In den führenden Staaten des politischen Westens zerfallen die Regierungen. Handelt es sich bei diesem Scheitern um zufällige und vereinzelte Ereignisse oder besteht ein Zusammenhang? Es scheint als sei die Politik der vergangenen Jahre an ihre Grenzen gekommen.
Nachdem Donald Trump mit seiner Wahl zum Präsidenten neue Hoffnung in den USA verbreitet und damit zur Beruhigung der Lage beigetragen hatte, macht sich nun in anderen Staaten des politischen Westens Instabilität breit. Gleichzeitig aber sorgt sein Sieg auch für erhebliche Unsicherheit unter den Verbündeten, besonders was die Unterstützung der Ukraine und den Verbleib der USA in der NATO angeht. Die Eckpfeiler des westlichen Kapitalismus, Deutschland, Frankreich und Großbritannien drohen, schwach zu werden. Nun kam auch noch Süd-Korea als Sorgenkind hinzu, neben Japan die letzte Bastion des Westens im Fernen Osten.
Zu wenig Haushaltsgeld
Vordergründig sind die Regierungen in Berlin, Paris, aber auch London an Haushaltsfragen gescheitert. Bei Großbritannien lag die Schwäche schon seit dem Kurzaufenthalt von Liz Truss an der Macht vor. Nun ist auch Süd-Korea mit demselben Befund eingeliefert worden. Was wie ein Haushaltsproblem aussieht, dreht sich in Wirklichkeit um die Frage, wie die Mittel aufgebracht werden können, um den Krieg in der Ukraine weiter zu finanzieren.
Die hoch verschuldeten Staaten können sich beides nicht mehr leisten, die Unterstützung Selenskyjs und die Daseinsfürsorge für die eigene Bevölkerung. Bisher waren die Menschen in Deutschland bereit gewesen, neben der drohenden Kriegsgefahr die Lasten der Zeitenwende zu tragen in Form von Preissteigerungen, unsicherer Energieversorgung, steigenden Insolvenzen und zunehmender Angst um den Arbeitplatz. Aber inzwischen wird das Murren im Land lauter und der Sieg der Ukraine immer unwahrscheinlicher. Wofür also noch Opfer bringen?
Dennoch hatte die deutsche Regierung den Kriegskurs gegen Russland durch die Bereitstellung neuer Mittel zur Unterstützung der Ukraine sicherstellen wollen. Darüber war man sich in der Koalition einig. Uneinigkeit bestand nur über den Weg, wie diese Mittel aufgebracht werden sollen. Nicht, dass Finanzminister Lindner den antirussischen Kurs hatte blockieren wollen, er wollte nur verhindern, dass die Bereitstellung neuer Mittel unter Aufhebung der Schuldenbremse erfolgen sollte. Der Krieg sollte nicht die zinsgünstige Kreditaufnahme Deutschlands an den Finanzmärkten verderben.
Stattdessen schlug er die Sanierung der Staatsfinanzen vor, kurz gesagt: das Zusammenstreichen von Sozialleistungen. Damit hätte er drei Fliegen auf einen Streich erschlagen: Die Ukraine könnte weiter im Krieg mit Russland unterstützt werden. Das gute Rating Deutschlands an den Finanzmärkten würde weiterhin eine billige Verschuldung zu günstigen Zinssätzen erlauben und drittens könnten die Kosten der Sozialsysteme nachhaltig gesenkt werden, was sich auch langfristig auszahlte: Wenn die Unterstützung für die Ukraine dann vielleicht eines fernen Tages zurückgefahren werden kann, würden die Einsparungen bei den Sozialsystemen den Haushalt weiterhin entlasten.
Nicht, dass Scholz weniger am Sieg der Ukraine über Russland interessiert wäre. Er wollte nur, dass die Schuldenbremse „reformiert“ wird, um über eine höhere Verschuldung beides finanzieren zu können, den Krieg und die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens. Es soll unbedingt vermieden werden, dass wegen der Verschlechterung der Lebensbedingungen Unruhe entsteht(1). An diesen grundsätzlich verschiedenen Standpunkten scheiterte letztlich die Ampel.
Schwaches Fundament
Auch in Frankreich steht der neue Haushalt im Vordergrund als Auslöser für den Rücktritt der Regierung Barnier. Seit den Europawahlen und den herben Verlusten der Parteien der bürgerlichen Mitte bei den anschließenden Neuwahlen konnte Präsident Macron nur noch mit Minderheitsregierungen das Land verwalten lassen. Die erste unter Attal war nach wenigen Wochen bereits am Ende, die unter Barnier hatte ein noch kürzeres Verfallsdatum. Beide scheiterten am Geld.
Schon seit Beginn seiner Präsidentschaft versucht Macron, Frankreichs finanzielle Schwindsucht zu heilen. Das Haushaltsdefizit läuft aus dem Ruder. Frankreichs „Schuldenberg ist mit rund 3,2 Billionen Euro der höchste Europas, auch die Neuverschuldung steigt und steigt“(2). Schon jetzt beträgt der Schuldendienst 50 Mrd. Euro und wird in den nächsten drei Jahren bei 80 Mrd. Euro erwartet.
Die Investoren an den Finanzmärkten verlangen ständig höhere Zinssätze für das Geld, das sie dem französischen Staat leihen. Damit wird der Schuldendienst immer teurer und schwerer zu bewältigen. Die Rating-Agenturen senken den Ausblick für die Stabilität des französischen Staates, was die Kreditwürdigkeit sinken und die Zinsen weiter steigen lässt. Aber trotz dieser misslichen Lage der französischen Finanzen waren im Verteidigungsbudget Mehrausgaben zugunsten der Ukraine vorgesehen. Am Ende aber fehlten 3,3 Mrd, weil der Haushalt nicht verabschiedet werden konnte.
Doch so lange kein sicherer Finanzierungsrahmen vorliegt, sind die Rüstungsunternehmen nicht bereit, die Kosten für die Ausweitung der Produktion auf sich zu nehmen. Der Nachschub an Waffen für die Ukraine wird sich verzögern, wenn keine Lösung der Haushaltsprobleme gefunden wird. Nach den Plänen Barniers sollten dafür die französischen Rentner herhalten. Der Aufschub des gesetzlich verankerten Inflationsausgleichs sollte den Haushalt um 3,6 Milliarden Euro entlasten. Insgesamt sollten 60 Milliarden eingespart werden.
„Frankreich muss sparen und funktionieren, nicht nur für seine Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für Europa“(3). Frankreichs Rentner sollen also zugunsten der Großmannssucht Macrons und im Interesse der antirussischen Kräfte in Europa Opfer bringen. Während die Opposition in Frankreich die Staatsfinanzen mit „höheren Abgaben für Gutverdiener und Unternehmen in Ordnung bringen will, … [warnte das Präsidentenlager] vor einer steigenden Abgabenlast für Unternehmen“(4).
Auch in Südkorea wollte die Regierung unter Präsident Yoon Suk-yeol die Staatsfinanzen auf Kosten der Rentner durch höhere Beiträge sanieren. Die finanzielle Verstrickung Südkoreas in den Ukrainekrieg ist nicht so tief wie die der westlichen Staaten. Trotzdem hat das Land die „höchste Altersarmut und die gravierendste soziale Ungleichheit unter den OECD-Staaten“(5). Als die Opposition den Plänen des Präsidenten ihre Zustimmung verweigerte, ließ er das Militär aufmarschieren, ein Verfahren, das in Südkorea eine lange Tradition hat.
Schwache Mitte
Dass der Putschversuch am Widerstand der Bevölkerung scheiterte statt am Verhalten der dafür zuständigen Institutionen, ist für die Frankfurter Allgemeine Zeitung(FAZ) ein Anlass zur Lobhudelei. Man solle die Vorgänge in Südkorea „nicht als Schwäche einer Demokratie auffassen, sondern als Zeichen ihrer Stärke“(6). Wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehört auch Südkorea mittlerweile zu einem Hauptverbündeten im „globalen Bündnis der Demokraten gegen autoritäre Regime“(7).
Auch wenn die FAZ versucht, im Falle Südkoreas aus dem Putschversuch eine Stärke zu machen, so zeigt sich doch in den Vorgängen der letzten Wochen die Schwäche der westlichen Gesellschaftssysteme. Die Parteien der sogenannten demokratischen Mitte sind immer weniger in der Lage, stabile Regierungen zu bilden. Sie verlieren den Kontakt zu den Bürgern. Dass die Parteien an den Rändern Zulauf haben, liegt in der Unfähigkeit dieser Mitte-Parteien, die Menschen mit verständlichen Sichtweisen an sich zu binden und ihnen hoffnungsvollen Ausblick zu bieten.
Dagegen gelingt es anscheinend in Frankreich den Oppositionsparteien von rechts und links ihre Differenzen in Einzelfragen zugunsten der Interessen der kleinen Leute zurückzustellen. Dieses politische Verhalten beeinträchtigt die Finanzierung des Ukrainekrieges auf dem Rücken der Bevölkerung. Entsetzt stellte die FAZ fest: „Die Brandmauer, mit der sich die Linke von der extremen Rechten abgegrenzt hat, ist eingebrochen“(8).
Eine ähnliche Entwicklung scheint sich auch in Großbritannien abzuzeichnen, wo eine Petition zur Absetzung der Regierung sehr großen Zuspruch in der Bevölkerung findet. Die Regierung fühlt sich wohl so sehr unter Druck gesetzt, dass Premierminister Keir Starmer nun eine Liste von Meilensteinen veröffentlichte, die sich verstärkt den sozialen Problemen des Landes zuwenden. Er kündigte einen „höheren Lebensstandard in allen Regionen des Vereinigten Königreichs, den Bau von 1,5 Millionen neuen Wohnungen, 13.000 zusätzliche neue Streifenpolizisten …, bessere Vorschuldbildung, Abbau der Wartelisten für Krankenhausaufenthalte“(9) an.
Umschwung
Angesichts der Schwierigkeiten, die eigenen politischen Vorhaben besonders in Bezug auf die Ukraine und Aufrüstung umzusetzen, scheint man zu merken, dass man mit der bisherigen Politik nicht mehr weiterkommt. Man kann nicht beides finanzieren, Aufrüstung und Sozialsysteme. Wenn man auch an der eingeschlagenen Ukrainepolitik festhalten will, so will man sich angesichts ihrer schwindenden Siegeschancen nicht auch noch die eigene Bevölkerung zu sehr zum Feind machen. Einen massiven Sozialabbau zugunsten einer strategischen Niederlage Russlands will man wohl doch nicht riskieren.
Der Stimmungswandel in den westlichen Bevölkerungen hatte sich schon mit dem deutlichen Sieg von Trump in den USA angekündigt. Dessen Wahlerfolg war gewaltiger als erwartet. Kamala Harris, die lange Zeit als Galionsfigur des woken Zeitgeistes herumgereicht und in den entsprechenden Kreisen und Medien gefeiert worden war, verlor überraschend stark und hatte selbst in den Swing-States schlechtere Ergebnisse als erwartet. Die Bürger der westlichen Welt wählen immer weniger woke, wenn sie denn überhaupt noch wählen.
Viele sind der Verwirrung im westlichen Denken und der verschwurbelten Wertediskussionen überdrüssig. Sie haben andere Probleme, und diese bediente Trump. Sein Sieg deutet hin auf eine Rückbesinnung der Wähler auf das Wesentliche. Ihnen geht es nicht um die Verbesserung der Welt nach westlichen Maßstäben, was sich ohnehin immer mehr als Messen mit zweierlei Maß entpuppt. Die Menschen wollen gesicherte Lebensgrundlagen und freundliche Zukunftsaussichten, feste Fundamente, auf die man bauen kann, nicht die Beliebigkeit woker Moral und Gefühligkeit.
Ob Trump diese Hoffnungen wirklich erfüllen kann, wird sich noch zeigen. Jedenfalls verfügt er mit seinem Wahlergebnis über eine festere Grundlage als jene Partnerstaaten, die in den letzten Wochen politische Insolvenz anmelden mussten. Den Wertemissionaren scheint die Luft auszugehen. Sie verlieren ständig an Zustimmung in der Bevölkerung für ihre Pläne der Weltverbesserung unter dem Banner fraglicher Werte. Die Menschen werden nicht satt von Werten. Sie schlafen nicht ruhiger, wenn die woken Weltverbesserer es so weit treiben, dass die Welt dabei zu Grunde geht. Sie sind immer weniger bereit, für Kreuzzüge im Namen der Werte Opfer zu bringen.
Fußnoten
(1) siehe dazu Rüdiger Rauls: Ampelausfall
(2) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 6.12.2024: Über den Haushalt gestürzt
(3) FAZ vom 6.12.2024 aus Neue Züricher Zeitung: Expertenregierung könnte für Stabilität sorgen
(4) FAZ vom 6.12.2024: Aufrecht vor dem Sturz
(5) FAZ vom 7.12.2024: Südkorea steckt zwischen K-Pop und Altersarmut
(6) FAZ vom 5.12.2024: Südkorea besteht den Demokratie-Test
(7) ebenda
(8) FAZ vom 6.12.2024: Le Pens willige Gehilfen
(9) FAZ von 6.12.2024: Starmer packt alte Ziele in neue Zahlen
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
Ein schönes Bild, als Wahlhelfer ist für mich Schluss und ein Ehrenamt werde ich bis auf weiteres nach dem Krieg auch nicht mehr Übernehmen.
Nie wieder Verschissmus
Sie überlassen also denen das Feld?
Ja, an der Heimatfront, auf dem Schlachtfeld und im Totalen-Krieg. Oder meinst du denen ist noch zu helfen und alles wird wieder gut?
Da sich die Politik in den sogenannten Demokratischen Staaten,noch nie zur Lösung von Problemen, selbst für die von der Politik erzeugten Probleme, als geeignet erwiesen hat, ist das Versagen in der Krise die Normalität. Warum auch sollten Leute, die zB in Deutschland nach ihrem Sitzfleisch in der Politik Karriere machen, auch etwas anderes können, als auf den hinteren Bänken das zu machen,was der Vorturner vorne Ansagt und so langsam eine Reihe nach der anderen nach vorne zu rutschen um irgendwann selbst den Vorturner zu machen.
Für die Inhalte der Vorturner gibt’s ja die Berater und von den Parteispendern die Lobbyisten, ein verstehen ist auch da nicht Erforderlich.
Und so wird zwar mit den realen Problemen Wahlkampf betrieben, aber ein befassen mit diesen Problemen erzeugt ganz schnell eine Kollision mit den Interessen eines der vielen Sponsoren und wird deshalb vermieden, indem so etwas immer wieder auf den Sankt Nimerleinstag verschoben wird.
Deshalb, das System der für ihre Verantwortungslosigkeit Fürstlich auf Steuerzahlerkosten Alimentierten, inzwischen zu reinen Lobbyhuren herabgesunkenen Volksvertreter die das Volk Meistbietend an jeden Verkaufen ist an seinem Ende angekommen.
Nicht umsonst ist politische Korruption im ganzen sogenannten Westen Straffrei. Zwar nicht offiziell aber inoffiziell tut es ja auch, wie insbesondere in der Sache Cum Ex sehr schön zu sehen ist.
Natürlich haben unsere polit Darsteller gegen den immer größeren Unmut von immer mehr Bürgern kein anderes Rezept als eine große Priese Faschismus, da man ja der Inbegriff der Demokratie ist, darf man das ja ohne gleich ein Faschist zu sein.
So etwas kann nur in einer Katastrophe enden und da sind wir ja auch auf einem guten Weg dahin. Die, die auf ihre Erleuchtung warten, dürfen hoffen von einem Gammablitz Erleuchtet zu werden. Und das schönste dabei, die müssen sich nie wieder Sorgen darüber machen, welche Unfähigen Politiker sie beim nächsten Mal wählen sollen.
Das System der repräsentativen liberalen Demokratie als glaubhafte Verkörperung politischer Willensbildung des Souveräns scheint schon länger auf dem absteigenden Ast. Zu lange schon zeigt sich das Betriebs-Personal als ein Ergebnis negativer Auslese. Sein sprichwörtlicher Mangel an Integrität (…so ehrlich, wie ein Politiker im Wahlkampf.) wird offenbar nur noch von seiner Blindheit gegenüber den Grundbedingungen der eigenen Existenz übertroffen.
Ob ein solches System am Ende nur von der politischen Trägheit und politischen Fantasielosigkeit seiner Urnengänger künstlich am Leben erhalten wird, oder ob die Menschen ahnen, dass sie mit ihrer halbherzigen Unterstützung der offensichtlichen Inkompetenz und Ratlosigkeit das Unvermeidliche, nämlich den globalen Einbruch seiner Voraussetzungen in Gestalt einer finalen Krise kapitalistischer Akkumulation, heraus zu zögern versuchen, lässt sich beides nur als Ausdruck eines hoffnungslosen Nihilismus‘ lesen und begreifen.
“Wahlen” ändern nichts!
Nur eine Revolution könnte dies erreichen.
Die Chance auf eine friedliche Veränderung, haben wir in den 70ern verpasst, weil wir viel zu wenige waren.
Im Frühjahr 2020, hat uns die herrschende Klasse ganz offen den Krieg erklärt.
Wer das jetzt nicht nicht begriffen hat, wird es auch zukünftig nicht und sollte sich daher die nächste Spritze beim Impfcenter holen.
Siehste grade in Syrien was deine Revolution bringt
Ah, diese Musels sind auch hier also Revolutionäre..lol
Wieso, hat doch mit Unterstützung von den Westmächten geklappt.
Ist aber natürlicher Weise gar nicht vergleichbar.
Müssen ja keine extremistischen Muselmanen sein. Könnten genauso nette Leute wie die Bolschewiki oder Jakobiner oder andere totalitäre Extremisten sein, die nach einer Revolution die Macht an sich reißen. Das Durcheinander einer Revolution eröffnet leider solchen (eigentlich kleine Rand-)Gruppen an die Macht zu gelangen, weil sie meistens brutaler als alle anderen sind und straffer organisiert.
Revolutionen waren und sind ja keine irgendwie geordneten Ereignisse. Vielmehr geschahen sie am Ende der Zumutbarkeit einer Krise als sich ungestüm hervorbrechende Notwehr der Massen gegenüber denjenigen, die dafür verantwortlich zu machen waren. Revolutionäre „illegitime” Gewalt gegen jene einer auf legitimer Gewalt basierenden Herrschaft.
Irgendwie sieht es so aus, dass die Menschheit außerstande ist, Konflikte zu lösen, ohne dass Blut fließt, Kerker gefüllt und Lager errichtet werden.
Man sieht den Furor des revolutionären Terrors der Jacobiner und auch den alltäglichen Terror der feudalen Herrschaft, die beseitigt werden sollte. Da gab es auch keine Grausamkeit, die nicht begangen werde, um die feudale Ordnung aufrecht zu erhalten. Zu schweigen von den Kriegen, in denen die Völker für die Herrschaft zu sterben hatten. Dann kam es für ein paar Monate andersrum…..
Wo ist in Syrien irgendwas von Revolution gewesen? Meinst du etwa den in erster Linie von den USA gesponserten Krieg der Kopfabschneider aus aller Welt gegen das Syrische Regime? Adolf Obama, der echte Kalif des IS hat diese Kopfabschneider gesammelt, Ausgerüstet (Timber Sycamore) und zum Angriff nach Syrien geschickt, mit einer Revolution hatte das absolut nichts zu tun.
Die CIA hat auch absolut nichts mit Syrien zu tun, deshalb von einer Revolution zu sprechen, kann nur ein schlechter Witz sein.
Man verwechselt hier aus welchem Grund auch immer Revolution mit Regime Wechsel, wobei Revolution meistens vom inneren Volk ausgeht während Regime Wechsel von Ausländern ausgeht, nun ja oder so ähnlich, in Syrien ist das ganz gewiss keine Revolution gewesen, also zwei gewalttätige Regierungswechsel sind nicht unbedingt dasselbe. Sowas aber auch!
Und natürlich, fast vergessen, schon deshalb keine Revolution weil ja in Syrien das Regierungssystem sozusagen gleich geblieben ist nur von Assad Diktatur zur islam Terror Diktatur umgekrempelt, wobei noch nicht klar ist was nun schlimmer sein wird, aber mit Zeit kommt Gewissheit, immer!
Die Spaltung der Gesellschaft ist durch die Corona Psy OP auch für die denkfaulen Plan A Menschen sichtbar geworden.
Ärzte, Lehrer Beamte Politiker und allerlei akademische Nichtstür begreifen langsam, wer die Waren und Dienstleistungen, die sie täglich konsumieren herstellt, also tatsächlich arbeitet
Die, die sich durch die Corona Maßnahmen verarscht und betrogen fühlen ( und mit diesem Gefühl auch 100% Recht haben) haben gelernt wie man seinen Tribut an das System maximal runterfährt.
Arbeiten nur noch, solange es nicht wirklich anstrengt Krankfeiern, wann immer man etwas anderes vor hat, und ein bisschen Protestwahl.
Die ,die tatsächlich Kapital besitzen machen sie fertig zum Aufbruch in die Märkte die boomen oder an die gated areas an den sonnenplaetzen dieser Welt.
Die früher sorglose ” Mitte” inzwischen groesstenteils woke und wohlstandsverwahrlost wird in diesem Prozess zerrieben.
Endzustand ist bei so einer Entwicklung , genau wie in den 30er Jahren eine Radikalisierung der Mitte, Gewaltphantasien und Autoritarismus(grüne Verbotssorgien, niemanden mehr Spass, Leben in eigentlichen Sinne als schaedlich- Schädling! – brandmarken).
wer gar nicht mehr weiter weiss feiert seine Todessehnsucht mit Kriegsgelüsten oder Suizid.
Heinz Steinmann sagt:
„Ärzte, Lehrer Beamte Politiker und allerlei akademische Nichtstür begreifen langsam, wer die Waren und Dienstleistungen, die sie täglich konsumieren herstellt, also tatsächlich arbeitet“
Facepalm
@ Dan : Napalm !
“Die, die sich durch die Corona Maßnahmen verarscht und betrogen fühlen ( und mit diesem Gefühl auch 100% Recht haben) haben gelernt wie man seinen Tribut an das System maximal runterfährt.”
Echt ? Alle ?
Aber mal im Ernst:
“Endzustand ist bei so einer Entwicklung , genau wie in den 30er Jahren eine Radikalisierung der Mitte, Gewaltphantasien und Autoritarismus (grüne Verbotssorgien, niemanden mehr Spass, Leben in eigentlichen Sinne als schaedlich- Schädling! – brandmarken).”
Nun, wenn man es weiss, kann man ja sein eigens Leben ändern. In der Welt des Privateigentums kann das natürlich teuer werden. Da klammert man sich lieber an die Hoffnung, dass es so schlimm, bzw teuer, schon nicht werden wird.
Fragen sie 6 Millionen Juden….
Die Wahl ist einfach. Bleiben sie und akzeptieren sie was kommt, oder packen sie ihre Koffer. NIEMAND ausser ihnen selber ist am Ende verantwortlich wie, bzw ob, ihr Leben weitergeht, und nur sie müssen die Konsequenzen tragen. Und KEINER interssiert sich dann für ihre Ausreden…
Sollte es in den nächsten Wochen wirklich zu massiven Stromausfällen kommen, hat sich das alles erledigt.
Wäre allerdings ein Grund für die Regierung den Ausnahmezustand zu verhängen um keine Wahlen abhalten zu müssen.
Das es massiv knackt im Gebälk sieht ja inzwischen fast jeder.
Ich habe beispielsweise immer noch keinen Steuerbescheid für 2022.
Die Steuerbescheide würde ich einfach mal anmahnen, und wenn die endlich kommen gleich einen Wiederspruch dagegen einlegen! Chat-GPT erzeugt gerne Endlose Amtliche Antworten.
“Sollte es in den nächsten Wochen wirklich zu massiven Stromausfällen kommen, hat sich das alles erledigt.”
Jetzt, da du es sagst …
Im nächsten Jahr kommt das Thomas-Müntzer-Jubiläum. Noch sieht es so aus, als ließen sich die damals auslösenden Umstände mit denen von heute nicht vergleichen.
Ich hoffe auf einen Stromausfall, flächendeckend so für 1 bis 2 Tage, unmittelbar vor Beginn des Wahlkampfes.
Das heißt dann zwar 1 oder 2 Tage frieren, aber eine gewitzte Partei könnte dann Plakate drucken wie:
“Dieser Netzzusammenbruch wurde Ihnen präsentiert von”
und dann das Bild einer Ampel, oder von bestimmten Politikern, oder Sonnenblumensymbolen, oder … (k. A. ob das mit den Politikerbildern erlaubt ist)
“Forsetzung folgt in Kürze mit”
und dann Ampeln mit verschiedenen Farbkombinationen
Und dann, zur Steigerung des Lernerfolges, nochmal ein kurzer Ausfall unmittelbar vor der Wahl.
Mal sehen, ob dann auch bei uns die Wahl wegen russischen Angriffen auf unsere Infrastruktur wiederholt werden muss.
So eine Hybridattacke ist die Universal Dauerausrede für jedes Malheur, früher die Hexerei heutzutage Russische Cyberangriffe oder Havanna-Strahlen die Lithium-Ionen-Batterien entzünden.
Verblödet wie meine Landsleute sind, werden sie bereitwillig glauben sie hätten es mit einem “hybriden Angriff” der Russen zu tun. Anschließend werden sie dann nach Krieg verlangen….
Dein Szenario taugt nicht !
„Bisher waren die Menschen in Deutschland bereit gewesen, neben der drohenden Kriegsgefahr die Lasten der Zeitenwende zu tragen in Form von Preissteigerungen, unsicherer Energieversorgung, steigenden Insolvenzen und zunehmender Angst um den Arbeitsplatz.”
Naja, dies ist eine etwas gewagte Aussage. Den scheinbaren Langmut und das landestypische Stillhalten der Bevölkerung als Zustimmung interpretieren zu können, machten sich alle Regierungen seit Adenauer zunutze und spricht im Übrigen nicht gerade für eine starke demokratische Tradition politischer Mündigkeit.
Das moralinsaure Herumreiten auf sogenannten westlichen Werten, ekelt die Leute natürlich zunehmend an, umso mehr eine fadenscheinige Moral den darunterlegenden blanken Opportunismus nur unzureichend zu kaschieren in der Lage ist. Anders ausgedrückt: Hätte es je so etwas wie westliche Werte jenseits machtpolitischen Kalküls tatsächlich gegeben, sie wären spätestens jetzt gründlich kompromittiert.
Kurz mal wiederholen was Flassbeck sagt und eigentlich wirklich jedem Deppen klar sein sollte:
Die Summe aller Schulden ist die Summe aller Guthaben.
Ja, ich weiß… Die meisten haben ein Problem das zu verstehen!
Problem an der Geschichte ist, seit dem Shareholder-Value-Schwachsinn verschulden sich die Unternehmen nicht mehr, weil diese im jedem Quartal ein Gewinn aufweisen müssen. Auf gut Deutsch: In eine Firma wirklich investieren gibt es nur noch selten und wenn dann lassen diese sich vom *trommelwirbel* Staat subventionieren.
(Ich rede nicht von einem 10 Mann-Unternehmen, das dürfte klar sein)
Die Privatpersonen sind de facto Sparer. So ein kleiner DISPO-Kredit ist kaum relevant.
Wer bleibt also? Der Staat… Niemand anderes!
Und wenn man dem Staat nun eine Schuldenbremse auferlegt: Na dann gute Nacht, Wirtschaft… Der Staat kann für NICHTS mehr sorgen. Sozialleistungen werden eingestampft, Infrastruktur verfällt, usw…
Das heißt nicht dass ich mit einer Abschaffung der Schuldenbremse irgendeinen Krieg finanzieren täte… Im Gegenteil: Ich würde extra für diejenigen die so etwas vorschlagen, wie dem Selenskij Milliarden in seinen Koks-Arsch zu schieben, damit weitere 100000 Ukrainer an der Front streben, direkt die Prügelstrafe einführen wollen. Obwohl ich ansonsten vollkommen gegen Gewalt bin…
Noch einmal: Schulden sind nicht das Problem
“Die Summe aller Schulden ist die Summe aller Guthaben.”
Das ist Quatsch. aber trotzdem hält es sich. Mach was dagegen. Wer es unbedingt glauben will, der ist nicht davon abzubringen. Also werde ich mir auch keine Mühe geben. ICh frage mich und Sie und Flassbeck nur, was man denn damit sagen will. Welche Erkenntnis folgt daraus?
„Quatsch“?
:
Walter Schachermayer (* 24. Juli 1950 in Linz) ist ein österreichischer Universitätsprofessor für Finanzmathematik an der Universität Wien.
https://www.mat.univie.ac.at/~schachermayer/Replik
/
Das einzige, was zählt, sind Argumente.
Ich hätte gerne einige zum Sachverhalt gehört.
Schulden muss ein Guthaben gegenüber stehen, aus dem die SChulden geschaffen werden können. Das ist richtig. Aber die Summen sind nicht gleich. Denn es gibt mehr Guthaben als SChulden. Welche Schulden stehen denn denen gegenüber, die ihr Geld unterm Kopfkissen liegen haben? Also Geld, das dem Kreislauf entzogen ist. Keiner weiß so genau, wie viele Milliarden oder gar Billionen das sind. Welche Schulden stehen denn dem gegenüber? Das ist Guthaben, aber ohne SChulden, Es gibt noch andere Fälle, aber verdauen Sie erst einmal das. Allein dieses Beispiel macht deutlich, dass dieser Lehrsatz, auch wenn er von einem Professor stammt, in seiner vorgetragenen Absolutheit nicht stimmt.
Zudem wundere Ich mich immer wieder, wie autoritätshörig doch gerade jene sind, die sich auf den alternativen Foren als alternativ Denkende betrachten. kommt jemand mit nem akademischen Titel daher, dann setzt der Verstand aus und sie glauben wie die Katholiken, was man ihnen predigt.
+
die denken sich alles als kredit und den kredit ohne zins.. uff. der ganze trick ist, dass sie schulden als guthaben besprechen und alles privateigentum sonst ist kein guthaben, sondern haben.
aber es ist ein wahrer kern: schulden können als guthaben behandelt werden und das wird auch gemacht, das ist überhaupt der auftakt zum fiktiven kapital.
Beschreiben Sie mal den Vorgang, wo “Schulden wie Guthaben behandelt werden”. Und was soll in diesem Zusammenhang “fiktives Kapital” sein und dann auch noch ein “Auftakt” dazu? Wirres Zeug! Aber mal sehen, vllt ist trotzdem ein Körnchen Sinn darin. Bin gespannt auf die Erklärungen. Ich befürchte ehrlich gesagt SChlimmes
kennen sie “forderungskauf”? ist mir schon klar haben sie überhaupt kein grundsätzliches verständnis vom finanzkapital, aber mich müssen sie deswegen nicht anpissen. kümmern sie sich erst mal um den anderen herrn, der ihnen zu recht vorwirft, dass sie nicht mal seine aussage verstanden haben.
Stimmt, Sie haben Recht. da war ich etwas voreilig. Aber es tummeln sich immer so viele SCharlatane und Dummschwätzer auf den Foren herum, besonders wenn es um Finanzfragen geht, dass ich bei bestimmten Begriffen schon immer die Jalousien runterlasse. In Ihrem Fall war das fehl am Platze. Ich bitte um Nachsicht.
“Aber es tummeln sich immer so viele SCharlatane und Dummschwätzer auf den Foren herum,”
Scharlatane und Dummschwätzer…
Interessante Beschimpfungen.
Aber gut. Das belegt was für geistes Kind sie sind.
Begründung:
„Denn es gibt mehr Guthaben als SChulden.“
Haben sie überhaupt verstanden, was da steht, Herr Rauls?
„Zudem wundere Ich mich immer wieder, wie autoritätshörig doch gerade jene sind, die sich auf den alternativen Foren als alternativ Denkende betrachten. kommt jemand mit nem akademischen Titel daher, dann setzt der Verstand aus und sie glauben wie die Katholiken, was man ihnen predigt.“
Ich frage höflichst nach Argumenten und sie antworten mit Beleidigungen.
Wissen sie was, Herr Rüdiger Rauls, sie sind intellektuell nicht satisfaktionsfähig.
Einen schönen Tag noch
Das sind doch Argumente, wenn ich sage, es gibt mehr Guthaben als Schulden. ich habe Ihnen sogar ein Beispiel dafür gegeben. Aber das ist ja nicht das, was Sie hören wollen. Und deshalb ist es auch kein Argument. Das ist die Logik.
Ich habe schon verstanden, was da steht. Aber offensichtlich können Sie nicht verdauen, was ich Ihnen angeboten habe. Und dann kommt solch ein Spruch der beleidigten intellektuellen Leberwurst. “Sie sind intellektuell nicht satisfaktionsfähig. Sie sehen mich erschüttert.
Er hat es einfach verkürzt dargestellt oder nicht zu Ende bedacht. Es geht darum, dass die Summe der Forderungen gleich der Schuldsummen ist. Eigentlich eine Trivialität, die der Zitierte vermutlich als Einstieg in eine umfassendere Argumentation verwendet: “Immer ist die Höhe der Forderung ident mit der Höhe der Schuld. Insgesamt ist daher die Summe der Guthaben, also der Forderungen der Gläubiger” (es geht nur um diese Forderungen im Zitat) “gleich der Summe der Schulden” Bezogen auf die Aussage von Schachermayer macht dann die Frage: “Welche Schulden stehen denn denen gegenüber, die ihr Geld unterm Kopfkissen liegen haben?” keinen Sinn, weil der jedenfalls nichts derart vorträgt.
Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob diese Beschreibung anders als banktechnisch einen Sinn macht. Wenn ich Graebers Argumentation in “Schulden – die ersten 5000 Jahre” richtig verstehe, so fasst er den Begriff als gesellschaftliches Verhältnis. Übrigens ein faszinierendes Buch, dass ich mit seinen vielen hundert Seiten hier nicht sachkundig vortragen kann. Aber man kann, wenn man ihm folgt, verstehen, warum Staatsschulden noch nie ausgeglichen wurden und auch in Zukunft nie ausgeglichen werden. Und man versteht, warum es die einfache Warenproduktion für einen Tauschhandel Ware gegen Ware nie gab und da sind wir am Beginn dieser 5000 Jahre und die beginnen nach Graeber mit Schulden.
“Welche Schulden stehen denn denen gegenüber, die ihr Geld unterm Kopfkissen liegen haben?”
Wenn ich als z.B. Arbeitnehmer mein Gehalt unter’s Kopfkissen lege, dann ist es das Geld, welches mir mein Arbeitgeber schuldet.
nein das stimmt nicht. Er schuldet es Ihnen nicht, wenn Sie es unterm Kopfkissen liegen haben. Denn Sie haben es ja schon, sonst könnte es nicht unter Ihrem Kopfkissen liegen. Aber wenn es dort liegt, stehen ihm keine SChulden gegenüber. Da können Sie noch so lange nach Einwänden suchen
kreditgeld sind immer schulden, was meinen sie da werden einfach bunte zettel produziert? sie sind mir schon ein spezi. setzen sich doch erst mal hin und studieren den marx, dann sind sie auch nicht mehr so hilflos in der gegend am rumwürgen. obwohl ich ihren standpunkt in wirtschaftlichen dingen was aufklären zu wollen natürlich schätze, aber auch hier wieder nach dem korrekten einwand so halb-begriffenes zeug mit einem fehler wiedergekäut.
Ich hätte da noch etwas für Sie: Dabei beziehe ich mich ausdrücklich auf diesen Professor. Er erwähnt Anleihen, “wobei Höhe und Zeitpunkt der Zahlungen exakt definiert sind. Immer ist die Höhe der Forderung ident mit der Höhe der Schuld.” Das ist falsch. Vllt hat der Herr Professor aber noch nie einen Kredit aufgenommen und sich die Wirklichkeit außerhalb der elfenbeintürme um die Nase wehen lassen. Die Forderung ist nicht immer identisch mit der Schuld, womit er das aufgenommene Kapital meint. Das wäre nur der Fall, wenn die Anleihe zinslos wäre. In Wirklichkeit aber besteht die Forderung in der Tilgung der SChuld(aufgenommenes Kapital) ZUZÜGLICH der Zinsen. Das heißt, dass das Guthaben um den Betrag der Zinsen wächst und das bei jeder Zinsausschüttung. Gleichzeitig aber nimmt die Schuld mit jeder Tilgungsrate ab.
Am Ende der Laufzeit dieser Anleihe geschieht nämlich dann etwas, was den Professor aus den Pantinen kippen lässt: Das Guthaben des Anleihehalters ist gestiegen. Er hat nämlich das investierte Geld zurück UND die Zinsen erhalten. Sein Guthaben ist um den HZinsbetrag MEHR geworden. Auf der Gegenseite aber, oh Wunder, ist die Schuld des Herausgebers der Anleihe getilgt, sie ist auf Null gefallen. Nach der Theorie des Professors müsste aber die Schuld weiterhin so hoch sein wie das Guthaben des Anlegers, wenn die Summe der Schulden gleich der der Guthaben ist. Das heißt, die Schulden hätten sich trotz Tilgung vermehren müssen.
Na, Freund Dan, können Sie mir intellektuell folgen? Habe ich Ihnen nun meine Satisfaktionsfähigkeit belegt.
@R Rauls: In den Zinssatz sind bereits die Beträge der ausgefallenen Kredite (s.vw. Kreditausfallrate) und der Bearbeitungskosten eingepreist sowie noch einige verlustbehaftete Positionen.
Bloß um mal ein Minimum Sachkunde in die Diskussion einzubringen.
Allerdings gibt es Institute, die den monetären Gesamtbestand echt vergrößern, ganz ohne Kreditschöpfung: nämlich durch Gelddrucken.
Just my 2 Cents.
Das ist doch einfach nicht richtig, weil die Forderung selbstverständlich die Zahlung der Zinsen beinhaltet und dementsprechend diese auch die Schuld umfassen. Kann man im Kreditvertrag nachlesen, wenn man einen hat. Übrigens auch weitere Kosten, wenn man vorher ablösen will und kann. Und so ist es genau so, wie oben beschrieben, dass die Summe der Forderungen, und das sagt er eindeutig, der Summe der Schuld entspricht. Dass die Forderung sich mit Tilgung und Zinszahlung reduziert, ist klar. Entsprechend reduziert sich die Schuld. Dass der “Kreditgeber” am Ende über mehr Geld verfügt und der Schuldner im schlechtesten Fall über keines, hat damit nichts zu tun, weil es nur um das Schuldverhältnis geht.
Wie ich es schon mal schrieb – eigentlich eine Trivialität, die, wie ich es einfach mal vermutet habe, nur als Ausgangspunkt einer weiter gehenden Argumentation zu verstehen wäre.
Eine FORDERUNG ist ein BETRAG und kein ZINS. Ein ZINS macht die Forderung immer höher, je länger man sie nicht zurückzahlt. Schwierig zu verstehen? Ich glaube nicht. Das saublöde Gelaber von “ausfallrisiko eingepreist” als Zins.. das kommentiere ich nicht mal, das muss von einem Banker kommen oder sonst jemanden, der sich im BWL Studium das Oberstübchen abgefackelt hat. Zins ist der PREIS des Geldes in Geld – ziemlich dummer Gedanke – richtig ausgedrückt: Es ist die Möglichkeit zur Exploitation durch das Privateigentum und da nimmt man so viel man kann, nicht so viel wie man irgendwie “berechnet”, das Zweite ist nur die Folge vom Ersten. Oops, jetzt habe ich es trotzdem kommentiert.
bzw. klar kann man eine forderung als betrag plus zins bezeichnen.. aber was will man da eigentlich genau verwischen? mal einen grundsätzlichen gedanken: wenn es irgendeine lösung mit reformen im geldwesen oder anders behandeln der schulden oder was weiss ich GEBEN WUERDE, dann hätte man sie ja wohl mittlerweile mal gefunden, aus purem zufall? es gibt keinen neuen gedanken in der wirtschaftswissenschaft, sorry, dass ich das mal direkt sage! es gibt nur weiter gesponnenen blödsinn und einen haufen leute, die keine ahnung von gar nichts haben. ich habe gerade jon stewart geschaut wo er irgendeine chief-justice frau fragt warum man in der bankenkrise niemand verknackt hat.. antwort: tough question! next..
Welche Erkenntnisse?
Anscheinend hat meine Ausgangsthese bei Ihnen leider gleich massive Schnappatmung ausgelöst…
Aber gut. Ich habe doch ziemlich klar und deutlich geschrieben, was für Erkenntnisse ich damit habe:
Die Schuldenbremse treibt uns bei den volkswirtschaftlichen Voraussetzungen über kurz oder lang in den Abgrund.
Aber gut.
Ich bin für Argumentation offen, warum eine Schuld nicht gleich einem Guthaben entsprechen soll…
Bitteschön…
Kommen Sie mir nicht mit Zinsen und Zinseszins. Da gibt es eine ganz andere Problematik die zwar hier auch schon beschrieben wurde, aber nichts mit meiner Grundthese zu tun hat.
Ach Bargeld… Na gut… Das ist auch für sie Universalintelligenzbestie vielleicht zu verstehen, dass dieses NICHTS mit der Eingangsthese zu tun hat.
Das ändert nichts. Das Bargeld unter dem Kopfkissen entzieht sich den Wirtschaftskreislauf. Was passiert denn aber bei einer Bargeldabhebung? Die Bank hat eine entsprechende kleinere Schuld gegenüber den Kontoinhaber in der Höhe wie derjenige abgehoben hat.
Aber vielleicht bin ich auch zu dumm um als Universal-Vollidi*t ihre Logik zu verstehen… Und keine Angst. Ich werde bestimmt nicht rechtlich nachtreten, wenn Sie mich erneut beleidigen. Ich stelle mich nicht auf eine Stufe, mit bestimmten Personen in der Politik…
Man kann die Schulden nicht ewig vergrössern, weil das die Währung in Frage stellt. Das hätte man in der Euro-Krise, bzw. “Griechenland”-Krise lernen können.
Klar kann man das, wenn man nur die nötige Macht hat…
Die Amerikaner machen das in einer Form, dass es nur so raucht.
Und volkswirtschaftlich gesehen, kommen die deswegen bei weitem nicht in diese Probleme die wir haben…
Klar werden die eigenen Unternehmen nun subventioniert bis der Arzt kommt.
Besser aber als wenn die Unternehmen in der Breite verschwinden, wie es jetzt hier droht.
Bezüglich Griechenland wäre das alles kein Problem gewesen, wenn alle entsprechend mitgespielt hätten.
Diese von Schäuble verordnete Ausgabenbremse hat Griechenland erst recht ruiniert…
Lohnkürzungen wie durch Schäuble genötigt, bringen nur eines: Die Wirtschaft wird abgewürgt, ergo weniger Steuereinnahmen. Und was daraus folgte. Dumpf gelaufen… Die EU hat sich damit im Prinzip selbst geschwächt, weil so ein paar Ideologen dumpfen Schwachsinn befehlen konnten.
ja klar, die stabilität einer währung beruht auf gewalt allein… schönen antiamerikanismus und wunschträumerei in eine ökonomische theorie verpackt.
Was soll daran antiamerikanisch sein, dass ich etwas hervorhebe was die meiner Meinung nach besser machen.
Der US-amerikanische Staat macht Schulden bis zum abwinken um auch die US-Wirtschaft zu Subventionen. Das ist sogar ökonomisch sinnhaft, da die Unternehmen in der Summe NICHT investieren sondern sparen.
Ich habe die EU-Politik während der Griechenland-Krise massiv kritisiert…
Aber ansonsten finde ich fast alles was die Amerikaner politisch fabrizieren absolut kritikwürdig.
Sagen Sie mal was sie mit “Macht” meinen, es ist nicht unbedingt falsch als Theorie. Aber ich habe überhaupt keine Bock mehr mit Leuten zu diskutieren, die dem Staat bei SEINEN Problemen der Refinanzierung helfen wollen und Tipps geben wie der seine Unternehmen für den Weltmarkt fit macht, mal abgsehen von dem Unsinn, den die sich dafür denken müssen.
Der Staat, die gewalttätige Klammer dieser Gesellschaft, einer Gesellschaft, die Zauberstäbe (ihr Geld arbeitet für Sie!) kennt, die Lastwagenkolonnen von Werthaltigkeit in private Hand manifestiert, wo Leute das nicht als miesen Trick durchschauen, sondern mit offener Bewunderung auf Golduhren und Ferraris glotzen (den Zauberstab hätten sie auch gerne!) und das dem Magier als sein Verdienst zuschreiben. Wo eine Uniform zum guten Ton gehört, ohne dass es jemand überhaupt als Uniform erkennt (Anzüge) während sich die Sklaven von einander zu unterscheiden versuchen, indem sie sich Sachen auf die Haut malen lassen. Eine Gesellschaft, die nichst an sich selbst zu ändern gefunden hat, nachdem sie mehrmals über Abermillionen von Kriegsleichen drübergestiegen ist und sogar ein Bewusstsein davon hat, dass jederzeit alles zusammeklappen kann, aber keine Ahnung wieso. Wo trotz den flottesten Maschinen jeder dazu gezwungen ist pausenlos zu arbeiten, aber keine Ahnung hat wieso…
In so einer k a p i t a l i s t i s c h e n Gesellschaft möchten sie ausgerechnet dem Verantwortlichen helfen? Nein danke.
In so einer k a p i t a l i s t i s c h e n Gesellschaft möchten sie ausgerechnet dem Verantwortlichen helfen? Nein danke.
Wer sagt denn das?
Nur wenn wir eine Schuldenbremse haben ist der Untergang 100% gewiss… Die Wirtschaft muss implodieren.
Aber jetzt mal ehrlich: Ich bin kurz vorm resignieren. Nach mir die Sintflut. Ich habe keine Nachkommen und meine Lebenserwartung ist wohl auch noch 5 Jahre, mit etwas Glück, wenn es denn Glück ist, vielleicht 10-15…
Wenn wir nicht schnell die Kurve kriegen werde ich wohl selbst innerhalb der nä. 5 Jahre noch den großen Knall hören.
Fragt sich nur ob dieser Knall die gesamte Welt mit in den (wohlverdienten) Tod mitreißt.
Was wollen Sie denn?
Die Ausgangsthese, die Sie ansprechen ist Quatsch, wie ich bereits sagte, WENN sie global gesehen wird in der Form, dass weltweit der Summe der Schulden die der Guthaben gegenüberstehen soll. Diese Summe weichen erheblich von einander ab, weil vieles – wie zero fox schon richtig sagte – bei den Guthaben nicht beachtet wird z.B. das Geld unterm Kopfkissen, die abbezahlten Immobilien und ähnliche WErte, in denen Guthaben in anderer Form sich verfestigt haben. Aber das lasse ich mal außen vor.
Dass der Professor, der zwischendurch erwähnt wurde, es anders meinte, als ich es verstand, also wesentlich trivialer, habe ich so nicht gesehen. Natürlich steht jeder Schuld ein Guthaben gegenüber. DAs ist wirklich keine Sensation.
Wenn man aber wie SIE die Zinsen nicht berücksichtigt oder nicht berücksichtigen will, da muss ich leider sagen, dass Sie von kap. Wirtschaft nichts verstehen. Denn gerade die Zinsen sind doch jener Faktor, der derzeit die Volkswirtschaften an den Rand des Ruins und der Handlungsunfähigkeit bringt. Aber was solls: Es geht Leuten wie Ihnen nur darum, Recht zu haben, selbst wenn man den größten Unsinn dazu an den Haaren herbeizieht. Andererseits: Es geht hier auch um nichts. SElbst wenn Sie denken, dass Zinsen keine Rolle spielen und die ERde eine SCheibe ist. Die Wirklcihket sieht anders aus und die richtet sich nach Ihrne GEdnakengebäuden.
@Rüdiger Rauls:
Geld unter dem Kopfkissen…
Denken Sie sich einfach mal, abseits vom Bankkonto für jeden Menschen ein persönliches virtuelles Konto wo alles andere Vermögen zusätzlich vermerkt sind.
Sie können nicht einfache Saldenmechanik wegwischen.
Selbst beim Bargeld, welches von Banken ausgezahlt wird, gibt es diese Saldenmechanik. Das Geld unter dem Kopfkissen ist zwar dem Wirtschaftskreislauf entzogen, aber nicht weg.
Natürlich berücksichtige ich Zinsen. Nur Schulden sind bezüglich des Staatshaushalts eigentlich ein kleineres Problem, es sei denn es sind so Neoklassik-ideologen an der Macht die mit Staatsschulden ein Problem haben.
Dann gibt es noch so Typen, wie bspw. Krall, die das ganze als Masche für ihren Edelmetallhandel nutzen. Vermute ich zumindest einmal…
Nicht das ich Edelmetallhandel an sich schlecht finde…
Aber ich bleibe bei meiner These, und ich behaupte mal, selbst absolute Grundlagen der VWL im ersten Semester sind schon zu viel für Sie. Nicht einmal Grundsätze einfacher Logik verstehen sie und kommen mit irgendein Gequirle daher was vermutlich sie nicht einmal selbst verstehen
“Das heißt nicht dass ich mit einer Abschaffung der Schuldenbremse irgendeinen Krieg finanzieren täte…”
Na, da sind wir aber alle froh. Andererseits….. sind sie wirklich sicher, dass diejenigen, die diese Neu-Schulden dann ausgeben, sie um den entscheidenden Ratschlag bitten werden, wenn der Tag kommt, an dem entschieden wird “Waffen oder Brot” ?
PS: Heute ist es mal wieder so richtig albern in den Kommentaren. Wenn Leute wie du bei Telepolis gewesen wären, hätte heise keinerlei Grund irgendwas in den Okus weg zu zensieren
“Na, da sind wir aber alle froh. Andererseits….. sind sie wirklich sicher, dass diejenigen, die diese Neu-Schulden dann ausgeben, sie um den entscheidenden Ratschlag bitten werden, wenn der Tag kommt, an dem entschieden wird “Waffen oder Brot” ?”
Sicher kann man nie sein…. Aber deswegen von vornherein die Wirtschaft mittel bis langfristig in den Ruin führen?
Du kaufst um 100000.- Aktien, die steigen auf 200000.-.
Wer hat jetzt 100000.- Schulden mehr?
Du nimmst einen Kredit zu 10% Zinsen und kaufst ein Auto.
Wo kommen die 10% Zinsen in Geld her?
Die Summe aller Schulden ist die Summe aller Guthaben git nur in einer korrekten Buchhaltung.
Eine Aktien ist eine Ware und keine reellen Guthaben.
Erst wenn du die Aktien verkaufst kommt die Saldenmechanik ins Spiel.
Zinsen…. Das ist die Geldmehrung von den jeder spricht!
Das hat aber nichts mit der Saldenmechanik zu tun.
Was passiert bei Zinsen denn? Nichts weiter als dass die Schuld oder das Guthaben auf beiden Seiten gleichmäßig steigt.
“Entsetzt stellte die FAZ fest: …”
Wenn die FAZ etwas entsetzt feststellt, wissen wir dass dieses absolut richtig ist zu tun!
Kann das Kapital akumulieren, bis die Sonne verglüht? Zwischendurch mit ein paar Krisen, die aber, wie die Geschichte zu beweisen scheint, immer gemeistert werden. Auch wenn die Kosten an Menschenleben und Zerstörung der Umwelt erheblich sind.
Als ich 1990 Bundesbürger wurde, ungewollt, wie ich zugebe, war ich bereit, das zu akzeptieren, zu krachend war unsere Niederlage und wie oft hat linke Theorie die finale Krise des Kapitals prophezeit, bis es sie selbst mitsamt dem Staatssozialismus erwischte.
Mit nichts weiter als purer Empirie ausgestattet, verbesserte sich unser Leben, also auch mein persönliches, deutlich und auch in meinem Umfeld ging es eigentlich allen so. Waren eher Menschen, die was Konkretes konnten, wofür man bereit war, sie zu bezahlen. Auch die Straßen wurden wieder befahrbar, die Häuser instand gesetzt, die Luft besser.
Also alles bestens.
Noch in den 90ern las ich dann Robert Kurz ‘ “Kollaps der Modernisierung” und da sah es garnicht so nett aus. Er stellt am Anfang die Frage, warum der Staatssozialismus zusammenbrach und verhandelt das nicht auf dieser unsäglich primitiven Ebene von “Freiheitsdrang”, ” Demokratie ” usw., sondern versucht, sich den Ursachen mit dem Handwerkszeug der “Kritik der politischen Ökonomie” zu nähern. Nun bin ich nicht ein der Lage, das vernünftig darzustellen. Aber Kurz begründet die Staats -Sozialismus- Pleite als Scheitern einer warenproduzierenden Gesellschaft, die zuerst da endet, wo sie am schwächsten ist. Für ihn ist das da, wo der Staat als ideeller Gesamtkapitalist handelt und notwendig scheitern muss.
Dieses Scheitern prophezeit er nun der warenproduzierenden Gesellschaft insgesamt. Das tut er nicht, weil Kapitalismus so böse oder sonst was ist, sondern weil die Verwandlung lebendiger menschlicher Arbeit in Profit, mit steigender Arbeitsproduktivität immer schwieriger wird. Der Kapitalismus erstickt an seiner eigenen Produktivität und muss immer mehr ins Traumreich des Wertzuwachses von fiktiven Kapital ausweichen. Das Geld wird tatsächlich knapp. Das vollkommen unabhängig davon, welche politische Schattierung regieren darf.
Ob man die Krise, die mitterweile nicht nur am Horizont erscheint, sondern die man alltäglich erfahren und sehen kann, mit Kurz erklären kann, mag zu diskutieren sein. Ich bin dazu nur bedingt in Lage. Mich beeindruckt, dass er sie so sehr präzise vorhergesehen hat. Und nein, eine Lösung hat er auch nicht anzubieten. Vielleicht muss man hinnehmen, dass es keine gibt.
Eine Lösung kann nur in der Überwindung der warenproduzierenden Gesellschaft liegen, das ist auch aus den Arbeiten von Robert Kurz und seinen Nachfolgern herauszulesen.
Wie diese Überwindung aussehen kann, weiß ich allerdings auch nicht. Vor allem nicht, ob sie gewaltlos gelingen könnte, was ja dringend zu wünschen wäre. Zunächst einmal ist festzuhalten, dass es gelungen ist, das kapitalistische Prinzip weltweit zu installieren. Die „Megamschine“, von der schon L. Mumford schrieb.
(Keine Zeit mehr heute Abend. Vielleicht morgen noch was dazu.)
” Das Geld wird tatsächlich knapp.”
Bei dem der es braucht ist es knapp. Aber da gibt es die Anderen, die die Not der Bedürtigen gern zu ihrer Reichtumsquelle machen, z.B. Aldi, Lidl… Das funktioniert supergut – wegen Lohnarbeit, die die Arbeiter verarmt, die Anwender der Lohnarbeit aber bereichert!
Nun gilt es die Frage zu klären, schafft das investierte Kapital den Güterreichtum oder ist es die aufgewendete Arbeitszeit der Werktätgen? Wenn doch die Arbeitszeit den produzierten Güterreichtum schafft, warum steht sie nicht auf Ihrer Verpackung, sondern ein Geldpreis!?
Das mit dem Geld ist tatsächlich komplizierter als wir, die wir täglich damit umgehen müssen, es uns vorstellen. Der Spruch, es sei genung Geld da, aber es ist falsch verteilt, überzeugt mich nicht. Wir haben in Deutschland rund hundert Milliardäre, die zusammen fast 600 Milliarden besitzen. Würde man auf die zugreifen können, würde es nicht reichen, alle deutschen Gemeinden, also nicht Bund und Länder, zu entschulden. Allein Berlin hat 65 Milliarden zu bedienen. Abgesehen davon, dass dieses Vermögen, wenn es erst zu Geld gemacht werden müsste, keine 600 Millarden erbringen würde.
Nun wissen wir alle sehr sicher, dass weder die Republik noch irgend ein anderer kapitalistischer Staat sowas versuchen wird. Aber es ergäbe auch keinen Sinn.
Vielleicht muss man das Problem erst mal beschreiben. Die Arbeitsproduktivität steigt beständig. Das bedeutet, dass in der gleichen Zeit mehr bzw in weniger Zeit das Gleiche hergestellt wird. Mit anderen Worten – der Reichtum an materiellen Gütern steigt. Aber wir erleben eine gesellschaftliche Verarmung, den Verfall der Infrastruktur, den Niedergang der Bildung, einen Zusammenbruch des Gesundheitswesens, beständig steigende Schulden der öffentlichen Haushalte.
Für mich wäre dieser Widerspruch der Ausgangspunkt aller Überlegungen und er ist eben nicht mit klassischer “Umverteilung” zu lösen. Es ist tatsächlich so, dass die Reproduktion dessen, was wir Menschen zum Leben brauchen, nur durch den Umweg über die Vermehrung von Geld möglich scheint, was aber nicht mehr funktioniert, wie wir sehen können. Auch wenn alles vorhanden ist, um Brot zu backen, kommt kein Bissen zu uns, wenn am Ende nicht mehr Geld beim Produzenten ist. Wie es aussieht, können wir uns etwas anderes nicht mal mehr vorstellen. Dabei ist es klar, dass wir so uns und den Planeten schrotten. Statt andere Wege zu suchen, träumen wir von der Besiedlung das Mars und ähnlichem Unfug.
@1211 schreibt in Anlehnung am Robert Kurz:
Kurze Erläuterung: Hier ist die Rede von dem, was Marx das „Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate“ nannte.
Je stärker die Automatisierung in der Produktion fortschreitet, desto weniger menschliche Arbeit steckt in einem hergestellten Einzelstück, das als Ware auf den Markt gebracht wird. Das Stück wird „billiger“, und weil alle konkurrierenden Unternehmen die mindestens gleiche Automatisierung mitmachen müssen (um konkurrenzfähig zu bleiben), gilt das ganz allgemein und global. Das mindert beständig und systematisch die Profitrate in den Waren. Denn nur der menschliche Arbeitsanteil kann Mehrwert generieren.
Der Ausweg aus diesem Dilemma, nämlich immer mehr davon herzustellen, gelingt nur so lange, wie:
a) sich genügend Abnehmer finden
b) die Rohstoffe dafür noch zur Verfügung stehen.
Zu a)
Stellen wir uns vor, die Automatisierung sei vollendet. Alle benötigte Ware würde von Automaten hergestellt. In diesem Zustand gäbe es keine Abnehmer im Sinne von Käufern mehr, weil niemand mehr Lohn/Gehalt bekommen würde. Das warenproduzierende System wäre endgültig an seiner inneren Systematik gescheitert.
Wir eilen gerade auf diesen Zustand zu. Immer größere Teile der Weltbevölkerung sind heute schon „überflüssig“ im Sinne ihrer Verwertung als Mehrwert schaffende Warenproduzenten. Nachdem „wir“ mittlerweile auch den letzten Winkel der bewohnten Welt mit unserem „marktwirtschaftlichen“ System beglückt haben, fallen immer mehr Menschen aus genau diesem System heraus und finden keine Verwendung mehr.
Dieser Prozess begann an der Peripherie des marktwirtschaftlichen Weltsystems und frisst sich seither so langsam, aber unaufhaltsam in die Zentren vor. Auch in diesen Zentren wächst die Zahl derjenigen, die für den kapitalistischen Verwertungsprozess nicht mehr benötigt werden, stetig. Das ist längst unübersehbar und es ist einfach nicht sachgerecht, dahinter irgendwelche Personen als Schuldige zu suchen: Weder Gates, noch Soros, weder die Asylanten noch die Chinesen haben einen nennenswerten Einfluss auf diese Entwicklung. Auch die Politiker können durch entsprechend nationalegoistische Maßnahmen die Entwicklung für die eigene Nation vielleicht eine Zeit lang auf Kosten anderer Nationen verzögern (darin sind gerade deutsche Politfuzzis und -fuzzistinnen hochgradig qualifiziert), aber sie können sie nicht aufhalten. Beleg: Zeitung lesen genügt in diesen Tagen.
In der wertkritischen Theorie (siehe R. Kurz) spricht man einer „inneren Schranke des Kapitalismus“, er erstickt, wie @1211 richtig schreibt, an seiner eigenen Produktivität.
Zu b)
Gleichzeitig bemühen die Warenproduzenten sich stetig, immer neue Produkte zum Kauf anzubieten oder vorhandene so zu „verbessern“, dass der Verbraucher neu kauft. Wobei die „Verbesserung“ regelmäßig in einer Verkomplizierung und aufwendigeren Ausstattung besteht. Was erhöhten Ressourcenverbrauch zur Folge hat.
Ein VW Golf I der Baujahre von 1980 bis 1993 wog in einfachster Ausführung 780 kg.
Ein VW Golf VIII von heute in einfachster Ausführung (die so keiner ordert) wiegt mindestens 1180 kg, ein Mehrverbrauch an Ressourcen von 51,3 % gegenüber dem Urmodell.
Wir wollen davon wegkommen, immer weiter fossile Kohlenstoffe aus der Erde zu kratzen/pumpen/fracken, aber der Verbrauch von dem Zeug steigt in Wahrheit immer weiter an. Zusätzlich betreiben wir jetzt auch noch umweltzerstörerischen Raubbau wegen Rohstoffen, die wir für die angebliche „Energiewende“ benötigen, die in Wahrheit das Gegenteil einer Energiewende ist. Hierdurch werden in immer weiter zunehmendem Ausmaß die Lebensgrundlagen für Pflanze, Mensch und Tier zerstört. Auch dieser Prozess ist in der warenproduzierenden Gesellschaft unaufhaltsam, weil die Warenproduzenten immer mehr herstellen müssen, um im Geschäft zu bleiben.
Damit erkennen wir die „äußere Schranke des Kapitalismus“. Nicht nur, dass er an seiner Produktivität erstickt, gleichzeitig erstickt er unser aller Existenzgrundlagen.
Sowas nennt man ein Dilemma, in diesem Fall ein potentiell tödliches. Und nein, innerhalb der kapitalistischen, warenproduzierenden Systematik lässt sich dieses Dilemma nicht auflösen. Das ist unmöglich, so lange wir das Spiel von Ware/Wert/Mehrwert aufrecht erhalten.
Einer der besten Kommentare in diesem Portal. 👄 ♫ 👍☀️
Der hätte wesentlich mehr Beachtung und weitere Kommentare verdient!
Fazit: (Nach Robert Kurz) Die einzige Handlungsalternative sei „eine Kultur der
Verweigerung“. Dies bedeute, „jede Mitverantwortung für ‚Marktwirtschaft
und Demokratie‘ zu verweigern, nur noch ‚Dienst nach Vorschrift‘ zu
machen und den kapitalistischen Betrieb zu sabotieren, wo immer das
möglich ist“.
Ja, so ist es.
Jetzt vielleicht noch etwas mehr als die spröde und lakonische Zustimmung. Du hast es gestern geschrieben und heute begründet, das die einzige Möglichkeit dem zu entgehen, was du als tödliches Dilemma beschreibst, die Aufhebung dessen ist , was ich noch immer Kapitalismus nenne. Hab noch keinen besseren Begriff gefunden. Also die Transformation der warenproduzierenden Gesellschaft. Und es gibt so garkeine relevante gesellschaftliche Kraft, die das bewerkstelligen könnte. Jedenfalls keine, die ich erkenne. Wir, damit meine ich uns als Gesellschaft, können uns ein Leben jenseits dieses “tödlichen Dilemmas” nicht mal mehr vorstellen.
Ich habe heute mal mit einem meiner Söhne über unsere kurzen Texte gesprochen, keinen Widerspruch bekommen und sein Fazit war, dass er nur hofft, dass der Laden noch in seiner Lebenszeit hält. Es ist nicht so, dass niemand versteht, dass die Beschreibung zutreffend ist. Die üblichen Schlussfolgerungen bewegen sich zwischen Defätismus und Eskapismus.
Patrick Lawrence führt das am Beispiel Frankreich vor und leitet ein mit dem Anfang von “The Second Coming” von W.B.Yeats:
““Turning and turning in the widening gyre
The falcon cannot hear the falconer;
Things fall apart; the centre cannot hold;
Mere anarchy is loosed upon the world…”
https://scheerpost.com/2024/12/12/patrick-lawrence-the-centrists-cannot-hold/
“Was sich derzeit in Frankreich abspielt, spielt sich auf die eine oder andere Weise in allen westlichen Mächten ab, die die Mauern der neoliberalen Festung bilden. Varianten davon gibt es in Deutschland, Großbritannien und, richtig verstanden, in den Vereinigten Staaten. Die Mitte hält nicht stand, aber sie besteht darauf, standzuhalten.”
naja… ob es tatsächlich so kommt, das weiss noch keiner. Aber die Gefahr ist da, und anscheinend waren es die nicht-sonderlich-denkenden Amerikaner, die es begriffen haben und erstaunlicherweise auch sahen, dass ein Trump ganz sicher die weniger schlechte Möglichkeit ist, als ein “weiter-so”.
In Europa, mit France, UK und Germoney hingegen weiter es in der Tat so weiter gehen. Nach dervFreude über das Ampel Ende kommt die Einsicht, dass TINA die wahrheit ist…. Allein dass 10% der Waähler Hardcore Grüne-Fans sind zeigt, dass es nach den Wahlen (wenn nicht schon vorher!) weiterhin bergab werden wird. In DE ist kein Trump in Sicht, und erst recht keine Massen die ihn wählen würden…
Btw Yeats hatte übrigens nur die Spiessbürger Vorstellung davon, was Anarchy ist….
@Ruediger Rauls.
Ein bisschen Nachhilfe ist hier wohl angebracht!
Logik ist Gott sei Dank ideologiefrei.
ich empfehle freundlich die Lektüre der Arbeiten von Gottlieb Frege.
Jedes denkbare Geldmodell hat einen Wertausgleich als Basis.
Betrachten wir den Tausch. Ein Besitzer eines Gutes oder Erbringer einer Arbeitsleistung verhandelt n
mit dem Nachfrager einen Waren- oder Leistungswert Die Transaktion findet nur statt, wenn beide Seiten über den Wert eine Einigung erzielen. Der Saldo ist formal betrachtet ausgeglichen.
Nun machen wir es kompliziert: Der Nachfrager kann die Gegenleistung erst später erbringen. Dann kann der Anbieter Blind Vertrauen das später geleistet wird, oder sie schreiben es auf nen Zettel.
kommt es nicht zur Gegenleistung, wäre es um ein weiteres wirtschaften zu ermöglichen vorteilhaft einen Zettel zu haben, der auch von anderen Wirtschaftsteilnehmern in der Höhe eines komparativen Wertes akzeptiert würde.
An diesem Punkt definieren wir den Zettelbesitzer als denjenigen, der ein virtuelles “Guthaben” sein Eigen nennt.
Einen solchen Zettel der auch sicher von anderen akzeptiert wird, muss vorher von einem Garanten bezogen werden, der die Herausgabe nur gegen die Hinterlegung eines anderen Wertes aus einem anderen Tauschgeschäfts vollzieht
um nun in einer evolvierenden Ökonomie die Zeitverzögerung und den physischen Aufwand des “Tausches” zu minimieren, findet dieser Tausch virtuell mit numerischen Buchungen auf definierten Konten statt.
Der Nachfrager hat bei Aushändigung des Zettels durch den Garanten eine Verbindlichkeit zum späteren Ausgleich oder Berechnung des hinterlegten Wertes erworben.
Die Kosten der Dienstleistung des Garanten(Zinsen, Gebühren) rechnet der Nachfrager gegen die Kosten des Prozesses eines physischen Tausxhgeschaeftes, sonst mach die Transaktion ja keinen Sinn!
die Verbindlichkeit (vulgär “Schulden”) haben den gleichen Wert wie das Guthaben des Leistungerbringers( der zuende gedacht immer noch der ursprüngliche Tauschpartner ist) nur mit negativem Vorzeichen.
Addiert ergibt sich die Summe null.
egal wie viel Billionen Buchungen wir vornehmen, die Logik ist dieselbe!
die quasi axiomatisch Aneignung von Besitz in der Menscheitsgeschichte mag man zwar als höchst ungerecht ansehen, da die Verteilung sehr ungleich ist, aber die Logik der Saldenmechanik wir dadurch nicht beeinflusst.
Fazit: sämtliche zu einem definierten Zeitpunkt ermittelten Guthaben und Verbindlichkeiten.ergeben addiert null!
Fein 👍
Robert Kurz. Schwarzbuch Kapitalismus” da steht alles drin.
danke dafür, der Robert Kurz ging mir letztens noch durch den Kopf.
vielleicht sollten wir Overtöne einen Artikel über sein Werk anbieten. haette es verdient aus der Vergessenheit geholt zu werden.
Da steht zwar vieles drin, aber nicht alles. Und es steht auch einiger Unsinn drin. Robert Kurz profilierte sich durch eine radikale Kritik am „Arbeits- und Klassenkampffetisch“ des traditionellen (Arbeiterbewegungs-)Marxismus. Das war sein Markenzeichen. Er trieb sich in etlichen Gruppierungen und Sekten herum. Sein bekanntestes Werk wird von dir genannt. Ich habe es im Schrank stehen, studiert und so einen Einblick in seine, doch teilweise sehr krude Weltsicht erhalten.
Mir liegt nicht daran ihn zu verteufeln. Überhaupt nicht. Aber die Lektüre ” Geld – der Vertrackte Kern des Kapitalismus”, oder “Ende der Party, Explosion im Finanzsektor” von Lukas Zeise bringt mehr Einsicht in die Dinge. Zumindest für mich. Vergessen wir nicht die drei blauen Bände.
@Heinz:
Danke… Ich könnte es niemals so gut und nachvollziehbar formulieren!
Ich tue mich mit dem formulieren Texten allgemein schwer. Deswegen bitte ich diesbezüglich allgemein auch um Nachsicht.
Ich muß widerwillig zur Kenntnis nehmen, daß hier niemand Bernhard Laum, „Der sakrale Ursprung des Geldes“ in seiner Bedeutung verstanden hat. Solange das so bleibt, bleibt es auch beim „Opfern ohne Ende“ (Autor gerade nicht parat).
Die modernen Heilsgötter hat man ja in den letzten Jahren gut erkennen können, wollt Ihr Euch denen echt weiter opfern?
Verblödet wie meine Landsleute sind, werden sie bereitwillig glauben sie hätten es mit einem “hybriden Angriff” der Russen zu tun. Anschließend werden sie dann nach Krieg verlangen….
Dein Szenario taugt nicht !
Sorry, sollte die Antwort auf TP83 werden, ist verrutscht.
In unserem Geldsystem entsprechen Schulden dem Vermögen. Staatsschulden entsprechen also Privatvermögen. Wer keine Schulden haben will, muss Sparen verbieten. Wenn man die Finanzierungssektoren betrachtet, so ist der ideale Schuldner in unserem Geldsystem eigentlich der Unternehmenssektor. Dort sollten die Innovationen stattfinden, die Investitionen in neue Technologien etc. Ist aber in den Industrienationen nicht mehr der Fall. Unternehmen sind ebenso zu Nettosparern geworden, wie der Privatsektor also die Bürger. Bleibt also nur der Staat oder wie in Deutschland, das Ausland um die Schulden zu machen. Außerdem gehört auch zur Wahrheit, dass ein Staat erst Geld ausgeben muss, bevor er welches einnimmt. Weiterhin ist es in unserem Geldsystem technisch nicht möglich, zuerst zu sparen. Der Geldkreislauf beginnt immer mit einem Kredit und der Sparvorgang geschieht am Ende des Kreislaufes.
Zinsspreads darf es per Definition in einer einzigen Währung nicht geben. Dieses Problem ist hausgemacht und in der Eurozone einmalig. Wir haben der Welt die Argumente frei Haus geliefert, wie man in der Eurozone am besten spekulieren und die Länder gegeneinander ausspielen kann. Wir haben den Finanzspekulationen die Mär von den faulen Südländern ins Ohr geflüstert und die haben das gern aufgenommen. Die Eurozone kann auch per Definition nicht pleite gehen, weil ein Land das in seiner eigenen Währung bei seiner eigenen Zentralbank verschuldet ist, nicht pleite gehen kann. Gefährlich sind Verschuldungen in Fremdwährung, weil das Kursschwankungsrisiko dazukommt.
Es kursieren viele Irrtümer über unser Geldsystem, leider mit sehr fatalen Folgen.