Im übernächsten Jahr wollen die Amerikaner neue Waffensysteme mittlerer Reichweite in Deutschland stationieren. Der Beweis, dass sich die Geschichte wiederholt, ist damit erbracht. Es lohnt sich, ein Blick auf die Geschichte dieser Waffensysteme in der Bundesrepublik Deutschland zu werfen.
Kein anderes atomares Waffensystem hat die Deutschen im vorigen Jahrhundert mehr in Unruhe versetzt als die Atomrakete Pershing, allerdings erst rund 20 Jahre nach ihrem erstmaligen Auftauchen in der Bundesrepublik. Soldaten, die mit ihr zu tun hatten und Politiker, die für ihre Einführung sorgten, bemühten gerne ihre Rolle als eine Art Friedenshüter. Dies war jedoch allenfalls Ausfluss der paradoxen Logik des Kalten Krieges, in der der Frieden durch die Androhung gegenseitiger Vernichtung gesichert werden sollte. In der Realität waren sie Massenvernichtungswaffen wie viele andere auch – mit unvorstellbarem Vernichtungspotential und kurzer Reaktionszeit.
Dessen wurden sich auch immer mehr Menschen bewusst und im Zuge der Nachrüstung zu Beginn der 1980er-Jahre bewegte dieses Waffensystem die Menschen in der Bundesrepublik in einem Ausmaß, vergleichbar mit der Anti-Atomwaffen-Bewegung der späten 1950er-Jahre (Kampf dem Atomtod). Damals protestierten die Menschen in der Bundesrepublik gegen die Ausrüstung der neuen Bundeswehr mit atomaren Trägerwaffen. Dies geschah damals im Rahmen der von der NATO propagierten Strategie der massiven Vergeltung. Jede kriegerische Auseinandersetzung wäre damit mehr oder weniger automatisch zu einem Atomkrieg eskaliert.
Massive Vergeltung
Die Rechnung der Strategen war – ausgehend von den USA – einfach: Statt immer größere Summen in die Aufrüstung konventioneller Armeen zu stecken, ließe sich ein adäquates Zerstörungspotential mit Nuklearwaffen zu einem wesentlich geringeren Preis realisieren. „Bigger Bang for the Buck“ lautete die griffige These, die Charles Erwin Wilson – Verteidigungsminister unter Präsident Dwight D. Eisenhower – 1954 in die Welt setzte und die die unter den Verteidigungslasten ächzenden Regierungen Westeuropas gerne aufgriffen.
Bevor jedoch die finanzielle Entlastung zum Tragen kommen konnte, war zunächst einmal eine neue, kostspielige Rüstungsrunde fällig. Der atomare Gegenschlag sollte mit Waffen aller Art durchgeführt werden, insbesondere mit Düsenjets, aber auch mit Raketen unterschiedlicher Reichweite, Artilleriesystemen mit diversen Kalibern und sogar mit einer Art atomarem Mörser (Davy Crockett), der wegen seiner kurzen Reichweite der eigenen wie auch gegnerischen Truppe gleichermaßen geschadet hätte. Die Amerikaner gingen mit gutem Beispiel voran und rüsteten ab 1954 ihre Truppen mit diversen bemannten (Düsenjets der F-Serie) und unbemannten Flugzeugen (Matador/Mace) aus und konvertierten ihre konventionellen Divisionen in mit Atomwaffen ausgerüstete Pentomic-Divisionen.
Ab 1957 sollten auch die europäischen Verbündeten in den Genuss atomarer Feuerkraft für ihre Truppen kommen. Entsprechende NATO-Beschlüsse (MC 70) legten die Details fest. Das benötigte Material boten die USA zum Kauf an und lagerten die passenden Atomsprengkörper in speziellen Lagern in Europa ein. Deren Schlüssel gaben sie natürlich nicht aus der Hand und aus Angst, dass diese Waffen in die falschen Hände geraten könnten, rüsteten sie diese ab den 1960er-Jahren sogar noch mit elektronischen Sicherungen (PAL) aus. Das Arsenal an atomaren Sprengkörpern erreichte in diesen Jahren Schwindel erregende Ausmaße: Rund 7.000 nukleare Sprengköpfe befanden sich Mitte der 1960er-Jahre in Europa.
Atomwaffen für die Bundeswehr
Auch die neu geschaffene Bundeswehr konvertierte auf diese Weise zu einer Atomstreitmacht, allerdings mit eingeschränkten Befugnissen: Atomare Waffenträger – ja, atomare Sprengköpfe – nein. Die Luftwaffe schaffte sich den F-104 Starfighter als Atombomber an, nukleare Flugabwehrraketen (Nike Hercules) kamen dazu und schließlich ging es noch um einen weitreichenden unbemannten Flugkörper. Einen solchen hatten die Amerikaner schon seit 1954 in der Bundesrepublik im Einsatz. Beim Marschflugkörper Matador handelte es sich um eine Weiterentwicklung der von der Wehrmacht entwickelten V-1. Das 38th Tactical Missile Wing der USA hielt an drei Standorten in Rheinland-Pfalz (Hahn, Bitburg und Sembach) bis 1962 rund 72 Matador-Flugköper einsatzbereit. Ab diesem Zeitpunkt wurden sie durch 96 Systeme der Weiterentwicklung Mace mit größerer Reichweite ersetzt.
Auf die Matadore hatte auch der damalige Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß, ein glühender Anhänger der Massive Retaliation-Strategie, ein Auge geworfen. Über den Kauf dieses Systems wurde innenpolitisch heftig debattiert, bis schließlich in einer ersten Tranche 24 Systeme bestellt wurden und in Kaufbeuren im Allgäu eine erste Flugkörpergruppe für dieses Waffensystem etabliert wurde. So richtig in Gang kam der Aufbau dieser Truppe jedoch nicht, zum einen weil das Waffensystem zu diesem Zeitpunkt schon ein Auslaufmodell war und zum andern weil die Bundeswehr damals wegen des überhasteten Aufbautempos mit massiven finanziellen, organisatorischen und personellen Problemen zu kämpfen hatte. Trotzdem wurde der Plan einer weitreichenden Abstandswaffe für die Bundeswehr weiterverfolgt. Ins Blickfeld der deutschen Rüstungsplaner geriet dabei kurzzeitig das Nachfolgemodell Mace, doch da legten die Amerikaner eine merkliche Zurückhaltung an den Tag. Ein atomares Waffensystem mit einer Reichweite über Moskau hinaus in der Hand der Bundeswehr war für die Amerikaner wohl keine Option.
Als Alternative boten die USA den Deutschen ihre neueste Entwicklung im Bereich der Raketen und Flugkörper an – die Pershing-Rakete. Diese wurde ab Mitte der 1960er-Jahre bei der US-Army in der Bundesrepublik eingeführt und sollte auch das atomare Arsenal der Bundeswehr nach oben hin abrunden. Doch kaum war die Rakete im Land, taten sich neue Probleme auf.
Strategie einer flexiblen Reaktion
Seit John F. Kennedy am 20. Januar 1961 sein Amt als 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika angetreten hatte, tat er alles, die NATO von ihrem rigorosen Atomkurs abzubringen. Er hielt die Strategie der Massiven Vergeltung angesichts der wachsenden sowjetischen Atomrüstung für einen verhängnisvollen Irrweg, insbesondere für die USA selbst. Sein Verteidigungsminister Robert McNamara versuchte in den folgenden Jahren mit viel Engagement, die europäischen Verbündeten von der neuen Strategie einer flexiblen Reaktion mit dem Schwerpunkt auf konventioneller Rüstung zu überzeugen. Nicht alle waren davon angetan. Die Deutschen leisteten hinhaltenden Widerstand mit dem Verweis auf die sündhaft teuren Anschaffungen für die Durchführung der Strategie der massiven Vergeltung. Der französische Partner sagte der NATO gleich ganz Adieu, zumindest was die Militärallianz betraf. 1966 entzog De Gaulle der NATO seine Truppen, jagte alle NATO-Institutionen aus dem Land und zog seine Offiziere und Soldaten aus den integrierten Stäben ab.
Für die NATO war dies ein harter Schlag, jedoch war jetzt der Weg frei für die neue NATO-Strategie „Flexible Response“, niedergelegt in den Dokumenten MC 14/3 und MC 48/3. Doch die Frage blieb: Was tun mit der im Zeitalter der massiven Vergeltung aufgeblähten atomaren Infrastruktur. Nicht nur rund 7000 Atomsprengköpfe in Europa mussten sicher gelagert und gewartet werden, auch ein Großteil der NATO-Luftflotten waren für nichts Anderes vorgesehen und ausgebildet worden, in den Minuten nach einem Angriff des Warschauer Paktes zum atomaren Gegenschlag aufzusteigen. Quick Reaction Alert (QRA) oder Victor Alert nannte sich das System. Auch für die neu angeschafften und von den Amerikanern schon eingeführten Pershing-Raketen musste ein neues Aufgabenfeld gefunden werden.
Für McNamara war die Sache klar: Alle Flugzeuge mit nuklearem Auftrag sollten eine konventionelle Rolle übernehmen und ihren nuklearen Auftrag an die Pershing-Raketen abtreten. Heraus kam schließlich ein Kompromiss: Alle Flugzeuge, ihre Piloten und die gesamte Infrastruktur sollten künftig eine nukleare wie auch konventionelle Rolle übernehmen können. Manche Geschwader wurden komplett nuklear abgerüstet und die dadurch aufgerissene Lücke in der atomaren Abschreckung der NATO sollten die Pershing-Raketen schließen.
Die notwendige Infrastruktur für die QRA-Aufgabe musste natürlich erst geschaffen werden und die Armada der überwiegend auf Kettenfahrzeugen etablierten Pershing-Raketen der ersten Generation erwiesen sich für diese Aufgabe nicht besonders prädestiniert. Es wurden Studien in Auftrag gegeben und aufwändige Feldversuche durchgeführt. Das Ergebnis war eine komplette Umrüstung und Umstrukturierung der deutschen und amerikanischen Pershing-Verbände. Statt Kettenfahrzeuge kamen Radfahrzeuge zum Einsatz und die Gesamtzahl der Raketen in den Einsatzverbänden stieg auf 180 (108 bei der US-Army und 72 bei der Bundeswehr).
Der Schritt war jedoch logisch. Als großer Vorteil der Pershing gegenüber Flugzeugen wie dem F-104 Starfighter als Atomwaffenträger war deren Mobilität. Die Jagdbomber der NATO waren auf Airbases mit kilometerlangen Startbahnen angewiesen, die sich für gegnerische Luftattacken geradezu auf dem Silbertablett präsentierten. Demgegenüber konnten sich die Pershing-Kolonnen dank ihrer Beweglichkeit schnell von einer getarnten Stellung in ein andere bewegen. Lautes Kettengerassel wäre bei diesem Versteckspiel eher kontraproduktiv gewesen.
Allerdings dauerte es bis in die 1970er-Jahre, bis die Phase der Umstrukturierungen und des Experimentierens abgeschlossen war. Insbesondere die Planung und der Aufbau der für den avisierten QRA-Dienst vorgesehenen Bereitschaftsstellungen zogen sich hin. Das Bundesarchiv ist voll von Planungsunterlagen für Pershing-Stellungen von Nordrhein-Westfalen bis nach Südbayern. Letztlich wurden ganze vier neu erstellt. Bis dahin behalf man sich mit aufgelassenen Nike-Hercules-Stellungen oder sogar mit primitiven Feldstellungen in weitläufigen Militärarealen. Hauptsache, die vom NATO-Oberbefehlshaber geforderte Zahl jederzeit abschussbereiter Pershing-Raketen war gewährleistet.
Der NATO-Doppelbeschluss
Kaum war die Pershing-Streitmacht in der Bundesrepublik einigermaßen konsolidiert, stand schon die nächste große Umstrukturierung ins Haus. Argwöhnisch beobachtete die NATO ab Mitte der 1970er-Jahre das stetig wachsende Mittelstreckenpotential der Sowjetunion. Das bestand zwar schon in der Vergangenheit, wurde jedoch bei keiner der periodischen Rüstungsrunden besonders thematisiert. Erst das Auftauchen der mobilen und mit einem Dreifachsprengkopf ausgerüsteten SS-20 veranlasste die NATO zu Gegenmaßnahmen.
Nach einer längeren Diskussion innerhalb des Bündnisses kam es im Dezember 1979 schließlich zum sogenannten NATO-Doppelbeschluss. Sein Inhalt: Die NATO sollte ab 1983 insgesamt 572 Mittelstreckensysteme (108 Pershing II und 464 Cruise Missiles) als Gegengewicht zu den sowjetischen Mittelstreckensystemen in Europa stationieren. Gleichzeitig – und dies war der zweite Teil des Doppelbeschlusses – sollten mit der Sowjetunion Abrüstungsgespräche geführt werden, mit dem Ziel, eine Abschaffung oder zumindest eine wesentliche Dezimierung auf gleichem Niveau bei den Mittelstreckenwaffen zu erreichen.
Die Gespräche scheiterten an unterschiedlichen Zielvorstellungen der Verhandlungspartner, jedoch letztlich daran, dass beide Seiten an einem konstruktiven Ergebnis kein Interesse hatten. Obwohl es durchaus noch Situationen in der Verhandlungsphase gab, bei denen der mühsam austarierte NATO-Beschluss noch zu scheitern drohte, startete Ende 1983 die NATO mit der Installation ihres neuen Mittelstreckensystems. Daran konnte weder die immer stärker werdende Friedensbewegung, auf die die Sowjets große Stücke gesetzt hatten, noch der aufkommende Wankelmut mancher NATO-Partner etwas ändern.
Ein Zug Pershing II-Raketen nach dem anderen erlangte in den deutschen Standorten seine Einsatzbereitschaft und auch die Cruise Missile-Geschwader in Deutschland und den anderen europäischen Stationierungsländern wuchsen stetig. Deutschland hatte sich bei dem Nachrüstungsdeal nämlich ausbedungen, dass der deutsche Frontstaat nicht der einzige Stationierungsort sein durfte. So waren Italien, Belgien, die Niederlande und Großbritannien zumindest in Sachen Cruise Missiles mit von der Partie. Die 108 Pershing II kamen jedoch ausschließlich nach Deutschland und zwar in die Standorte Neu-Ulm. Schwäbisch Gmünd und Heilbronn/Neckarsulm. Die hatten schon eine lange Tradition als Gastgeber der Vorgängermodelle Pershing I und Pershing Ia. Zum Jahresende 1985 war die Umrüstung der drei Pershing-Bataillone von Pershing IA auf Pershing II abgeschlossen und das Business-as-usual konnte anlaufen.
Ganz unkompliziert lief die Sache jedoch nicht. Im Januar 1985 explodierte auf dem Stützpunkt Camp Redleg auf der Heilbronner Waldheide eine Pershing II-Rakete beim Zusammenbau, tötete drei GIs tötete und verletzte 16 weitere schwer. Den Stützpunkt Mutlangen, die Missile Storage Area (MSA) der Garnison Schwäbisch Gmünd, konnte kaum ein Miltärkonvoi verlassen oder dort wieder einrücken, ohne dass er nicht von einer Schar Friedensdemonstranten blockiert worden wäre. Ob im Schwäbischen Wald, im Nordschwarzwald, im Hunsrück oder in Mittelfranken, wo immer Pershing-Einheiten ins Manöver ausrückten, waren die Demonstranten schon da und nervten die übende Truppe mit allerhand ausgefeilten Störaktionen. Prominentenblockade, Richterblockade, Muttertagsblockade, Schriftstellerblockade, die Zahl der Demonstrationen und Events vor den Toren der MSA wollte kein Ende nehmen. Mutlangen, der kleine Ort oberhalb von Schwäbisch-Gmünd, mutierte ab Anfang der 1980er-Jahre zur heimlichen Hauptstadt der Friedensbewegung. Prominente jeder Couleur ließen Cannes und Venedig links liegen und tauchten im Mutlangen auf, um ihren Protest gegen die Nachrüstung vor Ort zu manifestieren. Verhindern konnte die Friedensbewegung im Prinzip nichts, außer dass das Einsatzprinzip der Pershings, nämlich möglichst lautlos und unerkannte von einer Stellung in die nächste sich zu bewegen und sich damit der Entdeckung des Feindes zu entziehen, damit ad absurdum geführt wurde. Mit Blaulicht und Sirene ins Manöver zu fahren oder eine taktische Überprüfung (Tactical Evaluation) zu absolvieren, erregte die Aufmerksamkeit von Freund und Feind.
Reale Existenzängste bei den Pershing- und Cruise Missile-Einheiten verursachten jedoch Entwicklungen an ganz anderer Stelle. Der amerikanische Präsident Ronald Reagan mutierte zum Ende seiner ersten Amtszeit vom geharnischten Krieger gegen den Kommunismus zum verkannten Friedensfürsten und in Moskau wurde die Riege der dahinsiechenden Gerontokraten als Generalsekretäre vom jungen und dynamischen Michail Gorbatschow abgelöst.
Der Weg zum INF-Vertrag
Diese Entwicklungen führten zum Ende der Sprachlosigkeit der beiden Supermächte und zur Wiederaufnahme der Genfer Abrüstungsgespräche ab Anfang 1985. Und dann ging alles ganz schnell. Ein Gipfeltreffen jagte das nächste und schon Mitte 1987 war der Vertrag zur weltweiten Abrüstung und Vernichtung aller Mittelstreckensysteme der USA und der Sowjetunion im Prinzip fertig. Die Episode des NATO-Doppelbeschlusses wurde abgelöst durch die Episode der doppelten Nulllösung. Alle Raketen und Cruise Missiles mit einer Reichweite zwischen 500 und 5000 Kilometern sollten verschwinden.
Im Sommer 1987 knirschte es noch einmal kurz vor dem Ziel kräftig bei den Abrüstungsgesprächen. Es ging um die 72 Raketen Pershing Ia der Bundeswehr, die die sowjetische Seite ebenfalls weghaben wollte. Eine einflussreiche Gruppe innerhalb der Regierungskoalition unter Helmut Kohl beharrte jedoch trotzig auf der deutschen Raketenstreitmacht, wohl wissend, dass es sich bei der Pershing IA ohnehin um ein Auslaufmodell handelte, das spätestens 1991 zur Ausmusterung anstand. Ein Nachfolgemodell aus den USA war wegen der Restriktionen aus dem INF-Vertrag nicht lieferbar. Das Risiko, für ein Scheitern der Genfer Abrüstungsverhandlungen verantwortlich zu sein, wollte in Bonn letztlich jedoch niemand eingehen und ein Machtwort des Bundeskanzlers im August 1987 beendete die Debatte. Nach dem Vollzug des INF-Vertrags würde sich auch die Bundesrepublik von ihren Pershing-Raketen trennen.
Mit der gleichen Präzision, mit der beide Seiten ihre Aufrüstung mit Mittelstreckenraketen vollzogen hatten, erfolgte jetzt deren Abbau. Unter den Augen der Inspektoren der jeweils anderen Seite leerten sich die MSAs der Pershing II-Raketen und die GLCM Alert and Maintenance Areas (GAMA) der Cruise Missile-Geschwader. Im Jahr 1991 war das Thema abgehakt und zumindest der Einflussbereich von NATO und Warschauer Pakt war frei von Boden-Boden-Flugkörpern mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.000 Kilometern. Nicht ganz: Frankreich und Großbritannien beharrten auf ihren Raketen.
Die Zeit der gegenseitigen Raketenabstinenz währte gerade mal etwas mehr als ein Vierteljahrhundert. Um den INF-Vertrag zustande zu bringen, benötigten Reagan und Gorbatschow ein paar Jahre, um ihn zu Grabe zu tragen, genügten ein paar Tage. Am 2. August 2019 kam die Kündigung vom US-Präsidenten Donald Trump, einen Tag später die von seinem russischen Widerpart Wladimir Putin. Der „historischer Schritt vorwärts in unseren Bemühungen, die Bedrohung durch nukleare Waffen zu verringern und die Sicherheit für alle Nationen zu erhöhen“ (so Ronald Reagan nach Unterzeichnung des Vertrags) war Geschichte. Selbstredend führten beiden Seiten schwerwiegende Vertragsverletzungen der jeweiligen anderen Seite zur Begründung an. Mit etwas gutem Willen hätte man solche Probleme aus der Welt schaffen können. Wahrscheinlicher wollten die Mächte mit den größten Nukleararsenalen nicht in einer Welt leben, in der zwar jede dahergelaufene Minimacht mit Mittelstreckenraketen auftrumpfen konnte, sie jedoch mit am INF-Vertrag gefesselten leeren Händen dastanden. Im Zeichen des aufkommenden neuen kalten Krieges erwies sich das Fehlen eines so wichtigen Segments im Waffenspektrum als Handicap, das es schnell zu beseitigen galt.
Auf ein Neues
Und die Amerikaner setzten noch eins drauf: In einer Zeremonie in der Lucius-D.-Clay-Kaserne in Wiesbaden wurde am 8. November 2021 das 56th Artillery Command reaktiviert, jener Verband, der über rund 30 Jahre die Pershing-Raketen der US-Army in Europa kommandierte. Das von einem General befehligte Kommando, stationiert in einer reaktivierten Kaserne in Mainz-Kastel, wird zwar keine Pershing-Raketen erhalten, jedoch ab 2026 andere Mittelstreckensysteme der neuesten Generation – in den Augen ihrer Promoter vermutlich neuerlich Raketen für den Frieden.
Drei Haselnüsse für Deutschland
18 Nuklearexplosion innerhalb von Sekunden und Karthago ist für immer verschwunden unauffindbar für die letzten Helgoländer.
Das ist gestern in Gaza passiert:
https://vimeo.com/1034480976
Männer und Frauen werden von den Juden am Checkpoint getrennt.
Familien werden auseinandergerissen.
Eine Banane kostet 30,- Dollar.
Interviewausschnitte mit International Network For Aid, Relief And Assistance.
Das sind die Nachrichten, die Sie in der Tagesschau nicht gezeigt bekommen.
Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.
Bananen können auch noch teurer sein: https://overton-magazin.de/hintergrund/kultur/eine-banane-als-62-millionen-dollar-teures-readymade-und-die-kunst-sie-zu-verspreisen/ 😉
Ach ja… das weckt Kindheitserinnerungen…
Nach dem kalten Krieg wurden div. Nuklearwaffeneinsatzpläne veröffentlicht, dabei stellte sich heraus, dass meine Heimatstadt (Mittelstadt, ca. 200.000 Einwohner, ein bisschen Chemie, ein wenig Stahl) Ziel mehrerer Atombomben geworden wäre:
– Je eine große der USA und der UDSSR auf das große Chemiewerk (der Gegner könnte dort ja C-Waffen produzieren…)
– Je eine große von USA und UDSSR auf das kleine Stahlwerk am anderen Ende der Stadt (Nierosta-Stahl für Panzer… oder so)
– Dazu mehrere kleine aus Frankreich (wir lagen im französischen “nuklearen Sperrgürtel”)
– Und ein paar kleine von den Briten… k.A., warum, gab sogar eine brit. Panzer-Kaserne in der Stadt…
Alles in allem wäre ich von min 2 großen Nuklearwaffen direkt verdampft worden und von min. 5 weiteren wäre der Dampf, der mal ich gewesen wäre, durch die Welt geblasen worden.
Aber hey, lieber vollständig vaporisiert als elendig an Strahlenkrankheit zu krepieren (hab ich mir zumindest früher immer gesagt…)
Ihr könnt Euch ja sicher vorstellen, wie begeistert ich war, als das US-Vasallen-Bückstück auf dem Kanzlerposten mehr oder weniger im Alleingang ohne Parlamentsvorbehalt und gegen die Interessen der hiesigen Bevölkerung die Stationierung (nukleare) US-Mittelstrecken abgenickt hat…
Dummerweise wohne ich inzwischen zwischen Köln und Ruhrgebiet… Werde also bald eledig an Strahlenkrankheit verrecken statt einfach nur verdampft zu werden.
Aber ganz ehrlich: Inzwischen wünschte ich, sie würden endlich auf den Knopf drücken und dem Elend ein Ende setzen… Denn zwischen dem Dino-Killer und Homo “Sapiens” lagen gerade mal 64Mio Jahre… Das reicht, um die übelsten Strahlungsschäden abkühle zu lassen und vielleicht entwickelt sich dann mal intelligentes Leben auf der Erde…
Und bis dahin dürfen wir uns darüber freuen, wohl bald an Gier, Machtgeilheit und allgemeiner Dummheit unserer “Eliten” auszusterben.
Schönes WE…
@kopf-schmerz “Aber ganz ehrlich…”
Sich in Ihrem vorgeblichen Alter noch wie ein pubertierender Rotzlöffel zu gerieren, sprachlich wie auch inhaltlich maximal auf dem Level des unteren Drittels der Generation Z, gibt wenig Anlass zur Hoffnung, erklärt aber die aktuellen Zustände treffender als jegliches Mainstream Bashing. Von derartigen geistigen Leuchten wie Ihnen fühlen sich die vom Mainstream Indoktrinierten doch geradezu bestätigt. Mit Dummheit ein Umdenken anstoßen zu wollen spielt den allseits im Grunde zu Recht Kritisierten doch vorzüglich in die Karten… Kein Wunder also, das es so Viele hierzulande vorziehen, den Damen Baerbock, Strack-Zimmermann oder auch Von der Leyen die Stange zu halten, welche sich Ihnen gegenüber eigentlich zu Dank verpflichtet fühlen sollten. Just a thought…
“Auch die neu geschaffene Bundeswehr konvertierte auf diese Weise zu einer Atomstreitmacht, allerdings mit eingeschränkten Befugnissen: Atomare Waffenträger – ja, atomare Sprengköpfe – nein.”
Sprich Deutschland hat am Katzentisch zu sitzen, darf aber die Drecksarbeit machen und das größte Risiko tragen. Achja und die überteuerten Waffenträger in den USA einkaufen. Und das wird von unseren Politikern auch noch als was gutes gefeiert.
Vor allem heißt nukleare Teilhabe sich zum Ziel für Kernwaffen des Gegners zu machen ohne auch nur etwas dafür zu bekommen. Daß eine solche für das Land schlechte Politik als etwas Gutes von der Politik verkauft ist sowieso üblich.
Die EU meinte ja das es die Werte ihres Westens in der Ukraine zu verteidigen gibt.
Dem stimme ich absolut zu, da ich die EU Eliten auch für dunkelbraunes Gesindel halte.
Zustimmung. Gilt allerdings auch für Nationale – als Erfüllungsgehilfen der EU.
Die für die Durchsetzung kapitalistisch-geopolitischer “Notwendigkeiten” erforderlichen Machtmittel können nur antidemokratisch, rein ideologisch und kriegerisch – ergo faschistoid bis faschistisch sein, da sie an den elementaren und existenziellen Bedürfnissen der Menschen vorbei gehen.
Ich habe jetzt schon von mehreren Quellen solche oder ähnliche Thesen gehört.
“Das Beste, was er tun könnte, wäre, die Aufmerksamkeit von „Project Ukraine“ abzulenken, indem er die psychopathologischen Völkermörder des Alten Testaments in Tel Aviv und die zionistische Armada in D.C. in ihrer Besessenheit, Washington zu zwingen, ihren Krieg gegen den Iran zu führen, unterbringt. Das wäre eine leichte Änderung des Fokus der „Forever Wars“
Eine Frage wieso wartet Russland und China eigentlich so lange eine ähnliche Militärzusammenarbeit mit dem Iran einzugehen wie z.b. Nordkorea und Russland oder wie Russland und China? Wäre nicht gerade jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen? Was wenn die Zionisten wirklich den Befehl aus Washington bekommen bei ihren Biblischen Untergang doch bitte Iran und/oder China gleich mitzunehmen?
Und ich hätte noch eine dringender Frage, ist jemanden eigentlich schon mal die schiere Größe des Israelischen Atomwaffen Arsenals aufgefallen? Wofür braucht Israel eigentlich 300 Atomwaffen? Geeeenau! War es eventuell nicht schon von Anfang an geplant die gesamte Region in Schutt und Asche zu legen? Daraus ergeben sich ja dann wohl noch mehr und immer neue dringlichere Fragen wie zum Beispiel über die USA selber usw.
Eine Frage wieso wartet Russland und China eigentlich so lange eine ähnliche Militärzusammenarbeit mit dem Iran einzugehen wie z.b. Nordkorea und Russland oder wie Russland und China? Sie können beruhigt davon ausgehen dass die zwei Großmächte Russland und China nicht nur Nachbarn sind sondern beide gegenseitig ihren Rücken haben, d.h. sie werden sich selbstverständlich gegenseitig mit allen Mitteln verteidigen sollte einer von ihnen angegriffen werden. Es versteht sich von selbst, dass haben führende Regierungsmitglieder immer wieder auf Konferenzen besonders seit Beginn des Ukraine Krieges betont.
An zionistischem US Stellvertreterkrieg in der Ukraine, erkennt man leicht wer die Bösen und ihre Nutten sind.
Was hat der Krieg in der Ukraine mit Zionismus zu tun?
der Atomkrieg faellt aus – so wie es aussieht, s. unter
Kapitulation oder nuklearer Winter – bei https://www.broeckers.com/
Passt sehr gut zum droehnenden Schweigen zum Raketentreffer in Dnjepr (tagesschau: zwei Verletzte).
Ich wuerde _furchtbar_ gern Interviews fuehren mit Kujat, Reisner (der wird nix sagen, oder nur seehr verklausurliertes Geschwurbel?), Schulenburg, Todd, Mearsheimer, Lafontaine, Wagenknecht, Scholz? (na, der wird auch nix sagen :-), …
noch wer?
Kanzler Scholz:
“Mit der Sicherheit Deutschlands spielt man nicht Russisch Roulett”
So, Ende, Merz soll sich in der Abstellkammer schon mal gemütlich einrichten.