Pascal Siggelkow ist die faktencheckende Geheimwaffe der ARD – und damit auch der Ampelkoalition. An seiner Person sieht man besonders gut, wie wenig Journalismus und Politik in der Berliner Blase zu trennen sind.
Im Juli 2010 wurde ZDF-Journalist Steffen Seibert von der damaligen Bundesregierung zum Regierungssprecher berufen. Seinerzeit erklärte er, dass diese Berufung für einen leidenschaftlichen Journalisten »eine ganz unerwartete, faszinierende neue Aufgabe« sei. Das war natürlich Unsinn, denn ein Regierungssprecher ist so ziemlich das Gegenteil von einem Journalisten. Er ist schließlich nicht neutral, nicht kritisch, nicht objektiv – er ist parteiisch, gutgläubig, subjektiv: er ist also das personifizierte Verlautbarungsorgan seines Dienstherrn. Und er erzählt, was die Regierung von ihn erwartet; er tut kund, was man ihm aufschreibt; er vermittelt Vordiktiertes. Genau so lautete damals ein Teil der Kritik an Seiberts Berufung.
Das ist nun 14 Jahre her – und liegt gewissermaßen Jahrhunderte vor dem Jahr 2024. Damals gab es noch keine Faktenfinder bei den öffentlich-rechtlichen Blendeanstalten. Noch gab es den Versuch, den Journalismus als etwas darzustellen, das mit der Kontrolle der Mächtigen zu tun hat. Um nicht falsch verstanden zu werden: Schon damals klappte das nicht mehr so gut. Aber sich auf Kosten der Beitragszahler ein ganzes Heer an Regierungssprecher und -schreiber zu unterhalten: 2010 schien das noch undenkbar. Seiberts Worte von damals, dieses Zusammendenken von Journalismus und Regierungsnähe: Heute ist dies der Standard. Nehmen wir nur mal Pascal Siggelkow. Der wurde nie zum Regierungssprecher berufen, agiert aber wie einer.
Ein Chronist, der erfasst, was er gerne sähe
Der junge Mann ist nun seit etwas mehr als zwei Jahren ein sogenannter Faktenfinder der Tagesschau. Von Anfang an war seine Tätigkeit dort eine Liebesbeziehung, eine tiefe Liebe zur Bundesregierung. Sein allererster Eintrag stellte klar, dass es keinen Energiesparzwang in Kassel gäbe. Damals ging ein Schreiben in den Netzwerken um, wonach die nordhessische Stadt einen solchen Erlass verfügt hätte – dieses Schreiben war gefälscht. Damit wäre der Faktencheck formell beendet, aber Siggelkow legte nach, spannte den Bogen zur gewollten Desinformation und den Unruhen, die Nancy Faeser damals für den Herbst prognostiziert hatte – womit er seinen Beitrag zur Richtigstellung natürlich dick unterstrich: Der Faktenfinder adelte sich selbst als Aufklärer und Bewahrer der öffentlichen Ruhe.
122 Einträge (Stand: 19. September 2024) hat Siggelkow seither produziert. Eines muss man ihm lassen: Die Qualität seiner Regierungstreue nimmt nicht ab. Bei einem seiner letzten Stücke zeigt sich das blendend: Das Bündnis Sahra Wagenknecht, so arbeitet er heraus, sei auf Linie mit der russischen Propaganda. Denn es fordere Verhandlungen für den Frieden. Dabei wisse man, dass Russland keinen Frieden wolle. Woher Siggelkow das weiß, ahnt man: Es sind dieselben Kanäle, aus denen die üblichen Verdächtigen ihren Wahn beziehen. Leute wie Strack-Zimmermann, Hofreiter, Baerbock, Kiesewetter oder Roth. Sie sind, um Siggelkows Titel zu nutzen: Auf Linie mit der NATO-Propaganda. Denn wenn man mit jemanden nicht mehr spricht, weiß man doch gar nicht, was er will und was nicht.
Ein Auszug aus Siggelkows Œuvre der letzten Wochen: Aufregung um entschwärzte RKI-Protokolle – Siggelkow: nicht nachvollziehbar, denn da steht nichts Neues drin. Bereits im März: Aufregung um damals noch geschwärzte RKI-Protokolle – Siggelkow: Das ist nur ein Skandal, der keiner ist. Angriff auf Kinderkrankenhaus als russische Propaganda? – Siggelkow: Weiß nichts, außer das, was NATO-Kreise ihm mitteilen; er verkündet es als Tatsache. Biden gebrechlich – Siggelkow: Alles aus dem Kontext gerissen und rechte Kampagne; fünf Tage später sah es die ganze Welt beim TV-Duell gegen Donald Trump. WHO-Vertrag und Verschwörungstheoretiker – Siggelkow: Halb so wild, denn der Vertrag ändert kaum was. Die Sanktionen gegen Russland wirken – Siggelkow: Macht die Wirkung klar und erklärt gleichzeitig, dass sie dennoch kaum etwas bewirkt haben. Demos gegen rechts kritisiert – Siggelkow: Man wolle nur Correctiv diskreditieren; später musste die Plattform klein beigeben. Wie viele junge Leute wollen wirklich die AfD wählen – Siggelkow: Die Prognosen seien verwirrend und daher Panikmache; bei der Europawahl wurde die AfD bei den Jungen dann aber zweitbeliebteste Partei.
Man könnte immer so munter weitermachen. Siggelkow ist Chronist – aber anders als es frühere Chronisten taten, erfasst er nicht das Geschehen. Nein, er will das erfassen, was gerade nicht geschehen ist, was aber geschehen sein sollte, wenn es nach ihm ginge.
Sprachurlaub im Mittelmeer?
Interessant ist noch ein Aspekt. Pascal Siggelkow checkte zwei ARD-Sommerinterviewte. Einmal den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz – und dann noch Tino Chrupalla von der AfD. Merz unterstellte er, keinen Sinn für Klimaschutz zu haben. Chrupallas Aussagen negiert er dagegen in Gänze. Ob Abschiebungen oder Grenzkontrollen: Das alles sei juristisch gar nicht möglich, erklärt er. Bei Siggelkow liest es sich, als habe der Staat überhaupt keine Kompetenzen mehr und müsste nur noch hinnehmen. Interessant ist in dem Kontext jedoch nicht, was Siggelkow zu den beiden Herren zu schreiben hat. Viel wichtiger ist, was er nicht schreibt.
Denn vor den beiden war noch eine Figur des politischen Berlin auf der Terrasse des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses eingeladen: Der Bundeskanzler selbst. Olaf Scholz sprach viel, sagte aber wenig. Die zentralen Probleme wurden noch nicht mal vom Leiter des ARD-Hauptstadtstudios Markus Preiß angerissen – kritische Nachfragen fanden gar nicht statt. Dabei gab es Anlass genug dazu. Das Thema der Gewalt auf Deutschlands Straßen zum Beispiel: Aber auch hier Fehlanzeige. Und wenn der Kanzler doch was sagte, ergoss er sich in Plattitüden. Das ist man freilich gewohnt von ihm. Aber wo war Siggelkow da?
Ob er wohl im Urlaub war? Vielleicht machte er ja einen Englischkurs auf Malta? Schaden würde das nicht. Denn es war ebenjener Jungjournalist, der sich im Februar 2023 bis auf die Knochen blamierte – jedenfalls hätte er sich schämen sollen. Ob er es tat? Damals nahm er sich Seymour Hershs Bericht vor, wonach die Vereinigten Staaten zusammen mit Norwegen in einer verdeckten Mission die Pipelines von Nord Stream gesprengt haben sollen. Siggelkow erklärte, dass Hersh von einem eingesetzten Sprengstoff berichtete, der in Pflanzenform angewandt würde. Siggelkow hat plant falsch übersetzt – es meinte bei Hersh »anbringen« oder »platzieren« und nicht »Pflanze«. Auf dieser Grundlage ließ man nicht nur Sprengstoffexperten kommentieren, Siggelkow machte Hersh mit einer falschen Übersetzung zum kruden Spinner. Das kommt heraus, wenn Faktenerfinder mit einem klaren Auftrag an Sujets herangehen.
Pascal Siggelkow ist das Paradebeispiel eines Journalismus, der sich vollends verloren hat in der Nähe zur politischen Macht. Wenn er denn überhaupt noch einer ist. Von Beeinflussung seitens der Politik muss man gar nicht mehr sprechen. Der herrschende Jungjournalismus lernt an den Hochschulen, wie er vorankommt: Wenn er es hält wie Siggelkow, wie dieser Ampelchecker, der der Bundesregierung nach dem Mund schreibt, stehen einem alle Chancen offen. Siggelkows Credo an die Leser lautet: Wir werden gut und vernünftig regiert. Wer das Gegenteil behauptet, mit dem rechnet er in seinem nächsten Faktencheck ab – wenn es sein muss, mit neu interpretierten Übersetzungen.
jemand sollte diesem fucktenchecker mal mitteilen, daß ein aktives oder passives verhindern von friedensverhandlungen bereit als kriegsverbrechen gilt.
Bitte belegen!
Dummerweise agieren von weisungsgebundenen Staatsanwaltschaften instrumentalisierte deutsche Gerichte inzwischen genau umgekehrt. Wer sich für Verhandlungen stark macht, wird wegen “Unterstützung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges” laut Paragraf 130 (5) StGB angeklagt – und verurteilt.
Die Nummer mit dem “pflanzenförmig” war _absichtlich_ falsch übersetzt? Na gugge druff!
Ich habe immer gedacht: So doof sind die wirklich beim Tagesschäumen.
Dies deshalb, weil mir die psychische Grundeinstellung in den Gerade-eben-erst-noch-Volontär-Kreisen recht vertraut ist:
– Schiss vorm Jobcenter
– Buckeln und Treten
– vorauseilender Gehorsam.
Danke an den Autor, hat mal wieder geholfen.
Ich bin nach wie vor der Meinung, die Falschübersetzung sei der intelektuellen Herausgefordertheit des Herrn S. entsprungen. Erst nachdem er das – bei gleichzeitiger Abwesenheit jeglicher Zweifel an seiner Unfehlbarkeit – geschafft hatte, war ihm dies ein Anker, um Hersh als Schwurbler darstellen zu lassen. Den befragten Sprengfachmann trifft sehr wahrscheinlich keinerlei Schuld, dem wurde ja eine einfache, aber sinnlose Frage in deutscher Sprache gestellt, die er richtig beantwortet hat.
Etwas besseres Englisch, oder etwas mehr Grips, und aus letzterem folgend, gründlicheres Durchdenken der möglichen Bedeutungen eines einzelnen Satzes in einem englischen Text und das wäre nie passiert.
Insofern gehört das in die gleiche Kategorie wie die Geschichte mit dem Afrikaner, dessen Fernseher Strom produziert (ARD, wenn ich mich recht entsinne; ich sehe mir sowas nicht selbst an), oder aktuell das hier:
https://x.com/OERRBlog/status/1837857461472010533
Herr S. ist ein guter Grund dafür diesen Haufen nicht freiwillig zu finanzieren und alles legal mögliche zu dessen Beseitigung zu unternehmen.
ja, voraus eilender gehorsam ist das schlüsselwort! generationen fragten sich in den letzten jahrzehnten, wie konnte das 3. reich geschehen. wir redeten uns damals als studenten die köpfe heiss, wir fanden keine antwort. jetzt liegt alles offen und klar vor unseren augen. gesgnet sei die zeit, als wir nicht wussten, wie es geschehen konnte. jetzt können wir in echtzeit sogar dabei sein, ist das nicht toll? arschkriecherei, vorauseilender gehorsam und karrierismus – später kommt die ANGST hinzu, wenn stiefel die treppe hochpoltern und der gewehrkolben an die tür donnert! tja, wer das eine will, feig ist und keinen mut hat, muss das andere mögen!
“Pascal Siggelkow ist das Paradebeispiel eines Journalismus, der sich vollends verloren hat in der Nähe zur politischen Macht. Wenn er denn überhaupt noch einer ist. ”
Es ist kein Journalismus, es ist Hofberichterstattung.
Warum wundert mich das nicht, dass solche Personen durch derlei Tätigkeit heute ihre Existenzberechtigung nachweisen? Ganz einfach, weil jeder – also vermutlich auch ich – der derzeit an der Macht wäre oder ist, es genauso machen würde. Kompetenz, Intellekt und Handlungsfähigkeit zählen nicht. Es zählt das Netzwerk und das kann – Beispiel vdL – auch auf Inkompetenz aufgebaut werden. Mithin sind diese Personen, also vdL, Scholz oder jener Siggelkow ja nur Marionetten, die beliebig ausgetauscht werden können, sofern sie inkohärente Aussagen abliefern. Der Plan ist also, die politischen Protagonisten vor einem seriösen Diskursraum abzuschirmen und dafür ist so ein Faktenchecker ne praktische Erfindung, ja gut in ein paar Jahren haben wir dann genügend Trainingsdaten für eine KI.
Siggelow als Ampelchecker zu bezeichnen finde ich etwas flach. Er wäre auch ein Kenia-, Jamaika- oder sonstige Koalitions-Checker, die nicht die Farbe blau oder BSW-rot enthält.
Ist auch nicht so neu das Ganze und auch nicht typisch deutsch. Noam Chomsky hat 1988 ein Buch dazu herausgebracht (Manufacturing Consent).
Neu ist vielleicht, wie plump und offensichtlich das alles vorgebracht wird.
Das ist nicht plump und offensichtlich vorgebracht. Diese Leute glauben es einfach, sie habe keinerlei Selbstkontrolle.
Die vielen Likes reichen ihnen.
aber es funktioniert! lest bei goebbels nach. es ist dieselbe methode, natürlich für einen guten zweck …. (so wird behauptet, mittlerweile bald eine million abgeschlachteter slawen können ein fröhliche liedchen dazu trällern)
Die Zufahrtsstraße zum NDR-Gelände, wo die Tagesschau residiert und Herr Siggelkow sein Unwesen treibt, ist nach Hugh Greene benannt.
Hier ein Zitat von Hugh Greene:
“Nennen Sie mir ein Land, in dem Journalisten und Politiker sich vertragen, und ich sage Ihnen, da ist keine Demokratie.”
Journalismus in klassischem Sinne bedeutet etwas anderes. Davon ist Herr Siggelkow weit entfernt. – Ich assoziiere mit Pascal Siggelkow: devoter, mitteextremistischer, selbstreferentiell argumentierender, überzahlter Regierungs-Mainstream-Schreiberling.
Hieß das nicht früher Leidartikel? 🙂
Nur zu: “Der herrschende Jungjournalismus lernt an den Hochschulen, wie er vorankommt: Wenn er es hält wie Siggelkow, wie dieser Ampelchecker, der der Bundesregierung nach dem Mund schreibt, stehen einem alle Chancen offen.”.
Wurde vielleicht schon an einigen Schulen z.B. in den 90er Jahren gemunkelt¹, dass man in einigen Fächern (z.B. Deutsch oder Fremdsprachen) bei einigen Lehrern – in Bezug z.B. zur Interpretation von Texten oder Aussagen – nicht das im Unterricht schreiben oder verkünden sollte, was man selbst interpretiert hatte (und vielleicht auch gute Argumente für die Interpretation hatte), sondern was der Lehrer (oder Lehrerin) gerne hören wollte (jedenfalls, falls man gute Noten wollte)? – Und solche angelernte Fähigkeiten kann man dann natürlich später an der Hochschule oder im Job (und die Schule soll ja auf den späteren Job/Arbeit vorbereiten) sehr hilfreich sein… (Aber bei der Bildungsmisere heutzutage lernt man das wahrscheinlich erst an der Hochschule/Uni…).
¹) Vielleicht auch schon früher…
Ein kleines Rädchen in der aktuellen Verdummungsmaschine. Ganz gleich, wo man hinschaut – Nachrichten, Talkshows, “Comedy” – überall Hirnschaden 🤕
Ja doch, der Staat darf das. Wenn nun seiner Meinung nach die Bundesbürger mit russischer Desinformation geflutet werden, welche von weiten Teilen der Bevölkerung geglaubt wird, dann darf sie einen Faktenfinder einsetzen, der die Lügen entlarvt.
Exakt das tut unser Pascal aber nicht. Seine Beiträge haben keinerlei Neuigkeitswert. Wenn sich Sahra Wagenknecht inm Wladimir Putin irrt, dann kann sie dafür kritisiert werden, was die konservativen Blätter ja ausgiebig taten. Aber es rechtfertigt keinen staatlich finanzierten Mahnfinger. Wenn zu solchen Mitteln gegriffen werden muss, ist das ein Zeichen absoluter Hilflosigkeit.
Aber wo ist denn jetzt die russische Desinformation? Ich sehe kein einziges Beispiel. Dann – erlaube ich mir zu kombinieren – ist es mit der Desinformation wohl nicht weit her.
Pascal hat durchaus seine Berechtigung. Er erleichtert die Beweisführung.
So was kommt dabei heraus wenn man Vollidioten, und korrupte noch dazu, an die Macht und gewähren lässt. Wir werden mit Idiotie von oben zugekackt. Eine Tsunami der Desinformation aus regierungstreuen Medien. War es jemals besser? Ich glaube kaum, s war scho immer so, komm schenk mir ein, noch oa Wein, mosere ich mal. Lach doch wenn’s zum Weinen nicht ganz reicht, ne, Hildegard?!
Vielleicht war es schon immer so. Aber früher gab es noch eine nennenswerte Opposition und nur “Bild, Bams und Glotze”. Die Informationsmöglichkeiten haben sich aber extrem vervielfacht und man kann hinter “den Spiegel” schauen…
In diesem Zusammenhang könnte man auch noch den meiner Meinung nach bisher unterirdischsten “Faktencheck” des Herrn S. erwähnen. Im Mai 2023 hat sich Herr S. befleissigt, die Strahlengefahr von Uranmunition kleinzureden, um die Lieferung von DU-Panzergranaten durch die NATO an die ukrainische Armee und ihre Nazibrigaden zu verharmlosen.
Er schrub unter anderem:
„Trotz intensiver Untersuchungen gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass der Einsatz von DU-Munition in den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien oder im Irak Strahlungsschäden verursacht hat.“
Ist das nur dreist und zynisch gelogen, oder schon strafbare Leugnung von Kriegsverbrechen?
Das ist gewollte Desinformation kommend vom staatlichen Propaganda Apparat, ja wohl strafbare(nach internationalem Recht nehme ich an) Verleugnung eines Kriegsverbrechens. Aber ein Faktenchecker von Staats Gnaden hat wohl Immunität, oder nicht?!
Nee, strenggenommen gehts hier sogar nach dem deutschen Strafgesetzbuch! Paragraf 130, Volksverhetzung.
Klingt komisch, ist aber so! Denn in einer Nacht- und Nebel-Aktion und versteckt in einem völlig anderslautenden Tagesordnungspunkt am Ende des Sitzungstages hat man diesem Paragrafen einen Gummi-Absatz (5) hinzugefügt:
(5) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine Handlung der in den §§ 6 bis 12 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art gegen eine der in Absatz 1 Nummer 1 bezeichneten Personenmehrheiten oder gegen einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer dieser Personenmehrheiten öffentlich oder in einer Versammlung in einer Weise billigt, leugnet oder gröblich verharmlost, die geeignet ist, zu Hass oder Gewalt gegen eine solche Person oder Personenmehrheit aufzustacheln und den öffentlichen Frieden zu stören.
Und in §12 Völkerstrafgesetzbuch geht es um Kriegsverbrechen mittels Einsatz verbotener Waffen.
https://dejure.org/gesetze/VStGB/12.html
Ich empfehle dringend, den Film “Todesstaub – Die Verstrahlten Kinder von Basra” von Frieder Wagner anzuschauen. “Der deutsche Arzt und Wissenschaftler, Prof. Dr. Siegwart Horst Günther, machte nach dem ersten Golfkrieg 1991 als erster auf die schrecklichen Langzeitfolgen von Urangeschossen und -bomben aufmerksam.”
Schon richtig, aber hier in diesem Thread war ja niemand der bezweifelt, daß inkorporierte Alphastrahler schwere Gesundheitsschäden verursachen. Das ist in Fachkreisen (egal ob Strahlenschutz oder einschlägigen Teilgebieten der Medizin) allgemein und seit langem unbestrittene Tatsache.
Ich kannte den Siggelkow bis vor ein paar Wochen nicht. Was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass ich die Mainstream-Medien meistens nicht beachte. Als er sich über den Hersh-Artikel zur North-Stream-Sprengung hergemacht hat, fand ich das eher lustig. Oder besser gesagt lustig-peinlich. So, wie man es lustig findet, wenn sich jemand selbst zum Trottel macht. Seymour Hersh hat seine Arbeit gut gemacht. So wie fast immer in den letzten Jahrzehnten. Er hat auch selbst auf die Schwachstellen seiner Argumentation hingewiesen.
Insgesamt ist aber der “Journalismus” à la Siggelkow für mich der Hauptgrund, warum ich mich von den Mainstream-Medien verabschiedet habe. Aber wahrscheinlich bin ich ein bisschen altmodisch, denn ich mag nicht eine Meinung fix und fertig aufgetischt bekommen, ich versuche, nach Lage der Tatsachen zu entscheiden. Klar entgeht man damit nicht seinem framing bzw. seiner Filterblase. Aber der Blick auf die Tatsachen wirkt hier gleichsam als Korrektur. (Ich bin mir natürlich auch im klaren, dass jeder Anhänger einer x-beliebigen Verschwörtungstheorie dasselbe von sich behaupten wird.)
Und das ist meine Hauptkritik: In der Mainstream-Presse gibt es keine Qualitätsstandards mehr, das ist überwiegend Meinungsjournalismus. Und der Bezug zu den Tatsachen ist dabei eher locker, um es freundlich auszdrücken. Der “Journalismus” eines Siggelkow ist da nur die Spitze des Eisberges. Dass der sich den Hut als “Faktenchecker” aufsetzen kann, könnte man auch als Anlass für eine böse Satire sehen. George Orwell hatte nicht so viel Humor, d.h. er war auch kein Zyniker. Sonst hätte er vielleicht so einen “Faktenchecker” erfunden. Denn auf diese Weise wird die “richtige” Meinung zur “Tatsache”, zur “Wahrheit” erklärt, auch wenn die Tatsachen selbst dem diametral entgegenstehen.
Nur ganz nebenbei: Von hier zu den “alternativen Tatsachen” à la Trump ist es nur ein sehr kleiner Schritt.
Der oberpeinlichen Nummer mit dem “Sprengstoff in Pflanzenform” ging ja noch ein weiteres Bonmot Siggelkows voraus! In einem ersten “Faktencheck” von Hershs Bericht über die Sprengung der Pipelines durch Taucher der US-Marine im Rahmen des NATO-Manövers Baltops 22 versuchte er sich ja schon an dem Giganten des Investigativjournalismus zu stoßen, indem er ihn als alten Trottel hinzustellen versuchte. Und als Beweis zeigte Siggelkow ein Video, das Schiffe dieses Manövers beim Einlaufen in den Hafen zeigte, und stellte naseweis fest, daß auf keinem dieser Schiffe im Vorbeifahren eine Druckkammer zu erkennen gewesen sei, die laut Hersh (und laut jedem, der selbständig denken kann) für Arbeiten in dieser Wassertiefe unerlässlich ist. Als ob diese Kammern offen an Deck herumstehen würden!
Damit war für Siggelkow der Fall schon gelöst. Die “Sprengstoff in Pflanzenform”-Nummer kam dann erst später on top. Und sie hat ihm offenkundig nicht geschadet, obwohl der von ihm damals als Experte hinzugezogene Lehrbeauftragte für Sprengtechnik sich laut und öffentlich über die “Qualitätsstandards” in der ARD-Redaktion beklagt hatte:
https://sprengtechnik.de/sprengstoff-in-pflanzenform/
Übrigens ist mir kein “Faktencheck” Siggelkows zur Andromeda-Geschichte bekannt. Da stieß er sich offenkundig nicht daran, daß auf dieser Nußschale keine Druckkammmer vorhanden war…
Aber Siggelkow macht weiter, als sei nichts geschehen. Was auch überdeutlich anzeigt, daß in der ARD nicht mehr journalistische Standards wie zu Hajo Friedrichs Zeiten entscheidend sind, sondern “die richtige Haltung/Meinung” nach außen zu tragen. Mit welchen Mitteln das geschieht, ist mittlerweile völlig nebensächlich. Er wird seinen Weg gehen, der ja schon so vielversprechend begann. Denn Siggelkow verdiente sich seine Sporen beim SWR mit dem “investigativen” Ausspionieren coronamaßnahmenkritischer Ärzte. Zur Belohnung wurde er dann Faktenerfinder der Tagesschau als Nachfolger des berüchtigten Patrick Gensing, der als Gründer des “Faktenfinders” schon in ähnlicher Weise “glänzte”, als er einen Bericht der NYT zu den brennenden “Hilfstransporten” an der Grenze zu Venezuela diskreditierte, indem er die dort eindeutig überführten Brandstifter aus Guaidos “Demonstranten”-Truppe einfach telefonisch fragte, ob sie es getan hatten. Sie sagen “nein”…..
Und auch der am Anfang des Artikels erwähnte Steffen Seibert ist die Karriereleiter noch einmal hinaufgefallen. Er wechselte nach seinem Job als Lautsprecher der Regierung Merkel komplett in den Staatsdienst und wurde 2022 (also schon unter Verantwortung Baerbocks) deutscher Botschafter in Israel….
Vielen Dank, die beschriebene Dummheit war mir entgangen.
Abgesehen von der demonstrierten Haltung hat Herr S. vermutlich keine Ahnung wie so eine Druckkammer, je nach Größe, aussieht, und wo auf einem Kriegsschiff die untergebracht sein würde. Es gibt Einsatzprofile bei Militärtauchern, bei denen diese zu schnell auf einen erheblichen Teil der Dekompressionszeit verzichten, dafür von Helfern so schnell wie möglich aus dem Wasser gefischt und in der bereitgehaltenen Druckkammer rekomprimiert werden. Das ist das Grundprinzip von “irgendwo was anstellen und so schnell wie möglich abhauen”. Die Deko findet dann auf dem Schiff statt, und dafür muss die Druckkammer so nahe wie irgendwie möglich an einen Ort, an dem man Taucher auf oder noch unter der Oberfläche einsammelt. Selbst wenn die Wasp-Klasse (u.a. USS Kearsarge) nur aus Druckkammern bestünden wären die alle innen, tief und nahe an Zugangsmöglichkeiten. Im Fall dieser Klasse Kriegsschiff dann hinten, und ggf. noch woanders wo man das ohne einschlägige Verwendung nicht weiß. Der Kahn hat um die 8 Meter Tiefgang.
So siehts aus!
Die Nummer mit den Druckkammern ist ja sogar noch ausbaufähig! Denn als nach Wochen des Nichtstuns (währenddessen vor Ort offenbar Spuren beseitigt wurden) die Bundesmarine schließlich eine “Expedition” zur Anschlagsstelle schickte, war diese ja offenkundig unfähig, dies mit eigenen Tauchern zu bewerkstelligen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nord-stream-pipelines-bundespolizei-und-marine-starten-aufklaerungsmission-a-206a8b17-7876-4f91-9e7e-336577d5d1a1
Also nahm man ein Schiff der Bundespolizei mit, die “Potsdam” und deren Taucher, stellte dann aber vor Ort zur großen Überraschung aller fest, daß die Röhren ja in 70 Metern Tiefe liegen, und die Taucher dafür nicht gerüstet waren!
Nein!
Doch!
Oooh!
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/nord-stream-pipelines-bundespolizei-und-marine-starten-aufklaerungsmission-a-206a8b17-7876-4f91-9e7e-336577d5d1a1
Die Taucher der Bundespolizei, die ebenfalls an Bord waren, kamen wegen der Tiefe von rund 70 Metern nicht zum Einsatz.
Da fahren die aufs Meer hinaus, und stellen am Ort des Einsatzes fest, daß sie die Badehosen vergessen haben…. Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre! Vor allem, was die Medien ihren Lesern hier zumuten.
Tja, was braucht man denn so, um in 70 Meter Tiefe zu tauchen? Na, neben entsprechend ausgebildeten Tauchern und der passenden Ausrüstung beispielsweise eine Druckkammer! Und die hat man wohl auf der “Potsdam” nicht dabei gehabt! Hätte man doch nur mal Pascal Siggelkow gefragt! Der hätte das Teil höchstpersönlich oben aufs Deck geschraubt!
Kleiner Haken an der Story: Das im Artikel genannte Minenjagdboot “Dillingen”, das dieses Unternehmen durchführte, hat nicht nur eine Unterwasserdrohne an Bord, sondern – tattaaaa! – eine Druckkammer für Taucher!
https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/seesysteme-bundeswehr/minenjagdboot-frankenthal-klasse-mj332
Und extra für Herrn Siggelkow, oben auf der Seite ist auch Bild der “Frankenthal-Klasse”! Arm hoch, wer da eine Druckkammer an Deck sieht! 😉
Sie ist aber da! Eingebaut im Schiff! Und zur Standardbesatzung gehören Minentaucher.
Die ganze Aktion fällt daher für mich in de Kategorie Tarnen tricksen täuschen.
So wie Siggelkows schlecht gemachte Auftragsschreiberei. Immerhin ist seine “Arbeit” um ein Vielfaches billiger als die Show, die die Bundesmarine da abgezogen hatte….
Zum Nachgucken braucht man keine Druckkammer. Jeder Freizeittaucher mit Brevetierung für Trimix und unbegrenzte (*) Tiefe (TDI Advanced Trimix oder das Gegenstück für Kreislaufgeräte, oder die Ausbilderqualifikation dafür) reichen. Das wird dann halt ein langer Arbeitstag, aber zum Fotos machen braucht man keine militärische oder Berufstaucherausbildung.
Minentaucher der Bundeswehr dürften die einzigen Leute sein, die sowas dienstlich können. Bei Privatpersonen sehe ich da keinen Unterschied ob Hobby oder Beruf, falls man die heranziehen würde.
Daß die Leute die da rausgefahren sind unmöglich so doof sein können war mir auch klar als das seinerzeit so berichtet wurde.
(*) Unbegrenzt heisst hier nur “eigenverantwortlich planbar”. Bei den vor dieser Stufe liegenden Brevetierungen wird ein konkretes Tiefenlimit festgelegt, das mit dem Ausbildungsstand sicher betauchbar ist.
Nachtrag: Bei regulärem Austauchen, also Dekompression entsprechend des Tauchprofils im Wasser ist die Druckkammer nur eine (wenn möglich) bereitgehaltene Notfallausrüstung falls was schiefgeht, was mit Überdruck und ggf. Sauerstoff zu heilen oder zu lindern ist. Erst bei (viel) länger als einen Arbeitstag dauernden Tauchgängen ist eine Druckkammer, dann aber auf Einsatztiefe, der Lebensraum des Unterwasserhandwerkers, weil man sich nur so die Dekompression und Oberflächenpausen nach dem Tauchgang ersparen kann.
Alles richtig.
Und klar, braucht man die Druckkammer nicht zwingend. Man kann auch während des Auftauchens dekomprimieren. Allerdings bedeutet das, daß man eine Menge zusätzliche Flaschen mitnehmen muß, da dieser Vorgang abhängig von der Einsatztiefe etliche Stunden dauern kann. Das macht das als Coverstory behauptete “Andromeda”-Szenario ja auch undurchführbar. Ganz zu schweigen von der Frage, wieso die Sprengladungen eigentlich in so großer Tiefe platziert wurden, wenn die Pipelines über weite Strecken auch bei 30 bis 40m liegen. Der einzige plausible Grund ist für mich der, daß es eben schwer ist, in so großen Tiefen zu operieren, und die Bomben daher “sicher” vor Entdeckung waren. Was aber eben bedeutet, daß die, die sie platzierten, diesen Aufwand treiben mußten und dazu in der Lage waren. Und da sind wir wieder bei Hersh und Baltops 22.
Das mit den vielen Tanks (“Flaschen” sagen wir nicht) stimmt nur für offenes Gerät. Bei Kreislauftauchgeräten ist das nicht so, weil das Inertgas fast immer wiederverwendet wird. An der Oberfläche atmest Du 100 Volumenprozent eines Atemzuges ein, Dein Stoffwechsel verbraucht üblicherweise etwa 4 Volumenprozent davon in Form eines Teils des Sauerstoffs und atmet beim Ausatmen etwa die gleiche Menge CO2 ab. Die Zahlen gelten für normale Atmung. Wer Luft anhält oder hyperventiliert tut etwas anderes, ebenso ändern sich die Verhältnisse bei höherem Druck, das Prinzip bleibt aber gleich.
Im Kreislauftauchgerät wird das CO2 durch einen Filter entfernt und beim Einatmen das fehlende Volumen mit Sauerstoff nachgefüllt. Ein “einfaches” Gerät mit reinem Sauerstoff als einzigem Atemgas (bis -6 m Tauchtiefe) ist völlig gasdicht und blasenfrei. Komplizierte Geräte mit Druckluft oder Trimix für tiefere Tauchgänge müssen, um das zur aktuellen Tiefe passende Gemisch bereitzustellen manchmal Atemgas abblasen. Das ist im Vergleich zu den über 96% Verlust beim offenen Gerät immer noch sehr nahe an “fast komplett wiederverwendet”.
Ein Tauchgang mit einigen Stunden Arbeitszeit auf der diskutierten Tiefe geht mit dem was heute bei gut ausgestatter Kriegsmarine üblich ist mit der vom Taucher mitgeführten Ausrüstung. Allenfalls würde man die letzte Dekostufe, 100% O2 auf -6 m mit beschwerten Tanks an einer Leine ermöglichen, das ist u.a. ein Komfortfeature für den Taucher. Der kann sich am markierten Knoten am Seil festhalten und etwas positiv tarieren statt aktiv die genaue Tiefe für ne Stunde oder mehr halten zu müssen. Je näher an der Oberfläche, desto anstrengender ist das, weil kleine Gasmengen in Lunge, Tauchanzug oder Tarierweste viel Volumenunterschied und daher viel Auftrieb verursachen.
Die Andromeda Geschichte ist schon wegen der Menge Sprengmittel Quatsch. Eine übermütige Tauchgruppe könnte aber mit so einem Segelkahn schon auf -80 m tauchen und einen “ich war da” Zettel hinterlassen, meinetwegen einen gefälschten KGB Ausweis von Hauptmann Putin, Wladimir. Weniger übermütige würden auch dafür ein Boot mit etwas mehr Platz für Notfallausrüstung mitnehmen, in beiden Fällen ist die Verlegung von 500 kg Bömbchen nicht ohne ganz andere Ausstattung sicher möglich. Ohne Kran kriegst das nicht ins Wasser, ohne Hebesäcke entsprechenden Volumens nicht kontrolliert abgesenkt. Unkontrolliert liegts dann irgendwo, und da wirds wieder schwierig, wenn man nicht gerade Obelix ist, das an den Einsatzort zu bringen.
Ich hatte mir den Tiefenverlauf der Pipeline nicht angeschaut, aber alles bis -40 m ist für normale Sporttaucher (2 Scheine, 1 Woche Urlaub in Ägypten und etwas Lernwille/Vorkenntnisse, sonst 2 Wochen) formal erreichbar. Allerdings kann jemand mit dem Ausbildungsstand nur mit Hilfe Tiefe halten und fotografieren gleichzeitig, von irgendwelchem Handwerk gar nicht zu reden.
Je nach Nationalität und Verband geht die Gerätetaucherei mit Druckluft bis -60 m, wobei aus Gründen der Selbsterhaltung davon dringend abgeraten wird. Wer das nachvollziehen will sollte einen minimale Brevetierung (CMAS *, PADI OWD, …) erwerben und dann bei der nächsten medizinischen Druckkammer nach einem Termin, ggf. mit Freunden aus seinem Tauchverein, fragen wo er mal bis in den Bereich komprimiert wird. Das ist ungefährlich weil ja niemand in Druckluft ertrinken kann, aber man findet dabei heraus wie albern/euphorisch/verblödet Menschen sind wenn sie Luft mit 5..6 bar Druck atmen, dank Stickstoffrausch. Ich hab das einmal aus Neugier und vier mal als Versuchskaninchen einer befreundeten Medizinstudentin gemacht. Waren sehr lustige “Tauchgänge”, wobei ich es im Gegensatz zu manchen anderen immerhin geschafft hab meine Selbstkontrolle nicht zu verlieren.
Ps. Hersh erwähnte in seinem Artikel ja auch die Möglichkeit, daß kleine Uboote zum Einsatz gekommen sein könnten, die dann auch die Funktion einer Druckkammer hätten übernehmen können. Wenn man unter Wasser von diesen aus Taucher einsetzt und wieder einsammelt (um sie zum nächsten Einsatzort zu bringen), hat die dafür nötige Schleuse automatisch den passenden Druck, der in der Einsatztiefe anliegt.
Aber auch hier hatte Siggelkow ja wieder einen “Experten” bei der Hand. Julian Pawlak von der Bundeswehruniversität in Hamburg.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/nord-stream-usa-hersh-101.html
Der sagte “Die US-Navy verfügt nur noch über nuklear betriebene, große U-Boote. Da ergibt es überhaupt keinen Sinn, mit solchen U-Booten zu versuchen, unbemerkt in diese schmale Ecke der Ostsee zu fahren.”
Autsch! Also ein Dozent der Bundeswehr weiß nicht, daß es kleine und sogar Kleinst-Uboote in der Marine gibt? Aber es geht noch noch besser, denn Pawlak behauptete für Siggelkows Faktenerfinder auch noch dieses:
“Während einer gemeinsamen Militärübung einfach eine verdeckte Operation durchzuführen, sei zudem mindestens schwierig. “Es gibt unterschiedliche Abläufe, in denen Schiffe verschiedene Übungen durchführen”, sagt Pawlak. “Es gibt Kommandoschiffe, die unterwegs sind und das Ganze auch strukturieren. Es ist schwer vorstellbar, dass sich da ein Schiff einfach entfernt, seinen Empfänger ausschaltet und dann versucht, zwischen einer Vielzahl von anderen NATO-Einheiten so eine verdeckte Operation durchzuführen.”
Aha… In einem militärischen Manöver, wo alle Beteiligten unter Befehl stehen, wo verschiedene Aktionen auch ohne Absprache mit anderen Beteiligten stattfinden und im Zweifelsfall auch Stillschweigen über beobachtete Aktionen verordnet werden kann, ist das also nicht möglich? Aber eine Segeljolle, die tagelang in einem der bestüberwachten Seegebiete der Welt kreuzt und von der aus Taucher viermal in 70 Metern Tiefe operieren, ist möglich?
Sicher doch!
Übrigens gibt es Zeugen, die die Leute gesehen haben, wie Hersh berichtet hatte. Sie fielen auf, weil sie “nicht militärisch aussahen”, sie trugen nämlich teilweise Bärte, und waren mit dem Besten an Tauchgerät ausgerüstet, was derzeit zu haben ist. Daher verortete Hersh sie auch an eine von ihm namentlich genannten Marine-Tauchschule in Florida. Zudem verschwanden sie zu ihrem Einsatz und tauchten – im wahrsten Sinne – lange nicht wieder auf. Das führte zu einem Funkspruch, in dem man sich erkundigte, ob man etwas unternehmen sollte, falls hier etwas passiert sei. Und die Antwort war sinngemäß: “Kümmern Sie sich um Ihren Kram.”
Und bei Baltops 22 kamen übrigens auch ganz offiziell Uboote zum Einsatz. “Anschleichen” mußte sich da keiner. Ganz im Gegensatz zur “Andromeda”, die wohl eine romulanische Tarnvorrichtung benutzt haben muß, daß sie dort so gar nicht wahrgenommen wurde….
Das habe ich alles gerne gelesen. Ich muss mir mal noch free21 durchlesen, was die zur Nordstream geschrieben haben. Ich habe neulich die Runde mit Pohlmann, Baab und Rose bei manova gesehen.
https://www.youtube.com/watch?v=kt528QvbBEc
Bei dem Regime Change-Versuch in Venezuela hat Max Blumenthal die Guido-Leute dabei gefilmt, wie sie den Hilfskonvoi anzündeten. Das ist einer der Gründe, warum er in Deutschland von den Behörde gehasst wird. Als er auf Deutschlandbesuch war, gab es doch auch den Skandal, wo er angeblich Gysi auf der Toilette genötigt hätte, weil er ihn wegen den Verbrechen der Israelis befragte auf dem Gang. Danach wurde natürlich noch behauptet Bumenthal sei Antisemit. So lächerlich.
Zu den Hilfskonvoi muss man noch die Verlogenheit herausstreichen, dass es die USA und EU-Staaten sind, die Venezuela brutal sanktionieren, die dafür wie im Irak damals verantwortlich sind, dass dort Menschen deshalb leiden und sogar sterben. Dann kommen die Guido-Leute noch mit einem Hilfskonvoi, so wie wenn man vor einem Verdurstenden Wasser hin und her schwenkt. Das war die Intention dabei. Als der Konvoi an der Grenze abgewiesen wurde, haben sie ihren eigenen Konvoi angezündet – und wurden dabei gefilmt. Mir ist auch über die Jahre aufgefallen, dass in Deutschland nicht nur der Botschafter, angeblich ein Diplomat, üble Lügen über Venezuela verbreitet und den Regime Change-Versuch noch unterstützte.
Die Experten-Cluster wissen wir, woher die kommen. Dass bei der Bundeswehr besondere Honks sitzen und die nur eine Lösung kennen, wissen wir auch. Wir wissen auch, dass es schon immer eine klebrige Nähe zwischen Geheimdiensten und großen Medienhäusern gab. Ganz besonders fiel das damals auf bei der Snowden-Affäre. Manche linksliberale Journalisten kooperierten erst mit Assange und Snowden. Das wird heute auch gerne vergessen. Aber die BILD ging den Sonderweg selbst ein Leak zu veröffentlichen, das nur von deutschem Geheimdienst gekommen sein kann und der Reichelt, der heute NIUS betreibt, beschuldigte Snowden ein russischer Spion zu sein.
Letztere Hetze ist heute normal. Das bezeichnen die dann als information warfare. Das hörte man auch in dem Bundeswehrleak. Die Typen sind alle total irre.
Zu Venezuela gibt es seit ein paar Monaten ein Buch von Anya Parampil, der Frau von Blumenthal.
https://www.amazon.de/Corporate-Coup-Overthrow-Venezuela-Democracy/dp/1682193594/
Danke für das Video! Ja, die Diskussion war gut!
Ich liebe unaufgeregte Menschen mit hohem Sachwissen wie Pohlmann, Baab, Lausen etc. Das gibt mir die Hoffnung, daß es noch nicht zu spät ist, so lange solche Leute da sind und gehört werden.
Die Marinetauchschule ist die hier: https://www.netc.navy.mil/NDSTC/
Und das Fachpersonal sah vermutlich nicht so richtig militärisch aus weil Kommandosoldaten ggf. aus einem Einsatz mit Tarnung (zB hellbraun und bärtig für geeignete Umgebungen) kommen und dorthin auch wieder zurückkehren wenn sie die paar Bömbchen gelegt haben.
Die reguläre Besatzung des betreffenden Kahns darf sich zwar wundern, sollte sich aber nie dabei erwischen lassen diese Verwunderung irgendwie nach aussen zu kommunizieren.
bei all diesen personen, ich kenne sie, interessiert mich nur eines … was machen sie bei einem wirklichen politikwechsel? heulen sie mit? kriechen sie bibbernd in den nächsten a…? oder kämpfen sie für ihre was weiss ich agenda? hoffentlich werden sich all diese namen gemerkt! es sind viele, man sollte keinen vergessen. sie haben bei der ost plattmachung auch nichts ausgelassen. es waren dieselben, sie sind jedem namen hinterhergekrochen. erinnern sie sich, noch 30 jahre später haben sie die chance genutzt, castorf, ein intellektueller, künstler und multiplikator musste weg. unbedingt! damit hat man die volksbühne, eins der erfolgreichsten theater im deutschen sprachraum, auch gleich für JAHRE geschlossen. das hat viele millionen gekostet, allein der nachfolgende kasper hat millionenhonorare eingestrichen und sein wirres, verblödetes konzept noch einmal millionen. das abschlachten des ostens ist ihre herzensaufgabe, bis zum letzten namen. mit ihnen sollte das gleiche geschehen.
Hofberichterstattung, schrieb da jemand?
Wo soll denn da ein normaler mensch einen “Hof” sehen?
Er ist Teil der Propaganda Abteilung der Regierung. Und der offensichtliche Unsinn, den dieser Hans Wurst nun mal permanent und leider sehr erfolgreich verbreiten kann, zeigt uns das eigentliche Problem: Eine durchmanipulierte, völlig verblödete Mehrheit eines Volkes…
Aber…. am Horizont gibt es einen Silberstreif. Die Vollidioten fliegen gerade aus den Parlamenten, und es geht wohl wieder zurück zu einer neuen merkelschen GroKo. Leider in keiner Beziehung eine Lösung, aber immerhin ein weniger grossen Hundehaufen, in den das Volk gezwungen wird zu steigen
Die nächste, einzig bedeutende Frage ist dann, wie kompromissbereit wird sich Sarah um der Teilhabe an der Macht willens zeigen. Wenn sie sich als auch nur eine weitere politische Partei erweist, wird es mit ihr genauso schnell wieder bergab gehen wie es bergauf ging…
Sie hat da ein wirklich grosses Problem, sie kann es sich ganz schnell mit einem grossen Teil ihrer Wähler verderben.