Ohne Kontrolle: Wer entscheidet über Atomwaffeneinsätze?

Atompilz, Pazifik.
Original: United States Department of Defense (either the U.S. Army or the U.S. Navy)Dieses Bild wurde digital nachbearbeitet. Folgende Änderungen wurden vorgenommen: picture manager bright. Bearbeitet von F1jmm., gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Kein anderes Risiko ist so wenig abgesichert wie der Einsatz von Atomwaffen. Einzelpersonen haben die Vollmacht das Inferno auszulösen, und niemand kann sie stoppen.

Bereits ein begrenzter Atomkrieg kann zum Ende der Zivilisation auf diesem Globus führen, das ist das Ergebnis aller einschlägigen Studien.¹ Insbesondere die Auswirkungen auf das Weltklima und die Ernährungslage wären desaströs. Von den unter Umständen Millionen sofortiger Opfer ganz abgesehen. Wer aber trifft eigentlich die Entscheidung, Atomwaffen einzusetzen? Die ernüchternde Antwort auf diese Frage lautet: weltweit, alle Atommächte eingerechnet, sind es kaum mehr als zehn Menschen, die über den Fortbestand unserer Lebensmöglichkeiten zu Gericht sitzen. Noch gravierender: Oft spielen Menschen gar keine Rolle mehr. Es sind Maschinen, Computer, die ein entsprechendes Desaster auslösen oder eben auch nicht. Wirkliche Kontrollen finden in beiden Fällen keine statt. Kein Risiko im Hinblick auf Wohl und Wehe der Menschheit ist so wenig abgesichert oder vor Missbrauch geschützt wie der Atomwaffeneinsatz.

Neben Russland sind die USA bekanntlich die größte Atommacht. Auch nach dem Ende des Kalten Kriegs waren beide nicht bereit, auf sämtliche ihrer Nuklearwaffen zu verzichten. Zwar wurden die riesigen Overkill-Kapazitäten des Kalten Kriegs ein Stück weit abgebaut. Was aber in West und Ost übrigblieb, genügt immer noch, jeden Menschen auf der Erde im Ernstfall mehrfach umzubringen. Schauen wir auf die USA. Wie könnte der Entscheidungsvorgang aussehen, der zum Einsatz von Nuklearwaffen führen würde?

Zunächst einmal: alles ist vorbereitet. Planungsstäbe haben sich – natürlich geheim – mit jeder nur denkbaren Situation befasst, auf die man glaubt, atomar reagieren zu müssen. Minutiös befassen sich diese Gremien zurzeit mit den Eventualitäten des Ukrainekriegs. Dabei werden solche Planungen von Menschen durchgeführt, die man als professionelle Exorzisten bezeichnen könnte. Denn der Gegner – so das Denkschema der Abschreckungsdoktrin – ist vom Teufel besessen und verfolgt nur eine einzige Absicht, nämlich sein Gegenüber auszulöschen. Dort freilich sieht man die Angelegenheit genauso, nur umgekehrt und spiegelbildlich. Was hat dieser beiderseitige Exorzismus für praktische Konsequenzen?

Zuschlagen auf Verdacht

Zunächst einmal das Verfahren: Launch on Warning, Start der eigenen Raketen bereits bei Meldung eines Angriffs. Da der teuflische Gegner jederzeit überraschend nuklear zuschlagen kann und seine strategischen Raketen innerhalb von Minuten ihre Ziele erreichen, scheint keine andere Wahl zu bleiben, als die Abwehrmaßnahme an maschinelle Vorwarnsysteme zu koppeln. Es handelt sich um eine Art des Zurückschlagens auf Verdacht, denn die Angriffswaffen haben noch nicht einmal ihre Ziele erreicht und damit eindeutig nachgewiesen, dass sie abgeschossen wurden. Verantwortliche, die zweifeln oder von Skrupeln geplagt werden, spielen dabei keine Rolle mehr. Künstliche Intelligenz tritt zunehmend an deren Stelle. Im Hinblick auf Russland spricht man von der dead hand. Die tote Hand ist ein computergesteuertes System, das auch dann noch den Start von Nuklearraketen auslösen kann, wenn Moskau bereits in Schutt und Asche liegt. Wie und ob das System aktuell funktioniert, darüber weiß man wenig.

Ob allerdings die Teufel in Ost oder West überhaupt einen solchen Überraschungsangriff einleiten würden, ist zum Glück zweifelhaft, denn eine Aussicht auf Sieg existiert bei diesem Verfahren eher nicht. Der atomare Zweitschlag des Angegriffenen würde den Angreifer nicht überleben lassen. Danach wären beide Kontrahenten erledigt. Trotzdem wurde ein Überraschungsangriff mehrfach von der amerikanischen Administration erwogen, vor allem in der Phase zwischen 1945 und 1949, als die Sowjetunion noch nicht über Nuklearwaffen verfügte. 1948 sah die US-Militärplanung einen völkerrechtswidrigen Überfall auf die UdSSR vor, der zu einem Zusammenbruch des Sowjetsystems führen sollte. 70 gegnerische Städte sollten dabei in Schutt und Asche gelegt werden.² Auch später pflegte man in den USA den Gedanken des atomaren „Enthauptungsschlags“, der den Ost-West-Konflikt wie mit einem einzigen Schwertstreich beenden sollte, indem er sowohl die gegnerische Regierung wie auch deren Kommandozentralen vernichtet, bevor diese zurückschlagen können.³ Völkerrechtliche Bedenken hatte man auch diesbezüglich offenbar nicht.

Nur der Präsident entscheidet

Immerhin ist es möglich, dass die Entscheidungsträger von dem Wissen beeinflusst waren, dass mit einer „Enthauptung“ des teuflischen Gegners zugleich eine Art Generalenthauptung der gesamten Menschheit eingeleitet worden wäre. Vielleicht ist es tröstlich, dass sich Abschreckungsdenken auch selbst abschreckt. Immerhin sind die Spezialisten für Enthauptungsschläge selbst Teil der Menschheit. Heute wie damals ist es daher viel wahrscheinlicher, dass Atomkriege auf dem Gefechtsfeld ausbrechen. Es würde also um einen konventionellen Krieg gehen, der sich in eine nukleare Auseinandersetzung verwandelt. Der Ukraine-Krieg steht im dringenden Verdacht, hierzu das erste historische Beispiel zu liefern. Für dieses Szenario sind „kleine“, manchmal als Mini-Nukes bezeichnete Raketentypen entwickelt worden, bei denen Russland in Führung liegen soll. Sie sind treffgenau, extrem schnell fliegend und unter Umständen in der Lage, sich in die Erde einzuwühlen, um etwa Bunker zu brechen. Wer wäre befugt, hier das entsprechende Kommando zu erteilen? Blicken wir zunächst Richtung USA. Für jeden Atomeinsatz gilt hier generell: es ist nur der Präsident. „Einzig und alleine der Präsident ist dazu befugt“, so der Historiker und Amerikanist Bernd Greiner, „er hat die absolute Autorität, er muss noch nicht einmal eine zweite Meinung einholen.“ Falls er jedoch Berater hinzuzieht, etwa den Verteidigungsminister, so verfügen diese über kein Einspruchsrecht.⁴

Durchgeknallte Narzissten?

Unter der Präsidentschaft von Donald Trump wurde diese Regelung vielen wohl doch etwas unheimlich. Um die nuklearen Ambitionen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un zu bremsen, hatte er dem fire and fury angedroht, Feuer und Zorn, so etwas wie einen gewaltigen Atomschlag. Gruselig erschien es, dass ein narzisstisch Durchgeknallter hier seine Allmachtsphantasien auszutoben beabsichtigte. Auf Initiative einiger Senatoren wurde ein Hearing des Kongresses eingesetzt. Hat der amerikanische Präsident tatsächlich die Macht, ganz alleine den Atomwaffeneinsatz zu befehlen? Das Ergebnis lautete „ja“, solange er es „legal“ täte. Wann der Einsatz allerdings „illegal“ sein würde, blieb offen.⁵

Nach der Erstürmung des Kapitols Anfang Januar 2021 entschied der Generalstabschef Mark Milley, freilich ohne Trump zu informieren, dass er im Ernstfall die entsprechende Befehlskette unterbrechen würde, um wenn nötig den Präsidenten zu stoppen. Richtig bleibt dennoch, was Greiner sagt: „Ausgerechnet bei der Entscheidung über Leben und Tod von Millionen gibt es keine prüfende Absicherung. Von nuklearem Absolutismus zu sprechen, ist eine Untertreibung. Ein Präsident kann Gott spielen.“⁶ Dieser Gott steht zur Zeit im Verdacht, unter beginnender Demenz zu leiden.

Putin und seine Kumpel

Auf der anderen Seite in Russland sieht es ein wenig besser aus, könnte man meinen. Auch hier gibt es zwar die weitgehende Automatisierung der Entscheidung bei Überraschungsangriffen. Aber Putin muss doch wenigstens noch zwei weitere Führungspersonen fragen, bevor er losschlagen darf, sofern für dieses Procedere noch Zeit bleibt. Eine von beiden muss zustimmen. Immerhin. Aber wer würde dieses Arrangement für vertrauenswürdiger halten, wenn er hört, dass beide der Mitentscheider, Spitzengeneräle und letztlich Putins engste Kumpel sind? Eine derartige „Kontrolle“ könnte auch bedeuten, dass eine Männerclique sich gegenseitig bestätigt, dass Atomwaffeneinsatz nun „alternativlos“ ist, zumal ja der Teufel auf der anderen Seite steht. In Russland wie in den USA fehlt jedes Gegengewicht einer vernünftigen Kontrolle, die irgendwie institutionell garantiert wäre.

Wie die Dinge also liegen, befinden wir uns in einer paradoxen Lage: Während der vergangenen Jahre haben wir gelernt, dass selbst eine Art Erkältungsvirus die Welt in Schrecken versetzen kann, denn die Angst um unser Leben ist enorm. Kaum eine Maßnahme erschien uns als zu hart, um mehr Sicherheit zu erzeugen. Die Absicherung gegen die unverhältnismäßig viel größere Bedrohung durch einen Nuklearkrieg überlassen wir dagegen Verfahrensweisen, die mehr als fahrlässig sind. Sämtliche Kontrollmöglichkeiten sind bis auf ein Minimum heruntergefahren. Letztendlich entscheiden entweder der maschinell assistierte Zufall oder Menschen, denen wir privat noch nicht einmal einen Gebrauchtwagen abkaufen würden oder deren geistige Spannkraft bezweifelt wird. Wie irre ist das eigentlich?

 

Quellen

[1] Startseite | IPPNW.DENuclear Famine Report Draft (ippnw.de)
[2] Metz, Karl Heinz, Geschichte der Gewalt, Krieg, Revolution, Terror, Darmstadt 2010, S. 133f. –
[3] Horowitz, David, Kalter Krieg, Hintergründe der US-Außenpolitik von Jalta bis Vietnam, Bd. 2 Berlin 1962, S. 102f. – van Creveld, Martin, Die Gesichter des Krieges, Der Wandel bewaffneter Konflikte von 1900 bis heute, München 2009, S. 216
[4] Bernd Greiner, Made in Washington, Was die USA seit 1945 in der Welt angerichtet haben, 2. Aufl. München 2021, S. 219ff.
[5] Kaplan, Fred, The Bomb, New York, London, Torono (Simon & Schuster) 2020, S. 284ff
[6]  Greiner, a. a. O. S. 219ff.

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16 Kommentare

  1. „Die USA sind die größte Bedrohung für den Westen. Da ist sich der kanadische Professor Michel Chossudovsky sicher. Er behauptet, dass die Amerikaner einen atomaren Erstschlag gegen Russland in Erwägung ziehen – was zwangsläufig zum dritten Weltkrieg führen müsse. Eine krasse These, für die der Kanadier jedoch Unterstützung von anderen Experten bekommt.“

    Dies schreibt der Focus! https://www.focus.de/politik/ausland/atomarer-erstschlag-als-option-experten-warnen-die-us-praeventivstrategie-fuehrt-zu-einem-dritten-weltkrieg_id_4795479.html

    „So behauptete der Ökonom und frührere Vize-Finanzminister Paul Craig Roberts im vergangenen Jahr, dass es in Washington Pläne für einen präventiven Nuklearschlag gegen Russland gebe. Und er versichert, dass dort eine Reihe von Leuten, “ für einen Atomkrieg plädieren“: „Wir haben hier Leute, die durch Washington laufen und sagen: ‚Was ist das gute an Nuklearwaffen, wenn wir sie nicht einsetzen?'“, erzählte Roberts damals.
    Auch Harvard-Politikwissenschaftler Graham Allison warnte in einem Aufsatz für die Fachzeitschrift „National Interest“ gemeinsam mit seinem russischen Kollegen Dimitri Simes vor einem amerikanisch-russischen Krieg.“

    Am 25.März 2022 erklärte US-Präsident Joe Biden laut “Daily Telegraph“, dass die USA bereit wären, unter “extremen Umständen” Atomwaffen einzusetzen – eine deutliche Abkehr von der jüngsten US-Politik, das Nuklearpotenzial des Landes zu reduzieren. Die USA erlauben sich derzeit den Einsatz von Atomwaffen zur “Verteidigung der lebenswichtigen Interessen der Vereinigten Staaten, ihrer Verbündeten und Partner” sowie als Reaktion auf “bedeutende nichtnukleare strategische Angriffe”. Während seines Wahlkampfes versprach er seinen Wählern, dass er von der „Erstschlagsidee von Atomwaffen“ Abstand nehmen will und eine weitere Reduzierung von Atomwaffen auf dieser welt aushandeln will, sollte er als Präsident gewählt werden.

    Laut der neuen Nationalen Verteidigungsstrategie, die am 28.10.2022 veröffentlicht wurde, hat Washington frühere Beschränkungen für den Einsatz von Atomwaffen auch gegen nicht-nukleare Ziele aufgehoben.
    https://tanneneck.blogspot.com/2022/10/erstschlag-neue-strategie.html

    Das erinnert mich an unseren OlivGrünenKhakibraunen Habeck, an Selenskyj vor der Wahl. Ihre Wahlkampfmanager wissen, was das Volk hören will. Die Absicht aller genannten Personen und Parteien bestand zu keinem Zeitpunkt diese Wahlkampfversprechen auch umzusetzen. Was hat das dann noch mit Demokratie zu tun?

    Konstantin Sivkov hat zu dem Thema Atomwaffeneinsatz ein lesenwertes Interview auf The Saker gegeben.
    https://thesaker.is/nuclear-blackmail-escalation-scenarios-konstantin-sivkov/

    Keiner von uns hat sich vor ein Jahr (da vielleicht ganz wenige), zwei oder mehr Jahre zurück vorstellen können, dass wir auf Grund der us-amerikanischen Doktrien kurz vor einem direkten Kampfeinsatz russischer gegen amerikanische Soldaten und damit kurz vor einem Atomkrieg stehen.

    Im Interviews mit Ulrike Guérot und Hauke Ritz liegt der Fokus auf dem Krieg in der Ukraine.
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=89777

  2. Statt mit mal wieder überaus origineller und geistreicher Küchentisch-Psychologie Ferndiagnosen über „narzisstisch Durchgeknallte“, „Putins engste Kumpel“ und eine „Männerclique“ zu erstellen, sollten wir hier in D lieber ein paar Fakten zur Kenntnis nehmen.
    Die USA planen, ihre erste Hyperschall-Waffe, die jetzt in der Testphase ist und in einem halben Jahr fertig sein soll, hier in Europa flexibel zu installieren.
    Von D aus braucht „Dark Eagle“ 21 Minuten bis Moskau, von Lettland aus geht’s entsprechend schneller.

    Das und die vermutlich dazu erfolgte Wiederinbetriebnahme der US-Kommandozentrale in Wiesbaden Mainz-Kastel war einer der Gründe Russlands für sein ultimatives Verhandlungsangebot Ende 2021 (laut dem stellvertretenden russischen Außenminister Ryabkov).

    Heute appellierte der russische Botschafter in Washington mal wieder vergeblich an die USA, ihre Atomwaffen aus Europa zurückzuziehen.

    1. Das wirkliche Problem ist, das RF immer noch einen „Gentlemen-Krieg“ führen möchte, IMMER noch dem Wertloswesten ein verborgenes Hintertürchen offen halten möcht – während er bereits längst schon den Fuß drinnen hat.

      Genauso, wie Röper zurecht feststellt: Die Russen sind leider keine Meister der Propaganda, sie verschenken zu viele Argumente, vielleicht auch, weil sie gewöhnt sind, an allem schuld zu sein. Das westliche NARRativ ist leider zu stark und die wahre Propaganda, wird leider sehr geschickt von transatlantischen PR-Agenturen professionell, besorgt. Russland kann das nie aufholen.

  3. Zu dem auf TheSaker wiedergegebenen Interview mit Konstantin Sivkow sind drei Aspekte unbedingt wichtig:

    1. Biografisches
    Konstantin Sivkov (Marinekapitän 1. Rang, im Ruhestand) ist Doktor der Militärwissenschaften und stellvertretender Präsident der Russischen Akademie für Raketen- und Artilleriewissenschaften.

    2. Asymetrie zwischen USA und der RF
    Für die RF geht es um die Sicherheitsinteressen in ihren Grenzen.
    Für die USA geht es um die Ausschaltung eines Konkurrenten ihres unipolaren Beherrschungsanspruchs.

    3. Für die USA ist heute ein begrenzter Atomschlag (mit sogenannten „taktischen“ AW) denkbar und möglich. Die Doktrin der RF beinhaltet dies nicht.

    Meine Anmerkungen betreffen den Kommentar von „Mengel“. Sie sollen nicht ein Kommentar meinerseits sein.

    1. Danke für die Ergänzung.

      Wir Menschen in Europa müssen uns immer lauter fragen, stehen wir auf der richtigen Seite?
      Und wollen wir das wirklich, was die us-amerikanische Elithen hier in Europa an Krieg planen?

  4. Das wirkliche Problem ist, das RF immer noch einen „Gentlemen-Krieg“ führen möchte, IMMER noch dem Wertloswesten ein verborgenes Hintertürchen offen halten möcht – während er bereits längst schon den Fuß drinnen hat.

    Genauso, wie Röper zurecht feststellt: Die Russen sind leider keine Meister der Propaganda, sie verschenken zu viele Argumente, vielleicht auch, weil sie gewöhnt sind, an allem schuld zu sein. Das westliche NARRativ ist leider zu stark und die wahre Propaganda, wird leider sehr geschickt von transatlantischen PR-Agenturen professionell, besorgt. Russland kann das nie aufholen.

    1. Die Russen WOLLEN einfach nicht genau so sein wie der Westen. Das sieht man an allen möglichen Fronten: sie wollen nicht genau so Krieg führen wie die US-Army, sie wollen nicht genauso LGBTXXX hochhalten, sie wollen nicht genau so Propaganda machen, ich könnte das jetzt noch weiterführen.
      Der entscheidende Punkt ist (wie schon Marx, Engels und Lenin feststellten): wer gewinnt den Kampf um die höhere Arbeitsproduktivität, und wie wird das Resultat dieser Arbeitsproduktivität verteilt. Ist nicht nur beim Kampf unterschiedlicher politischer Systeme vor 1990 der Fall gewesen, sondern auch in der Auseinandersetzung zwischen kapitalistischen Staaten.

  5. Der abschliessende Vergleich mit einer Seuche ist unsinnig, bekanntlich schlagen Seuchen anders zu als Atombomben, nicht einmal, alles zermalmend, sondern gemächlich und immer wieder. Ausserdem kann man auch bei der Bedrohung durch Covid konstatieren, dass primär zu spät und sekundär viel zu wenig getan wurde, um eine globale Verbreitung auszuschliessen. Insofern kann man dieselbe Verantwortungslosigkeit konstatieren wie im Fall der atomaren Bewaffnung.

    Aus dem Text erhellt deutlich, dass stets die usa den aggressiven Part gespielt hat, von russischen Enthauptungsschlag-Plänen, also der Absicht, als erster vernichtend zuzuschlagen, ist nichts bekannt. Aktenkundig sind nur die nihilistisch gefärbten Machtfantasien der usa. Es ist also nicht berechtigt, die beiden Kontrahenten – die es im Übrigen spätestens seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nur noch sind, weil die usa es so will – auf eine Stufe zu stellen.

  6. Ich habe bei Biden größere Bedenken, er ist senil genug, um einen Atomkrieg mehr oder weniger ausversehen auszulösen, da er die Tragweite gar nicht mehr überblicken kann. Trump ist ein Taktiker, ein Aktenfresser, auch wenn er nicht den Anschein macht. Er weiß genau was er macht und wie weit er gehen kann, damit er auch morgen noch Golf spielen kann. Wer Trump Unbesonnenheit unterstellt, hat selbst einen Hochrisikocharakter im Weißen Haus sitzen. Die Vita von Biden zeigt, dass er keine Probleme hat über Leichen zu gehen. Bei Trump hatte ich den Eindruck, dass er genau darauf geachtet hatte, das unter seiner Amtszeit möglichst wenig zu Schaden gekommen sind. Das sich so etwas nie ganz vermeiden lässt, ist dem Amt geschuldet … und das Kapitol? Nun, zum einen war nicht Trump persönlich dabei, man kann ihn also nicht für etwas verantwortlich machen, wofür er nicht verantwortlich war und zum anderen gibt es inzwischen mehr als eindeutige Beweise, dass ihm wirklich die Wahl gestohlen wurde, aber das ist ein anderes Thema. Zu Trumps täglichen Ritualen gehörte das Gebet in einem kleinen Kreis. Nun kann man davon halten was man will, wer aber die Schöpfung auf diese Art ehrt, wird nichts tun sie in Gefahr zu bringen. Daher halte ich die Einschätzung von Trump für demokratische Propaganda, die vom Showman Trump in der Vergangenheit genährt wird. Trump wäre nicht Trump ohne die Show und das er ein lockeres Verhältnis zu Frauen hatte, ist ein Teil der Show und von seinem Geld. Welcher Mann würde nicht viel Geld haben wollen, um keinen Notstand im Bett zu haben? Geld, Macht und Frauen gehörten schon immer zusammen und nur weil wir von anderen Reichen und Mächtigen nichts wissen, heißt das nicht, das diese nicht auch gute Kunden im edel Escort sind. Solange der Job gut gemacht wird, ist mir das Privatleben egal.

    Das beantwortet natürlich nicht die Frage. Persönlich halte ich es für nicht tragbar, das überhaupt eine Nation über A, B, C Waffen verfügt. Der Mensch wird früher oder später diese Welt zerstören, das lässt sich gar nicht verhindern. Waffen die existieren, werden auch eingesetzt und inzwischen grenzt es an ein Wunder, das es noch nicht geschehen ist. So verrückt es sich anhört, aber vielleicht gibt es tatsächlich eine außerirdische Ordnungsmacht, die das bislang verhindert hat. Vielleicht ist also ein Nuklearkrieg gar nicht möglich und vielleicht hat es ihn deshalb noch nicht gegeben. Was das Wunder erklären würde.

    1. Vielen Dank für die Skizzierung von Hrn. Trump. Mir gefällt auch nicht alles was der Herr so los lässt bzw. los gelassen hat. Aber: Er war und ist berechenbar, seine Maxime: Geldverdienen. Berechenbar, dies kann man wahrlich vom dem mittlerweile senilen Missionar Biden nicht behaupten. Er hängt an seinem Hunter obwohl der ein „bunter Hund“ ist. Vater und Sohn haben schon kräftig beim Maidan mitgemischt, das verbindet zusätzlich 🙂
      Seit dem 2.Weltkrieg haben amerikanische Generäle die Weisungen des Präsidenten befolgt, die Geheimdienste nicht immer. Im Moment sieht es eher so aus, dass der Präsident den geschaffenen Tatsachen des Pentagon und der Geheimdienste folgt.

  7. Ich verstehe die Angst des Autors, und möchte ihr mit Hoffnung entgegentreten.

    Bisher gab es immer Menschen in den Befehlsketten, die das schlimmste verhindert haben, Und selbst ein 4-Augenprinzip der Russen halte ich für haushoch überlegen der lonesomewolf-Variante in den USA.

    Der letzte Absatz lässt mich vermuten, das ein völlig entwurzelter Mensch nach etwas greift von dem er weiss, dass es das nicht gibt. Pure Verzweiflung.

    Falls Du, lieber Autor, Hilfe brauchst, so sage es bitte rechtzeitig irgend jemanden, z.B. hier in den Kommentaren.

  8. Liebe(r) egalitarismus,
    wirklichen Dank für das Hilfsangebot. Es geht aber nicht um mich, sondern um etwas, das Günther Anders immer wieder betont hat: um eine realistische Angst, die unsere Apokalypse-Blindheit überwindet. Es handelt sich um eine Angst, die sich das, was Nuklearwaffen anrichten, plastisch vorstellen kann. Stattdessen greifen wir zu Beruhigungen, die einem Pfeifen im dunklen Keller entsprechen. Meine Empfehlung: Günther Anders!
    Was ich im Artikel nicht gesagt habe: Wir brauchen die Global-Zero-Lösung, die Obama auf den Weg brachte. Diese Waffe überfordert uns Menschen, alles was wir tun können, ist die Entwicklung und den Bau weltweit konsequent verhindern. Hier die Organisation: https://www.globalzero.org/

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