Das Fliegende Klassenzimmer Lesson III
Im Fliegenden Klassenzimmer Lesson I ging es um den Begriff „Verschwörungsideologie“.
Im Fliegenden Klassenzimmer Lesson II ging es um den Begriff „Verschwörungstheorie“.
In Lesson III geht es um rechts und links – überholt oder grundlegend?
Seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten geht ein Gespenst um: Rechts und links seien als politische Koordinaten überholt und nicht mehr zeitgemäß – also total out. Das war nicht einfach und plötzlich ein Gefühl, das die Menschen überkam. Es war auch eine Strategie mit klar auszumachenden Zielen.
Die Einebnung von links und rechts war und ist also alles andere als kopflos. Darauf weist der französische Soziologe Didier Eribon sehr deutlich hin. Er kommt aus einer Arbeiterfamilie, die lange kommunistisch eingestellt war und nun den Front National wählt. Man könnte sagen: Er ist mit diesem „Seitenwechsel“ geradezu sozialisiert worden. Er ist Foucault-Biograf und LGBT-Aktivist. Das zusammen ist der Treibstoff, der ihn zum Widerspruch treibt.
Rechts und Links = Null
Er erinnert an eine gezielte Strategie, die man den 1980er Jahren – ebenfalls sinnentleerend – die révolution conservatice (konservative Revolution) nannte:
„In den Achtzigern haben linke Neokonservative mit Investorengeld Konferenzen organisiert, Seminare gegeben und mediale Debatten angezettelt mit dem Ziel, die Grenze zwischen rechts und links zu verwischen. Das war eine konzertierte Kampagne. Sie wollten all das abschaffen, worauf sich linkes Denken gründet: den Begriff der Klasse, die soziale Determination, die Ausbeutung der Arbeitskraft etc. Heute sehen wir, dass sie zum größten Teil erfolgreich waren.“ (Aus einem Zeit-Interview vom 4. Juli 2016)
In großen Sprüngen kann man verfolgen, wie diese „konservative Revolution“ einschlug. Das hat natürlich nicht nur etwas mit der Überzeugungskraft der „linken“ Nationalkonservativen zu tun, sondern auch mit dem Niedergang der Linken, als hegemoniale Kraft, politische und gesellschaftlichen Konflikte nicht reaktionär, sondern antizipatorisch und systemantagonistisch zu beantworten.
30 Jahre später hatte die Strategie auch in Bewegungen Fuß gefasst. Auch wenn die „neue“ Friedensbewegung („Montagsdemonstrationen“) in Deutschland Anfang ab 2014 nicht groß wurde, keine entfesselnde Dynamik entfalten konnte, so war ihre Selbstverortung ganz im Sinne dieser konservativen „Revolution“:
„Ich bin weder rechts noch links, ich bin nirgendswo, nur für den Frieden.“ (Lars Mährholz in einem Interview mit The Voice of Russia, 7. April 2014)
Sehr ähnlich verhielt sich die „Occupy-Bewegung“. Man betonte lautstark das „wir“, das 99 Prozent der Bevölkerung ausmache („We are the 99 per cent) – das verbleibende ein Prozent war je nach Laune die „Wallstreet“ und/oder die jeweilige Regierung.
Machen wir einen weiteren großen Sprung in die Corona- und Jetzt-Zeit 2020ff. Man würde am Rad drehen, wenn man das vor 30 Jahren genauso vorhergesehen hätte. Man hätte ein Ticket für die Klapse bekommen. Mit und ohne Corona stehen die Große Koalition (aus CSU/CDU, FDP und SPD) und die Partei DIE LINKE auf der Seite des Ausnahmezustandes, mitsamt seiner Verordnungen und massiven Einschränkungen der Grundrechte. Manche außerhalb der Partei DIE LINKE fordern noch mehr Einschränkungen und Sanktionen. Ihr „Feind“ ist nicht mehr die Bundesregierung, die herrschende Politik, sondern jene, die dagegen protestieren – die „QuerdenkerInnen“. Was vor 30 Jahren ein Prädikat dafür war, weder der Regierung, noch dem Volkswillen zu gehorchen, ist nun ein ganz klares und untrügerisches Zeichen für Geisteskranke geworden, die man als „Aluhutträger“ ins politische Aus befördern und zwangsimpfen müsse – wenn sie nicht kapieren wollen und können, was gut für sie ist.
Rechts und links scheinen sich in dieser sehr besonderen Solidargemeinschaft aufzulösen. Dieser wahrlich irre Zustand führt zu folgenden ganz realen Erscheinungen:
In Leipzig rufen antifaschistischen Gruppierungen (Antifa) dazu auf, sich der Querdenker-Demonstration in den Weg zu stellen. Sie rufen ihnen zu, dass sie „Hand in Hand“ mit Nazis laufen würden.
In München rufen TeilnehmerInnen einer Grundrechtsdemonstration GegendemonstrantInnen, die man der Antifa zurechnen kann, zu, dass sie „Söders Truppe“ seien, womit eine politische Haltung gemeint ist, die sehr, sehr rechts verortet werden kann – ohne dass der Verfassungsschutz dies zu einem „Prüffall“ macht.
Und in Berlin rufen TeilnehmerInnen der Querdenkerdemonstrationen Polizisten, die das Verbot aller Querdenkerdemos durchsetzen, zu: „Nazis raus“.
Wenn man der Wahrnehmung an allen Orten glaubt, dann gibt es verdammt viele Nazis, eigentlich nur noch Nazis. Weniger lustig fragt man sich, ob nun alle durchdrehen, die Orientierung verloren haben oder eh alles egal ist, auch das, was man sagt.
Dass diese Verwirrung unter Corona-Bedingungen zunimmt, ist nachvollziehbar, denn viele fragen sich aus unterschiedlichen Gründen, nicht nur, was denn nun Nazis sind, sondern auch, was die Linke noch ist, ob es sie noch gibt und wenn ja, ob man das noch als links bezeichnen kann.
Links und rechts = Eins
Dieselben, die eigentlich rechts und links für überflüssig und überholt halten, sind nicht besonders konsequent, wenn nicht gar völlig widersprüchlich.
Denn gleichzeitig sind es sie, die die Totalitarismustheorie für eine ernsthafte Erkenntnis preisen und bis heute hochhalten, wenn sie etwas für (zu) links/rechts halten wollen, das unbedingt bekämpft gehört. Diese Totalitarismustheorie gibt es auch in einer etwas gestreckten Form, und wird als „Extremismustheorie“ von Wissenschaftlern und Geheimdiensten gleichermaßen verkauft/gehandelt.
Diese behauptet allen Ernstes, dass sich die beiden „Extreme“ (Sozialismus – Faschismus) im Kern gleichen und die bürgerliche Demokratie, zwischen diesen Extremen ganz unschuldig und völlig wehrlos eingeklemmt, deren beider Opfer wurde. So will man ganz nebenbei auch extremen Geschichtsrevisionismus betreiben, mit Blick auf den deutschen Faschismus. Demnach sei der „Rechts- und Linksextremismus“ für den Untergang der Weimarer Republik verantwortlich, um so die tragende Verantwortung der bürgerlichen „Mitte“ beim Aufstieg und Sieg des Faschismus zu vertuschen. Mit der Totalitarismus-Theorie wird also eine Mitte aus „demokratischem“ Staat samt einer Mehrheit unbescholtener Bürger erfunden, die Beute des Terrors von rechts und links wurden. Die Totalitarismustheorie macht links und rechts nicht nur en passant zu gleichen Feinden der Demokratie. Sie projiziert – und das ist eine wesentliche Aufgabe – die Ursachen und Bedingungen faschistischer Herrschaft an den Rand.
Den Faschismus zu einem Werk von Extremisten zu verklären, soll bis heute jene entlasten, die über den Kapitalismus nicht reden wollen und bei besonders festlichen Anlässen gerne Max Horkheimer aus dem Jahr 1939 zitieren:
„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“
Auch hier ist der Grund, links- und rechts (extrem) gleichzusetzen, ein recht offensichtlicher: Es geht darum, den Faschismus ins Reich der Extreme zu befördern und nicht in kapitalistische Verhältnisse „einzubetten“, die der Faschismus bis zum Endsieg retten will. Denn niemand bestreitet ernsthaft, dass der Faschismus ohne die maßgebliche Zustimmung aus der Wirtschaft an die Macht gekommen wäre und durch bürgerliche Parteien zur „Machtübernahme“ geradezu eingeladen wurde.
Rechts : Links = Mitte
Wenn man diese beiden Löschungsprogramme vor Auge hat, ihre komplette Widersprüchlichkeit, dann kann man daraus durchaus Schlüsse ziehen:
Man möchte und will unbedingt, dass man mit der Einebnung der Bedeutung von rechts/links sowohl das Wissen um das Reaktionäre des Status-quo als auch Wissen um seine Überwindung ausmerzen.
Gleichzeitig braucht man (ganz) rechts und links, um vor den Schrecken zu warnen, die alle Erschrockenen automatisch zusammenbringt, obwohl sie verdammt wenig miteinander zu tun haben – im Gegenteil: Der Schrecken vor dem ganz Schlimmen lässt sie das Schlimme aushalten.
Und zu guter Letzt. Die angebliche Nichtigkeit von rechts/links sagt nichts über ihre essentiellen Unterschiede aus, sagt nichts über ihre Bedeutung aus. Es geht vor allem und vorrangig um eine Konstruktion der „Mitte“, die genau das auslöschen soll, was mit rechts und links benannt und zur Sprache gebracht werden kann und muss.
Rechts ≠ Links
Selbstverständlich gibt es für rechts und links sehr eng und sehr weit gefasste Definitionen. Das berührt naheliegend die Grenzlinien. Ist ein Rechter (auch) ein Faschist oder eine Linke (auch) eine Revolutionärin?
Ich möchte eine Definition vorstellen, die Prof. Rainer Mausfeld in die Debatte geworfen hat, die als Ausgangspunkt sehr brauchbar ist:
„Links und rechts sind ja nicht lediglich – in ihrem Bezug auf die Sitzordnung in der verfassunggebenden französischen Nationalversammlung von 1789 – historische Einteilungen entlang einer eindimensionalen Eigenschaft. Als solche wären sie in der Tat nicht nur historisch überholt, sondern auch hoffnungslos unterkomplex.
Links steht vielmehr für die normativen moralischen und politischen Leitvorstellungen, die über den Menschen und über die Möglichkeiten seiner gesellschaftlichen Organisation in einem langen und mühsamen historischen Prozeß gewonnen wurden und die in der Aufklärung besonders prägnant formuliert wurden. Den Kern dieser Leitvorstellungen bildet ein universeller Humanismus, also die Anerkennung einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen. Bereits aus dieser Leitvorstellung ergeben sich schwerwiegende und weitreichende Folgerungen. Beispielsweise schließt ein universeller Humanismus Positionen aus, die auf der Überzeugung einer prinzipiellen Vorrangstellung der eigenen biologischen, sozialen, kulturellen, religiösen oder nationalen Gruppe beruhen; er schließt also Rassismus, Chauvinismus, Nationalismus oder Exzeptionalismus aus. Zudem beinhaltet er, dass alle Machtstrukturen ihre Existenzberechtigung nachzuweisen und sich der Öffentlichkeit gegenüber zu rechtfertigen haben, sonst sind sie illegitim und somit zu beseitigen.
Aus dem universellen Humanismus ergibt sich also das spezifische Leitideal einer radikal-demokratischen Form einer Gesellschaft, in der ein jeder einen angemessenen Anteil an allen Entscheidungen hat, die die eigene ökonomische und gesellschaftliche Situation betreffen; er schließt also Gesellschaftsformen aus, die auf einer Elitenherrschaft oder auf einem Führerprinzip beruhen. Diese in der Aufklärung erstmals klar formulierten Leitideale sind seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert worden und stellen den Identitätskern des linken Projektes dar.
Da diese Leitideale gewaltige politische Konsequenzen haben, wurden sie seit je auf das schärfste bekämpft; historisch war das der Kern der sogenannten Gegenaufklärung, der es wesentlich um die Wahrung des jeweiligen Status quo ging. Die Behauptung, eine Links-Rechts-Unterscheidung hätte sich historisch überlebt, würde also letztlich beinhalten, dass sich die Leitideen einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen und einer ernsthaften demokratischen Gesellschaftsorganisation überholt hätten – eine These, die natürlich gerne von denen vertreten wird, deren Macht gerade auf rassistischen, chauvinistischen, nationalistischen oder exzeptionalistischen Ideologien basiert.“ (Die Links-Rechts-Demagogie. Ein Interview mit Rainer Mausfeld, NachDenkSeiten vom 5. August 2016)
Rechte, linke Politik
Dass Linke rechte Politik machen können, ist verbrieft. 1914 hat die SPD, die man der Linken zuordnen kann, den Kriegskrediten für den Ersten Weltkrieg zugestimmt. 1977 hat die SPD die „Krisenstabdiktatur“ eingeführt. Damit hat sie nicht die RAF (Rote-Armee-Fraktion) bekämpft, sondern den Weg für „postdemokratische“ Lösungen geebnet.
Und die Partei DIE LINKE hat total versagt, als sie dem Corona-Ausnahmezustand zugestimmt hatte. Aber auch ihre defensive Haltung (also ein bisschen für den Weg der Verhandlungen einzutreten) zur deutschen Kriegsbeteiligung im Ukraine-Russland-Krieg, hat einen wesentlichen Kern linken Selbstverständnisses über Bord geworfen: Es gibt keinen imperialen Krieg, in dem eine Linke für eine Seite Partei ergreifen kann und darf. Das ist ein eherner Grundsatz, den wir Rosa Luxemburg (SPD) zu verdanken haben, die die Partei DIE LINKE als Stiftungslogo missbraucht.
Um das zu erkennen, um dieses kennzeichnen und bekämpfen zu können, braucht man eine Begrifflichkeit von dem, was rechts, was links ausmacht, was diese unterscheidet.
Ich bin fest davon überzeugt, dass weder „links“ und „rechts“, noch „oben“ und „unten“ als grobe Orientierungsmarker überholt sind. Sie sind mehr denn je wichtige Koordinaten, die auch unterscheiden lernen, woran man eine linke und eine rechte Kritik erkennt.
Wenn ich hier also an „die Linke“ adressiere, dann verstehe ich das als eine inhaltliche Bestimmung, unabhängig davon, ob man sich als Partei organisiert oder als Bewegung versteht.
Unter „links“ ist eine Kritik zu verstehen, die für die herrschenden Verhältnisse die Kapital-Eigentümer und die politische Klasse verantwortlich macht, die Macht und Herrschaft also dort in Frage stellt und angreift, wo sie sind.
Ganz im Gegensatz zur „rechten Kritik“, die nicht die Gesetzmäßigkeiten und Fundamente dieser Herrschaft meint, sondern ihre Halbherzigkeit. Diese rechte Kritik stellt sich der Herrschaft nicht in den Weg, sondern agitiert und „rebelliert“ für ihre Barbarisierung.
Zurzeit herrscht ganz viel Aufregung und Verwirrung darüber, dass die AfD fürs Nichtstun in der Gunst der Wählerinnen steigt und die SPD mit ihrem Tun überholt.
Diejenigen, die rechte, um es deutlicher zu formulierten reaktionäre Politik in Regierungspositionen praktizieren, warnen vor der rechten Politik der AfD. Das ist makaber.
Aber wenn man aus Affekt und/oder Ohnmacht meint, mit der AfD „denen da oben“ eines auszuwischen zu wollen, der ist nicht einmal ein Protestwähler.
Nehmen wir die die Position der AfD zum Ukraine-Krieg. Sie ist auf den ersten Blick gegen die deutsche Beteiligung an diesem Krieg gerichtet. Wenn man dagegen protestieren will, darf man ein bisschen mehr erwarten, als eine kindliche Reaktion. Es ist nicht schwer und schon gar kein Geheimnis, dass die AfD für eine starke deutsche Armee eintritt. Sie hat den 100 Milliarden Kriegskrediten (als Sondervermögen getarnt) zugestimmt. Das kann man wissen. Man kann auch wissen, dass die AfD für eine schlagkräftige Bundeswehr eintritt und den Schwachsinn mittransportiert, die Bundeswehr sei „kaputtgespart“ worden.
Ihre beliebteste Parole lautet: „Das ist nicht unser Krieg.“
Sehr geschickt will die AfD damit sagen, dass wir nicht länger US- und NATO-definierten Kriegszielen folgen sollen, und spielt damit die Karte der „Souveränität“ geschickt aus.
Ich will aber auch keinen Krieg, den Deutschland in voller Souveränität (an-)führt.
Das ist kein feiner Unterschied, sondern einer ums Ganze.
Ich lese Ihre Texte durchaus gern. Ursprünglich wollte ich mich diesen verweigern, da mich Dschendern nervt. In Ihrem Fall jedoch läßt mich die Nachlässigkeit, die Sie dabei an den Tag legen, hoffen,
Weiter so!
Herzlichen Dank! Auch für die aufmerksame Beobachtung: Ich benutze das gendern ausgesprochen nachlässig bzw. gemein und hintersinnig. Und ich freue mich, dass Sie mir Mut machen.
Als (alt-)linker Kerl fand ich folgendes Zitat wirklich ziemlich gemein:
“Ist ein Rechter (auch) ein Faschist oder eine Linke (auch) eine Revolutionärin?”
Natürlich ist der (böse) Faschist männlich und die (gute) Revolutionäring weiblich…
Irgendwie fühlte ich mich beim Lesen wegen meines Geschlechts diskriminiert… 😉
Darüber hinaus: schöner Text, viel mMn Zustimmungswürdiges.
“Das ist kein feiner Unterschied, sondern einer ums Ganze.”
Ein schöner Satz, der den Unterschied zwischen Extremisten und nicht Extremisten zeigt. Extremisten wollen immer das “Ganze” und erreichen meist nichts, Realisten wollen das Machbare. Kein Land der Erde, egal ob mit einer linken oder einer rechten Regierung sollte auf seine Armee verzichten. Das tut nur eine Gruppe – Sklaven, denn bei diesen stellt eine andere Macht die Armee. Und ja, das ändert etwas für die Menschen in dem Land, sonst würde eine Besatzung ja kein Problem darstellen. Aber seltsamerweise akzeptieren ja auch die Linken, dass die Besetzung Ost-Timors, Palästinas oder Nordirland ein Verbrechen ist, da die ursprüngliche Bevölkerung dort von den Besatzern schlechter behandelt wird. Vielleicht sollten die Pazifisten denen mal sagen, dass sie ihr Los einfach ertragen sollen.
Nein, Pazifisten sind die 5 Kolonne des Feindes, egal man politisch steht, denn Pazifismus steht für Sklaverei, Devotismus und Unterwerfung unter den Willen des anderen.
Eine starke und durchsetzungsfähige Armee wäre im Sinne Deutschlands, zuerst müsste diese aber erst die anderen Armeen in diesem Land, die Amerikaner und ihre NATO Freunde rausschmeißen und dann die Grenzen sichern – DAS ist die Aufgabe einer Armee, nicht Einsätze in proklamierten Kolonialgebieten.
dem möchte ich ausdrücklich zustimmen.
Wer in der heutigen Zeit davon träumt ein Land könnte auf eine Armee verzichten , der sollte sich Gaddafi und und Assam anschauen, das eine Land hatte so gut wie keine Armee. es liegt in Schutt und Asche und wird von Räubern geplündert(ein Land in dem studieren umsonst , Auslands studieren vom Staat bezahlt wurde, in dem jeder Bürger umsonst im Krankenhaus behandelt wurde und ein Grundeinkommen von 1000 euro bekam) das andere kämpft noch immer gegen die teuerste Armee der Welt(die Amerikaner ) ist aber zu einem grossen Teil befreit und Assam nicht tot wie Gadaffi, sondern noch immer gewählter Präsident).
“Extremist” ist natürlich die Sicht aus der Mitte und daher schon im Ausgangspunkt eine parteiliche Betrachtung. Ich würde den Satz anders formulieren. Wenn Extremisten das Ganze wollen und meist nichts erreichen, wollen Realisten nichts und erreichen das meist. Das “Machbare” ist das, was sich durchsetzt und Erfolg hat, denn wenn es sich nicht durchsetzt war es nicht machbar. Also ist das eine Tautologie, dass wenn man das Machbare will, man auch Erfolg hat. Das Blöde ist, dass man immer erst hinterher weiß, ob etwas machbar war.
Das ist ein Paradebeispiel von legitimatorischem Denken. Man denkt sich eine Sache weg, lässt die Verhältnisse aber bestehen und kommt dann auf den Trichter, dass die Verhältnisse die Sache unbedingt brauchen. Klar haben Staaten in einer Welt, in der Nationenkonkurrenz herrscht eine Armee. Anders als im obigen Satz vorgestellt kommen “Länder” aber nicht auf die Idee auf ihre Armee zu verzichten. Das wäre ja auch ein Widerspruch in sich – eine Staatsgewalt ohne Gewalt. Da Staaten aber per Gewalt überhaupt erst in die Existenz treten, plagt sie auch nicht die hypothetische Frage, ob sie auf die Armee verzichten sollten.
“Klar haben Staaten in einer Welt, in der Nationenkonkurrenz herrscht eine Armee. Anders als im obigen Satz vorgestellt kommen „Länder“ aber nicht auf die Idee auf ihre Armee zu verzichten. Das wäre ja auch ein Widerspruch in sich – eine Staatsgewalt ohne Gewalt. Da Staaten aber per Gewalt überhaupt erst in die Existenz treten, plagt sie auch nicht die hypothetische Frage, ob sie auf die Armee verzichten sollten.”
Bisschen kurzfristiges Denken. Wenn morgen der Staat weg ist und du in einem Stamm lebst, der pazifistisch ist, dann wird der Nachbarstamm kommen und deinem Stamm alles abnehmen, was für ihn von Wert ist. Dazu braucht es keinen Staat. Wenn man sich mal anthropologisch mit dem Thema beschäftigt, dann hat man gesehen, dass in Stammeskulturen sehr oft Krieg herrscht. Bei einer Studie in den 50ern hat man festgestellt, dass in einem afrikanischen Stamm rund 30 % aller Männer durch Gewalt ums Leben kamen. Die Welt ist nun einmal endlich und so sind es die Ressourcen. Deswegen muss auch jedes Lebewesen um diese kämpfen, vom Bakterium, welches mit biochemischen Substanzen Krieg führt, über Ameisen, hin zu Schimpansen und bis zum Menschen. Der gewaltsame Tod ist nichts Neues in der vorzivilisatorischen Welt und er ist es auch heute nicht. Ich halte Pazifismus daher eher für eine Art Luxus, die sich diejenigen leisten können, die wissen, dass andere ihren Job machen. In der nichteuropäischen Linken war es klar, dass man auch ein Gewehr braucht, um die Fabrik und das Feld zu verteidigen. Aber da gab es halt auch viele, die wirklich die Macht erobert hatten. Bei den europäischen Linken ist das Linkssein ja meist auch nur Masturbation, etwas das sich schön anfühlt, aber für das man in Wahrheit keine Verantwortung übernehmen muss.
Erstmal ist morgen der Staat nicht weg. Das ist von deiner Seite ein Gedankenexperiment und zwar eines, das dem üblichen legitimatorischen Denken entspricht. Man denkt sich eine Sache weg, lässt aber die Gesetzmäßigkeiten, die sie erzeugt, bestehen, um sie dann aus ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten als Notwendigkeit wieder erstehen zu lassen. d. h. du denkst den Staat nur weg, um ihn zu legitimieren. Kannst du z.B. auch mit dem Eigentum machen. Eigentum braucht es, weil wenn es nicht vorhanden wäre, würde alles gestohlen werden. Stehlen gibt es aber nur auf Grundlage des Eigentums. Schluss: Eigentum braucht es zur Verhinderung eines Tatbestandes, den es nur auf seiner Grundlage gibt.
In einer Welt der Staatenkonkurrenz kann es natürlich nur Staaten mit Gewalt(Armee) geben. Das ergibt sich aber schon daraus, dass Staaten sowieso gar nichts anderes sind, als die politische Gewalt ihrer Gesellschaft, im vorliegenden weltgeschichtlichen Zustand die politische Gewalt der kapitalistischen Gesellschaft. Diese Erkenntnis ist also einfach zu haben. Was du mit dem Wegdenk-Operation machst, ist aber eine Legitimation der Staaten. Es hat schon einen Grund warum Kommunisten die Weltrevolution wollen und nationale Staatsgewalten abschaffen wollen, weil sie nämlich genau diese Gesetzmäßigkeiten, die aus der Staatenkonkurrenz folgen, außer Kraft setzen wollen.
Dazu braucht es keine Studie aus den 50ern. Das hat Marx schon ein Jahrhundert davor 1858 in den “Grundrissen” geschrieben. Ich empfehle dazu “Formen, die der kapitalistischen Produktion vorhergehen.” z.B. Folgendes Zitat:
Eigentum hat zur Voraussetzung ein Gemeinwesen, das die Verfügung über Grund und Boden herstellt und aufrecht erhält. Übrigens noch ein Grund warum Kommunisten das Eigentum, insbesondere das Privateigentum ablehnen. Es hat zur Voraussetzung ein Gemeinwesen, dass die Voraussetzungen der Reichtumsproduktion anderen Gemeinwesen abtrotzt. Dieses Abtrotzen hat üblicherweise die Form von gigantischen Schlächtereien.
“Erstmal ist morgen der Staat nicht weg.”
Diese Sicherheit finde ich beeindruckend. Im Moment kann man doch nicht einmal davon ausgehen, dass der Staat nicht sogar schon heute weg ist. Lass es zu einem atomaren Zwischenfall in der Ukraine kommen und der Staat ist heute Abend nur noch radioaktive Asche. Aber selbst wenn nicht, so sind Staaten trotz allen nichts anderes als große Stämme, die natürlich auch nur begrenzten Zugriff auf Ressourcen haben. Hier kann man natürlich friedlichen Handel treiben, aber es wird auch immer Gründe geben, warum der eine das nicht will und lieber sich das nehmen will, was der andere hat, siehe die USA im Irak oder Libyen. Und gegen solche Angriffe braucht es eine Verteidigung.
“Eigentum braucht es zur Verhinderung eines Tatbestandes, den es nur auf seiner Grundlage gibt.”
Hast du Eigentum? Wenn ja, warum hast du es? Offenbar scheinst du deinem Eigentum keinen Wert beizumessen, so gib es doch einfach ab.
” Es hat schon einen Grund warum Kommunisten die Weltrevolution wollen und nationale Staatsgewalten abschaffen wollen, weil sie nämlich genau diese Gesetzmäßigkeiten, die aus der Staatenkonkurrenz folgen, außer Kraft setzen wollen.”
Ja, die Kommunisten haben es sich in ihrem Denken ähnlich wie die Christen im 8Jh. sehr einfach gemacht. Damals dachte man, wenn alle Menschen Christen sind, dann gibt es keinen Krieg mehr. Aber leider hat das nicht geklappt un deshalb bleiben die Voraussetzungen für Kriege sowohl im Christentum als auch im Kommunismus bestehen. Man denke nur an den Konflikt zwischen China und Russland oder zwischen China und Vietnam.
Das eine ist der Wunsch und das andere die Realität. Kommunisten, wie auch alle anderen Ideologien vergessen bedauerlicherweise oft, dass der Mensch kein programmierbarer Computer ist. Deswegen sehe ich auch die fehlende Weiterentwicklung der kommunistischen Idee als eine Schwäche an.
“Übrigens noch ein Grund warum Kommunisten das Eigentum, insbesondere das Privateigentum ablehnen. ”
Nein, der Kommunismus lehnt das Privateigentum an Produktionsmitteln ab, nicht der des Privateigentums an sich. Das ist die bürgerliche Vorstellung vom Kommunismus, der Boogie Man, mit dem man den Kleinbürger erschrecken möchte.
Abgesehen davon, sehe ich auch hier ein Problem, das ich bereits vorher erwähnt habe – der Kommunismus sieht den Menschen als Computer und nicht als Wesen mit eigenen Interessen und Wünschen an, deswegen ist die Theorie auch fehlerhaft. Solange der Kommunismus nicht die menschlichen Wünsche und Begierden in sein Konzept integrieren kann, solange wird er immer wieder versagen, denn der Kapitalismus macht genau das. Erst wenn du es schaffst auch die “sündhafte Natur” des Menschen als untrennbaren Teil seiner selbst anzusehen und diese zu befriedigen, erst dann kannst du ein stabiles System erschaffen. Nur hat das bisher keiner geschafft, da jeder einen Teil des Menschen gerne zähmen, umdefinieren oder auslöschen möchte – deswegen scheitert auch jedes System, das der Menschen geschaffen hat, der Kommunismus, weil er der Sünde keine Rechnung trägt und der Kapitalismus, weil er der Tugend keine Rechnung trägt.
Ach weißt du, in diesem Fall mache ich mir um den Staat die geringsten Sorgen. 🙂 Und dann sorge ich mich auch nicht darum, dass der Nachbarstamm meinem zerstörten und zudem sowieso bloß ausgedachten Stamm alles wegnehmen könnte.
Hat dem Irak oder Libyen ja nicht viel gebracht die Verteidigung.
Siehst du, schon wieder legitimatorisches Denken. Man kann in einer Welt in der ein Einkommen nur mittels Eigentum möglich ist, sein Eigentum nicht einfach abgeben, weil man sonst nicht an Lebensmittel kommt. Du denkst dir Eigentumsverhältnisse und leitest dann das Eigentum aus den Eigentumsverhältnissen ab. Wenn das Eigentum abgeschafft wäre und die Revenue an Lebensmitteln nicht mehr an das Eigentum gebunden wäre, hätte ich nichts dagegen mein Eigentum soweit überhaupt vorhanden zur Verfügung zu stellen.
Also weder haben es sich Kommunisten einfach gemacht, noch glauben Christen, dass es keinen Krieg mehr gibt, wenn alle Christen sind. Das hast du dir falsch ausgedacht. Für Gewalt bzw. Krieg braucht es einen Grund und wenn man den Grund der bisherigen Kriege beseitigt, die Staatenkonkurrenz, dann gibt es auch keinen Krieg mehr. Krieg ist die Auseinandersetzung von Gewaltsubjekten mittels Gewalt. Gibt es diese Gewaltsubjekte nicht mehr, gibt es auch keinen Krieg.
China, Russland, Vietnam sind doch staatliche Gewaltsubjekte. Und zwischen staatlichen Gewaltsubjekten gibt es Krieg, egal ob Kommunismus, Kapitalismus, Feudalismus, Sklavenhaltergesellschaft…
Deshalb Weltrevolution! Das ist tatsächlich der einzige Weg den Krieg, also die militärische Auseinandersetzung zwischen Staaten abzuschaffen.
Oh je, jetzt kommt wieder “der Mensch”. Also die angebliche Kriegs- oder Wolfsnatur des Menschen, die von Staaten gebändigt werden muss. Nein, das ist eine Ideologie, erfunden von Kriegstreibern, also Verfechtern des Staates. Wer will denn den Menschen programmieren? So einen Stuss sehe ich bloß in bürgerlicher Science-Fiction. Und deine Fortsetzung ist genauso haarsträubend. Weil der Mensch nicht programmierbar ist, kann es keine Weiterentwicklung der kommunistischen Idee geben. Was ist das denn für ein Quark. Den Kommunisten erst unterschieben, sie wollten einen Computermenschen, um dann zu folgern, dass ein Computer sich nicht weiterentwickeln kann. Was übrigens mit ChatGPT gerade eindrucksvoll widerlegt wird. Das ist eine Lernmaschine – hab ich irgendwo gelesen. Also trifft das Schreckbild der fehlenden Weiterentwicklung noch nicht mal auf Computer zu. Mal ganz davon abgesehen, dass die Computerisierung des Menschen k e i n kommunistisches Projekt ist. Es ist ein kapitalistisches Projekt, das wie immer dazu dienen soll bezahlte Arbeit überflüssig zu machen.
Ja klar. Das Eigentum an deiner Zahnbürste hat nicht die Bildung von staatlichen Gewaltsubjekten zur Voraussetzung. Das Eigentum an Produktionsmitteln aber schon. So definiert Marx übrigens das Eigentum:
http://gesd.free.fr/grundd.pdf
Also ehrlich – wo hast du das denn her? Zu oft in den Zeitschriften der Bundeszentrale für politische Bildung geschmökert, oder was? Mir ist eine kommunistische Computertheorie des Menschen bisher nicht untergekommen.
Meine Güte. Nur der Kommunismus integriert die “menschlichen Wünsche und Begierden” – das ist überhaupt das worum es im Kommunismus geht – konkrete Bedürfnisbefriedigung. Und der Kapitalismus macht genau das n i c h t. Hier gibt es einen Klassengegensatz, indem die eine Klasse die andere ausbeutet, und damit ihr die Bedürfnisbefriedigung systematisch verweigert, sofern sie ihr nicht von Nutzen ist.
Auch in Anführungsstrichen ist die Sünde nicht die Angelegenheit von Kommunisten, sondern von Christen. Also gibt es da nichts moralisch verwerfliches zu integrieren, weil Moral eh ein Fehler und das Produkt der bürgerlichen Gesellschaft ist. Allerdings wird es nicht die Aufgabe einer kommunistischen Gesellschaft sein, alle durchgenknallten Spinnereien, die sich bürgerliche Individuen als Bedürfnisse zulegen zu befriedigen. Wie gesagt: Das ist legitimatorisches Denken. Du stellst dir “die Menschen” als Bürger vor, also als Charaktere, die eine kapitalistische Gesellschaft bevölkern und verlangst dann vom Kommunismus er möge den bürgerlichen Charakteren ihre Verrücktheiten verwirklichen. Das wird es selbstverständlich nicht geben.
Nochmal: “Den Menschen” gibt es nicht, höchstens in der Medizin. So gut wie alles, was dem Menschen als Natur zugeschrieben wird, was im übrigen den Tatbestand des Rassismus oder Biologismus erfüllt, ist gesellschaftlich hergestellt. Seine Bedürfnisse und Interessen sind diejenigen, die im Kapitalismus erlaubt sind und die entsprechend der Größe seines Geldbeutels befriedigt werden können.
“Hat dem Irak oder Libyen ja nicht viel gebracht die Verteidigung.”
Offenkundig nicht, die Armee war ja da auch nur ein Witz. Hätte der Irak oder Libyen eine Armee gehabt die es wert wäre so bezeichnet, so werden, wären 2 Millionen Menschen nicht ermordet worden.
“Wenn das Eigentum abgeschafft wäre und die Revenue an Lebensmitteln nicht mehr an das Eigentum gebunden wäre, hätte ich nichts dagegen mein Eigentum soweit überhaupt vorhanden zur Verfügung zu stellen.”
Warum sollten die Lebensmittel nicht an Eigentum gebunden sein. Du willst die Arbeitskraft des Bauern für dich kostenlos einstreichen? Das wäre dann Sklaverei.
Oder gibt es da einen Tauschhandel, der dir vorschwebt? Dann müsste es eine Verrechnungseinheit geben, die man, sagen wir “Geld” nennen könnte.
“Christen, dass es keinen Krieg mehr gibt, wenn alle Christen sind.” Tatsächlich war das eine Idee der christlichen Könige im 8. Jahrhundert.
” wenn man den Grund der bisherigen Kriege beseitigt, die Staatenkonkurrenz, dann gibt es auch keinen Krieg mehr.”
Unwahrscheinlich. Ohne Staaten gibt es vielleicht keine Kriege zwischen Staaten mehr, aber Gewalt zwischen Gruppen wird es immer geben. Menschen, die sich in Gruppen zusammenfinden, werden immer Gründe finden, die andere Gruppe zu bekämpfen. Da muss es nicht immer nur um euren Eigentumsfetisch gehen. Glaubensdifferenzen können genauso herhalten.
“Deshalb Weltrevolution! Das ist tatsächlich der einzige Weg den Krieg, also die militärische Auseinandersetzung zwischen Staaten abzuschaffen.”
Sehr naiv. Ist irgendwie immer die Antwort von Ideologen. Bei den Christen herrscht Frieden, wenn Christus wieder kommt, bei den Rechten, wenn der Endsieg da war und bei den Kommunisten als wenn die Weltrevolution da war. Aber die ist heute genauso weit entfernt von der Realität wie das Auftreten von Christus. Die meisten Kommunisten schaffen es nicht einmal in ihrer Politgruppe Frieden zu halten und eine Spaltung zu verhindern, da glaubt doch keiner an die Weltrevolution.
“Nein, das ist eine Ideologie, erfunden von Kriegstreibern, also Verfechtern des Staates.”
Kriege gab es bereits lange bevor es einen Staat gleich welcher Art gab. Die anthropologischen Beweise findet man anhand von archäologischen Funden auf der ganzen Welt. Es wäre an dir zu beweisen, dass dem anders ist. Und zwar anhand von Beispielen, nicht anhand von hypothetischen Konzepten, die der Realität nicht standhalten. Wunschdenken ist hier der falsche Weg.
“Mal ganz davon abgesehen, dass die Computerisierung des Menschen k e i n kommunistisches Projekt ist. ”
Alle Ideologien wollen den Menschen programmieren, das ist kein Alleinstellungsmerkmal des Kommunismus, sondern von Ideologien. Und ja, der Kommunismus möchte, wie alle anderen Ideologien den gefügigen Menschen, der aber trotz seiner Gefügigkeit bitte doch alle anderen nützlichen Eigenschaften behalten soll. Und das hat noch nie geklappt.
“das ist überhaupt das worum es im Kommunismus geht – konkrete Bedürfnisbefriedigung.”
Nope, es geht ausschließlich um die materielle Befriedigung. Alles andere wird nicht einmal bedacht. Ich vermute, dass Marx auf seine Weise ein Puritaner war, der nicht verstanden hat, dass es für Menschen nur im ersten Schritt um die materiellen Grundbedürfnisse geht.
“Also gibt es da nichts moralisch verwerfliches zu integrieren, weil Moral eh ein Fehler und das Produkt der bürgerlichen Gesellschaft ist. ”
Nein, es geht um Triebe, die der Mensch besitzt. Nehmen wir Gier als ein Beispiel, in deiner Gesellschaft gibt es, nach der unmittelbaren materiellen Bedürfnisbefriedigung so etwas nicht. Aber in der Realität wird es immer Menschen geben, die mehr wollen als die Leute um sie herum. Und es endet hier nicht in materiellen Dingen, manch einem reicht eine Frau, andere sind auch mit 20 Beischläferinnen noch nicht befriedigt. In deiner Welt, ticken die Leute wie ein Computer, der einfach keine eigenen Wünsche die über Nahrung, Schlaf und Wohnung hinausgehen. Und das wird nicht bedacht. Aber das Problem haben generell alle Ideologien, da ist der Kommunismus keine Ausnahme.
“verlangst dann vom Kommunismus er möge den bürgerlichen Charakteren ihre Verrücktheiten verwirklichen. Das wird es selbstverständlich nicht geben.”
Genau, der Kommunismus benötigt Menschen von der Stange und deswegen scheitert er wie jede andere Ideologie.
“Tatbestand des Rassismus oder Biologismus erfüllt, ist gesellschaftlich hergestellt. ”
Das übliche Argument wenn einem nichts mehr einfällt.
Für mehr Breite antworte ich nur formal auf einen Beitrag weiter oben.
Merkst du nicht wie du in die Kriegslogik einsteigst. Die irakische Armee war kein Witz für ein Land von 43 Millionen.
Wie stellst du dir eine Armee, die “kein Witz” ist denn vor? Die müsste dann ja so groß sein, dass sie jederzeit die versammelte Macht des westlichen Kriegsbündnisses abwehren kann, dem unter anderem die USA angehört, die fast 40% der weltweiten Militärausgaben auf sich vereint. Also müsste jedes Land um eine Armee zu haben, die kein Witz ist, ein Militärbudget haben, das das der USA und das der Koalition der Willigen in den Schatten stellt, also schätzungsweise über 50% der weltweiten Militärausgaben. Das geht eben nicht für ein kleines Land wie den Irak. Also müsste jedes Land das es mit der Nato zu tun bekommt, sich eine entsprechende Armee zulegen. Also muss man zur Kenntnis nehmen, dass eine Armee eben keineswegs garantiert, dass ein Land sich erfolgreich verteidigen kann. Und noch viel absurder 2 Millionen Tote verhindert. Wenn man Tote verhindern will, muss man den Feind einmarschieren lassen. Aber darf sich nicht eine Armee zulegen, deren Zweck es ist, die gegnerische Gewalt auszuschalten, was übrigens hauptsächlich dadurch geschieht, dass gegnerischen Soldaten getötet werden. Dafür wird auch der Tod eigener Soldaten in Kauf genommen.
Du bist echt ein Knaller. Ich biete an unter Umständen auf mein Eigentum zu verzichten und was fällt dir dazu ein? Ganz klar. Der Typ will sich an Bauernarbeit bereichern und sie zu Sklaven machen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man auf so einen Gedanken kommen kann. Da will einer sein Eigentum unter Umständen weggeben – sehr verdächtig – das muss ein verkappter Sklavenhalter sein.
Na ganz einfach, weil das Eigentum alle von den Lebensmitteln ausschließt, also ihnen prinzipiell die Mittel zum Leben verweigert.
Nein, kein Tauschhandel und kein Geld. Es gibt eine gemeinsame gesellschaftliche Produktion und Reproduktion. Jeder verrichtet gesellschaftliche Arbeit, um hinterher die so geschaffenen Produkte verzehren/konsumieren zu können. Ganz einfach. Stell dir vor du baust einen Stuhl, den du anschießend benutzt, um dich drauf zu setzen. Da geht’s doch auch ohne Geld. Was der gesellschaftliche Gesamtarbeiter produziert, verzehrt/benutzt er auch.
Da hätte ich mal gerne eine Quelle. Das 8. Jh ist das Jahrhundert Karls des Großen und der hat ständig Kriege geführt. Dass man die Ungläubigen bekehren muss, war also bloß die Rechtfertigung der Kriegszüge. Damals hatte sich gerade der Islam bis nach Spanien ausgebreitet. Das Reich Karl des Großen, war also mehr oder weniger, die einzig ernst zu nehmende christliche Gegenmacht gegen den Islam. In dieser Situation auch nur zu denken die ganze Welt zum Christentum zu bekehren, war reines Wunschdenken. Und die Vorstellung unter Christen würde es keine Kriege geben, widerlegen die christlichen Herrscher mit ihren Kriegen gegeneinander selbst. Ein Glaubensbekenntnis bringt keine staatlichen Gewaltsubjekte zum Verschwinden.
Du tust so als würden “Gruppen” notwendigerweise Gegensätze produzieren, die nur gewaltsam ausgetragen werden können. Da kommt es doch schwer auf den Inhalt/Zweck dieser Gruppen an. Ich wüsste z.B. nicht warum der Turnverein, Musikverein, Kindergartengruppe, Schachclub… irgendwelche Gegensätze hervorbringen könnte, die zu Gewalt führen. Da braucht es schon Revanchistenclubs, oder landsmannschaftliche Spinner, die die Abspaltung von Bayern fordern. Gesellschaftliche “Gruppen” sind doch im Unterschied zu Staaten gerade keine Gewaltsubjekte. Wieso wollen Gruppenmenschen immer andere Gruppenmenschen bekämpfen? Soll das angeboren sein?
Also gibst du mir Recht, meinst aber, dass es noch dauert. Dass es weit entfernt ist, heißt ja nicht, dass es falsch ist.
Das ist keine Frage des Glaubens. Ich spreche doch nur eine einfache Wahrheit aus: Gewaltsubjekte tun das, was ihre Bestimmung ist, sie üben gegeneinander Gewalt aus und wenn man das nicht will, dann muss man sie abschaffen. Das ist ein sehr einfacher Schluss, der bitteschön zu widerlegen ist. Das hat etwas mit Schließen zu tun nicht mit Glauben oder leichtem Glauben oder Hoffnung oder so. Gewaltsubjekte üben Gewalt aus. Das ist so einfach wie: Das Wasser ist nass, der Himmel ist Blau. Das liegt auf der Hand. Das muss man nicht glauben.
Staaten sind bloß fortschrittlichere Gewaltsubjekte. Ein Stamm kann sich auch für den Krieg zusammenschließen. Der ist eben nur dann ein tätiges Gewaltsubjekt, wenn er Krieg führt. Das Wort spielt keine Rolle. Ob du Staat sagst oder Stamm oder Gemeinwesen oder xy – gesellschaftliche Gewaltsubjekte führen Kriege. Dazu sind sie da. Staaten, Gewaltsubjekte dienen der Organisation des Krieges.
Tut mir leid, aber das ist plumper Antikommunismus. Erstmal ist Kommunismus keine Ideologie, sondern eine Produktionsweise. Und der Kommunismus will keineswegs den gefügigen Menschen. Das Kapital will das. Du projizierst immer die schlechten Seiten des Kapitalismus in den Kommunismus.
Nein es geht nicht ausschließlich um materielle Befriedigung. Das wichtigste sind aber nunmal die materiellen Bedürfnisse. Im Kapitalismus kommen sogar die grundlegenden materiellen Bedürfnisse zu kurz . Es ist umgekehrt Misstrauen angesagt, wenn sich jemand zuerst um das immaterielle Wohl kümmern will. Er verspricht Seelenheil, die Jungfrauen im Paradies, weil er Herrschaft und Ausbeutung beabsichtigt. Die immaterielle Befriedigung soll für die materielle Nichtbefriedigung entschädigen und die Leute vor dem Aufbegehren abhalten.
Gier ist doch bloß, die moralische Charaktermaske des Kapitals. Das Kapital ist maßlos, es ist in seinem Drang nach Mehrwert nie befriedigt und das ist ihm als ökonomisches G e s e t z eingeschrieben. Die Person, die die Rolle des Kapitalisten spielt, ist also notwendig “gierig”, weil das Kapital so funktioniert. “Gier” ist aber bloß die moralische Verurteilung dieses Tuns, also eine moralische Betrachtungsweise eines ökonomischen Verhältnisses. Beseitigt man diesen ökonomischen Mechanismus gibt es auch keine Gier nach Mehrwert mehr. Mehr haben zu wollen als die Leute, die man kennt, ist keine Gier, sondern Geltungssucht oder Angeberei. Die Aufgabe einer vernünftigen Gesellschaft wäre dann, dafür zu sorgen, dass sich solche Charakterschwächen nicht negativ gegen andere Gesellschaftsmitglieder richten können und sie nicht zu belohnen, ihnen Recht zu geben und zu einem ökonomischen Gesetz zu machen, wie im Kapitalismus.
Da haben die Beischläferinnen ja auch noch ein Wörtchen mitzureden und wenn die wollen, sollen sie doch. Was geht mich das an?
Nein. Wie kommst du denn auf so einen Scheiß? Kommt mir vor wie die Lügengeschichten, die man kleinen Kinder erzählt, damit sie tun was die Eltern wollen. Wenn du den Teller nicht leer ist, gibt es schlechtes Wetter. Wenn du nicht brav bist, kommt der Nikolaus nicht. Im Kommunismus werden die Leute programmiert. – Du projizierst, das was im Kapitalismus passiert auf den Kommunismus. Denn was erleben wir denn seit 4 Jahren, während Corona und seit dem Ukrainekrieg. Politik und MSM versuchen die Öffentlichkeit zu manipulieren und mit Angst, Cancel Culture, öffentlicher Herabwürdigung zu programmieren und gefügig zu machen.
Nein der Kommunismus braucht keine Menschen von der Stange, aber bürgerliche Idioten braucht er auch nicht. Wer auf seinem Recht ein bürgerlicher Idiot sein zu dürfen beharrt, der bekommt eben was er will – den Kapitalismus mit allen seinen Schönheiten. Keine Angst – solange die bürgerlichen Idioten die Oberhand haben, gibt es sowieso keinen Kommunismus.
Quatsch. Wenn du mit “dem Menschen” anfängst, dessen Natur angeblich einer kommunistischen Gesellschaft entgegensteht, dann ist das halt Rassismus, weil du dir eine Natur ausdenkst, die du passend zum Kapitalismus konstruierst und die folglich Kommunismus inkompatibel ist. Siehe oben das Beispiel mit der Gier.
Sehr schön definiert, für meine Standortbestimmung kommt diese Lektion gerade noch rechtzeitig. 🙂
Aber ich und meinesgleichen wissen immernoch nicht wie sie diesen “Sittenverfall” der ehemaligen “Linken” stoppen können. Es ist auch kein “Licht am Ende des Tunnels” zu sehen.
Viele meiner Bekanntschaften (Hundefreunde und Mittelschicht) sehen in der AfD die einzige Chance einen Status Quo in Europa zu halten. Sie sehen und spüren den Niedergang der europäischen Wirtschaft, besonders der in der BRD.
Klar kann ich mit denen nach Unterstützung der AfD schreien um eventuell unsere Unterstützung für den momentanen Krieg und die totale Abhängigkeit von den Angloamerikanern zu stoppen. Das wäre aber auf Sicht keine Lösung, unser Barras könnte noch schlimmer agieren und ein aufkommender Nationalismus wäre für eine noch exportorientierte Wirtschaft verherrend. Der von den MSM bewusst oder auch unbewusst forcierte Nationalismus verbrämt als europäische Sache ist schon schlimm genug.
Wer ist denn nun noch links in Deutschland und Europa? Diejenigen, die Schleppern im Mittelmeer ihre Existenz sichern und den heldenhaften Kampf der Banderisten unterstützen? Sind die links? Nein. Damit fallen Grüne, SPD und Linke aus dem linken Spektrum heraus, auch, weil sie es der unteren Hälfte der deutschen Bevölkerung aufbürden, die Folgen zu tragen. Verbleiben dann nur noch “rechte” bei uns? Dass CDU und FDP zwischen Amikapital und deutscher Wirtschaftselite hin und her tingeln ist wohl etwas rechts, aber auch gewissermaßen unsinnig und schadet sogar dem Kapital. Damit verkaufen die sich als Mitte. So, und nun zum derzeitigen Hauptproblem, AFD. Wie rechts ist die denn wirklich? Ja, programmatisch steht sie rechts, aber das, was sie will, nutzt dem Mittelstand und der unteren Hälfte eventuell mehr, als das, was die angeblichen linken Parteien hervorbringen. Es braucht meiner Meinung nach wirklich neue Definitionen, vielleicht sollte man “links” und “rechts” tatsächlich abschaffen und durch “human” und “inhuman” ersetzen. Und da dürfen sich ALLE Parteien mal positionieren und wahrheitsgemäß belegen. Krieg, Blutvergießen, solange wie nötig ohne Klarstellung der Verfehlungen beider Seiten und ohne Förderung von Verhandlungen ist definitiv in ” inhuman” einzuordnen.
Wenn mich leute zudröhnen, das in der AFD ja nur Nazis versammelt sind,
versuche ich denen einmal zu erklären, was die NSDAP war.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter Partei. Betonung auf “sozialistische”.
Somit verorte ich die Nazis eher in der SPD oder der CSU, wenn ich nach deren
Namen gehe. Für mich galt als ” rechts” immer der Hang zu besonderen Werten
und den Traditonen eines Landes. D.h. grob eine Vaterlandsliebe. Grundsätzlich
ist daran ja auch nicht alles sooo verkehrt. Ausgerechnet sie Nationalsozialisten,
die eigentlich dann ja links zu verorten wären, haben das dann auf die Spitze getrieben.
Also unterm Strich: Die Einteilung in links und rechts ist quatsch. Es sollten die Parteien
an den Taten gemessen werden. Da muß man der AFD doch wenigsten schon einmal
die Parlamentarischen Anfragen u.a. zu Corona und den Hilfen für die Ukraine positiv
anrechnen. Selbst wenn die AFD nur halb so gut regiert wie die jetzige Ampel und
davor die Merkel Regierung, kann es nur besser werden.
Trump mag ein Rechter sein, aber er ist ein amerikanischer Rechter .
Biden mag Links sein , aber er ist ein internationalistischer Linker
Die AfD mag rechts sein, aber es sind deutsche Rechte.
Die CDUCSUSPDFDPDIELINKEGRÜNE Partei mag links sein aber es sind internationalistische Linke.
Wer internationalistisch denkt macht auch solche Politik.
Ich möchte das Politik gemacht wird nationale politik, die mir zugute kommt und nicht Amerikanern oder Ukrainern.
darum ist es völlig egal ob es ein Sahra Wagenknecht macht oder eine Alice Weidel.
Am liebsten wären mir beide zusammen.
Hallo, habe hier nach einer Antwort von Gilles Deleuze Ausschau gehalten,
die er im Interview im Film ‘Abécédaire’ gegeben hatte
zum Buchstaben ‘G’ -> ‘Gauche’: die Linken dächten von der ganzen Welt her,
samt allen Menschen, dann käme der Kontinent, das Land, die Heimat, die Familie.
Bei den Rechten sei es andersrum: da kommt zuerst das eigne Blut, Boden,
Volk und Nation, und dann vielleicht der Rest der Welt.
Diesen Film sah ich vor etwa 20 Jahren, das ist also nur aus dem Gedächtnis.
Klar ist seither auch, dass Staaten wohl aus Eigeninteresse rechte Positionen interessanter finden,
garantieren sie doch ihren Fortbestand: Wem Heim und Hof das Wichtigste sind,
wird seine Zeit nicht mit Ideen verplempern, die außerhalb seines Horizontes liegen.
Der macht seine Arbeit, zahlt Steuern und auch ein Eigenheim ab.
Bei den Linken weiß man nie: planen die jetzt die Weltrevolution?
Machen die nicht gemeinsame Sache mit den Linken überall?
Wer soll dann die Beamtenpensionen bezahlen?
Deshalb neigt sich der Apparat doch mehr oder weniger der verläßlicheren Seite zu.
Und so scheiden sich auch im privaten Umfeld irgendwann die Geister:
spätestens mit Kindern wollen die Leute doch ein eher ruhiges Leben,
das einigermaßen planbar ist.
Vermutlich hängt es aber auch von Hirnstrukturen ab, was ein Mensch bevorzugt.
Das ist vermutlich viel zu unterschätzt und hat primär nichts mit dem Politikangeboten zu tun.
Es geht um die Notwendigkeit sein Leben auf die Reihe zu kriegen.
Allzu experimentell glückt es nur den wenigsten.
Die Masse befindet sich in einem- auch medial flankierten- Laufrad.
Und genau da holen rechte Parteien dann die Leute ab,
bieten mehr oder minder nachvollziebare Erklärungsmodelle,
ordnen ein, norden ein.
Linke wabbern vor sich hin wie in einer Seifenblasenwelt mit woken Ideen,
aber das heiß ersehnte Identifikationspotential bieten sie nicht.
Und schon gar keine Ansätze für Lösungen vielfältiger Herausforderungen.
Sind nun alle Menschen gleich?
Ich denke: Nein. Aber nicht durch unterschiedliche Nationalitäten geteilt,
sondern: es wird einen Unterschied machen, ob jemand schon im Mutterbauch
die tägliche Dosis Alkohol, Nikotin und Drogen abgekriegt hat,
dann womöglich vor dem Fernseher sozialisiert wurde oder mit Ballerspielen.
Nie die Welt außerhalb gesehen hat in einem Urlaub,
nie im Restaurant, ausser bei McD** essen war,
kein Kino oder Theater kennt, nur: netflix.
Oder ob jemandem eine umfassende Bildung gewährt wurde,
und auch eine Ernährung mit ausreichend Vitaminen möglich war.
Ob jemand ein gutes Zuhause hatte, welches ihn über den Tellerrand blicken ließ.
Ob man sich überhaupt andere Welten erschließen konnte.
Oder ob es eine Herrschaft der Angst gab.
Dazu Erich Fromm -> Über Faschismus und autoritären Charakter.
Manches davon steckt hier noch sehr tief drin.
Grau ist alle Theorie…In der Praxis ist eine Situation eingetreten,dass immer mehr Menschen dieses System zerstören möchten,bevor es sie zerstört.
In der DDR aufgewachsen,habe ich die 1980er Jahre bewusst miterlebt.Mit „Glasnost“ und „Perestroika“ haben viele Menschen die Hoffnung auf Verbesserungen der Gesellschaft verbunden.Es wurde diskutiert,argumentiert,geredet….die Menschen wollten ihr Land endlich mitgestalten.Dann kam das Sputnikverbot.Da war für immer mehr Menschen klar:die müssen weg! Und es wurde nicht mehr diskutiert.Eine solche Situation erlebe ich wieder.Immer mehr Menschen sind nicht mehr ansprechbar.Sie werden AfD wählen,weil sie dieses Neoliberale-faschistoid-Kriminelle System los werden wollen.Was da ein AfD-Funktionär sagt oder was im Parteiprogramm steht ist Nebensache.Seit mehr als 30Jahren sind die Menschen im Osten für die Medien,Politik,Kultur…nur Menschen 2.Klasse. Jeder Narzisst und Psychopath zieht über sie her,hetzt und verleumdet,lügt,fälscht und pauschalisiert.Ihnen ist es inzwischen egal,was „die da oben“ und deren willige Propaganda-Söldner absondern.
Und was „Linke“ so für den „kleinen Mann(und Frau) übrig haben,dass kann jede/r in Thüringen beobachten…Nichts als Verachtung ,Häme und blanker Hass…keines der Probleme im Land wird versucht zu lösen,nur immer mehr Parteisoldaten und Ja-sager werden mit Pfründen versorgt.
Und wenn mal einige Spaziergänger die „Corona“Maßnahmen anzweifeln,dann gibt es mit dem Gummiknüppel in die Fresse und die Schlägerkolonnen der Antifa werden mobil gemacht…
Und was den rassistischen Hass der Ramelow-Gang gegen russische Menschen,russische Kultur, Geschichte und Tradition betrifft,da war selbst ein Julius Streicher ein Waisenknabe dagegen…Das was mal als „Links“ bezeichnet wurde,gibt es nicht mehr! Diese Figuren haben sich und ihre Anhänger für 30 Silberlinge verhökert…
Der Erfolg der AfD ist nicht das Ergebnis ihrer Programmatik oder ihrer Politik.Sondern das Ergebnis des Scheiterns der anderen Parteien…
Geschichte wiederholt sich nicht aber sie reimt sich > https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sputnik_(Zeitschrift)
und heute ist es daß EU-Weite Verbot des Medienunternehmens Rossija Sewodnja wo auch noch immer Sputnik herkommt! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sputnik_(Nachrichtenportal)
So viel zum Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland!
Dazu gerade aktuell bei den Nachdenkseiten:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=100361
Das ist so glasklar Zensur und so gut wie niemand interessiert sich dafür. Das ist mal mehr als exemplarisch für den Zustand des Landes!
Das gleiche bei mir. DDR-Bürger, Sputnik-Leser (so man ihn irgendwo bekam), hab mir als SED-Mitglied in Parteiversammlungen den Mund fusslig geredet um das System zu verändern…
Und fühle mich heute sowas von verarscht. Wir hatten in der DDR mehr Rede- und Meinungsfreiheit als heute, Feindsender sehen war erlaubt (im Unterschied zu heute), Satire war lustig und Umweltschützer haben für die Umwelt gekämpft.
Meine Verachtung für dieses System und seine gehirngewaschenen Einwohner ist so tief, dass kann sich kaum jemand vorstellen.
Hallo Herr Wetzel,
Sie schreiben:
“Unter „links“ ist eine Kritik zu verstehen, die für die herrschenden Verhältnisse die Kapital-Eigentümer und die politische Klasse verantwortlich macht, die Macht und Herrschaft also dort in Frage stellt und angreift, wo sie sind.”
Ernsthaft, haben Sie schonmal versucht, unter “Linken” Kaptaleigentümer, etwa Bill Gates oder David Rockefeller zu kritisieren??
Der “linke” Mainstream lautet:
Wer Kapitaleigentümer kritisiert (“personalisierte Kapitalismuskritik”), ist ein pöser Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger, struktureller Antisemit und rrrääächtsextrem! “Links” sei einzig, “das” System als System ohne Subjekte zu kritisieren. Dafür reicht es dann gemeinhin aus, “Kapitalismus abschaffen” zu rufen. Sei der Kapitalismus erst einmal abgeschafft, dann habe sich auch das Problem der Kapitalisten erledigt, so die doch etwas einfältige Argumentation.
Woher kommt das? Von niemand Geringerem als dem berühmten Philosophen Karl Popper!
Zitat:
“Der Kapitalist ist kein dämonischer Verschwörer, sondern er wird von den Umständen gezwungen, so zu handeln, wie er es wirklich tut; er ist für die Lage der Dinge ebenso verantwortlich wie der Proletarier.
Diese Ansicht von Marx hat man fallengelassen – vielleicht aus propagandistischen Gründen, vielleicht auch nur, weil sie nicht verstanden wurde – und weitgehend durch eine vulgärmarxistische Verschwörungstheorie ersetzt. Dies ist ein Niedergang – der Niedergang von Marx zu Goebbels.”
Das vorangestellte Zitat stammt aus dem Band “Vermutungen und Widerlegungen.
Hier findet sich bereits ein Großteil des Diffamierungswerkzeugs heutiger “Linker”, und zwar unter Berufung auf Karl Marx! Statt “von Marx zu Goebbels”, heißt es heute “struktureller Antisemitismus” oder “rechtsextreme Schwurbelei”. Statt “Vulgärmarxismus” heißt es “verkürzte Kapitalismuskritik.”
Detaillierter ausgeführt hat Popper seine Theorie von der “Verschwörungstheorie der Gesellschaft” in seinem Werk “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Bd. 2:
“Um meine Gedanken zu verdeutlichen, werde ich in kurzen Zügen eine Theorie beschreiben, die weit verbreitet ist, die aber das genaue Gegenteil dessen annimmt, was ich für das eigentliche Ziel der Sozialwissenschaften halte; ich nenne sie die Verschwörungstheorie der Gesellschaft.11 (4). Diese Theorie behauptet, dass die Erklärung eines sozialen Phänomens in der Entdeckung besteht, dass Menschen oder Gruppen an dem Eintreten dieses Ereignisses interessiert waren und dass sie konspiriert haben, um es herbeizuführen. (Ihre Interessen sind manchmal verborgen und müssen enthüllt werden.)
Diese Ansicht von den Zielen der Sozialwissenschaften entspringt natürlich der falschen Theorie, dass, was immer sich in einer Gesellschaft ereignet, das Ergebnis eines Planes mächtiger Individuen oder Gruppen ist. Besonders Ereignisse wie Krieg, Arbeitslosigkeit, Armut, Knappheit, also Ereignisse, die wir als unangenehm empfinden, werden von dieser Theorie als gewollt und geplant erklärt.
Ein anderes solches Ereignis ist auch der moderne Historizismus, der, wie seine primitive, theistische Form zeigt, eine Abwandlung der Verschwörungstheorie ist. In ihren modernen Formen ist die Theorie ein typisches Ergebnis der Verweltlichung eines religiösen Aberglaubens. Diese Theorie behauptet, dass alle Ergebnisse, sogar jene, die auf den ersten Blick von niemandem beabsichtigt zu sein scheinen, die beabsichtigten Resultate der Handlungen von Menschen sind, die an diesen Resultaten interessiert sind. Der Glaube an die homerischen Götter, deren Verschwörungen die Geschichte des Trojanischen Krieges erklären, ist verschwunden. Die Götter sind abgeschafft. Aber ihre Stelle nehmen mächtige Männer oder Verbände ein – unheilvolle Machtgruppen, deren Absichten für alle Übel verantwortlich sind, unter denen wir leiden -, wie die Weisen von Zion, der Kapitalisten, die Monopolisten oder die Imperialisten.
Ich will nicht sagen, dass Verschwörungen sich niemals ereignen. Im Gegenteil: Verschwörungen sind ein typisches soziales Phänomen. Sie werden zum Beispiel immer dann wichtig, wenn Menschen an die Macht kommen, die an die Verschwörungstheorie glauben. Und Menschen, die alles Ernstes zu wissen glauben, wie man den Himmel auf Erden errichtet, werden aller Wahrscheinlichkeit nach die Verschwörungstheorie übernehmen, und sie werden sich in eine Gegenverschwörung gegen nicht existierende Verschwörer verwickeln lassen. Denn die einzige Erklärung für das Fehlschlagen ihres Versuches, den Himmel auf Erden zu errichten, sind die dunklen Pläne des Teufels, der ein uraltes Anrecht auf die Hölle hat.
Es muss also zugegeben werden, dass Verschwörungen vorkommen. Aber die auffallende Tatsache, die die Verschwörungstheorie trotz der Existenz von Verschwörungen widerlegt, ist, dass nur wenige Verschwörungen am Ende erfolgreich sind. Verschwörer genießen nur selten die Früchte ihrer Verschwörung.
Was ist wohl der Grund dafür? Warum weichen die Ergebnisse so stark von den Absichten ab? Weil das im sozialen Leben wohl allgemein der Fall ist – mit oder ohne Verschwörung. Das soziale Leben ist nicht nur eine Kraftprobe zwischen entgegengesetzten Gruppen, sondern es ist ein Handeln in einem mehr oder weniger widerstrebenden Rahmen von Institutionen und Traditionen. Und es führt, abgesehen von bewussten Gegenhandlungen, zu vielen unvorhergesehenen Reaktionen innerhalb dieses Rahmens, die zum Teil gar nicht vorhergesehen werden können.
Die Hauptaufgabe der Sozialwissenschaften besteht nun, wie ich glaube, in dem Versuch, diese Reaktionen zu analysieren und sie so weit wie möglich vorherzusehen. Es ist ihre Aufgabe, die unbeabsichtigten sozialen Rückwirkungen absichtlicher menschlicher Handlungen zu analysieren – also jene Rückwirkungen, deren Bedeutung sowohl von der Verschwörungstheorie als auch, wie bereits angedeutet, vom Psychologismus vernachlässigt wird. Eine Handlung, die genau unseren Plänen gemäß verläuft, führt zu keinem Problem für die Sozialwissenschaften. Es kann jedoch das wissenschaftliche Bedürfnis bestehen, zu erklären, warum in diesem besonderen Fall keine unbeabsichtigten Nebenwirkungen eingetreten sind.”
Hier kommt noch der Vorwurf des “Aberglaubens” hinzu, also diejenigen, die Kapitaleigentümer und ihre Machenschaften kritisieren, seien irrationale Esoteriker, nicht ganz bei Verstand, Aluhüte.
Interessanterweise kann man einen Großteil der diffamierenden Literatur über “Verschwörungstheorien” oder neuerdings “-ideologien” als Karl-Popper-Plagiate entlarven, die seine Argumentationsstränge ausschlachten, ohne ihn auch nur in einer Fußnote zu erwähnen.
Wenn man Poppers Argumentation verstehen und begegnen will, sollte man wissen, dass er zum einen enttäuschter Sozialist war und ins Lager des neoliberalen Ökonomen Friedrich von Hayek wechselten, den er noch von der Uni kannte und dem er u. a. seinen Job an der London School of Economics verdankte. Außerdem, dass Popper Erkenntnistheoretiker war. Das Verbot der “Verschwörungstheorie der Gesellschaft” stellt ein erkenntnistheoretisches Tabu dar, das über Jahrzehnte tief in die “Linke” und in die sich kritisch verortenden Sozialwissenschaften gewirkt und dem rationalen Erkenntnisgewinn entgegen gewirkt hat. Hier wäre noch viel Arbeit zu leisten, den Schaden wieder zu beheben. Einen Anfang machte bereits der neuseeländische Philosophie-Professor Charles Pigden, der in Cambridge einmal einen Vortrag hielt: Wer kein Verschwörungstheoretiker ist, ist ein Idiot. https://www.crassh.cam.ac.uk/events/25140/
Mehr:
Unterhaltsames Interview mit Pigden (englisch): https://www.radionz.co.nz/national/programmes/saturday/audio/2558763/charles-pigden-conspiracies-and-cockups
Charles Pigden: Popper revisited, or what is wrong with conspiracy theories?
https://philpapers.org/archive/PIGPRO.pdf
Das ist eine phantastische Antwort. Ich habe mich immer davor gedrückt Popper gründlich zu lesen. Ich hatte schon immer das Gefühl bei den wenigen handverlesenen Zitaten wie in Bibelstunden, die ich miterlebt habe, um popperische Philosophie zu erklären, dass wesentliche Puzzleteile fehlen und hielt in auch ohne genaues Wissen für total überschätzt. So sprach mich diese Philosophie überhaupt nicht an. Du hast diese kognitive Dissonanz wunderbar erklärt.
Es geht also wie überhaupt beim Kapitalismus, um
https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4ter-Opfer-Umkehr
Kapitalismus, gerade den modernen Kapitalismus der Offshore-Banken, der aber auf den ersten AGs der Welt, also VOC und Ostindien-Kompanie beruht, wo später im britischen Empire Pirateninseln zu angeblichen Geldoasen wurden für Verbrecher und Steuerflüchtlinge, ist eine Anonymisierungsmaschine für Verbrecher, gerade der internationale Kapitalismus.
Folgerichtig argumentiert der Lieblingsphilosoph dieser Verbrecher, dass die Opfer auf die Briefkastenfirmenstaaten und vage Zwänge wütend sein sollen, aber nicht auf die Verbrecher persönlich, die diese Welt erschaffen haben, um so “perfekte Verbrechen” verüben zu können. Wollen sie es den Verbrechern doch persönlich heimzahlen, weil sie die doch persönlich erkannt haben, dann folgt Ärger und letztlich Gewalt.
Also sollen die Opfer sich doch bitte an die Tarnfirmen mit beschränkter Haftung wenden. Bei internationalen Firmenkonstrukten gibt es oft praktisch gar keine Haftung mehr. Die Opfer sollen sich in der Warteschleife der Konzern-Hotline verirren oder Opfer in cancer clustern, die von Konzernen wie Koch inc, also den Koch Brüdern vergiftet wurden, sollen doch für sich alleine daran sterben – und das macht auch die überwältigende Mehrheit der Opfer.
Dein letzter Hinweis bezieht sich auf Soziologie. Die wird, wie alle sagen wir mal Sozialwissenschaften, zu großen Teilen dazu missbraucht, Herrschaft zu sichern.
Jemand wie C.W. Mills steht dem entgegen, versuchte empirische Beweise zu sammeln, konnte aber in den 50ern noch nicht genauer definieren, was z.B. ein deep state ist.
Ich finde diese Serie zur Geschichte von Empire und Deep State ganz aufschlussreich, die auf dem Buch von Aaron Good beruht:
https://www.amazon.de/American-Exception-Empire-Deep-State/dp/1510769137/
besprochen in mittlerweile 24 Folgen mit Ben Norton: Criminality of US empire and deep state with historian Aaron Good
https://www.youtube.com/watch?v=mY82b8hC7JQ&list=PLDAi0NdlN8hNArLl765PXe8tsTKmOciGL&index=24
@ Georg
Danke, Täter-Opfer-Umkehr ist genau das, was Popper betreibt. Ansonsten sind Deep State und C. Wright Mills wichtige Stichworte. In den Link zu Aaron Good werde ich mal reinhören.
Popper ist dennoch eine interessante Lektüre. Einerseits ist er manipulativ unterwegs, andererseits schreibt er auch durchaus sinnvolles, darüber hinaus widerspricht er sich dauernd, was dazu führt, dass jeder ein passendes Zitat findet 😉
Immerhin forderte er seine Leser auf, auch ihn selbst kritisch zu lesen.
Was ist daran einfältig? Stimmt doch. Ohne Kapitalismus keine Kapitalisten. Personalisiert Kapitalismuskritik ist freilich verkehrt, weil sie nicht den Kapitalismus, sondern die Personen kritisiert. Was bringt es denn, wenn man Bill Gates durch Elon Musk ersetzt oder irgendeinen anderen Heini.
Popper war schon immer ein Idiot. Der Kapitalist ist in der Tat kein dämonischer Verschwörer, aber zu behaupten er sein von den Umständen gezwungen ist pure Apologie. Der Kapitalist muss sich überhaupt nicht als Kapitalist betätigen. Er kann auch arbeiten gehen – für Lohn – wie alle anderen auch. Aber das w i l l er nicht – aus gutem Grund. Von der Arbeit anderer lebt sich eben bedeutend bequemer als von der eigenen Arbeit als Lohnabhängiger, die den Mehrwert fürs Kapital erzeugt. Zu glauben, dass der Kapitalismus keine Subjekte hat, die ihn wollen und durchsetzen ist idiotisch. Natürlich gibt es die. Popper will die Subjekte zum Verschwinden bringen, indem er das Verantwortlichmachen der Subjekte als Verschwörungstheorie diffamiert. “Das System” soll schuld sein und die Subjekte sind seine Sklaven, also aus dem Schneider. Das ist natürlich eine wahnsinnig tolle Entschuldigung und darin ist Popper ein Apologet des Kapitalismus. Wenn man so will ist die ganze Parteiendemokratie eine einzige Verschwörung, denn die Parteien verschwören sich die Macht im Staate an sich zu reißen per Wahl. Unternehmerverbände, Lobbyorganisationen alles eine einzige Verschwörung. Natürlich verabreden die sich und schmieden (geheime) Pläne um ihre Interessen durchzusetzen. Alles ganz normal – außer man sagt “Verschwörung” dazu.
LOL. Ja der Popper ist eine Leuchte. Wahrscheinlich sind die Sozialwissenschaften deshalb so schwierig – weil sie das unvorhersebahre vorhersehen wollen. Also eine wissenschaftliche Hellseherei.
Na, ein Glück, denn hätte Popper es nicht gesagt, wäre bestimmt niemand drauf gekommen ihn kritisch zu lesen. 🙂
@Krim
1. Dass der Kapitalist kein Kapitalist sein muss, stimmt, und ist genau der entscheidende Punkt!
2. Offensichtlich ist lange Zeit niemand darauf gekommen, Popper kritisch zu lesen, denn sonst hätte schon früher jemand erkannt, dass das allgegenwärtige Geplärre von “Verschwörungstheorie” auf sein Konto geht und dass seine Theorie von der “Verschwörungstheorie der Gesellschaft” Bullshit ist. Erst der neuseeländische Philosophieprofessor Charles Pigden machte den Anfang, dies zu erkennen (in Neuseeland war Popper im Exil), und auch von dem Soziologen Luc Boltanski kam vor einigen Jahren eine noch etwas verhaltene Kritik. (Buchtitel: Rätsel und Komplotte).
3. Popper war darüber hinaus kein Idiot, sondern ein gewiefter Erkenntnistheoretiker.
Als Jugendlicher wandte er sich dem Kommunismus zu, und beteiligte sich an einer gewaltlosen Demonstration, um inhaftierte junge Kommunisten zu befreien, wo dann von der Polizei jugendliche Demonstranten erschossen wurden. Popper war erschüttert, doch wie er später erfuhr, hatten die kommunistischen Kader keine Bedenken gehabt, das Leben der Demonstranten aufs Spiel zu setzen, da sie glaubten, die Revolution stehe kurz bevor und solche Aktionen würden sie möglichst schnell herbeiführen, was das opfern von Menschenleben rechtfertige, da sonst noch mehr Menschen sterben würden. Popper fand, man könne zwar sein eigenes Leben für die gute Sache opfern, nicht aber das Leben anderer. https://youtu.be/ZO2az5Eb3H0?t=656
Popper fühlte sich als ehemaliger Anhänger mitschuldig und wurde zum Gegner des Marxismus.
Der Sohn eines Juristen hatte, inspiriert von sozialistischen Ideen, als Straßenarbeiter gejobbt und eine Schreinerlehre absolviert. Später folgten Lehrerausbildung und Studium, was ihn über den intellektuellen Austausch im Wiener Kreis zur Philosophie führte.
Als Jude war Popper 1936 gezwungen nach Neuseeland zu emigrieren, wo er einen Lehrauftrag bekommen hatte. Hier schrieb er in intensiven schriftlichen Austausch und mit finanzieller Unterstützung mit dem neoliberalen Ökonomen Friedrich von Hayek sein Werk “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde”.
Das Werk für die Nachkriegszeit gedacht und war sowohl gegen den Faschismus als auch gegen kommunistische Kräfte gerichtet.
Popper hatte Marx und Hegel und die antiken Philosophen studiert und sich eingehend mit naturwissenschaftlicher Erkenntnistechniken beschäftigt. Er leitete daraus Forderungen für die Erkenntnistechniken der Sozialwissenschaften ab. Dabei war er nicht neutral. Er wollte den Kapitalisten ein Vorteil verschaffen und sie vor Kritik in Schutz nehmen und die kritischen Kräfte, den Marxismus, “erledigen”. Die Unstimmigkeiten in seinem Werk sind pure Absicht.
4. Wer sagt denn, dass Kritiker von Bill Gates einen Elon Musk wollen? Sicher nicht! Es ist eine Tautologie, dass es ohne Kapitalismus keine Kapitalisten gibt, aber ja, es gibt im Kapitalismus Subjekte, die ihn wollen und durchsetzen, und mit denen wird man sich auseinandersetzen müssen, wenn man ihn abschaffen will.
Auch als Erkenntnistheoretiker war er ein Idiot. Seine Erkenntnistheorie predigt im wesentlichen bürgerlichen Relativismus. Und dass er einmal für ein paar Wochen Kommunist war, reißt es auch nicht raus. Dieter Bohlen war mal bei der DKP. Das muss also nichts heißen. “Dass es zum Sozialismus kommen muss”, dass er eine historische Notwendigkeit ist, ist verkehrt und war verkehrt.
Der Marxismus besteht aber doch nicht darin, Anhänger in aussichtslose Kämpfe zu schicken, in denen sie getötet werden können und er besteht auch nicht darin an eine historische Notwendigkeit des Kommunismus zu glauben. Die Konsequenz ist also nicht den Marxismus abzulehnen, sondern die angebliche historische Notwendigkeit zu kritisieren. Hat er übrigens in dem Interview auch nicht gemacht. Er sagt bloß, es kann schlimm enden. Zu seiner Apologie der offenen Gesellschaft hat ihn nicht seine Mitschuld an getöteten Genossen getrieben, sondern das ist seine eigene Leistung. Die ganzen Schlächtereien die demokratische Staaten sich leisten, und die ganz ohne die Ausrede einer historischen Notwendigkeit ihre Leute verheizen, hat ihn auch nicht zum Feind der Demokratie werden lassen. Ich halte dieses Erlebnis also für vorgeschoben. Es soll authentisch seine Abkehr vom Marxismus rechtfertigen.
Na eben. Das ist Wissenschaft, die einem ideologischen Zweck dienen soll – also in Wirklichkeit keine Wissenschaft, sondern Ideologie.
Ich sag ja nur, dass es verkehrt wäre Bill Gates als Person zu kritisieren ohne ihn wie es so schön heißt als Charaktermaske des Kapitals zu kritisieren. Also bei der Kritik die Kapitalismuskritik außen vor zu lassen. Das liefe nämlich darauf hinaus, dass alles in Ordnung wäre, wenn der eine durch den anderen ersetzt würde.
@ Krim
“Das liefe nämlich darauf hinaus, dass alles in Ordnung wäre, wenn der eine durch den anderen ersetzt würde.”
Das ist deine persönliche Unterstellung. Wie kommst du eigentlich darauf? Lässt sich das aus der Kritik irgendwie ableiten? Wenn man den Fleischbaron Tönnies für seine miesen Arbeitsbedingungen kritisiert, will man dann einen anderen Inhaber? Nein, man will öffentlichen Druck aufbauen, um die Lage der Beschäftigten zu verbessern. Und das ist vollkommen legitim, auch wenn dabei nicht der Kapitalismus als Ganzes abgeschafft wird.
Kapitalisten dürfen und müssen kritisiert werden, auch und gerade von Leuten, die nie etwas von Karl Marx und Charaktermasken gehört haben, und sogar von Leuten, die den Kapitalismus nicht nur nicht abschaffen, sondern sogar erhalten wollen. Dass der, der einen Kapitalisten kritisiert, als konkrete Person als Nazi beschimpft wird, während der Kapitalist, egal welche Verbrechen er begeht, als konkrete Person von den Mainstream-Linksradikalen in Schutz genommen wird, ist der Grund für die aktuelle Misere!!!
Wetzel schreibt oben: “Denn niemand bestreitet ernsthaft, dass der Faschismus ohne die maßgebliche Zustimmung aus der Wirtschaft an die Macht gekommen wäre und durch bürgerliche Parteien zur „Machtübernahme“ geradezu eingeladen wurde.”
Tatsächlich interessiert sich die antifaschistische/antikapitalistische Linke heute nur noch peripher dafür, welche konkreten Wirtschaftsbosse auf welche konkrete Art und Weise den Faschismus befördert haben. Eher interessiert man sich dafür, wer auf einer Demo gesichtet wurde, auf der jemand mitlief, der auch mal auf einer Demo war, wo auch Reichsbürger dabei waren. Diese Person (erstere) kritisiert man dann namentlich und versucht, sie öffentlich fertig zu machen. Hier ist dann personelle Kritik auf einmal erlaubt.
Die sogenannten Antikapitalisten fordern, den Kapitalismus abzuschaffen, werfen sich aber bei jeder Gelegenheit schützend vor die Milliardäre, sobald auch nur verhaltene Kritik laut wird. Das läuft leider nur auf eines hinaus: Den Kapitalismus abzuschaffen bei Beibehaltung des herrschenden Personals. Es ist absehbar, dass mittels fortgeschrittener Technologie Menschen bald effizienter beherrscht werden können, als durch Kapitalismus. Da steuern wir hin. Die sogenannten Antikapitalisten werden zur neuen Massenbasis einen propagandistisch weichgespülten Technofaschismus. So sieht es leider aus.
Ein Satz der im Konjunktiv verfasst ist, kann ja wohl kaum eine persönliche Unterstellung sein. Das Muster ist: Wenn du x sagen würdest, dann würde daraus y folgen. Wenn du aber x nicht sagst, trifft y auch nicht auf dich zu.
Hab ich doch hingeschrieben, wie ich drauf komme. Was willst du denn an Bill Gates kritisieren, wenn du ihn n i c h t als Kapitalist kritisierst. Da bleibt nicht mehr viel z.B. Moral, Inkompetenz. Und was ist der Schluss aus einer moralisch verwerflichen, inkompetenten Person? Na auswechseln durch eine moralisch integre, kompetente Person.
Wenn man an ihm kritisiert, dass er z.B. ein skrupelloser Drecksack ist. Dann ist die Forderung ihn gegen einen anderen Inhaber, der kein skrupelloser Drecksack ist auszuwechseln.
Klar dürfen sie kritisiert werden. Das “müssen” ist allerdings höchstens ein sittlicher Wunsch. Ein Kritikpflichtgesetz gibt es nicht.
Letzteres läuft aber darauf hinaus, dass nur die schlimmsten Exzesse des Kapitalismus kritisiert werden. Also gemäßigte Ausbeutung, etwas bessere Arbeitsbedingungen. Das kann man kritisieren, aber es ist eine Scheißkritik. Ich will k e i n e Ausbeutung und nicht ein Normalmaß von Ausbeutung. Letzteres ist eine untertänige Forderung.
Nein, die eigentlich Misere ist der Kapitalismus, der doch erst die Grundlage dafür schafft, dass Kapitalisten Verbrechen begehen.
MEW 23, Fußnote 250
Wenn man diesem Zitat glauben schenkt, dann ist der Übergang zum Verbrechen beim Kapital latent vorhanden und nur abhängig von der Höhe des erhofften Profits.
Hm. So ernst kann es diesen “Antikapitalisten” mit der Abschaffung des Kapitalismus dann ja nicht sein.
Du versuchst meine Argumentation umzudrehen. Klappt bloß nicht, denn ohne Kapitalismus macht es keinen Sinn Kapitalisten “beizubehalten”. Was sollten die auch tun? Ihr Monopoly Geld zählen?
Gute Gegenrede zu diesem Pseudo-Rebellen Wetzel – und die Entlarvung der “Linken”.
“Antifa” und Co machen die Straßenpolitik, für die der WEF sonst Schlägertruppen engagieren müsste. Ist doch viel schöner wenn das Deppen fast freiwillig (mit ein bisschen Unterstützung durch geschulte Agitateure und vielleicht etwas Sachleistungen, Räumlichkeiten, Plakate drucken, …) machen.
Für was geht die “Antifa” auf die Straße?
– “gegen rechts”, wobei die Definition von “rechts” der Definition der Regierungspolitik und der Mainstream-Medien, EU, etc. folgt
– gegen “Klimaleugner”, wobei der Klimawahn von der Regierungspolitik, Wirtschaftsverbänden und dem WEF, der EU, befördert wird
– gegen “Coronaleugner”, wobei der Coronawahn von KillbillyGates, dem WEF, der WHO, EU, von der Pharma-Mafia und deren Büttel befördert wurde
– gegen Gegner der Migrationsförderung, wobei die Migrationsförderung von WEF, Wirtschaftsverbänden, Regierungspolitik, EU, NAhTOd, vor allem von der USA mit ihren Umsturzbemühungen und Kriegen betrieben wird
– gegen “Putinversteher”, wobei die Hetze gegen Putin und Russland von … (ich hoffe, ihr habt es kapiert)
…
Möchte mal wissen wo “links” eigentlich nicht auf WEF-Kurs ist. Aber natürlich muss sich links vom WEF unterscheiden. Also fordert man alles einfach viel mehr, strenger, härter und wirft der Regierung Unterlassung oder zu langsames oder zu schwaches Handeln vor.
Es ist einfach lächerlich, was sich heute als “links” ausgibt. Dümmer, verdrehter, Regierungs-konformer, Zigmultimilliardärsagenda-konformer, unterwanderter geht gar nicht mehr.
Die deutsche “Linke” ist die Lachplatte der Nation. Deutschland ist die Lachplatte und Schlachtplatte der Welt.
Das Zitat von Horkheimer findet sich übrigens in dem sehr lesenswerten Artikel “Die Juden und Europa”, hier auf S. 115 zu finden:
https://www.kritiknetz.de/images/stories/texte/Zeitschrift_fuer_Sozialforschung_8_1939-40.pdf
Zum Verhältnis von Kapitalismus und Faschismus und zu den Kräften, die den Faschismus an die Macht gebracht haben:
Gossweiler, Kühnl, Opitz: Faschismus – Entstehung und Verhinderung
https://linksunten.indymedia.org/de/system/files/data/2017/04/1866644481.pdf
Marxisten waren nie für Frieden sondern für Klassenkampf und Revolution. Erst wenn das bürgerliche Eigentum abgeschafft ist überhaupt Friede möglich. Deshalb sich 1914 die USPD abgespalten. Deren Forderung lautete: Dreht die Gewehre um, erschießt die Offiziere. Die SPD hat für nationalen Erfolg dem Kaiser Kriegskredite bewilligt damit deutsche auf französische Arbeiter schießen. Später sollten deutsche Arbeiter auf deutsche schießen.
Auch die Nazis haben Kritik. Aber deren Kritik ist nicht deshalb “links” bloß weil sie Kritik ist.
Die Friedensfreunde glauben ein friedlicher Kapitalismus wäre möglich.
Es ist Verwirrung der Begriffe wenn man sich “links” von Nazis klauen läßt. Allerdings wissen zunehmend sich selbst als “links” Bezeichnende nicht was “links” eigentlich ist, sie wollen Inhalte überwinden.
Bleibt leere Worthülse.
@Conny: Man muß unterscheiden zwischen Kritik des Systems oder in ihm vorkommender Personen.
Das System vergibt Rollen, Personen bewerben sich. Nazis kritisieren Personen. Marx hat sich nicht mit Personen beschäftigt sondern den gesellschaftlichen Formen auf die man sich einlassen muß.
@ blu_frisbee
Ja, Marx hat von den Einzelpersonen abstrahiert, um eine Theorie zu entwickeln, aber hat er irgendwo ein Verbot ausgesprochen, den jeweiligen Einzelkapitalisten zu kritisieren? Ist mir nicht bekannt.
Marx bezeichnete den Kapitalisten allgemein als “respektabel”:
“Nur soweit der Kapitalist personifiziertes Kapital ist, hat er einen historischen Wert und jenes historische Existenzrecht, das, wie der geistreiche Lichnowski sagt, keinen Datum nicht hat. […] Als Fanatiker der Verwertung des Werts zwingt er rücksichtslos die Menschheit zur Produktion um der Produktion willen, daher zu einer Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte und zur Schöpfung von materiellen Produktionsbedingungen, welche allein die reale Basis einer höheren Gesellschaftsform bilden können, deren Grundprinzip die volle und freie Entwicklung jedes Individuums ist. Nur als Personifikation des Kapitals ist der Kapitalist respektabel.”
Der Kapitalist ist nach Marx nur “respektabel”, solange er die Bedingungen für eine höhere Gesellschaftsform schafft, “deren Grundprinzip die volle und freie Entwicklung jedes Individuums ist.”
Aus meiner Sicht sind diese Bedingungen schon lange gegeben, der Kapitalist hat sich demnach historisch überflüssig gemacht und wäre damit nicht mehr “respektabel”. Vielmehr sieht es danach aus, dass seine Rolle nunmehr darin besteht, das Fenster wieder zu schließen und den Übergang in eine “höhere Gesellschaftsform” mittels Überwachungs- und Rüstungstechnologie auf unabsehbare Zeit unmöglich zu machen.
Darüber hinaus wäre die Frage, ob Marx mit “respektabel” meint, dass der einzelne, konkrete Kapitalist vor personalisierter Kritik geschont werden sollte. Marx kann kaum von den geschundenen Arbeitern erwartet haben, dass diese sich brav in ihr Schicksal fügen und den Kapitalisten “respektabel” finden, solange, bis dieser auf ihrem Rücken die Bedingungen für eine wie auch immer geartete “höhere Gesellschaftsform” geschaffen hat. Ich jedenfalls glaube das nicht. Konkrete Kritik an konkreten Personen ist eine erprobte Konflikttaktik in konkreten sozialen/politischen/gewerkschaftlichen Kämpfen, beschrieben z. B. von dem Organizer und Aktivisten Saul Alinsky.
Ich wüsste nicht, warum man darauf verzichten sollte. Ich wüsste auch nicht, inwieweit personalisierte Kritik dabei stören sollte, die Produktionsmittel in gesellschaftliches Eigentum umzuwandeln.
Ja. Marx Begründung den Kapitalisten für respektabel zu halten, ist verkehrt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie diese Aussage zu retten wäre. Außerdem gibt es zig andere Stellen, wo Marx die Kapitalisten kritisiert und gar nicht für respektabel hält. Das erste Gegenargument lautet, dass der Kapitalist die Produktivkräfte entwickelt nicht, weil er Voraussetzung für eine höhere Gesellschaftsform schaffen will, sondern schlicht weil er mit Maschinerie und Automation Lohnkosten ersetzen will und auf dem Markt Extraprofit einstreichen will. Und das zweite noch viel wichtigere Gegenargument ist, dass Produktivkräfte im Kommunismus etwas ganz anderes sind wie im Kapitalismus, weil sie einem völlig unterschiedlichen Zweck dienen. Im Kapitalismus: Produktion von Mehrwert, Im Kommunismus: Produktion von Gebrauchswerten. Ob also die entwickelte Produktivität im Kapitalismus viel nutzt im Kommunismus, steht noch in den Sternen.
Ich auch nicht. Schließlich kann man ja auch einzelne Politiker kritisieren. Warum soll das mit einzelnen Kapitalisten nicht gehen. Man muss eben das Kapitalistische an ihrem Tun angreifen.
Ma muß meist Arschloch sein um die Rolle zu erfüllen. Der gute König ist historisch rar.
Aber man kann die Schlechtigkeit des Kapitalismus nicht aus seinem Personal erklären.
Nazis bleiben bei letzterem stehen und leisten die Abstraktion zum System nicht. Etliche Linke auch.
Das ist bürgerlicher Scheiß der das System aus dem Individuum erklären will, dessen Willen aus irgendwelchen Launen oder ein Stock höher aus Mächten in Transzendentalien kömmt.
Was heißt überhaupt Eigentum? Fremde können nicht in den Gebrauch der Sache reinreden. Sagt John Locke. https://www.youtube.com/watch?v=myqymQvnoPg Damit wird Eigentum ein Verhältnis MENSCH-SACHE statt eins MENSCH-MENSCH. Liberalismus denkt Gesellschaft vom Einzelnen her und hat sich damit in die Blödheit gesiegt. https://web.archive.org/web/20210217205356/https://www.jungewelt.de/artikel/396681.politische-theorie-in-die-dummheit-gesiegt.html
Solang die Arbeiter von (der Bestimmung über) ihren Produktionsmitteln getrennt sind sind sie Mittel, nicht Zweck der Produktion. Bei jeder Arbeit fällt Mehrwert an. Die Frag ist wer drüber bestimmt. Soll man mehr konsumieren oder faulenzen. Der wahre Reichtum ist Freizeit.
@ Krim
“Man muss eben das Kapitalistische an ihrem Tun angreifen.” Volle Zustimmung!
@ blu_frisbee
Eigentum ist und bleibt immer ein Herrschaftsverhältnis Mensch-Mensch. Der Mensch, der über die Sache verfügt, und der Mensch, der daran gehindert wird (auch durch Menschen). Es ist der von Menschen gemachte Staat und auch die Gesellschaft, die Sanktionsmechanismen anwenden, um Eigentum zu schaffen bzw. zu schützen, oder auch einzuschränken. Wie das Eigentum da ausgeformt ist, welches Klasseninteresse dominiert, liegt an den gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen. Solche Sanktionsmechanismen sind insbesondere Gesetze, die mittels Gewaltmonopol des Staates durchgesetzt werden. Aber es gibt auch “Softlaw”, zum Beispiel öffentlicher Druck auf einen Unternehmer, in seinem Unternehmen die Arbeitsbedingungen zu verbessern, weil sonst Kunden abspringen, oder Konzerne, die sich mit Medien und Politikern zusammentun, um, auch ohne Gesetze, Umstrukturierungen des öffentlichen Bildungswesens durchzusetzen.
Auch der Kapitalismus auf der Grundlage des vom Menschen aufrechterhaltenen Privateigentums, ist ein Sanktionssystem. Und er belohnt – “Arschlöcher”, Menschen, für die Profit an höchster Stelle steht. Aber zum einen ist der Kapitalismus in seiner demokratischen Ausprägung (im Gegensatz zu der faschistischen) kein totalitäres System, jeder hat Wahlmöglichkeiten und kann auf kapitalistische Belohnungen verzichten. Tatsächlich verhalten sich die meisten Menschen nicht nur kapitalistisch, sondern auch altruistisch. Zum anderen gibt es eben auch andere Sanktionsmechanismen, die den kapitalistischen Anreizen teilweise zuwider laufen, (z. B. zwischenmenschliche Bedürfnisse: Ich könnte vielleicht meiner besten Freundin aufgrund unseres Vertrauensverhältnissen einen für mich profitablen und sie nachteiligen Versicherungsdeal andrehen, aber das mache ich nicht, weil mir unsere Freundschaft wichtiger ist, als das Geld), oder von einer Gesellschaft bewusst dem Kapitalismus entgegengesetzt werden können (z. B. demokratisch erkämpfte Gesetze).
Bei Herrschaftsverhältnissen geht es immer darum, dass Menschen miteinander interagieren. Es gibt Menschen, die herrschen, und Beherrschte, ein dialektisches Verhältnis übrigens. Am Ende des Tages muss man sich mit Menschen auseinandersetzen, insbesondere auch mit jenen konkreten Personen, die Herrschaft über einen selber ausüben, oder schlicht ein anderes (Klassen-) Interesse haben, als man selber. Das kann schwierig und unangenehm werden, und daher rufen viele lieber “Kapitalismus muss abgeschafft werden”, was allerdings ohne weitere Konkretisierungen und Taten ein pures Glaubensbekenntnis bleibt.
Na ja. Sich mit Personen auseinandersetzen, die ein gegensätzliches Interesse haben, muss aber jeder. Das ist das normale Zurechtkommen, sich Durchwursteln im Kapitalismus. Und deinem Vermieter oder Chef wirst du wohl nicht mit systemkritischen Traktaten kommen wollen. Ich wüsste auch nicht wie die Parole “Kapitalismus abschaffen” bei Auseinandersetzungen mit Vermieter und Chef weiterhelfen sollen.
Hat mich leider nicht überzeugt: Was Sie letztlich als “links” ausgeben, war von Anfang an zentrales Moment der Liberalen (wie sie früher waren), die sich gerade nicht als links verstanden, reicht also nicht als Alleinstellungsmerkmal aus. Und ich verstehe auch gar nicht, weshalb ein Label gerettet werden soll, indem man allen, die es heute für sich verwenden, das Recht dazu abspricht. Ist es nicht sinnvoller, sich gezielt für z.B. Menschenrechte und Meinungsfreiheit einzusetzen, ohne sich um politische Positionierungen zu kümmern? Läuft nicht alles andere eben darauf hinaus, die eine “wahre” Auffassung zu haben, die dann gegen alle anderen durchgesetzt werden muss (“Die Partei hat immer Recht”)?
Wenn mich leute zudröhnen, das in der AFD ja nur Nazis versammelt sind,
versuche ich denen einmal zu erklären, was die NSDAP war.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter Partei. Betonung auf “sozialistische”.
Somit verorte ich die Nazis eher in der SPD oder der CSU, wenn ich nach deren
Namen gehe. Für mich galt als ” rechts” immer der Hang zu besonderen Werten
und den Traditonen eines Landes. D.h. grob eine Vaterlandsliebe. Grundsätzlich
ist daran ja auch nicht alles sooo verkehrt. Ausgerechnet sie Nationalsozialisten,
die eigentlich dann ja links zu verorten wären, haben das dann auf die Spitze getrieben.
Also unterm Strich: Die Einteilung in links und rechts ist quatsch. Es sollten die Parteien
an den Taten gemessen werden. Da muß man der AFD doch wenigsten schon einmal
die Parlamentarischen Anfragen u.a. zu Corona und den Hilfen für die Ukraine positiv
anrechnen. Selbst wenn die AFD nur halb so gut regiert wie die jetzige Ampel und
davor die Merkel Regierung, kann es nur besser werden.
Es tut mir wirklich leid, aber das sollte man doch mittlerweile wissen: Die NSDAP hatte nichts mit Sozialismus zu tun. Ist das so schwer zu verstehen, wenn man das “Dritte Reich” vor Augen hat? Dass die NSDAP damals die Arbeiter(stimmen) gewinnen wollte/musste, also einen (nationalen) Sozialismus als trojanisches Pferd ins Rennen schickte und tatsächlich die Interessen des Großkapitals bediente (Krieg, Eroberung, Ausbeutung, Zwangsarbeit), ist doch kein Geheimnis mehr.
Ich würde annehmen, Ihre Naivität ist geübt. Wie wäre es einfach, wenn Sie sich selbst ernst nehmen und die Parteien an ihren Taten messen. Verstehen Sie, was ich meine?
Ganz ruhig Herr Wetzel. Das die NSDAP auch nur einen Hauch sozialistisches
an sich hatte, habe ich auch nicht geschrieben. Ich wollte damit nur andeuten,
dass “sozial” nicht aus dem Namen der Parteien zu entnehmen ist.
Lesen Sie doch einmal langsam und bewußt, dann erkennen auch Sie was
im Kommentar gemeint ist. Und persönlich werden müssen Sie ja auch nicht gleich.
Naja. Noch nie etwas von Gregor Strasser gehört? Ich bin alt genug, um noch etliche Menschen persönlich gekannt zu haben, die wegen des Strasser-Flügels die NSDAP unterstützt hatten. Und 1945 ff. hat die SED denen, die aus diesen Gründen NSDAP-Mitglieder wurden, eine Heimat angeboten. Insofern war das “sozialistische” in der NSDAP durchaus ein wesentlicher Köder. Wenn man das leugnet, dann ist man auch blind für die Machenschaften des Globalen Kapitals (GloboKap) heutzutage. Es ist nicht immer drin was drauf steht.
Inzwischen wissen wir, dass die NSDAP nicht unwesentlich von den Angelsachsen gefördert und bezahlt wurden. Ebenso wie die Bolschewiki in Russland. Es wäre interessant, unter diesem Gesichtspunkt die Geschichte des 20. Jahrhunderts zu betrachten, ob nicht sowohl die Revolution in Russland als auch der Nazismus in Deutschland von außen für ganz andere Ziele instrumentalisiert worden ist.
Die Geschichte des 20. Jahrhunderts war etwas komplexer als sie von Ihnen hier dargestellt wird. Und sie ist immer noch von den Siegern, in Ost wie in West, geschrieben.
“Köder” und “Trojanisches Pferd” “Werbegag” trifft die Sache nicht. Das war nicht nur ein Mittel zum Stimmenfang, sondern durchaus ernst gemeint. Allerdings nicht ernst im Sinne von Sozialismus. Der Volkskörper, und das waren nun mal hauptsächlich Arbeiter, sollte bedingungslos dem nationalen Wohl dienen. Arbeitslosigkeit war z.B. Verschwendung nationaler Arbeitskraft. Schließlich war das deutsche Volk die Herrenrasse. Der Volkskörper sollte also gedeihen, damit er seine Dienste fürs Vaterland abzuliefern in der Lage war, sterben fürs Vaterland eingeschlossen. Also nicht zu verwechseln mit einem guten Leben.
@Träumer,
CSU = Christlich Sozialistische Union?
SPD = Sozialistische Partei Deutschlands?
Was? Legen wir die Betonung bei der “Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter Partei” doch einfach irgendwo anders hin – Vorschlag: Eiter – und was kommt dann raus?
Also unterm Strich: Die Einteilung in links und rechts ist durchaus sinnvoll. Hinweise warum und wozu man diese Einteilung nutzen kann und wie man sie tätigt im Artikel, dem Kommentar von Conny und der überaus wichtigen Ergänzung von blu_frisbee.
Das Firmenschild:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Jacobus_Belsen_-_Das_Firmenschild_1931.jpg
Und hier zum Nachlesen:
Schauen wir aus heutiger Sicht auf das Verhältnis von Kapital und Politik in der Weimarer Republik, ist die Machtübergabe an Adolf Hitler und die NSDAP als Verschwörung von Großindustrie, Hochfinanz und den rechten politischen Parteien zu rekonstruieren. Eine Verschwörung verläuft nicht immer geradlinig. Die Kapitalisten suchten während der Jahre der Weimarer Republik verschiedene Verbündete, gingen selbst in die Parlamente und finanzierten verschiedene rechte Parteien. Die NSDAP war dabei keineswegs der Favorit aller Bosse. Einige von ihnen standen Hitler und seinen Gefolgsleuten über die Jahre kritisch gegenüber und mussten immer wieder von den überzeugten Nazis in den eigenen Reihen für sich gewonnen werden: Der „Sozialismus“ im Namen der Partei habe mit den Zielen der Roten, der Arbeiterbewegung, nichts zu tun. Er diene vor allem der Täuschung. Hitler persönlich habe dies gegenüber führenden Kapitalisten mehrfach betont.
Aus:
Die Großverschwörung des Kapitals gegen die Demokratie
Vor 90 Jahren übertrug Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler das Amt des Reichskanzlers. Hinter ihm standen Teile des Großkapitals, das die Wahlkampagne der neuen Regierung nach Kräften unterstützt hatte. Auch finanziell. Heute können wir die Geschichte als Verschwörung gegen die Demokratie erzählen.
Von HELGE BUTTKEREIT | Veröffentlicht am 03.02.2023
https://www.hintergrund.de/feuilleton/die-grossverschwoerung-des-kapitals-gegen-die-demokratie/
Den Artikel von HELGE BUTTKEREIT finde ich auch sehr lesenswert!
Besonders hat mir das Zitat von Wilhelm Reich aus Massenpsychologie des Faschismus am Ende gefallen:
„Die Formen, unter denen sich die Machtergreifung des Nationalsozialismus vollzog, erteilten dem internationalen Sozialismus eine unauslöschliche Lehre: dass die politische Reaktion sich nicht mit Phrasen, sondern nur mit wirklichem Wissen, nicht mit Appellen, sondern nur durch Weckung echter revolutionärer Begeisterung, nicht mit bürokratisierten Parteiapparaten, sondern nur mit innerlich demokratischen, jeder Initiative Raum gebenden Arbeiterorganisationen und überzeugten Kampftruppen schlagen lassen wird. Sie belehrten uns, dass Fälschung von Tatsachen und oberflächlich suggestive Ermutigung mit Sicherheit zur Entmutigung der Massen führt, wenn die eiserne Logik des geschichtlichen Prozesses die Wirklichkeit enthüllt.“
In diesem Sinne sei nochmals auf Gossweiler, Kühnl, Opitz: Faschismus – Entstehung und Verhinderung hingewiesen:
https://linksunten.indymedia.org/de/system/files/data/2017/04/1866644481.pdf
Die Rolle verlangt daß die Person dafür Arschloch ist. Es gibt Spielräume, der gute Herrscher war Ausnahme.
Aber die Asozialität des Systems läßt sich nicht durchs Personal allein erklären.
Freilich: Das System ist unsichtbar, die Personen nicht.
Noch die ionischen Naturphilosophen attributierten die Bewegung von Körpern im Raum einem innewohnenden Impetus. Die Physik wurde modern mit dem Begriff der Kraft.
Wieso wird von Vielen Gesellschaft vormodern verhandelt?
Die dritte ‘Lektion’ kam gut und deutlich an, herzlichen Dank Herr Wolf.
Aus einer ‘deutschen’ Sicht heraus, sind Herr Wolfs Gedanken absolut nachvollziehbar und erhält auch meine Zustimmung.
Mein Geschreibsel bezieht sich häufig aus einer globalen Sicht heraus, da nationale Politik heutzutage sich der globalen Geopolitik unterordnen muss, leider. Merkels Spruch “Politik der Mitte” sehe ich daher auf der geopolitischen Ebene, das Deutschland eine Position als ‘Bindeglied’ zwischen Ost+West anstrebt.
Die rigoros praktizierte Politikshow verschiedener heutigen Einheitsparteien, ist m. M. n. eine konzertierte Aktion ist und hat sich ein Ziel gesetzt, das nicht offen kommuniziert wird. Meine These ist, das die Zukunft eine Oligarche soziale Struktur für diese Erde etabliert werden soll. Der ‘Putsch’ in Russland war in 24h erledigt, in Frankreich schreibt man ‘Riots’ MIT phänomenalen Ausmaß. Das zeigt auf was für risse in Gesellschaften hier und dort bestehen. Gerade deshalb hat Herr Wolf einen wertvollen Beitrag geleistet.
Vielen Dank für Ihr Lob!
Die Unruhen in Frankreich sind ein gutes Vorzeichen. Seit Jahrzehnten ist das Problem “Banlieues” bekannt und es besteht nicht das geringste Interesse daran ran, etwas zu ändern. Dass auch Schulen, Kitas und öffentliche Einrichtungen brennen, hat neben den bescheidenen Möglichkeiten des Protestes auch damit etwas zu tun, dass sie ganz und gar nicht als Wohltat erlebt werden. Sie sind VerwahrANSTALTEN für all jene, die sich keine Privat- und Eliteschule leisten können. Das sind in den Banlieues ALLE.
Mutig, würde ich sagen, zu “ein gutes Vorzeichen”. Ja, in Frankreich ist es eher als in anderen europäischen Ländern möglich, das ein Umschwung stattfindet. Nein zu der Fehleinschätzung der Machtpositionen. Ich beobachte das auch sehr genau und was sich derzeit immer mehr herauskristallisiert, ist der Umstand, dass die Mittelschicht, die (noch) nicht in die Banlieues verbannt wurde, jetzt heftig Richtung Marie Le Pen schwenkt, ganz nach dem Motto “Der zufriedene Sklave ist der erbitterste Feind der Freiheit”. Man kann auch ein bisschen Historie hinzunehmen um Wahrscheinlichkeiten zu bestimmen, wie z.B. Bauernkriege. Oder actio = reactio, wobei letztere von denen kommt, die über Macht verfügen (Volksempfänger und Leni Riefenstahl lässt grüssen), wenn wir als actio die Unruhen bezeichnen wollen. Insofern ein eindeutiges Jein zum Vorzeichen, mit einem kleinen Funken Hoffnung.
P.S.: Vor 30 Jahren habe ich eher aufgegeben, da “Wehret den Anfängen” nicht mehr zeitgemäss war, denn die Anfänge wurden in den Nachkriegsjahren (Operation Gehlen, Stay behind, Gladio etc.) gelegt und unwidersprochen akzeptiert, inklusive Berufsverbote, de facto Abschaffung des Widerstandsrechts, “Terrorismus”-Gesetze, Schleifen der Grundrechte etc. in bewährter Salami-Taktik. Es war mehr als absehbar, schon in den 60ern. Lediglich die Trigger, wie 9/11 und Corona waren nicht vorhersagbar.
Jetzt versuche ich mich zu erklären, Wolf Wetzel schreibt sehr intensive und gute Artikel die auf einer Lebenserfahrung begründet ist. Wenn ich Herr benutze, zolle ich meinen Respekt gegenüber Wolf aus! Dieser gezollte Respekt ist ehrlich und aufrichtig gemeint und in keinster Weise ironisch. Im letzten Artikel hat Wolf die Schmiere erwähnt, ich bin mit der jüngeren Tochter zusammen auf die Schule gegangen und lebte im selben Ort. Damals in D war ich sogar öfter in diesem Kabaret in Frankfurt, als die Tochter das schon übernommen hatte. Aufgrund des Altersunterschied kannte ich zwar den Vater Rolfs, aber leider nicht die politische Dimensionen dahinter, jeder muss lernen.
Ich freue mich jedesmal, Herrn Wolf seine Artikel zu lesen!
Bleiben wir gesund und guter Hoffnung
MfG PRO1
Das ist das “Les Français d’abord” des Rassemlement National, der seine Positionen seit 20 Jahren uneingeschränkt durchsetzen kann. Ich komme an dieser Stelle nicht umhin, die Merkelregierung zu loben, die sich doch einigermaßen um die Syrer gekümmert hat. Das sind Welten im Vergleich zu Frankreich.
Die AfD hat diesbezüglich die wesentlich kürzere Geschichte, aber in 20 Jahren könnte es bei uns genau so aussehen. Die Atmosphäre ist jetzt so vergiftet, dass auch eine vernünftige Politik keine Chance hat. Das RN ist der Brandstifter und spielt jetzt die Feuerwehr.
Das wäre ja auch ein Unterscheidungsmerkmal.
Was soll das Problem “Banlieues” sein? Wieder geben Sie sich als Systemling zu erkennen. “Das Problem Banlieues” wird ganz gewiss auch von Macron seinen Schergen als solches gesehen.
Wir haben kein “Problem Banlieues” in Frankreich oder “Problem Ostdeutschland” hier wie manche meinen, sondern ein Problem der fehlenden Machtbegrenzung und grotesker Finanzmittel- und damit Macht-Anhäufung durch kapitalistische Ausbeutungsstrukturen.
Sie sind kein “Linker”. (Auch wenn diese Selbstzuweisung sowieso ein Offenbarungseid für politische Nulldimensionalität und Einfalt ist.)
Es ist erstaunlich wie wenig die Einflussagenten ihr wahres Gesicht verstecken müssen – Artur Aschmoneit ist auch so ein Fall, oder diese unsägliche Peter Nowak – und trotzdem als “linke Meinungsführer” durchgehen.
Der Sozialismus der NSDAP war ein Werbegag zur Verwirrung der ideologisch ungefestigten Linken.
Hitler wollte nicht das Kapital verstaatlichen sondern die Arbeiter. Hat er selbst einem Industriellen erklärt.
Wo ist da jetzt der genaue Unterschied zum Stalinismus, Maoismus, Pol-Pot-ismus?
Als Marxist würd ich sagen: keiner. Sofern Marx überhaupt eine Definition dafür hatte, außer ein paar skizzenhaften Bemerkungen. Sein Hauptwerk beschreibt wie Kapitalismus funzt. Immer noch die beste Analyse die wir haben.
Zur inhaltlichen Definition vom “Sozialismus” der Hitler, Stalin, Mao, Pol-Pot jenseits des Wortes
mußt Du bzw deren Hadithe und Werke befragen. Viel Spaß beim Suchen.
Oder Du glaubst was Dir Bürgerliche drüber erzählen. (Vorsicht! Die haben Interesse am Lügen).
Auf frisbees Aussage, Hitler habe nicht das Kapital verstaatlichen wollen sondern die Arbeiter, kontern Sie, worin denn diesbezüglich der Unterschied zum Stalinismus bestehe?
Und behaupten weiter oben, mal “SED-Mitglied” gewesen zu sein und sich “in Parteiversammlungen den Mund fusslig geredet zu haben, um das System zu verändern”? Dennoch tun Sie so, als hätten Sie nicht mitbekommen, dass in der DDR das Industriekapital sämtlich zu “Volkseigenen Betrieben” verstaatlicht worden war, welche nach dem Anschluss von der Treuhand privatisiert oder einfach dicht gemacht wurden?
Erstaunlich, was für Analphabeten in die Partei aufgenommen wurden. Für Sie musste als Kandidat doch jemand gebürgt haben?!
In der DDR wurden Leute die nicht arbeiten wollten, als Asoziale bezeichnet. Asozialität war in der DDR eine Straftat, die betreffenden Leute kamen ins Gefängnis. Dort mussten sie dann Zwangsarbeit leisten. Die Arbeitskräfte waren defakto Eigentum des Staates.
Die DDR wurde als Deutsche Demokratische Republik bezeichnet. Aber freie Wahlen gab es nicht, die SED hatte per Verfassung automatisch die Stimmmehrheit. Es spielte daher keine Rolle ob man wählte. Aber man musste wählen, weil die prozentuale Zustimmung wichtiger als alles andere war.
Der Begriff Volkseigentum ist ein weiterer Propagandabegriff. Das Volk hatte kein Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht. Die Produktionsplanung (Produkte und Menge) erfolgt zentral durch Parteiorgane. Selbst für die wenigen Privatbetriebe erfolgt die Planung durch die Partei. Das Volk, die Bevölkerung, hatte natürlich auch keinen Zugriff auf die Betriebsvermögen. Volkseigene Betriebe waren faktisch Staatseigentum. In einem Staat der von genau einer Partei kontrolliert wurde. Die netten Volkseigenen Betriebe waren damit faktisch Parteieigentum.
Und weil es noch nicht langte: Nicht jeder Mensch konnte Parteimitglied werden, eine Mitgliedschaft musste beantragt und begründet werden. Es war der SED wichtig, dass nicht zu viele Menschen Mitglied wurden. Es gab daher auch eine Höchstanzahl von Parteimitgliedern, die es geben durfte.
Die DDR war eine Diktatur, bei der das gesamte Volksvermögen, einschließlich der menschlichen Arbeitskraft von weniger als einem Prozent der Gesellschaft kontrolliert wurde.
Ja, Arbeitskraft lässt sich nicht nur im Kapitalismus ausbeuten. Deswegen reicht “Kapitalismus abschaffen” nicht aus.
Ach, jetzt wechselt das angebliche “SED-Mitglied” einfach das Thema?
Na, dann schauen wir mal.
“In der DDR wurden Leute die nicht arbeiten wollten, als Asoziale bezeichnet. Asozialität war in der DDR eine Straftat, die betreffenden Leute kamen ins Gefängnis. Dort mussten sie dann Zwangsarbeit leisten. Die Arbeitskräfte waren defakto Eigentum des Staates.”
1. gab es in der DDR, die Sie vermutlich nur aus Erzählungen kennen, eine ganze Menge HAUSFRAUEN.
2. konnte jeder DDR-Bürger, der tatsächlich im Land gelebt hat, “Asozialen”, die angeblich sämtlich im Knast saßen, in jeder Bahnhofskneipe begegnen. Oder was glauben Sie, wer die schlecht gepflegten Leute waren, die häufig in lustiger Runde bereits zum Mittag ihr Bier in der Bahnhofskneipe kippten?
3. muss es zumindest in der DDR der 1980-er Jahre eine Art informelle “Sozialhilfe” gegeben haben. Ein Freund von mir, der in der zweiten Hälfte der 1980-er Jahre nach dem Studium erstaunlicherweise nicht sofort eine Stelle bekam (oder die angebotene Stelle nicht annehmen wollte?) wurde bezüglich “Übergangshilfe” an den Rat der Stadt verwiesen, wo, wie er dann feststellte, sich auch andere Leute ihr Geld abholten, nämlich solche aus der zuvor beschriebenen Kategorie.
4. grundsätzlicher: Es ist völlig klar, dass bei einer privatkapitalistischen Produktionsweise, die aus Profitgründen an einem immer geringen Arbeitskräfteeinsatz in der Produktion interessiert ist, für die sich daraus STRUKTURELL ergebenden Arbeitslosen in irgendeiner Form gesorgt werden muss, will man nicht Massenelend und Massenkriminalität in Kauf nehmen.
Aber warum sollte man in gleicher Weise in einer nichtkapitalistischen Gesellschaft vorgehen, die allen Gesellschaftmitgliedern einen Arbeitsplatz garantiert und letztlich deshalb ihre Produktion nicht auf minimalen Arbeitskräfteeinsatz hin optimiert?
D.h. Sie erklären hier die VERLOGENEN Verhältnisse in der kapitalistischen Gesellschaft zur Norm, in der abgesehen von Ausnahmezeiträumen wie der Nachkriegskonjunktur Arbeitslosigkeit (und eine “Reservearmee” an Arbeitskräften) unter den Lophnabhängigen strukturell dazugehört, den arbeitslosen Lohnarbeitern m.o.w. deutlich zu verstehen gegeben wird, sie wollten ja nicht arbeiten und gleichzeitig gefeiert wird, es gebe ja gar keinen Arbeitszwang. Klar kann es keinen Arbeitszwang in einer Gesellschaft geben, in der Kapitalbesitzer von der Redite leben können!
Und noch eins: Würden Sie denn auch von einer ursprünglichen indianischen Gemeinschaft, in der jedes Gemeinschaftsmitglied seinen Beitrag zu leisten hat, behaupten, dass dort “alle Arbeitskräfte defacto dem Staat gehören”?
Sie schwatzen weiter unten von “Ideologie”, haben aber anscheinend keinen Schimmer, in welchem Maße Sie die widersprüchliche Ideologie des Liberalismus propagieren.
“Die DDR wurde als Deutsche Demokratische Republik bezeichnet. Aber freie Wahlen gab es nicht, die _SED hatte per Verfassung automatisch die Stimmmehrheit_. Es spielte daher keine Rolle ob man wählte. Aber man musste wählen, weil die prozentuale Zustimmung wichtiger als alles andere war.”
Sie wollen SED-Mitglied gewesen sein, obwohl Sie nicht einmal die DDR-Verfassung kannten? In der Verfassung fand sich in Artikel 1 festgeschrieben die “Führung durch die … marxistisch-leninistische Partei”, aber natürlich keine Stimmverhältnisse in der Volkskammer. Das lief informell: Die DDR-Parteien traten seit 1949 zur Wahl als “antifaschistischer-demokratischer Block” an und die Mehrheitsverhältnisse innerhalb des Blocks wurden über 40 Jahre hinweg nicht verändert.
Man musste auch nicht wählen. Sebastian Pflugbeil beispielsweise, einer der Gründer des Neuen Forums, erklärte nach dem Ende der DDR, er sei mit seiner Frau jahrzehntelang nicht zur Wahl gegangen und blieb dennoch die letzten 19 Jahre der DDR Mitarbeiter an einem DDR-Akademieinstitut.
Man kann doch nicht gleichzeitig behaupten, es habe Wahlzwang gegeben und die Wahlbeteiligung in der DDR sei gefälscht worden.
Und natürlich war die DDR nicht “demokratisch”, In “demokratischen Wahlen” im Jahre 1949 hätte leider Gottes die NSdAP in Westdeutschland laut OMGUS-Umfragen 40% der Stimmen erhalten und in Ostdeutschland vielleicht 25%.
“Der Begriff Volkseigentum ist ein weiterer Propagandabegriff. Das Volk hatte kein Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht. Die Produktionsplanung (Produkte und Menge) erfolgt zentral durch Parteiorgane.”
Die Plankommission war ein Organ der Regierung, Sie Pseudo-Ostdeutscher. Wie ein “Mitspracherecht” in Bezug auf die Plankommission hätte aussehen sollen ist mir bis heute nicht klar. Hätten Sie den Fünf-Jahres-Plan mal eben nach der Arbeit durchrechnen wollen? Gut, aber die Bevölkerung hätte doch (nichtdurchgerechnete) Bedürfnisse anmelden können. Klar, aber wenn auf Wunsch der Bevölkerung die Investition an einer Stelle gestärkt wird, dann fehlt sie halt an einer anderen Stelle. Appellativ hätte man das also machen können, aber solange die Mitsprache nicht zwingend gewesen wäre, wäre sie Augenwischerei gewesen.
Für ein _echtes_ Mitspracherecht bedürfte es also eines hohen Maßes an polit-ökonomischer Kompetenz unter der mitsprechenden Bevölkerung. Und die Konsum-Bedürfnisse der Bevölkerung (“Bitte wie im Westen”), die hätten appelativ eingefordert werden können, waren ohnehin jedem klar und flossen entsprechend der gegebenen Möglichkeiten in die Pläne ein. (Ich will nicht behaupten, dass es keine Fehlplanung gab.)
“Volkseigene Betriebe waren faktisch Staatseigentum.”
Ja sicher. Damit hatten wir angefangen. Der Übergang von Verstaatlichung zu echter Vergegesellschaftung der Betriebe ist ein seit den 1920-er Jahren diskutiertes Thema in der kommunistischen Linken gewesen. Die Variante “jetzt bestimmt mal die Bevölkerung” haben wir im März 1990 gesehen: Die Bevölkerung hat in der “ersten freien Volkskammerwahl” die Betriebe einfach an den Westen verschenkt und stand ein dreiviertel Jahr später auf der Straße. Trotz andauernder “marxistisch-leninistischer Schulung. Deswegen schrieb ich ja: Demokratie und also auch Mitspracherecht bei der Planung funktioniert nicht ohne ERHEBLICHE Kompetenz derjenigen, die das Mitspracherecht einfordern.
“Und weil es noch nicht langte: Nicht jeder Mensch konnte Parteimitglied werden, eine Mitgliedschaft musste beantragt und begründet werden.”
LOL. Natürlich kann in Parteien nicht jeder eintreten, denn Parteien sind dem Zweck nach Bündnisse von politisch Gleichgesinnten. Deshalb gibt’s ja Parteiprogramme.
“Es war der SED wichtig, dass nicht zu viele Menschen Mitglied wurden. Es gab daher auch eine Höchstanzahl von Parteimitgliedern, die es geben durfte.”
LOL. Die SED hatte im Herbst 1989 angeblich 2,3 Millionen Mitglieder, bei einer Bevölkerung von 16,5 Millionen! Aber Sie werden trotz gegenteiliger Behauptung wohl doch nicht dazu gehört haben.
1. Ich habe als DDR-Bürger genau eine Hausfrau kennengelernt. Eine einzige. Die Mutter einer Klassenkameradin.
2. Ich war einer davon. Wir sind nach der Nachtschicht im Stahlwerk morgens um 06:00 in die Kneipe gegangen, haben dort gegessen und getrunken und sind dann nach Hause gegangen. Also Mittags nach Hause gegangen.
3. Ja ich weiß, eine Freundin von mir war Beamtin. Es war auch in der DDR bekannt, dass es seltsame Lebensumstände gibt.
4. Die Wahlen waren geheim. Aber auf die Stimmenanzahl wurde geachtet und Wahlbezirke mit Auffälligkeiten bekamen noch mehr Beachtung. Deine Ablenkung mit “kapitalistischer Produktionsweise” ist marxistischer Bullshit. Damit wurden wir damals bis zum Abwinken genervt. Leg ne neue Platte auf. Marxisten sind die, die sich zum ersten Mai treffen, hundert Jahre alte Lieder singen und sich progressiv fühlen.
5. Ich habe an Planungsarbeiten teilgenommen.
6. Die Bevölkerung hat _nicht_ die Betriebe verschenkt. Der Staat hat das Staatseigentum an westliche Privatleute verkauft (und wurde dabei über den Tisch gezogen)
Grundsätzlich: Deine Sprüche über meine Lebensgeschichte kannst Du knicken. Ich habe noch viel witzigere Sachen erlebt. Ich war in Dresden dabei, als der Zug kam. Falls Du Ossi bist, dann weißt Du, welcher Zug gemeint war. Mein Zwillingsbruder hat in Bautzen gesessen, wegen Republikflucht. Ich habe ungefähr zur gleichen Zeit in der Kaserne in Adlershof im Bau gesessen. Falls Du Berliner warst, solltest Du die Kaserne kennen. Zu meinem Bekanntenkreis gehörten Gründungsmitglieder des runden Tisches, ich habe mich damals in Dresden viel in Kirchenkreisen rumgetrieben.
Zunächst einmal ist das der große Freispruch für den Kapitalismus: nicht er ist verantwortlich für Krisen und Arbeitslosigkeit, sondern die Juden. Sind die entfernt, wird der Kapitalismus beste Ergebnisse bringen und er wird auch sozial sein.
Das war die zentrale Lüge.
1. AfD – kann gut sein, dass ich das unterschätze:
Aber die Wutbürger oder Protestwähler können ruhig AfD wählen. Ich hätte kein Problem mit 50 % für Höcke, aka Landolf Ladig, den verkappten Mini-Goebbels. Bei Merkel habe ich damals etwas geschluckt als sie Kanzlerin wurde, aber letztlich bestätigte sie ja, dass Jeder Kanzler werden kann. Mit ihrem damals neuen Hosenanzügen und Besuch beim Berliner Star-Friseur ist man nicht ganz so erschrocken, wenn sie auf einem TV-Bildschirm auftauchte, als sie noch das Mädsche vom Kohl war. Erwartet da wer mehr außer Äußerlichkeiten und Theater? Höcke würde das 100 % besser spielen als Merkel.
Es gibt keine Anzeichen, dass die AfD talentiertere Politiker hätte als die anderen Parteien. alle Wähler glauben immer noch, dass sie mit einem Kreuz auf einem Zettel, egal welche Partei sie da belügt, doch etwas bewirken könnten. Solange das so ist, solange sie dieses wertlose Ritual wiederholen, berauben sie sich ihrer eigenen realen Gestaltungsmöglichkeiten und glauben an etwas, was es gar nicht gibt, nämlich dass Supermann ihre Probleme für sie löst.
Eins ist allerdings auch klar: Es kann einerseits eine Art Ernüchterung geben, wenn die AfD wie alle Parteien mit ihren Forderungen scheitert. Jede Partei kann über Jahre blockiert werden durch die Verlierer, die noch im Bundesrat hocken bis da mal alle Wahlen durch sind, selbst wenn sie die Bundestagswahl mit über 50 % gewinnen würden. Und den Bundesrat kann man wahrscheinlich auch nicht mit 2/3-Mehrheit abschaffen. Parteien-Demokratie ist nicht gemacht, damit Wähler irgendwas groß bestimmen oder gar verändern könnten. Sie sollen mit dem Fetisch Demokratie und dem Tabu diese repräsentative, parlamentarische Demokratie kritisch zu hinterfragen, gefügig gemacht werden. Das klappt hervorragend, besonders bei Wutbürgern oder -Wählern die auf die Propaganda der Parteien reinfallen, sie konsumieren und in gewisser Weise Ernst nehmen.
Wobei hier auch nicht Wählerschelte fehlen darf: Die Kriterien nach denen diese Wähler “entscheiden” welche Parteien sie wählen, die sind quasi immer total irrational und das Gegenteil vom “informierten” Wähler. Auch in der Gruppe gleicht sich das nicht mehr aus. Deshalb gehen sie überhaupt noch wählen und lassen es nicht einfach sein. Ich bezeichne das auch immer als Supermannglaube. Der passt auch gut zur AfD. Die tun ja so als wären sie ganz harte Buben, die dem Lauterbach den Alk wegnehmen und der Baerbock die Haare verstrubeln. Kasperles-Theater eben. Die Krönung davon ist ihr Influencertum in den neuen Medien.
Andererseits je schlimmer die Lage wird, umso mehr kommen wir einem Mad-Max-Szenario näher und wer da linke Politik macht, wird nicht überleben, womit wir bei Punkt 2 wären:
2. Dilemma von universellen Humanisten -> Souveränitätsfrage
Wer ein bedingungsloser universeller Humanist und Pazifist ist, wie oben angesprochen, hat praktisch keine Chance sich gegen gewalttätige Nachbarn, die sich organisiert haben, zu wehren. Er legt ja alle seine Kraft darin, die Zivilgesellschaft zu stärken und darüber Lösungen zu erzielen. Er lernt eher nicht sich in einem Krieg zu wehren. Ich sehe das Dilemma nicht für die Professoren Mausfeld oder Chomsky, beides Akademiker, die sich das leisten können, bzw. meines Wissens nicht adressieren oder wahrscheinlich haben sie es doch, aber ich habe es nicht mitbekommen. Findet also ein Krieg irgendwo statt, wäre die beste Antwort (würde ich z.B. machen) einfach auszuwandern. Das geht aber auch nur bedingt.
Ein krasses Beispiel für dieses Dilemma wäre der Massenmord an einer halben Million angeblicher und echter Kommunisten in Indonesien, der bäuerlichen und zivilen Strukturen dort, die eben dem Kapitalismus und der Abholzung der Regenwälder im Weg waren. Die setzten auf ihre Mehrheit und reine Überzeugungskraft. Sie waren unbewaffnet. Sie wurden vernichtet wie viele Menschen in unzähligen Genoziden des Kapitalismus davor.
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Jakarta_Method
Die Imperialisten bestehen deshalb so sehr auf Demokratie, weil solche Herrschaftssysteme leichter zu manipulieren und zu kontrollieren sind. Wäre Syrien z.B. eine reine Demokratie gewesen oder Russland oder China, gäbe es sie heute nicht mehr. Wer sich nicht wehren kann und damit nicht souverän ist, hat nur solange Demokratie, bzw. seine Souveränität, bis ihm eine fremde Macht ansagt, z.B. die EU dem Tsipras, wo es lang geht und dass sie sich ihren Hokuspokus mit Wählen sonst wohin stecken können.
Ich stimme aber nicht mit dem User “Pfeffer und Salz” überein, dass es einfach eine Armee braucht. Schon bei der Gründung der USA war die Diskussion, ob Miliz oder imperiale Berufsarmee, und die diskutierenden Isolationisten gegen Imperialisten waren sich über die Bedeutung der Organisation der Armee für ihre Aufgabe in der Gesellschaft im Klaren. Washington, der 1. Präsident, wollte die imperiale Armee und heute ist die USA ein Imperium und die Hauptstadt nach ihm benannt. Er war einer der größten Bodenspekulanten im Ohio-Tal, wofür es natürlich einen Genozid an den ehemaligen Besitzern brauchte. Die Bundeswehr ist heute eine imperiale Hilfstruppe, noch jämmerlicher als die Stormtroopers bei Star wars.
3. Unterschied Rechts und Links
Wolf versteht vielleicht noch nicht, wenn er sich selbst höchstens noch irgendwo im Flügel mit Wagenknecht sieht(Schätze ich das richtig ein?), der gerade aus der Linkspartei gedrängt wird, dass es dann für Wolf mit dieser Demokratie, wo er irgendwas zu melden hätte, nichts mehr wird auf absehbare Zeit.
Also müsste er mit AfDlern oder Grünen reden oder in USA mit Magas oder Nichtwählern, also irgendwen finden, der mit ihm etwas real machen will, was die Lebensumstände für Beteiligte verbessert. Es ist typisch dogmatische Linke, gerade reine Marxisten, dass sie dann gleich mit Agitation oder Theorie auf einfache Menschen los wollen, weil letztlich sollen ja ihre marxistischen Argumente überzeugen. Da finde ich das Wenige, was ich über Gramsci weiß schon die bessere Methode, der sagt, man kann die Leute nicht gleich über den Kopf hauen und ihre schrägen Ansichten tolerieren (und ignorieren), wenn man was mit Denen machen will, wo gemeinsames Interesse besteht.
Bspw. Umweltpädagogen, wenn sie Kinder weiterbilden oder Müll einsammeln, fragen sie die Kinder nicht erst ob sie links oder rechts sind. Oder auch in offeneren Kirchen-Gemeinden fragt das Niemand beim Nachbarschaftstreffen. Deren Arbeit könnte man durchaus als linke Arbeit ansehen ohne sie mit linker Theorie großartig zu belästigen. Die meisten Menschen wollen Vieles gar nicht so genau wissen, gerade Negatives, weil das ihr Leben stört, kann ich z.B. bei kranken oder gebrechlichen Menschen gut verstehen.
“Höcke und CO?”
Benötigen wir denn noch einen neuen Führer? Biden hat doch schon Scholz zum Führer Europas ernannt.
Die AFD ist kein Segen, auch wenn sich manche das wünschen um der Regierung eins auszuwischen.
Wenn die erstmal an der Macht sind wirde es böses Erwachen geben.
Man kann bei jedem Massenmord das Links/Rechts-Schema weglassen und stattdessen Ideologie einsetzen. Nach https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser ist Ideologie als Erklärung das einfachere Konzept, welches gemeinsam alle großen Entgleisungen der Menschheitsgeschichte erklärt.
Wenn ideologisch eingenommene Menschen versuchen, ihre Ideologie durchzusetzen, fließt über kurz oder lang Blut. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Islam, Kommunismus, Faschismus, Hinduismus, Veganismus, Tierschutz oder sonstige Ideologie handelt.
Im Kern einer Ideologie steht ein Wir-Gefühl. Mit ‘Wir’ sind dabei die Anhänger der Ideologie gemeint. Enthält die Ideologie ein Element von Zukunftsangst (wenn wir nicht xy machen dann passiert yz), dann wird automatisch Mord legitimiert, da die Anhänger der Ideologie aus Notwehr handeln und deshalb der Mord moralisch gerechtfertigt scheint.
Ideologien der Gegenwart sind Klimaschutz, Covid, Tierschutz, Demokratie(*), Links-Sein, Ukraine.
(*) Demokratie ist eigentlich ein rationales Konzept. Aber wenn eine Bundeskanzlerin Wahlen rückgängig machen kann, gewählte Volksvertreter einen nachträglichen Gesinnungstest machen müssen, ungeliebte Nachrichten verboten werden oder ein Geheimdienst gegen die größte Oppositionspartei vorgeht, dann handelt es sich um eine Demokratie “so-wie-WIR-sie-uns-vorstellen”, also um eine Ideologie.
1. Tierschützer oder Veganer haben noch keine Massenmorde an Menschen begangen, sondern prangern genau diese an Tieren an. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Massenmord an Tieren und Menschen. Wer Tiere massenmordet, und einsortiert in Haus- und Nutztiere, kann das auch mit Menschen machen.
2. Religion ist auch oft nur eine Ausrede, um Besitzstreitigkeiten zu klären oder wer wen beherrscht und versklavt. Das ist die Essenz der Weltreligionen, eine Pyramidengesellschaft aufzubauen und Menschen zu opfern.
3. Die These “Zukunftsangst” halte ich auch nicht zutreffend für alle Massenmorde der Menschheitsgeschichte. Man muss ja nicht Angst vor der Zukunft haben, wenn man meint bestimme Menschen stören und müssen weg. Man muss sich einfach nur überlegen fühlen.
4. “Ideologien der Gegenwart sind Klimaschutz, Covid, Tierschutz, Demokratie(*), Links-Sein, Ukraine.”
Aber du bist natürlich kein Rechter, und hältst dich in dem üblichen Links-Rechts-Schema auf, wenn die Aufzählung so einseitig wird?
5. Demokratie ist überhaupt nicht rational.
Versuche doch mal zu begründen, warum du eine bestimmte Partei wählen würdest, die sich dann um alles kümmert?
Also müsstest du eine riesige Matrix haben, wo du alles bewertest, was sie in Zukunft machen (haha angeblich machen wollen, weil gibt ja Gegenstimmen). In Wirklichkeit wählt die halb-senile Oma was weiß ich den Höcke, weil er so schön blaue Augen hat. Oder der Opa hat gehört bei der BILD, dass ihm die Hartzer und Ausländer die Rente klauen wollen.
Außerdem ist die Diktatur einer Mehrheit keine Gerechtigkeit für die Minderheit. Am Deutlichsten merkt man das bei 51 zu 49 Entscheidungen bei Referenden. Aber meistens sind diese Mehrheiten nicht einmal das, was die Demokratie verspricht, sondern Minderheiten statt Mehrheiten, wie nur teilweise weniger als 20 % der Wähler, wenn es mehrere Optionen, bzw. Parteien gab und/oder viele Nichtwähler.
Im Kosovo gab es gerade nach Protesten ein Wahl mit 2 % Wählerbeteiligung und die sollte durchgezogen werden, weil die NATO das so wollte.
@Georg
“Tierschützer oder Veganer haben noch keine Massenmorde an Menschen begangen, sondern prangern genau diese an Tieren an.2
Nur mal so zur Erinnerung: Adolf war Veganer!!! …und hat er keine Massenmorde begangen???
@Wolf Wetzel
Lieber Herr Wetzel,
gut, mal wieder was von Ihnen hier zu lesen. Auch wenn Sie aus meiner Sicht als Altlinker (der Ende 1962 zum ersten Mal gegen Strauß demonstrierte) ihr Thema pol rechts – pol. links zu speziell, politologisch und narrativ angehen. Unbestritten, daß diese politische Dimension eine der beiden wichtigen Entwicklungskoordinaten ausmacht. Die andere ist die auch von Ihnen erwähnte des gesellschaftlichen Oben – Unten. Bei diesen gehe ich inhaltlich von etwas Allgemeinem aus: der geistigen Krise der entwickelten bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft. Der besonderen Form nach handelt es sich heute sowohl um globale Entwicklungen nach 1989/90 zur zunehmend finanz- und plattformimperialistischen Übermacht dieser Neuen Einen Welt. Die auf schon Jahrzehnte vorher im westlich-imperialistischen Lager ausgeprägte geistige Krisen, Stichworte Postmodernismus, Wertenihilismus und Normenverlust etwa seit Ende der 1970er Jahre, treffen und sie besonders in Europa verstärken und beschleunigen.
Und ja: Roberto de Lapuente hat in “Rechts gewinnt weil links versagt” (2018) in der Tradition von Ernst Blochs Mahnung aus dem antifaschistischen Exil der dreißiger Jahre das Kernproblem von rechts – links plakativ ausgedrückt.
Soweit mal für heute zu einem gedanklichen Rahmen. Sollten Sie nächst hier zum m.E. wichtigeren Oben-Unten-Komplex publizieren, könnte ich mich ausführlicher beteiligen.
Besten Gruß, Alt
Ein sehr guter Artikel.
mehrere der absoluten Grundsätze, wurde gut dargestellt:
“Aber auch ihre defensive Haltung (also ein bisschen für den Weg der Verhandlungen einzutreten) zur deutschen Kriegsbeteiligung im Ukraine-Russland-Krieg, hat einen wesentlichen Kern linken Selbstverständnisses über Bord geworfen: Es gibt keinen imperialen Krieg, in dem eine Linke für eine Seite Partei ergreifen kann und darf. Das ist ein eherner Grundsatz, den wir Rosa Luxemburg (SPD) zu verdanken haben, die die Partei DIE LINKE als Stiftungslogo missbraucht.”
Zur Extremismustheorie:
Nicht nur Links und Rechts sind extremistisch. Nein, die (so genannte) Mitte ist auch extremistisch. Auch Menschen der Mitte können ihre Positionen mit Krieg und Gewalt verbreiten.
Ich würde sogar jede unpolitische Schlägerei, jeden unpolitischen Mord als Extremismus der Mitte bezeichnen.
Ich würde da lieber den Umkehrschluss ziehen. Wenn links und rechts extremistisch sind, dann verweist das auf die Sichtweise aus der Mitte heraus. Das verweist auf eine Parteilichkeit für die Mitte. Für den Linken ist nur der Rechte extrem und umgekehrt. Das Extreme sind keineswegs die Mittel, sondern die Ziele für die die Mittel eingesetzt werden.
Leider lassen mich sowohl Wolfs Ausführungen als auch die bisweilen sehr seltsamen Kommentare dazu nach wie vor ratlos zurück. In den C-Zeiten habe ich mich oft auf Blogseiten begeben, die ich als alter Linker nie angerührt hätte. Oft ist mir dort, was Corona betrifft, sehr viel intelligente und aufrechte Analyse begegnet. Nach dem Telepolis-Putsch blieb ja kaum mehr etwas vom linken Alternativjournalismus übrig. Ich habe natürlich auch bemerkt, wie weit entfernt ich doch von der dort vertretenen Weltanschauung ich bin, was Kapitalismus, Migration USA oder Israel usw. betrifft.
Trotzdem: die Linke als Partei oder auch als linkes Lager ist erst einmal richtig kaputt. Man kann es immer wieder erleben, wenn man auf Friedensdemonstrationen ist oder wie gestern sich zu einer Kundgebung zu Julian Assange in Berlin begibt. Ein fast lächerlich kleiner Haufen Aufrechter ist übriggeblieben. Die Allermeisten aus dem einstigen “linken Lager” erscheinen dort nicht mehr. Entweder weil sie sich zu den Putin-Hasser zählen, oder weil sie wissen, dass sie dort den bösen Querdenkern begegnen werden.
Übrigens: bei der grundsätzlichen Diskussion: “was ist links?” kann man leider nicht am Thema Stalinismus und Niedergang des sowjetischen Imperiums vorbeigehen. Es gibt keine Attraktivität mehr für das, was einst unter “Sozialismus” firmierte (außer für Unbelehrbare). Umgekehrt: immer wieder auf die alten Zeiten des Faschismus zu rekurrieren, alte Schlachten erneut schlagen zu wollen, bringt auch wenig. Wenn der Spruch richtig ist: “Der neue Faschismus wir sagen, ich bin der Antifaschismus”.
Und nun, was die AFD-Frage betrifft. Sicher sind deren Politiker opportun und man findet unter ihnen auch Höckes & Co.. Man muss aber auch daran erinnern, dass sie in den C-Zeiten die einzige Partei (wie die FPÖ in Austria) im Bundestag waren, die durch sehr sinnvolle Reden auftraten. Diejenigen, die in den dortigen Fachausschüssen Leute wie Lausen oder Gunter Frank eingeladen haben, damit deren Argumente überhaupt für den Mainstream hörbar wurden. Kann oder soll man sie also aus Protest wählen (weil die Linkspartei nicht mehr wählbar ist und Stimmen für dieBasis einfach verschenkt sind)? Und weil man der Ansicht ist, dass diese das Land verherrende Ampel-Politik unbedingt zerstört werden oder abgebremst muss? Übrigens nicht, weil man etwa an eine AFD-Regierung glaubte. An dieser Stelle hilft mir “rechts/links” einfach wenig weiter. Und ob es mal eine bedeutsame “Sahra”-Partei geben wird?
Machen wir uns nichts vor: Die letzten drei Jahre waren der empirische Beweis, dass nichts, was mir im Gemeinschaftskundeunterricht zur Gewaltenteilung beigebracht wurde, tatsächlich funktioniert hat. Bewiesen wurde tatsächlich Carl Schmitts Feststellung: “Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.” Und in diesem Sinne waren die Regierungen in diesen drei Jahren “souverän”. Weder hat die Legislative die Exekutive noch die Judikative diese beiden kontrolliert.
Die gegenwärtige Aufregung um die AfD beweist, dass das Ideal der Parteien der DDR-Zustand mit einer Einheitspartei ist und insofern hat man als Demokrat, der noch an die Gründungsidee der repräsentativen Demokratie glaubt, gar keine Alternative zur AfD, denn ohne eine tatkräftige Opposition ist keine Demokratie denkbar.
Der umgekehrte Weg gefällt mir eigentlich besser. Man sollte sich lieber fragen, welchem Zweck “Elitenherrschaft und Führerprinzip” dient. In der Regel geht es um Ausbeutung, die mit Gewalt zementiert werden soll, also um Klassengegensätze, die aufrechterhalten werden sollen. Die zugehörigen Ideologien rechtfertigen, die gesellschaftliche Sortierung in Ausbeuter und Ausgebeutete. Das ist der Grund der Ungleichheit oder der fehlenden Gleichwertigkeit der Menschen. Das hat den Vorteil, dass man kein Leitideal braucht, das ja zunächst irgendwie willkürlich gewählt erscheint. Irgendwie dogmatisch, warum man sich einen universellen Humanismus als gesellschaftliches Ideal wählt. Man braucht nur dieses Ideal angreifen, schon kippt die ganze Ableitung.
Nein. Das ist keine inhaltliche Bestimmung, sondern eine moralische Verurteilung. Da könnte man gleich sagen: “Rechts” erkennt man daran, dass sie das Böse wollen. Nein. “Rechts” ist eine Radikalisierung des nationalen Standpunkts, der dem Erfolg der Nation in der ökonomischen und militärischen Nationenkonkurrenz alles unterordnet. Daraus folgt dann notwendig Barbarei.
Genau. Das ist schon lustig, wie hier Staatsschulden als Vermögen verkauft werden.
Das sollte sich ein Häuslebauer mal trauen, seine Hypothek als Wohn-Sondervermögen zu beschönigen. Oder Konsumentenkredite als Konsumsondervermögen zu bezeichnen. Sowas kann nur der Staat – ohne gleich ausgelacht zu werden.
Genau. Das impliziert, dass Krieg, der unzweifelhaft deutschen Interessen dient, von der AfD nicht beanstandet werden würde.
Für die Wahl des AfDlers in Sonneberg wurden fünf zusätzliche Steilvorlagen geliefert.
1. Die Wahlempfehlung der CDU für ihren Kandidaten.
2. Die Wahlempfehlung der SPD für den CDU-Kandidaten.
3. Die Wahlempfehlung der FDP für den CDU-Kandidaten.
4. Die Wahlempfehlung der Grünen für den CDU-Kandidaten.
5. Die Wahlempfehlung der Linken für den CDU-Kandidaten.
Wer einen Brass auf nur eine dieser Parteien hatte, wurde noch weiter in Richtung AfD bugsiert.
Naja trotzdem ist die AfD die einzige Partei die aktuell gegen den Ukraine Krieg ist Punkt. Ich bin im Kommunismus aufgewachsen und wurde auch so erzogen in der Schule bin aber trotzdem kein Kommunist geworden und ich weiß auch das die Faschisten Linke waren denn Sozialismus und Deutsche Arbeiter Partei sind nun einmal Linke Attribute. Sie hatten nur deshalb so viel Zulauf weil sie auch noch national waren damit wurden die Leute alle getäuscht. Sie haben alles Missbraucht und deshalb sind wir deutschen eigentlich das erste Opfer. Und danach kam der Spitzbart und hat 53 die Leute nieder schießen lassen und danach kam Erich und hat auch schießen lassen nur weil die Leute eine Andere Meinung hatten als die Linke vorgegebene Einheitsmeinungen wie aktuell wieder. Also wie wir sehen hat sich nicht viel verändert die letzten fast 100 Jahre. Es funktioniert nämlich nur damit es auch den Arbeitern gut geht die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard so wollen die Leute nun einmal leben. Selbst die Einwanderer wollen so leben deshalb auch der AMG oder M5.
Das in der DDR war kein Kommunismus, sondern Realsozialismus. Faschisten waren keine Linken. Über links oder rechts entscheiden auch keine Attribute. Und nein die Nationalsozialisten waren tatsächlich national, damit wurden die Leute nicht getäuscht. Deswegen wurden sie gewählt, nicht weil sie sozialistisch waren.
Bezogen auf eine räumliche Orientierung ist die „Mitte“ zwischen links und rechts die Person, die sich orientiert, also jedes Lebewesen. Im Unterschied zu den hiesigen politischen Flachköpfen können sich natürliche Lebewesen auch vorwärts und rückwärts bewegen, auch nach oben oder unten. Lebewesen sind dreidimensional, nicht eindimensional.
Politisch betrachtet gibt es keine „Mitte“ zwischen links und rechts, in einer demokratischen Gesellschaft jedoch Kompromisse zwischen linken und rechten Forderungen. Wer sich selbst als „Mitte“ fabuliert, will sich über demokratische Prozesse stellen, also die Herrschaft wider eine Demokratie übernehmen. Und die derzeitig herrschende Riege, die sich selbst jahrzehntelang als „Mitte“ bezeichnete, neuerdings sogar als „links“ (was ein Hohn!), bezeichnet alle ihre Kritiker als „rechtsextrem“. Die herrschende OED (Oligarchische Einheitspartei Deutschland) – habe ich gerade in der Berliner Zeitung gelesen, vielen Dank für den Artikel – rückt immer weiter in die neoliberale, rechtsautoritäre Ecke, deren Vorbild Pinochet ist.
Ecke – was meine ich damit? Eindimensionale Wesen können das Konzept „Ecke“ naturgemäß nicht verstehen. In der Eindimensionalität gibt es keine „Ecken“.
Wie wäre es denn zur Abwechslung mal, wenn dreidimensionale Lebewesen aufhören würden, eindimensional zu „denken“?
Erster Schritt: Zweidimensionalität zu erfassen suchen, auch politisch. Dazu braucht man einen Kompass, nehmen wir den:
https://politicalcompass.org/germany2021
Wowsa! Alle im Reichstagsgebäude sitzenden Parteien streben in die rechtsautoritäre Ecke! Na sowas.
Erfasst man die zweite Dimension, klären sich viele Verwirrungen und Vernebelungen auf. Z. B. auch meine persönlichen, die in der Frage bestanden, weshalb ich als links-libertäre Seinsweise Äußerungen eines amerikanischen Republikaners und Klassenfeindes wie Ron Paul für durchaus bedenkenswert hielt. Er ist zwar rechts, aber immerhin libertär. Da gibt es ein deutliches Kompromissfeld zwischen links und rechts.
Hierzulande steht nicht ein Konflikt zwischen links und rechts im Vordergrund, sondern es geht um Herrschaft/Unterdrückung vs. freies Volk. Es ist die Herrschaftsriege, die links und rechts gleichermaßen unterdrücken will. Von daher gibt es einen Solidarpunkt zwischen allen Freiheitsliebenden gegenüber der rechtsautoritären, neoliberalen, skrupellosen Riege von Soziopathen, die nicht in einem Knast oder einer Anstalt hocken, sondern mit ihren Milliarden Billionen abgreifen wollen und sich dazu Ansammlungen von Hofnarren wie u. a. der OED bedienen.
Es ist doch mittlerweile geradezu grotesk, welches Bild die Hofnarren und ihre Medien abgeben.
Ich erinnere mich noch an Christopher-Street-Days in den 80er und 90er Jahren, die hatten noch eine Bedeutung, waren Ausdruck eines Aufbegehrens und eines Drangs nach Freiheit, zudem Ereignisse, die von einer fröhlichen Stimmung geprägt waren. Deren Anliegen unterstützten meine Frau und ich gerne, weil wir für Toleranz, Akzeptanz, für ein gesellschaftliches Miteinander eintraten.
Und heute? Da kommt eine von Milliardärsstiftungen finanzierte Propagandaclique daher und will „LGBTQIA+“ als moralinsaures Spießerdogma über die Gesellschaft auskippen. Nix mehr Fröhlichkeit, sondern Hass und Hetze gegen Widerwörtler. Statt Spaß und Freiheit überall nur noch mutierte Gartenzwerge. Die Verwirrung über links und rechts weitergetrieben in die Verwirrung über das eigene Geschlecht. Selbst in Amtsschreiben heißt es nun „sie/er, Anrede: Frau/Herr“, um die Bürgernden bezüglich der Anrede in einem Antwortschreiben zu orientieren – das ist doch Aberwitz! Grotesk. Absurd.
Und diese Groteskheit, dieser Aberwitz, diese fortlaufenden Absurditäten sind nichts anderes als Ausdruck eines Faschismus neuer Art, eines globalen Faschismus, dessen Protagonisten, überdimensioniert reiche Soziopathen in Verbund mit soziopathischen Regierungsposteninhabern (Public-Private-Partnership, wie z. B. die WHO, das Zeichen, das alle Regierungen nur noch privat betrieben werden) danach trachten, alle Lebewesen, insbesondere alle Menschen restlos zu verwerten.
„Faschismus“ ist ein zu schwaches Wort dafür. Es ist das absolut Böse, das gerade vor sich geht.
1936 war das Jahr, in dem freie Menschen das letzte Mal um die Freiheit für alle Menschen kämpften, die Mujeres Libres. Franko gewann und tradierte das „Dritte Reich“, das noch immer nicht beendet ist.
Mit den Mujeres Libres haben wir zugleich den Blick auf die dritte Dimension: human-sozial vs antihuman-antisozial.
Wer eine dreidimensionale Sichtweise einzunehmen bereit ist, denkt vielleicht noch einmal neu nach, über das „links-mitte-rechts“-Gewäsch der Propagandamedien.
@Ohein
Ja, Ihre Erinnerung an die Mujeres Libres, die aktiv bes. in Barcelona in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre kämpften, ist m.E. wichtiger als das mainstreamige feuilletonische Gewäsche (wie Bloch sowas nannte) um die politische Gesäßfrage (so Henning Eichberg sarkastisch). Der Dokumentarfilm: Vivir la utopia [Utopie leben] (1997) von ARTE steht immer noch hier im Netz https://www.youtube.com/watch?v=sqyFdl4AuNE
Gruß, Alt
Vielen Dank für diesen Link!
Ganz zuerst: Die Bundeswehr wurde tatsächlich kaputtgespart. Heeresstruktur”reform” 2 bis inTeilen 5 habe ich miterlebt. Das Kaputte am “Sparen” ist aber nicht allein an der Höhe des Verteidigungshaushalts zu bemessen sondern vorwiegend am Austausch teurerer Einsatzmittel gegen qualitativ deutlich minderwertigeres Zeugs, seien es die unsäglichen Kampfstiefel, der Flecktarn Schlabberstoff oder andere, deutlich weniger einsatztaugliche Ausstattung. Die AfD mag absolut beurteilt inakzeptabel sein, Im Vergleich zu den anderen Rechtsextremen wie SPD,CD/SU,Grünen oder SchonlangnichtmehrLINKEn sind die nicht wirklich ekliger. Grundgesetzfeindlich wie ein Kanzler, der entgegen GG Art.1 “keine roten Linien” kennen will oder wie die Meute der Coronaterroristen müsste die AfD erst noch werden. Ok, der Rassismus/die primäre Aversion der AfD richtet sich gegen illegale Migranten, kann man doof finden. Der Rassismus/die primäre Aversion der Grünen und weiter Teile der SPD richtet sich gegen die eigenen Bürger, finde ich als Betroffener natürlich viel blöder, und gegen das Grundgesetz sowie rechtsstaatliche Prinzipien wie Unschuldsvermutung und Verhältnismässigkeit der Mittel, finde ich absolut inakzeptabel.
Sollte irgendwer eine tatsächlich Arbeitnehmer,Familien,Menschenfreundliche,Grundgesetzkonforme Partei gefunden haben bitte ich um Rückmeldung.
Meine Empfehlung als Freund aller Menschen 🙂
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anarchistische_Pogo-Partei_Deutschlands
Als Wahlhelfer und Bürger der Bundesrepublik Deutschland kann ich nur bestätigen/sagen daß die Wahlen immer noch Frei und Geheim sind! Nicht zu wählen ist nicht schöner, als nicht wählen zu können! Ansonsten gründet Parteien und macht es selbst besser als die Anderen.
“Ganz zuerst: Die Bundeswehr wurde tatsächlich kaputtgespart. ”
Lachhaft. Wie man etwas kaputtsparen kann indem man es mit Geld vollstopft möchte ich mal sehen. Aber die Bundeswehr (und vor allem NAhTOd) tatsächlich kaputtsparen – genau das ist mein Wunsch und Wille und Hoffnung für eine bessere Zeit.
Wie oben beschrieben. Geldverbrennung wie zum Beispiel bei der dysfunktionalen Peinlichkeit “Flugkörper Taurus”, dafür dann Kaputtsparen in funktionsrelevanten Teilen wie z.B. Ausbildung und Ausrüstungsqualität.
Einsatztauglichkeit untergeordnet unter Beschaffungspreis,Sparanordnungen die die Logistik (zer)stören,etc. Wenn man systemische Fehlstrukturen nur durch “zukippen mit Geld” beheben will oder die offiziell “zur Ertüchtigung der Bundeswehr” angemeldeten Sonderschulden nur in der BW zwischenlagert und dann in das Fass ohne Boden Ukraine weiterleitet dann führt das diese Fehlentscheidungen nur konsequent fort.
das politische links-rechts-Schema ist pure Spaltungs-Agenda. Wer die multidimensionale Welt des Politischen (das Wirtschaft, Gesellschaft, Organisationsstrukturen, Informationsvermittlung, Kultur, Wissenschaften, Weltbilder, Spiritualität, … kurz: das ganze organisierte menschliche Leben umschließt) auf ein eindimensionales Koordinatensystem zwischen “rechts” und “links” verengt, wo eine Position dann ein nulldimensionaler Punkt ist, ist selbst nulldimensional unterwegs.
Es gibt keine größere und wirkungsvoller Spaltungs-Agenda als das allerorten ertönenden “links”-“rechts”-Gekreische. “Links” ist genauso wie “rechts” ein von den Herrschaften inszenierter und gesteuerter Popanz. “Links” wird bei uns vorwiegen für begeisterungsfähige, jugendliche, testosteron- und adrenalingeschwängerte Abenteuerer (“Aktivisten”) inszeniert, “rechts” für ältere, desillusionierte, konservative “Fortschritts”-Geschädigte. Im Osten wird das etwas anders aufgezogen (da wird die junge Neonaziszene vom Verfassungschutz mehr gepflegt). Anpassungsfähigkeit, Variabilität der Methoden ist das zentrale Element “neoliberaler” Weltbeherrschung.
Wir werden so etwas von verarscht – und viele, gerade “Linke” lassen sich offensichtlich gerne verarschen so lange, sie noch ihrer Lebenslüge (Marx-Lenin-Wein-Küchendiskussionen, “commandante che guevara”, bella chiao”, “hoch die int. Solidarität”, “alerta, alerta, ..”, …) nachlaufen können.
Soviel aneinandergereihte Plattheiten sprechen doch eher für genau das, was ich eingangs als neoliberales Ziel benannt (mit dem Zitat von dem Soziologen Didier Eribon) habe. Mach alles gleich und egal und dann kann man jeden Irrsinn gut finden. Wenn man Messer und Gabel für eine passable Lösung hält, dann ändert sich das nicht, wenn man mit einer Gabel jemand die Auge ausstechen kann. Verstehen Sie?
“Plattheiten” sagt der Meister der Plattheit – ohne Belege bringe ich das, wie Sie ja auch – braucht man in Ihren Kreisen doch nicht. Einzig Meinungsführerschaft (Reichweite, Zugang zu Plattformen, bevorzugte Verbreitung, Image) und Seilschaften zählen. Ich hatte es schon mit anderen von Ihrer Sorte zu tun.
Bin mit der Definition von Rainer Mausfeld einverstanden. Er hätte sich allerdings überlegen sollen, ob er da bei den Richtigen mitmacht, wenn er Ken Jebsen und Rubikon beehrt. Nun ja, beides hat sich ja erledigt.
In Europa haben wir derzeit keine nennenswerte Linke, die diese Ziele kraftvoll vertritt. Wohl aber in Südamerika, wo nun von Honduras bis Feuerland Linksparteien regieren. Deren Erfolg oder Misserfolg wird weltweit Ausstrahlung haben. Mein Eindruck: die machen vieles richtig. Obwohl sie in einigen Staaten Schwierigkeiten haben, überhaupt erst mal eine Parteiorganisation aufzubauen, nach Jahrzehnten der Unterdrückung.
Sehr erfreulich ist der kraftvolle Einsatz, um klimaneutral zu wirtschaften. Da sehe ich in allen Ländern bedeutende Anstrengungen. Das nämlich ist heute die Achse, um die sich alles dreht. Weltweit sind Rechtspopulisten aus dem Boden geschossen, deren Ziel es überall ist, die Energiewende zu sabotieren. Das ist kein Zufall, die werden von der Fossil- und Atomindustrie gepampert.
Heißt umgekehrt: wenn kein Tropfen Erdöl mehr verbrannt wird, sind die wieder weg. Da müssen wir hin.
Klar ist: Nur wenn die Klimaneutralität die Menschen nicht verarmen lässt, können die Rechtspopulisten zurückgedrängt werden.
Wenn Klimawende heißt: Gürtel enger schnallen, Opfer bringen – das übliche neoliberale Gelaber halt – dann muss man sich nicht wundern, wenn die Rechten dann zu den neuen Arbeiter- (und Arbeitslosen-)Parteien werden.
Sauertöpfische Verzichtsmoral wird Unterprivilegierte nie erreichen.
34 Prozent AfD in Thüringen und eine ganze Reihe von Landräten und Bürgermeistern sollte von einer klugen Ökologiebewegung daher als konstruktiver Denkzettel aufgefasst werden – und nicht impulsiv mit primitiver Wählerbeschimpfung beantwortet werden.
Danke. Gute Betrachtung.
Kurzer Test zur Überprüfung einer Unverträglichkeit von „links“ und „rechts“
Alle sich entweder als „links“ oder als „rechts“ verortende Mitforisten sollten ihre Übereinstimmung oder ihre Ablehnung zu folgenden Aussagen kundtun:
Kinder sollten gefördert, nicht verprügelt und gequält werden.
Bildung ist ein hohes Gut, das allen zuteil werden sollte.
Sterbenskranke Menschen sollten nicht isoliert verrecken.
Von der eigenen Arbeit sollte man seinen Lebensunterhalt bestreiten können.
Am Boden liegende Menschen tritt man nicht, sondern hilft ihnen.
Sämtliche Kliniken sollten geschlossen/abgewickelt und die Krankenkassenbeiträge, wie üblich, verdoppelt werden, damit mehr Dienstwagen mit noch besseren Massagesitzen ausgestattet werden können.
Die Gebühr für den Staatsfunk (ARD, ZDF) muss verdreifacht werden, weil sonst die Pausenlosigkeit der Propaganda nicht gewährleistet werden kann.
Hallo Ohein,
ich gehe mal hoffnungsfroh davon aus, das die meisten sehr wohl wissen, was sie links und rechts zuordnen können.
Hallo Wolf Wetzel,
schön, dass Sie hier antworten. Da muss ich doch auch gleich antworten (kann meine Klappe eh nie halten).
Sämtliche im Bundestag vertretenen Parteien lehnen die ersten 5 Aussagen ab, stimmen den letzten beiden zu. In diesem Forum dürfte es mehrheitlich umgekehrt sein.
Die den Auftraggebern der Hofnarren folgenden Propagandamedien – seien sie per Staatsgewalt zwangsfinanziert oder direkt von den Auftraggebern finanziert – bezeichnen alle Kritiker der rechtsextremen Regierung als rechtsextrem.
Ja, es gibt Linke, die wissen, wer oder was links ist. Es gibt auch Rechte (i. S. v. konservativ), die wissen, was recht(s) ist. „Offiziell“, also dem Krakeele der Regierung, des Staatsfunks und der Konzernmedien nach, gelten Linke – und witzigerweise auch „Konservative“ wie z. B. Guerot – als „rechtsextrem“.
Die Absurdität der Hofnarren und ihrer Medien kennt keine Grenzen („rote Linien“) mehr. Der Aberwitz als Staatsform, das Groteske als Gesellschaftsformation.
Die Abgeordnetenversammlung im Reichstag, die extrem nach rechts gerückt ist – ein Wunder, dass das Gebäude noch nicht umgekippt ist – bezeichnet ihre Kritiker als rechtsextrem, um sich selbst als angeblich „links“ darzustellen.
Man sollte eine Zeit lang auf Zuschreibungen wie „links/rechts“ verzichten und stattdessen die zentralen Anliegen ausformuliert hervorheben. Oder so: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.
Die Taten dieser Regierung hier sind von einer so abgrundtiefen Bösartigkeit geprägt, dass man dafür erst einmal um die adäquaten Bezeichnungen ringen muss. Doch, hups, während man um Worte ringt, ist es schon zu spät. Die Uranmunition ausgeliefert, das Volk ruiniert, die Atomraketen startbereit.
Das Ziel, „endlich“ einen Atomkrieg vom Zaun zu brechen, ist bald erreicht. Das ist doch, worauf diese Hofnarren, diese Popanze – ob sie sich Die Linke, SPD, FDP, CDU, CSU, AFD oder – ganz rechts außen – Grüne nennen – hinaus wollen. Und mir selbst ist scheißegal, wer links ist oder ursprünglich rechts war, in der nuklearen Einöde gleichen sich alle.
Die Bundesregierung unterstützt die Ukro-Faschos, deutsche Waffen gegen Russland, das eigene Volk in die nächsten Kohlrübenwinter gezwungen – mehr rechtsextrem geht nicht.
Oui, madame.
Il tourne en des milliers de pas
Qui ne mènent nulle part
Dans un monde de béton
Aux arbres de barreaux fleuris
Fleuris – De désespoir
(Nicht, das ich den Typ , von dem der Song handelt, mag, aber den Songtext finde ich gut.)
Musikalisch so:
https://www.youtube.com/watch?v=UjtMq4Xo2X8
Widerstand – das ist die „Grande Nation“, Deutschland ist dagegen Kriechenland. Beim Kriechen spielt es keine Rolle, ob es nach links oder rechts geht.
Noch einmal „Trust“:
https://www.youtube.com/watch?v=WfD8Dnh2xho
Bleiben Sie bitte weiterhin hoffnungsfroh und ihrem Leisten (dem Schreiben guter Artikel) treu.
PS:
Noch ein Song, der netterweise meine grundsätzliche Haltung (“Lumpenpazifismus”, wie es heißt) kennzeichnet;
https://www.youtube.com/watch?v=1q-Ga3myTP4
PPS:
Mujeres Libres Nachfahrin:
https://www.youtube.com/watch?v=LWHJJbbPkPg
Und was hat Deutschland zu bieten? It`s a shame.
Eine weitere gute Rede (bitte auf Nordstream 2-Hinweis achten):
https://www.youtube.com/watch?v=QMXejvS2u0o
Im Disput zwischen Conny und Krim (i. W. ab 4. Juli 2023 um 13:48 Uhr) sind gute Argumente gefallen, aber erstaunt hat mich, daß sein Anlaß im Artikel darin nicht zum Stein des Anstoßes wurde, nämlich (Wetzel):
Müsste ich unter solchem Schema argumentieren (was ich für untauglich halte), würde ich glatt das Gegenteil sagen, das ist rechte Kritik. Für Staats- und Rechtsidealisten sind Kapitaleigentümer und politische Klasse ein notorischer Hort und Born von Verschwörungen gegen das Volk, welche unter völkische Kontrolle zu stellen sind.
Leute, die eine Kritik der politischen Ökonomie kennen – landläufig also “Marxisten” – wissen das besser. Zwar wissen sie auch, daß die beiden genannten Stände – wenn man sie zusammenfasst sind es welche, der Begriff der “Klasse” entfällt in dieser Summe – Hort und Born notorischer Verschwörungen sind, aber das Ziel und Objekt der Verschwörung nennen sie – wie schon Adam Smith – Gemeinwesen … und das ist etwas völlig anderes, als “Volk”.
Letzteres zu wissen, bedarf es eben der “Kritik der politischen Ökonomie”, von der ich voran schicken will, daß es sie vorkapitalistisch nicht geben konnte, weil es vorkapitalistisch keine “politische Ökonomie” gegeben hat!
Raub und die verschiedenen Formen von Sklaverei, die nicht Lohnsklaverei sind, haben sowas nicht, wenn man mal – theoretisch unsauber, aber praktisch läßlich – das Reproduktionsverhältnis zwischen urbanen und Landständen beiseite läßt, sie beruhen in jeder Phase auf roher Gewalttätigkeit.
Erst im Kapitalverhältnis wird das Ausbeutungsverhältnis eine ökonomische Reproduktion der Gewalt- und Herrschaftsverhältnisse, und über ein paar Erklärungsschritte kommt der Kritiker zu dem Schluß, das “Gemeinwesen” des Kapitalverhältnisses und der es stützenden politischen (Gewalt-)verhältnisse sei das Geld, das Ding, das imperativ vermehrt gehört, damit das Reproduktionsverhältnis funzt.
Deshalb sind die Herrschaftsverhältnisse im Kapitalismus überwiegend unpersönlich. Vorsicht! “Unpersönlich” heißt nicht “abstrakt”, wie die Adornisten und ihre Epigonen nicht müde werden, zu behaupten.
Unpersönlich heißt vielmehr: Die Subjektivität, die im Reproduktionsverhältnis tätig wird und tätig werden muß, ist es, was nur geht, indem die biologischen Subjekte ihr tätiges Vermögen den im Kapitalverhältnis wirksamen Aufgaben und Zwecken leihen.
In Krims und Frisbee’s Rede figuriert das als “Rolle”, aber das ist ein schlechter, weil psychologisierter Ausdruck, der dem Zusammenhang mehr oder minder beabsichtigt seelische Motive unterlegt. Es sind aber ökonomische “Motive” am Werke! Nicht das Subjekt wählt eine Rolle, sondern die ökonomischen Verhältnisse wählen die Subjekte. Falls Letztere das zurückweisen, oder sich gegen die Zumutungen wirksam sträuben, werden sie aus dem Zusammenhang praktisch auf dieselbe Weise eliminiert, wie untaugliche Waren aus ihm eliminiert werden – untauglich in dem Sinne, daß sie “kein Geld bringen”.
“Charaktermaske” – ein Ausdruck von Marx oder Engels, wenn ich recht erinnere – ist deshalb ein treffenderes Wort, aber es ist outdated, weil der ehemals poetisch – dramatische Begriff des “Charakters” vollständig in psychologische Ausdeutungsgewohnheiten moralischer Individuen aufgehoben worden ist, und entsprechend notorisch mißverstanden werden dürfte.
Unter dieser Kautele mag ich anfügen, warum ich oben “überwiegend unpersönlich” geschrieben habe. Ein bleibendes persönliches Moment darin nenne ich “patriarchal”, ohne jetzt näher zu bestimmen, was das sein soll. Der Vollständigkeit halber.
Wetzel und Conny wollen eine “Kritik” von etwas, was sie möglicherweise gelegentlich “Kapitalverhältnis” nennen, ohne recht wissen zu wollen, was das ist, weil sie recht eigentlich gegen die Obrigkeit mobil machen wollen.
Das ist etwas, was rechte “Kapitalismuskritiker” und eine Sorte “Linker”, die vor langer Zeit mal aus gutem Grunde “Spontis” hießen, gemein haben.
Beides ist bestenfalls ein Auftakt für irgend etwas, das aus dem kapitalistischen Reproduktionsverhältnis heraus führen könnte, nicht mal ein Anfang!
Man muss “Rolle” nicht psychologisch auslegen. Ich denke da ans Theater. Das Stück ist geschrieben, die Dialoge liegen fest. Das ist der Kapitalismus. Was dann noch folgt, ist lediglich das Casting. Also wer füllt die feststehende Rolle aus. Der Schauspieler wählt seine Rolle nicht selbst, sondern er wird nach Eignung für die Rolle ausgewählt. Ich finde das passt.
Krim gibt mir eine unwillkommene Gelegenheit, etwas zu illustrieren.
Sie tritt als Kampfnudel auf, kein Argument, aber Gegenrede, etwas, das zumindest in der Sozialisation älterer Geschlechter bei Personen, die das Teenageralter hinter sich hatten, eine vorzüglich “weibliche” Domäne gewesen ist, “weiblich” im Sinne von Gender, nicht Geschlecht.
Und dann und deshalb macht sie Fehler, verfällt auf Unsinn, indem sie “an Theater denkt”.
Mensch, im Theaterstück stehen Verlauf und Ende fest, aber wir reden hier über die Sphäre der Konkurrenz, ökonomische Konkurrenz im engen Sinne, Konkurrenz um und in Karrieren, Konkurrenz der Geschlechter, Konkurrenz in der politischen Sphäre und in der Grauzone zwischen Politik, “Wirtschaft” … und kriminellen Verbänden.
Dort stehen Verlauf und Resultat nicht fest und sind tatsächlich gebunden – wenngleich auf statistische und kulturelle Weise – an Personen. Konkurrenz IST persönlich, deshalb kann Frisbee oben mit allem Recht subjektiven (Vor-)Urteilsvermögens verkünden (sinngemäß) “Alles Arschlöcher”, aber die Zwecke, die zur Auswahl stehen, die Mittel, die zur Verfügung stehen, und die Ziele, die sich aus dem Verlauf ergeben, sind unpersönlich.
Deshalb ist das Produkt eines archetypischen Arschloches ein Ego, das sich alle Mühe gibt, das Unpersönliche seines Tuns in persönliche Motive zu übersetzen, ALS persönliche Motive zu deuten und in entsprechenden Formen und Gestaltungen zu betreiben.
So wird es ggf zum archetypischen Hassobjekt, bestes Beispiel im Rahmen des Overton-Forum ist “Bébé” Baerbock, und will das so, ist stolz darauf.
Nix davon hat mit “Theater” zu tun, jedenfalls nicht mit der Theaterkultur, allenfalls – und das mittelbar – mit deren psychologischer / medialer Deutung und Kultivierung.
Ja, die Konkurrenzsubjekte sind “Arschlöcher”, alle, sie scheiden gesellschaftlichen Input als Kacke aus – überwiegend Moralkacke – in der sich vorzüglich Unverdautes als iwie nutzwertes findet, aber das geschieht, indem sie sich zu Konkurrenzsubjekten machen und bilden lassen, in den allermeisten Fällen zu ihrem Schaden. Jedenfalls wenn man das Resultat der Egos mit der “Rohware” der Kinder vergleicht, aus denen sie gemacht sind.
Hoast mi.
Dein ständiges grundloses Rumgepöbel geht mir langsam auf den Sack. Bist du 4 Jahre alt, oder warum denkst du, dass dein Mangel an Selbstbeherrschung in Ordnung geht.
Bloß weil du dein Ego als Oberlehrer bestätigen willst, hältst du alle anderen systematisch für Idioten. Deshalb findest du das Argument nicht und schon geht deine sexistische Phantasie mit dir durch.
“Rolle” ist erstmal ein Ausdruck aus der Soziologie, nicht der Psychologie.
Aber klar, wer daran erinnert kann nur eine alte Kampfnudel sein. “Nix davon hat mit „Theater“ zu tun” (TomGard) “Nix” stimmt halt nicht, die Gemeinsamkeiten habe ich oben erklärt und die sind dann wohl auch der Grund warum der Begriff “Rolle” auf die “soziale Rolle” übertragen wurde. Gemeint ist eine soziale oder gesellschaftliche oder ökonomische Funktion. Dass ein Begriff, der auf eine andere Sphäre übertragen wurde, nicht identisch mit seiner Ursprungsbedeutung ist, (obwohl es Gemeinsamkeiten gibt) dürfte nicht schwierig einzusehen sein.
Nein, wir reden nicht über Konkurrenz, Wir reden darüber, was eine vernünftige Kritik an einer besonderen, mächtigen Kapitalistenpersönlichkeit wäre. Ist das ihre Tätigkeit als Kapitalistist also ihre ökonomische Funktion oder was genau wäre zu kritisieren. Da fällt dir nur ein an Worten rumzumäkeln, ob man “Charaktermaske” oder “Rolle” sagen darf. Charaktermaske ist dir nicht zeitgemäß genug. Da fällt dir aber plötzlich die Verbindung zum Theater selber auf: “weil der ehemals poetisch – dramatische Begriff des „Charakters“…” – ah da schau her, TomGard die alte Kampfnudel. Gegenrede ohne Argument, TomGard ist eindeutig eine Frau, natürlich nur eine sozial anerzogene “im Sinne von Gender, nicht Geschlecht.” Statt dir vom Zeitgeist die Begriffe vorschreiben zu lassen, und dich drum zu kümmern, ob ein Begriff auch trendy genug ist, könntest du auch einfach den marxschen Begriff erklären.
An wen erinnert mich das bloß? Es liegt mir auf der Zunge , aber ich komm einfach nicht drauf. Bill Gates ist es nicht, Elon Musk auch nicht, irgendwas mit T. – Tom Gerhardt vielleicht, nah dran, aber nicht so komisch… – irgendwann fällt’s mir noch ein.
…Um zum Thema zurückzukommen. Was willst du jetzt tun? Was ziehst du daraus für einen Schluss? Was willst du Conny mitteilen? Willst du wirklich Ego-Kritik betreiben?
Willst du z.B. Jeff Bezos hinterhecheln und erklären wie er “das Unpersönliche seines Tuns in persönliche Motive” übersetzt, und dafür “entsprechenden Formen und Gestaltungen” findet? Das sind nichts anderes als die Schönrednereien seiner Funktion als Kapitalist. Also sowas wie persönliche Ideologie. Kann man machen – ist aber ein hartes Brot. Und lohnt nur bei Personen, wo eh schon ein großes öffentliches Interesse besteht.
Dein ständiges grundloses Rumgepöbel geht mir langsam auf den Sack. Bist du 4 Jahre alt, oder warum denkst du, dass dein Mangel an Selbstbeherrschung in Ordnung geht.
Bloß weil du dein Ego als Oberlehrer bestätigen willst, hältst du alle anderen systematisch für Idioten. Deshalb findest du das Argument nicht und schon geht deine sexistische Phantasie mit dir durch.
“Rolle” ist erstmal ein Ausdruck aus der Soziologie.
Aber klar, wer daran erinnert kann nur eine alte Kampfnudel sein. “Nix davon hat mit „Theater“ zu tun” (TomGard) “Nix” stimmt halt nicht, die Gemeinsamkeiten habe ich oben erklärt und die sind dann wohl auch der Grund warum der Begriff “Rolle” auf die “soziale Rolle” in der Soziologie übertragen wurde. Gemeint ist eine soziale oder gesellschaftliche oder ökonomische Funktion. Dass ein Begriff, der auf eine andere Sphäre übertragen wurde, nicht identisch mit seiner Ursprungsbedeutung ist, (obwohl es Gemeinsamkeiten gibt) dürfte nicht schwierig einzusehen sein.
Nein, wir reden nicht über Konkurrenz, Wir reden darüber, was eine vernünftige Kritik an einer besonderen, mächtigen Kapitalistenpersönlichkeit wäre. Ist das ihre Tätigkeit als Kapitalistist also ihre ökonomische Funktion oder was genau wäre zu kritisieren. Da fällt dir nur ein an Worten rumzumäkeln, ob man “Charaktermaske” oder “Rolle” sagen darf. Charaktermaske ist dir nicht zeitgemäß genug. Da fällt dir aber plötzlich die Verbindung zum Theater selber auf: “weil der ehemals poetisch – dramatische Begriff des „Charakters“…” – ah da schau her, TomGard die alte Kampfnudel. Gegenrede ohne Argument, TomGard ist eindeutig eine Frau, natürlich nur eine sozial anerzogene “im Sinne von Gender, nicht Geschlecht.” Statt dir vom Zeitgeist die Begriffe vorschreiben zu lassen, und dich drum zu kümmern, ob ein Begriff auch trendy genug ist, könntest du auch einfach den marxschen Begriff erklären.
An wen erinnert mich das bloß? Es liegt mir auf der Zunge , aber ich komm einfach nicht drauf. Bill Gates ist es nicht, Elon Musk auch nicht, irgendwas mit T. – Tom Gerhardt vielleicht, nah dran, aber nicht so komisch… – irgendwann fällt’s mir noch ein.
…Um zum Thema zurückzukommen. Was willst du jetzt tun? Was ziehst du daraus für einen Schluss? Was willst du Conny mitteilen? Willst du wirklich Ego-Kritik betreiben? Willst du z.B. Jeff Bezos hinterherhecheln und erklären wie er “das Unpersönliche seines Tuns in persönliche Motive” übersetzt, und dafür “entsprechenden Formen und Gestaltungen” findet? Das sind nichts anderes als die Schönrednereien seiner Funktion als Kapitalist. Also sowas wie persönliche Ideologie, (möglicherweise auch Firmenphilosophie). Kann man machen – ist aber ein hartes Brot. Und lohnt nur bei Personen, an denen eh schon ein großes öffentliches Interesse besteht.
“[D]er Begriff „Rolle“ [wurde] auf die „soziale Rolle“ in der Soziologie übertragen. Gemeint ist eine soziale oder gesellschaftliche oder ökonomische Funktion.”
Wenn das “gemeint” sein soll, warum sagste dann “Theater”, warum benutzt Du eine Analogie, wenn doch die “Funktionen” schon vielfach in der Debatte waren, ohne zugleich meiner Scheidung von “persönlich” und “unpersönlich” zu widersprechen? Denn in einer dramatischen Rolle gibt es diese Unterscheidung nicht, sie wird allenfalls vom Publikum an sie heran getragen! Die Analogie taugt nicht.
Ich sag Dir, warum Du das tust: Weil Du das Problem der Frage nach Subjekt und Objekt in diesem Verhältnis umgehen willst. Wer schreibt die vorgebliche “Rolle”? Ein tauglicher Begriff der Konkurrenz, den ich angerissen habe, beantwortet die Frage – zumindest allgemein. Die Konkurrierenden tun es, sie erfinden den “subjektiven Faktor” der objektivierten / verdinglichten gesellschaftlichen Verhältnisse für einander – und darüber für sich.
Aber es stimmt natürlich, meine Provokation hätte ich stecken lassen sollen.
Eben habe ich nochmal nach dem Wort “Rolle” gesucht. Ich habe das gar nicht benutzt, bevor du es mir untergeschoben hast. Blue_frisbee hat das benutzt.
Ich benutze die Analogie, weil du die Verwendung des Begriffs angegriffen hast, der Begriff aber die Sache recht gut trifft. Natürlich muss man gewillt sein, sich da reinzudenken. Wer schon dicht macht, weil er eine Analogie erkennt, kann auch keinen Nutzen daraus ziehen.
Ich widerspreche nicht, weil ich keinen Widerspruch entdecken kann. Ich finde allerdings, dass das Begriffspaar persönlich – unpersönlich eine formale Bestimmung ist. “unpersönlich” ist eine negative Bestimmung. Persönlich bedeutet lediglich, dass das Individuum ein subjektives Verhältnis einnimmt.
Ja wenn du nach deiner Bestimmung (persönlich) suchst, kann schon sein, dass du sie nicht findest. Das ist aber die falsche Frage. Frag dich, ob oder wie ein Begriff die Sache trifft. Also Nochmal: “Rolle” drückt aus. dass es einen feststehenden Ablauf der Handlung gibt, die unabhängig von der Person, die sie ausfüllt in der Rolle existiert. Die Person die die Rolle ausfüllt ist auswechselbar, der Inhalt der Rolle bleibt der selbe. Und so ist es mit den Charaktermasken des Kapitals. Inhaltlich betreiben alle bloß die Verwertung von Wert. Die Personen sind auswechselbar. Ob das x oder y macht spielt keine Geige. Jeder dieser Heinis kann ein persönliches Verhältnis zu seiner ökonomischen Aufgabe als Agent des Kapitals entwickeln, trotzdem verwirklicht er sich nicht als Person, sondern erfüllt nur seine Funktion/Rolle als Personifikation des Kapitals. Oder anders. Seine Verwirklichung als Person besteht darin einen existierenden ökonomischen Zweck zu exekutieren – egal was er sich einbilden mag.
Das ist aber eine ganz andere Frage. Du willst wissen, wer für den Kapitalismus verantwortlich ist, wo die verschiedenen Klassenrollen geschrieben werden. Antwort: 1. Natürlich die Klasse die den Nutzen davon hat. 2. Alle die die Verhältnisse sonst noch wollen. Also im Großen und Ganzen der ganze Rest.
“Die Person die die Rolle ausfüllt ist auswechselbar, der Inhalt der Rolle bleibt der selbe.”
Nein. Ich habe in meinem allgemeinen Verweis auf die Konkurrenz und ihre Verläufe umschrieben, warum das nicht stimmt. Tatsächlich handelt es sich bei Deiner Behauptung um eine moralische Rechtfertigung der Funktionäre für ihr Tun: ‘Wenn ich es nicht tue, tut es ein anderer’. Das ist ein Mythos – zwar ein praktisch mächtiger und wirksamer Mythos, aber das ändert nichts an der Sache, die im Verhältnis besteht, das die Subjekte zu ihren Reproduktionsquellen, -mitteln und -bedingungen eingehen. Dies “eingehen” ist eine Aneignung, wenn auch mit dem Widerspruch, daß es zu 99% Dienstverhältnisse sind, die da angeeignet werden.
(PS.: Ich habe das auch getan, in der Zeit, da ich Dope angebaut habe, obwohl ich ein entschiedener Gegner seiner Verteilung an Jugendliche war. Zu meinem Erstaunen galt dasselbe für die deutliche Mehrheit meiner “Kumpane”, einschließlich des hauptverantwortlichen Dealers! Doch der stellte sich auf den Standpunkt, mit dem Bedarf, den er decke, und der Freiheit der Konsumenten, dies zu tun, habe er nichts zu tun.
– “sie erfinden den „subjektiven Faktor“ der objektivierten / verdinglichten gesellschaftlichen Verhältnisse für einander – und darüber für sich.”)
Du verdrehst meine Aussage. Bei mir steht nicht: ‚Wenn ich es nicht tue, tut es ein anderer‘ Das erfindest du um mir eine moralische Rechtfertigung anzuhängen. Ich sagte es gibt einen Unterschied zwischen der ökonomischen Funktion, die in der Kapitalvermehrung besteht und die bestimmte Notwendigkeiten mit sich bringen, (Leute entlassen, Lohn drücken, mit Maschinerie Arbeiter überflüssig machen usw.), und der Einbildung die sich derjenige zulegt, der diese Rolle ausfüllt.
Das ist eine lahme Ausrede, die dir erst jetzt einfällt, nachdem ich dich drauf aufmerksam gemacht habe, dass ich den Begriff nicht benutzt habe. Außerdem ist das deine Interpretation ich hätte den Begriff Charaktermaske wie Rolle benutzt.
Na ob Marx an das antike Theater gedacht hat? Möglich. Charaktermasken gab es auch in der Commedia dell´arte im 16. – 18. Jh. Und das war Volkstheater. Also war der Begriff eigentlich allgemein verständlich.
Empfehlenswert übrigens der “Diener zweier Herren” von Carlo Goldoni.
PS.: Ja, Frisbee hat das Wort “Rolle” eingebracht, aber Du hast den Begriff “Charaktermaske” sinngemäß wie “Rolle” verwendet – so, wie das wohl 99,9% der Leser tun dürften.
Als Nebenbemerkung für Intellektuelle mit luxuriösen Interessen:
Die “Charaktermaske” scheidet das antike “Theater” scharf von seinen spätantiken Verfallsformen und der Moderne. Die “Schauspieler”, die sie verpflichtend trugen, sind halt keine “Schauspieler” gewesen, sie repräsentierten mythische Gestalten in Veranstaltungen, die in erster Linie tribale Riten blieben, bevor sie in zweiter Linie in urbane Kultur transformiert wurden. Ihre Kunst erschöpfte sich in Pantomime und der Tradierung der Lyrik und Prosodie von Texten in oraler Tradition.
Die Adressaten des Begriffs “Charaktermaske” im 19. Jhd (und wahrscheinlich ist er in anderer übertragener Verwendung noch wesentlich älter) kannten aus eigener Lektüre oder humanistischer Bildung ihren “Aristoteles”.
“Du willst wissen, wer für den Kapitalismus verantwortlich ist …”
Nö, genau diese falsche und dumme Frage wollte ich zurückgewiesen sehen. Dumm ist sie schon in dem simplen Sinn, daß die Antwort jeden Tag praktisch von Häschern und Bütteln gegeben wird: Es ist das Staatswesen mit seiner kinetischen Erzwingungsgewalt.
Mit dieser Antwort sind halt die meisten Neo-Faschos, alle Spontis und eine Mehrzahl abgewrackter Ex-Linker nicht zufrieden, und das ist ein interessierter Fehler.