Russlands neuer Verteidigungsminister Belousow will Rüstung in Gesamtwirtschaft integrieren

Sergey Schojgu
Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Am Sonntagabend wurde überraschend bekannt, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Verteidigungsminister Sergej Schojgu nach zwölf Jahren Amtszeit von seinem Posten entlässt.

Der Nachfolger von Schojgu wird der Wirtschaftsexperte Andrej Belousow. Er ist 65 Jahre alt, Doktor der Ökonomie und war von 2012 bis 2013 Minister für wirtschaftliche Entwicklung. Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow, der für die direkte militärische Planung von Militäroperationen verantwortlich ist, bleibt im Amt.

Belousow entwarf neue Leitlinien für die Wirtschaftspolitik

Belousow soll nach den Aussagen von Putins Sprecher, Dmitri Peskow, die Entwicklung der russischen Rüstungsindustrie und die technologische Unabhängigkeit Russlands vom Ausland vorantreiben. Peskow erklärte, dass der Anteil des Rüstungshaushaltes am Gesamtbudget bereits 6,7 Prozent ausmache. Russland nähere sich langsam der Situation Mitte der 1980er Jahre, als die Rüstungsausgaben bei 7,4 Prozent lagen.  Das sei „nicht kritisch“, aber es sei sehr wichtig, die Rüstungsindustrie „in die Wirtschaft zu integrieren“.

Ab 2020 war Belousow „Erster Stellvertretender Ministerpräsident“. Man muss wissen: Es gibt in Russland mehrere stellvertretende Premiers. Als „erster Vize-Premier“ war der Schwerpunkt seiner Aufgaben Leitlinien im Wirtschafts- und Finanzbereich zu entwickeln. 2021 – während der Corona-Krise – sprach sich Belousow in einem Interview dafür aus, dass die russischen Metallurgie-Unternehmen wegen Extra-Gewinnen an den Staat eine Abgabe von umgerechnet einer Milliarde Euro zahlen. Im Dezember 2023 erklärte Finanzminister Anton Siluanow, aus der Geschäftswelt seien umgerechnet drei Milliarden Euro für Extra-Gewinne auf ein spezielles Konto des Finanzministeriums eingezahlt worden.

Kritik an Bürokratie

Am Tag der Ernennung von Belousow veröffentlichten russische Medien kritische Äußerungen des neuen Verteidigungsministers über die soziale Versorgung der russischen Soldaten, die an der „Spezialoperation“ in der Ukraine teilnehmen. Es sei „absolut nicht in Ordnung“, wenn Teilnehmer der „Spezialoperation“ in der Ukraine im Urlaub „zu verschiedenen zivilen Gesundheitseinrichtungen und in Krankenhäuser geschickt werden.“ Dieses Problem müsse geklärt werden.

Auch bei der Regelung von Privilegien für Teilnehmer der „Spezialoperation“ gäbe es „zu viel Bürokratie“.   Die Teilnehmer der Spezialoperation bekämen im Monat umgerechnet 2.000 Euro. Doch es gäbe Probleme mit der Bereitstellung von Wohnraum für Soldaten.

Schoigu seit 1991 Mitglied der russischen Regierung

Die Gründe für die Absetzung von Sergej Schoigu sind nicht völlig klar. Die Absetzung kam sehr abrupt und über Schojgu, der immerhin seit 1991 Mitglied der russischen Regierung war, gibt von offizieller Seite in Moskau heute kein negatives Wort.

Offenbar hielt Putin Schojgu nicht für geeignet, Militär und Wirtschaft so zu verzahnen, dass man militärisch weiter Erfolge erringen kann. Dazu wollte man Jemanden berufen, der mehr wirtschaftswissenschaftlichen Wissen hat.

In der Funktion des Ministers für Katastrophenschutz gewann Sergej Schojgu in der russischen Bevölkerung Ansehen, denn es gab vor allem in den 1990er Jahren viele Notstandsituationen in Russland, bei denen die Retter des Schojgu-Ministeriums wichtige Hilfe leisteten. Die Popularität von Schojgu war hoch. Er war zusammen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow einer der am längsten gedienten Mitglieder der russischen Regierung.

Doch es gab in letzter Zeit Ereignisse, bei denen Schojgu keine glückliche Figur machte. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 bezichtigte Jewgeni Prigoschin, der Leiter des Wagner-Bataillons, die russische Militärführung in mehreren Video-Ansprachen der schleppenden Lieferung von Munition an die Front in der Ukraine. Die militärische Führung schwieg zu diesen Vorwürfen. Das war kein Wunder, denn in einem Krieg führen Militär-Kommandeure keine öffentlichen Diskussionen. Schließlich eskalierte Prigoschin im Juni 2023 mit einem Marsch bewaffneter Kräfte Richtung Moskau. Das Auftreten von Prigoschin zeigte, wohin es führen kann, wenn man militärische Aufgaben aus der Armee ausgliedert und einer Privatarmee übergibt.

Im April dieses Jahres kam es dann zu einem weiteren Zwischenfall, der kein gutes Licht auf den Verteidigungsminister warf. Einer seiner Stellvertreter, Timur Iwanow, wurde am 23. April 2024 wegen der Annahme von Schmiergeldern in Höhe von umgerechnet zwölf Millionen Euro verhaftet.

Fragen wirft die Zukunft des bisherigen Verteidigungsministers Sergej Schojgu auf. Zunächst hieß es, er solle Sekretär des russischen Sicherheitsrates werden und in dieser Funktion die wirtschaftlich-technische Zusammenarbeit mit anderen Staaten leiten. Er wäre dann auch verantwortlich für Kontakte mit den USA gewesen. Doch am Montagnachmittag erklärte der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, Schojgu werde auf diesem neuen Posten bei der wirtschaftlich-technische Zusammenarbeit mit anderen Staaten nur „beratend“ aber nicht „leitend“ tätig sein.

Neue „nationale Projekte“ vor allem im militärischen Bereich

Nach der Amtseinführung von Wladimir Putin wurden in der russischen Regierung die Aufgaben teilweise neu verteilt. Der jetzige Premier Michail Mischustin bleibt im Amt.

Für den freigewordenen Posten des „erste Vizepremier“ ernannte der russische Präsident Denis Manturow, der bisher Minister für Industrie und Handel war. Die von Manturow anvisierten Ziele, sind denen von Belousow ähnlich. Schwerpunkt seiner Arbeit werde die nationale Sicherheit und die Ankurbelung der Rüstungsproduktion sein, erklärte Manturow. Man müsse sich bemühen, die technologische Unabhängigkeit Russlands, die es zu Zeiten der Sowjetunion gab, wiederherzustellen.

Schwerpunkt Satellitenproduktion und neue Trägerraketen

Auf einer Sitzung des Haushaltsausschusses der Duma erklärte Manturow, er werde einen Schwerpunkt auf die Entwicklung der Satellitenproduktion und neue, mehrfachverwendbare Trägerraketen setzen.

In der Industrie werde er sich für neue nationale Projekte auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen, der Industrieroboter und komplexe Produktionslinien in der Chemieindustrie einsetzen. Weiter seien wichtig die Produktion von russischer Elektronik, neue Passagierflugzeuge, Schiffe, Eisenbahnzüge, Automobile, Landwirtschaftstechnik und Ausrüstung für Heizkraftwerke.

Bei seiner Vorstellung in der Duma, erklärte Manturow, in diesem Jahr würden in Russland „mehr als 110 Schiffe“ gebaut. Im letzten Jahr seien es 108 gewesen. Allein im letzten Jahr seien im russischen Rüstungssektor eine halbe Million neue Beschäftigte eingestellt worden.

Kommunisten enthalten sich bei der Abstimmung

Am Montag wurde im russischen Unterhaus über die von Wladimir Putin vorgeschlagene Ernennung von zehn neuen stellvertretenden Ministerpräsidenten mit zum Teil neuen Aufgabenbereichen abgestimmt. Bei sechs Kandidaten gab es 55 bis 66 Enthaltungen, insgesamt aber nur zwei Gegenstimmen. Ein Großteil der Enthaltungen und Gegenstimmen kam vermutlich von den Kommunisten, welche mit einzelnen Kandidaten nicht zufrieden waren.

Für Ministerpräsident Michail Mischustin stimmten 375 Abgeordnete, 57 enthielten sich. Der Fraktionsführer der KPRF, Gennadi Sjuganow, hatte erklärt, bei Mischustin werde man sich enthalten.

Man muss wissen: Nach den 2020 verabschiedeten Änderung der russischen Verfassung, hat das Parlament das Recht, die Kandidatur des Ministerpräsidenten und seiner Stellvertreter zu bestätigen oder abzulehnen. Nach der Bestätigung durch die Duma, in der die Regierungspartei Einiges Russland die absolute Mehrheit hat, werden der Ministerpräsident und seine Stellvertreter von Wladimir Putin ernannt.

Die nächsten Tage werden in Moskau spannend werden. Denn es wird sicher Neuigkeiten zu der Absetzung des Verteidigungsminister Schojgu geben. Für die Öffentlichkeit ist das Ganze noch nicht richtig nachvollziehbar.

Ähnliche Beiträge:

25 Kommentare

  1. Das Sergej Schojgu in ein neues Amt wechselt, hat nichts mit
    seiner bisherigen Leistung zu tun. Letztendlich ist er so gar noch
    aufgestiegen in der Hirachie. In Russland werden wichtige Ämter
    eben mit kompetenten und fachlich Ausgebildeten besetzt,
    im Gegensatz zu Germonny, wo auch noch jeder ohne
    Schulbildung oder gar Ausbildung in allerhöhste Ämter
    gesetzt werden kann. Die Auswirkungen kann man bereits in
    jedem Sektor sehen. Abwärts geht es eben schneller. Man hat den
    Eindruck, das Germonney abgewrackt werden soll, auf Wunsch
    transatlantischer Freunde. Weiter so.

    1. Das stimmt. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass jeder, der es in Russland zu relevanten Amt und Würden bringt, mindestens ausgebildeter Dieb und Verbrecher ist. Den Wehrdienst hat Schoigu auf wundersame Weise mitten im Kalten Krieg nie absolvieren müssen (wahrscheinlich ausgemustert wegen “Knie” wie der Hacker), ansonsten ist er ausgebildeter Bauingenieur.

      1. Das liegt bei Shoigu daran, daß in der Sowjetunion die Studenten an den Universitäten eine paramilitärische Ausbildung machen konnten… und daß die dann fertigen Studenten in ihrem späteren produktiven Job für das Land sehr viel wichtiger waren, als daß die irgendwo in Sibirien einen sinnlosen Wachdienst machen.

        PS: Shoigu hat dabei einen Rang als Junior-Leutnant erreicht.

        Das ist letztlich nicht anders, als wenn man über die Bundeswehr studiert… die ganze Sowjetunion war dahingehend vollständig durch-militarisiert.

        1. Nur zwei Ergänzungen: Es war praktisch auch in (wahrscheinlich allen) anderen Teilen des Ostblocks üblich, daß man als männlicher angehender Akademiker eine Ausbildung zum Reserveoffizier vergleichbar den bundesdeutschen Zeitsoldaten der ROA (Reserveoffizieranwärter) Laufbahn absolvieren musste. Das gehörte, ausser bei ersichtlich aus gesundheitlichen Gründen völlig untauglichen Bewerbern zu den politischen Voraussetzungen zum Studium.
          Ähnliche Angebote der Streitkräfte gibts auch überall im Westen, nur war es zumindest früher keineswegs verpflichtend, ein solches anzunehmen.

        2. Das liegt bei Shoigu daran, daß in der Sowjetunion die Studenten an den Universitäten eine paramilitärische Ausbildung machen konnten

          Naja, eigentlich war das anscheinend keine “para”-militärische, sondern tatsächlich eine (verkürzte) militärische Ausbildung. Eine ganze Reihe sowjetischer Hochschulen verfügten über ein “Military Department” an der Hochschule, eine “militärische Fakultät”. Und dort wurde die ungedienten männlichen Studenten während des Studiums militärisch ausgebildet, vermutlich im Normalfall zu Unterleutnanten wie Schoigu.
          Wie das genau abgelaufen ist können natürlich nur die Beteiligten sagen, aber es wird sicher länger gedauert haben, als die 6 Wochen, in denen in der DDR Studenten, die vor dem Studium den Wehrdienst abgeleistet hatten, zu Reserveoffizieren ausgebildet wurden.
          Jedenfalls gab’s diese zeitlich geraffte Variante.

          Übrigens absolvierte in der Nachkriegs-SU bei weitem nicht jeder Student vor oder nach dem Studium den Wehrdienst. Erst in den 1980-er Jahren wurde fast alle eingezogen, weil da die infolge des 2. Weltkriegs besonders geburtenschwachen Jahrgänge dran waren.

      2. Nein, Diebe kommen Russland ins Gefängnis und werden nicht, wie in Deutschland Bundeskanzler oder Wirtschaftsminister. Auch kann man nicht, wie in den USA Präsident werden. Außerdem muss man, anders als in Frankreich Kompetent sein wenn man es zum höchsten Staatsamt werden will und das betrifft nicht das Aussehen oder den Narzissmus. Wenn man ehrlich ist, dann hat Russland mehr mit China gemeinsam als mit Europa, weswegen es den Russen guttun wird, dass sie sich mehr nach Asien ausrichten und die Europäer in ihrem Sumpf aus Korruption, Misswirtschaft, Rassismus und woker Ideologie, versinken lassen.
        Oder wie Victoria Nuland sagte “Fuck Europe”

        1. Nun, Besdomny hat schon erwähnt, dass nun der zweite enge Mitarbeiter Schoigus wegen Korruption verhaftet wurde. Im Militär ist er, jedenfalls was die Mehrzahl der “patriotischen” Militärkorrespondenten angeht, ziemlich unbeliebt, und das schon seit einer Weile. Nach meinem Eindruck allerdings weniger bei den aus den Donbassmilizen geformten Einheiten, sondern eher beim traditionellen Militär und den eher “grossrussischen”, oft etwas pegidiotisch daher kommenden “patriotischen” Bloggern.

          Die Spannungen im russischen Militär zwischen den Donbassmilizen, die im ersten Kriegsjahr den höchsten Blutzoll für die gescheiterte “Kabinettskriegs”-Strategie entrichtet haben, und ihren aus achtjährigem Kampf hervorgegangenen Kommandeuren und den Militärakademieabgängern haben wohl eher abgenommen, aber weg sind sie nicht.

          Aber die Hoffnungen auf Aufbrechen der verknöcherten Strukturen sind wohl auf allen Seiten hoch. Schoigu stand dem eher im Weg.

  2. Der Unterschied zwischen Russland und der EUSA liegt in der Intelligenz ihrer Eliten. Während die Westlichen alles falsch machen, was geht agieren die Russischen zurückhaltend und sehr klug. Denn in der jetzigen Situation ist ein Wirtschaftsmann für die Qualität, Quantität und die Kosten der Rüstung entscheidend, während der alte Verteidigungsminister ohnehin die militärische Planung nur absegnete.

    Amerikas alten reichen Familien empfehle ich die Auswahl ihrer politischen Vasallen zu überdenken. Denn Emphathielosigkeit und blinder Gehorsam reicht nicht, da diese Eigenschaften gewöhnlich mit einem grundlegenden Mangel an Intelligenz korrelieren. So gewinnt man keine Schlachten 😉

    1. “Der Unterschied zwischen Russland und der EUSA liegt in der Intelligenz ihrer Eliten.”

      Das stimmt zwar, aber in sogenannten “freiheitlichen Demokratien”, wählen die Menschen halt ihresgleichen, und in den USA oder Berlin, sieht das dann halt so aus, wie heutzutage.
      Es ist eine Quadratur eines Krieses, einerseits autoritäre, aber dafür kompetente Führungen zu haben, aber zugleich ein möglichst freies Leben zu führen, also ohne autoritäre Einmischungen.

      Als ein a-sozialer (im Sinne des Wortes) lebender Mensch würde ich, wenn wählen müsste, sogar die USA einem Leben in Russland oder gar China vorziehen.

  3. Russlands Regierung strotzt gerade so vor Kontinuität, dass es fast schon langweilig wird.
    Da muss man jetzt nicht bei den wenigen Änderungen die es gibt nach einem besonderen Grund suchen. Eigentlich wäre bald mal eine neue Generation an die Spitze heranzuführen. Diese Gelegenheit wurde offenbar verpasst.

  4. Ich verstehe nicht, warum manche Forenten partout das Offensichtliche leugnen wollen, dass nämlich Shoigu im Zusammenhang mit den Verhaftungen einiger seiner höchsten Mitarbeiter wegen Korruption von seinem Posten entbunden wurde.
    Vor zwei Wochen wurde Shoigus Stellvertreter Timur Ivanov wegen Korruption verhaftet. Ivanov war für die dem Verteidigungsministerium unterstehenden Gebäude und damit für deren Neubau und Renovierung zuständig.
    Gestern nun ist der Chef der Kaderabteilung des Verteidigungsministeriums Kuznezow verhaftet worden, ebenfalls wegen Korruption.

    Die Ukraine macht gerade die Erfahrung, wie unangenehm die Veruntreuung von Geldern zu Kriegszeiten sein kann. An der Nordfront nördlich Charkow, wo die russiche Armee jetzt vordringt, sollten eigentlich Befestigungsanlagen errichtet werden. Die Gelder flossen zwar, aber von Befestigungen ist dem Vernehmen nach nur wenig zu sehen.

    1. Das Offensichtliche wollen die Menschen nicht Sehen weder der Wertewesten in der Ukraine, noch die Oligarchen in der Russischen Föderation. Die Korruption der eigenen Eliten die Erneuerung der Nachfolger oder die Zukünftige Entwicklung der Menschheit.

      Weltweit ist das Führungspersonal einfach Überaltert und glaubt das man sich mit Macht einen Platz im Paradies und Jenseits erkaufen kann.

    2. “Shoigu im Zusammenhang mit den Verhaftungen einiger seiner höchsten Mitarbeiter wegen Korruption von seinem Posten entbunden wurde.”

      Das interpretiere ich so, dass man die Korruption Shoigu nicht persönlich anlastet, aber die Regierungsneubildung dazu nutzt um im Verteidigungsministerium mit der dort stattfindenden Korruption aufzuräumen.

      In Deutschland wäre so ein Schritt schon lange fällig und in den USA schafft es das Pentagon noch nicht einmal den Verbleib seiner Haushaltsmittel aufzulisten. Aber Strafverfahren werden dort nicht eingeleitet.

    3. Aber Besdomny… sie wissen doch, dass es zwei Möglichkeiten gibt wgen Korruption gefeuert zu werden. Einmal weil man von ehrlcheren Leuten erwischt worden ist, und zweitens, weil man vergessen hat mit dem Geld das nötige Umfeld ebenfalls zu finanzieren….
      Wir wissen es nicht.

      Ich kannte mal einen Besdomny vor so 100 Jahren… sind sie das?
      Grüsse, Prof Woland

  5. Die Anstieg von den Kosten zum Militär, wurde vom Westen initiert, um diese Kosten noch schmerzlicher zu gestalten, kamen extreme Sanktionen und werden wohl anscheinend noch folgen.
    Die zusätzlichen Kosten fürs Militär haben die Staatsausgaben erhöht, um zeitgleiche die Einnahmen zu erhöhen durch zusätzliches Personal. Ihr Vorteil im MIK liegt darin, das die politische Hierarchie vertikal aufgebaut ist, dadurch lassen sich auch besser die korrupten Idioten identifizieren.
    Herr Schoigu wurde nicht entlassen, sondern versetzt, das könnte bedeuten das der aktive militärische Aspekt, bald beendet sein wird. Damit der MIK sich besser, transparenter orientieren kann, braucht man Leute vom Fach der Ökonomie und militaristen in der Sicherheit. Können Rochaden wirklich so schwierig sein?
    Anstatt darüber zu fabulieren was die Russen tun, fragt euch, wie und wer die kommenden Rechnungen bezahlen werden!

  6. Das offensichtliche sehen die Menschen, aber in Deutschland nimmt man das nicht wahr.
    Die Welt ist weiter als der deutsche Raum, aber der deutsche Kapitalist sieht durchaus einen grossen Horizont.

  7. Ich glaube man sollte das so verstehen wie es in Moskau gesagt worden ist und auch im Artikel geschrieben:

    “Russland nähere sich langsam der Situation Mitte der 1980er Jahre, als die Rüstungsausgaben bei 7,4 Prozent lagen. Das sei „nicht kritisch“, aber es sei sehr wichtig, die Rüstungsindustrie „in die Wirtschaft zu integrieren“.”

    Der Krieg dauert, wegen der Politik von NATO/USA/EU, länger und kostet mehr, als das wovon Putin 2022 ausgegangen ist. Jetzt zieht er die Konsequenzen und versucht die Ausgaben zu bremsen. Dass er so dumm ist die Priorität, also den Sieg in diesem Krieg, dabei aus den Augen verlieren könnte, können nur Deppen annehmen.

    Trump wird als erstes nach seiner Amtsübernahme genau daselbe tun. Eigenartig, dass ausgerechnet die Politiker die Sinnvolles tun, im Werte Westen als das personifizierte Böse verschrien sind.

  8. Bei dieser Umbesetzung kommt mir der Spruch in den Sinn, daß Anfänger Strategie studieren und die Profis Logistik. Na mal sehen ob die Korruption reduziert werden kann und die Produktion angekurbelt.

  9. Ich möchte noch einmal erwähnen, was das russische Verteidigungsministerium geleistet hat, egal ob einige hohe Bürokraten Schmiergelder genommen haben. Ich empfehle jedem, die Datenbank über Rüstungsausgaben unter https://milex.sipri.org/sipri einzusehen, und auch nur die Ausgaben der Russischen Föderation verglichen mit der der europäischen Haupt-Natostaaten im Zeitraum 1990-2023, besonders aber ab 2012 zu betrachten (da beginnt Schoigus Amtszeit).

    Die RF hatte zeitweilig niedrigere Rüstungsausgaben als die BRD, die angeblich die Bundeswehr “ausgehungert” hat. Sie hat bis zum Beginn des bewaffneten Konflikts nie wesentlich mehr als 130% der Ausgaben der BRD für Rüstung ausgegeben, im Schnitt ein Drittel der drei europäischen Hauptmächte BRD, Frankreich und UK. 2023 war es noch die Hälfte. Dabei machen Italien, Spanien, Dänemark, Norwegen und die Niederlande 2023 zusammen noch einmal ca. 92Mrd.$ aus gegenüber 126Mrd.$ der RF, UK 69Mrd$, Frankreich 57 Mrd.$ und die BRD 61 Mrd. $. Direkte Zahlungen und Lieferungen an die Ukraine sind dabei nicht eingeschlossen.

    Anders gesagt: Schoigu hat die nach https://globalfirepower.com zweitstärkste Militärmacht der Welt mit einem Taschengeldbudget realisiert. Wer das vergisst, hat den Schuss nicht gehört. Oder ist ein Faschist wie Naturzucker, der Ukronazidreck ins Forum erbricht.

    Anmerkung: Die Methodik des Ausgabenvergleichs ist natürlich diskussionswürdig. Westliche Ideologen vergleichen gern Prozentsätze des nominalen BIP, was Schwachsinn ist. Andererseits kenne ich keine kaufkraftparitätsangepassten Rüstungsvergleiche. Westliche Analytiker weisen nicht zu Unrecht darauf hin, dass die Kaufkraft für Militärausrüstungen in Russland und China erheblich höher ist, für einen Schrott-Leo oder Abrams, wie sie in der Ukraine reihenweise in Rauch aufgehen, kriegt man locker 3 oder 4 modernste russische Panzer und selbst 10-15 der dem Leo mindestens ebenbürtigen ukrainischen T-64BW. Die niedrigeren Lohnkosten spielen gewiss eine Rolle, aber auch die finanzialisierten Lieferketten westlicher Rüstungskonzerne. Es ist schwierig.

  10. “Peskow erklärte, dass der Anteil des Rüstungshaushaltes am Gesamtbudget bereits 6,7 Prozent ausmache. Russland nähere sich langsam der Situation Mitte der 1980er Jahre, als die Rüstungsausgaben bei 7,4 Prozent lagen. Das sei „nicht kritisch“, aber es sei sehr wichtig, die Rüstungsindustrie „in die Wirtschaft zu integrieren“.”

    Der DLF erzählt gerne, dass die Russen schon bei 40% vom Haushalt sind. Na, ja! Aber 6,7% sind mehr als die 2%, die die NATO anstrebt und letztendlich ist das alles unproduktives Zeugs, das die Menschheit näher an den Abgrund bringt.
    Die USA sind ja auch schon auf dem Level, woran man ihre destruktive Politik unschwer erkennen kann. Fehlen nur noch die Chinesen und Inder, dann rüsten wir uns irgendwann zu Tode – auch ohne Krieg.

    1. Sipri zeigt, dass die russischen Rüstungsausgaben 2012 bis heute bei 3,1 bis (im Krieg) 5,9% des nominalen BIP lagen. Da das Kaufkraft-BIP Russlands 2,2 bis 2,5mal höher ist als das nominale BIP, muss man eigentlich den Prozentsatz entsprechend mehr als halbieren. Russlands PPP-BIP liegt derzeit über dem deutschen und nur knapp unter dem japanischen, das es wohl in diesem Jahr überholt. Allerdings wird Platz 4 wohl von Indonesien, einem weiteren BRICS-Staat, eingenommen 😉 .

    2. Der DLF erzählt gerne, dass die Russen schon bei 40% vom Haushalt sind.

      Dass im Jahre 2024 38,6% des russ. Haushalts für “Verteidigung” und “Sicherheit” drauf gehen hatte das russ. Finanzministerium beispielsweise auch der führenden russ. Zeitung Izvestja in den Notizblock diktiert.
      https://iz.ru/1604090/milana-gadzhieva-mariia-kolobova/zashchita-i-mekhanizm-na-oboronu-i-bezopasnost-potratiat-39-biudzheta-2024

      Geplante Gesamtausgaben: 36,7 Bio. Rubel; davon “Verteidigung” 10,8 Bio Rubel und “Sicherheit” 3,4 Bio Rubel.

    3. Der Punkt zu den russischen Kosten ist, das diese auch in der Lage sind diese Produktion zu gewährleisten.
      Während der kollektive angeblich zwischen 2-3% pro Staat beiträgt, aber nichts in den Produktion geschweige denn logistisch in der Lage sind, tatsächlich effektiv etwas Zustande zu bringen.
      Die angegebenen Prozentzahlen zwischen Russland und NATO(+verbündete) liegen sehr weit auseinander, da Russland in Rubel bezahlt und das mit der niedrigsten pro Kopf Verschuldung zum Staat!
      Die Produktionsleistung vom russischen MIK geht ja nicht nur in die Ukraine, sondern wird profitabel an die Interessenten verkauft. Also generiert der losgetretene Krieg auch noch zusätzliche Einnahmen mit zusätzlichen neuen/alten Interessenten und der russische Haushalt wird bereichert. Im Westen sieht die ganze Situation entgegenläufig aus…

    4. Soímon, der Vergleich ist albern: “Aber 6,7% sind mehr als die 2%, die die NATO anstrebt… ”

      Russland führt derzeit einen Krieg! Wenn Deutschland, bzw NATO / EU, mal voll in den Krieg einsteigen, dann werden sie sehr schnell sehen was aus den geplanten 2% dann wird!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert