Shitbürgertum

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Es ist das wohl meistdiskutierte politische Debattenbuch des noch jungen Jahres: In seinem so scharfsinnigen wie provokanten Essay „Shitbürgertum“ entlarvt Ulf Poschardt einen neuen Sozialcharakter, der unsere Gesellschaft präge und lähme: den „Shitbürger“.

Mit einer unheilvollen Mischung aus Anmaßung und Untertanengeist inszeniere sich der Shitbürger als moralisch überlegener Retter der Welt – verteidige dabei jedoch vor allem seine eigenen Privilegien und Interessen, so Poschardt. Ein Auszug.

Der Shitbürger hat das Bürgertum als liberale Kraft gesellschaftlicher Emanzipations- und Innovationsprozesse sediert. Dabei muss das Bürgertum (wie alle ehemaligen revolutionären Klassen) die Gefahr postrevolutionärer Saturiertheit meiden. Wer sediert ist, vergisst zu kämpfen.

Die Geschichte des deutschen Bürgertums war immer schon besonders. Weite Teile dieser Anamnese einer ebenso tristen wie gefährlichen Deviation der Bourgeoisie aber gelten wohl für alle liberalen Gesellschaften des Westens, denen es materiell zu lange zu gut gegangen ist. Otto von Bismarck blickte ungerührt auf die Degeneration opportunistisch bequemer Teile der Bourgeoisie: »Die erste Generation verdient Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends.«

Okönomisch ignorant, politisch heiter weltfremd

Das deutsche Shitbürgertum ist die Konsequenz mehrerer Traditionslinien von Untertanentum, Spießbürgerlichkeit und Opportunismus, die sich in verschiedenen Schüben im Nachkriegsdeutschland ausgebreitet haben: von den Moralpredigern der Bonner Republik über die verbeamteten Rebellionsdarsteller nach 1968 bis hin zu den im Wohlstand übermütig gewordenen Umerziehungsrigoristen des frühen 21. Jahrhunderts.

Das Shitbürgertum hat in einem langen Marsch durch die Institutionen den Staat zu seiner Beute gemacht und übernimmt den Part als moralisches Oberhaupt einer säkularen Gesellschaft, der insbesondere in den Renditeschüben dank der kohlschen und dann schröderschen Wirtschaftsvernunft einen kultur-, medien- und diskursdominierenden Status errungen hat. Ökonomisch weitgehend ignorant, politisch heiter weltfremd, aber stets im Gestus geliehener Autorität, der Mehrheit der Gesellschaft den Weg weisen wollend. Während die Avantgarde des Westens, der argentinische Präsident Javier Milei und Trumps neuer Chefentbürokratisierer Elon Musk mit seiner DOGE-Abteilung, sich anschickt, die Geschichte staatlicher Allmachtsfantasien lustvoll zu zertrümmern, hat sich das Shitbürgertum symbolisch vor den Staat geworfen.

Der Staat ist chronisch überfordert und unterfinanziert, weil er in den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts wächst, während die Privatwirtschaft schrumpft. Statt dass dieses Missverhältnis korrigiert wird, werden neue Absicherungsmechanismen des etatistischen Status quo konstruiert. Politikerbeleidigung und Staatsdelegitimierung sind die neue Majestätsbeleidigung. Im Juni 2020 beschloss der Bundestag mit den Stimmen der Großen Koalition ein Sonderstrafrecht für das Beleidigen von Politikern: Wer einen Politiker beleidigt, wird härter bestraft als jemand, der seine übrigen Mitbürger beleidigt. Im April 2021 richtete das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) den Phänomenbereich »Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates« ein. Dieser Bereich erfasst Bestrebungen, die durch systematische Verunglimpfung staatlicher Institutionen und Repräsentanten das Vertrauen in die freiheitlich-demokratische Grundordnung erschüttern wollen.

Teure und übergriffige Staaten

Doch Staatskritik ist die Essenz bürgerlicher Freiheitsliebe. Wer sich selbst als seines Glückes Schmied versteht, will einen Staat, der ihn nicht stört und ihm nicht nimmt, was er braucht, um Autor seiner Biografie zu sein. Milton Friedman skizzierte 1962 in Kapitalismus und Freiheit eine Art Minimalprogramm an staatlichen Aufgaben, in dessen Zentrum die Durchsetzung individueller Freiheiten und Rechte steht. Der Staat soll Bürger vor Gewalt und Zwang schützen – vor äußeren Feinden und inneren Bedrohungen. Deswegen braucht ein Staat sowohl Armee als auch Polizei. Zudem ist eine rechtsstaatliche Ordnung unerlässlich, die Eigentumsrechte, persönliche Freiheit und stabiles Geld garantiert. Zur Sicherstellung eines funktionierenden Marktsystems sollen Monopole und wesentliche externe Effekte möglichst begrenzt und die Wettbewerbsordnung durchgesetzt werden. Die Sicherstellung einer funktionierenden Marktwirtschaft ermöglicht Wohlstand für so ziemlich alle, auch im Sinne Ludwig Erhards.

Wer so argumentiert, steht in Deutschland, aber auch in anderen Ländern des Westens häufig am Rande. Seit 1945 sind die Staaten komplexer, bürokratischer, übergriffiger und teurer geworden, mit Ausnahme jener Reformschneisen historischer Figuren wie Margaret Thatcher und Ronald Reagan. Jetzt wird im 21. Jahrhundert die Frage nach dem Staat neu gestellt. Er ist dysfunktional und teuer für jene, die ihn finanzieren müssen – und einträglich für jene, die von ihm gemästet werden. In Deutschland ist es allen voran das Shitbürgertum.

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101 Kommentare

    1. Dem moechte ich zustimmen. Die Einschaetzungen von Poschardt gehen an der Realitaet vorbei wenn er schreibt: „Der Staat ist chronisch überfordert und unterfinanziert, weil er in den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts wächst, während die Privatwirtschaft schrumpft.“
      20 Jahre Neoliberalismus verschlafen, Hr. Poschardt? Und wenn es ihm hier nicht libertaer genug zugeht soll er doch in die USA auswandern. Vielleicht kommt ihm dann die Antwort warum die Menschen dort in ihrer Verzweiflung Trump waehlen obgleich das neoliberale Paradies doch das Land ist in dem Milch und Honig fliessen.
      In dieser Hinsicht sind sich Libertaere und Kommunisten seltsam einig.
      Der Kommunist: Sozialismus funktioniert nicht? Bloedsinn, „echter“ Sozialismus wurde noch nie versucht!
      Der Libertaere: Neoliberalismus funktioniert nicht? Bloedsinn, „echter“ Neoliberalismus wurde noch nie versucht!
      In diesem Sinne: Rundablage.

      1. Weil das so ist, könnte man mal über Neues nachdenken:
        Die Frage z. B. welchen „Lebensstandard“ ein Mensch tatsächlich braucht und wie viel fremdbestimmte Arbeit ihm abverlangt wird, damit eine absolute Minorität der Weltbevölkerung – die aktuell gezählten 2.933 Milliardäre, also rd. 3,5 Milliardstel der Weltbevölkerung – sich vor dem heraufziehenden Krieg aufs Meer bzw. auf den Mars retten kann. Dabei wird´s zur Erreichung dieses hohen Zieles eines gewissen Herrn E. M. noch ein paar Jahre brauchen.
        Um diese Frage demokratisch zu beantworten braucht man weder Marx- noch Engels-Zungen, sondern nur eine offene Debatte mit anschließender Beschlussfassung auf Grundlage der unterschiedlichen Lebensbedingungen in bestimmten Räumen der Erde. Praktische Fragen verlangen praktische Antworten.
        Ich nehme mal an, das ist ideologiefrei genug. Sollte Mensch nicht in der Lage sein, diese Debatte zu einem guten Ende zu führen, hat er es nicht anders verdient. Sollten Sie widersprechen wollen: „Rundablage“.

    2. Der Ulf ist sogar bekennender Porschefahrer und hohes Tier vom Springerverlag. Der hat das natürlich drauf mit der Zuschauerverachtung.

      Auch interessant:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Ulf_Poschardt

      Poschardt stammt aus einem evangelisch-methodistischen Elternhaus.[3] Über seine religiöse Erziehung sagte er in einem Interview: „Protestantischer als ich erzogen zu sein, kann man sich kaum vorstellen.

      vs

      https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Zitelmann

      Durch den Beruf seines Vaters wuchs Zitelmann in mehreren evangelischen Pfarrhäusern Hessens auf.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_Zitelmann

      Er war an der Ausarbeitung von Richtlinien für den Sexualkundeunterricht beteiligt und warb um Verständnis für Pädophile, die er „Kinderfreunde“ nannte und die „oft ganz ungefährlich und harmlos“ seien: „Sie stehen z. B. im Gebüsch und wollen nur ihr Glied anderen Leuten und Kindern zeigen.

      und

      https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_Zitelmann#Missbrauchsvorw%C3%BCrfe

      Ich habe mir gerade 2 gute Artikel der NDK durchgelesen:

      Lehrreiche Lektionen – Notizen zur laufenden Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg” in Köln

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=131756

      Mit der Diesellok zur Front – Deutschland übt den zivil-militärischen Schulterschluss

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=132033

      Es gibt immer irgendwo guten Journalismus. Man muss ihn nur finden.

      1. @ Garry
        Mich wunderts nicht. Als langjähriger Beobachter der methodistischen Sekte im Lebensumfeld schlage ich eine für mich realere Bezeichnung vor: Mammonisten.
        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mammon
        Dass diese Sekte sehr mit England und den USA verbandelt ist, sollte nicht verwundern.
        Nennen wirs mal Vorurteile, aber der Artikelverfasser hat wahrscheinlich eine Grundkonditionierung genossen, die seinen weiteren Lebens- und Karriereweg massgeblich mit beeinflusst haben dürfte. (Stichworte: Wertesystem! Elitenwahn! Heiligenschein! Heuchelei! Stammes- und Standesdünkel!).
        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Evangelisch-methodistische_Kirche
        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Methodistische_und_Wesleyanische_Kirchen
        https://de.m.wikipedia.org/wiki/George_W._Bush

  1. Dieses Buch und dieser Artikel von Ulf Poschardt offenbart überdeutlich, wie intellektuell unterirdisch und eindimensional der systemische Diskurs in Deutschland und im Besonderen der Wirtschaftsliberalen bis Libertären, zu denen Poschardt gehört, ist: Staat vs. weniger bis gar kein Staat, oder, weniger bis gar kein Staat = weniger bis gar keine Herrschaft = FREIHEIT!
    Nur Schwarz/Weiß, kein Dazwischen, keine inhaltlich fundierte, sich an Realitäten (Staat als Organisationsplattform des gesellschaftlichen Miteinanders, die bereits bestehende Eigentums- und Vermögensverteilung und die daraus resultierenden Machtverhältnisse, Pluralität im Sehen und Denken, die unterschiedlichen inneren Entwicklungslevel der Menschen) orientierende Diskussion, sondern nur der unterirdische intellektuelle Level: Von einem Extrem in das entgegengesetzte Extrem, von einer Ideologie in die Gegenideologie!
    Super, dieses Niveau bringt uns wirklich weiter! Ein Hoch auf den Großintellektuellen und großen Denker Ulf Poschardt! Er ist ein wahrer „Avantgardist“ des Denkens!

    Grundsätzlich hat er recht, dass unser bestehendes System dysfunktional ist. Diese Dysfunktionalität resultiert aber nicht aus „zu viel Staat“, sondern aus der eindimensionalen institutionellen und mono-strukturellen Gestaltung des derzeitigen demokratischen Systems.
    Die Folgen dieser Gestaltung sind: Unsachliche, unkommunikative und ideologische Allzuständigkeitsparteien anstatt Sach- und Themenparteien und eine bestenfalls Vierteldemokratie, in der man nur Ideologien wählen kann anstatt sachthemenbezogen und den Kandidaten meines Vertrauens, also die konstruktive, innere Synthese von direkter und parlamentarischer Demokratie und nicht nur einen bloßen Mix, wie die „Direkte Demokratie“ als bloße Volks- und JA-NEIN-Abstimmungen oder die sehr, sehr kleinen und undemokratisch zusammengestellten „Bürgerräte“, also ein vollkommunikatives und volldemokratisches System.
    https://martinbesecke.de/wertstufendemokratie.htm

    Aber so weit kann Poschardt nicht denken, dafür fehlt ihm das hierfür notwendige geistige und intellektuelle Vermögen – wie allen Wirtschaftsliberalen und Libertären!

    1. Noch ein Nachtrag:
      In Deutschland haben wir als „demokratisches System“ den Föderalismus. Und angesichts der bekannten gesamtsystemischen Negativentwicklungen, hat damit auch der Föderalismus seine Untauglichkeit bewiesen!
      Dieses auch als Hinweis an die ganzen Befürworter eines föderalen Europas der Regionen, einer föderalen Republik, bei gleichzeitiger Abschaffung der Nationen, heute Nationalstaaten.

      1. Die Bundesländer sind aber ziemlich schwach in der BRD. Die Musik spielt im Bund. Für eine EU der Regionen bräuchte man aber starke Regionen und eine schwache EU. Siehe Schweiz mit den Kantonen. Aber auch in der Confederatio Helvetia zieht der Bund immer mehr Macht an sich. Das ist wohl leider unvermeidlich. Tja. Was tun?

        1. Lieber Herr Nonym,

          auf Ihre Frage „Was tun?“ möchte ich Ihnen gerne den folgenden Buchtipp geben:
          Johannes Heinrichs: Die Logik des europäischen Traums – Eine systemtheoretische Vision
          (Academia Verlag, 225 Seiten, ISBN 978-3896656414)

          In diesem Buch wendet Heinrichs die Wertstufendemokratie praxisbezogen auf Europa an.

    2. “oder die sehr, sehr kleinen und undemokratisch zusammengestellten Bürgerräte”

      Bürgerräte und Bürgerpanels sind klein, bis zu 100 Personen, die in wechselnden Vierergruppen diskutieren, weil es schlicht unmöglich ist, einen sachlichen Diskurs mit 500 oder 50 Millionen Bürgern zu führen. Sofern Bürgerräte/Bürgerpanels repräsentativ sind, die Informationen pluralistisch und Moderation professionell durchgeführt wird, ist daran nichts undemokratisch. In vielen Fällen sollte das ausreichen, aber auch als Vorbedingung für jedes optionale Referendum Pflicht sein. Bürgerpanels und direkte Demokratie schließen sich nicht aus, sondern ergänzen einander. Das viel aufwändigere Referendum braucht es aber erst dann, wenn es zum Entscheid eines Bürgerrates, Bürgerpanels und/oder Parlament Einspruch von Seiten der Politik und/oder der Zivilgesellschaft gibt. Allerdings kann die Aufgabe eines Bürgerpanels auch allein darin bestehen, die Optionen und/oder Empfehlung für ein Referendum auszuarbeiten.

      1. @Karl Heinz Pongratz

        So in der Theorie.
        Die Praxis hat bis dato aber gezeigt, dass Bürgerräte weder eine tatsächliche Repräsentativität der pluralistischen Gesamtgesellschaft abbilden können noch, besonders in komplexen und systemischen Themen, das notwendige (Gesamt-)Wissen hervorbringen können, um die Findung des möglichst Wahren und Richtigen gewährleisten zu können.

        Und ein sachlicher Diskurs ist auch in solchen kleinen Gruppen nicht möglich, wenn die nach dem Zufallsprinzip Zusammenstellung aus Menschen besteht, die nicht über das notwendige Wissen verfügen, wie sich in der bis dato Praxis immer wieder gezeigt hat. Die Teilnehmer sind dann auf das Wissen anderer angewiesen, das sie aber aufgrund des eigenen fehlenden Wissens nicht wirklich verifizieren können und deswegen dann einfach nur übernehmen müssen.

        Das Prinzip „Die Weisheit der Vielen“ funktioniert eben nur in Fachgruppen, worauf James Surowiecki in seinem gleichnamigen Buch auch explizit hingewiesen hat. Denn ohne Wissen keine Weisheit!

        1. Ja, sehe ich ähnlich. Die Macht läge dann nach wie vor in erster Linie bei den Massenmedien und ihrem Framing, in zweiter Linie bei denjenigen, die „moderieren“ und „beraten“ bzw. in der Auswahl der Moderatoren und Experten (was niemals ohne BIAS geschieht).

          Ich bin nicht prinzipiell gegen „Räte“, z.B. könnten sie Gesetzesvorschläge analysieren und wichtige Anregungen geben, vorausgesetzt, man hat sie nicht „repräsentativ“ (es gibt keine Repräsentativität!) besetzt, sondern wenigsten nach IQ und/oder sachbezogener Bildung vorsortiert oder sowas und dann ausgelost, denn: jeder der schonmal zu einer Vereinsversammlung normaler Menschen war, kennt die Bitterkeit die aufsteigt, wenn zum dritten Mal jemand mit einem Thema anfängt, welches längst abgehandelt ist, sich die Diskussionen ewig im Kreis drehen, Argumente nicht verstanden oder mit persönlichen Angriffen beantwortet werden, bis dann endlich alle einer Meinung zu sein scheinen… und dann trotzdem fürs Gegenteil gestimmt wird. Es ist abschreckend und desillusionierend. Eine solche Menschenmenge ist Knetmasse in der Hand eines geschickten Manipulators und Wortverdrehers.

      2. Die Bürgerräte heißen in D „PARLAMENT“. Es braucht keine Bürgerräte – es sei denn, das Parlament hätte sich aufgrund grundgesetzlich widriger Manipulationen zu einem reinen Abnickerverein für die jeweilige Regierung entwickelt. Und dann braucht´s erst nicht noch einen Abnickerverein…..

      1. @steffen

        Das ist so nicht unbedingt richtig, denn es kommt auf die Kommunikationsstrukturen an, wie die einzelnen Sachmeinungen aufeinander bezogen werden!

        Volksabstimmungen unter den jetzigen institutionellen Rahmenbedingungen und strukturellen Kommunikations- und Beteiligungsbedingungen sind nur einfache JA-NEIN-Abstimmungen. Wenn aber eine Volksentscheid-Initiative inhaltlich weiterentwickelt werden muss, besteht unter den derzeitigen systemischen Rahmenbedingungen keine Möglichkeit einer entsprechenden inhaltlichen Berichtigung und Weiterentwicklung.

        In der Wertstufendemokratie ist das anders!
        Hier werden echte systemische Kommunikations- und Verwirklichungsstrukturen hergestellt und garantiert, damit das gelebte, alltägliche, selbstbestimmte und pluralistische Denken sowie die Weiterentwicklung des Bewusstseins der Menschen auch tatsächlich die soziale Wirklichkeit konstruieren und realisieren kann.
        In der Wertstufendemokratie sind die Kommunikationsstrukturen derart angelegt, dass sie einen sachlichen Diskurs quasi erzwingen.

        1. ich kann an deiner wertstufenpolitik nichts neues sehen.
          genauso wie in ministerien werden gesetze entwickelt, welche der koalitionvorgstellt und dank mehrheit beschlossen werden.

          die entscheidende frage ist die (fehhlende)mitwirkung der restlichen bevölkerung.

          also das was du neu nennst ist es nicht und was entscheidend ist mischst du einfach drunter.

          in der schweiz kann man jederzeit ein bestehendes gesetz zu fall bringen.

          1. @steffen

            Was ist an der Wertstufendemokratie wirklich neu?
            Ich werde mal die drei wichtigsten Erneuerungen aufführen:
            1. Werden alle Systembereiche sowie alle Sachthemen und -fragen zum ersten Mal überhaupt einer volldemokratischen Behandlung zugeführt.
            2. Dadurch handelt es sich bei der Wertstufendemokratie um die konstruktive, innere Synthese von direkter und parlamentarischer Demokratie.
            3. Durch das Vierkammerparlament können die Bürger auf allen vier interpersonalen Reflexions- und Kommunikationsebenen des Menschen mit dem „System“ und umgekehrt kommunizieren.
            Während die heutigen Demokratien aufgrund ihrer eindimensionalen institutionellen und mono-strukturellen Gestaltung und der daraus resultierenden gesamtsystemischen Dominanz der Wirtschaft und des Geldes nur auf der untersten Reflexionsebene kommunizieren können, der Subjekt-Objekt-Ebene, ich behandle ausgehend nur von meinen eigenen Bedürfnissen, Ansichten, Interessen, Intentionen und Freiheiten den Anderen instrumentell und damit nur als Objekt.
            Und diese Kommunikation ist nur einseitig, vom System zum Bürger, und nicht beidseitig, d.h. auch vom Bürger zum „System“.

            1. fazit:
              1.
              2.
              3.
              =machtfrage
              die 4 kammern verwischen nur den klaren blick darauf.

              p.s. die forensoftware ist so grottig, daß ich mein eigenes geschreibsel kaum wiederfinde. so macht diskussion keinen spaß. also bis bald 🙁

              1. Lieber Steffen,

                wie versteht man die „Machtfrage“, die Macht als solche? Betrachtet man Macht nur als negative Macht oder kann man Macht auch als positiv gestaltungsfähige Kraft betrachten?

                In der Wertstufendemokratie wird durch die Gestaltung der Kommunikations- und Verwirklichungsstrukturen Macht in eine positiv gestaltungsfähige Kraft kanalisiert.
                Zudem wird in der Wertstufendemokratie durch ihre institutionelle Gestaltung und eben durch die Gestaltung der Kommunikations- und Verwirklichungsstrukturen Wissen, Kompetenz, Vernunft, Sachlichkeit, Sachverstand und Integrität befördert und unterstützt, vor allem auch in Verantwortungs- und Führungsfunktionen.
                Und sie funktioniert nach dem Prinzip der horizontalen Autorität.

  2. Manches ist nicht falsch, und so mancher staatlicher alimentierter Schlauberger geht auch mir arg auf die Nerven. Aber dem Auszug nach zu urteilen, ist die Analyse doch arg unterkomplex. Wozu sich die Mühe machen um zu recherchieren. Beschimpfungen sind einfacher, und bringen mehr Geld. Nein, ich bin kein Beamter, sondern seit über 30 Jahren selbstständig. Und dann die brave new world eines Milton Friedman…UUUUAAAAAA!

    Altlandrebell, übernehmen Sie!

    1. Friedman ist für mich auch ein rotes Tuch, aber der konnte argumentieren und ansatzweise logisch denken, so mancher Linke könnte was von ihm lernen, z.B.

      Der Wirtschaftsjournalist Patrick Welter warnt, dass bei hoher Zuwanderung eine Beschneidung des Sozialstaats nur vermieden werden könne, wenn die Anreize zur Einwanderung in den Sozialstaat begrenzt werden würden. Er erinnert an das Diktum des Wirtschaftsnobelpreisträgers Milton Friedman, nach dem man entweder freie Zuwanderung oder einen Wohlfahrtsstaat haben könne, aber nicht beides zusammen.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Migration

      Da hat er zweifelsohne recht, auch wenn er m.W. lieber den Sozialstaat abgeschafft hätte, während ich eher zur Abschaffung freier Zuwanderung tendiere. Ein Gespräch mit dem Mann wäre sicherlich interessant gewesen.

      1. Ich tendiere zur Abschaffung leistungsloser Maximaleinkommen, der überhaupt größte Kostenposten, des Geldadels. Ich schätze das wäre einer Wohlfahrt sehr viel zuträglicher, da diese exorbitanten Gewinne zudem noch aus mannigfaltig erzeugter Unbill generiert werden.

        Eine gewisse Logik Friedmans ist nicht zu bestreiten, wenn es darum geht Geld von unten nach oben zu schaufeln. Zur Verschleierung dieses Umstands ist es natürlich unbedingt erfoderlich Ablenkmanöver, gerne in Form von Ablenkzielen, zu generieren.

        Ein Gespräch mit diesem Mann wäre dann wohl ein Selbstgespräch.

        1. Ich tendiere zur Abschaffung leistungsloser Maximaleinkommen, der überhaupt größte Kostenposten, des Geldadels. Ich schätze das wäre einer Wohlfahrt sehr viel zuträglicher, da diese exorbitanten Gewinne zudem noch aus mannigfaltig erzeugter Unbill generiert werden.

          Da wäre ich nichtmal dagegen, ich bezweifle aber, dass ich deinen Weg dahin mitgehen würde (abgesehen davon, dass das am „freie Zuwanderung vs. Wohlfahrtstaat“-Thema sehr wahrscheinlich kaum was ändern würde).

          Wie würdest du denn das erreichen wollen?

        2. „…..nur noch einen einseitigen Meinungsbrei absondern und (wie nachdenkseiten) bestimmte Themen und Tabus meiden, wie der Teufel das Weihwasser.“
          Chapeau – perfekt zusammen gefasst. 👏👍

          Allerdings beschreiben Sie exakt die inhaltlich/qualitative Leistung von OM (Ausnahmen bestätigen, wie auch bei den MSM, die Regel)!

          Und da Sie die NDS+ offenbar weit abgeschlagen hinter dem mutigen, aufklärerischen, am- Puls-der-Zeit horchenden „Frontkämpfer“ OM verorten, eine kleine Anekdote aus jüngerer Zeit:
          NDS veröffentlichten einen doch recht schwachen Artikel zum 1. April bzgl. ihrer künftigen und offiziellen finanziellen Förderung, der problemlos als Aprilscherz erkennbar war.

          ABER – hätte OM dergleichen „Scherz“ veröffentlicht; ich hätte es nicht nur bedenkenlos geglaubt und als selbstverständlich hingenommen, sondern frage mich bereits seit geraumer Zeit, warum (ob) das nicht schon längst der Fall ist?

          „Wandernde soll man nicht aufhalten.“
          Tja – (diverse und qualitätssteigernde) Reisende sind seit der doch recht kurzen Existenz OM bereits verschwunden, denn immer drängender tut tatsächliche Aufklärung Not, statt gerne und oft mit seichtem, abseitigem, auch fragwürdigem oder oft narrativem Blabla anzumoderieren, um Gelaber und Gequatsche (Fundament/tragendes Element von OM) am Laufen zu halten.
          Aber jeder nach seinen Bedürfnissen.

  3. Dummerweise haben Musk, Milei oder ihre Vorläufer vom Stil Thatcher nicht im Sinn, den Staat auf das funktionsnotwendige Minimum zu kürzen, sondern sie kürzen das, was sie selber und Ihresgleichen bei ihren Unternehmungen behindert. Und das völlig ungeachtet irgendwelcher funktionalen Notwendigkeiten für andere Mitmenschen. Sie verstehen den Staat nicht als Organisator einer fairen Marktwirtschaft oder Instrument, das einen Ausgleich zwischen Interessen schaffen soll, sondern als Institution, die sie beim Plündern unter Einsatz ihrer Ellenbogen gefälligst nicht stört, ihr Raubgut jedoch gegen die Ellenbogen andere Räuber, vor allem aber gegen die der Beraubten schützt und entsprechend die damit provozierten Übergriffe auf ihre zerbrechliche Hülle unterbindet. Aus gesellschaftlicher Sicht sind diese Typen, die nach dem Motto leben „Der Staat muß gerade stark genug sein, um die wenigen Starken gegen die zahllosen Schwachen zu schützen und letztere selber dafür zahlen zu lassen“, schlimmer als gar kein Staat!

    Dabei kann man ihnen nichtmal Unwissenheit vorwerfen, von Musk selber stammt ja der Spruch gegenüber dem Vorgängerregime „Sie verbieten nicht die Hassrede, sie verbieten die Rede, die sie hassen!“ – das könne man nur wenig abgewandelt zurückwerfen „Du beseitigst nicht überflüssige Bürokratie, sondern Bürokratie, die für dich überflüssig ist!“

    1. Du beseitigst nicht überflüssige Bürokratie, sondern Bürokratie, die für dich überflüssig ist!

      Mag sein, schwierig von Deutschland aus einzuschätzen. Sollten sie es übertreiben (so wie die Gegenseite es getan hat) werden sie sicher auch wieder abgewählt. Zumindest der Mechanismus scheint ja noch ansatzweise (unter starkem Ruckeln und trotz massiver Gegenpropaganda) zu funktionieren.

  4. Hoppla, Poschardt bei Overton?

    Er hat über Springer (wie J. Reichelt) den Einzug der „Neuen Normalität“ 2015 und 2020 tatkräftig unterstützt. Warum? Waren beide damals dümmer als, sagen wir, ein Drittel der Bevölkerung? Hat er sich weggeduckt, gab es Druck von oben, hat er daran geglaubt? Gibt es von ihm schon öffentliche Äußerungen dazu, was ihm damals durch den Kopf ging? Hat er es vergessen?

    Der Text ist sperrig, er klingt nach Oberseminar. Witze über Fahrräder sind so was von 2019. Ich finde das Bild oben schön, er erinnert mich an Holland. Würde gerne in so einem Loft, hinter den an die Mauer gelehnten Fahrrädern, wohnen. Naja, wahrscheinlich zu teuer.

    Poschardt hat mittlerweile viel Kohle (von KKR, also nicht privat erwirtschaftet?), es sei im gegönnt. Möge er sein Geld im besten bürgerlichen Sinne vor Ort reinvestieren und eine Manufaktur, ein Bildungsinstitut oder einen Makerspace in Berlin eröffnen. Vielleicht in genau so einem Loft mit Fahrrädern vor der Tür. Damit würde er mehr erreichen.

  5. Auch wenn ich Probleme mit dem Begriff habe (Bürgertum negativ zu framen, nützt vor allem den extrem Linken, die das eh schon als Feindbild haben), stimme ich ansonsten weitgehend zu. Sieht aus meiner Perspektive sehr ähnlich aus.

    Das Buch wird sich sicherlich gut verkaufen, schätze ich.

      1. Leider nein, das ist meine ehrliche Einschätzung (von einige Details abgesehen, etwa der „kohlschen und schröderschen Wirtschaftsvernunft“), also wenn du mich von anderem überzeugen willst, immer her mit den Argumenten (ich musste meine Ansichten schon öfter korrigieren, in der guten alten Zeit, als man bei TP noch offen diskutieren konnte).

  6. Liebe Overton-Redaktion,

    alles schön und gut, jeder hat sein Recht auf eine eigene Meinung, und dazu ein Buch zu veröffentlichen, aber warum bietet der Westend Verlag, und die mit ihm verbundenen „Buchkomplizen“, Ulf Poschardt – mit seinem aktuellen Buch „Shitbürgertum“ eine Bühne?

    Sollte man nicht aufpassen sich hier nicht derselben Doppelmoral schuldig zu machen, die man sonst den Mainstream bzw. Altmedien vorwirft?

    Wäre nicht wenigstens ein entsprechender Hinweis dazu – auch bei Overton – sinnvoll gewesen?

    „[…]Ukraine ehrt deutsche Medien-Hilfstruppen mit Orden[…]“

    Link:

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=90445

    und das hier von Herrn Alexander Wallasch ist sehr aufschlußreich 😉 :

    „[…]Deutsche Journalisten ausgezeichnet für die Hilfe bei Waffenlieferungen.

    Nicht vergessen:

    Ulf Poschardt ist Träger des ukrainischen Verdienstordens für Propaganda.

    29. März 2025 um 21:58 Uhr
    von Alexander Wallasch […]“

    Link:

    https://www.alexander-wallasch.de/gesellschaft/nicht-vergessen-ulf-poschardt-ist-traeger-des-ukrainischen-verdienstordens-fuer-propaganda

    Gruß
    Bernie

    1. aber warum bietet der Westend Verlag, und die mit ihm verbundenen „Buchkomplizen“, Ulf Poschardt – mit seinem aktuellen Buch „Shitbürgertum“ eine Bühne?

      Weil kluge Leute ihre Freude an kluger Provokation finden? Und anders als linke Paternalisten das freie Wort schätzen und Cancelkultur verachten?

      Ich meine ja nur… Filterblasen sind der geistigen Gesundheit und der Konsistenz der eigenen Weltsicht ausgesprochen abträglich.

      1. Jeder Satz ein dumme Klischee. Muss man auch erst mal schaffen. Ich sehe bisher 3 Postings, kurze Texte immer gegen böse Linke. Könnte ein Phz 2000 wiederauferstanden sein?

        Zitelmann, Poschardt sind genauso Hofberichterstatter und Astroturfing wie Responsible Statecraft, nur eben die deutsche Fraktion davon. Es ist kein Journalismus, sondern Propaganda, also zielgerichtete Manipulation im Sinne der Herrschenden, die dafür Geld bezahlen (oder das zulassen).

        https://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda

        https://de.wikipedia.org/wiki/Astroturfing

        Niveau geht anders. Da haben die Kritiker schon Recht. Wenn Overton Window heißen soll, dass man mit so Zeugs belästigt wird, wäre meine Konsequenz ganz einfach: Online-Verhalten einschränken und gibt immer irgendwo einen Platz, wo es bessere Texte gibt, wo man wirklich was dazu lernt.

        1. Jeder Satz ein dumme Klischee. Muss man auch erst mal schaffen.

          Danke für die Blumen, wenn es ja nur Klischees sind, warum widersprichst du nicht konkret?
          Und was ist dann das?:

          „Zitelmann, Poschardt sind genauso Hofberichterstatter und Astroturfing wie Responsible Statecraft, nur eben die deutsche Fraktion davon. Es ist kein Journalismus, sondern Propaganda, also zielgerichtete Manipulation im Sinne der Herrschenden, die dafür Geld bezahlen (oder das zulassen).“

          Ja, alles was du als Propaganda im „Sinne der Herrschenden“ siehst, dem sollte man besser „keine Bühne bieten“, hab ich recht? Nur blöd, dass Leute wie ich, deine Klischees eben nicht teilen, sondern genauso dumm finden, wie du meine. Nennt sich Meinungsfreiheit. Ich weiß, schwierig zu verstehen, das Prinzip.

          Niveau geht anders. Da haben die Kritiker schon Recht. Wenn Overton Window heißen soll, dass man mit so Zeugs belästigt wird, wäre meine Konsequenz ganz einfach: Online-Verhalten einschränken und gibt immer irgendwo einen Platz, wo es bessere Texte gibt, wo man wirklich was dazu lernt.

          Wandernde soll man nicht aufhalten. Man könnte natürlich alternativ auch einfach ignorieren was einem nicht gefällt oder gegenargumentieren (auch dabei kann man übrigens eine Menge lernen). Aber tu, was du nicht lassen kannst, solche Erpressungsversuche („ich geh weg!, ich schwör, wenn nochmal sowas hier kommt!1!!)“ sind typisch links und ein Grund dafür, weshalb so viele linke Seiten nur noch einen einseitigen Meinungsbrei absondern und (wie nachdenkseiten) bestimmte Themen und Tabus meiden, wie der Teufel das Weihwasser.

          1. Rechte heulen gerne über fehlende Meinungsfreiheit, wenn es zu viel Gegenwind gibt von pösen Linken, zensieren dann aber gerne selbst, wenn sie an der Macht sind. Hier z.B. erwähnt:

            https://www.youtube.com/watch?v=Hn25DBGktgQ

            Überhaupt dieses Freund-Feind-Denken, was du hier zeigst, ist schlicht primitiv und dumm.

            Der ganze Text klingt so wie von vom gesperrten User Phz2000. Der war hier nie tätig, um wirklich zu diskutieren, sondern nur um zu stören. Daher war der auch immer zu faul irgendwas zu belegen und wenn dann nur 10 sec gegoogelt und mit einem Link zu BILD „belegt“. Für mehr hat es nie gereicht.

            Einen Phz2000-Posting kann man so zusammenfassen: Er äffte einen nach, drehte einfach um, was man schrieb, und endete mit U mad bro? Muss man sich auch mal überlegen, was das für ein armseeliger Typ ist, der so etwas nötig hat.

            1. Es fehlt der Timer, wo man noch editieren kann… Andere Beiträge von „Scheinregen“ dagegen sind tatsächlich auf andere Poster eingehend, sehe ich gerade.

              Auch einfach alles Zitieren von mir und kommentieren – bringt doch nichts, wenn du anderer Meinung ist. Na und? Interessiert mich das? Nein.

              Ja, ich habe kein Bock ein Buch von Zitelmann oder Poschert zu lesen und komme mit Brunnenvergifter-Argumenten. Ich habe eine riesige Leseliste und lese eh zu wenig. Da werde ich sicherlich nicht so ein Schund auf die Liste setzen oder gar kaufen. Mich ärgert, dass die sogar hier noch Werbung bekommen.

              Es gibt unzählige gute Bücher. Da braucht man keine Werbung für Mainstream-Bestseller oder Propagandamedien der Herrschenden in einem „alternativen“ Medium. Die Motive dafür können nur schlecht sein, so was wie: Sie brauchten das Geld oder sie provozieren ihre Leser gerne und haben Spaß am Streit. Oder sie kapieren es nicht. Nichts davon ist gut.

          2. „…..nur noch einen einseitigen Meinungsbrei absondern und (wie nachdenkseiten) bestimmte Themen und Tabus meiden, wie der Teufel das Weihwasser.“
            Chapeau – perfekt zusammen gefasst. 👏👍

            Allerdings beschreiben Sie exakt die inhaltlich/qualitative Leistung von OM (Ausnahmen bestätigen, wie auch bei den MSM, die Regel)!

            Und da Sie die NDS+ offenbar weit abgeschlagen hinter dem mutigen, aufklärerischen, am- Puls-der-Zeit horchenden „Frontkämpfer“ OM verorten, eine kleine Anekdote aus jüngerer Zeit:
            NDS veröffentlichten einen doch recht schwachen Artikel zum 1. April bzgl. ihrer künftigen und offiziellen finanziellen Förderung, der problemlos als Aprilscherz erkennbar war.

            ABER – hätte OM dergleichen „Scherz“ veröffentlicht; ich hätte es nicht nur bedenkenlos geglaubt und als selbstverständlich hingenommen, sondern frage mich bereits seit geraumer Zeit, warum (ob) das nicht schon längst der Fall ist?

            „Wandernde soll man nicht aufhalten.“
            Tja – (diverse und qualitätssteigernde) Reisende sind seit der doch recht kurzen Existenz OM bereits verschwunden, denn immer drängender tut tatsächliche Aufklärung Not, statt gerne und oft mit seichtem, abseitigem, auch fragwürdigem oder oft narrativem Blabla anzumoderieren, um Gelaber und Gequatsche (Fundament/tragendes Element von OM) am Laufen zu halten.

            1. Was wären denn diese Tabuthemen, wo OM und Nachdenkseiten so furchtbar weggucken?

              Lass mich raten: Irgendwas, wo die AfD mit Werbung macht? Gibt doch genug AfD-nahe Internetmedien? Warum sollten dann NDK oder OM eben auch noch was aus deren Blase verbreiten?

              Und in irgendeinem Beitrag beschwerte sich noch der Scheinregen, dass diese Linken nicht aus ihrer Blase raus kämen. Das ist doch wirklich nett von mir, dass ich z.B. nicht bei PI News oder so shitposte als „Linker“. Da bin ich einfach zu höflich für. Und sind wir mal ehrlich, da wird man dann ganz schnell gesperrt, wenn man sich als „Kommunist“ outet.

              Bei TP ändert sich gerade eine Menge – und alles zum Schlechten. Veränderung alleine muss nicht gut sein.

              1. Hmmmm.
                Ihnen ist bewusst, dass diese, meine Antwort ein Kommentar auf die Aussagen von @Scheinregen war?! 🤔

                Wenn ja, dann kann ich weder Ihre Frage noch Schlussfolgerungen nachvollziehen. 😳

                Wenn nein, dann wäre es sinnvoll, dessen Kommentar nochmals zu überfliegen und meine Erwiderung entsprechend, aber korrekt einzuordnen.☝️

                Sollten Sie jedoch unabhängig davon der Meinung sein, dass OM und NDS (oder andere) inhaltlich, im Anspruch und in Ausführung identisch sind, dann sei Ihnen diese Meinung selbstverständlich unbenommen.

            2. Hallo Ach so,

              ist Ihnen eigentlich auch schon aufgefallen, dass bei den „Videohinweisen….“ der Nachdenkseiten manche alte YouTube-Videos fehlen die Nachdenkseiten früher gerne weiter empfohlen hat?

              Zunächst einmal bin kein Freund der AfD
              – schon rein wegen deren wirtschafts- und sozialpolitischen Vorhaben, auch die (angeblich) rechte Gesinnung der AfD teile ich nicht, all das nur zu näheren Erklärung, bevor mich hier irgendjemand in seine x-beliebige „Ecke“ stellen will.

              Nun zum eigentlichen Anliegen meinerseits:

              Früher gab es bei den „Videohinweisen….“ Hinweise z.B. zu „Basta Berlin“; „Medienfuzzi“; „WeltNetzTV“ und „InfraRot“ – auch zu anderen Kanälen, die durchaus Interessantes – manchmal auch Lustiges – via Video verbreiteten, aber seit dem Erstarken der AfD fehlen diese Kanäle, die keine Partei, oder Meinung, ausgrenzten

              Ob es daran liegt?

              Ich weis es nicht, aber ist mir aufgefallen 😉

              Wäre interessant zu erfahren, ob es auch anderen hier schon aufgefallen ist.

              Ach, auch Uwe Steimle kommt bei den Videohinweisen der Nachdenkseiten nicht mehr vor…..hätte ich fast vergessen…..

              Was Veröffentlichungen angeht, da bin ich mehr ein Freund der US-amerikanischen Meinungsfreiheit – vor dem 11. September 2001. Die Trump USA ist nämlich auch heuchlerisch wenn diese uns Europäern unterstellt Meinungen zu unterdrücken, das praktizieren die Amis seit den Terroranschlägen auf das WTC auch im eigenen Land seit 2001. Sollte Mensch in diesen geschichtsvergessenen Zeiten immer im Hinterschädel haben 😉

              Sorry, aber ich bin der Ansicht, dass ich frühestens mit dem 18 Lebensjahr selber entscheiden kann was ich konsumiere, und ob ich denen glaube die Meinungen „unter’s Volk“ bringen.

              Ich brauche keine „Volkserziehung“, die wir ja in Deutschland Ost und West in unterschiedlichen Zeitepochen durchleiden mussten, bin selber groß.

              In diesem Sinne will ich auch mein Posting über Ulf Poschardt verstanden wissen, der darf ja gerne veröffentlichen, aber bitte – wie neuerdings im Buchhandel üblich mit „Warnhinweis“ „Orden von Selenskij erhalten für politische Propaganda Pro-Krieg“…..

              Das würde mich schon reichen 😉

              Gruß
              Bernie

              PS: Ist nicht einer der Videohinweise annimmt, und bei Nachdenkseiten einstellt, letztes Jahr verstorben? Vielleicht liegt es auch daran? Oder an der neuen Chefredaktion? Albrecht Müller hat die „Fackel“ ja an Jens Berger weitergereicht – nur mal so als Info zum Spekulieren 😉

              1. @Bernie – hallo.
                Keine Sorge, ich weise niemandem eine Ecke zu; außer, er besteht darauf.😉

                Zur Erklärung:
                Auch die NDS+ nutze ich nur zeitlich begrenzt, um zumindest nicht völlig „ahnungslos“ ob der Flut an täglichem Irrsinn zu sein.
                Aber mein Alltag/Leben wird davon weder vereinnahmt, noch kann die beste Aufklärung je einen Einfluss auf die Zukunft haben, da diese menschlichen, komatösen +/- 80% offenbar die Rache der Evolution für alle waren/sind.🤫

                Meist lese ich die Hinweise des Tages oder einen interessanten Artikel, dessen Inhalt/Infos von Bedeutung für das Jetzt, Hier und Morgen sind.
                Zu den Videohinweisen kann ich nicht all zu viel beitragen, da ich diese ebenso selektiv nutzte.

                Auffällig ist aber durchaus, dass sich „etwas veränderte“, was ich zum Teil, aufgrund der „Wendungen“, nachvollziehen kann. Aber dabei wird es wohl nicht bleiben.
                OM trifft es hingegen weniger hart, da bereits angepasst.

                Und dazu stehe ich – täglich selektiv die Meldungen (inklusive Subtext) auf gmx gelesen: schon bin ich im Bilde ob der Planungen, Entwicklungen und eintretenden Folgen.
                Wenn man endlich und ohne mentale Beeinträchtigung den Zenit des Wahnsinns überschritten hat, fürchtet man sich vor nichts mehr.😉

                Steimle? Ein Sachse, aus Dresden?
                Wenn ja, dann hatten die NDS heute frohe Kunde.
                Also nicht zu Steimle, sondern zu Einsparungen in Dresden von mehr als 90%🤑.
                Gut – geht nur darum, dass von 99 öffentlichen Brunnen nur 8 betrieben werden, aber Respekt.
                Und für den Brückenneubau soll auch Geld organisiert werden. Irgendwie wohl 200 Mio. Berechnen wir das mit dem üblichen (Mehr)Kostenfaktor (min) x4 und runden auf die aktuell üblichen Zahlen auf, ist das 1 schlappe Mrd (Stand heute) für den Plöbel.
                Wenn das keinen allgemeingültigen Vorbildcharakter hat.😂

                Wünsche einen angenehmen Abend.

                1. Lieber Ach So,

                  Danke Ihnen auch einen angenehmen Abend.

                  Zu Uwe Steimle, der war einmal im ÖRR als Kabarettist tätig, und hat einen eigenen YouTube Kanal „Steimles Welt“ ;“Aktuelle Kamera“, aber ich gucke den mittlerweile auch sehr selektiv – gebe ich ehrlich zu 😉

                  Lernte den Kanal in Corona-Zeiten kennen, über die „Videohinweise der Nachdenkseiten“, aber mittlerweile ist Herr Steimle mir selber ein bisschen zu afd-lastig, und weniger lustig 🙁 , geworden.

                  Früher war er mal eine Empfehlung wert, da er seinen alten Arbeitgeber, die ÖRR, sehr gut kritisiert hat, und auch während Corona sah ich den gern, ein echter Augenöffner sowie Hoffnungsgeber aus Sachsen, aber seit den Wahlerfolgen der AFD im Osten sag ich nur „’ne las mal stecken.“ 🙁 😉

                  Gruß
                  Bernie

  7. Das muß ein Paralleluniversum sein von dem der Ulf schreibt. Denn seit Annektion der DDR, und kapitalistischer Restauration auch überall sonst, wo das vorher irgendwie verschämt Realsozialismus genannt wurde, wurde ja wie bekloppt privatisiert und public private partnerisiert. Irgendwo müssen ja die immer höher veranschlagten Gewinnmargen des Geldadels herkommen. Und irgendwie wird das ja in den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts nicht anders, siehe verchiedenste, stetig anwachsende „Sondervermögen“ die umgeschichtet werden und weiter fortgesetzte Kürzungen in öffentlichen Belangen.

    Daß die Markradikalen auch stets besonders gut mit den Faschisten können, kristallisierte sich auch bei der Initialzündung in Chile. Ja die „unsichtbare“ des Marktes braucht eben dann und wann doch, eine recht sichtbare Faust.

    1. Also in einem Punkt kann ich Poschard beim besten Willen nicht zustimmen:

      kohlschen und dann schröderschen Wirtschaftsvernunft

      Wer eine zu massiven Leistungsbilanzüberschüssen führende Wirtschaftspolitik als vernünftig bezeichnet, versteht nichts von VWL!

      wurde ja wie bekloppt privatisiert und public private partnerisiert

      An der Staatsquote merkt man das nicht, die schwankt um die 50% und müsste höher sein, als in den 70igern und 80igern.

      Die Anzahl der Beschäftigten im ÖD steigt auch seit 2007/08 wieder:
      https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/oeffentlicher-dienst.html
      und das obwohl Fachkräftemangel herrscht, die Deutschen immer weniger werden und die Produktivität Dank „Digitalisierung“ eigentlich explodiert sein müsste… theoretisch.

  8. Sorry. bin ich hier bei Maggie Thatcher und Ronald Reagan gelandet?

    „weil er (der Staat) in den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts wächst, während die Privatwirtschaft schrumpft“
    Muss ich belegen, dass diese Tatsachen-Behauptung falsch ist und damit dem Buch die Grundlage fehlt?

    Primitiver geht „Soziologie“ kaum:
    — „Shitbürger“, „Wutbürger“, „Bullerbü“ als neue und einzig vorkommende Gesellschaftsklasse.
    — Zugleich als einzig vorkommende Staatsaufgabe oder Staatsfunktion: diese eine Staatsklasse zu alimentieren.

    Mein Resümee: Die arme CDU, die nicht mehr die Alleinherrschaft über das Bürgertum hat. Aber weder mit solcher „Soziologie“, noch mit dem Blackrocker wird sie die zurückgewinnen. Mir kommen die Tränen.

  9. Ich kann es nicht mehr hören….
    Leute wie dieser Milei und Musk interessieren sich ausschließlich für Spitzenverdiener/ Inhaber großer Vermögen. Es ist sicher toll „libertär“ zu sein, wenn man genug Geld hat.
    Wenn man sich Bildung, medizinische Versorgung usw kaufen kann, jede Menge Wohnraum usw zur Verfügung hat!
    Dann macht einem auch so eine „Pandemie“ nichts aus denn „man“ sitzt ja nicht mit 2 kleinen Kindern in einer 40 qm Wohnung.
    Im Grunde verachten diese Libertären auch noch die Leute die so leben müssen!
    Und dann Reagan und Thatcher….die Deregulierer vom Dienst. Klar, Programme die den weniger Begünstigten ein wenig helfen sind zu teuer. Ein Bill Gates könnte ja verarmen….

    1. Im Grunde verachten diese Libertären auch noch die Leute die so leben müssen!

      Trotzdem werden sie hin- und wieder gewählt, weil sie offenbar dann doch das geringere Übel sind, verglichen mit der Politik der Gegenseite. Gerade in Argentinien ist der bisher vorherrschende Peronismus offenbar gerade in der Krise, denn man kann Milei sicher vieles vorwerfen, aber nicht, seine Absichten verheimlicht zu haben.

      Ich sehe den Mann übrigens sehr kritisch, insbesondere seine Währungspolitik kann für das Land zum großen Problem werden… aber warten wir es ab, man wird sehen.

      1. Das geringere Übel ist immer noch übel. Woher kommt die Idee, dass man etwas auswählen muss, was ein Übel ist? Das wird dir eingeredet von der entsprechenden Propaganda.

  10. Ulf Poschardt und der Overton-Redaktion ist anzuempfehlen sich mit Vorstellungen von „echter Demokratie“
    zu befassen.

    „Ähnlich wie ich selbst bis vor kurzem haben Sie den Begriff „Isegorie“ wahrscheinlich noch nie gehört. Dabei ist die institutionalisierte Praxis der Isegorie der Kern der Demokratie. Da gibt es unter heutigen Polithistorikern der Antike eigentlich keine zwei Meinungen. Neben dem demokratischen Losverfahren gehört die Isegorie zu den zentralen Institutionen, die aus einem politischen Gemeinwesen überhaupt erst eine Demokratie machen.“

    https://wyriwif.wordpress.com/2018/10/17/ueber-die-demokratische-praxis-der-isegorie-gleiches-politisches-rederecht-fuer-alle/

    „Politik Die Bürger sind der Boss“
    https://www.youtube.com/watch?v=UdMbksk1R58

    1. Ich bin da für die „Direkte Demokratie“ nicht wenige Kilometer von mir entfernt – „die eidgenössische Demokratie,“ auch Schweiz genannt, aber dazu möchte ich ergänzen mit Korrekturen auf das 21. Jahrhundert zugeschnitten in dem wir mittlerweile leben.

      Soll bedeuten:

      Man müßte auch in der Arbeitswelt, und der Medienwelt, eine direkte Demokratie einführen, um nur 2 Beispiele zu nennen wie eine moderne „Direkte Demokratie“ aussehen müßte.

      Die „Volksabstimmungen in der Schweiz“ halte ich für ein gutes Vorbild, aber die kranken eben daran, dass die medial und wirtschaftlich mehr als beeinflußbar sind.

      Dementsprechend muss ein Riegel vorgeschoben werden, daher „echte Radikaldemokratie für alle gesellschaftlich relevanten Bereiche in Medien, Wirtschaft sowie Politik“, um solche unredlichen Beeinflußungsversuche gleich im Keim zu ersticken.

      Gruß
      Bernie

    2. Ähnlich wie ich selbst bis vor kurzem haben Sie den Begriff „Isegorie“ wahrscheinlich noch nie gehört. Dabei ist die institutionalisierte Praxis der Isegorie der Kern der Demokratie.

      Meines Wissens wird das auch in der Schweiz nicht mehr praktiziert, weil es bei großen Menschenansammlungen unpraktisch bis unmöglich ist und weil die besseren Argumente nicht unbedingt sofort verstanden werden können und nicht selten rhetorisch ungeschickt daherkommen, bzw. von Leuten kommen, die niemals freiwillig vor einer großen Menschenmasse reden würden (Introvertierte sind oft die gründlicheren Denker, aber sie scheuen Aufsehen).

      Ein besseres Pendant wäre ein Online-Forum, in dem man frei diskutieren kann. Ein Thema mit ganz eigenen Fußangeln (jeder dürfte nur einen Account haben, Spam und Trollerei müssten unterbunden werden, Datenschutz aber gewahrt bleiben usw.)

      Das Einfachste wäre wahrscheinlich, die Meinungsfreiheit ähnlich radikal zu schützen, wie das in den USA über den ersten Verfassungszusatz geschieht. Bei dem Thema kippt Deutschland und Europa ja gerade wieder massiv Richtung Zensur…

    3. Auch in diesem Konzept wird mal wieder der Fehler „idealisiertes Menschenbild“ gemacht: Wenn man die Menschen nur lassen würde, dann würden sie… usw.
      Dieses idealisierte Menschenbild haben wir schon vor 15 Jahren widerlegt, nicht nur im Theoretischen, sondern vor allem auch durch Praxiserfahrung!

      Wenn man über Praxiserfahrung in basisdemokratischen Projekten verfügen sollte, dann weiß man, dass sogar nur sehr wenige Teilnehmer die Anforderungen, die an einen in einer Basisdemokratie gestellt werden, auch leisten können.
      Denn selbst in kleinen und überschaubaren Größeneinheiten sind sogar die Mehrheit der Beteiligten aus vielerlei Gründen nicht in der Lage, alle dazu notwendigen Eigenverantwortungen, wie u.a. die notwendige Wissensakkumulation, auch übernehmen zu können oder zu wollen, weswegen sich auch in so gut wie allen basisdemokratischen Projekten auf eine ganz natürliche Weise hierarchische (Macht-)Strukturen mit z.B. Wortführern, Organisatoren und auch Anführern herausbilden, denen dann auch einfach nur noch gefolgt wird. Ein Umstand, der von den Befürwortern einer Basisdemokratie gerne verschwiegen wird. Denn die Menschen sind in ihren geistigen und intellektuellen Fähigkeiten, in ihren inneren Entwicklungsleveln, in ihrem Wissen sowie in ihren Interessen und Motivationen eben nicht alle gleich.
      Besonders an der notwendigen Wissensakkumulation sind bis dato alle basisdemokratischen Projekte gescheitert!

      Und wenn man diese Realitäten mit den theoretischen Vorstellungen, die aus der „Isegorie“ in die Praxis abgeleitet werden, vergleicht, erkennt man, dass diese Vorstellungen an der „Realität Mensch“ scheitern.

      Grundsätzlich haben Sie aber recht damit, dass jeder Bürger dasselbe politische Rederecht haben muss, d.h. die Antwort auf die Schlüsselfragen: Unter welchen Kommunikationsbedingungen können gesellschaftliche Debatten geführt werden? Wer kommt zu Wort, und wie können die Wortmeldungen geordnet, aufeinander bezogen und effektiv umgesetzt werden? Wie können die Menschen sachlich und friedlich, womöglich verständnis- und vertrauensvoll die Lösungen aushandeln? Und zwar indem alle Betroffenen, d.h. auch wirklich alle, zu Wort kommen?
      Ich möchte diesbezüglich nochmal auf die Wertstufendemokratie hinweisen, die diese Fragen konstruktiv und vor allem PRAKTIKABEL, den menschlichen Unterschieden, der „Realität Mensch“, Rechnung tragend, beantwortet:
      https://martinbesecke.de/wertstufendemokratie.htm

      1. In einigen Punkten würde ich Ihnen durchaus zustimmen. So z.B. beim „idealisierten Menschenbild“ und den Schwierigkeiten bei ‚basisdemokratischen Projekten‘ (habe da auch so meine eigenen Erfahrungen…) o.ä. Ihre Schlussfolgerungen/Interpretationen teile ich allerdings nicht unbedingt.
        Ich störe mich auch an solchen Begriffen wie dem der „notwendigen Wissensakkumulation“. Was soll das sein ? Ein auf mich recht elitär wirkender Begriff (zumindest in dem von Ihnen erwähnten Zusammenhang), der in der Realität regelmäßig scheitert. Mir würden in diesem Zusammenhang z.B. diverse Akademiker und ‚Experten‘ einfallen, die sich gerade in den letzten Jahren nicht wirklich mit Ruhm bekleckert und die sicherlich eine Menge (scheinbares) Wissen ‚akkumuliert‘ haben. Letztlich dreht sich dabei alles um die Überbetonung des Intellekts. Und man macht dann dementsprechend viele Dinge unnötig kompliziert.
        Man kann sich noch so viele schlaue Konzepte einfallen lassen, sie werden immer wieder scheitern, wenn man den einzelnen Menschen außen vorlässt. Und versucht, ihn in irgendein Schema zu pressen, und sei es noch so gut gemeint. Natürlich haben die Menschen verschiedene Geschichten, Vorlieben, Fähigkeiten, Motivationen, etc. Diese gilt es dementsprechend zu beachten.
        Mal als Beispiel : natürlich tragen Eltern in vielerlei Hinsicht die Verantwortung für ihre Kinder. Sollten sie deshalb (ab einem gewissen Alter) trotzdem alles über deren Köpfe hinweg entscheiden ? Sollten sie ihnen nicht zuhören, da sie ja mehr „notwendiges Wissen akkumuliert“ haben ? Wie sieht es mit den eigenen Fehlentscheidungen der Eltern aus ?
        Anderer Fall : ein Arzt/Therapeut/o.ä. wird bei vielen Patienten nicht weit kommen, wenn er diese nur als Fälle sieht, die in ein Schema passen, die in ein einfaches Ursache-Wirkungs-Prinzip gepresst werden und deren Individualität man ignoriert.
        Es ist m.E. dementsprechend auch müßig, ‚gesellschaftliche Debatten‘ führen zu wollen. Das ist in vielen Fällen viel zu abstrakt und theoretisch. Habe ich echte Berührungspunkte mit Menschen außerhalb meines Wohnorts bzw. meines Wirkungskreises ? Eindeutig nein. Sollte ich dementsprechend mit über Dinge entscheiden, die mich (auch im weitesten Sinne) nicht wirklich betreffen ? Wieder nein. Das muss von Fall zu Fall und am entsprechenden Ort geschehen.
        So etwas wie der ‚deutsche Staat‘ (oder eben andere) ist eben auch nur ein künstlich(es) aufgeblähtes, sich selbsterhaltendes und -legitimierendes Konstrukt/System, das viele Dinge im Leben überhaupt erst kompliziert macht. Das meint, wer weiß was alles im Leben vorschreiben und kontrollieren zu müssen. Und damit viele Probleme erst erschafft, die sonst wahrscheinlich gar nicht erst entstanden wären.
        Bezüglich Ihres Links zur ‚Wertstufendemokratie‘ : dabei handelt es sich m.M.n. auch wieder nur um ein weiteres, eigentlich altbekanntes Konzept, das mit vielen, vermeintlich klugen (bzw. klingenden) Worten mal wieder DIE Lösung (für das Leben, das Universum und den ganzen Rest…) verspricht; und wer das nicht glaubt, bekommt noch ein paar Ausrufezeichen extra geschenkt.
        „Besonders bei solchen Immigrationsbewegungen, wie der sog. “Flüchtlingskrise” von 2015, beweist die Viergliederung ihre Konstruktivitätund Praktikabilität sowie Flexibilität. Denn durch die institutionelle Differenzierung in die Teilparlamente Kultur und Grundwerte, wird durchfachspezifische Sachparteien in adäquater und notwendiger Form auf die Systemrelevanz der Kulturen der Nationalstaaten, der Nationensowie auf die Kulturen von Völkern, Minderheiten und Volksgruppen eingegangen. Dadurch können die Themenzusammenhänge kulturellerUnterschiede und kultureller Vielfalt in Einwanderungsfragen und bei Immigrationsentwicklungen oder auch in Vielvölkerstaaten konstruktiv unddemokratisch legitimiert gelöst werden“. Hört sich doch schön an, oder ? Und demonstriert letztlich auch hier ein subtiles elitäres Verständnis des Ganzen. Braucht es doch keine Menschen, die sich mit ihrem Gegenüber auseinandersetzen, sondern „fachspezifische Sachparteien“.
        Abgehobener geht es kaum. Und wodurch unterscheiden sich eigentlich die weiteren Ausführungen im Text von den zahllosen, ebenso abstrakten und euphemisierenden Traktaten zum demokratischen Verständnis ?
        „Die Viergliederung bedeutet damit die sprunghafte Weiterentwicklung der Demokratie selbst hin zu einer ganzheitlichen, integralen Demokratie,an der gemessen es sich heute bei uns gerade mal nur um eine Vierteldemokratie handelt!Sie ist in alle Größeneinheiten übertragbar und eine friedliche Umsetzung, wird durch die Einführung über das Recht garantiert !“. Selten so gelacht. Gerade der letzte Satz treibt einem die Tränen (vor Lachen) in die Augen. Wie war das nochmal mit der Umsetzung des GG seit 1949 ? Und wessen Vorstellungen scheitern jetzt an der „Realität Mensch“ ?
        Praktikabel geht anders. Möchte jemand noch ein Ausrufezeichen kaufen ?

        1. @Brian

          Beschäftigen Sie sich bitte mit der Wertstufendemokratie in der notwendigen Form, d.h. auch demokratietheoretisch und im Vergleich mit anderen Demokratiemodellen, und vor allem, studieren Sie das Download-Material, in dem Sie auch die wissenschaftlich fundierte Herleitung der Wertstufendemokratie nachvollziehen können.

          Wenn Sie dann eine inhaltlich fundierte Kritik vorbringen können, möchte ich sogar sehr gerne mit Ihnen in eine Diskussion gehen!

          1. Oha, haben meine Äußerungen es nicht geschafft, Ihr Wohlgefallen zu bekommen ? Mea culpa…
            Mal im Ernst : was ich mir zu Gemüte führe oder womit ich mich beschäftige, können Sie getrost meine Sorge sein lassen. Lustig auch, daß Sie mit keiner einzigen Silbe inhaltlich auf meinen Kommentar eingegangen sind, aber in so weit verbreiteter überheblicher Manier offenbar vorgeben wollen, was „inhaltlich fundierte Kritik“ ist.
            Und klar, wenn ich erst genügend „notwendige Wissensakkumulation“ betrieben habe – natürlich nur aufgrund Ihrer Hilfe -, erst dann werde ich die Grandiosität und natürlich nicht zu vergessen, die „wissenschaftlich fundierte Herleitung der Wertstufendemokratie nachvollziehen können“. Behandeln Sie Menschen grundsätzlich wie Kinder mit solch penetrant vorgetragener Arroganz oder nur im Netz ? Wenn man eine Meinung vertritt, sollte man auch bereit sein, sich andere anzuhören bzw. diese gelten zu lassen, um ggf. an dem ein oder anderen Punkt Kritik zu üben. Andere hingegen mehr oder weniger als naive kleine Dummerchen hinzustellen, die einfach keinen Durchblick haben, ist einfach nur billig, elitär und plump. Kann man natürlich machen (und davon wird auch auf diesem Forum rege Gebrauch gemacht), ernst nehmen kann ich solche Menschen inkl. deren Ausführungen allerdings nicht.

        2. @Brian: „Wie war das nochmal mit der Umsetzung des GG seit 1949 ? Und wessen Vorstellungen scheitern jetzt an der „Realität Mensch“ ?

          „Realität Mensch“ in real vorherrschenden Machtverhältnissen verweist somit auf die
          Notwendigkeit einer „Transformation der modernen Demokratie“
          https://wyriwif.wordpress.com/2019/02/25/die-transformation-der-modernen-demokratie/

          Und dazu braucht es Mut zur politischen Mündigkeit:
          Die Demokratie als Verfassungsfrage
          https://wyriwif.wordpress.com/2018/04/29/mut-zur-politischen-muendigkeit-die-demokratie-als-verfassungsfrage/

      2. @Georg
        „Echte Demokratie“ funktioniert nicht aufgrund eines „Idealisierten Menschenbild“, sondern aufgrund der Tatsache , dass aufgrund von „politischer Machtgleichheit aller BürgerInnen“ Politik machen.
        Und wie Sie sehr richtig anführen, es geht primär um „die Machtfrage“.
        Aufschlussreich dazu auch die (unkonventionellen) Denkimpulse des Philosophen A.Ibrahim:

        „Warum Demokratie kein idealistisches, naives Projekt ist – Warum Demokratie Realismus ist“
        https://www.youtube.com/watch?v=gXay8XP87jc

        1. @Ute Plass

          Ich meinte, dass die Praxisvorstellungen, die aus der Isegorie abgeleitet werden, nur dann funktionieren können, wenn man einem idealisierten Menschenbild folgt bzw. dieses idealisierte Menschenbild auch der Realität entspricht, was es aber nicht tut.

          Ansonsten gebe ich Ihnen recht, es geht um die Machtfrage. Deswegen möchte ich Sie bitten, sich mal mit der Wertstufendemokratie zu befassen. Denn die Wertstufendemokratie bedeutet in der Praxis die grundlegende Erneuerung und Weiterentwicklung der gesamtsystemischen Rahmenbedingungen hin zu einem volldemokratischen System, das echte systemische Kommunikations- und Verwirklichungsstrukturen herstellen und garantieren kann, damit das gelebte, alltägliche, selbstbestimmte und pluralistische Denken sowie die Weiterentwicklung des Bewusstseins der Menschen auch tatsächlich die soziale Wirklichkeit konstruieren und realisieren kann.
          Ein strukturell vollkommunikatives System, in dem die Lösungen für unsere existenziellen Probleme auch tatsächlich in einem echten gesamtgesellschaftlichen und herrschaftsfreien Diskurs friedlich-demokratisch ausgehandelt werden können.
          Zudem befördert und unterstützt die Wertstufendemokratie, strukturell und institutionell, Wissen, Kompetenz, Vernunft, Sachlichkeit, Sachverstand und Integrität, vor allem auch in Verantwortungs- und Führungsfunktionen.
          Und sie funktioniert nach dem Prinzip der horizontalen Autorität.

  11. Für mich hört sich das so an, als ob sich der Herr Poschardt an dem Begriff des „Shitbürgers“ selbst berauscht hat. Ob er da Sonntag morgens auf dem stillen Örtchen beim Lesen der Süddeutschen drauf gekommen ist oder ob jemand in geselliger Weinrunde den Begriff hat fallen lassen – man weiß es nicht und es spielt auch keine Rolle. Die Poschardte fand den Begriff jedenfalls so unglaublich geil und fresh, dass er beschlossen hat, daraus ein Buch zu fabrizieren, in dem nach diesem Auszug zu urteilen absolut n i c h t s steht,

    Das deutsche Shitbürgertum ist die Konsequenz mehrerer Traditionslinien von Untertanentum, Spießbürgerlichkeit und Opportunismus,…

    Also ganz normales Bürgertum.

    Er ist dysfunktional und teuer für jene, die ihn finanzieren müssen – und einträglich für jene, die von ihm gemästet werden. In Deutschland ist es allen voran das Shitbürgertum

    Shitbürger sind also alle, die vom Staat gemästet werden. Es sind sozusagen Staatsparasiten. Das ist billig und nichtssagend. Klar Empfänger von leistungslosem Maximaleinkommen. Das sind immer die anderen. Während jeder die eigene Leistung immer als unterbezahlt begreift. Oh je. Welch grandiose Analyse. Die wird die Welt verändern – ganz sicher.

    1. Hallo Krim, danke für die tolle Analyse,

      und was den Herrn Ulf Poschardt angeht, der hat ja schöne Freunde – in der Bandera-Ukraine.

      Für mich sagt das alles über diesen Menschen aus, und ein Hinweis darauf fehlt beim Overton Magazin – dies habe ich erledigt (siehe mein Beitrag dazu weiter oben 😉 )

      Gruß
      Bernie

    2. Man müsste nachprüfen, ob er andere virale Netzbeiträge gesehen hat wie z.B. über

      https://de.wikipedia.org/wiki/Enshittification

      Das hat aber dummerweise ein Linksliberaler geschrieben, den sie nie bei dem Technologie und Technokraten verehrenden Springer-Verlag publizieren würden. Irgendwie so kam er auf die Idee für den Buchtitel. Vielleicht erklärt er das auch irgendwo.

      Mit Scheiße spielen, war schon immer eine Lieblingsbeschäftigung von hochrangigen Springer-Managern.

    3. „Es sind sozusagen Staatsparasiten. Das ist billig und nichtssagend.“

      Sie sind weder billig noch nichts sagend. Schau dir mal dieses nicht mal 60 Sek Video an.

      https://www.youtube.com/shorts/RpNg8oQ0blc

      Diese Staatsparasitin kassiert insgesamt €400.000 im Jahr, von dem sich auch ihre Büroausgaben und ähnliches finanzieren muss.
      Aber die Hauptsache ist, doch man hat eine Meinung, gell Krim…? eine wie sie alle anderen derselben Blase auch haben

  12. Shitbürgertum – wat´n Wort, Hat sich wohl nicht getaut, Scheißbourgeoisie öffentlich zu schreiben, der neue Westendpublizist. Nach OTON- Redakteursintro „einer der profiliertesten Journalisten Deutschlands. Er war Chefredakteur … Als Autor hat er sich mit Gegenwartskultur einen Namen gemacht …“ Jaja, wer seine Freunde so auslobt braucht keine Feinde mehr.

  13. Es gibt eben unterschiedliche Fraktionen innerhalb des Bürgertums und jede davon will ihre eigene Annalena.
    Als Veteran der DJ-Legion dürfte der Autor nicht nur etwas vom Hüpfen verstehen, sondern auch fähig sein, einen halbwegs im Trend liegenden Aufsatz zusammenzusamplen.

  14. Eigentlich hat Sarah Wagenknecht in den „Selbstgerechten“ bereits alles zum Thema gesagt. Poschardt ist einfach verschwurbelter zu lesen. Trotzdem interessant.

  15. Ich möchte es mal so ausdrücken: die Diagnose ist teilweise richtig, die empfohlene Therapie und die Medikamente werden aber schon seit ca. 40 Jahren in immer höheren Dosen angewendet bzw. eingenommen und haben überhaupt erst zu diesem Desaster geführt. Typisch neoliberaler Schwachsinn eben: immer mehr von der selben Sch….e. Totalitär und faschistoid. Der Autor ist jedenfalls anschlussfähig…

    1. Mit der Nummer verscherzen die sich meine Sympathien! Ich dachte, für eigenartige Bücher, die sonst niemand verlegen will, gibt es schon den Nix-im-Kopp-Verlag?

  16. Ein paar unterhaltsame Beobachtungen in verständlichem Deutsch. Das geht soweit in Ordnung. In Zeiten, in denen Berufsjournalisten oft Mühe haben, einen unfallfreien Satz zu publizieren, soll man das nicht geringschätzen. Die wenigen Sätze aus seinem Buch geben keine Auskunft darüber, ob das mehr als ein Auskotzen über eine gesellschaftliche Schicht ist, die auch mir Übelkeit zu bereiten vermag. Aber ich werde mir diese Frage nicht beantworten, weil ich das Buch nicht kaufe. Meine Neugierde ist ist längst nicht so groß, als dass ich ein Vorurteil überwinde , dass mich begleitet, seit ich Bundesbürger wurde. Der Mann ist von Springer und dieser Verlag ist rattig und ekelhaft. Das Vorurteil wurde viel zu oft bestätigt, als das ich eine Notwendigkeit sehe, es abzulegen. Mögen die, die es anders sehen, und sie sehen es falsch, den Spaß daran finden, den sie sich erhoffen.

      1. Ich habe reingeschaut. Aber ehrlich, ich ertrage es nicht am Stück. Meiner Einschätzung oben brauche ich nichts hinzuzufügen: rattig.
        Wie es aussieht, kann man nichts gegen diesen Drecksverlag machen. Er steht so unterhalb jeder Kritik, dass ich das nicht mehr mit Worten beschreiben kann. Das Einzige was bleibt, ist sich fernzuhalten von allem, was die machen und von Jedem, der für sie arbeitet.

  17. Poschardt hat, wenn auch nicht in allen Details, so doch prinzipiell recht. dass die hier versammelten Gut-Menschentum sich nicht im Shitbürgertum wiedererkennen, kann niemanden verwundern. Das Schöne an all dem ist, dass Menschen die dieses Land schon längst nicht mehr gut, sondern nur mehr als „verkommen“ erkennen, überall sehen können, wie sich alle gegen die nötigen grundlegenden Änderungen sträuben, weil sie ja genau wissen, dass sie eigentlich seit langem weit über die Verhältnisse leben, die ihnen der eigenen Leistung nach, eigentlich nur zustehen würden und, dass sie bei jeder echten Kurs-Korrektur nur verlieren können.
    Daher bleiben die Einheitsparteien immer an der Macht, egal wie oft gewählt wird. Und auch jene die meinen eine AfD Regierung würde das Nötige ändern, täuschen sich. Man bräuchte eine Art von Verrückten wie Trump, der die Dinge einfach zerlegt, und sich zunächst nicht um die Konsequenzen schert.
    Nur eine solche Einstellung könnte auch an dieser Bananen-Republik voller Korruption und Moral-Gelabere etwas ändern. Aber ein Trump ist in DE nicht in Sicht, so wenig wie in den anderen EU Ländern, und so werden die ungewählten EU Gremien Europa möglicherweise in einen Krieg führen, eine sehr viel unangenehmere Form einer Umwälzung, die Meinesgleichen sich natürlich für die deutschen Shitbürger wünscht.
    Man kann solchen Aussichten nur mit einer gehörigen Portion Zynismus entgegen blicken, Wohl dem, der sie hat!

  18. Man könnte mal über die Frage nachdenken, welchen „Lebensstandard“ ein Mensch tatsächlich braucht und wie viel fremdbestimmte Arbeit ihm abverlangt wird, damit eine absolute Minorität der Weltbevölkerung – die aktuell gezählten 2.933 Milliardäre, also rd. 3,5 Milliardstel der Weltbevölkerung – sich vor dem heraufziehenden Krieg aufs Meer bzw. auf den Mars retten kann. Dabei wird´s zur Erreichung dieses hohen Zieles eines gewissen Herrn E. M. noch ein paar Jahre dauern. So aus dem Stand geht das nicht. Die 4. Dimension wird gerne übersehen.
    Um diese Frage demokratisch zu beantworten braucht man weder Marx- noch Engels-Zungen, sondern nur eine offene Debatte mit anschließender Beschlussfassung auf Grundlage der unterschiedlichen Lebensbedingungen in bestimmbaren Räumen der Erde. Wer den Ort wechseln möchte, kann das zu Fuß tun. Praktische Fragen verlangen praktische Antworten.
    Das sollte ideologiefrei genug. sein. Sollte Mensch – der Einzelne oder die Menge – nicht in der Lage sein, diese Debatte zu einem guten Ende zu führen, wird er wie bisher mit den Folgen seines Handelns leben müssen.


  19. Die Bild-Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.

    (Max Goldt)

    Ich hätte von Overton eher eine Aussage wie oben erwartet, die auf den ganzen Springer-Verlag zielt, als ein Interview mit Rechtshardt! Aber so kann man sich täuschen.

  20. Nur für Flachgeister ist die Frage WER etwas sagt, wichtiger als die Aussage und ihr Wahrheitsgehalt selbst.

    Da gibt es doch tatsächlich Zeitgenossen, die sich hier mehr mit Poschardt beschäftigen als mit dem Artikel. Schwach!
    Poschard ist doch gar kein Thema.

    In inhaltlicher Hinsicht bzw. hinsichtlich der Analyse des real existierenden deutschen „Bürgertums“ sagt doch Wagenknecht in „Die Selbstgerechten“ eigentlich ziemlich ähnliche Dinge wie er. Aber wenn die linksheilige Sahra es sagt, dann wird es ernst genommen.
    Natürlich liegen sie und Poschardt im Hinblick auf Lösungsansätze weit auseinander. Das ist ein anderes Thema.

    1. Wie tiefgeistig ist denn die Koprolalie des Herrn Poschardt? Sein „Antistaats“-Gejammer ist platt, phrasenhaf t und ideologisch. Ich finde da nichts, was ernsthafter Debatte würdig wäre.

        1. Sie? Ich habe hereingelesen, soweit möglich (Internet, Buchhandlung). Es reichte für einen Eindruck: flach, langweilig, niveaulos. Die Koprolalie kommt obendrauf.

          1. @ aquadraht

            Nein, ich habe es nicht gelesen, habe nur jenen kurzen Auszug bei den „Nachdenkseiten“, der dank @ Phineas hier verlinkt wurde, gelesen. Dieser kleine Auszug ist lesenswert und vollkommen unproblematisch. Keine Ahnung, ob der Rest des Buches auch so gut ist.

            Nun sage ich mir allerdings, dass es doch ein gutes Zeichen ist, dass viele Mainstreamverlage das Buch nicht veröffentlichen wollten. So etwas spricht doch eher für unangepasste und eigenständige Gedanken, für anstößige Gedanken. Schön!

            Doch alles das tut hier nichts zur Sache, da ich weder über Poschardt (den ich übrigens wirklich gar nicht kenne) noch über sein Buch geschrieben habe, sondern nur über meine Verwunderung, dass es manchen Foristen reicht zu wissen, von wem etwas ist.

            Ich erkläre mir das so:
            Wem es wichtig ist, von WEM etwas ist, der befindet sich sozusagen im Krieg mit einem Teil der Welt, und er will diesen Krieg gewinnen oder zumindest verhindern, dass der zum Feind erklärte Gegner Fortschritte macht.
            Solche Leute wollen also nur wissen: Schreibt das ein Freund oder ein Feind?
            Ja, so schlicht gestrickt … !
            Viele Menschen denken so.
            Nach meiner Lebenserfahrung denken übrigens mehr linke als andere Menschen so, weil Linke den status quo meist ablehnen und sich daher von seeeehr vielen Leuten beeinträchtigt fühlen.

            Wer hingegen einfach nur nach tieferer Einsicht strebt und sich nicht im Krieg befindet, dem ist es völlig egal, wer etwas sagt.

            1. Lustig. Sie beschweren sich über die Verallgemeinerungen von anderen Kommentatoren und tun was ? Verallgemeinern selbst bis zum geht-nicht-mehr.
              „Solche Leute wollen also nur wissen (…)“
              “ denken übrigens mehr linke als andere Menschen so,“
              „Nur für Flachgeister ist die Frage WER etwas sagt“
              Nee, is klar. Vom hohen Ross auf andere herunterschauen, sie beleidigen und den eigenen (vermeintlichen) Durchblick betonen, wird natürlich jeden überzeugen. Schon mal auf die Idee gekommen, daß man Leute mit Ihrer Vorgehensweise eher belächelt ? Weil Sie mit Ihrer infantil dargebotenen Arroganz einfach so unglaublich niedlich sind. Denn Sie glauben offenbar, daß man Sie trotz Ihrer regelmäßig sehr deutlich kommunizierten Überheblichkeit irgendwie ernst nimmt.
              Aber ich möchte Sie Ihrer Illusionen natürlich nicht berauben. Viel Spaß noch damit.

    2. @Wolfgang Wirth:

      Nur für Flachgeister ist die Frage WER etwas sagt, wichtiger als die Aussage und ihr Wahrheitsgehalt selbst.

      Naja, es gibt auch sowas wie „mit der Wahrheit lügen“. Was einer sagt sollte man daher nicht isoliert davon betrachten wie und warum er es sagt. Und bei Poschardt muss man schon Zweifel darüber haben was er denn letztlich an seinen nicht ganz falsch klingenden Grundbehauptungen so aufhängt und damit weiter treiben will.

    3. Im Rahmen einer umfassenden Erkenntnis gilt, wer sagt was, wann, wo, zu wem und warum. Dies unter Hinzunahme eines etwaigen Registers um die Personen und Sachverhalte. So lassen sich Muster und Motive ermitteln. Irrungen, Wirrungen und Täuschungen vermeiden.

    4. Guten Morgen Herr Wirth!

      Wollte Ihnen einfach nur kurz – und völlig unzusammenhängend mit der Debatte – an dieser Stelle schreiben, dass ich den Begriff Libertalia von Daniel Defoe (dem Autor von Robinson Crusoe) entlehnt habe (so wie es schon andere taten).

      In einer anderen Schrift namens General History of the Pyrates beschreibt jener eine angebliche Piratenrepublik im späten 17. Jahrhundert auf Madagaskar. In dieser egalitären Gemeinschaft wurden entlaufene Sklaven aufgenommen, demokratisch entschieden und versucht – lange Jahre vor dem Sturm auf die Bastille – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu verwirklichen. Vielleicht nicht so Ihr Thema, aber für unsere Mitleser: ein deutsche Veröffentlichung gibt’s hier.

      Ihren Punkt, dass zu oft über einen Autor – egal welcher Couleur – statt über sein Argument geurteilt werde, teile ich. Der Mitforist @ Gracchus Babeuf hatte gleichwohl auch ein paar wichtige Hinweise. Mit Poschardts Argumenten wiederum kann ich freilich wenig anfangen – dieser ist ja auch Staatsbefürworter und keineswegs eine Art Libertalia-Vertreter, obgleich manche hier in ihm sofort einen gefährlichen Staatsdelegitimierer erkannt haben wollen. Dass aber selbst eine solch mediokre Kritik wie die Poschardts dazu führt, dass Verlage furchtsam seine Schrift ablehnen, zeigt natürlich nur wie autoritär Staat und Gesellschaft sind – und wie tief der Staatsglaube verankert ist.

      Ihnen einen guten Start in den Sonntag
      Altlandrebell

      1. Moin Altlandrebell
        Ausgerechnet Madagaskar

        „Eine Piratenrepublik im späten 17. Jahrhundert auf Madagaskar? In dieser egalitären Gemeinschaft wurden entlaufene Sklaven aufgenommen, demokratisch entschieden und versucht lange Jahre vor dem Sturm auf die Bastille – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu verwirklichen“

        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Goldenes_Zeitalter_(Piraterie)

        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Piraterie

        Piraterie ist Kapitalismus avant la lettre sagt eine Pirate Jenny

    5. Na gut, ich bekenne mich dann mal als „Flachgeist“ und räume auch ein, dass der Vorwurf zutrifft , man müsse sich schon mit dem, was vorgetragen wird beschäftigen und könne sich nicht daruf beschränken, wer es machte.
      Ich will das auch nicht relativieren oder gleich wieder zurücknehmen. Aber mein Widerwillen gegen Springer und Menschen, die für Springer arbeiten, ist erheblich. So wie ich es oben schreibe: ich will mit denen nichts zu tun haben. Diese Einstellung ist nichts “ ausgedachtes“ sondern durch Erfahrungen gewachsen und das unter meinem Beitrag verlinkte Video ist nur ein weiterer Beleg.

      Dass solche Bücher verlegt werden, auch bei Westend, geht natürlich vollkommen in Ordnung. Da will ich nicht die Spur eines Zweifels aufkommen lassen. Das einzige für mich akzeptable Kriterium neben wirtschaftlichen Erwägungen, dass gegen die Publikation eines Buches spräche, wäre für mich die Strafbarkeit. Ich habe eine ziemlich heftige Abneigung gegen Zensur und eine Denkweise, der Zensur entspringt.
      Was alles nichts daran ändert, dass ich mit Springer und Leute aus diesem Haus nichts zu tun haben will.

  21. Naja, der Westendverlag publiziert die Exkretionen des koprophilen Bild-Managers, die „seröse“ bürgerliche Verlage abgelehnt haben. Wenn es dem Überleben des Verlags nutzt, von mir aus.

  22. Man weiß nicht, worüber man mehr den Kopf schütteln soll.

    Über Staatsfetischist Poschardt, der das Bürgertum [sic!] zur „revolutionären Klasse“ adelt, Freiheit offenbar nur in ökonomischen Dimensionen ausbuchstabieren kann und die M&Ms (Milton, Musk, Milei, Meloni…) über den grünen Klee lobt, welche den Staat freilich gar nicht abschaffen, sondern nur für ihre Zwecke rekalibrieren und einsetzen wollen.

    Oder über die linken (oder sich zumindest als „links“ einstufenden) Leute, die im Gegenzug in völliger Staatsliebe entbrennen und ihn wegen seiner (angeblichen) Kritik an diesem Moloch schelten. Man könnte fast von eitler – und womöglich abgesprochener? – Spiegelfechterei sprechen, denn richtig substantiell werden ja beide Seiten nicht. Und den Leviathan überwinden wollen sie alle nicht.

    Wer jedoch noch immer den Staat vergöttert und ihn irgendwie als „Big Savior“ erachtet – trotz all der Gewalt, die jener Tag für Tag für Tag in Gestalt von Polizeien und Geheimdiensten, Zensur, Abrichtung (Schule), Berufsverboten, Steuern, Arbeits-, Kriegs- und sonstigen Pflichten etc. pp. – über den Menschen ausgießt – nun, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Und Ulf „Deswegen braucht ein Staat sowohl Armee als auch Polizei“ Poschardt ist da keine Ausnahme. 🤷‍♂️

    1. @Altlandrebell:
      Der Staat sollte ein Modell sein, welches im Idealfall die Gesamtfreiheit aller maximiert, ohne dass ein Dritter darunter leidet. (Das dieses aber auch heißt, dass man die Freiheit von extrem mächtigen Menschen einschränken sollte, muss ich hoffentlich nicht darlegen, denn eigentlich beinhaltet der erste Satz dieses.)

      Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Einzelne extrem reiche und mächtige Oligarchen werden in ihrer für die Allgemeinheit in dem Fall schädlichen Freiheit massiv gestärkt und für den Rest der Bevölkerung passiert genau das Gegenteil: Der Staat verstärkt die Unfreiheit der Bevölkerung und auch die Abhängigkeit von den Mächtigen.

      Und vollkommen richtig: Ulf Poschardt ist jemand der das Pendel nur noch stärker in diese Richtung ausschlagen lassen möchte. Also vom Gift des Neoliberalismus nur noch die Dosis erhöhen will, aber nicht erkennt, dass es das eigentliche Gift ist.

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