glauben,
    dass die amerikanische Außenpolitik vom
    amerikanischen Präsidenten gemacht wird.
    Amüsant. Aber das meinen sie nicht wirklich, oder?

  22. Es ist schon erstaunlich wie Kommentatoren die deutsche Verfasstheit auf die USA projiziert. Sie begeben sich Fürsorglos zum untergegebenen.
    Traurig sehr traurig zu lesen, inwieweit die Manipulation fortgeschrittenen ist.
    Lagerverhalten zu irgendwelchen Staaten ist überflüssig, das sollte nicht der deutschen Bürgers Angelegenheit sein! Denn es geht doch nach den Kriterien, was ein Staat für sein Volk erbringt und zu welchem Mass das Volk dazu fähig ist, diesem Staat zu dienen.
    Jede bilaterale Verhandlung zwischen Staaten, liegt an ihrer Fähigkeit Interessen durchzusetzen. Das alles benötigt keine ‘Bündnisse’, sondern diplomatische Verhandlungsfähigkeit und zwar auf Augenhöhe.
    Die seit langem laufenden Blindgänger, sind nun wirklich nicht mehr zu ertragen.
    Wenn Deutschland so stark ist, wie man es diesem Land so zuschreibt, ja wen benötigt dieses Land um ihr können zu beschützen? Die Antwort ist naheliegend, die Menschen dir in diesem Gebiet leben und eben nicht Besatzer.

  23. Trump brüstet sich damit, dass Europäer Milliarden für Rüstung ausgegeben haben, nachdem er Europa im Angriffsfall nicht verteidigen wollte. 10 von 10 möglichen Punkten in selektiver Wahrnehmung.

    »The idea that he would abandon our allies if he doesn’t get his way underscores what we already know to be true about Donald Trump: The only person he cares about is himself…« sagt Ammar Moussa (Demokraten).

    Trump würde jetzt vermutlich sagen »Witchhunt…« oder »Fake news…«. Positiv an der Schlammschlacht die, die Amerikaner den Wahlkampf nennen, es ist unterhaltsamer als Houellebecq oder Realitystars. Es bleibt die beste Demokratie, die für Geld käuflich ist.

  24. Nicht, dass das Schule macht. Sonst steht zu befürchten, dass China und Nordkorea ihrem kleineren und schwächeren Partner Russland auch noch die Militärhilfe streicht.
    Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die Amis im WKII den Russen nicht aus der Scheiße geholfen hätten. Dann hätten sie Russland gleich mitbefreien müssen. Obwohl, dann hätten wir heute vermutlich nicht dieses fragile Terrorgebilde vor der europäischen Haustüre.

    phz (2000)

  25. Rede des demokratischen Abgeordneten Vernon Jones (Georgia) beim Republikaner-Parteitag 2020:

    “Ich heiße Vernon Jones. Ich bin ein Abgeordneter aus dem großen Staat Georgia. Wie Sie sehen, bin ich ein farbiger Mann (Man of Color) und ich bin ein lebenslanger Demokrat.

    Sie fragen sich vielleicht: „Warum spricht ein lebenslanger Demokrat auf dem Republikanischen Nationalkonvent?“ Das ist eine faire Frage. Hier ist die Antwort:

    Die Demokratische Partei möchte nicht, dass die Schwarzen die mentale Plantage verlassen, auf der sie uns seit Jahrzehnten hält. Aber ich habe Neuigkeiten: Wir sind freie Menschen mit freien Gedanken.

    Ich bin Teil eines großen und wachsenden Teils der schwarzen Gemeinschaft, die unabhängig denken und wir glauben, dass Donald Trump der Präsident ist, den Amerika braucht, um uns vorwärts zu führen.

    Diese Zeit eignet sich nicht zum Verschlafen. Joe Biden hatte 47 Jahre Zeit, um Ergebnisse zu erzielen. Aber er redet nur und handelt nicht, genau wie so viele dieser Demokraten, die seit Jahrzehnten Versprechungen machen.

    Als Präsident Trump versuchte, die schwarze Stimme zu erhalten, wurden die Führer der Demokratischen Partei verrückt. Nancy Pelosi und Chuck Schumer trugen buchstäblich Kente-Stoffschals im Kapitol, als ob diese Anbiederung genug wäre, um uns ruhig zu stellen.

    Lassen Sie mich erklären, warum ich unseren Präsidenten unterstütze.

    Ich bin im Süden aufgewachsen. Meine Eltern bauten mit ihren eigenen Händen einen Block aus Schlackenbeton mit vier Räumen und ohne Inneninstallationen. Sie hatten eine sehr begrenzte Ausbildung, aber sie impften uns eine starke Arbeitsmoral ein, die mich von den Tabakfeldern in North Carolina zu den heiligen Hallen der Generalversammlung von Georgia führen sollte.

    Meine Eltern lehrten mich, wenn ich an Gott glaube, hart arbeite und jeden Menschen fair behandele, gibt es keine Grenze für das, was wir erreichen können.

    Ich besuchte die North Carolina Central University, ein historisch schwarzes College. Seit Generationen sind diese historisch schwarzen Colleges der Nährboden für schwarze Wissenschaftler in Mathematik, Naturwissenschaften, Religion, Ingenieurwesen und Politik. Sie sind wichtige Sprungbretter für den Erfolg der Schwarzen. Aber die Demokraten haben sie nicht so behandelt.

    Als Präsident Trump sein Amt antrat, änderte er alles. Er lieferte historisch einzigartige Mittel an die historisch schwarzen Colleges und er hat sie für zehn Jahre garantiert. Das gab unseren Colleges Stabilität, die Chance zu wachsen und die nächste Generation schwarzer Führungskräfte hervorzubringen.

    Das stimmt. Donald Trump hat das getan.

    Er unterstützte auch Initiativen zur Schulwahl, um sicherzustellen, dass jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft oder Postleitzahl, Zugang zu einer großartigen Ausbildung hat. Aber Bildung ist nur der Anfang.

    Der Präsident baute zudem die umfassendste Wirtschaft aller Zeiten auf,
    mit einer Rekordbeschäftigungsquote für Afroamerikaner und einer
    Rekordbeteiligung an der Belegschaft.​​​​​​​

    Er hat Opportunity Zones in die Trump-Steuergesetzgebung aufgenommen, die in den kommenden Jahrzehnten Investitionen in unsere Gemeinden vorantreiben wird. Er stellte die Interessen der amerikanischen Arbeiter und insbesondere der schwarzen Arbeiter in den Vordergrund.

    Das stimmt. Donald Trump hat das getan.

    Er lieferte eine historische Reform der Strafjustiz. Er beendete ein für alle Mal die Politik der Masseneinkerkerung von Schwarzen, die unsere Gemeinschaften dezimiert hat.

    Demokraten haben das nicht geschafft! Obama konnte es nicht tun! Joe Biden und Kamala Harris konnten es definitiv nicht! Aber Donald Trump tat es. Er arbeitet auch jeden Tag daran, unsere Gemeinden sicherer zu machen.

    Als ehemaliger County Executive von DeKalb County in Georgia leitete ich eine der größten öffentlichen Sicherheitsabteilungen im Südosten. Ich habe auf beiden Seiten tragische Schießereien gesehen, Beamte, die Bürger töteten, und Bürger, die Beamte im Dienst töteten.

    Polizisten sind unsere Mitbürger. Sie lieben unser Land. Sie haben Familien. Sie leben in unseren Gemeinden. Leider haben die Demokraten unseren tapferen Polizisten den Rücken gekehrt. Sie nennen es „Defunding“, aber es ist eine Gefahr für unsere Städte, unsere Nachbarschaften und unsere Kinder.

    Ist es nicht ironisch, dass die demokratischen Politiker niemals ohne Sicherheitspersonal ihre Häuser verlassen, die sie jederzeit schützen? Warum verzichten sie nicht auf ihre Sicherheit und ersetzen das Sicherheitspersonal durch Sozialarbeiter, denn das ist es schließlich, was sie für uns wollen.

    Unsere Polizei benötigt mehr Mittel, nicht weniger, für häufig notwendige psychologische Betreuung und für mehr Deeskalation und für bessere Ausbildung in Einsatz von Gewalt. Dies sind die vernünftigen Lösungen, die Präsident Trump unterstützt, echte, aufrichtige Polizeireformen.

    Das stimmt. Donald Trump hat das getan.

    Bildung, Arbeitsplätze, Sicherheit, Sicherheit, bei jeder sich bietenden Gelegenheit und in nur einer Amtszeit zerstörte Trump die negativen Kräfte, denen die schwarze Gemeinschaft seit Jahrzehnten zum Opfer fiel. Er gab uns die Gelegenheit aufzustehen.

    Nun, Sie können es sich vorstellen, als ich öffentlich meine Unterstützung für Präsident Trump ankündigte, brach die Hölle los. Ich wurde bedroht, als peinlich bezeichnet und von meiner Partei zum Rücktritt aufgefordert. Leider passt das zu der Demokratischen Partei und wie sie unabhängig denkende schwarze Männer und Frauen sehen. Aber ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass schwarze Stimmen wacher und lauter werden als je zuvor.

    Die Demokratische Partei hat sich mit einer Pandemie infiziert: Intoleranz, Fanatismus, Sozialismus, Vorurteile gegen die Strafverfolgungsbehörden und eine gefährliche Toleranz für Menschen, die andere angreifen, Eigentum zerstören und unsere Gemeinschaften terrorisieren. Darum geht es bei dieser Wahl.

    Und deshalb braucht Amerika jetzt mehr denn je Donald Trump für weitere vier Jahre im Oval Office! Gott segne Sie und wählen Sie Trump!

  26. @Lucqx 22. Januar 2024 um 19:56 Uhr
    Die Leitwährung ist gewiss nicht der einzige Grund, nicht einmal die Grundursache. Die Leitwährungsposition entstand im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, als die USA durch rasante Industrialisierung, Landwirtschafts- und Bergbau-/Energieproduktion und Exporte aus der Schuldnerrolle herauskamen und ein Bankensystem, ebenbürtig der City of London und der europäisch-kontinentalen Finanzwirtschaft aufbauten, eine blutige, von Massenmorden, Genoziden (Philippinen), Arbeiterunterdrückung und politischen Justizmorden begleitete Erfolgsgeschichte. Der erste Weltkrieg machte dann die USA zum Weltgläubiger und Hegemon über UK und den Kontinent. Die Zwischenkriegszeit konsolidierte diese Rolle, und am Ende des zweiten Weltkriegs entfielen auf die USA 47% der Weltindustrieproduktion. Alle grossen Staaten und die meisten kleinen waren in den USA verschuldet, wenn man von der Sondersituation der UdSSR und der sozialistischen Länder absieht.

    Das war die Grundlage der Dominanz des US-Dollar, der mit dem Bretton-Woodssystem Jahrzehnte lang „besser als Gold“ war. Die Rekonstruktions- und Weltmarktkonjunktur war erheblich beeinflusst von US-Kapitalexporten und Direktinvestitionen, wodurch es erst zum Ausgleich des Zahlungsbilanzungleichgewichts und dann zu dessen Umkehr in eine Schuldnerposition der USA kam. Die weltweite Ausdehnung des US-Militärs und die Kriege vor allem in Korea und Vietnam spielten dabei eine bedeutende Rolle. Die USA wurden zunehmend zum Nettoimporteur in anderen Ländern hergestellter Waren.

    Die Währungskrisen der siebziger Jahre beendeten schliesslich das Währungssystem von Bretton Woods. Der Dollar als Weltwährung überlebte das durch die Bindung der Begleichung der Ölrechnungen an den Dollar. In der Zwischenzeit waren die USA als Industriemacht zurückgefallen, und die US-Ökonomen feierten das als „Dienstleistungsgesellschaft“ und „Consumerism“. Profite erwirtschafteten vorwiegend „Produkte der Finanzindustrie“ und „Intellectual Property“, was Hudson (in Anlehnung an Ricardo und Marx) als „rent seeking capital“ durchaus treffend bezeichnet.

    Zusammen mit der Beherrschung der internationalen Finanzorganisationen (IMF, World Bank, BIS etc.) und einem zunehmend exterritorialisierten lawfare-System von Anwaltskonzernen ergab sich da ein Tribut- und Plünderungssystem, das sich anfangs noch auf die herausragende Rolle der US-Wissenschaften stützen konnte. Solange die USA als reiches Land attraktiv blieben, konnten sie das intellektuelle Potential der Welt aufkaufen, wobei die Leistungsfähigkeit und das Renommee der US-Hochschulen Talente aus aller Welt anzogen, einschliesslich Emigranten aus den repressiven realsozialistischen Staaten, wodurch nicht nur die USA an deren besseren Erziehungs- und Schulsystemen parasitieren konnten.

    Dieses System, dass mit dem „realen Schein“ der westlichen Überlegenheit und Attraktivität wesentliche Ursache des Zusammenbruchs der realsozialistischen Systeme war (der nicht ohne aktive Mithilfe stattfand), begann bereits in der Thatcher-Reagan-Ära mit der „Neolib/-con-Revolution“ hohlzudrehen, was durch den „unipolaren Moment“ zunächst maskiert wurde.

    Der Neoliberalismus kündigte, bereits im Jahrzehnt vor dem Ende der UdSSR, in den Ländern, in denen die Arbeiterklasse besonders verwundbar war, nämlich den USA und dem UK Thatchers (wo es Jahre mörderischen, teils blutigen Klassenkampfes brauchte, um die Arbeiterorganisationen niederzuwerfen), den „Wohlfahrtsstaats“konsens des Kalten Krieges auf. In den Halbkolonien Südamerikas, Afrikas und Asiens waren dazu nur die Finanzorganisationen und notfalls „economic hitmen“, Todesschwadronen und Militärputsche nötig. Später, im Rahmen der Neocon-Offensiven, entwickelte sich das flexiblere Konzept der „Farbenrevolutionen“, das auch in China im Juni 1989 versucht wurde, aber scheiterte. In Westeuropa brauchte die volle neoliberale Wende ein weiteres Jahrzehnt.

    Die Geschichte des Neocon-Imperialismus ist bekannt, entwickelt als „Schocktherapie“ im chilenischen Freiluft-KZ Pinochets, später weiter .. verfeinert. Eine Lancet-Studie schätzt die Humankosten der postsowjetischen Regime auf 18 Millionen Tote, 15 Millionen davon in Jelzins Russland. Der UdSSR-Beitrag von Nicolas Werth im „livre noir du communisme“ des Holocaustverharmlosers Courtois siedelt die Humankosten des UdSSR-Kommunismus von 1917-1950 in der gleichen Grössenordnung (19 Millionen) ein, 11-12 davon in den grossen Hungersnöten 1920/21 und 1932/33. Wenn man die UdSSR am Ende der Stalinzeit und Russland am Ende der Jelzinzeit vergleicht, kann man eventuell verstehen, wer von beiden in Russland heute populärer ist (meinjanur).

    Dabei hört die Blutspur der Neocons damit nicht auf, Millionen in Westasien, mindestens Hunderttausende in Südamerika und in Ex-Jugoslawien, eher mehr in Afrika, Libyen unter anderem. Das Konzept von „Farbenrevolutionen“, „arabischem Frühling“ und „Regime Change“-Versuchen in Syrien sind ein weiteres Kapitel, schliesslich die Regime Change-Aggression gegen die Ukraine, erst misslungen 2004, dann erneut 2013/14 mit dem Krieg gegen den Donbass als Resultat. Der weitere Verlauf ist bekannt.

    Die Rolle des US-Dollar, den Naive wie Tom Gard immer noch (?) mit „Weltgeld“ verwechseln, ist durch die explosiv wachsenden Defizite, der Staats-, Privat- und Unternehmensverschuldung bereits um das Milennium herum weitgehend untergraben gewesen. Die Machtposition der Finanzoligarchie und des Staates hat es ermöglicht, das durch jahrzehntelange extreme Niedrigzinspolitik zu maskieren.

    Nach der Covid-Pandemie hat der von den USA praktisch gestartete Ukrainekrieg die Rolle des Dollar nachhaltig erschüttert. Das arrogante Einfrieren der russischen Auslandsguthaben hat das Vertrauen in den Fed als „last resort“ erledigt. Wenn Staaten wie Saudiarabien bilaterale Währungsswaps vereinbaren und auch China seine Dollartreasuries schrittweise liquidiert, und Saudiarabien sich den BRICS annähert, markiert das in der Tat eine „Zeitenwende“. Die Inflation in Folge der Covid-induzierten Stützungen, mehr aber noch durch die antirussischen Sanktionen, erzwang das Abgehen vom längst obsoleten quantitative easing – ob alle Zinserhöhungen nötig und sinnvoll waren, mag dahinstehen. Im Ergebnis kostet den US-Staat der Schuldendienst fast so viel wie der aufgeblähte Kriegsetat.

    Im Ergebnis: Die Leitwährungsrolle war und ist gewiss nicht die Ursache für den US-„Wohlstand“, der ja mittlerweile eindrucksvoll bröckelt, mit Bahnstrecken wie Achterbahnen, einstürzenden Brücken, Staatshauptstädten wie Jackson MI ohne Wasserversorgung, Opiatepidemie, Massenobdachlosigkeit und Kriminalität. Sie war und ist aber einer der Pfeiler der Weltmachtrolle.

    Lesenswert das Buch von Emmanuel Todd „La Défaite de l’Occident“. Eine Besprechung durch Pepe Escobar hier
    https://sputnikglobe.com/20240118/how-the-west-was-defeated-1116245840.html

    Ich stimme da nicht allem zu, aber er trifft schon einige Punkte.

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