Sind Wahlumfragen neutral?

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Wenn ein Umfrageinstitut sehr häufig im Vergleich zu anderen Konkurrenten bestimmte Parteien über- bzw. unterschätzt, kann dieser Sachverhalt entweder als deutliche Profilbildung, aber auch als Parteilichkeit bei Medien, Politikern und Wählern interpretiert werden. Auf die finale Prognosequalität hat das nur geringe Auswirkungen.

Ein ideales Experiment für eine entsprechende Untersuchung stammt von Nate Cohn aus dem Jahre 2016 mit dem Titel: „We gave four good pollsters the same raw data. They had four different results.“ Wie im Titel beschrieben, sind vier bewährten Instituten dieselben Daten von 900 Befragten zur Wahl zwischen Clinton und Trump samt bestimmter demographischer Werte, wie Geschlecht oder Alter, zur Analyse übergeben worden. Drei Umfrageinstitute sahen Clinton vorn mit maximal vier Prozentpunkten, während bei dem vierten Trump mit einem Prozentpunkt in Führung war. D.h. es gab eine mittelstarke Differenz von fünf Prozentpunkten.

Für unsere Analyse, für die nicht ganz so ausgeglichene Bedingungen vorliegen, werden die Umfragen innerhalb einer jeden Woche von Januar 2022 bis zum 6. November 2024 (dem Auseinanderbrechen der Ampel) betrachtet. In den insgesamt 140 Wochen werden jeweils die Parteimittelwerte der beteiligten Institute gebildet. Dann zählt man für jedes Institut bei jeder Partei die Anzahl bzw. den Anteil der Überschätzungen. Bei Gleichheit erfolgt eine halbe Bewertung. (Bei Civey, Wahlkreisprognose und Prognos können unsere Daten unvollständig sein.)

So schätzt z.B. Allensbach in 30 von 33 Fällen, also mit 91 Prozent, die CDU/CSU höher ein als der jeweilige Mittelwert. Anstelle von Tests wird die Skala von 0 bis 100 Prozent in fünf Bereiche eingeteilt:

90         bis        100      Prozent             sehr hohe Überschätzung (++)

75         bis        89         Prozent             hohe Überschätzung (+)

26         bis        74         Prozent             neutraler Bereich

11         bis        25         Prozent             hohe Unterschätzung (-)

0           bis        10         Prozent             sehr hohe Unterschätzung (–)

In der Tabelle sind folgende Informationen zu finden. Vor dem Institut ist in Klammern der Platz in der Rangliste zur letzten Bundestagswahl und dahinter die Anzahl der Umfragen in den knapp drei Jahren angegeben. So hat Allensbach 2021 den sechsten Platz belegt und 33 Umfragen durchgeführt. Jetzt sollen die Profile der einzelnen Institute näher betrachtet werden.

Tabelle 1: Über- und Unterschätzungen durch Umfrageinstitute

Analyse der Institute

Allensbach war bei der Bundestagswahl 2021 auf Platz 6 das beste Umfrageinstitut (zwei Wahlbörsen und drei Expertenschätzungen waren besser). Es gab im Untersuchungszeitraum insgesamt 33 Umfragen, in der Regel eine im Monat. Hinsichtlich der Methodik unterscheidet sich Allensbach von allen anderen Umfrageinstituten, weil es noch die sehr aufwendige Face-to-face-Technik (Hausbesuche) mit Quotenverfahren anwendet. Traditionell hat dieses Institut eine sehr große Nähe zur Union. Schon die erste Chefin und Gründerin Elisabeth Noelle-Neumann, die man sicherlich als führend bei der Neugestaltung der Demoskopie im Nachkriegsdeutschland bezeichnen kann, war schon ab 1949 eng mit der CDU verbunden. Ihre Nachfolgerin Renate Köcher, hat gerade auf einer CDU-Wahlveranstaltung in Hamburg referiert.

Das schlägt sich eindeutig im Profil nieder, weil Allensbach von allen Instituten mit 91 Prozent die höchste Überbewertung hat, und das schon seit Jahrzehnten wie unsere und andere Studien bestätigen. Als einziges Institut zeigt Allensbach jedoch gleichzeitig eine stark überdurchschnittliche Einschätzung auch für die SPD. Eine deutlich überdurchschnittliche Bewertung erfolgt ebenfalls für das BSW. Hingegen sind die Einschätzungen für die AfD stark und für die Sonstigen sehr stark unterdurchschnittlich. Das Institut ist von Bedeutung, weil es gute Prognosen macht, teilweise abweichend vom Mainstream. Es arbeitet schon seit langer Zeit mit der FAZ zusammen.

Infratest wurde ebenfalls schon 1947 bzw. 1949 gegründet und 1996 mit dem Institut dimap vereinigt. Es erhebt seit 1997 im Auftrag der ARD den sog. Deutschland Trend monatlich und ist dadurch sehr bekannt. Bei der letzten Bundestagswahl landete infratest dimap auf dem siebten Platz. Methodisch arbeitet man mit der weit verbreiteten Mischung aus Befragungen per Telefon und per Online-Panel.

Bei infratest dimap sind stark überdurchschnittliche Werte für die Union und die Sonstigen zu registrieren, während Linke, FDP, SPD und BSW stärker unterbewertet werden. In der Superrangliste aus allen Wahltypen der letzten zehn Jahre steht das Institut auf dem fünften Rang. Es könnte seine Platzierungen wesentlich verbessern, wenn es seine finale Prognose wie die Konkurrenz erst in der letzten Woche abgeben würde und nicht schon zehn Tage vor der Wahl.

Das Institut Civey nahm 2021 erstmalig an einer Bundestagswahl teil und kam dabei auf Platz 9 von 24 Konkurrenten (bei Marketwatch auf Platz 2). Die Erhebungsmethode ist ausschließlich online. Jeder kann teilnehmen, wenn er zusätzlich Daten wie Alter, Geschlecht oder Postleitzahl angibt. Man erhält danach sofort das aktuelle Gesamtergebnis mit Zusatzinformationen präsentiert. D.h. man hat eine fortlaufende (real time) Prognose. Die Teilnehmer werden meist über die Websites großer Medien rekrutiert. Es gab Kritik von Wissenschaftlern wegen mangelnder Repräsentativität und sogar Gerichtsverfahren mit anderen Konkurrenten.  In der Tabelle zu den Über- und Unterschätzungen nimmt Civey eine Sonderstellung ein, weil es als einziges Institut bei allen seinen Bewertungen im neutralen Bereich liegt.

FGW ist aktuell der Spitzenreiter in der Superrangliste. Bei der letzten Bundestagswahl belegte das Institut trotz guter Leistungen nur den 10. Platz, weil andere noch etwas besser waren. Gegründet 1974 wird seit 1999 das Politbarometer für das ZDF erstellt. Somit hat dieses Institut wie die Konkurrenz infratest dimap eine besonders große Reichweite. Dazu tragen auch die spannenden 18 Uhr-Hochrechnungen beider Institute am Wahltag bei. Der langjährige Geschäftsführer Matthias Jung hat zudem seit 2000 Angela Merkel beraten und insbesondere erfolgreich den Begriff der asymmetrischen Demobilisierung geprägt. Dabei sollte sich die Union in der politischen Mitte positionieren und den Gegnern durch Vermeiden kritischer Themen keine Angriffsflächen bieten, im Zweifelsfall sogar einige ihrer Ideen übernehmen. Die Nähe zur Union zeigt sich bei FGW jetzt nicht mehr. Hervorzuheben sind die stark überdurchschnittlichen Werte für die Grünen und die geringe und sehr geringe Einschätzung für FDP und BSW. Sehr positiv hervorzuheben ist die Transparenz bei Bundestagsumfragen, weil dabei auch die politische Stimmung, also die auf Repräsentativität getrimmten Rohdaten veröffentlicht werden. Methodisch wird ein Mix aus telefonischen und SMS-basierten Onlinebefragungen durchgeführt.

INSA hat neben infratest dimap und FGW wohl die größte mediale Reichweite, weil es als einziges Institut pro Woche zwei Umfragen macht, die bei Bild und Bild am Sonntag veröffentlicht werden. Bei der letzten Bundestagswahl wurde mit Rang 14 ein Mittelplatz erreicht. In der Superrangliste liegt das Institut an fünfter Position, wobei als größter Erfolg der erste Platz bei der Europawahl 2024 hervorzuheben ist. Gegründet wurde das Institut 2009 u.a. von Hermann Binkert, einem ehemaligen CDU-Politiker und Staatssekretär in Thüringen. Er hat ebenfalls eine gewisse Nähe zur AfD, der er auch Geld spendete. Hinsichtlich der AfD zeigt INSA eine weit überdurchschnittliche Wertung und dieses wie frühere Studien ebenfalls belegen, schon seit vielen Jahren. Auch BSW und FDP werden ähnlich überdurchschnittlich eingeschätzt, während das Gegenteil für Grüne und Sonstige gilt.

Forsa und INSA verhalten sich wie Hund und Katze. Wenn eines der beiden Institute eine Partei höher einstuft, sieht das andere sie meist tiefer. Besonders auffällig ist dieses Verhalten schon seit längerer Zeit bei der Bewertung der AfD: INSA weit überdurchschnittlich und Forsa genau gegenteilig. Extrem hohe Schätzungen macht Forsa bei den Sonstigen, während FDP und besonders BSW sehr deutlich unterdurchschnittliche Werte erhalten.

Gegründet wurde das Institut 1984 von dem langjährigen SPD-Mitglied Manfred Güllner, der auch in enger Verbindung zu dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder stand. In den Bewertungen für die SPD zeigt sich in den letzten Jahren eher das Gegenteil. Forsa rühmt sich als Trendsetter, d.h. es meint, als erstes Institut eine sich anbahnende Entwicklung aufzudecken. Das Institut macht wöchentliche, telefonische Umfragen von zufällig ausgewählten Personen.

Das relativ neue Institut Wahlkreisprognose kam bei seiner ersten Bundestagswahl 2021 auf Rang 16 von 24. Bei den Europawahlen 2024wurde ein hervorragender geteilter zweiter Platz erreicht und in der Serie der aktuellen Landtagswahlen steht das Institut auf dem fünften Platz. Das ist eine gute Bilanz für die Qualität von Zweitstimmenprognosen. Voraussagen für Wahlkreise bewerten wir nicht. Das Institut wird von zwei SPD-Mitgliedern betrieben. Im Profil findet man eine klar überdurchschnittliche Bewertung für die SPD und deutlich unter dem Mittel liegende für Union und Linke. Laut Institut arbeitet man methodisch mit einer Mischung aus telefonischen Zufallsstichproben, online-basierter Panel-befragung und zielgruppen-spezifischer Social Polls. Letztere rekrutiert man über soziale Netzwerke.

Das anonyme Institut Prognos veröffentlicht seit 2012 Wahlprognosen von sehr unterschiedlicher Qualität. Bei der letzten Bundestagswahl wurde Platz 18 von 24 erreicht, bei der letzten Europawahl Platz 10 von 13 und in der Serie der Landtagswahlen Rang 8 von 11. Früher gab es wesentlich bessere Ergebnisse. Bei vielen Detailprognosen bezweifeln wir, wie viele andere Kritiker, dass diese auf Basis entsprechender Umfragen zustande kommen. Über Befragungsmethoden gibt es keine Information. In unseren Ranglisten wird Prognos daher als Expertenmeinung eingestuft. Prognos hat von allen hier analysierten Instituten prognosetechnisch eine Randstellung, weil es häufig zu extremen Bewertungen neigt. So bringt es weitaus die höchsten Schätzungen für die AfD, während Grüne, FDP und Linke sehr stark unter dem Mittel liegen.

Das schon 1945 gegründete Umfrageinstitut Emnid wurde 2019 in die Kantar-Gruppe eingegliedert. Im November 2023 erfolgte eine weitere Umbenennung in Verian. Bis zu dem Zeitpunkt hatte Kantar wöchentlich eine Umfrage gemacht. Jetzt gibt es deutlich weniger Aktionen. Bei der letzten Bundestagswahl sprang nur Platz 20 heraus. An der Europawahl 2024 gab es keine Beteiligung. Verian hat im Profil nur zwei Charakteristika: eine sehr starke Überbewertung bei den Grünen und eine starke Unterschätzung beim BSW. Methodisch erfolgen Telefonumfragen von zufällig ausgewählten Personen.

Das Institut GMS wurde 1998 gegründet und veröffentlicht bei Umfragen zur Bundestagswahl wie FGW neben der finalen Prognose (Projektion) auch die auf Repräsentativität getrimmten Rohwerte (politische Stimmung). Bei diesem Institut sind die Differenzen kleiner als bei FGW. Bei der letzten Bundestagswahl konnte nur Rang 21 erzielt werden. Aktuell werden landesweit nur Umfragen für Bayern gemacht, wo es 2008 einen Skandal für CSU-geschönte Umfragen gab, finanziert mit Geldern aus der bayerischen Staatskanzlei. Im Profil sind weit überdurchschnittliche Bewertungen für die Union zu registrieren sowie klar unterdurchschnittliche für die SPD, die Linke und vor allem das BSW. Methodisch arbeitet das Institut mit einer Mischung aus Befragungen per Telefon und per Online-Panel.

YouGov ist ein 2000 gegründetes britisches Institut mit einem Tochterunternehmen in Deutschland. Bei den Bundestagswahlen 2021 und den Europawahlen 2024 sprang nur der dritt- bzw. zweitletzte Platz heraus. Dafür war es ökonomisch erfolgreich, indem es das Nürnberger GfK-Consumer-Panel für 325 Millionen Euro gekauft hat. Das Institut hat ein sehr spezielles Profil. Dabei wird die Linke sehr stark überschätzt und AfD, BSW und Union immer noch stark. Deutliche Unterbewertungen gibt es hingegen bei SPD und FDP. Methodisch werden internet-basierte Befragungen nach Quotenvorgaben aus einem großen Pool durchgeführt.

Ipsos ist ein 1975 gegründetes französisches Institut mit einer Tochterfirma in Deutschland. Bei der letzten Bundestagswahl und Europawahl wurde man nur Letzter und Drittletzter. Das Profil zeigt eine sehr starke Überschätzung für BSW sowie eine überdurchschnittlich hohe Bewertung für FDP und Linke. Während die CDU/CSU sehr deutlich zu niedrig eingeschätzt wird. Es wird eine ähnliche Online-Befragung wie bei YouGov durchgeführt. Somit sind die beiden weltweit agierenden Institute Ipsos und VouGov bei deutschen Wahlen wenig erfolgreich.

Eine Gesamtbetrachtung aller Institute zeigt zusätzliche Muster hinsichtlich der Ähnlichkeit ihrer Einschätzung, die frühere Untersuchungen größtenteils bestätigen. Es gibt eine Kerngruppe aus FGW, Verian und Insa, der sich mit geringem Abstand Forsa, Civey und Wahlkreisprognose anschließen. Ipsos, GMS, und infratest dimap kommen mit etwas größerer Distanz hinzu. Ferner sind drei Außenseiter zu registrieren. Zunächst YouGov und Allensbach und mit einer weiteren Sonderstellung das anonyme Institut Prognos.

Schlussbetrachtungen

Was wir hier beschrieben haben, ist nur der für uns sichtbare Teil des Eisbergs. Dessen weitaus größter Teil wird uns von den Umfrageinstituten vorenthalten. Ein kleiner Blick in dieses geheimnisvolle Dunkel erlaubt uns jedoch FGW, dass wir gerade als bestes Institut bei den Prognosen über alle Wahlen in den letzten zehn Jahren gekürt haben. Dort werden nämlich ausnahmsweise bei Umfragen zu Bundestagswahlen auch die Daten zur politischen Stimmung veröffentlicht (das sind die auf Repräsentativität getrimmten Werte der Originalstichprobe). Hier zeigen sich beim Übergang zu den finalen Projektionen erhebliche Unterschiede. So werden u.a. die Werte für die Grünen im Mittel um etwa fünf Prozentpunkte verringert, während sie für die AfD um fast fünf Prozentpunkte erhöht werden. Wegen mangelnder Transparenz bleiben uns solche Informationen bei anderen Instituten mit Ausnahme von GMS verwehrt. Vermutlich sind die Abweichungen von der Bruttostichprobe so groß, dass Wähler starke Zweifel an der Vorgehensweise äußern würden, was für die Wahlforschungsbranche gefährlich werden könnte.

Es kommt hinzu, dass Wahlumfragen das Wählerverhalten beeinflussen könnten. Allerdings gibt es hierfür aktuell keine verwertbaren Untersuchungen. Man stellt jedoch fest, dass Wahlumfragen und deren Interpretationen in den Medien einen immer höheren Stellenwert erhalten.

Daher ist es wichtig, dass die im Artikel beschriebenen Muster bei der Parteienbewertung durch die Umfrageinstitute aufgedeckt werden und nach jeder Wahl von uns eine Qualitätsanalyse erstellt wird.

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15 Kommentare

  1. Sind Walter Mohr und Frank Püschel neutral?

    „Nun sollte man aber der Politik nicht die alleinige Schuld zuweisen, weil sich nicht wenige Menschen, was die Impfung oder das Tragen von Masken betrifft, ziemlich unbelehrbar und unsolidarisch verhalten haben. Außerdem wurden die Empfehlungen der Wissenschaft, die in dieser völlig neuartigen Situation natürlich eine gewisse Unsicherheit haben mussten, nicht gebührend verstanden und beachtet. Hieran haben durchaus die Medien ihren Anteil, weil es zu wenig Faktendarstellung und zu viele effektheischende Meinungsbeiträge gab, die Teile der Bevölkerung verunsichert oder in ihrem abweisenden Verhalten bestärkt haben.

    Dieser wichtige Zusammenhalt zwischen Gesellschaft, Staat, Wissenschaft und Medien war z.B. in skandinavischen Staaten wie in Norwegen und Dänemark oder in Asien/Ozeanien wie in Singapur, Südkorea, Japan, Australien oder Neuseeland viel stärker vorhanden und hat diesen Ländern größere Erfolge bei der Bewältigung der Pandemie beschert.“

    https://overton-magazin.de/top-story/wie-gut-ist-deutschland-im-internationalen-vergleich-durch-die-pandemie-gekommen/

    Nun, da kein Mensch ein sphärisch androgynes, über den Dingen Schwebendes Wesen ist, ist dies natürlich nur eine hypothetische Frage. Man kann versuchen mit entsprechender Prämisse und mehr oder weniger Erfolg, einen Außenstandpunkt einzunehmen. Das Versagen, oder vlt. war es auch kein Versagen sondern Vorsatz in dieser Angelegenheit, dürfte bei den zuvor Genannten offenkundig sein.

  2. Ist ja interessant das die Öffentlich-Rechtlichen Gebührengelder für Wahlumfragen verschwenden.

    Die Wahlen sind allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim : Diese Grundsätze sichern demokratische Wahlen in Deutschland !!!

    Ist das die „Mitsprache der Demokratieabgabe“ bei der Reform des öffentlich-rechtlichen Systems?

  3. Ich sehe das Problem vor allem in der Veröffentlichung von Wahlumfragen.

    Damit ist eine Beeinflussung für die spätere, tatsächliche Wahl garantiert, und dies dürfte einer der Gründe sein, warum immer wieder die selben Parteien an die Macht kommen und sich die politische Landschaft nicht ändert.

  4. Wenn Ich mir die reine „Sonntagsfrage“ anschaue, dann erinnern mich die Umfrageinstitute eher an die Geschmackssorten in einer Eis Diele. Da kann sich dann jede an der Wahl beteiligte Partei ihren persönlichen Geschmack zusammenstellen. Die Manipulation wird dann eher von den Medienschaffenden betrieben welche sich die für Ihren aktuellen Zweck passende Umfrage heraus suchen.

    Die Manipulation erfolgt dann meistens sehr subtil, so kann man z.B Wählerinnen und Wähler animieren wenn man eine Partei knapp hinter der Konkurrenz plaziert oder vielleicht auch eine Partei schwächen wenn man Ihr zu viel Vorsprung zuschreibt. Das sagt eigentlich mehr über die politische Meinung derer aus die solche Umfragen veröffentlichen als über das Wahlergebnis selbst. (Obwohl ja grundsätzlich meist realistische Daten ermittelt werden)

    Als kleines aktuelles Beispiel wie Medien manipulieren möchte Ich mal den heutigen Flugzeugunfall in Washington erwähnen. Heute Morgen waren alle Kanäle voll mit der Meldung über den Unfall auf dem Reagan-National-Airport.
    Überall Fand man die Schlagzeile:

    Plane crashed into Helicopter.

    Sammelt man aber die Fakten und schaut was wirklich passiert ist, dann hätte die Schlagzeile lauten müssen:

    Military helicopter rammed and destroyed civil airplane, all Passengers dead.

    Denn ein Militärhelicopter (Apache) hat auf einer Trainigsmission offensichtlich gepennt und ist trotz Tower-Warnung direkt von hinten in einen gut Besetzten Passagier Jet geflogen, der sich grade im Landeanflug auf Bahn 33 befand.
    Interessanterweise stellten sowohl amerikanische als auch deutsche Medien den Vorgang hier gleich falsch dar. Da mit der Überschrift ja schon suggeriert wird das Passagierflugzeug habe den Helicopter gerammt.

    Mfg Makrovir

    1. Kann man unseren Medien überhaupt noch etwas glauben? Das läuft doch nach dem Motto: „Erstmal was raushauen, das gibt Clicks“. Das was rausgehauen wird, sollte unbedingt der Haltung des Chefredakteurs und des Verlegers entsprechen, sonst gibt es keine Vertragsverlängerung oder keinen Auftrag mehr. Recherche findet nicht mehr statt. Interessiert auch niemanden. Skandal gibt Clicks/Auflage.

  5. Beiträge wie diesen, die so tun als hätten sie das Rad neu erfunden, mag ich besonders: es fehlt jede Anstrengung des Begriffs, und von sozialwissenschaftlicher Kritik im Sinne von „Demoskopie als Demagogie“ die ich in den 1970er und 1980er Jahren in der Alt-BRD von kundigen linken Hochschuldozenten lernte – NULL AHNUNG. Also ganz unironisch: NEIN DANKE an die Herren Mohrpüschel. Oder mit Heinrich Mann: ABSTINKEN …

  6. Wahlumfragen werden zur Meinungsmanipulation benutzt. Punkt. Das ist schon einfach deshalb so, weil es geht – und weil von bestimmten Seiten aus viel Geld im Spiel ist. Eine der wissenschaftlichen Grundlagen dafür lieferte Solomon Asch mit seinem Konformitäts-Experiment, dessen Erkenntnisse heute massiv und vielfältig gegen uns angewandt werden. Man denke nur an diese ganzen, inszenierten, quasi regierungsamtlichen „gegen-rechts“-Demos …

    Ob ein „Meinungsforschungs“-Institut bisher tatsächlich versucht hat, so objektiv zu arbeiten wie nur geht, oder ob so eine Firma schon früher negativ aufgefallen ist, ist völlig irrelevant. Denn beim nächsten mal kann die „gute“ Firma Schrott abliefern (weil gut geschmiert – oder effektiv erpresst …) und die „schlechte“ Firma kann auch mal ein reelles Ergebnis abliefern – schon alleine aus der Erkenntnis heraus, dass Lügen nur effektiv wirken, wenn man sie auf geeigneter Weiße mit Wahrheit mischt.
    Eine wirkungsvolle Lüge ist schon immer von Wahrheit umstellt worden. Nur so funktioniert das Ganze.

    (Und mal ganz davon abgesehen, dass die Manipulatöre ja auch und vor allem in den Medien sitzen und die aus der angebotenen Auswahl an Umfragen eben die heraussuchen bzw. die am wirkungsvollsten so darstellen, dass sie deren Manipulations-Zwecke erfüllen. FCKARDZDFDLF)

  7. Wobei die eigentliche Frage ist
    können „Wahlumfragen das Wählerverhalten beeinflussen …Allerdings gibt es hierfür aktuell keine verwertbaren Untersuchungen“
    Ich persönlich denke, eher minimal.

    1. „eher minimal.“?

      Na und? Reicht doch.

      „Das Zünglein an der Waage“ … und dann kommt noch die ganzen übrigen Großmedien-Manipulationen dazu, die gekauften oder korrumpierten Prominenten, „Experten“, Moderatoren, …

      „Patient 0“ gehört wohl auch eher zur regierungsamtlichen „gegenrechts“-Demo-Staffage.

      1. “Patient 0” gehört wohl auch eher zur regierungsamtlichen “gegenrechts”-Demo-Staffage.

        a) nein
        b) Beleidigungen qualifizieren zum Troll

        1. „Patient o“ nennt andere Leute Troll weil er die Wahrheit nicht ertragen kann?

          Also nochmal:

          “Patient 0” gehört wohl auch eher zur regierungsamtlichen “gegenrechts”-Demo-Staffage.

          Ja oder nein?

          Aber mach Dir keine Mühe … Digitale Behauptungen über unprüfbare Sachverhalte sind nicht der Rede wert.

          Tatsache ist aber, dass die “gegenrechts”-Demo-Staffage an die Wahrhaftigkeit von ÖRR und Poltikergedöns glauben wollen. Und jede Theorie über Manipulationen durch diese ach so edelmütigen Menschengruppe als angebliches Verschwörungsgeschwurbel abtun muss.

    2. Wenn es um eine kleine Partei geht schon. Im Augenblick wird versucht, BSW unter die 5 % zu drücken. Teilweise mit Aufwertung der Linken. Damit erreicht man, dass Wähler befürchten, ihre Stimme sei verloren und dann eine andere Partei wählen. Man will verhindern, dass eine weitere Partei in den Bundestag kommt und wenn die LINKE es nicht mehr schafft, ist es auch in Ordnung. Die etablierten Parteien haben Angst um ihre Posten, die „Brandmauer“ könnte einbrechen, es könnten französische Verhältnisse entstehen. Deutschland könnte keine stabile Regierung bekommen, was in der augenblicklichen Lage je nachdem, gut oder schlecht ist. „Gut“, weil dann niemand es dem Ami ausreichen recht machen kann oder schlecht, weil man dem Ami nicht genügen entgegensetzen kann. Aber deshalb Merz wählen? Da kommt nicht gutes bei heraus.

      1. Der Rückgang der Prozente hat die BSW allerdings selbstverschuldet. Muss man leider sagen. Ich hatte sie bei der letzten Wahl gewählt. Das was danach kam seh ich aber eher kritisch.

        Die Frage bleibt.
        Trump wurde dauernd als Wahlverlierer ausgerufen und hat dann doch gewonnen.

  8. Etwas OT: Eine etwas ketzerische Frage(mehr so als Spass) aber doch etwas ernst.
    Darf der Mitautor Herr Mohr noch so heissen oder wird ihm schon angetragen sich umzubenennen?
    Ein KMU dessen Gründer Neger hiess und auch so heisst, wurde ja auch schon angezählt.
    Mohrenapotheken und Strassen können sich ja nicht wehren. Wie sieht es bei natürlichen Personen als Namensträger aus?

  9. Ein Chef eines diese Insitute hat doch mal zugegeben das sie gezielt manipuliert haben.Klappt besonders gut wenn man eine Partei unter die 5% Grenze drückt-dann sagen sich viele:Wäre ja eine verschenkte Stimme…

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