Tibets Zukunft – und die Menschenrechte heute

Dalai Lama
Christopher Michel, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Für viele ist der Dalai Lama synonym mit Tibet. Im Laufe seines Lebens hat er das Land im Spannungsfeld von Wandel und Tradition stark geprägt. Am 6. Juli feiert er seinen 90. Geburtstag und es stellt sich allmählich die Frage, was kommt, wenn der Dalai Lama geht? Wie geht es weiter mit der tibetischen Kultur?

Werden die Chancen für mehr Freiheit weiter schrumpfen, nachdem sie bereits seit der Eingliederung des Landes in die Volksrepublik China in den fünfziger Jahren beschnitten wurde? Und warum ist die Strategie des Dalai Lama gegenüber Peking gescheitert? Der Tibetologe Oliver Schulz gibt in seinem neuen Buch „Tibets Zukunft. Das schwierige Erbe des Dalai Lama“ einen tiefen Einblick in die politische Geschichte, die Traditionen, Herausforderungen der Gegenwart und Perspektiven für die Zukunft Tibets. Ein Auszug.

Das Bild ist verwackelt. In langen Reihen marschieren Menschen zwischen Baracken in einem großflächig angelegten Komplex. Spartanische Unterkünfte mit blauen Wellblechdächern in einer kargen Berglandschaft. Im Kommentar wird von 50.000 bis 500.000 Tibetern aus ländlichen Regionen gesprochen, die die Regierung allein in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 in militärisch anmutende Trainingszentren gedrängt habe. 50.000 von ihnen seien Jobs in Tibet zugewiesen worden, mehrere Tausend weitere in andere Teile Chinas geschickt worden. Das Video mit dem Titel »Tibet: China weitet Arbeitslager aus – Verpflichtende Berufsausbildungszentren errichtet« zeigt Handschellen und Waffen, die dem Sicherheitspersonal gehören sollen, und Insassen eines Camps in Tarnuniform, die offenbar in einem Malprogramm eine Säule mit bunten Ornamenten versehen.

Anti-Separatismus

Der Sprecher des englischsprachigen indischen Nachrichtensenders WION verweist in dem Beitrag von 2020 auf Dr. Adrian Zenz. Er zitiert den deutschen Anthropologen mit den Worten: »Dies ist der größte klare und gezielte Angriff auf die traditionelle tibetische Lebensweise, den wir fast seit der Kulturrevolution 1966 bis 1976 gesehen haben.« Zenz hat zuvor einen entsprechenden Bericht herausgebracht, viele Fotos, die in WION und anderen Medien präsentiert werden, stammen aus dem Schriftstück.

Die Meldung über die Trainingslager reiht sich ein in eine lange Reihe von Berichten über Menschenrechtsverletzungen der Chinesen seit ihrer Machtübernahme in dem Land 1951. Der Tibetan Youth Congress schreibt bereits 2015 über die Gesamtlage in dem Land: »Im letzten halben Jahrhundert starben in Tibet über 1,2 Millionen Tibeter an den Folgen chinesischer Gräueltaten. Den Tibetern werden die grundlegenden Rechte auf freie Meinungsäußerung, Rede, Bewegung, Religion usw. verweigert. […] Willkürliche Verhaftungen, Unterdrückung, Folter, Einschüchterung und Inhaftierung sind seit 50 Jahren an der Tagesordnung.« Insgesamt wird die Strategie der Chinesen seit 1951 von der tibetischen Exilregierung als eine Form der Kolonialisierung eingestuft. Chinesische Behörden weisen Berichte über Menschenrechtsverletzungen in Tibet kategorisch zurück.

Amnesty International schreibt 2022: »Die systematische Unterdrückung ethnischer Minderheiten in Xinjiang und Tibet wurde unter dem Deckmantel von ›Anti-Separatismus‹, ›Anti-Extremismus‹ und ›Anti-Terrorismus‹ fortgesetzt.« Ethnische Tibeter litten weiterhin unter Diskriminierung und Einschränkungen ihrer Rechte auf Religions- und Glaubensfreiheit, freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung. Dennoch seien die Proteste gegen die »Repression der chinesischen Regierung« weitergegangen. Theresa Bergmann, Asien-Expertin bei Amnesty International Deutschland, schätzt auf meine Anfrage die aktuelle Lage so ein: »Die Diskriminierung und Einschränkung der Rechte der Tibeter durch die chinesische Regierung hat ein solches Ausmaß erreicht, dass zunehmend die kulturelle Identität und Sprache der Tibeter untergraben werden.«

Glückliches Leben

Schon beim Einmarsch der Volksbefreiungsarmee soll es zu Morden, Vergewaltigungen und willkürlichen Inhaftierungen sowie Folter gekommen sein. In den folgenden Jahrzehnten werden den Chinesen in Tibet neben der Einschränkung der Religions-, Glaubens- und Vereinigungsfreiheit auch die willkürliche Verhaftung und Misshandlung in der Haft, einschließlich Folter, vorgeworfen.
Ob es, wie zahlreiche Medien und die Exilregierung behaupten, Zwangsabtreibungen und -sterilisationen gegeben hat, ist dagegen umstritten. Eine vom Tibetologen Melvyn Goldstein durchgeführte demografische Untersuchung in Pala – einem Gebiet im Changthang, etwa 500 Kilometer nordwestlich von Lhasa – hat zum Ergebnis, dass von 1959 bis 1990 kinderreiche Familien die Norm blieben und nomadischen Hirten keine Beschränkungen in Bezug auf die Anzahl ihrer Kinder auferlegt wurden: »Entgegen wiederholter Behauptungen im Westen, die Chinesen hätten in Tibet eine strenge Politik der Geburtenkontrolle eingeführt, wo ›Zwangsabtreibungen, Sterilisationen und Kindsmorde an der Tagesordnung seien‹ […] gab es keine Politik zur Einschränkung der Fortpflanzung in Pala, ganz zu schweigen von Beweisen für Zwangsabtreibungen, Sterilisationen oder Kindsmord.« Generell sei das System der Geburtenkontrolle in Tibet alles andere als streng, befand Goldstein. »In Wirklichkeit war dieses ausgeklügelte System [der Kontrolle] eine Fassade. […] Keine formellen oder informellen Gespräche mit Dorfbewohnern über Familienplanung, Geburtengrenzen oder lokale Probleme ergaben auch nur den geringsten Hinweis auf Zwangsabtreibungen […].«

Dass in Tibet wie anderswo in China keine Pressefreiheit besteht, weiß ich aus eigener Erfahrung. 2008 bin ich undercover in die TAR gereist, um aus dem Land zu berichten. Vielleicht war ich in jenen Tagen im August der einzige westliche Journalist dort. Meine Kommunikation habe ich verschleiert, am liebsten bin ich zu Fuß gegangen. Die meisten Ansprechpartner habe ich konspirativ getroffen, kein kritisches Gespräch konnte ich offen führen, fotografiert habe ich oft heimlich, aus der Hüfte. Die Angst war natürlich immer gegenwärtig. Denn nicht anders als in vielen anderen Ländern benötigt eigentlich, wer als Pressevertreter einreist, eine behördliche Genehmigung. Doch im Falle der TAR ist es besonders schwer, eine zu bekommen. Viele Journalisten werden abgewiesen. Manche werden auch vereinnahmt – und das Ergebnis kann für sie folgenschwer sein. So geschehen zum Beispiel Mitte 2014: In diesem Jahr meldet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, dass 100 Politiker und andere Vertreter aus 30 Ländern in Lhasa zusammengekommen seien und eine gemeinsame Erklärung verabschiedeten, derzufolge die Tibeter »ein glückliches Leben« genössen.

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52 Kommentare

    1. Sobald der Name Adrian Zenz fällt, gehen alle Warnleuchten an. Dem Kerl ist es heilige Mission und Profession, an allem kommunistischen rumzumäkeln.

      In Uigurien sollen 10 Prozent der Bevölkerung eingesperrt sein. Wenn europäische Journalisten nach Uigurien fahren und dort den staatlichen Verbrechen nachgehen wollen, präsentieren sie überwiegend schon ältere Frauen, die sich über die inzwischen nicht mehr betriebene Ein-Kind-Politik beklagen. Wobei Frauen ethnischer Minderheiten eh zwei Kinder haben durften.

      Die ethnische „Auslöschung“ ist ein Liebelingsthema von Zenz, den Exil-Uiguren und -Tibetern.
      Die uigurische Bevölkerung wächst seit Jahrzehnten wie kaum eine andere in China. Siehe Wikipedia.
      In Tibet ist Wachstum wegen der Kargheit des Landes ein Problem: Dazu Wikipedia: „Durch die Politik der 1970er und 1980er Jahre und das Bevölkerungswachstum bei den tibetischen Viehhirten und den dadurch ausgeweiteten Bestand an Tieren werden die vorhandenen Steppen schwer belastet und ihre Qualität sinkt in bedenklichem Ausmaß. Um die Steppen zu entlasten, wird nach alternativen Arbeitsplätzen für einen Teil der Viehzüchter gesucht.[48] Im Rahmen dieses Programms wurde im September 2007 beschlossen, dass bis zum Jahr 2010 von den Nomaden, die die Berghänge am Oberlauf der großen Flüsse in der nördlichen Provinz Qinghai bewohnen, 100.000 Menschen ihre Heimat verlassen müssen, um in den Städten neu angesiedelt zu werden.“

      Wer Analogien im Westen sucht, denke an die Menschen, die zwangsumgesiedelt werden, wenn bei uns Braunkohletagebau ausgeweitet wird – um großflächig Natur zu zerstören.

      Schon früher überließ sich China überall dort, wo sich das Land noch in frühen Stadien der Entwicklung befand, nicht so gerne der Kritik der ausländischen Antikommunisten. Dass die Ausbildungsinitiativen in Uigurien von Antikommunisten zu Erziehnungslagern und Gefängnissen umdefiniert werden, zeigt mir, dass das nicht ihrerseits aus Bösartigkeit geschieht.

      So weit ich das bisher verstanden habe, besteht die „gefährdete“ tibetische Kultur der Antikommunisten aus der Zeit der Theokratie mit 95 Prozent Bevölkerungsanteil von Besitzlosen und Sklaven.

    1. Wenigstens wird er bereits am Anfang erwähnt, so kann man direkt zu den Kommentaren scrollen.

      Aber irgendwie auch interessant wie sie offenbar keinen anderen finden.

  1. Ein Artikel, der die „Freiheit“ der Tibetaner idealisiert, die in der völligen Rechtlosigkeit der Bevölkerungsmehrheit gegenüber der Mönchskaste bestand. Sie war in deren Wertesystem noch unterhalb des Viehs angesiedelt. Bezeichnend ist dabei, dass sich der Autor auf Institutionen beruft, die von der CIA gegründet wurden, in der bis dahin größten Operation gegen China zur Abtrennung von Tibet einschließlich eines bewaffneten Aufstandes. An dem nahm der heutige Dalai Lama selbst teil, aber nicht als Friedensengel. Er wird seither vom Westen als d e r Dalai Lama präsentiert, wobei unterschlagen wird, dass es noch mindestens 2 weitere gibt, die auch den gleichen Anspruch erheben.
    Der Artikel ist die reinste Wiedergabe der westlichen, gegen China immer noch einseitigen Lagedarstellung.
    Gratuliere!

    1. @ OberstMeyer
      13. März 2025 um 13:36 Uhr

      Entscheidend ist ja nicht, wie SIE, werter Oberst, das Leben der Tibeter in der früheren Zeit einschätzen, sondern wie die Tibeter das selbst tun!
      Und da dürften Sie mit Ihrer religions- und traditionsfeindlichen Haltung falsch liegen.

      1. Es waren TibeterInnen, die während der Kulturrevolution die Klöster und Tempel angriffen, nicht Han-Chinesen, die zu diesem Zeitpunkt gar nicht in Tibet gab. Das zeigt ja wohl auch, was die TibeterInnen über ihre damaligen Herren so dachten.

          1. 1966, nach 15 Jahren cinesischer „Besetzung“ wollten die Tibeter lieber als Teil von Chinas leben, als durch den Dalai Lama zurück in den Feudalismus „befreit“ werden!

  2. Ehrlich gesagt hatte ich von diesem Artikel ein bisschen mehr erwartet …
    Was bisher zu lesen war, ist doch seit langer Zeit bekannt.

    Und der Link zum Buchauszug funktioniert auch nicht.

  3. Adrian Zenz gilt als Hardliner was antichinesische Propaganda angeht, da kann ich dem Vorkommentator „renard“ nur zustimmen 😉

    Was die Zustände in Tibet vor dem Einmarsch der Chinesen angeht, da empfehle ich Colin Goldner, der sich ausführlich mit dem tibetischen Buddhismus, und der Leibeigenschaft der TibeterInnen unter den Lamas (kein Scherz, die gab es wirklich) befasst hat – sollte der Artikel stimmen dann sind die TibeterInnen vom Regen in die Traufe gekommen als die Chinesen in Tibet eimarschiert sind, d.h. sie hatten die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub.

    Hier mehr über Colin Goldners Werk:

    https://taz.de/Colin-Goldner-Wissenschaftsautor/!5127305/

    …gut die Taz ist vielleicht nicht die beste Quelle, aber mir fällt gerade keine bessere ein 😉

    Zynische Grüße
    Bernie

      1. Lieber Michael Parenti,

        danke für Ihren verlinkten Text – auf Englisch.

        Ist etwas länger, aber ich finde den durchaus informativ.

        LG Bernie

  4. Der Erzieher von 1944-1951 des Dalai Lamas war der überzeugte Nationalsozialist und Hitler-Verehrer, der österreichische Bergsteiger Heinrich Harrer. Das Regime, dem der Dalai Lama entstammt, war ein brutales Terrorregime, wo Folter wie das Abschneiden von Fingern zur Tagesordnung gehörte. Warum dieser „Seiner Heiligkeit“ als Friedensengel hofiert wird, erschließt sich mir immer noch nicht. Er dient doch schon seit Ewigkeiten zur Hetze und Propaganda gegen die VR-China.

    1. @AlterSchwede
      Ich stimme Ihnen voll zu
      Tibet war zur Zeit der Herrschaft des Dalai Lama bzw. seiner feudalen Berater ein religiöser Gottesstaat mit großer Menschenverachtung und Versklavung. Hier gab es Sitten wie Augen ausstechen und Haut abziehen und dabei waren diese Mönche kein Kind von Traurigkeit. China hat dieses Land aus diesem mittelalterlichem Wahnsinn befreit und brachte Zivilisation, Freiheit, Bildung, Wohlstand, die Moderne an sich.

  5. Angriffe auf traditionelle Lebensweisen sind dieser Tage sehr häufig, geradezu üblich. Warum die oktroyierte Änderung der Lebensweise für Tibet anders zu werten wäre, als andere, leuchtet nicht ein. Beklagt wird sie jedenfalls von anderer Stelle, als die okroyierte Veränderung der Lebensweise andernorts, obwohl der Unterschied lediglich daran hängt, wann man derartiges als „von außen“ oder „von innen“ bewertet.

    Je nachdem, wo welche Veränderung geschieht, wird sie manchmal auch „progressiv“ genannt. Dann allerdings scheint sie weniger beklagenswert zu sein, nicht zuletzt für die Leute, die andernorts, wie im Fall Tibets, gerne auf den Wert von – und das Recht auf – Traditionen und Heimatsprache verweisen.

    Kritik an Chinas Umgang mit Tibet aus der Blase westlicher Glaubenssätze ist selten schlüssig und meist heuchlerisch, selbst wenn sie nicht, wie dieses Machwerk hier, den Zustand der tibetischen Gesellschaft VOR der letzten Chinesischen Übernahme idealisieren.

  6. Dieser Artikel kommt mir etwas einseitig vor. Der Autor hat außerdem vergessen, dass die BRD die Umvolkung in Tibet energisch kritisiert. Wir wollen ja auch nicht, dass die deutsche Identität zerstört wird. In der Bundestags-Entschließung 13/4445 vom 23.4.1996 heißt es:
    „(…) Im Hinblick darauf, dass die Tibeter sich in der gesamten Geschichte eine eigene ethnische, kulturelle und religiöse Identität bewahrt haben, verurteilt der Bundestag die Politik der chinesischen Behörden, die im Ergebnis in Bezug auf Tibet zur Zerstörung der Identität der Tibeter führt, insbesondere mit Ansiedlung und Zuwanderung von Chinesen in großer Zahl“ Die nehmen ja Wörter in den Mund, die ich nicht mal in die Hand nehmen würde!
    2006 machte ich mit meiner Partnerin eine Gruppenreise nach China und Tibet mit einen kleinen Reiseveranstalter. Da wir nicht mit dem Zug von Peking nach Lhasa fahren wollten, wurden für uns Flüge gebucht. In Peking verabschiedete sich die Gruppe von uns und man drückte uns Flugtickets in die Hände und erklärte, übermorgen müsst ihr zum Flughafen. In Xian müsst ihr umsteigen und in Lhasa treffen wir uns wieder. Mir wurde einen Moment schwarz vor Augen, aber wir schafften es. In Lhasa blieben wir zwei Tage länger als die anderen. Eine Praktikantin betreute uns jeden Tag ein paar Stunden. Sie sprach fließend Deutsch und führte uns zu den Sehenswürdigkeiten, die wir im Reiseführer ausgesucht hatten. Bei den meisten war sie selbst noch nicht. In ihrem Notizbuch stand, dass Tibet 35 Millionen Einwohner habe. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass sie das Komma vergessen habe. Im Kloster Trashilhünpo erwarb ich einen Glücksbringer mit einer Swastika, den mir die Verkäuferin grinsend überreichte. Zuhause fragte ich meinen Anwalt, ob ich so was besitzen dürfe. Das sei kein Problem meinte er, aber ins Auto solle ich es lieber nicht hängen.
    Die Tibeter waren gut gelaunt. Natürlich profitieren sie vom explodierenden Wohlstand und erhalten viel Subven
    tionen. Viele trugen die traditionellen Gewänder. Auch religiöse Verfolgung fiel mir nicht auf. Auf dem Barkhor verkauften sie Schmuck, und man musste handeln, vor dem Jokhang Tempel wurde der Boden gewienert, in einem Kiosk wurden wir von Mönchen angebettelt, wobei sich der Besitzer voller Fremdscham wegdrehte. Mönche veranstalteten lebhafte Diskussionen, Auf dem Land pflügten Bauern mit fähnchengeschmückten Yaks die Felder, was offensichtlich dem Tourismus diente. Leute, denen ich mein Fotoalbum zeigte, sagten : „Ich dachte Tibet ist ein armes Land“, oder „Da ist ja alles neu.“

    1. Wenn der Bundestag sich mal ebenso in die indigenen Ureinwohner mit ihrer Kultur in Brasilien sorgen würde. Aber da erfolgt die Zerstörung der Lebensräume im Amzonas des Profites und des Raubbaus wegen. Das ist ja viel wenige kritisierbar als etwa ein Land etwas fortschrittlicher zu entwickeln, es gar wie in Tibet ans Eisenbahnnetz anzuschließen. Nicht das sich die Menschen noch irgendwie an ein moderneres Leben gewöhnen

  7. Weithin vergessen ist, dass die USA Tibet als Bestanteil des chinesischen Staates ansahen, als sie noch glaubten dass die Kuomitang den Bürgerkrieg gewinnen würde. Die Unabhängigkeit Tibets wurde erst nach dem Sieg der Kommunisten beschworen. Und in tibetanischen Gefängnissen saßen Mönche, die sich für Reformen ausgesprochen hatten, die dann erst nach dem Einmarsch der Volksbefreiungsarmee freikamen.

  8. Oliver Schulz huldigt einem faschistoiden sog. Führer, der mehr Sklaven sein Eigen nannte, als irgendein anderer Chinese. Der Dalai Lama ist reaktionärer Ausbeuter.
    Und so ein Müll findet Platz auf „Overton“. Zur Krönung des Geschreibsel, lässt er dann auch noch diesen völlig durchgeknallten Adrian Zenz etwas absondern. Ich kann nur den Kopf schütteln.

  9. Seit 1986 praktizieren ich (mehr oder weniger intensiv) tibetischen Buddhismus. Was man da manchmal zu lesen bekommt (auch hier im Artikel UND in den Kommentaren) ist nur zum fremdschämen oder zum gruseln. Manche lesen wohl auch mal ein Taschenbuch vom Dalai Lama und glauben dann schon mitreden zu können.

    Mein (tibetischer) Lehrer sagte einmal: Hätten die Mönche in den Klöstern sich mehr mit der Praxis der buddhistischen Lehre beschäftigt statt mit dem vergolden von Tempeldächern dann wären die Chinesen vielleicht niemals einmarschiert. Zu kritisieren gibt es immer und überall genug…… Menschen sind so.

    Ein mir persönlich gut bekannter tibetischer Lama (gebürtig aus Kham) der seit 20 Jahren ein buddhistische Zentrum hier in Deutschland leitet, sagte mir: In meinem Dorf gab es viele Chinesen aber wir hatten nie Probleme.

    Habe überhaupt keine Lust hier viel zu schreiben, empfehle aber wärmstens diesen Insider-Text.

    https://info-buddhismus.de/Buddhismus-in-China-Tibet_Dodin.html

  10. Gehts noch dämlicher? Soll Tibet wieder zurück zur Leibeigenschaft, Sklaverei und Eunuchentum? Der Autor soll meinetwegen diesen von der CIA bezahlten Lama anbeten – wer noch denken kann läßt das bleiben.

    Ich würde Tibet ja gerne befreien – DOCH das hat Mao bereits erledigt. Danke!

  11. in letzter Zeit hat es ja einige seltsame Artikel gegeben. Aber der hier ist die Krönung. Nur soll und hätte wird gesagt und noch Leute zitieren die nicht mal in die Nähe des berichteten gekommen sind, dann daran man war da und andere haben sich einfach vereinnahmen lassen. Das war nicht mal Nichts, der Inhalt des Artikels ist eher im negativen Bereich. Eigentlich nehme ich mit, daß nicht akkreditierte Journalisten es schwer haben (echt jetzt? Wer hätte DAS erwartet…), daß es wahrscheinlich keine Zwangs-Geburtenkonntrolle gab und das viele Leute, die bis auf eine Ausnahme, namenlos bleiben, irgendwas behaupten und wir vermuten daß irgendein Dalei Lhama (welcher ist nur zu vermuten) ein schweres Erbe (über daß wir nichts erfahren) hinterlässt, hinterlassen hat oder hinterlassen wird. Echt jetzt? Das Niveau wäre in jeder etwas weniger schlechten (den etwas besseren sowieso) Schülerzeitung abgelehnt worden.

  12. Die in den Kommentaren mehrerer Leser zu erkennende Verharmlosung der chinesischen Politik der Kulturzerstörung und das gleichzeitige Nichtverständnis sowie die Ablehnung, ja Verachtung gegenüber der tibetisch-buddhistischen Tradition stellt für mich, der ich den Dalai Lama sehr schätze, eine geradezu widerwärtige Einseitigkeit dar.
    Das bewegt sich im Grunde fast auf demselben Level wie die chinesisch-kommunistische Propaganda aus der Zeit von vor Deng Xiaoping.

    Nebenbei: Es gibt doch den Begriff des „kulturellen Völkermords“, doch das ist hier bestimmten Leuten offenbar egal.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnozid

    Man muss wahrscheinlich wirklich ein linker Atheist und/oder naiver Fortschrittsgläubiger sein, um so schreiben zu können.

      1. Buddhismus ist keine Religion, da es im Buddhismus keinen Gott gibt. Auch Buddha ist kein Gott, wird nicht als Gott verehrt und hat nicht über Metaphysik gesprochen. Buddhismus ist einer (Lebens-)Philosophie.

        Aber Panicman, der weiß natürlich sofort was Sache ist und das man Religion bekämpfen müsse. Im Buddhismus gibt es übrigens diese Lehre „Wenn dir auf deinem Weg Gott begegnet … töte ihn“.

        Lieber Panicman, wie wäre es mit Jesus „Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?“. Wo ist Dein Balken, wo ist Deine Blindheit? 😉 Möglicherweise bei der religiösen Anbetung von Marx, Engels, Lenin?

        1. Komisch, da war mein alter Religionslehrer, als es um die großen Weltreligionen im Unterricht ging, aber früher ganz anderer Meinung lieber Tuka Ram 😉

          Aber trösten Sie sich, denn in einem Punkt gebe ich Ihnen sogar Recht, Buddha war (angeblich) sogar Atheist, aber was seine „Jünger“ dann aus seiner „Lehre“ gemacht haben ist meilenweit, und tausende von Jahren, von seiner ursprünglichen (atheistischen) Philosophie entfernt.

          Na ja, dass kennt man ja von jeder Religion, da Menschen ihre Götter schaffen und es nicht umgekehrt ist…. 😉

          Sogar das Christentum hat mit der ursprünglichen apocalyptischen Lehre des (angeblichen) Jesus Christus relativ wenig zu tun…..

          Tja, und als die Apocalypse (der Weltuntergang) zu Jesus Lebzeiten bzw. kurz nach seinem (angeblichen) Tod am Kreuz ausblieb, mußte das Christentum sich eben neu erfinden, aber das ist ein anderes Thema…..:-) 😉

          Sarkastische Grüße
          Bernie

    1. @ Panicman
      13. März 2025 um 18:24 Uhr

      Ihre hier und anderswo immer wieder vorgetragene prinzipielle und vollkommen undifferenziert-pauschale Religionsfeindlichkeit hat etwas von einem geradezu fanatischen Glauben an sich, wie er für manche Religionsgemeinschaften (oder Zivilreligionen) typisch ist …
      Schon gemerkt?

      1. Nun ja,
        Hokuspokus bleibt Hokuspokus oder welche Wundereien hat den der Lama Dalai schon vollbracht?

        Fehlt nur Bruder Apeiron der hier von der Friedfertigkeit seiner Religion schwärmt wie man gerade wieder in Syrien sieht. Hokuspokus Krötenbein, Hokuspokus ist er klein! Jokuspokus ist es weg! 🙈 🙉 🙊

  13. Der Dalai Lama will natürlich die religiöse Praxis des Buddhismus bewahren,wie der Papst die christliche praxis bewahren will.
    Und er predigte immer wieder den gewaltlosen Widerstand.
    Ich kann nur sein Buch“die vier edlen Wahrheiten“ empfehlen.
    Da trifft sich Sokrates und Popper mit den tiefsten Lehren des Buddhismus

  14. Dieser Zenz hat ja sogar von einer Million Inhaftierter gesprochen. Da müssten ja Lager auf den Satellitenbildern zu sehen sein, die aber trotz intensiver Suche nicht gefunden wurden. Dann hatte er angeblich Bilder von Misshandlungen ins Netz gestellt. Die konkret-Redaktion hat sich das angesehen und festgestellt, dass hier eine völlig normale Polizeiausbildung zu sehen ist, wie sie überall auf der Welt stattfindet. Seither ist Zenz auch der deutschen Presse zu peinlich und er ist aus den Blättern verschwunden.
    Aber er wirkt noch. Erst unlängst musste VW sein Werk in Xinijang schließen, trotzdem sie nie Menschenrechtsverletzungen beobachtet hatten. Jetzt sind tausende von Uighuren arbeitslos. Eine Sternstunde deutscher Außenpolitik.
    Diese Geschichten dienen der Diskreditierunbg Chinas und sie müssen als Begründung für den Abbruch von Wirtschaftsbeziehungen dienen. Was für die deutsche Wirtschaft absolut fatal wäre. Aber die Baerbock-Agenda hat das verlangt.
    Hoffen wir, dass wenigstens das jetzt zu Ende geht.

  15. @“Amnesty International schreibt 2022: »Die systematische Unterdrückung ethnischer Minderheiten in Xinjiang und Tibet wurde unter dem Deckmantel von ›Anti-Separatismus‹, ›Anti-Extremismus‹ und ›Anti-Terrorismus‹ fortgesetzt.« Ethnische Tibeter litten weiterhin unter Diskriminierung und Einschränkungen ihrer Rechte auf Religions- und Glaubensfreiheit, freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung. Dennoch seien die Proteste gegen die »Repression der chinesischen Regierung« weitergegangen. Theresa Bergmann, Asien-Expertin bei Amnesty International Deutschland, schätzt auf meine Anfrage die aktuelle Lage so ein: »Die Diskriminierung und Einschränkung der Rechte der Tibeter durch die chinesische Regierung hat ein solches Ausmaß erreicht, dass zunehmend die kulturelle Identität und Sprache der Tibeter untergraben werden.«“
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    Tibet war zur Zeit der Herrschaft des Dalai Lama bzw. seiner feudalen Berater ein religiöser Gottesstaat mit großer Menschenverachtung und Versklavung. Hier gab es Sitten wie Augen ausstechen und Haut abziehen und dabei waren diese Mönche kein Kind von Traurigkeit. China hat dieses Land aus diesem mittelalterlichem Wahnsinn befreit und brachte Zivilisation, Freiheit, Bildung, Wohlstand, die Moderne an sich.

    1. Zivilisation, Freiheit, Bildung, Wohlstand, die Moderne an sich.

      Ach wie schön. Könnte von Baerbock sein. Der Wertewesten usw.

      WIR sind die Guten. Seufz.

  16. „Schon beim Einmarsch der Volksbefreiungsarmee soll es zu Morden, Vergewaltigungen und willkürlichen Inhaftierungen sowie Folter gekommen sein. In den folgenden Jahrzehnten werden den Chinesen in Tibet neben der Einschränkung der Religions-, Glaubens- und Vereinigungsfreiheit auch die willkürliche Verhaftung und Misshandlung in der Haft, einschließlich Folter, vorgeworfen.“

    Wie schön! Sätze voller Vorwürfe, aber im Konjunktiv, das erinnert an die Bild-Zeitung.
    Und Religions-Freiheit, im Gegensatz zu Freiheit VON Religion, ist nun wirklich keines der wichtigsten Güter für die Menschen in einer Welt in dem Zustand in dem sie ohnedies schon ist. In TIbeit würde es unter anderem bedeuten, dass viele dieser Klöster schliessen, in denen zig-Tausende von nichts-tuenden Mönchen rumsitzen, die sich seit zwei Jahrtausenden von den in erbärmlichen Elend lebenden Bauern ernähren lassen, und als Dank dafür beim Karma ein gutes Wort für die ärmsten der Schweine einlegen!

    „Für viele ist der Dalai Lama synonym mit Tibet. Im Laufe seines Lebens hat er das Land im Spannungsfeld von Wandel und Tradition stark geprägt. “

    Allerdings hat der sich im Gegensatz zu einigen deutschen Priestern, die mit jüdischen Kindern ins KZ und dort in die Gaskammer gegangen sind, rechtzeitig, mit mit Gold beladenen Yaks, nach Indien abgesetzt. Wisst ihr Clowns wenigstens wann das war?
    Das war vor 65 Jahren !!!! Er hat das Land, und zwar weil er es sofort verlassen hat, sicher genau dadurch geprägt. Ich habe in Indien getroffen als er den Ashram in Poona besucht hat, und gefragt, ob er denn nicht weiss, dass sein Verlassen Tibets und seine permanante Abwesenheit von dort, mit Sicherheit das Ende der tibetischen Kultur bedeutet, und ja, er wusste dies!
    Aber Business ist Business!

    Man mag das was in Tibet geschieht für traurig halten, aber gerade den Dalai Lama als grossen tragischen Helden darzustellen, damit sollte man langsam aber sicher mal aufhören…

  17. Was für ein geradezu dämliche Propaganda-Artikel (Auf Relotius-Spiegel Niveau „Das Bild ist verwackelt. In langen Reihen marschieren Menschen…“), derlei sagt mehr über den Author aus als alles andere…

    3 Sekunden Suche:
    https://en.wikipedia.org/wiki/CIA_Tibetan_program

    Die andere Seite (aka Realität), z.B. Uyghurs (die in Armeestärke auf seiten ISIS in z.B. Afghanistan mitgemacht haben)
    https://odysee.com/cgtn-documentary-—-fighting-terrorism-in-xinjiang:d

    und hier mit Altersbeschränkung/Anmeldung – sagt einem auch alles was man über den Laden wissen muss
    https://www.youtube.com/watch?v=u4cYE6E27_g

    Der Zenz scheint erfrischender-weise (zumindest hier) mittlerweile bekannt zu sein (2017?2018? das erste mal was vom Mitglied des „Opfer des Kommunismus“-Clubs gelesen)

  18. Zenz? Wirklich? Der Typ ist nichts weiter als ein antichinesischer Propagandalautsprecher, die einzige „Quelle“ für die Uriguren-Gerüchte und war nie in China…

    Was Tibet in den 1950er Jahren angeht: Für die Mehrheit der Tibetaner hat sich durch den chinesischen Einmarsch das Leben verbessert, trotz der recht martialischen Besetzung und der Jahre danach…
    Bis zum Einmarsch gab es in Tibet noch Leibeigenschaft, die Analphabetenquote lag bei über 80% und außer Adel und Obermönche hatte im Grunde niemand etwas zu melden, besonders Frauen nicht.

    Tibet in den 1950ern war bestenfalls eine mittelalterliche Gesellschaft.

  19. Der Dalai Lama ist einen Frauen- und Kinderschänder!
    Die Meetoo-Bewegung müßte ihn an den Pranger stellen.

    In den geheimen Riten der Gelbordensekte werden Kinder sexuell mißbraucht und von den Lamas vergewaltigt.
    Eine Zeit lang war es hip, daß sexuell unbefriedigtere Westfrauen Jünger der Gelbwesten wurden. Hier konnten Sie erniedrigen Sex erleben, immerhin besser als gar nichts.

    Einer der bekanntesten Kritiker des Dalai Lama ist Colin Goldner, der das berühmte Buch „Der Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs“ geschrieben hat

    https://www.humanistische-union.de/veranstaltungsberichte/2008/china-in-frankfurt-lesung-von-colin-goldner-der-dalai-lama-fall-eines-gottkoenigs/

    Das sollte fürs erste genügen

  20. Eine andere Quelle für anti-chinesische, vermeintlich anti-kommunistische (alte Netzwerke aus dem Kalten Krieg), Propaganda ist die Falun Gong-Sekte

    https://de.wikipedia.org/wiki/Falun_Gong

    Falun Gong betreibt in Deutschland die Epoch Times

    und die Moonies in Südkorea und Japan

    https://en.wikipedia.org/wiki/Unification_Church

    Alles die gleiche Schlonze, wo man ziemlich schnell bei US-A.I.D. und dem US-Think Tank-Netz landet, wenn man deren Geldströme nachverfolgt. Für ‚Wissenschaftler‘ und ‚Tschournalisten‘ kann das schon lukrativ sein, wenn sie sonst keinen anständigen Job bekommen. Viel machen muss man für das Geld nicht, außer irgendwelche fantastischen Geschichten erfinden, die dann wie von Geisterhand in den westlichen Medien weitverbreitet werden. Letztlich ist das Lobbying für amerikanischen Imperialismus und den militärisch-industriellen Komplex. Natürlich führen sie ad absurdum, wenn sie was von Autoritarismus in China erzählen, aber selbst die (gelenkte) Demokratie im eigenen Land unterwandern und als akademische ’spooks‘ für den tiefen Staat arbeiten.

    https://dict.leo.org/englisch-deutsch/spook

    https://en.wikipedia.org/w/index.php?fulltext=1&profile=default&search=anti+communist+league

    (die wiki-links nur mal als erste Anlaufstelle, ist natürlich klar, wer die gesichtet hat – nämlich auch spooks)

    https://en.wikipedia.org/wiki/Limited_hangout

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