Nun spekuliert mal schön!

Zwei Senioren
https://pixabay.com/users/pasja1000-6355831/, CC0, via Wikimedia Commons

Zur Entlastung des Haushalts und der Beitragszahler tut das Rentenpaket II alles Marktwirtschaftlich-Mögliche – geht sogar bis an die Grenzen des Unmöglichen.

Am 5. März 2024 traten Finanzminister Christian Lindner und Arbeitsminister Hubertus Heil gemeinsam vor die Presse, um, so die Tagesschau, die lang erwartete Rentenreform vorzustellen. In den Medien wurde – wenn sie nicht gerade das hohe Lied der marktwirtschaftlichen Vernunft anstimmten – darüber spekuliert, was da eigentlich auf den Weg gebracht wird und wohin es führen soll. Kritische Stimmen fragten sich z.B., ob der liberale Finanzminister mit dem Generationenkapital nicht einfach den ersten Schritt hin zu seinem Lieblingsprojekt einer richtigen Aktienrente tue. Und auch der DGB (https://www.dgb.de/rente/++co++91327056-9348-11ed-b85f-001a4a160123#uuid-ec8e1b38-bc3a-11ed-a1e9-001a4a160123) meldete lauter skeptische Fragen an.

Doch inzwischen ist dies alles Schnee von gestern. Zwar wendet sich Lindner und die FDP nicht gegen das so ausgehandelte Rentenkonzept, sondern gegen die Rente mit 63. Aufgestoßen ist dem Finanzminister, dass Mitglieder seiner Koalition sich nicht an seine Haushaltsvorgaben gehalten haben, obgleich diese mit dem Kanzler und Vizekanzler abgestimmt war: „Aufgrund hoher Anmeldungen für den Haushalt 2025 müssen aktuelle Vorhaben neu in den Gesamtkontext eingeordnet werden.“ (www.ruhr24 14.5.2024) So der Minister, der damit das Rentenpaket zum Verhandlungsgegenstand in der Koalition macht.

Warum die Reform notwendig ist und was sie soll, kann man dem Referentenentwurf entnehmen, mit dem der Gesetzgeber die Bürger über alle Notwendigkeiten aufklärt (Entwurf eines Gesetzes zur Stabilisierung des Rentenniveaus und zum Aufbau eines Generationenkapitals für die gesetzliche Rentenversicherung – Referentenentwurf; daraus, so weit nicht anders angegeben, die folgenden Zitate). Dieser Entwurf soll noch in diesem Monat im Kabinett verabschiedet werden.

Die Sache: „Problem und Ziel“

„Die gesetzliche Rentenversicherung ist insbesondere aufgrund des hohen Beschäftigungsstands derzeit finanziell stabil aufgestellt. Der Beitragssatz liegt seit dem Jahr 2018 bei 18,6 Prozent und wird voraussichtlich bis zum Jahr 2027 unverändert bleiben. Das Rentenniveau (Sicherungsniveau vor Steuern) liegt ebenfalls stabil bei 48 Prozent. Die bis zum Jahr 2025 geltende Haltelinie für das Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent hat vertrauensbildend gewirkt. Mit der geltenden Rentenanpassungsformel würde das Rentenniveau demografiebedingt allerdings nach 2025 sukzessive deutlich sinken und ein niedrigeres Alterseinkommen der heutigen und künftigen Rentnergenerationen zur Folge haben.

Das Ziel ist daher, die gesetzliche Rente als tragende Säule der Alterssicherung langfristig im Hinblick auf das Rentenniveau stabil und im Hinblick auf die Ausgabenentwicklung finanzierbar zu halten und dafür zu sorgen, dass die gesetzliche Rentenversicherung weiterhin auch für die jüngere Generation verlässlich bleibt.“

Die Minister zeigten sich deutlich zufrieden mit der Situation der gesetzlichen Rentenversicherung. Nur ist diese von der Situation der Rentner oder Beitragszahler zu unterscheiden. So gilt es der Politik als Erfolg, dass der Beitrag lange nicht gestiegen ist und auch nach den bisherigen rechtlichen Regelungen bis 2027 nicht steigen muss. Dass diejenigen, die die Beiträge von ihrem Lohn bzw. Gehalt zu leisten haben und davon fast 10 Prozent wegen ihres Arbeitnehmerbeitrags zur Rentenkasse erst gar nicht zu sehen bekommen und mit der Summe aus Sozialabgaben und Steuern inzwischen bei fast der Hälfte ihres Einkommens liegen, ist dabei kein Thema – aber auch kein Geheimnis: „Die Belastung für Arbeitnehmer aus Lohnsteuer und Sozialabgaben beträgt 45 % bei einem monatlichen Bruttolohn von 2500 Euro“ (https://www.sozialpolitik.aktuell.de).

Ebenso zeigten sich die Minister über die Stabilität des Rentenniveaus bei 48 Prozent des der Berechnung zugrunde liegenden Einkommens erfreut. Wer in den Ruhestand geht, muss im Idealfall – wohlgemerkt! – mit weniger als der Hälfte seines früheren Einkommens auskommen. Dabei erreicht natürlich nicht jeder die angenommene Zahl von 45 Versicherungsjahren und nicht jeder verdient so viel wie das Durchschnittseinkommen. Altersarmut ist also verbreitet, was ebenfalls kein Geheimnis ist: „Die Zahl der Grundsicherungsbezieher im Rentenalter ist erneut angestiegen. Im Juni 2023 war sie 10 Prozent höher als ein Jahr zuvor… Im Juni 2023 bezogen demnach bundesweit 691 820 Menschen im Rentenalter Grundsicherung“ (RND, 6.10.23).

Rentner können also darauf vertrauen, dass sie im Alter arm sein werden. Als Verdienst rechnen sich die Minister an, dass es in Zukunft nicht noch schlimmer kommt und die Renten nicht noch weiter sinken. Denn das müssten sie quasi sachzwangmäßig, weil die Politiker der verschiedenen Parteien es so in die Rentenformel hineingeschrieben haben. Der Sachzwang ist natürlich keiner, die Notwendigkeit der Senkung verdankt sich einfach einer früheren Kalkulation der Politik. Prominent dabei die rot-grüne Ära unter Schröder und Fischer, als dem Sozialstaat mit der Agenda 2010 und anderen wuchtigen Sparmaßnehmen zu Leibe gerückt wurde.

Wenn die Politik in die Formel einen Demografie-Faktor aufgenommen hat, so ist dort eine Ideologie praktisch wirksam geworden. Denn die Einzahlung in die Rentenversicherung ist nicht abhängig von den Geburtenzahlen eines Jahrgangs ebenso wenig wie die Auszahlungen der Rentenversicherung. Schließlich haben die Minister eingangs in der Begründung ihres Gesetzentwurfs auf den hohen Beschäftigungsstand verwiesen, der die Rentenversicherung finanziell gut dastehen lässt. Wie viele Menschen in Arbeit und damit Beitragszahler sind, hängt eben nicht von der Anzahl der Geborenen ab, sondern von der Zahl, die die Wirtschaft für ihre Gewinnrechnung beschäftigen, vulgo: ausbeuten, will.

Zudem hängt die Beitragshöhe von der Lohnhöhe ab, so dass auch die Tatsache hoher Beschäftigung nicht unbedingt hohe Einnahmen für die Rentenversicherung garantiert. Schließlich ist der Niedriglohnsektor im Lande – auch dies eine Leistung der Agenda 2020 – erheblich gewachsen: „Knapp jede oder jeder sechste abhängig Beschäftigte (16%) in Deutschland arbeitete im April 2023 im Niedriglohnsektor. Damit lag der Verdienst von rund 6,4 Millionen Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle von 13,04 Euro brutto je Stunde (destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_050_62html).“ Auch ist die Auszahlungen der Rentenversicherung nicht einfach abhängig von der Zahl der Menschen, die ein bestimmtes Alter erreicht haben; Minijobber z.B. erwerben mit ihrem Lohn keinerlei Rentenansprüche und bei vielen anderen sind die Ansprüche so gering, dass sie zum Leben nicht reichen und dass die Betreffenden die Grundsicherung in Anspruch nehmen müssen.

Wenn im Referentenentwurf die Rentenversicherung als „tragende Säule der Alterssicherung“ bezeichnet wird, drückt sich darin überhaupt aus, dass die Rente aus Sicht der Politik gar nicht mehr den Anspruch erhebt, den Lohn- und Gehaltsempfängern die Existenz im Alter zu sichern. Insofern kann man den Ministern auch keinen Betrug vorwerfen mit der Enthüllung, dass ihre Reform das Leben im Alter nicht sichert. Mit der letzten rot-grünen Regierung haben sich die Regierenden von diesem Anspruch befreit und die Rente eben zu einer von drei Säulen der Alterssicherung erklärt. Nur im Zusammenhang mit Betriebsrenten und privater Vorsorge in Form der Riesterrente – so der Gipfel des Glücksversprechens in der Sozialen Marktwirtschaft – sei ein Leben im Alter gesichert.

Und da macht es gar nichts, dass noch nicht einmal die Hälfte aller Arbeitnehmer eine Betriebsrente erhält (https://www.ihre-vorsorge.de) und dass gerade die Arbeitnehmer, die nur wenig verdienen, sich eine Riester-Rente nicht leisten können. So verfügen nur ein 16,4 Millionen (https://www.kzvk.de) von mehr als 46 Millionen Arbeitnehmern (https://www.destatis.de) über eine Riesterrente, bei der sie übrigens froh sein können, wenn sie die eingezahlten Beiträge auch wieder herausbekommen und nicht nur die Versicherungsunternehmen mit ihren Einzahlungen zu verdienen geben.

„Ausgabenentwicklung finanzierbar halten“

Mit diesem Stichwort geben die Minister als Erstes an, was nicht ihr Maßstab ist: den Rentnern einen angenehmen oder zumindest sicheren Lebensabend zu bereiten! Wenn es um die Finanzierung der Renten geht, haben sie zuerst die Höhe der Beiträge im Auge. Diese sind Bestandteil der Lohnkosten, die die Arbeitgeber aufzubringen haben, wenn sie Menschen beschäftigen, um einen Gewinn zu erzielen. Löhne oder Gehälter sind der Vorschuss, der einen Überschuss oder Gewinn erbringen soll. Die Höhe des Vorschusses berührt die Rendite, die sich auf diesen Vorschuss berechnet, und beeinträchtigt daher das Lohnen des Geschäfts.

An der Vermeidung solcher Beeinträchtigungen aber sind Politiker aller Couleur interessiert, denn schließlich soll die deutsche Wirtschaft wachsen und international konkurrenzfähig sein, weswegen die Aufwendungen für den Lebensunterhalt der Alten zu begrenzen sind und die Wirtschaft nicht über Gebühr belastet werden darf. Irgendwie müssen diese Aufwendungen zwar sein, damit ein Leben mit Lohn oder Gehalt überhaupt möglich ist, schließlich werden diese Menschen ja gebraucht, aber ihr Lebensunterhalt gilt immer als eine Last.

Diese betrifft nicht nur die Unternehmen, sondern auch den Staatshaushalt: „Rund jeder fünfte Euro des Bundeshaushaltes wird für die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung genutzt“ (rentenupdate:drv-bund.de). Schließlich benutzt der Staat die Rentenkasse immer wieder für eigene Zwecke. So diente sie der damaligen Kohl-Regierung zur Finanzierung der deutschen Einheit. Die hatte der Rentenversicherung viele Rentner mit umfassenden Rentenansprüchen beschert. Schließlich gab es in der DDR einen hohen Beschäftigungsstand und keine Arbeitslosigkeit. Die deutsche Einheit brachte für die Rentenversicherung aber nur wenige Beitragszahler, denn die Wirtschaft der DDR entsprach überwiegend nicht den Gewinnansprüchen westlichen Kapitals (und so durfte auch die Arbeitslosenversicherung ihren Beitrag zur deutschen Einheit zahlen, um viele arbeitslos gewordene ehemalige DDR-Bürger finanziell aufzufangen). Dies hat deutliche Spuren in der Kasse der Rentenversicherung hinterlassen und dazu beigetragen, dass die Rentenformel so geändert wurde, dass die Renten erheblich abgesenkt worden sind. Doch auch für dieses gesenkte Rentenniveau war ein staatlicher Zuschuss notwendig.

Die Rentenkasse hat zudem für die Familienpolitik der Regierung geradezustehen und für Kindererziehungszeiten Rentenansprüche zu befriedigen, für die der Staat einen Zuschuss trägt, auch wenn dieser Beitrag zur Versicherung die so in die Welt gesetzten Ansprüche gar nicht abdeckt. Dennoch haben es die Politiker nie versäumt, ein fiktives Verhältnis von Zuschuss und dem damit in die Welt gesetzten Anspruch an die Rentenversicherung aufzumachen. Die Zuschüsse wurden im Haushalt – buchhalterisch genau – für bestimmte Ansprüche aufgeschlüsselt, die der Staat in die Welt gesetzt hatte. Auf eine Gegenrechnung wurde aber immer verzichtet.

In Zukunft soll nun auf eine entsprechende Aufschlüsselung ganz verzichtet werden: „Davon ausgehend sind die Beträge der einzelnen Zuschüsse des Bundes für das Jahr 2024 nach dem in diesem Jahr geltenden Recht neu zu berechnen und fallen etwas geringer aus, als im Bundeshaushalt 2024 vorgesehen. Die mit der Entstehungsgeschichte verbundenen gesetzlichen Festlegungen etwa zur Höhe bei Einführung der verschiedenen Komponenten der Bundeszuschüsse werden aufgehoben“ (Referentenentwurf). So macht sich die Regierung frei von früheren Ansprüchen auf staatliche Beihilfe, die sie zugunsten der Rentenversicherung in die Welt gesetzt hatte, und schafft damit für die Kasse neue Finanzierungsprobleme. Wenn der Kanzler lauthals verkündet, dass es unter ihm keine Kürzungen von Sozialleistungen geben werde (SZ, 26.2.24), dann heißt das eben nicht, dass die Rente sicher ist. Auf dem beschriebenen Weg werden im Endeffekt die Mittel für die Sozialkassen gekürzt und die Beitragszahler stärker zur Kasse gebeten. In welchem Umfang dies bereits geschehen ist, kritisierte Matthias Birkwald, Renten- und alterssicherungspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag: „Anstatt die Rente demografiefest auszubauen und gegen Kaufkraftverluste abzusichern, lässt sich Arbeitsminister Hubertus Heil den Bundeszuschuss um 6,8 Milliarden Euro kürzen…“ (www.fr.de/ Rentenpaket 2: Ampel-Plan sorgt für Kritik von Linken und Union 14.5.24)

Die Reform: der große Sprung nach vorn

„Das Rentenniveau von 48 Prozent soll für heutige und künftige Rentenbezieherinnen und Rentenbezieher dauerhaft gesichert werden… Die Umsetzung dieser Grundsatzregelung erfolgt in Abschnitten. In einem ersten Abschnitt sind die Regelungen für diese Haltelinie bis einschließlich der Rentenanpassung zum 1. Juli 2039 anzuwenden; sie entfalten ihre Wirkung damit bis zum 30. Juni 2040… Die Verlängerung der Haltelinie für das Rentenniveau bei 48 Prozent führt unter Berücksichtigung aller Maßnahmen ab dem Jahr 2028 zu einer stärkeren, aber vertretbaren Erhöhung des Beitragssatzes als nach dem geltenden Rechtsstand. Unter Berücksichtigung der Maßnahmen – jedoch ohne Zuführung aus dem Generationenkapital – steigt der Beitragssatz bis zum Jahr 2045 auf 22,7 Prozent. Durch die erwarteten Zuführungen von (durchschnittlich) jährlich 10 Milliarden Euro aus dem Generationenkapital ab dem Jahr 2036 … kann der Anstieg des Beitragssatzes bis zum Jahr 2045 auf 22,3 Prozent gebremst werden.“ (Referentenentwurf)

Die jetzt groß verkündete Absicherung des Rentenniveaus schafft hier auch keine grundsätzliche Verbesserung. Denn wie viel 48 Prozent vom Lohn oder Gehalt für den Lebensunterhalt konkret bedeuten, ist ja keine feste Größe – das hängt ganz von der Lohnentwicklung ab. Diese weist in den letzten Jahren Reallohnsenkungen auf, da die Gewerkschaften sich mit Lohnerhöhungen weit unter der Inflationsrate zufrieden gegeben haben. Sicher hingegen ist, dass in Zukunft die Beiträge zur Rentenversicherung steigen werden. Dies soll moderat geschehen, schließlich sind sie Teil der Lohnkosten und sollen die Wirtschaft nicht zu sehr belasten. Um diese Kostensteigerung abzumildern, hat die Ampelregierung nun die Ideallösung erfunden – das Generationenkapital.

Die wundersame Geldvermehrung

Ein Teil der zukünftigen Rente soll in Zukunft kapitalgedeckt finanziert werden, als Ergebnis eines Kapitalstocks, auf dessen Basis spekuliert wird und den es übrigens erst noch zu schaffen gilt: „Ab dem Jahr 2024 werden dem Generationenkapital 12 Milliarden Euro in Form von Darlehen zugeführt, dieser Betrag wird in den Folgejahren jährlich um 3 Prozent erhöht. Die gewährten Darlehen des Bundes an die Stiftung sind in Höhe der Refinanzierungskosten des Bundes zu verzinsen. Zur Eigenkapitalunterlegung des Generationenkapitals sollen bis zum Jahr 2028 Übertragungen von Eigenmitteln im Umfang von 15 Milliarden Euro in das Stiftungsvermögen erfolgen. Durch eine zukünftige Vermögensübertragung vorhandener Vermögenswerte des Bundes auf die Stiftung Generationenkapital können jährlich bisher im Bundeshaushalt vereinnahmte Vermögenserträge entfallen und einmalige Mehrausgaben im Bundeshaushalt in Zusammenhang mit der Übertragung der Vermögenswerte entstehen. Bis zum Jahr 2036 soll das Generationenkapital ein Volumen von 200 Milliarden Euro erreicht haben.“ (Referentenentwurf)

Das Generationenkapital entsteht also aus Schulden, die der Staat aufnimmt und an die neu zu schaffende Stiftung weiterreicht. Diese soll mit diesem Kredit spekulieren und zunächst einmal die Kosten einspielen, die dem Bund durch Aufnahme neuer Kredite oder Ausgabe von Staatsanleihen entstehen. Grundlage der Entstehung des Generationenkapitals ist also die Spekulation, dass die Anlagen an der Börse mehr einbringen als die Zinsen, die der Bund für die Finanzierung aufbringen muss. Zu den Spekulationserträgen sollen dann Vermögenswerte des Bundes kommen, aus denen der Bund bislang Einnahmen für den Bundeshaushalt erzielt hat.

Auf diese Art und Weise soll ein Kapital von 200 Milliarden Euro entstehen, das dann jährlich ab dem Jahr 2036 10 Milliarden Euro Rendite abwirft, die zur Finanzierung der Rentenversicherung fest eingeplant sind. Um Kosten für die Spekulation mit diesem Vermögen zu reduzieren, soll die Stiftungstätigkeit zunächst von einer anderen Stiftung übernommen werden:

„Der Bund leistet notwendige Ausgaben zum Aufbau der Stiftung. Diese sind im Einzelplan 60 im Bundeshaushalt 2024 als Barmittel in Höhe von 10 Millionen Euro vorgesehen. Zudem entstehen im Jahr 2024 Haushaltsausgaben des Bundes im Zusammenhang mit der Zustiftung an den Fonds zur kerntechnischen Entsorgung (KENFO) in Höhe von einmalig 25 Millionen Euro für die befristete geplante Übernahme von Aufgaben der Stiftung Generationenkapital und somit zur Ausfinanzierung des zusätzlichen Stiftungszwecks.“ (Referentenentwurf)

Mit dem Fonds zur kerntechnischen Entsorgung verfügt der Bund bereits über eine Stiftung, die durch Spekulation an der Börse für die Finanzierung der Entsorgung der stillgelegten Kernkraftwerke sorgen soll. Mit etwas mehr als 24 Milliarden Euro haben die Betreiber der Kernkraftwerke sich der Folgekosten der Kernkraftwerke entledigt (https://www.kenfo-de/der-fonds/ueber-den-kenfo) und sie dem Bund übertragen, der so seine Energieunternehmen entlastet hat. Dieser Stiftung werden nun für eine Übergangszeit zusätzliche Mittel für die Spekulation zur Verfügung gestellt, die der noch zu schaffenden Stiftung Generationenkapital zugeführt werden sollen samt der Gewinne. So spekulativ geht eben Rentensicherung für Arbeitnehmer.

Man wird sehen, was die Zukunft bringt. Eins steht aber jetzt schon fest (wie es 2023 im Gewerkschaftsforum hieß): „Armut im Alter ist in Wahrheit ein Notfall der staatlich betreuten Kassen. Das ist das Problem, das Anerkennung verdient. Was nichts anderes heißt, als dass auch in Zukunft die Rentner und vor allem Rentnerinnen es schwer haben werden, mit ihrem beschränkten Einkommen über die Runden zu kommen, während die Wirtschaft vor steigenden Lohn(neben)kosten bewahrt und der Staatshaushalt nicht stärker belastet wird.“

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38 Kommentare

  1. Wir hätten solche Diskussionen gar nicht wenn wir endlich diese Raffgierigen und völlig verblödeten Politiker davon jagen würden.Es sollten alle in die Renten und Sozialkassen einzahlen müssen vor allem Politiker und Beamte.Politiker leben auf Kosten der Steuerzahler und bereichern sich immer mehr,siehe 6Prozent mehr Diäten da frage ich mich wozu.Die tuen doch nichts sinnvolles jedenfalls nicht dem eigenem Volk gegenüber. Baerbock und Konsorten schleppen alles ins Ausland um es dort zu verteilen kein Wunder das alle nach Europa kommen die denken hier wächst das Geld auf den Bäumen.

    1. Zum 347sten Male: Wenn man ein so durchmanipuliertes, verblödetes Volk hat, mit dem man sowas problemlos machen kann, wären die Politiker schön blöd, wenn sie es nicht täten.

      1. Dazu muss man allerdings auch sagen, es wird ständig die Propagandatrommel gerührt. Woher sollens die Leute wissen. Wir haben doch nur kein blühendes Land wegen den ganzen Rechten, nicht etwa wegen den Mrd für Rüstung, schlechter Wirtschafts- und aggresiver Außenpolitik.

        1. Wenn das ein Argument wäre, müsste man den (sich selbst als intelligent bezeichnenden) Menschen völlig neu bewerten, da er sein Gehirn dann offensichtlich (bzw. gesichert) nur trägt, um das Pfeiffen/den Durchzug im köpfigen Hohlraum (vom linken zum rechte Ohr) zu vermeiden oder nicht überall unkontrolliert, wie unser Urahn, der Aff‘, den Darm zu entleeren.

          Wobei dieser jedoch noch den fehlenden Sphinkter als physisches Defizit angeben kann!😉

  2. Die spekulative Entsorgung von Atommüll und Rentner kann auf diese Weise noch für eine Belebung der Finanzmärkte sorgen. Recycling Doppel Plus Gut.
    Da soll einer noch behaupten Politik wäre nicht nachhaltig.

    1. „Die spekulative Entsorgung von Atommüll und Rentner kann auf diese Weise noch für eine Belebung der Finanzmärkte sorgen“

      Wie? Indem die Rentner den Atommüll auffressen, und so durch ein frühzeitiges Ableben unser Rentenkassen entlasten?

      Aber dann bleiben wir doch immer noch auf dem Atommüll sitzen!

      Wer Sarkasmus findet.

  3. Ein guter informativer Artikel. Trotzdem ein paar Nachfragen.
    1. „Die Zuschüsse wurden im Haushalt – buchhalterisch genau – für bestimmte Ansprüche aufgeschlüsselt, die der Staat in die Welt gesetzt hatte. Auf eine Gegenrechnung wurde aber immer verzichtet.“
    Was wäre denn die Gegenrechnung? Ich kann mir darunter nichts vorstellen.

    2. Spekulation mit dem Rentenkapital/Generationenkapital? Das klingt ja gruselig. Ist das nicht deshalb eine Kasse, wo eingezahlt wird und ausgezahlt wird, damit man Beiträge und Renten kontrollieren kann, also damit es der Spekulation entzogen bleibt. Jetzt soll die Rente ausgerechnet dadurch sicherer werden, indem man sie der Spekulation preisgibt, also indem man sie unsicher macht, weil sie vom Erfolg der Spekulation abhängt. Das ist ein unmittelbarer Widerspruch. Wer denkt sich sowas aus? Die Antwort: Irgendwelche neoliberale Arschgeigen, die in der Rentenkasse lauter ungenutzten Kapital entdecken, das nicht angemessen verwertet wird. Also wird es, auch wenn es aus staatlichen Krediten stammt, der Spekulation überantwortet, die bekanntlich nie Verluste macht, sondern ein Füllhorn des Reichtums ist, das ständig sprudelt. Die Renten werden dadurch Teil der riesigen Plethora des Finanzkapitals, das ständig nach Verwertungsmöglichkeiten sucht und dadurch einen Nachfrageschub erfährt bzw. erfahren soll. Und ich vermute das ist der Hintergedanke der Lobbyisten, die den Politikern sowas empfehlen. Die Preise gehen in die Höhe und sorgen für Gewinn an verschieden nicht vorhersagbaren Stellen. Platzen tun solche Blasen ja nie.

    3. Ist das nicht in den USA schon mal schief gegangen, wo viele durch Spekulation mit den Geldern in den Sozialkassen ihre Rente/Absicherung im Alter verloren haben. Und hierzulande will man das jetzt kopieren?
    Ist das jetzt Dummheit oder Vorsatz oder beides?

    1. Ich glaube, in Chile wars, oder Venezuela. Da hat man die Rente nach den Wünschen der Neocons gebaut. Die Beiträge haben sie gerne genommen, als es aber ans Zahlen ging, verloren sie ihren Elan und machten Pleite. So ist auch dort der Steuerzahler dran, die härtesten Fälle abzufedern.
      Stets ist Vorsatz die bessere Erklärung und deshalb zu bevorzugen.

  4. Den Brüller des Tages landete der Spiegel, der allen ernstes verkündet:
    „Finanzminister Lindner will das Rentenpaket durchwinken – und plant fest mit üppigen Aktienrenditen binnen weniger Jahre. Insgesamt dürfte das Geschenk an die Seniorengeneration bis 2045 mehr als 500 Milliarden Euro kosten.“.
    Der Rest steckt hinter der Paywall, aber man braucht nicht viel Phantasie um zu mutmaßen, was dort steht. „Das Geschenk an die Seniorengeneration“ – geil, oder? Erstens gehören wir alle irgendwann zur Seniorengeneration (die sozialverträglich Frühablebenden mal ausgenommen) und zweitens ist das doch wohl eher ein Geschenk an die Zocker im Finanzcasino. Und drittens, wenn das in 22 Jahren 500 Milliarden kostet, dann könnte man ja wohl jährlich über 20 Milliarden direkt in die Rente stecken, statt dies in den Finanzmarkt zu blasen und nur 10 als Rendite raus zu bekommen, oder?

    1. Genau. „nur 10 als Rendite raus zu bekommen, oder?“ – Wenn überhaupt soviel. Und wenn dann mal wieder die Banken mit Billionen vom Staat gerettet werden müssen, kommt garantiert das Argument, dass das schon wegen der Renten TINA=alternativlos ist und unbedingt sein muss.

  5. Es ist mir ein Rätsel, wie für Beamte, die nie einen Cent eingezahlt haben, 71,75% vom letzten Brutto + Beihilfe für die private Krankenversicherung, im staatlichen Geldsäckel vorhanden sind. Während Angestellte, die ihr ganzes Arbeitsleben lang, Zwangsbeiträge entrichten mussten mit 48% vom durchschnittlichen Lebenszeitgehalt abgespeist werden müssen. Und das alles noch vor Steuern. Würde behaupten, da stinkt etwas ganz gewaltig im deutschen Politbetrieb.

    1. Irgendwo bei der Konkurrenz gabs grad einen Artikel, welcher die gesetzliche Rente mit allen anderen rentenähnlichen Bezügen vergleicht. Nur die Gesetzliche funktioniert nicht. Vermutung: Mit Absicht.

  6. Für mich ist das System Rente, eine der besten Beispiele, wie man das zahlende Volk veräppelt.
    Früher wurde noch von Rentenversicherung geschrieben, aber heute nur noch über Renten Ansprüche. Aber genau diese Ansprüche haben sich so entwickelt, daß 100% eingezahlt werden und heuer ein Rentner „48 %“ daraus erhält zusätzlich kommt noch der zu versteuernde Prozentsatz abgezogen.
    Eine PR Leistung die ihres gleichen sucht, denn das liebe Geld wurde ein Leben lang entrichtet, um danach weniger zu erhalten.
    In Deutschland ist nicht nur die Bildung schlecht, das lebende Volk mag die vermittelte Dummheit sogar noch zu ertragen.

  7. „— im Zusammenhang mit Betriebsrenten und privater Vorsorge in Form der Riesterrente – so der Gipfel des Glücksversprechens in der Sozialen Marktwirtschaft – sei ein Leben im Alter gesichert….“

    (Vielleicht?) off-topic: Ich hab im Laufe meines 47-jährigen Berufslebens verschiedene Altersvorsorgen bei verschiedenen Unternehmen abgeschlossen insbesondere, nach dem Ende der 90er des letzten Jahrtausends seitens der Politik massiv dafür geworben wurde. Kurz gesagt war das Ergebnis, egal was und wo abgeschlossen, ein Reinfall! Speziell nachdem „meine Freunde“ Schröder und Münte (und ich hab‘ die damals auch noch gewählt…) kurzerhand dafür gesorgt haben, dass sich in einigen Fällen die Krankenkasse an der Auszahlung bedienen darf / kann / soll.
    Abgesehen davon klaffen gewaltige Lücken zwischen den bei Vertragsabschluss prognostizierten Auszahlungen und den dann tatsächlich angewiesenen Summen. Bei näherer Betrachtung stellte sich raus, dass ich die monatlichen Beiträge ebensogut auf ein simples Sparbuch hätte einzahlen können. Die Differenz zu den groß propagierten Privatrentenanlagen ist nach den langen Laufzeiten wirklich marginal. Wenn’s blöd läuft, langt das Finanzamt auch gerne noch zu.

    Den Vogel schoss allerdings ein Unternehmen ab, bei dem ich einen mittleren 5-stelligen Betrag aus einer Erbschaft „für’s Alter“ angelegt hatte: Nachdem mich einige Jahre nach Abschluss des Rentenvertrags ein familiärer Schicksalsschlag (dafür kann die Versicherung nix) zwang, den Vertrag zu kündigen, stelle sich raus, dass die ***hier passende Bezeichnung einsetzen*** schon bei der Einzahlung erstmal fast 10 Prozent des Betrags für Provision und Verwaltung abkassiert hatten. Und bei der Auszahlung (natürlich nach elendig langer Wartezeit) konnte ich feststellen, dass der angelegte Nettobetrag trotz explodierender Börsenwerte nahezu 0 (i.W. Null) Ertrag abgeworfen hatte… Ich habe den Vorgang der Verbraucherzentrale zur Prüfung vorgelegt, aber dort bekam ich, verbunden mit einem mitleidigen Lächeln, nur die Bestätigung, dass die Finanzunternehmen, egal welcher Art, nach ihrer Erfahrung noch niemals auch nur annähernd das, was bei Vertragsabschluss in blumigen Worten prognostiziert wird, auszahlen und dass die Erträge von Geldanlagen in erster Linie den Finanzinstituten zugute kommt und nicht an den Sparer weitergegeben werden.

    Im Bekanntenkreis oder Foren bekomme ich zur Antwort, dass „man“ den Versprechungen der Versicherungs- oder Bankleute doch nicht trauen dürfe und man sich „selbst kümmern“ müsse. Ganz tolle Aussage! Sollen sich 84 Millionen Bundesbürger jeder für sich selbst „kümmern“? Im Ernst? Wenn das so ist, wieso gibt es dann nicht längst ein Schulfach für Finanzanlagen und Altersvorsorge und zwar in jeder Schulform? Wo ist die Politik, die ja ganz wild drauf ist, dass der Bürger für sein Alter selbst vorsorgt? … Genosse der Bosse – stimmt wohl. Danke Schröder! Danke Münte!

    Mein Fazit: Leute, wenn Ihr was für Eure Altersvorsorge tun wollt, packt Eure Kohle auf ein Sparbuch!
    Und ich fürchte, dass die Lindner-oder-sonst-wer-Pläne für die Spekulation mit Rentenbeiträgen an der Börse auch nur einem zugute kommen – der Finanz“Industrie“. In ein paar Jahrzehnten wird man schulterzuckend das gleiche Resümee ziehen wie bei der Riester“Rente“ – außer Spesen nix gewesen, „Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu … holen“

    Schöne Pfingsten!

    1. Wie recht Sie doch haben.
      Gott sei Dank habe ich damals schon, die sogenannte „Riester Rente“ als das enttarnt was sie ist.
      Die damals von mir abgeschlossene Pensionskassen Versicherung habe ich nach ein paar Jahren stillgelegt.
      Gott sei Dank bekomme ich eine schöne zusätzliche Betriebsrente von meiner ehemaligen Firma.
      Ansonsten habe ich diverse, wie Sauerbier angepriesene „Finanzprodukte“, auf Herz
      und Nieren geprüft. Es läuft im Großen und Ganzen immer auf Abzocke hinaus.
      Auch Ihnen „Schöne Pfingsten“ !

      1. Tja, Sie haben’s richtig gemacht und geprüft. Glückwunsch dazu (und zur „schönen“ Betriebsrente. Aber wer hat die schon?)!

        Aber ich frage mich, ob ernsthaft erwartet wird, dass sich jeder einzelne hinsetzt und die Angebote auf Herz und Nieren prüft. Ich denke vor allem an die, für die eine zusätzliche Altersversorgung zur Rente wirklich erforderlich wäre / ist. An die, die sich mit mehreren Bullshit-Jobs über Wasser halten müssen, an die Alleinerziehenden, an die, die sich aus Kostengründen selbst um Pflegefälle in der Familie kümmern und die vielen anderen, die gucken müssen, ob am Ende des Geldes nicht zuviel Monat übrig ist. Also die, die von den Talkshow-Sabbeltaschen gern als „Sozial Schwache“ betitelt werden (wer wirklich das Prädikat „sozial schwach“ verdient, sollte auch mal publikumswirksam diskutiert werden, aber das ist ein andres Thema).

        In den „Qualitätsmedien“ sieht / hört man nur dann was über die Abzockerei, wenn es gar nicht anders geht, siehe das Riester-Debakel: Ein paar kleine Feigenblatt-Beiträge und das war’s dann. Statt der x-ten Quasselrunde mit den immergleichen Gesichtern und den immergleichen Floskeln zum Ukrainekrieg würde ich mir wünschen, dass bspw. Lanz mal einen der Finanzmogule vorl… äh einlädt und ihn / sie fragt, in wessen Taschen denn die Einlagen und Erträge der Kleinanleger in den letzten Jahrzehnten so gewandert sind. Aber der Wunsch, dass er dann auch genauso penetrant nachfragt wie bei anderen „umstrittenen…“ Personen, wird wohl ein unerfüllter bleiben.

        1. Das einzige was mich gerettet hat, war ein wacher Verstand und das stetige Gefühl,
          daß hier etwas grundlegend falsch läuft. Die Illusion, daß „Vater Staat“ uns liebt und
          gut für uns sorgt, habe ich schon vor vielen Jahrzehnten begraben.
          Genau zu dem Zeitpunkt als Genosse der Bosse, Schröder mit seinen „Kumpels“ das Ruder übernahm.
          Hier wird jeder, der nicht auf der Hut ist gnadenlos abgezockt. Wachsamkeit ist das oberste Gebot.

          Vergessen Sie die Quasselrunden. Die arbeiten alle für dieses System und werden
          einen Teufel tun, hier irgendetwas zu ändern oder zum Besseren zu wenden.
          Mein TV wurde bereits vor 10 Jahren entsorgt. Ohne lebt es sich wesentlich entspannter.

          P.S. Ich war alleinerziehend und habe immer gearbeitet. Gott sei Dank waren es keine
          „Bull shit jobs“, da ich das Glück hatte eine vernünftige Ausbildung machen zu dürfen.
          Nichtsdestotrotz kenne ich auch einige, die sich lieber auf die faule Haut gelegt oder schwarz gearbeitet haben. Die sind jetzt alle fürchterlich am Jammern.

          Früher wurde ich von einigen belächelt . 🙂

          1. Naja, die Sauereien von Schröder und v.a. Münte hab‘ ich tatsächlich erst Jahre später begriffen …, musste arbeiten und hatte wenig Zeit und Anlass mich um die Details zu kümmern, die letztlich zu der Abzocke führten bzw. noch führen. Ich wurde sozialisiert im Vertrauen auf den „Bankdirektor“, der schon das richtige mit meinem Spargroschen machen wird. Tempi passati…

            TV entsorgen: Ich bin unverbesserlicher Optimist und hoffe weiter darauf, irgendwann bei den Klofrauen der Öffentlich-Rechtlichen Bedürfnis-Anstalten (O-Ton Georg Schramm!) die eine oder andere Nichtpropaganda-Sendung zu erleben. Und selbst wenn nicht: Ab und an mal reingucken und sich in seiner kritischen Haltung bestätigt fühlen.

    1. Die haben sonst niemanden. Der angehende Politiker kann nur was werden wenn sein
      er eine Riesenschnauze hat (Narzisst und Maulheld)
      seine eigenen Ziele dem Trent (Gruppennorm) anpasst (Opportunist)
      rechtzeitig zugreift (Rigorosität) wenn was frei wird
      ein eigenes Netzwerk aufbaut oder ein bestehendes übernimmt (Schachspieler)
      mit Zähnen und Klauen seine Pfründe verteidigt (Kämpfer)
      ohne mit der Wimper zu zucken gegen seine Förderer intrigiert über diese über Klinge springen lässt. (Intrigant und skrupellos.
      Zusammenfassung: ein Narzisst und Maulheld, der sich dem jeweiligen Trent und der Gruppenorm anpasst. Der aufmerksam die Situation beachtet und nach der Methode Dübel arbeitet (Loch suchen, reinkriechen, breitmachen). Der sich in ein Netzwerk einarbeitet und bei Gelegenheit ein eigenes baut. Wer im Weg steht wird vernichtet. Ein „Neuer“ wird gesucht, gefunden und mit Munition gegen Gruppen/Netzwerkboss versorgt. Boss muss gehen. Dübel macht sich breit 🙂 Das braucht oft Verzicht und seine Zeit. Das ist aber dann die Selbstberechtigung um bei Erfolg abzusahnen.
      Meint wer, der Typ würde was für die Allgemeinheit tun? 🙂

      1. Selbstverständlich nicht 🙂

        Es geht ausschließlich um den Platz Fresstrog.
        Und um sich diesen zu sichern, ist es zwangsläufig erforderlich über
        eine Narzisstische Persölichkeitsstruktur zu verfügen.

        Erst kürzlich wurden die Diäten wieder saftig erhöht. 😉
        Eine Schamgrenze diesbezüglich ist mittlerweile nicht mehr vorhanden.

        Bundestag erhält Honorar für Missmanagement
        https://www.youtube.com/watch?v=u2MS2DFixnE

    2. Ich kapier das völlig.
      Muss mir aber dafür etliche Beleidigungen anhören und falls die Afden ans Ruder kommen mit Sicherheit Lageraufenthalt

  8. Seit Jahrzehnten gibt es Armutsberichte aber interessiert das irgendwen?

    Selbst die Betroffenen interessiert das nicht. Die sehen lieber Tittytainment-Sendungen im Glozophonium und leiden mit den Prinzen und Königen, etc..
    Warum sollte sich die Politik also darum kümmern wenn die Betroffenen sich selbst nicht für ihre Interessen einsetzen?

  9. Hallo hab diese Woche Post von Deutsche Rentenversicherung bekommen. Da ist meine Rente die ich dann mit 67 bekommen gesunken vorher waren es knapp über 1000€ jetzt sind es exakt 947,63€

    Seit Mitte Februar bin ich nämlich Arbeitssuchende und komme noch dieses Jahr ins Bürgergeld.

    Also noch sieben Jahre Glück und Freizeit bis zur Obdachlosigkeit.

  10. Wagenknecht-Partei deckt auf: Deutschland kann sich höhere Rente locker leisten

    Das Bundessozialministerium veröffentlichte auf Anfrage des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) die Statistiken. Die Zahlen haben es in sich!
    Offenbar wächst die deutsche Wirtschaftskraft schneller als die Kosten für die Rente.
    Fakt ist jedenfalls: Im Vergleich zu 2009 wendet die Bundesregierung einen geringeren Anteil der deutschen Wirtschaftskraft für die gesetzliche Rente auf, obwohl es rund eine Million mehr Rentner gibt.

    „Rente wie in Österreich ist finanzierbar“
    Der Bundestagsabgeordnete Alexander Ulrich vom Wagenknecht-Bündnis will daher die Leistung noch ausbauen: „Die Gesamtausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung sind in den letzten 13 Jahren um fast ein Prozent des BIP gesunken. Eine armutsfeste Rente nach Vorbild Österreichs ist finanzierbar.“ Das aktuelle Rentensystem sei jedenfalls nicht zu teuer, urteilt der BSW-Politiker.
    Aus:
    https://www.derwesten.de/politik/wagenknecht-partei-bsw-rente-g-id300896903.html

    1. Wenn die wirklich meinen, das sei zu ‚finanzieren‘ ,dann stelle ich die Frage :
      Warum können das nicht andere Parteien?
      Hier fehlt es nicht an intelligenz, sondern am nichts tun der betroffenen!
      Warum lassen sich Bürger in einer Demokratie soetwas bieten?
      Antwort
      Weil diese Generation so verblödet ist, das sie alles hinnehmen. Datüberhinaus ist diese verblödete Generation so frivol um zu meinen, das man aufgeklärt ist bzw sei.

      Diese BSW Partei stimmte im Bundestag zum AFD Antrag, Aufklärung durch externe Sachverständigen in der Corona Situation, mit Enthaltung ab.
      Irgendwie verdächtig oder nicht?

      PS ich bin nicht Wähler und in keinster Weise ein Freund von System Parteien

    1. Wie üblich, mal wieder das Falsche vorgeschlagen/fordern!

      Bei gelegentlich und zufällig gehörten Gesprächen unter Rentern, ist es stets folgende Kernaussage: „Ein paar Jahre möchte ich meine Rente noch genießen.“😳
      Das ist nicht nur dreist und unverträglich, sondern regelrecht unverschämt sowie anmaßend. Keinerlei soziales Pflichtgefühl!

      Wie bei allen Dingen, ist die Vorfreude die schönste Freude und der Weg ist das Ziel.
      Daher sollte gelten: weg mit einengenden Grenzen und arbeiten, bis der Bestatter kommt!*

      *“Ältester bekannter lebender Mensch aus den deutschsprachigen Ländern ist Charlotte Kretschmann, geboren am 3. Dezember 1909 und heute damit 114 Jahre und 164 Tage alt.“ (Wiki)
      Uiuiui: selbst ab 90 Jahren noch mindestens 24 Jahre Rente beziehen? Der Fehler beim Festlegen auf ein Renteneintrittsalter ist doch wohl offensichtlich! 😬🤣😉

  11. Ihr lasst diese Figuren doch alles mit euch machen… Wie kommt ihr auf die Idee, da sei etwas falsch dran?

    Es ist halt ein wenig spät wenn man erst mit so um die 70 aufwacht…

  12. Riesterrenten-Kapital allgemein auflösen und der Rentenversicherung zuführen, das ist die Lösung!!!!
    Keine Provisionen an Versicherungen für eine Rentenversicherung aus der Riesterrente, keine Kosten für eine Auszahlung. Ganz einfach. Doch dann wird Maschmeier heulen und kann sich den Friseur für seine Trulla und seine eigene Blondierung nicht mehr leisten

    1. Riesterrenten-Kapital allgemein auflösen und der Rentenversicherung zuführen, natülich jeder seins, als persönliche Rentenpunkte, so wie es die freiwilligen Einzahlungen tun

  13. nur so als Gedanke:
    Wenn die Rentenbeiträge in Aktien angelegt werden sollen: Welche Aktien denn?
    Was wäre, wenn das Geld zu einem guten Teil in Rüstungsaktien investiert wird – die rentieren z.Z. ja nicht schlecht. Und damit hätte man auf der anderen Seite auch ganz schnell flüssiges Kapital, das in die Ausweitung der Produktion gesteckt werden kann. Ich vermute mal, über kurz oder lang wird das auch ganz offen zugegeben werden: Wir brauchen das um unsere Version einer gelungenen Weltordnung und die Profitabilität unseres Finanzsystems zu verteidigen.
    Rückzahlung der Wettgewinne nach dem Niederringen aller Terrorstaaten, die eine anderes Weltfinanzsystem wollen.

    Zwischen 1914 und 1918 hat man sowas als Kriegsanleihen bezeichnet.
    Wenn’s läuft, wie bei den letzten deutschen Kriegen, ist das Geld weg: Totalausfall.
    Und das einzige Land, das hier eine ordentliche Zahlungsmoral aufweist, ist Großbritannien – vermutlich, weil fast die gesamten Schulden von den alten Eliten im Land gehalten werden und die auch heute noch Mittel und Wege haben zu verhindern, dass ihnen jemand die Butter vom Brot nimmt.
    Diesen Konstruktionsfehler vermeidet die Aktien-Rente. Hier werden nur die Notgroschen des Fußvolks verzockt.

    microB

  14. Rentenverarsche Deutschland, siehe letzte Folge von „Die Anstalt“.
    Dort wird alles erklärt. Auch, wenns beim Volk der nicht ganz dichten und null denkenden offensichtlich seit Jahrzehnten sinnlos ist

  15. Das Reflektieren der Rentensache in Kategorien wie Sicherheit oder Unsicherheit, die Unterstellung
    von Dummheit oder Vorsatz im Verhältnis zu den Rentenpolikern legt Maßstäbe an, die denen
    nicht zukommen. Die Rentenpolitik hat gerade guten Gewissens das Spekulationswesen auf den
    Finanzmärkten als Hebel der Bewirtschaftung des Prekären am Rentensystem entdeckt, insofern die dem zugrundeliegende Lohnarbeit ein Leben nach dem Werkelleben nicht hergibt – und zwar unter Inkaufnahme
    dessen, dass die angelegten Gelder sogar ganz der Spekulation geopfert werden. Deswegen
    nachfolgende ein paar sachdienliche Hinweise, welche Gemeinheiten in Sachen Aktienrente/
    Generationenkapital wirklich auf den Weg gebracht werden,
    Es kann als generelles Prinzip festgehalten werden, wie hier als überschüssiges Kapital behandelt wird, was seinem Charakter nach das pure Gegenteil bezeugt (nämlich die Einordnung als dem Bereich des existenziell Notwendigen Zugehörigem, einmal betreffend die Resultate ärmlicher Entlohnung und auf der anderen Seite es um die Bestreitung der Existenz im Alter geht: völlig konträr dazu steht das Fungieren von Geld als Kapital, also dessen Zweckbestimmung dessen beständige Selbstvermehrung ist, was einem Geld, das der profanen Lebensführung dienen soll, vollständig abgeht). Allerdings: als durchgängiges Konstruktionsprinzip wollen die Rentenpolitiker die Kapitaldeckung bei gesetzlichem Alterssicherungssystem vorerst nicht auf den Weg bringen. Sie machen jetzt einen Unterschied zwischen Aktienrente im strengen Sinne und die Auflegung eines sog. Generationenkapitals. In Planung ist, dass insbesondere zur „Stabilisierung“ des Rentensystems (meint die Begrenzung des Anstiegs der Rentenbeiträge; explizit abgesetzt wird sich von irgendwelchen Gesichtspunkten eines Vermögensaufbaus bzw. von Verbesserungen des Rentenniveaus jenseits der offiziell gemachten sog. Haltelinie von 48 Prozent); abgesondert von der gesetzlichen Rentenversicherung wird eine Stiftung zum Anlegen eines Kapitalstocks geschaffen bzw. genutzt werden soll, der sich aus Kreditmitteln speisen soll (nebenbei: eigene Mittel der Rentenanstalten in Form von Überschüssen sollen durchaus bereits wie Kapital auf den Finanzmärkten einsetzbar sein können!); die hereinkommenden Erträge sollen sodann der Rentenkasse zugeführt werden.
    Grundlage dieses rentenpolitischen Manövers ist das Prekäre des staatlich eingerichteten Rentensystems, dass auch noch im Alter die Klasse der Abhängigen von einem wegen der kapitalistischen Bewirtschaftung des Standortes immerzu knappen Lohn leben können sollen, was dieser gar nicht hergibt. Der Staat lässt sich angesichts des bleibenden Missverhältnisses von Beitragszahlern und von diesen auszuhaltenden Rentnern (letzteres eben als Konsequenz dessen, dass die nationale Lohnsumme nie und nimmer taugt auch noch für ein Leben nach dem Erwerbsleben) neben dem Zwangsbeitragsregime von der Einnahmeseite her eine zweite Quelle einfallen, die es in sich hat: eine Rendite auf das Generationenkapital müsste von der Höhe und in einer Kontinuität anfallen so, dass sich diese verlässlich ummünzen ließe in einen Hebel zur Beitragssatzbegrenzung, was eben gerade wegen der Volatilität der Finanzmärkte ganz und gar nicht gesichert ist. So werden trotz schlaumeierischer Empfehlung zur „Diversifizierung“ (also keine Anlagen einseitig nur in Aktien) „schwerwiegende Verluste“ des Engagement auf Kapitalmärkten nicht ausgeschlossen und offen hinausposaunt, dass der Staat dann zu „Notbehelfen“ wie steuerlicher Bezuschussung wegen der Verluste greifen müsste, also die Abhängigen als Steuerzahler in Haft genommen werden für die riskante Natur des Kapitaldeckungsprinzips (man stelle sich nur fiktiv vor, dass Rentenbeiträge im größeren Stil als Kapitalanlage genutzt werden – auf Anordnung der rentenpolitischen Macher und deren Interesse an einer kapitalstandortverträglichen und -nützlichen Organisation der bescheidenen Verköstigung der Alten, nicht eben als Einfall der Betroffenen offenkundig zu deren Lasten -, so hätten die Leute in noch gesteigerter Weise das Nachsehen: für die verloren gegangenen Beiträge auf den Finanzmärkten mit dem Angewiesensein darauf, davon ihre Existenz im Alter bestreiten zu müssen, dafür sollen die schon in dieser Hinsicht Geschädigten noch mal bluten als Steuerzahlende).
    Aber schon in anderer, nicht weniger harten Hinsicht, sind die Abhängigen die Gelackmeierten bzgl. des großartigen rentenpolitischen Einfalls eines Generationenkapitals: in letzter Konsequenz stehen gerade die Lohnarbeitenden mit ihrer erfolgreichen ökonomischen Ausnutzung durch Kapitaleigentümer für die sog. Unternehmensperformance bzw. Renditeträchtigkeit, die das Mittel sein soll zur Befüllung der Rentenkassen; also: wenn es irgendwie läuft mit der zweiten Einnahmequelle des Altersgeldsystem, dann ist die ganze geschäftsmäßige Ausnutzerei der Leute, also die kärglichen Entlohnung und viel Leistung für wenig Geld das Instrument für das hoheitliche rentenpolitische Management, sprich: die ärmliche materielle Abspeisung der Alten als Mittel des Stillhaltens der Verarmten oder den sozialen Frieden trotz anhaltender finanzieller Nöte und die Kosten in Form von Rentenbeiträgen der Kapitalwirtschaft profitdienlich haltbar zu machen.

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