Putin als Teufel

Wladimir Putin
Kremlin.ru, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Nach den jüngsten Entwicklungen um Prigoschins Tod begeben sich Politik und Medien immer mehr in eine Sackgasse.

Der mutmaßliche Tod des Oligarchen und Chefs der Privatarmee Wagner, Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, bei einem Flugzeugabsturz am 23. August 2023, hat einhellige Reaktionen ausgelöst: die weitere Dämonisierung Putins und die Einschüchterung jener Andersdenkenden, die die russische Politik abweichend von der vorherrschenden Lehre in Medien und Politik beurteilen. Das Verhältnis zu Russland ist zerrüttet, wem es bislang noch nicht deutlich geworden ist, dem kann es jetzt nicht mehr verborgen bleiben. Damit hat man sich noch tiefer in die Sackgasse manövriert. Eine Umkehr ist weniger in Sicht denn je.

Reaktionen auf Prigoschins Tod

Der Journalist und Unternehmer Gabor Steingart zog sein „Fazit“ zu Prigoschin in seinem Newsletter vom 24. August: „Auch Putin betreibt eine wertegebundene Außenpolitik. Nur dass seine Werte andere sind als unsere. Er verherrlicht Gewalt. Er zelebriert den Führerstaat. Der Andersdenkende bereichert ihn nicht, sondern weckt in ihm die Tötungslust. Sein Vorbild ist erkennbar nicht Mutter Theresa, sondern Stalin. Dessen Motto ist auch seines: Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir die Fresse ein.“ Ein Kommentator im Deutschlandfunk interpretierte den „Meuchelmord“ Putins an Prigoschin als Warnung vor Friedensverhandlungen mit Russland: Das Schicksal des Oligarchen „entlarvt Putins Russland einmal mehr als mafiöses Gebilde, in dem die Methode Meuchelmord zum gängigen Repertoire gehört. Das sollten auch diejenigen im Westen zur Kenntnis nehmen, die unentwegt vom Irrglauben beseelt sind, sich mit Putin auf verfrühte Verhandlungen einlassen zu müssen.“

Vieles sei noch ungeklärt, räumt ein Kommentator im RedaktionsNetzwerk Deutschland ein, das lasse aber – so die gewagte These – einen Putinschen Auftragsmord noch wahrscheinlicher erscheinen: „Dass mal wieder keine letzte Klarheit herrscht, macht einen Mord sogar noch wahrscheinlicher. Teil der Methode Putin ist schließlich, selbst begangene Grausamkeiten stets ein bisschen im Unklaren zu lassen – um den Horror in Russland und der Welt zu vergrößern und Raum für jene Verschwörungstheorien zu schaffen, die auch Putin-Anhänger in Deutschland so lieben. Die Grauzone gehört zum Kalkül in einer Diktatur, in der zwischen Wahrheit und Lüge kein Unterschied existiert.“

Das Ausscheiden Putins als Menschheitsaufgabe?

Die Stilisierung von Wladimir Putin zum personifizierten Bösen ist in der (populär-)wissenschaftlichen Debatte um die Russlandpolitik weitverbreitet. Russland, so heißt es, sei „in der Hand eines nationalistisch besessenen, ‚eurasisch‘ denkenden faschistischen Diktators“[i], eines „russischen Despoten“[ii], eines „Mad Man“[iii]. Diese Liste ließe sich beliebig verlängern. US-Präsident Biden hat Putin unter anderem als „Schlächter“ und „Kriegsverbrecher“ bezeichnet.

Die russische Führung agiert wie ein Mafiastaat“, kommentierte Anton Hofreiter (Bündnis 90/ Die Grünen). Seine Kollegin Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags, ließ verlauten: „Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen: Ein Teufel, der sich mit dem Teufel einlässt. Es zeigt aber auch, dass offensichtlich große Nervosität bei Putin und seinen Schergen im Kreml herrscht.“

Die – hier wortwörtliche – Verteufelung des russischen Präsidenten legt eine Schlussfolgerung nahe: Eine gedeihliche Zukunft ist nur ohne Putin denkbar. Die Forderung nach einer Ablösung der gegenwärtigen russischen Regierung findet auch in der deutschen Debatte starke Unterstützung. „Erst wenn sich die russische Politik grundlegend ändert, und das wird ohne einen Regimewechsel nicht der Fall sein, können wir wieder über eine kooperative Sicherheitsordnung nachdenken.“[iv] Drastischer formuliert: „(O)hne die Entfernung Wladimir Putins von der Spitze der russischen Atommacht wird die Welt keinen Frieden mehr haben.“[v] Das Ausscheiden Wladimir Putins aus seinem Amt wird auf diese Weise zur Menschheitsaufgabe.

Was kommt nach Putin?

In einer Programmschrift für die Ostpolitik der Bundesregierung Scholz/Habeck der regierungsnahen Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sehen die Verfasser als Kriegsziel einen „politischen und gesellschaftlichen Wandel in Russland“.[vi] Präsident Wladimir Putin stellt für sie das zentrale Hindernis für eine friedliche Zusammenarbeit in Europa und der Welt dar. „Frieden und Stabilität sind unter Putins Regime nicht mit, sondern nur gegen Russland möglich.“[vii] Mit dem „aktuelle(n) russische(n) Regime“ könne „es keine kooperative Sicherheit geben“.[viii] Mit dem Feind der Menschheit gibt es keine friedliche Koexistenz.

Für die russische Politik liegt der Eindruck nahe, der Ukrainekrieg solle genutzt werden, um sich des gegenwärtigen Präsidenten zu entledigen. Russland kann sich in seiner Einschätzung zudem dadurch bestätigt sehen, dass die Vereinigten Staaten eine erhebliche Reihe an Regimewechseln in anderen Staaten betrieben haben. Im Kalten Krieg (1947 bis 1989) erfolgten 64 solcher Interventionen verdeckt und sechs offen. Von den verdeckten Versuchen scheiterten 39.[ix] Nach dem Ende des Kalten Krieges setzten die US-Regierungen ihre Politik des Regime Change fort – in Haiti (1994), Afghanistan (2001), Irak (2003), Libyen (2011) sowie Syrien 2012.[x]

Was nach Putin kommt, ist allerdings unbekannt. Ob es sich um einen „lupenreinen Demokraten“ handeln wird, der dem Westen zugewandt ist und Russland den westlichen Märkten öffnet, ist unbekannt. Das Risiko, dass ein Nachfolger Nationalismus und Aggression in ganz anderer Weise praktiziert als der geschmähte Putin, ist jedenfalls nicht als gering einzuschätzen.

Was zu tun wäre

Die deutsche Politik – von CDU/CSU und FDP über SPD und Bündnis 90/Die Grünen bis zu Teilen der Linkspartei – hat sich mit suizidaler Besessenheit tief in eine Sackgasse verrannt. Die schleichende Entfremdung zwischen Russland und dem Westen ist gemündet in einen Bruch mit dem Westen. Die europäische Sicherheitsordnung gehört der Vergangenheit an. Da es sich nicht um ein nebensächliches Politikfeld handelt, sondern um eine Überlebensfrage Europas, wäre eine Antwort auf die Frage, wie denn der Rückwärtsgang eingelegt werden könnte, nicht marginal. Eine Umkehr setzt zunächst die Einsicht voraus, sich überhaupt in einer Sackgasse zu befinden.

Zahllose Hindernisse und Widerstände wären bei einer Umkehr zu überwinden: zuallererst die totale Feindschaft, die hinter der Verteufelung steckt. Dann wären Parteien, Medien, die Regierung in Washington zu überzeugen und – nicht zuletzt – Regierungen innerhalb der Europäischen Union. Die Regierungen zahlreicher Mitgliedstaaten stehen fest an der Seite der USA und tragen die Konfrontationspolitik mit, sie sind sich hinsichtlich des Risikos, dass sich der Konflikt mit der atomaren Supermacht Russland ausweitet, die NATO mit hineinzieht und zu einer nicht beherrschbaren Eskalation führt, offensichtlich nicht im Klaren.

Was wäre konkret zu tun? Anstelle immer neuer Waffenlieferungen wären Friedensinitiativen das Gebot der Stunde. Waffenlieferungen an die Ukraine wären umgehend einzustellen. Anstelle des Siegfriedens müsste ein Kompromissfrieden als politisches Ziel ausgegeben werden. Auch der Aggressor muss „als zukünftiger Vertragsakteur einer wie auch immer gearteten Waffenstillstands- oder gar Friedenslösung im Blick bleiben“.[xi] Die Option der Diplomatie muss in den Fokus rücken. Verhandlungen setzen voraus, dass die bisherige Position aufgegeben wird, die besagt, dass erst wenn Russland den Status vor dem Einmarsch wiederherstellt und die Annexion der Krim beendet, über Frieden verhandelt werden könne. Diese Haltung kommt einer Blockade gleich.

Das Ziel eines ruinierten Russlands, das strukturell scheitert, müsste aufgegeben werden.[xii] „Das Szenario eines wirtschaftlich zerfallenden Russlands, wie zuletzt 1998, darf kein Ziel verantwortungsvoller und europäischer und deutscher Politik sein.“[xiii] Ein solches Russland, darniederliegend und wirtschaftlich isoliert, wäre ein erheblicher Unsicherheitsfaktor für jede neu zu schaffende europäische und globale Sicherheitsarchitektur. Hat das eine Chance? Was ist die Alternative? Wenn der Gegner zum Feind wird, sein „Ruin“ (Baerbock) bezweckt wird, werden Hass und Aggression die internationalen Beziehungen dauerhaft prägen. Weitere militärisch ausgetragene Konflikte wären die Folge. Für Europa und für Deutschland wäre das der Ruin. Niemand, der guten Willens ist, kann das wollen.

 

Stefan Luft ist gemeinsam mit Sandra Kostner Herausgeber des jüngst erschienenen Bandes „Ukrainekrieg. Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht“ (Westend Verlag). Er ist Privatdozent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen.

[i] Vittorio Hösle, „Die große Zäsur: Putins Eroberungskrieg“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hrsg.), Die Große Zäsur. Putins Krieg und das Dilemma des Westens (Berlin: Edition Blätter, 2022), S. 143–149, hier S. 144f.
[ii] Albrecht von Lucke, „Putins Krieg: Das Ende unserer Illusionen“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hrsg.), Die Große Zäsur. Putins Krieg und das Dilemma des Westens (Berlin: Edition Blätter, 2022), S. 135–142, hier S. 137.
[iii] Ebd., S. 141.
[iv] Wolfgang Zellner, „Krieg bis zur Erschöpfung?“, Blätter für deutsche und internationale Politik (Hrsg.), Die Große Zäsur. Putins Krieg und das Dilemma des Westens (Berlin: Edition Blätter, 2022), S. 173–180, hier S. 180.
[v] Claus Leggewie, „Regime Change gegen Putin? Was denn sonst?“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hrsg.), Die Große Zäsur. Putins Krieg und das Dilemma des Westens (Berlin: Edition Blätter, 2022), S. 181–186, hier S. 181.
[vi] Meister und Jilge, „Nach der Ostpolitik“, S. 21.
[vii] Ebd., S. 23.
[viii] Ebd., S. 24.
[ix] Lindsey A. O’Rourke, Covert Regime Change. America’s Secret Cold Ware (Ithaka/London: Cornell University Press, 2018), S. 2f; zu den Gründen des Scheiterns siehe: Alexander B. Downes, Catastrophic Success. Why Foreign-Imposed Regime Change Goes Wrong (Ithaka/London: Cornell University Press, 2021).
[x] O’Rourke, Covert Regime Change, S. 225ff.
[xi] Hans-Jürgen Urban, „Zeitenwende wohin? Die moralische Empörungsspirale als Sackgasse“, in Blätter für deutsche und internationale Politik (Juli 2022), https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/juli/zeitenwende-wohin [21.09.2022].
[xii] Zu den entsprechenden Vorstellungen der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock und ihrer Partei Bündnis 90/Die Grünen siehe den Beitrag „Die Grünen und der Krieg“ in: Sandra Kostner/Stefan Luft (Hg.): Ukrainekrieg. Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht, Frankfurt am Main 2023, Westend academics, S. 259-287.
[xiii] Ulrich Kühn, „Der Konflikt um die Ukraine. Was wir von Egon Bahr lernen können“, in S+F 34, 2 (2016), S. 151-156, hier S. 153.

Ähnliche Beiträge:

100 Kommentare

      1. Genau. Ist das nicht ein kleiner Widerspruch? Die Mafia ist ja eine Verbrecherorganisation im Staat. Wenn die Mafia nun der Staat ist, wäre sie ja legal und keine Verbrecherorganisation mehr. Aber die Botschaft ist klar, das Putin Regime ist ein einziges Verbrechen.

  1. Das, was der Autor hier schreibt, sollte jedem, der noch unabhängig denken kann, klar sein. Ja, sicher gibt es diktatorische Züge von Putin, aber hat irgendeine Demokratie seinerzeit die Beziehungen zu Franco-Spanien oder Pinochet-Chile abgebrochen? Und wenn man Putin schon verteufelt, wen hätte man denn gern? Navalny? – der dürfte noch nationalistischer agieren, Medjediew?- dann wird alles noch unberechenbarer. Ich fürchte, aus der Sackgasse werden wir gar nicht mehr heraus kommen. Die Sackgasse wird eliminiert, zugeschüttet. Warnende Personen werden mundtot gemacht. Es gibt vielleicht nur eine Möglichkeit, dass Vernunft einkehrt: Die USA könnten erkennen, dass es mit einem kaputten Europa auch für sie noch schlechter möglich sein wird, BRICS etwas entgegenzusetzen. Aber die derzeitigen verkalkten Betonköpfe sehen das nicht und Europa träumt.

    1. Im Gegensatz zu Pinochet und Franco hat Putin seinen Nachbarn überfallen.
      Außerdem sind die Beziehungen zu Russland nicht abgebrochen, eher abgekühlt.
      Man ist da auf einem schwierigen Weg, aber die Sackgasse kann ich nicht sehen.
      Am Ende wird ein Kompromiss und ein Friedensvertrag stehen, aber soweit sind die Kontrahenten noch nicht.

      1. “Im Gegensatz zu Pinochet und Franco hat Putin seinen Nachbarn überfallen.”

        Ja, ja. Das hören wir jeden Tag in Endlosschleife von allen Großlautsprechern.

        Nun, die “russische” Sichtweise geht ungefähr so:

        Die Welt hat acht Jahre zugeguckt wie die Post-Putsch-Regierungen die ethnischen Russen in der Ukraine unterbuttert. Als Anfang 2022 der Beschuss auf die belagerten Regionen zunahm und zu befürchten stand, dass die dortige Bevölkerung restlos zusammen geschossen wird, schritt Russland mittels Sonderoperation ein.

        Der Westen nahm es mit Kusshand und überflutete die Ukraine mit Geld und Waffen.

        Russlands einziges Vergehen ist, dass es sich der US-Hegemonie widersetzt.

        1. Russland möchte selbst Hegemon sein.
          Wollte sich Russland nur einer anderen Hegemonie widersetzen müsste es keinen Krieg in einem Nachbarland führen. Als Vergehen sehe ich das nicht. Es ist ein Anspruch auf Hegemonie, den Russland sich mit Blut und Tod erkaufen möchte. Mal schauen ob es klappt.

          1. Es gibt ja wohl kompetentere Stimmen als die deine! Nämlich Leute, die sich wie ein Profiler in das Gegenüber versetzen können. Nur dann wird man auch begreifen können, was vor sich geht und was zu tun ist. Kann man auch die Kunst der Diplomatie nennen, die auf Grund fehlender Kompetenz, die durch sklavisches Vasallentum ersetzt wird, bei uns und in W-Europa verloren geht. Gut, das Altkanzler Schmidt das nicht mehr erleben muss – es hätte ihm einen Hirnschlag oder Herzinfarkt beschert.
            Sieh und hör dir an, was Gen.a.D. Kujat oder die retirierten US-Militär- und Geheimdienstexperten dazu zu sagen haben, nicht die Karrieregenräle, denen bei Wohlverhalten alle Drehtüren offen stehen oder die Offiziere, die noch im Dienst stehen und an einer erfolgreichen Karriere interessiert sind, egal, was das ihre Kameraden oder die Bevölkerung letztlich kostet – ‘Objektivismus’ ala Ayn Rand in Reinkultur inkl Ausgeben extremen Subjektivismus als objektiv…

      2. Im Gegensatz zu Putin sind Pinochet und Franco faschistische Diktatoren die die Duldung und das Wohlwollen “des Westen” im Falle Franco sogar von Hitler und Mussilini himself genießen durften. Bei Guernica und Colonia Dignidad und dem Stadion von Santiago de Chile wurde weggesehen, die freiweilligen Verteidiger der spanischen Republik wurden wurden in den Nachbarländern interniert und an die Nazis übergeben. Pablo Picassos Guernica die Bombardierung einer Kleinstaat voller Flüchtlinge durch die Nazilegion “Condor” schon vergessen?

        Es gibt also zwei Traditionslinien: Einerseits das “Der Westen” immer die Schlimmsten Verbrecher, Terroristen und Mörder unterstützt egal wer gerade regiert und anderseits die das Russland das möglichste tut um das schlimmste zu verhindern. Die Volksdemokratien einschließlich DDR und Sowjetunion haben nach dem Staatsstreich vom 11.9.1973 ihre Beziehungen zu Pinochet-Chile abgebrochen, gleichzeitig wurden gefährdete Personen außer Landes gebracht (auch ein gewisses Ministerium war auch dabei).

        Die Schriftstellerin Isabell Allende ist in Kuba, dem Castro-Kuba aufgewachsen, Michelle Bachelet, die erste Präsidentin Chiles und Tochter von Alberto Bachelet (dem General der Salvador Allende loyal geblieben war)wurde gefoltert und floh zusammen mit ihrer Mutter Sie kamen über Australien in die DDR.Eduardo Frey der Generalsekretär der Sozialistischen Partei Chiles wurde vom MfS über Argentinien außer Landes gebracht. Dem gegenüber stehen Tausende “Verschwundene” die nicht so viel Glück hatten – und für die der Westen Mitverantwortung trägt.

      3. Ottono nazifiziert sich rapide. Francos “blaue Division” hat sich sehr wohl an dem Aggressions- und Vernichtungskrieg von Ottonos Volksgenossen gegen die UdSSR beteiligt. Die spanischen Faschisten haben da auch Kriegsverbrechen begangen, wenn auch weniger als Ottonos deutsche, ukrainische OUN- und andere Massenmörder.

        Aber macht ja nix, gell?

        1. Aqua mal wieder mit der immergleichen Leier vom Nazi.

          Es geht doch gar nicht darum, diese Diktaturen gut zu finden. Es geht darum, dass man weder zu Chile, noch zu Spanien, NOCH ZUR RF, die Beziehungen abgebrochen hat. Versteht halt nicht jeder.

          Du bist das Paradebeispiel für Godwin’s law.

      4. Diese Infantilität seitens ottorno werde ich hiermit belobigen!
        Toll wie es aufzeigt, was in einer Landschaft alles daneben ist.
        Da ich nicht ignorant bin, möchte ich ebenfalls der panzerhaubitze gratulieren für seine irrationalen Gedanken, sie beide helfen das das Land Deutschland endlich zu seiner einzigarten Größe, nach dem Zusammenbruch, wieder finden könnte.
        Lebt wohl auf ihr Kommödianten…

  2. Der Gegner ist immer der Teufel und die schlimmsten Verbrecher schreien immer am lautesten “Haltet den Dieb!”.

    Man kann Putin ja für vieles kritisieren, aber für die unmenschlichen Entwicklungen des Zeitgeschehens ist weder Putin noch Rußland verantwortlich, da gibt es ganz andere Kaliber und im Vergleich zu Plänen über Bevölkerungsreduktion, Massensteuerung, Schädigung von Mensch und Umwelt aus reiner Gier ist selbst ein Krieg nur eine Randnotiz oder Bagatelle.

  3. Die Russen lesen das übrigens. Sie sind bestens informiert über das, was der Westen von sich gibt. Zwar wurden einige Privatsender verboten, auch die Internetaufritte von BBC, CNN und Deutscher Welle. Über Satellit sind diese aber mühelos zu empfangen. Sagt zumindest dieser Röper. Stimmt das?

    Der Westen denkt, die Russen müssten jetzt doch ein Einsehen haben und Putin stürzen. Taten sie bis jetzt nicht und in Zukunft wohl erst recht nicht. Die russische Argumentation hingegen überzeugt offenbar. Der Westen will Russland zerstören und dagegen gilt es sich zu wehren.

    Auf eben diesen Röper bin ich zum Beispiel angewiesen, wenn ich wissen will, was TASS schreibt. Eine Assymetrie zugunsten des Westens. Die er aber – zu seinem allergrößten Erstaunen – nicht in politischen Erfolg umsetzen kann.

    1. Der Westen will eben nicht nur Russland ruinieren (Baerbock), sondern auch zahlreiche andere Länder rund um den Globus. Viele mussten sich das schon gefallen lassen und alle, die sich fortgesetzt wehrten, wurden mit Putsch, Krieg, Sanktionen und ätzender Feindpropaganda beglückt.

      China und Russland haben es nicht schwer, die Leidtragenden zu überzeugen.

      Immerhin, je intensiver sich die USA und ihre engsten Follower weiterhin als internationale Schulhofschläger aufführen, umso schneller werden sie ihre Machthebel verlieren – jetzt, da Russland und China dabei sind, eine Macht-Alternative für die Welt aufzubauen.

      1. Der BRICS- Gipfel in Südafrika hat gezeigt,dass die Welt das Gehabe des „Westens“ satt hat.Es werden sich wohl mehrere Pole der Entwicklung herausbilden.Russland,China,Afrika,Lateinamerika,der Arabisch-Islamische Raum mit dem Iran,Indien und dann der Rest des „Westens“…Eine multipolare Welt entsteht,..Während 87% der Menschen dies akzeptieren,sind die „Eliten“des „Westens“ verzweifelt bestrebt,das Rad der Geschichte aufzuhalten bzw.zurückzudrehen…Die sinnvollste Alternative,die Entwicklung zu antizipieren,die Entstehung einer multipolaren Welt mitzugestalten,eigene Impulse einzubringen und andere als die westliche Zivilisation als gleichwertig anzuerkennen,dazu sind die „westlichen“Eliten nicht in der Lage…daher der verzweifelte Versuch,Russland zu vernichten…dabei treten die dunkelste Eigenschaften der „westlichen“Zivilisation ans Tageslicht. Der Menschenhass,der Rassismus,die Psychopathie des „Westens“werden diesem zukünftig nur schaden…

    2. Sie sind bestens informiert über das, was der Westen von sich gibt.

      das stimmt. Auch sind die Menschen in Russland viel mehr interessiert für Politik. Es gibt viel mehr Nachrichten, Reportagen, politische Talkshows und Debatten als in Deutschland. Dementsprechend ist das Fernsehen sehr Politiklastig und weniger auf leichte Unterhaltung ausgerichtet.

      Zwar wurden einige Privatsender verboten, auch die Internetaufritte von BBC, CNN und Deutscher Welle. Über Satellit sind diese aber mühelos zu empfangen. Sagt zumindest dieser Röper. Stimmt das?

      Ich kann mir auf den beiden staatlich geförderten Hauptsendern Rossija-1 und 1-Kanal rund um die Uhr Berichte von BBC, CNN und DW reinziehen. Darüber hinaus werde ich den ganzen Tag auch darüber informiert was die Bild, Spiegel, Frankfurter Allgemeine, NY Times und eigentlich so ziemlich Alle größeren westlichen Medien heute über Russland und Ukraine berichten. Auch was deutsche, französische, amerikanische und britische Politiker über Russland und Ukraine alles twittern. Alles schön übersetzt. Die Russen kennen sie Alle bei Namen und können auch den Parteien zuordnen. Man wird bestens informiert was im Westen los ist über das staatliche Fernsehen und über Printmedien auch.

      Die westlichen Auslandssender DW, CNN, BBC sind nicht verboten. Wie gesagt deren Berichte laufen sogar im staatlichen Fernsehen jeden Tag. Man hat ihren russischen Ablegern lediglich einige Schwierigkeiten bereitet symmetrisch als Vergeltung für Repressionen gegen RT. Man hat es nicht gern gemacht, aber irgendwie musste man denen halt zeigen, dass man sich das nicht bieten lässt was man im Westen mit RT gemacht hat. Soweit mir bekannt wurden ihnen genauso wie bei RT Sendelizensen entzogen. Sie haben jetzt keine eigenen Fernsehkanäle. Darüber hinaus wurden ihnen auch Mieträume gekündigt. Aber deren Redaktionen sind einfach in baltische Länder umgezogen und machen von dort weiter übers Internet. Die Inhalte sind problemlos in Russland übers Internet erreichbar. Es ist schwieriger in Deutschland RT zu schauen/lesen als DW in Russland.

      Im Gegensatz zum Westen hat sich Russland gegenüber den ausländischen Medien nicht versperrt. Das ist auch gar nicht nötig. Im Gegenteil sogar, bessere Anti-West Propaganda kann man gar nicht machen als was die westlichen Medien liefern.

      Man muss halt berücksichtigen die Russen haben eine ganz andere Perspektive. Inhalte von westlichen Medien sind auf das westliche informationell komplett abgeschottete Publikum zugeschnitten. Bei den Russen entfalten diese Inhalte ganz andere Wirkungen als beim westlichen Zielpublikum. Sie bewirken bei den Russen in der Regel genau das Gegenteil. Der Russe weiß, dass sie Stuss von sich geben, das muss man ihm nicht einmal erklären, aus der russischen Perspektive ist das auch so sehr auffällig.

      1. Ich kann mir auf den beiden staatlich geförderten Hauptsendern Rossija-1 und 1-Kanal rund um die Uhr Berichte von BBC, CNN und DW reinziehen. Darüber hinaus werde ich den ganzen Tag auch darüber informiert was die Bild, Spiegel, Frankfurter Allgemeine, NY Times und eigentlich so ziemlich Alle größeren westlichen Medien heute über Russland und Ukraine berichten.

        Hört sich für mich an das die staatlichen Stellen eine Zusammenfassung abliefern. Das hört sich für mich nach einer Zensur an, bei der vorgespielt wird, das die Informationen frei zu bekommen sind. In wie weit dann von einer freien Berichtserstattung gesprochen werden kann, frage icn mich dann schon.

        So umgeht man die Internetzensur in Russland
        Wie Russland das Internet zensiert

        Im Grunde muß dann wie den westlichen Ländern die Sperre umgangen werden. Für mich sieht es da nicht so aus, als wäre es einfacher sich selber zu informieren. Das macht es schwerer Beiträge zu identifizieren die nicht zutreffend sind.

        In wie weit sind also in Russland ausländische Sender zu empfangen, ohne das diese zensiert sind?

        1. Was gibt es denn bei uns an freier Berichterstattung über Russland? Etwa das Gegeifer von Ina Ruck und ähnlicher russophoben Dreckschleudern?

          1. Du spielst wohl auf die Öffentlichen an, dort kann ich Dir nicht sagen wo so etwas noch gibt. Aber es gibt durchaus noch Blogs und Foren die immer noch “frei” berichten. Es ist hier also schon noch möglich Informationen zu überprüfen und in gewiesen Rahmen zu verbreiten.

            Wenn es mit dem neuen Bestreben von Chatkontrollen, Unterdrückung von “Fake” Berichterstattung (Netzdurchsuchungsgesetz), Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Verbreitung terroristischer Online-Inhalte und Aufweichung oder Unterbindung von Verschlüsselung, immer schwerer wird.

            So bekommt die EU immer mehr ein Charaker eines totalitären Staates.

          2. Du spielst wohl auf die Öffentlichen an, dort kann ich Dir nicht sagen wo so etwas noch gibt. Früher war es jedenfalls so das Comedian noch relativ frei reden konnten, was auch immer weniger wird. Aber es gibt durchaus noch Blogs und Foren die immer noch “frei” berichten. Es ist hier also schon noch möglich Informationen zu überprüfen und in gewiesen Rahmen zu verbreiten.

            Wenn es mit dem neuen Bestreben von Chatkontrollen, Unterdrückung von “Fake” Berichterstattung (Netzdurchsuchungsgesetz), Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Verbreitung terroristischer Online-Inhalte und Aufweichung oder Unterbindung von Verschlüsselung, immer schwerer wird. So bekommt die EU immer mehr ein Charaker eines totalitären Staates.

            Im Gegensatz gibt es in Russland ein Gesetz gegen Fake News, mit entsprechenden Restriktionen (Umstrittenes “Fake News”-Gesetz verschärft). So frei ist Russland nun mal nicht, wie es der Russische Hacker gern darstellt.

            1. Es ist seltsam, wenn der Unwertewesten Schreckensmeldungen aus Russland zitieren will, kommen unwillkürlich “russische oppositionelle Blätter”. Wie können denn solche in Russland publizieren, wenn Russland derart unfrei ist?

        2. Meine Erfahrung ist und war, dass du in Russland jede westliche Website aufrufen kannst. Es gibt sogar einen Service eines Webauftritts, der westliche Sites in Russisch übersetzt(, ich nutze den mitunter (mit Webübersetzer, da mein Russisch so gut nicht ist), um hinter die Paywalls von NYT, WAPO, Welt etc. zu linsen. Dass die Russen angeblich DW und BBC blocken, ist mir neu, mag aber sein. Vermutlich die russischen Dienste. Dass Du in Moskau tagesschau.de abrufen kannst, weiss ich sicher.

          An Fernsehen kriegst Du alle Satelliten im Bereich, das sind auch ukrainische, polnische, rumänische etc., deutsche wohl nur in der Oblast Kaliningrad. Ich weiss nichts von irgendeiner Websperre.

          Mit den Blockaden von RT, Sputnik, aber auch CGTN im Westen ist das nicht vergleichbar.

  4. Putin war für den Westen ab dem Zeitpunkt eine Reizfigur, als er sich anschickte, Russland wieder als globale Großmacht zu positionieren und entsprechende Interessen geltend zu machen.
    So wurde aus einem Partner ein Gegner, aus einem Gegner ein Feind und aus einem Feind ein Teufel.
    Die Hexe soll brennen! Willkommen zurück im finstersten Mittelalter.
    Allerdings würde ich dann auch einen Exorzismus bei Strack-Zimmernann durchführen. Und bei Kiesewetter. Und Hofreiter. Und Baerbock. Und und und.

    1. Putins Fehler war es nicht, dass er Russlands “Interessen geltend machte”, sondern dass er diesbezügliche Gespräche “auf gleicher Augenhöhe” verlangte. Das war die eigentliche Todsünde Putins, wenn wir schon über den Teufel sprechen.

      Niemand spricht mit Washington auf gleicher Augenhöhe! Auch die engsten Verbündeten nicht – gerade wir Europäer konnten das in den letzten 18 Monaten sehr schön beobachten. Denn genau das macht den Unterschied zwischen Souveränität und Suzeränität aus. Nämlich, dass der Suzerän über absolute, der Vasall aber nur über eingeschränkte Souveränität verfügt.

      Naja, jetzt gehört Russland nicht mehr zu Europa, sondern dem Globalen Süden an. Und dort gelten die Grundprinzipien der Gleichberechtigung und Nichteinmischung. Also genau das, was Putin haben wollte. (Und es wird spannend zu beobachten sein, ob die BRICS+-Staaten den zu erwartenden Wohlstandsgewinn ihren Völkern zu Gute kommen lassen oder nur ihren Oligarchen. Das wird – zumindest für mich – der Prüfstein sein.)

      1. “ob die BRICS+-Staaten den zu erwartenden Wohlstandsgewinn ihren Völkern zu Gute kommen lassen oder nur ihren Oligarchen.” – Kann ich dir jetzt schon sagen. Wenn sie sich an der Nationenkonkurrenz beteiligen und ich habe keine Hinweise darauf, dass sie das nicht tun, dann werden eben wie üblich die Lohabhängigen ausgebeutet, zum Wohl der Kapitalisten (nennt sich jetzt wohl Oligarch) und der Staat beteiligt sich daran durch Steuern. Er schafft sich Waffen an, um damit in der Nationenkonkurrenz zu bestehen. Ist ne Notwendigkeit – keine Frage, kein Prüfstein.

    2. “Allerdings würde ich dann auch einen Exorzismus bei Strack-Zimmernann durchführen. Und bei Kiesewetter. Und Hofreiter. Und Baerbock.” Eigentlich sind das doch die Inquisitoren, um im Bild zu bleiben, und diese christlichen Fanatiker, waren ja auch schon im Mittelalter die Mörder und Schlächter – nicht die angeblichen Hexen und Teufel.

    3. “Allerdings würde ich dann auch einen Exorzismus bei Strack-Zimmernann durchführen.”

      Geht nicht. Bei einer echten Hexe gelingt kein Exorzismus.

  5. „Das Ziel eines ruinierten Russland…“ Ich habe die Vermutung,dass dieses Ziel für den „Westen“ nicht mehr erreichbar ist.Eher wird es so sein,dass sich „der Westen“,insbesondere die angelsächsischen Kolonien in der EU sich durch ihre Politik selbst ruinieren.Natürlich sind die Angelsachsen nicht traurig darüber…
    Ein Neuanfang der Beziehungen zu Russland kann es nur geben,wenn der „Westen“,insbesondere die BRD-Eliten,erneut ihren „8.Mai1945“ erleben und die gesamte politisch-mediale „Elite“ auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt wird…
    Nach Wladimir Putin wird ein „Eurasier“ den Posten des Präsidenten besetzen.Westeuropa wird ein Shithole,in dem Warlords um Macht und die verbliebenen Ressourcen kämpfen werden…
    Was die Figuren an der Macht noch nicht begriffen haben ,ist die Tatsachen,dass Russland die westeuropäische Halbinsel Eurasiens nicht braucht.Aber Westeuropa hat ohne Russland keine Zukunft. Die 500jährigen Zeiten als Westeuropa raubend ,mordend und plündernd durch die Welt zog und sich den Reichtum der Welt aneignete,sind vorbei.

  6. So manche Leute meinen tatsächlich man könne russland so besiegen wie einst Hitler-Deutschland.
    Ehe das passiert, haben wir das nukleare Armageddon, für alle.
    Aber die Leut sind so verblendet.

    Man kann Russland nicht “besiegen”.
    Bestenfalls sind lokale militärische Erfolge möglich, wie in Afghanistan, aber nur unter bestimmten Vorraussetzungen.
    Diese sind in der ukraine nicht gegeben.

    die Ukraine ist wie der schwarze Ritter in Monty Pythons Ritter der Kokosnuss.
    Und der Westen steht daneben und feuert ihn an.

    Ach ja, und viele haben die Einstellung: “wäre Putin nur weg, dann wäre alles gut”.
    Das Regime-Changen funktioniert ja so prima

  7. Staaten sind Akteure nach innen, nach außen sind sie eher vergleichbar mit Werkzeugen, gilt dann auch für deren sichtbare Führer. Jene die Staaten kontrollieren fühlen sich denen noch lange nicht verpflichtet oder deren Bevölkerung verbunden. Vor allem ist die Machtbasis der Herrschenden nicht mehr fest an Staaten oder geographische Räume gebunden. In der Historie war das anders. Da hatte derjenige Macht, der Land und die darauf lebenden Menschen besaß. Die Menschen waren dann zwar auch egal, aber ein wichtiger Faktor für die Herstellung von Gütern und die Bestellung von Feldern oder um Armeen zu rekrutieren. Etwas das vielleicht schon morgen irrelevant wird, wenn Maschinen Güter produzieren, die Hauptarbeit bei der Bestellung von Feldern und der Herstellung von Nahrung übernehmen und selbst Kriege virtuell geführt werden oder mit Maschinen. Heute liegt die wahre Macht bei denjenigen die die Finanzströme kontrollieren und kein am Weltmarkt teilnehmender Staat ist von jenen Finanzströmen unabhängig.

    Putins “Fehler” dürfte darin bestehen sich dem Einfluß eben jener Finanzströme entziehen zu wollen, das ist auch schon anderen historischen Personen nicht gut bekommen und zur Not wehrt man sich mit den drei K.: Krisen, Katastrophen und Kriege.

    1. Das ist sehr gut analysiert, noch eine Anmerkung dazu.
      Es gibt nach Meiner Meinung noch einen Unterschied zwischen den früheren feudalen Machthabern alter Schule und den neuen neoliberalen Machthabern. Die alten hatten ein Interesse an der Identifikation mit ihrem Land. Mit Symbolik und Traditionen aufgeladen, sollte es in sichtbarer Kontinuität von Erben weitergeführt werden. Das ist bei den neuen Machthabern anders. Es sind Kosmopoliten, bei denen der Besitz zu einem reinen Werkzeug geworden ist. Die meisten agieren ja ohnehin nahezu anonym, gerade mal kennen wir einige Namen wie Soros, Blackrock, Gates usw. Sie treten fast nie mit Inszenierungen ihres Status in Erscheinung, wie es für Könige und Fürsten üblich war. Daher ja auch der Begriff Kryptokratie für die westlichen “Demokratien”.
      Die Machthaber lassen eine Fassade scheinbarer Legitimation von willfährigen oder schlicht dummen (bei Baerbock trifft sicher beides zu) Statisten bespielen.
      Der Staat, das Volk sind völlig egal. Beides kann jederzeit geopfert werden. Das ist ebenfalls ein Unterschied zu Putin, dem vermutlich tatsächlich was an Russland in seiner ganzen historischen Bedeutung liegt.
      Während z.B Selinski als Vertreter der neuen Generation, trotz aller nationalistischen Töne, die Ukraine samt Volk sicher bedenkenlos abfackeln lässt. Er selbst und seine Entourage sind dann schon längst auf dem Weg zu ihren Villen und Anwesen irgendwo auf der Welt, finanziert aus den Spenden für arme ukrainische Kinder vermutlich.

  8. Teufel? Ist dieses Wort heute überhaupt noch wirkmächtig? Eigentlich sagt man doch heute “Nazi”, wenn man jemanden nicht leiden kann. Alternativ kann man ihn ja auch immer noch als XXX-phob bezeichnen. Ich denke, da muss die deutsche Propagandapresse aber noch mal zur Nachschulung. Wenn das Goebbels wüsste.

    1. “Wenn das Goebbels wüsste”

      Der schreibt doch hier mit, nennt sich jetzt “Majestyk” und firmiert unter dem Tarnnamen Michael Piel.

    2. Goebbels hat für seinePropaganda Marketingexperten aus den USA kopiert.
      Und wenn du wissen willst was Goebbels weiss, dann musst du abends in der Goebbelskiste die Tagesschau ansehen.

    3. Göbelst würde bei dem Ausmaß der Gleichschaltung und der Reichweite der westlichen Medien glatt blass vor Neid werden und nervös eine Zigarette nach der anderen in der Ecke rauchen. “sowas hätten wir auch gebraucht” würde er sagen… “dann wäre Alles ganz anders gelaufen” vor sich her murmeln.

  9. ” Teil der Methode Putin ist schließlich, selbst begangene Grausamkeiten stets ein bisschen im Unklaren zu lassen – “

    LOL. Und da Unterscheidet sich die “Methode Putin” wohl eindeutig von anderen Auftragskillern, die ihre Taten immer mit Audio und Video dokumentieren und diese mit unterschriebenen Geständnis unmittelbar nach der Tat bei Presse und Polizei hinterlegen. Weil wo kämen wir denn da hin, wenn begangene Grausamkeiten im Unklaren blieben und sei es nur ein bisschen.

    “Das Ausscheiden Wladimir Putins aus seinem Amt wird auf diese Weise zur Menschheitsaufgabe.”

    Das wird vielleicht so dargestellt. Aber bloß weil der Westen sich vorstellt ohne Putin könne er seine Interessen durchsetzen, wird das Auswechseln von Putin keine Menschheitsaufgabe. Die Überhöhung Putin sei der Feind der Menschheit sehe ich nirgends. Das ist nur der Schluss des Autors, aus dem Bestreben des Westens, in Russland einen Führer zu installieren, der den Interessen des Westens dient.

    “Die Regierungen zahlreicher Mitgliedstaaten stehen fest an der Seite der USA und tragen die Konfrontationspolitik mit, sie sind sich hinsichtlich des Risikos, dass sich der Konflikt mit der atomaren Supermacht Russland ausweitet, die NATO mit hineinzieht und zu einer nicht beherrschbaren Eskalation führt, offensichtlich nicht im Klaren.”

    Doch sind sie. Sie legen es einfach darauf an.

    “Für Europa und für Deutschland wäre das der Ruin. Niemand, der guten Willens ist, kann das wollen.”

    Wär dann vielleicht nicht endlich der Schluss fällig, dass der Westen nicht guten Willens ist. Die Standpunkte sind einfach unversöhnlich. Der Westen will, dass die Ukraine informeller Teil der Nato wird und zwar w e i l sie eine permanente Bedrohung Russlands darstellt. Und genau deswegen, will Russland das nicht. Diesen Gegensatz kann man nicht verhandeln. Verhandelt werden kann nur, wenn einer seinen Willen aufgibt.

    1. « Der Westen will, dass die Ukraine informeller Teil der Nato wird und zwar w e i l sie eine permanente Bedrohung Russlands darstellt. Und genau deswegen, will Russland das nicht. « 
      Vielleicht koennen sich die Chinesen und die Russen mal mit der Idee erwaermen, je einen
      Stuetzpunkt in Mexiko einzurichten. Der blosse Gedanke daran wuerde die USA schon
      in militaerische Wallungen versetzen. (Siehe Salomonen)
      Der Praesident Mexikos hat in einem Interview mal nuechtern festgestellt, dass er nicht alles
      machen kann, was er gerne machen wuerde ; egal wer in Mexiko regiert, die USA regieren mit, auf die MUSS Ruecksicht genommen werden.
      Und gerade das wird den Russen verweigert, Russland soll im Westen von einer geschlossenen NATO Grenze
      in Schach gehalten werden, wenn die USA militaerisch gegen China vorgehen.

    2. Na, wieder der MG (Marxistische Gruppe, heute Zeitschrift Gegenstandpunkt) am Werk?
      „Genosse Krim“, gehört zu diesen Verein, aber die mögen die Anrede Genosse nicht….

      1. Nein, “Kamerad Bella”. Ich hab nichts gegen “Genosse”, wenn das von einem Genossen kommt, bloß von einem rechten Denunzianten und Hobbyverfassungsschützer wie ihnen, ist das einigermaßen ekelhaft. Im übrigen weiß ich nicht, ob dieser Verein die Anrede Genosse mag oder nicht. Ist mir eigentlich auch ziemlich egal. Sie sind sich auch für nichts zu schade. In einem Thread, indem kritisiert wird, dass Putin als teuflischer Mörder dargestellt wird, haben Sie nichts besseres zu tun, als mich einem kommunistischen Verein zuzuordnen, den es längst nicht mehr gibt. Wahrscheinlich bin ich auch so ein Teufel wie Putin. Eigentlich sogar schlimmer, weil Kommunist. Ich danke für die Blumen.

      2. Na, wieder die IB (Identitäre Bewegung) am Werk?
        “Kameradin Bella” gehört zu diese*m* Verein, aber die mögen Anrede Kamerad*in nicht….

  10. @ PfefferundSalz :

    Selbst Leute die nicht an Gott glauben reden von Teufeln, vielleicht sogar lauter als die Anderen. So kann man ja auch perfekt vom eigenen satanischen Handeln ablenken.

    Nazi ist natürlich auch ein gerne verwendeter fast schon synonymer Begriff, heute hat man den Nazi aber längst auf rechts verkürzt. Eigentlich gilt doch längst „Schnauze halten, sonst Nazi“.

    Man sagt ja oft, die größten Verbrechen werden im Namen Gottes verübt, kann man zwar auch wieder drüber streiten, aber im Namen Gottes mag ja vielleicht zutreffen, aber im Glauben?
    Wer doch wirklich an höhere Gerichte glaubt, wird nie so handeln als müßte er sich nicht für sein irdisches Tun rechtfertigen. Nufr weil sich irdische Herrscher mit religiösen Insignien schmücken sind sie ja nicht gläubig oder leben ihr Leben so als wären sie es.

    Wer wirklich an höhere Mächte glaubt, läßt sich sicherlich auch fehlleiten, aber sprituell denkende Menschen streben im Allgemeinen nicht nach weltlicher Macht, wozu? Und die Existenz von Institutionen die Glauben verkaufen, aber weltliche Macht ausüben ist kein Gegenbeweis, eigentlich stützt das meine These. Wer ja Jesus wirklich nacheifern will, der braucht nicht viel mehr als Sandalen und ganz sicher keinen sichtbaren Pomp, der doch auch nichts anderes ist als ein goldenes Kalb.

    Freundliche Grüße!

    1. Komm ein Herr Majesty / Michael Piel eigentlich aus dem evangelikalen Spektrum? Würde zumindest erklären wie Glauben mit AfD zusammen gehen kann.

      Fromm und rechtsextrem
      Desinformation im Auftrag des Herren

      Wer ja Jesus wirklich nacheifern will, der braucht nicht viel mehr als Sandalen und ganz sicher keinen sichtbaren Pomp, der doch auch nichts anderes ist als ein goldenes Kalb.

      Wäre mir neu das dies zur Nachfolge zu Jesus (JHWH) erforderlich ist. Kannst Du uns mal zeigen wie das gemeint ist, oder sind wir für Deine Weisheit überhaupt würdig?

      Mit erfurchtvollem Gruß

      Phil

      1. Jetzt mal ne Frage: Wie kommst Du auf “Michael Piel”, was mir so wenig ein Begriff ist wie “Majestyk” (ja, das sagt was über den Typ hinter dem Pseudonym aus, und nichts Sympathisches)?

        Mal ehrlich, doxxen ist Scheisse, auch wenn es sich um Arschlöcher und notorische Lügner und Aufschneider wie “Majestyk” handelt. Er hat ein Recht auf seine Anonymität und seinen abstossenden Pseudo.

        1. Jetzt mal ne Frage: Wie kommst Du auf „Michael Piel“, was mir so wenig ein Begriff ist wie „Majestyk“

          Einfach man benutzt eine einschläge Suchmaschine, die vom Forum funktioniert ja nicht richtig und voila es werden mit den richtigen Suchbegiffen die entsprechende Seiten herausgespukt:

          Majestyk sagt: 31. Juli 2023 um 12:35 Uhr (Quelle):

          Mein Nachname ist kein Geheimnis, der lautet Piel.

          Majestyk sagt: 2. August 2023 um 19:30 Uhr (Quelle):

          Abgemacht. Mein Nachname ist Piel […]

          swingkid sagt: 6. August 2023 um 9:48 Uhr (Quelle):

          Da steht Piel, nicht Phil. Piel=Majestyk.

          Majestyk sagt: 15. August 2023 um 14:41 Uhr (Quelle):

          Herzlichen Gruß zurück
          Michael Piel

          Reicht das als Beweis?

  11. Da Gabor Steingart den in jüngster Zeit häufiger werdenden Vergleich von Putin zu Stalin zog, der hier eine Analogie in Bezug auf die angeblichen Herrschaftsmethoden ausdrücken soll, aber ansonsten oft genug Putins angebliche “Alleinherrschaft” verdeutlichen soll, darf ich die werte Leserschaft auf einen Kommentar der CIA (!) aus dem Jahre 1955 zum Charakter der sowjetischen Führungsstruktur hinweisen, der mir in jüngster Zeit “über den Weg gelaufen” ist.

    Da heißt es u.a.:
    Even in Stalin’s time there was _collective leadership_. The Western idea of a dictator within the Communist setup is exaggerated. Misunderstandings on that subject are caused by lack of comprehension of the real nature and organization of the Communist power structure. Stalin, although holding wide powers, was merely the captain of a team and it seems obvious that Khrushchev will be the new captain. (Ein Kapitän, der 1964 von der Mannschaft abgesetzt wurde. Besdomny)
    However, it does not appear that any of the present leaders will rise to the stature of Lenin and Stalin, so that it will be safer to assume that developments in Moscow will be along the lines of what is called collective leadership, _unless Western policies force the Soviets to streamline their power organization_.
    > https://www.cia.gov/readingroom/document/cia-rdp80-00810a006000360009-0

    1. @ Besdomny
      Man kann tendenziell vieles miteinander vergleichen, auch Äpfel mit Birnen, sind beides Obst. Putin und Stalin sind beides russische Staatsmänner (okay, Stalin mit leichtem Akzent).

      Der Trend zur Gleichsetzung von Putin und Stalin scheint mir aus den USA herüber geschwappt. Da haben wir beispielsweise Sean McMeekin, für den der einzige Unterschied zwischen Hitler und Stalin darin bestand, dass Stalin „ein erfolgreiches mörderisches Raubtier“ (a successful murderous predator) war. Der Verlag preist sein Werk demgemäß auch als „bahnbrechend“ an und das ist es in meinen Augen auch – bahnbrechend in Revisionismus und historischer Unkenntnis. Sind aber so einfache wie einprägsame Gleichungen: Hitler = Stalin, Stalin = Putin, ergo: Putin = Hitler. Oder sogar noch schlimmer. Holocaustleugnung und Geschichtsvergessenheit für Angefangene und Fortgeschrittene.

      Aber letztlich ist es nur die konsequente Fortsetzung jener Kampagne, die – anknüpfend an frühere revisionistische Propaganda – vor zehn Jahren den öffentlichen Blick auf die Julikrise abschließend neu zu ordnen und Russland hier im kollektiven Bewusstsein als Hauptschuldigen zu verankern suchte. “Russland ist schuld, damals wie heute” – das ist die Botschaft, um nicht weniger geht es. Bloß mit wissenschaftlichem Mäntelchen versehen. Und wir wissen ja: „Follow the science“. Auch bei der damaligen Kampagne war neben dem germanophilen Schwätzer Clark McMeekin bereits ganz vorne mit dabei.

  12. Jede Zeit hat ihre medialen Widergänger des Antichristen, des Versuchers, des Satans, des Scheitans, kurz des Erzfeindes gegen den die gläubigen Gefolgsleute der geistigen Herrschaft dann den von ihrem Gotte bzw dessen Vertretern gewollten Kreuzzug, wahlweise Dschihad, führen sollen. Kleine Auswahl gefällig? Stalin, Hitler, Lenin, Wilhelm 2, Napoleon Bonaparte, Osama bin Laden, Pol Pot, Idi Amin, Ghaddafi, Satan Hussein, Ho Tschi Minh, Mao tse Tung, Geronimo, Putin, Assad Vater und Sohn, Chomeni … usw usf…

  13. In Deutschland macht man den Leuten weiß, dass Putin Boris Nemzow ermordete, denn der wurde an der Kreml-Mauer erschossen. Na klar, das leuchtet ein, Putin lag auf der Mauer auf der Lauer und knallte ihn mit einer Kalaschnikow ab. Hat sich irgendein Comedian oder sonst jemand darüber lustig gemacht? Er sei ein Diktator, obwohl er direktdemokratisch gewählt wurde. Auch Verfassungsreferenden, die es in Russland gab, sind ein direktdemokratisches Element, das es in der BRD nicht gibt. Im Grundgesetz Artikel 146 steht, dass es seine Gültigkeit verliert, wenn das Volk in freier Abstimmung eine neue Verfassung verabschiedet. In Wirklichkeit wurde es schon längst durch sein Gegenteil ersetzt durch Parlamentsbeschlüsse, die von einer Ermächtigungsjustiz abgesegnet wurden. Wenn man ignoriert, dass Putin ein gewählter Präsident ist, der wohl nicht mehr Macht hat, als Trump hatte, und ihn als absoluten Diktator hinstellt, verzerrt man auch alle anderen Fakten. Er wurde dann durch die Wagnerdemonstration geschwächt, während er als demokratischer Präsident gestärkt aus dieser Situation hervorging. Wenn Putin die Ukraine erobern wollte, dann hat er den Krieg schon verloren. Wenn er nur Donbass befreien und die Krim sichern wollte, dann ist er bisher einigermaßen erfolgreich, wenn vielleicht auch nicht ganz so, wie erwartet. Immerhin hat Russland anscheinend schon den von EU geführten Wirtschaftskrieg gewonnen und den Westen auf internationaler Ebene zurückgedrängt.

    1. Die Weltbank prognostiziert für Russland in 2024 ein Wachstum von 2,5%. Russland belegt damit den 5. Platz und verweist Deutschland auf den 6. Platz, Frankreich liegt auf dem 8. oder 9. Platz gefolgt von Groß Britannien.

      Da fragen sich unsere Hyänen natürlich wie kann das trotz unserer Sanktionen sein, da muss doch der Teufel drin strecken 🙂

  14. @Krim

    Wär dann vielleicht nicht endlich der Schluss fällig, dass der Westen nicht guten Willens ist.

    Unbedingt. War er auch noch nie. Vermutlich gibt es daher keine Alternative, bis zum Zusammenbruch der Ukraine den Krieg fortzusetzen.

    Allerdings sehe ich nicht, dass die Dämonisierung Putins “nur der Schluss des Autors” wäre. Das Putin Derangement Syndrome im Westen gibt es seit mindestens 2014 und der “Annexion” der Krim und dem Donbassaufstand, radikalisiert im “Russiagate”-Propagandamärchen. Putin der Dämon, der auch Trump an die Macht gehoben hat.

    Diesen Mythos siehst Du auch im “Narrativ” (postmoderner Gibberish für Lügengebäude) vom “Diktator Putin”, wie es hysterisch und geifernd auch hier z.B. von “Ottono” erbrochen wird, einem “Diktator”, der auch im Land oft heftig öffentlich kritisiert wird. Gilbert Doktorow hat die Modalitäten der russischen Präsidentenwahl mit denen der USA verglichen. Für die “demokratischen” USA fiel der Vergleich nicht schmeichelhaft aus.

    1. “Allerdings sehe ich nicht, dass die Dämonisierung Putins „nur der Schluss des Autors“ wäre.

      Davon musst du mich nicht überzeugen, das sehe ich genauso und das habe ich auch nicht geschrieben. Es kam mir ausdrücklich auf die Formulierung “Menschheitsaufgabe” an. Dass das Auswechseln Putins als Menschheitsaufgabe definiert wird, ist eine seltsame Überhöhung des westlichen Interesses Putin gegen eine Art Jelzin auszutauschen. Ich kann diese ideologische Überhöhung aber nirgends finden, außer im Schluss des Autors. Wie gesagt: Dämonisierung – klar. Putin auswechseln – aber immer.

      „(O)hne die Entfernung Wladimir Putins von der Spitze der russischen Atommacht wird die Welt keinen Frieden mehr haben.“[v] Das Ausscheiden Wladimir Putins aus seinem Amt wird auf diese Weise zur Menschheitsaufgabe.”

      Das Zitat sagt: Putin ist der Störenfried des Weltfriedens. Das Zitat sagt nicht die Entfernung Putins sei eine Menschheitsaufgabe. Wer Putin entfernen soll (die Menschheit, die Nato, die USA), kann daraus nicht geschlossen werden. Ich würde nämlich eher denken, dass der Westen sich diese Rolle zugedacht hat und nicht der Menschheit. Man könnte sagen die Entfernung Putins ist im Interesse der Menschheit. Der Westen behauptet ja immer alles was er will sei im Interesse der Menschheit. – Ich gebe zu es ist nur eine kleine Differenz.

  15. Wenn revanschistische Träume zerplatzen, rationales Denken abhanden gekommen ist und durch Hass ersetzt wird dann bleibt nur noch der Weg ins Okkulte.

    Wann wird der Exorzist oder Nostradamos bemüht?
    Strack-Zimmermann als Exorzist wäre ja durchaus denkbar.

    1. Wenn Strack-Zimmermann Dracula ist – und daran zweifelt ja heute kaum noch jemand – kann sie nicht auch Exorzist sein. Man denke z.B. nur an Draculas Kreuz-Allergie.

      1. Vielleicht fürchtet sie sich vor dem Ankläger wegen ihrer Sünden.

        “Satan ist vor allem der Ankläger im göttlichen Gerichtshof, der die religiöse Integrität von Menschen testet und Sünden anklagt, wie es beispielsweise aus den biblischen Büchern Ijob und Sacharja bekannt ist. “

  16. ‘Was kommt nach Putin’, ein desillusionierter Westen.
    Herr Putin kann seit Jahren mit absoluten Mehrheiten hinter sich aufwarten und der ‘Westen’ kauert mit Koalitionen vor sich hin, die ihrerseits nicht einmal reale Minderheiten zusammen kombinieren, weil viele überhaupt gar nicht wählen.
    Der russische Staat bietet über Politik, Medien, transnationalen/internationalen Organisationen, UN und Unterabteilungen eine Zusammenarbeit an. Die Diplomatie der Russen ist eine diplomatische Klasse für sich.

    Der Westen geriert Feindbilder, Angst, Traumas und die Sprache der Gewalt.
    Diese schrecken nicht einmal zurück, wenn es um ihre Volkes Sicherheit, Gesundheit und finanzielles auskommen geht. Nein, sie gehen stur ihrer regelbasierten Ordnung nach.

  17. Fälschlich wird suizidales Verhalten den Lemmingen zugeschrieben. Man sollte in Zukunft bei Beschreibung dieses Verhaltens besser “Schwambel” statt Lemminge benutzen.

  18. Und wenn Putin morgen vom Blitz getroffen werden würde und tot umfiele, würde sich überhaupt gar nichts im Sinne des Westens ändern. Eher umgekehrt. Putin ist noch der gemäßigtste von Allen möglichen Kandidaten, die eine reale Chance hätten seine Nachfolge anzutreten. Putin wird in Russland eher dafür kritisiert mit dem Westen zu weich zu sein.

    Was die Russen nicht verstehen ist nicht warum Russland einen Krieg führt, sondern warum Selensky noch lebt, warum Kiew noch nicht dem Erdboden gleichgemacht wurde und warum Scholz und Macron noch nicht vor Angst in der Ecke kauern.

    1. Vielleicht sollte man “den Russen” vorsichtig beibringen, dass Russland dazu die militärischen Mittel fehlen.

      Ich nehme übrigens durchaus anerkennend wahr, dass Du von einer weiteren Atom-Drohung auf einem Mittwoch statt am Donnerstags abgesehen hast.

      phz (2000)

      1. Du solltest dir lieber Gedanken darum machen, ob der vereinte Westen (NATO+) die Mittel dafür hat. Ziehen sich nur die USA (oder evtl alle 5 Eyes) aus diesem Krieg zurück, muss W-Europa den UA-RF-Krieg alleine stemmen. Deshalb wohl auch die Bemühungen der Biden-Administration darum, dass auch ein anderer POTUS als Biden 2025 die UA-Hilfen fortsetzen muss und Gleiches auch für die NATO-Staaten verbindlich wird. Und Gen.a.D. Kujat warnt auch davor, dass mit der Lieferung von Taurus u/o einer Formierung der ‘Willigen’ aus Polen, Balten u.a. (ggf auch Skandinaviern evtl unter britischer Führung) nebst Einmarsch in der UA eine Europäisierung dieses Krieges droht, der eher W-Europa als die USA und die RF in eine nukleare Wüste verwandeln könnte. Auch einen konventionellen Krieg könnte die NATO nicht lange aushalten. S.Ritter, L.Johnson und D.Macgregor unterlegen das. Letzterer hält das Konzept der Vorneverteidigung mit vorwärts stationierten Truppen für veraltet, 90er halt, und im 21.Jhdt nicht mehr vertretbar (Ziele!). Auch nicht die Truppenverlegung inkl steter Nachschub aus den USA, getrennt durch 2 Ozeane, in denen es von feindlichen U-Boot-Flottillen wimmelt, überwacht von Satelliten, die den Raketen, Torpedos und Drohnen die Zielkoordinaten liefern, ist weiterhin sinnvoll. Das Pentagon musste bei seinen virtuellen Sandkastenspielen schon feststellen, dass ein Krieg gegen China unter keinem Szenario zu gewinnen ist, geschweige denn ein 2- oder gar 3-Fronten-Krieg.
        Und auch Afrika wird immer aufmüpfiger. Ausgerechnet auf ihrer Afrika-Tournee wurde der ‘Engel des Todes’, eine sichtlich verzweifelte Mme V.Nuland, mit dem Coups d’Etat in Niger konfrontiert. Und die jüngste Verzweiflung zeigte sich im Hilferuf des Gabun-Bongo aus seinem Präsidentenpalast an seine Freunde, sie mögen doch auf den Straßen Lärm machen. Der Wunsch wurde ihm sogar erfüllt – nur nicht von seinen Freunden. Afrika schüttelt nachundnach auch die neokolonialen Fesseln ab und der Ausbeuter Frankreich könnte so ohne die geraubten Rohstoffe auf das Niveau eines Dritte-Welt-Landes zurückfallen (frei nach ‘Redacted’ auf rumble.com) – eine Prophezeiung, die sinngemäß bereits aus den End-50ern Frankreichs stammt.

    2. Nachfolger von Putin wird übrigens, wenn letzterer Hoffentlich bald vom Blitz getroffen wird, stand Heute Michail Mischustin. Du glaubst doch nicht, ernsthaft, dass der das Mafiagebilde bis zur nächsten “Wahl” am Laufen halten könnte. Da ist doch der nächste Flugzeug- oder Fensterabsturz schon fast gesetzt.

      phz

      1. Machen Sie sich um den Nachfolger Putins bitte keine Gedanken, Sie kriegen nur Kopfschmerzen davon. Der Nachfolger Putins wird von Russland bestimmt, nicht von den USA, nicht von der EU und auch nicht von Ihnen.
        Die Zeiten sind vorbei, wo die westlichen Erfinder der Schocktherapie die Gesetze fuer Russland in Russland geschrieben haben. Fragen Sie mal Jeffrey Sachs, der war ab 1991 in Moskau und kann Ihnen Auskunft geben wie das alles von statten ging. Das Volk jedenfalls war dabei voellig nebensaechlich.

  19. Ich bin der Tod geworden, der Zerstörer der Welten

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Teufel
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Satan https://de.m.wikipedia.org/wiki/Luzifer

    nur mal zur Aufklärung wo von eigentlich die Rede ist.

    🤘 Euer Halbgott Prepperoni Nuclear Winter is Coming 🤘

    Ps. meine Lieblings Geschichte ist die, daß Satan (der Lichtbringer) aus dem Paradies gefallen ist, weil er sich nicht vor den Menschen (der Heit) verbeugen wollte.

  20. “Seine Kollegin Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags, ließ verlauten: „Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen: Ein Teufel, der sich mit dem Teufel einlässt. Es zeigt aber auch, dass offensichtlich große Nervosität bei Putin und seinen Schergen im Kreml herrscht.“”

    An der Aussage Strack-Zimmermanns ist nahezu alles falsch. Prigoschin wollte die Spitze im Verteidigungsministerium loswerden und seine Wagner-Truppe behalten, darum ging es. Sie macht es aber geschickt, indem sie nirgends was von einer Täterschaft Putins sagt, ihre unbeweisbaren Behauptungen setzen diese nur voraus. Man kann es unter reiner Hasspropaganda ablegen.

  21. Keine Götter, keine Herren, keine Sklaven !

    Über Deutschland kreist die Abrissbirne.

    Überlegt euch was für danach, oder
    wollt ihr das Idiotensystem zum x-ten Mal neu booten ?

    Putin macht was er muss. Die Raubaffen aus dem Westen wollen ihr Leiden mit den Rohstoffen Russlands verlängern. Putin möchte das nicht. Putin ist Humanist.

    Was spricht dagegen ?

    1. Der Russenhaß der Deutschen!

      Die Deutschen haben nie aufgehört Russland zu hassen, das steckt tief in ihren Genen. Sie haben nichts aus ihrer Niederlage gelernt und es war ein Fehler, sie 1945 so gut zu behandeln.
      Jetzt rächt sich dies!

      1. Wenn das doch nur stimmen würde.
        Dann wäre Bellas Welt schön einfach und logisch.
        Leider ist die Welt viel komplizierter, nicht nur schwarz und weiß.
        Wenn man das endlich akzeptiert, dann müsste man aber auf so platte Sprüche verzichten. Auch doof, oder?

      2. Dieser ‘Hass’ ist dem vereinten dt Volk erst nach 2.Reichsgründung und ab Ende des 19.Jhdts allmählich indoktriniert worden, am effektivsten von den Nazis. Das hatte zuvor schon eher im Westen Fuß fassen können, verband sich das bei den ehemaligen Vasallen Napoleons doch wunderbar mit antipreußischen Ressentiments, waren sie doch der siegreichen Preußen wichtigster Verbündeter. Den Preußen mussten sie allerdings zujubeln, hatten sie doch die einstigen Kleinstaaten im großen Reich aufgewertet Und im Osten war ja genug ‘Lebensraum’, auch, wenn sie eher ausbeutbare Rohstoffe meinten.
        Und dabei scheint es unterschwellig in W-Dtschld bis heute geblieben zu sein, obwohl so mancher W-Deutsche seine ökonomische Chance in der RF wahrnahm, genau wie einst im 1.Reich die russlanddt Siedler, Wissenschaftler, Ingenieure, Künstler und Militärs.

  22. Financial Times:
    EU imports record volumes of liquefied natural gas from Russia

    Belgium and Spain are world’s second and third-biggest importers of Russian LNG this year.

    Global Witness said the cost of the LNG imported from January to July at spot market prices amounted to €5.29bn.

    “It’s shocking that countries in the EU have worked so hard to wean themselves off piped Russian fossil gas only to replace it with the shipped equivalent,” said Jonathan Noronha-Gant, senior fossil fuel campaigner at Global Witness. “It doesn’t matter if it comes from a pipeline or a boat — it still means European companies are sending billions to [Vladimir] Putin’s war chest.”

    https://www.ft.com/content/1e70ff72-52d8-46b6-a8f4-fcc86fb88a6d

    😱😱😱

  23. a. Ist LNG aus Russland (leider) nicht sanktioniert
    b. Ist LNG diese Jahr extrem billig. Bei dem Preis ist die Herstellung Liebhaberei oder man ist auf den Verkauf angewiesen 😉

    phz

    1. Pipeline-Gas wäre jedenfalls günstiger und obendrein umweltfreundlicher. Aber warum wird es denn nicht sanktioniert. Macht euch diesen Hahn doch auch zu. Wenn schon denn schon oder?

    2. Rohölprodukte aus China und Indien werden auch nicht sanktioniert. Du würdest wohl lieber die EU zugrunde richten als weiter Produkte aus Russland zu beziehen. Am Besten die Grauimporte komplett verbieten, dann können wir alle stempeln gehen. Aber eine Panzerhaubitze muß nicht selbständig denken, sondern nur auf Befehl schießen, wie es bei Dir wohl auch der Fall zu sein scheint. Mit Deinem ewigen russophoben Bashing.

  24. Ob sich der Artikel-Autor jemals direkt mit Russland und Putin beschäftigt hat?
    Die von ihm zitierten Leute haben das definitiv nicht getan!
    Wer sich die Mühe macht, die Reden Putins zum Putsch zu lesen, wird feststellen, dass Prigoschin überhapt nicht genannt wird. Wagner/Prigoschin sind nur benutzt worden und die Verräter sind die Leute im Hintergrund, die den Putsch orchestriert haben!
    Damit fällt Putin als Täter-Kandidat raus – er hat kein Motiv! Dass Prigoschin sich von Dritten hat benutzen lassen, ist ärgerlich, das hätte Prigoschin aber durch gute Arbeit in der Ukraine oder in Afrika problemlos ausgleichen können!
    Gleichzeitig sind die Leute im Hintergrund Täter-Kandidaten, die mit Prigoschin dann einen gefährlichen Zeugen beseitigt haben (vor allem, wenn Prigoschin auf die Idee käme, sich an denen zu rächen).
    Weitere Täter-Kandidaten sind dann Frankreich und USA. Wenn Wagner im Niger tätig wird, verliert Frankreich eine (Neo-)Kolonie und die USA einen sehr wichtigen Stützpunkt in Afrika!

    Die Dämonisierung Putins in den westlichen Medien und bei westlichen Politikern muss immer aufrechterhalten werden, weil sonst der aufgetürmte Berg an Lügen in sich zusammenbricht!

    Das schöne heute ist, dass, Dank Internet und Übersetzungsfunktion, jeder die ganze Welt als Informationsquelle nutzen kann!

    1. L.Johnson oder ein anderer Ex-US-Militär bzw -Geheimdienstler hat gesagt, dass die Wagner-Gruppe eine Schöpfung des GRU (milit Geheimdienst der RF, nicht zu verwechseln mit dem HUR der UA, russ GUR!) sei, um im Ausland scheinbar unabhängige militärische Operationen durchführen zu können. Aus diesem Kreis von US-Analysten stammt auch die Bewertung, dass das entweder ein zufälliger Unfall oder ein Racheakt von Leuten war, die mit Prigozhin u/o Utkin noch ein Hühnchen zu rupfen hatten. Diese Leute könnten aus der Luftwaffe kommen (wg der abgeschossenen Luftfahrzeuge beim Putsch), Geheimdienstkreisen (evtl sogar dem GRU) oder von konkurrierenden Oligarchen. S.Ritter meint allerdings, ‘Occams Razor’ würde für einen simplen Unfall sprechen. Für westl Geheimdienste könnte solch Sabotageakt zu kompliziert gewesen sein und russ hätten kein direkt erkennbares Motiv bzw hätten andere, ggf deutlichere Möglichkeiten gehabt, was erst recht für eine Anordnung Putins gilt. Warum sollte der das ausgerechnet während des BRICS-Gipfels tun und noch dazu bei der 80jährigen Zelebration der größten Panzerschlacht der Geschichte im Kursker Bogen, bei der er in Kursk eine Rede hielt. Ein Flugzeugabsturz in Afrika wäre doch viel unauffälliger gewesen, ein Fenstersturz typischer und deutlicher als Bestrafung interpretierbar.

  25. “Nach dem Ende des Kalten Krieges setzten die US-Regierungen ihre Politik des Regime Change fort – in Haiti (1994), Afghanistan (2001), Irak (2003), Libyen (2011) sowie Syrien 2012.”
    Das sind nur die offenen – und dabei haben Sie noch die Ukraine (2014) und die mittels völkerrechtswidrigem Angriffskrieg durchgesetzte Sezession des Kosovo (1999), die letztlich auch zum Ende der Regierung Milosevic in Serbien führte, völlig vergessen.
    In Venezuela hats ja nicht geklappt, da hat die von der CIA beauftragte private Söldnerarmee geschlampt – wenn mans mal nicht selber macht.

    Auch ich kann nicht ausschliessen, noch was vergessen zu haben… bei der Menge!

  26. Naja…

    So, wie es aktuell aussieht, wird Russland weiterhin wirtschaftlich und politisch prosperieren, waehrend Europa auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit ist. Zu Recht uebrigens. Das haben die Europaeer selber verbaerbockt. 😉 Als nuetzlicher Vasall haben wir Befehle ausgefuehrt, die nicht unseren Interessen entsprechen und damit haben wir uns selbst in den Orbit geschossen. Voellig losgeloest…. Weder ist die USA an uns interessiert noch der Rest der Welt. Mit sinkendem GDP – voraussichtlich 10% des weltweiten GDPs in 2030 – taugen wir nicht mal mehr als potenzielle Kunden.

    Wen interessiert da noch ein Kommentar von Gabor Steingart? Wer ist das ueberhaupt?

    Es spielt keine Rolle mehr, ob wir an einer Kooperation mit Russland interessiert sind. Russland ist nicht mehr an uns interessiert, darueber muss man sich im Klaren sein. Jenseits des neuen eisernen Vorhanges wird in Zukunft die Musik gespielt. Da entstehen neue Kooperationen, Handelswege, neue Technologien. Da wird investiert. Wen interessiert da noch das alte Europa? Niemanden mehr. Dustbin of History.

    1. @ So Gesehen

      Ja. Damit ist der Ukrainekrieg aus US-Sicht im Grunde schon jetzt halb gewonnen.

      Man fragt sich lediglich, ob die deutsche Politik kognitiv einfach nicht in der Lage ist, all das – was Sie angemerkt haben – zu begreifen oder ob sie sich derart vollständig mit dem Hegemon identifiziert, dass nichts anderes geht. Vermutlich beides.

      1. Darueber liesse sich trefflich philosophieren. Je nach Person findet sich da eine ganze Bandbreite von Gruenden. Von Korruption bis Dummheit ist da alles zu finden.

    2. Allerdings verdienen in den USA auch nur die Eliten deutlich daran. Dem Durchschnittsamerikaner geht’s schlechter als zuvor. Die Gaspreise sind auch in den USA doppelt so hoch wie im Vorjahr und die Inflation hat im Vgl zu den Trump-Jahren unter Biden auch deutlich angezogen.

    3. Kein Wunder die Grünen schaffen es Deutschland in den Abgrundzu stürzen.Die müssen endlich aus der Regierung entfernt werden sie haben genug Schaden angerichtet.Wenn ich schon das Wort Demokratie höre wir haben doch gar keine.Ständig diskriminieren die etablierten Parteien andere Parteien,sie sollten sich mal an die eigene Nase fassen.UndFrau Wagenknecht hat recht wir haben die dümmste Regierung Europas.

  27. V e r t e u f e l u n g

    Die Verteufelung des außenpolitischen Gegners ist historisch gesehen übrigens eine eher neuartige Erscheinung. Man kennt das weder aus dem Mittelalter noch aus der Frühen Neuzeit. Erste Ansätze gab es zwar schon angesichts der Anmaßungen Napoleons, doch kehrte man hinsichtlich der Behandlung des besiegten Frankreichs beim Wiener Kongress (1815) dann doch wieder sehr klug und vernünftig zur Tatsache zurück, dass man ja auch künftig miteinander nachbarschaftlich würde auskommen müssen.
    Diese lebenskluge Haltung ist spätestens mit der übersteigerten alliierten Propaganda im Ersten Weltkrieg zur Vergangenheit geworden.

    Woran liegt diese neuartige Verteufelung des Gegners?

    Meine These ist, dass es sich bei der Verteufelung des Gegners und dem Willen, nicht nur relative, sondern totale Siege erringen zu wollen, um ein explizit angelsächsisches Phänomen handelt.

    Es dürfte zwei Gründe haben:

    1. Die Angelsachsen (GB und USA) erlebten sich selbst immer räumlich so sehr losgelöst und von ihren (schwächeren) Nachbarn getrennt, dass bei ihnen das Bewusstsein für gute Nachbarschaft unterentwickelt ist.
    Man könnte auch sagen: Sie fühlten sich spätestens seit etwa 1850 / 1900 immer derart so überlegen, dass sie es verlernt haben, in Koexistenz mit anderen so etwas wie Selbstbeschränkung zu praktizieren. (Eine gewisse Ausnahme war nur der Kalte Krieg 1949 – 89)

    2. Das für die Angelsachsen typische manichäische Denken; vermutlich von Calvin ausgehend und dann über die puritanischen Pilgerväter bis in das Denken der Gegenwart übertragen.

    Dem kontinentaleuropäischen Denken ist eine derartig dualistische Sicht lange fremd gewesen. Dass sie heute – wie der obige Artikel von Herrn Luft zeigt – heute auch innerhalb des deutschen Establishments vorkommt, zeigt das Ausmaß der geistigen Amerikanisierung.

    All das soll nun keineswegs heißen, dass Putin ein Unschuldslamm sei.
    Man ist heuteaber nicht mehr in der Lage bzw. willens, sinnvoll differenzierte Begriffe wie “Konkurrent”, “Gegner”, “Feind” usw. zu verwenden.
    Da muss dann schon das “Absolute Böse” her.

    Man wird sehen, ob in einer mitteren Zukunft derartige Titulierungen dann auch für die chinesische Führung zur Anwendung kommen werden …

    1. Geographie spielt mit Sicherheit eine Rolle, aber auch eigene Interessen.

      Seit Mossadegh erfahren wir immer wieder, dass bisherige Weggenossen, sobald sie unliebsam geworden sind, seitens der USA gehitlert werden. Jeder Tyrann ist solange willkommen, solange er den USA zu Diensten ist. Da spielt auch keine Rolle, wieviele Leichen seinen Weg pflastern. Erst, wenn ploetzlich eigene Interessen in den Vordergrund ruecken, dann erfolgt die Verteufelung, Hitlerung. Ich vermute, dass das ein Winkelzug ist, um die eigene Bevoelkerung auf einen Krieg oder die Ermordung von Landesfuersten einzunorden. Wenn doch jemand ein Hitler ist, dann muss man den doch bekaempfen.

      Wir Europaeer folgen bedingungslos den groessten Brandstiftern und Kriegstreibern der Welt, der US-Administration. Es gibt kaum einen Putsch an dem sie nicht massgebend beteiligt waren und die ausserhalb der USA gefuehrten Kriege seit Bestehen belaufen sich mittlerweile auf 400, davon fast ein Drittel seit 2000. Fuer einen Konflikt braucht man aber eine Steigerung davon und damit sind wir dann bei der Verteufelung. Wenn ein Gegner genauso kriminell ist, wie die USA lockt das keinen hinter dem Ofen hervor. Also muss man “hitlern”

      Putin tritt fuer die Interessen seines Landes ein. Das ist sein job. Wir tun das nicht, aber das ist nicht Putin’s Fehler, sondern unser eigener.

      1. @ So Gesehen

        Ja, so sind wohl die Tatsachen.

        Interessante Wortschöpfung: „hitlern“.

        Zu meinem obigen noch eine kleine Ergänzung:
        Die Verteufelung des Gegners vollzog sich historisch gesehen auch schon vor 1914, dann aber bei Kämpfen zwischen Angehörigen zweier deutlich verschiedener Kulturkreise. Das betrift dann die Kreuzzüge ebenso wie die Türkenkriege des 17. und 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert die Kolonialkriege (z.B. Opiumkriege der Briten gegen China, Indianerkriege der USA im eigenen Hinterland).

  28. Danke für diesen analytisch – sachlich argumentierenden Artikel. Eine kleine Bemerkung zu den zitierten Beiträgen in den Fußnoten. Wer mit den „Blättern für deutsche und internationale Politik“ in Studium und Publizistik aufgewachsen ist, wundert sich über das Abdriften dieses Organs in eine außen – und militärpolitische Krawallpublizistik. Besonders die Herren von Lucke, Hösle und Leggewie scheinen ein Übersoll an US-konformen Bellizismus ableisten zu wollen – oder zu müssen. Der einzige (schwache) Trost ist der, dass weder die deutsche Politik noch die kommentierende Staatsintellektuellen irgend einen Einfluss auf die Ereignisse haben werden. Gestern fand ich in meinem Bücherschrank das Bändchen „Kriegsreden deutscher Professoren im ersten Weltkrieg“. Ich werde auch die Fußnoten archivieren – als Gedächtnisstütze, wenn die Betroffenheitsmasche bei den derzeitigen Immer-feste-druff-Gelehrten einsetzen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert