Obamas Wahlkampfkampagne und ihre Folgen

Barack Obama
Lawrence Jackson, Public domain, via Wikimedia Commons, bearbeitet

Wie gelang es, die Identitätspolitik aus ihrer Nische in die große Politik zu bringen? Es war Barack Obama, der diese Politik forciert hat.

Vor zehn Jahren gab es mehr Ironie. Und weitaus mehr Traute. Diese Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein, wir leben in einer Epoche der betroffenen Leichenbittermienen. Jedes Wort, das gesprochen, getippt oder ausgestrahlt wird, wird auf die Goldwaage gelegt – und zerrissen, wann immer das jemand für nötig empfindet. Vor ungefähr zehn Jahren war es noch möglich, Diskurse zu führen – die liefen nicht immer rund, gerade in ökonomischen Fragen traf man auf eine Einheitsfront, die gar nicht bereit war, Wirtschaftsfragen abseits der Angebotsorientierung zu erörtern. Aber Gesellschaftsfragen waren noch erstaunlich offen im Vergleich zu heute.

Eine Dekade danach erkennt man die Welt kaum wieder. Allzu viele haben regelrecht Angst, etwas Falsches zu sagen. Und Falsches ist ja dieser Tage fast automatisch gesagt. Bestimmte Themen umschifft man am besten sofort, denn sie könnten gesellschaftliche Gruppen treffen, die laut aufschreien. Tatvorwürfe wie Sexismus, Antisemitismus oder Rassismus kommen schnell auf – recht häufig, ohne dass man erkennen kann, warum. Wer dieser Tage von zwei Geschlechtern spricht, dem unterstellt man flugs faschistoide Tendenzen. Wie hat das so kommen können? Was ist passiert, dass diese Identitätspolitik mit all ihren Radikalismen und Übertreibungen über uns kam? Und dies in so kurzer Zeit?

Tugendfuror in der Filmindustrie

Quentin Tarantino ist ein wandelndes Filmlexikon. Als junger Mann hat der heutige Starregisseur in einer Videothek gearbeitet, nach Feierabend Videokassetten mit Filmen aus allen Genres mit nach Hause genommen und sie dort verschlungen. Das merkt man seiner Arbeit an, jeder Film strotzt nur so von Reminiszenzen an allerlei Werke der Filmgeschichte – manche davon sind nur für Cineasten erkennbar. 2012 erschien sein Film »Django Unchained«. Er gründet auf einen Italowestern von 1966, den Sergio Corbucci mit Franco Nero in der Hauptrolle drehte. Das Wort »Nigger« lässt Tarantino seine Protagonisten fast drei Stunden lang in Dauerschleife sagen. Könnte er sich das heute noch leisten?

Natürlich gab es auch schon 2012 Kritik am sogenannten N-Wort. Sie blieb aber verhalten, obgleich der schwarze Regisseur Spike Lee in den Medien deutlich Kritik übte. Als einer der Darsteller, Samuel L. Jackson, nach dem N-Wort gefragt wurde, erwiderte er rückfragend, was das sein solle – der Frager sollte das Wort nennen, wenn er schon danach frage. Im deutschen Feuilleton fand sich damals kaum eine kritische Stimme. »Django Unchained« wurde als Meisterwerk gefeiert, hier und da thematisierte man den inflationären Gebrauch des Wortes. Aber das war es dann schon. Anfang 2013 wurde Tarantinos Stück dann gar als möglicher bester Film für den Oscar nominiert.

Man darf mit Sicherheit davon ausgehen, dass Hollywood, die Kritiker und die gesamte Gesellschaft heutigentags völlig anders mit so einem Film umgehen würden. Gerade an der Filmindustrie lässt sich erkennen, was sich in den letzten zehn Jahren verschoben hat. Eine Oscar-Nominierung für den besten Film ist seit einigen Jahren mit Quoten versehen: Minderheiten sollen vorkommen – Schwule, Schwarze oder Transsexuelle müssen eine Rolle spielen. Wenn nicht, klappt es mit der Nominierung nicht. Ein cineastischer Meilenstein wie »Der Pate« hätte heute jedenfalls keine Chance mehr, prämiert zu werden. Die Quote wäre zwar bei »Django Unchained« erfüllt, schließlich rächt sich der schwarze Hauptdarsteller Jamie Foxx als ehemaliger Sklave an den Weißen. Das müsste aber nichts heißen, denn das besagte Wort sprudelt ständig aus dem Drehbuch – und damit will man heute nichts mehr zu tun haben. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein aufklärender Gebrauch von sensibler Terminologie völlig missverstanden wird. Ein aufklärendes Moment hatte das Wort in Tarantinos Film natürlich: Es sollte die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit verdeutlichen, die herablassende Menschenverachtung der Weißen im System der Sklaverei.

Der US-amerikanische Autor Ben Shapiro hat sich in seinem Buch »Der autoritäre Terror. Wie Cancel Culture und Gutmenschentum den Westen verändern« mit dieser Veränderung befasst – in einem Kapitel widmet er sich auch der Unterhaltungsindustrie. Shapiro ist ein konservativer Moderator und Essayist. Seine Betrachtung über die Veränderungen in den Vereinigten Staaten wirkt an mancher Stelle etwas zu plump, der Leser hat gelegentlich das Gefühl, als halte Shapiro das konservative, das Republikaner wählende Amerika für frei von Sünde, während die Demokraten aus der Hölle entsprungen seien. Er nennt die Demokraten sogar »Linke«: Aus amerikanischer Sicht mag das ein passendes Label sein, als europäischer Beobachter fremdelt man mit dieser Einordnung. Shapiro gelingt es aber trotz einiger Makel recht bildhaft, ein Sittenbild des heutigen Amerika zu zeichnen. In weiten Teilen könnte man das auch auf die Bundesrepublik übertragen.

Obama vs. Romney

Der Autor spricht von einer Renormierung, die stattgefunden und alle Teile der Gesellschaft erfasst habe. Wer heute »woke« spreche, der gehöre zur neuen Herrscherklasse, der zeige sich als Mitglied einer aufstrebenden neuen Elite. Aus dem akademischen Betrieb heraus etablierte sich eine Weltanschauung, die dezidiert auf Sprache achtet und jede Regung als Mikroaggression wertet, dabei das Zusammenleben zu einem Spießrutenlauf werden lässt. Die Fallstricke der woken Agenda sind ja hinlänglich bekannt – sie infiziert nebenher alle Bereiche des öffentlichen Lebens: Etwa den Arbeitsalltag oder gar die Wissenschaft. Shapiro widmet sich dieser Felder ausgiebig in seinem Buch.

Und er liefert eine Erklärung, wie es dazu hat kommen können. Denn Gender Studies gibt es freilich schon seit den Neunzigerjahren. Aber sie waren eine Nische: Wie konnten sie und andere Theorien dieser Art plötzlich zur Staatsräson werden? Shapiro berichtet von der Kampagne zur Wiederwahl des Präsidenten: Barack Obama. Die geriet nämlich ins Stocken. 2008 hatte er noch souverän die Wahl für sich entschieden. Seine Kampagne richtete sich damals an die gesamte Nation, er wollte ein Präsident aller Amerikaner sein. Nach vier Jahren seiner Amtszeit machten ihm das die Schwarzen zum Vorwurf, sein Zuspruch sank in der Black Community. Es stand in den Sternen, ob er sich gegen seinen republikanischen Konkurrenten Mitt Romney durchsetzen würde. An dieser Schwelle zu einer möglichen Niederlage reifte die Idee: Man musste das gute Amerika gegen das vermeintlich schlechte in Stellung bringen.

Die Kampagne Obamas richtete sich nun an jene Gesellschaftsgruppen, die strukturell benachteiligt waren – oder sich auch nur benachteiligt fühlten. Man sprach gezielt die schwarze Gemeinde an, die Homosexuellen, Transsexuellen und Frauen, die man per se für Opfer der Moderne hielt. Natürlich erlebten viele dieser Gruppen tatsächlich Benachteiligungen, gar keine Frage. Aber Obama tat etwas, was US-Präsidenten eigentlich bisher vermieden hatten: Er wollte nicht mehr der Präsident aller Amerikaner sein, sondern seine Präsidentschaft an Minderheiten ausrichten. Er inszenierte einen Kulturkampf: Hier die anständigen Demokraten – dort die Republikaner, die nur Böses im Schilde führten. Plötzlich betonte der erste schwarze US-Präsident häufig, dass er vom politischen Gegner rassistisch angegriffen wurde – seine Klagen waren nicht immer unberechtigt, aber früher ließ er es an sich abprallen. Nun rückte er dergleichen in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung.

Die Critical Race Theory, die es seit den Siebzigerjahren gab, konnte sich in all den Jahren zuvor bei den Demokraten nicht durchsetzen. Sie schien dem US-Mainstream generell zu radikal. Natürlich gab es rassistische Übergriffe, aber zu glauben, dass die Weißen grundsätzlich Rassisten seien, die das System geschaffen haben, um weiter Schwarze unterdrücken zu können, schien eine abwegige Interpretation der Wirklichkeit zu sein. Die Demokraten waren noch immer auf Kurs Lyndon B. Johnsons, der erste identitätspolitische Anwandlungen mit gesellschaftspolitischen Reformen, der Great Society, kanalisieren wollte – und teils auch kanalisierte. Bis Obama die Identitätspolitik als Vehikel für seine Wiederwahl entdeckte, hatten die »Johnson-Demokraten« innerhalb der Partei die Deutungshoheit inne – jetzt verloren sie sie.

Yes, he could!

Shapiro erläutert, dass Barack Obama mit seiner neuen Marschroute vor einem Problem stand. Schwarze Amerikaner taten sich nämlich beispielsweise nicht sonderlich als Freunde der gleichgeschlechtlichen Ehe hervor. Und selbst für illegale Zuwanderung hatten sie kein großes Faible. Diese Bruchstellen innerhalb der potenziellen Obama-Wählerschaft konnten nur mit einer Maßnahme verdeckt werden: Das vermeintlich gute Amerika, das sich jetzt hinter der Kampagne des US-Präsidenten formierte, musste als Opfer deklariert werden – als Opfer des niederträchtigen und weißen Cis-Amerika. Die Critical Race Theory war in der Mitte der Nation angekommen. Ebenso wie die Gender Studies. All diese identitätspolitischen Theorien mochten radikal sein. Aber Radikalität war nun ein dringendes Gebot, schließlich hatte man es nicht mit einem politischen Kontrahenten zu tun, sondern mit einem manichäischen Aufeinandertreffen: mit dem Überlebenskampf des Guten im Reich des Bösen.

Der Moralismus, unter dem Gesellschaftsdiskussionen heute in den Vereinigten Staaten leiden, bekam hier seine Reputation verliehen. Mittlerweile hat er weite Teile der westlichen Welt erreicht. Die USA exportieren eben nicht nur Coca-Cola, sondern auch Diskurse – das bringt der Kulturimperialismus mit sich. Als die Flüchtlingskrise im Herbst 2015 in die Grenzöffnung seitens der Merkel-Administration mündete, bediente die Bundesregierung dieselben Muster wie Obama drei Jahre zuvor bei seinem Wahlkampf: Sie inszenierte den Einlass als Widerstreit des Guten gegen die Kräfte der Finsternis – Dunkeldeutschland nannte der damalige Bundespräsident gar jene, die Kritik übten an der Zuwanderung. Der Geist war aus der Flasche, seither ist Debatte in Deutschland immer eine Frage der Moral geblieben.

Sukzessive schwappten dann alle Exzesse der Identitätspolitik über den Atlantik zu uns. Radikale Ideologien erfassten die Bundesrepublik. In Seminaren kann man heute auch hierzulande lernen, dass man als weißer Mensch per se bevorzugt ist – auch als Bürgergeldempfänger. Denn der Rassist stecke dem Weißen in den Genen. Daher sollte er sich auch nie äußern, wenn es um Belange dunkelhäutiger Menschen ginge. Er könne nicht wissen, was Diskriminierung bedeutet. Die Critical Race Theory wurde auch hierzulande zur Prämisse identitätspolitischen Handelns. Ideologien dieses Schlages erfassten sukzessive den politischen Apparat und lassen auch Deutschland langsam, aber sicher in eine endgültige Spaltung geraten.

Denn genau das ist Identitätspolitik, nicht nur nach Einschätzung von Ben Shapiro: Sie führt zur Separierung, sorgt dafür, dass es mehrere Amerikas, mehrere Deutschlands gibt. Die gab es vorher auch schon, aber die Politik wahrte wenigstens den Anschein – über die übliche Klientelpolitik hinaus – eine vollumfängliche Gesellschaftspolitik zumindest zu erwägen. Dieses Gebot ist völlig veraltet. Die US-Demokraten unter Joe Biden leiden heute noch an den Folgen der Obama-Kampagne, an der der heutige US-Präsident als damaliger Vizepräsident ja auch maßgeblich beteiligt war: Sie werden als Spalterpartei wahrgenommen, der von ihnen initiierte Kulturkampf ist längst Normalität geworden. Obama selbst spaltet bis heute die Nation: Die eine Hälfte hält ihn für einen großen Präsidenten – die andere hasst ihn. Extreme Polarisierungen: Darauf wollte sein Wahlkampf für 2012 schließlich hinaus.

Dieser Artikel erschien erstmals bei Manova.

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10 Kommentare

  1. Die Opferrolle ist die bequemste Rolle, denn dafür muss nichts können. Sie wurde schon früher gepflegt, aber wahrscheinlich hat der Autor recht, daß der gräßliche Obama – Drohnenmörder und Verlängerer des Afghanistankrieges – sie als erster strategisch als Wahlkampfmittel einsetzte. Seither werden gerne Politmarionetten auf die Bühne gehoben, die irgendeiner Minderheit oder scheinbaren Minderheit angehören (Homosexuelle, Farbige, Frauen etc.), die eine Selbstviktimisierung pflegen, um sich so vor Kritik zu schützen.
    Anders als der Autor sehe ich keineswegs, daß “alle” Angst haben, beim Anhimmeln von sog. Minderheiten mitzumachen. Sein “alle” meint in Wahrheit nur die Boboszene, die Mainstreammedien und den akademischen Betrieb. Außerhalb davon beeindruckt das niemanden mehr, siehe die allgemeine politische Entwicklung der Bevölkerung, die sich von links, grün, woke oder wie immer das genannt wird, wegbewegt und das sehr energisch.
    Anzumerken wäre noch, daß die wirkliche Elite die ist, die die Macht, das Geld und die Waffen haben. Was der Autor Elite nennt – die Universitäten, den sogenannten Kulturbetrieb – sind nur die Fettaugen und Schmutzflecken, die mit dem Strom schwimmen.

  2. Ja. Der Wille zum gesellschaftlichen Konsens geht mehr und mehr verloren. Das Gut/Böse-Schema ist zu verlockend und mit etwas Training auf eigentlich alles anzuwenden.

    Selbst wenn die Gegenseite dann gute Argumente vorbringt, lässt man sie nicht gelten, weil sie von der falschen Seite vorgetragen werden und ein Zugeständnis sie stärken würde.

  3. Kulturkampf statt Klassenkampf ist die eigentliche Idee dahinter. Gendern, Woken, Identitätspolitik, Rassen statt ökonomische Klassen dient der Ablenkung vom Grundübel der Probleme. Der Kerngedanke der liberalen Idee darf nicht erschüttert werden, nämlich dem Streben nach individuellen Reichtum, dem keine Grenzen gesetzt werden dürfen, wozu der Staat zu sorgen hat. Was zur Folge hat, dass die Reichen immer reicher werden, die Armen arm bleiben und die Mittelschicht schwindet.

    Unter diesen Voraussetzungen bildet sich doch zwangsläufig Unmut in der Bevölkerung und Druck auf die Regierenden, die dann nach einem Ventil suchen um den Druck zu mindern. Das darf dann alles mögliche sein, nur nicht die wahre Ursache all der Probleme, nämlich der liberale Kapitalismus (die Freiheit des Kapitals).

    Das ist der Grund für den von den Liberalen forcierten Kulturkampf, denn der lenkt ab vom Klassenkampf. Und mit dem inszenierten Kulturkampf haben es die Liberalen (sie nennen sich selbst Demokraten) denn auch mit Populisten als Gegner zu tun und nicht mit Kommunisten und Sozialisten wie im Klassenkampf. Auf jeden Fall ist damit aber erst einmal die Herrschaft des Kapitals gesichert. Denn dieser Herrschaft ist das Gendern und sonstige liberale Errungenschaften völlig egal. Weshalb sie auch in den USA beide Seiten (Demokraten wie Republikaner) reichlich mit Spendengeldern “einkaufen”.

  4. sowohl das gewürge, umständlich auch kritik genannt, um die begriffe, die doch bitte schön nicht mehr verwendet werden sollten, als auch das peinliche gewimmer der rechten, daß man die paar ge-g-änderten begriffe doch gerne noch altdahergebracht sagen wollen dürfe, entspringt einem exakt gleichen ursprung, einer sehnsucht des deutsch(inter)nationalen white power supremacy gefühls sich reinwaschen zu dürfen bzw. zu müssen. die eine seite, weils doch den guten weißen deutschen gebe, den es nie gegeben hat, die andere umso bornierter weils doch eh alles nicht so gemeint und schlimm sei, wenn man einen “neger” einen “neger” nennen darf. DAß es dann so gemeint ist, wird dann bei sich bietendender gelegenheit der situation angepasst rausgeholt, z.b. progrom oder sowas oder aschermittwoch. auch ganz harmlos die sache…
    deutschland im zustand des dauererwachens

  5. Gut erkannt, dieser Tabubruch war es, der dem Niedergang des Westens noch einmal den Booster gab. In Deutschland sind es die Anti-AfD Gesetze die dem Niedergang den Booster geben.
    Es ist wie bei einem Schiff, sobald beide Seiten nicht mehr im Gleichgewicht sind, gibt es Schlagseite und dann spielt es auch keine Rolle mehr, wer den ersten Stein geworfen hat (lustigerweise immer die Moralisten), sondern dann säuft das Schiff ab.
    Amerika hat mit dem Krieg in Afghanistan seinen Niedergang begonnen und mit dem Woke Mist diesen Niedergang zementiert. Deutschland hat mit der Ära Merkel dies getan und mit den Anti-AfD Gesetzen diesen Niedergang zementiert.
    Gleichzeitig werden die Staaten in Afrika und im Nahen Osten immer selbstbewusster und schmeißen den Westen immer öfter raus. Ein französischer Präsident sagte einmal, dass ohne die Kolonien Frankreich ein Entwicklungsland wäre. Er hatte recht, nur hätte er es auf ganz Europa beziehen müssen. Und ohne Europa wird es auch den USA schlecht gehen, denn ihren Erfolg haben sie im Prinzip nur gut ausgebildeten Einwanderer aus Europa zu verdanken gehabt. Die wird es immer weniger geben, wenn Europa absäuft.

    Aber nicht alles ist schlecht, für die Nicht-Westler läuft es sogar sehr gut, deswegen sollten sich die Westler wenigstens für den Rest der Welt freuen. Dann schmerzt die aktuelle Nebenkostenabrechnung auch nicht so sehr.

  6. Der Kampf um die Identitätspolitik läuft seit der Mensch existiert, was schwulchen Obama betrifft, ist dieser nur ein Zeitabschnitt im Prozess der Agenden.

  7. Na klar ist Obama schuld, dass die Hälfte der USA ihn ablehnt… Das hat er Wahlkampf-taktisch ganz bestimmt so gewollt und aus eigener Kraft so hinbekommen. Er ist auch schuld, dass es Trump-Anhänger gibt, und die können auch nix dafür, dass sie das Parlament stürmen wollten. Das hat nämlich auch Obama ferngesteuert. Sogar Trump hätte ohne Obama gar nicht kandidiert, sondern hätte weiter als Immo-Tycoon seine Mitmenschen gequält.

    Na klar hat Obama auch die Wokeness und das Antideutschtum erst erfunden und groß gemacht. In dem folgenden Buch gibts kein Personenregister, aber gäbe es eins, dann käme Obama auf jeder Seite vor, und zwar auch schon seine Eltern und Großeltern Obama…

    Jetzt im Ernst:
    Wer das fachkundig und historisch sehr fundiert nachlesen will, greife im Westend-Verlag zu:

    Eva C. Schweitzer. Links blinken, rechts abbiegen. Die unheimliche Allianz zwischen Neurechten, woken Antideutschen und amerikanischen Neokonservativen. 2021.
    Schweitzers Buch ist so ironisch, dass sich die Woken im Deutschlandfunk angepisst fühlen. Die habens nämlich nicht mit der Ironie: https://www.deutschlandfunkkultur.de/eva-c-schweitzer-links-blinken-rechts-abbiegen-eine-100.html
    Eva C. Schweitzer lebt seit Jahrzehnten als USA-Korrespondentin, eine studierte Amerikanistin mit Doktortitel und profunden Kenntnissen, eine Kreuzbergerin, die heute zu Zweidritteln ihrer Lebenszeit in New York lebt und im unterhaltsamen Schnodderschnauzen-Tonfall richtig kluge Dinge sagt, die nur eine Kennerin beider Welten so aufs Korn nehmen kann. Nur eine echte Kennerin schafft es, einen so doll über woke Denkmuster zum Lachen zu bringen!
    Mit enorm viel Stoff der amerkanischen Politszene und völlig unausgewogen. Keine Pointe bleibt unbenutzt am Wegrand liegen!

    Kurz zusammengefasst:
    In Deutschland wars der KB, aus dem die Antideutschen hervorgingen, aber in USA warens die Trotzkisten, die zu Neocons wurden und den Militärisch-Industriellen Komplex mit der Ukraine füttern. Doch die Geburtsstunde des Antideutschtums schlug bereits im 1. Weltkrieg in den USA: Die Kampagne des British Empire und der anglo-amerikanischen Puritaner gegen die Deutschen, von Geheimdiensten eingerührt und auf Medienkampagnen basierend. Diese Folie ist bewährt und lässt jederzeit wieder anwenden, so auch, da nach dem Mauerfall die Antideutschen entstanden. Schreibt Eva C. Schweitzer.

    Eva Schweitzer im O-Ton zu ihrem Buch: https://youtu.be/tMycfiHz5k4
    https://youtu.be/jen3Ue4nRlU

    Sorry, diesen Artikel von Lapuente besser löschen – aber meine Literaturangabe gern stehenlassen.

  8. Kompliment zur Wahl des Titelbildes.
    Zur Interpretation dieser Person, ohne weitere Sach(?)kenntnisse zu berücksichtigen, äußerst treffend und hilfreich.
    Interessant die angeführte Betroffenheitsagenda der d-amok-rattischen Partei. Erinnert an den erfolgreichen politischen Durchmarsch der Ampelpolitikerinnen (mit dem sehr speziellen Förderbedarf). Eine sehr raffinierte, erfolgreiche Manipulations-Kampagne, fußend auf dem ererbten Blut-Schuldkult und gelerntem schlechten Gewissen.

  9. Wow. Der Autor hat das, was er kritisiert, in seinem Schreibstil verinnerlicht. Anstelle „Nigger“ zu schreiben, wo er es gebraucht, verkneift er es sich, und schreibt „das N-Wort“.
    Das erinnert mich an Selbstzensur.

    Eigentlich schade. Ich hätte gern gelesen, was eigentlich hätte geschrieben werden sollen, wenn es die Selbstzensurschere im Kopf nicht gegeben hätte.
    Es erinnert mich auch etwas an das Unvermögen der Woken, aus ihrem Denglischdenken herauszutreten und zu begreifen, das „Neger“ und „Nigger“ nur von Menschen mit mangelnder Sprachkenntniss synonym gesehen werden können. Ähnlich der Unfähigkeit, die grammatikalische Unterscheidung von Genus und Sexus zu verstehen.

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