Nukleares Armageddon: Unmittelbare Auswirkungen eines möglichen Atomkriegs

Apocalypse
Bild: Pixabay License

Wissenschaftler haben verschiedene Szenarien untersucht und warnen erneut eindringlich: Die meisten Menschen weltweit würden in einem Nuklearkrieg umkommen, entweder durch die unmittelbaren Folgen der Atombombenexplosionen oder durch deren längerfristige Auswirkungen. Erster Teil.

Der zweite Teil ist seit 3. April 2023 hier verfügbar.

Was wird wahrscheinlich passieren, wenn der Ukraine-Krieg weiter bis zum Einsatz von Atomwaffen eskaliert? Mit dieser Frage beschäftigt sich der vorliegende Artikel in zwei Teilen. Im ersten Teil geht es um die direkten Folgen einer Atombombenexplosion und um die Auswirkungen eines Atomkrieges in unterschiedlichen Szenarien.

Im Oktober 2022 habe ich im Overton Magazin in einer dreiteiligen Serie über die Geschichte der atomaren Aufrüstung und die derzeitige Atomkriegsgefahr mit dem Titel „Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen wieder real“ (1) berichtet.

Bei meiner Lektüre über den Ukraine-Krieg in den letzten Wochen hat mich besonders ein kurzer Beitrag des Schweizer Journalisten Guido Biland mit dem Titel „Das neue Friedensprojekt Europas: Russland soll vor die Hunde gehen!“, der nur eine knappe Seite umfasst (2), beeindruckt.

Guido Biland ist aufgrund seiner Analyse der geopolitischen Hintergründe des Ukraine-Krieges, die ich nachvollziehen kann, zu einer sehr düsteren Prognose gekommen, die uns alle beunruhigen sollte und von der man nur hoffen kann, dass sie sich niemals bewahrheitet. Diese Analyse hat dazu geführt, dass ich mich mit dem Thema Atomkrieg und dessen Folgen erneut auseinandergesetzt habe.

Deshalb habe ich einen aktuellen wissenschaftlichen Artikel des Bulletins of the Atomic Scientists mit dem Titel „Nowhere to hide. How a nuclear war would kill you- and almost everyone else“ (Deutsch: Nirgendwo ein Ort zum Verstecken – Wie ein Atomkrieg Dich und fast alle anderen ebenfalls töten würde) (3) mit einigen unbedeutenden Kürzungen ins Deutsche übertragen und zur Grundlage dieses Beitrags gemacht.

Autor dieses wichtigen Artikels ist Francois Diaz-Maurin, Wissenschaftler und Mitherausgeber des Bulletins dieser Institution, die am 24. Januar 2023 erstmals die Doomsday-Clock, die Weltuntergangsuhr (4) auf 90 Sekunden vor Mitternacht vorgestellt hat. Der Zeiger dieser Uhr steht jetzt so nahe wie noch nie vor einer globalen finalen Katastrophe (5).

Hingewiesen sei ebenfalls auf eine eindrucksvolle Multimedia-Präsentation des Artikels in englischer Sprache (6).


Beginn der Übersetzung des ersten Teils des Artikels von Francois Diaz-Maurin

Im Sommer 2022 veröffentlichte die Abteilung für Notfall-Management von New York City eine Ankündigung des nuklearen Katastrophenschutzes, in der die New Yorker Bürger darüber informiert wurden, was bei einem Atomangriff zu tun sei.

Das 90-Sekunden-Video beginnt mit einer Frau, die in lässiger Haltung die katastrophale Nachricht verkündet: „Es gab einen Atombombenangriff. Fragen Sie mich nicht wie oder warum, wir wissen nur, dass uns eine große Bombe getroffen hat.” Dann rät das Nachrichten-Video den New Yorkern, was in diesem Falle zu tun sei: „Gehen Sie in Ihre Häuser und Wohnungen, bleiben Sie drinnen und informieren Sie sich weiter über die Medien und die aktuellen Mitteilungen der Regierung.“

Aber diese Anweisungen für den nuklearen Katastrophenschutz dürften wohl besser umzusetzen sein, wenn man sich nicht im Explosionsradius einer nuklearen Bombe befindet. In diesem Fall können Sie nicht nach Hause gehen und die Türen schließen, weil Ihr Haus zerstört worden ist.

Stellen Sie sich nun vor, es gäbe Hunderte solcher großen Explosionen. Das ist es, was selbst bei einem „kleinen” Atomkrieg geschehen würde. Wenn Sie das Glück haben, sich nicht im Explosionsradius einer dieser Bomben zu befinden, kann eine Atombombenexplosion zwar nicht an diesem Tag, aber bald danach Ihr ganzes vorheriges Leben zerstören.

Auswirkungen einer einzelnen nuklearen Explosion

Jede nukleare Explosion erzeugt Strahlung, Hitze und Explosionseffekte, die zu vielen sofortigen Todesopfern führen werden.

Strahlung

Direkte Strahlung ist die unmittelbarste Auswirkung der Detonation einer Atomwaffe. Diese wird durch die Kernreaktionen in der Bombe erzeugt und besteht hauptsächlich aus Gamma- und Neutronenstrahlen.

Diese Strahlung dauert weniger als eine Sekunde, aber die tödliche Wirkung kann sich über eine Meile in alle Richtungen vom Detonationspunkt einer modernen Atomwaffe erstrecken, die die Sprengkraft von mehreren hundert Kilotonnen TNT hat.

Mikrosekunden nach der Explosion einer Atombombe heizt die in Form von Röntgenstrahlen freigesetzte Energie die Umgebung auf und bildet einen Feuerball aus überhitzter Luft. Im Inneren des Feuerballs sind Temperatur und Druck so extrem erhöht, dass alle Materie in ein heißes Plasma aus nackten Kernen und subatomaren Teilchen umgewandelt wird, wie es im Multi-Millionen-Grad-heißen Kern der Sonne der Fall ist.

Der Feuerball nach der Luftexplosion einer 300-Kilotonnen-Atombombe- wie die eines  thermonuklearen W87-Sprengkopfes, die bei den Minuteman-III-Raketen eingesetzt werden und derzeit zum US-Atomarsenal gehören- kann auf mehr als 600 Meter im Durchmesser wachsen und bleibt für mehrere Sekunden blendend hell leuchtend, bevor seine Oberfläche abkühlt.

Das Licht, das von der Hitze des Feuerballs abgestrahlt wird- das mehr als ein Drittel der explosiven Energie der thermonuklearen Waffe ausmacht- ist so intensiv, dass es Feuer entzündet und schwere Verbrennungen in großer Entfernung verursacht. Der thermische Blitz aus einer 300-Kilotonnen-Kernenergie kann Verbrennungen ersten Grades bis zu einer Entfernung von 13 Kilometer vom Ground Zero verursachen.

Druckwelle

Die Druckwelle, die etwa die Hälfte der explosiven Energie der Bombe ausmacht, bewegt sich zunächst schneller als die Schallgeschwindigkeit, verlangsamt sich jedoch schnell, wenn sie Energie verliert, während sie sich in der Atmosphäre fortbewegt.

Da die Strahlung die Atmosphäre um den Feuerball herum überhitzt, dehnt sich die Luft in der Umgebung stark aus und wird schnell nach außen gedrückt, wodurch eine Schockwelle entsteht, die alles auf ihrem Weg in der Umgebung mit großer Zerstörungskraft vernichtet.

Die Zerstörungskraft der Druckwelle hängt von der Sprengkraft der Waffe und der Explosionshöhe ab. Eine 300-Kilotonnen-Explosion würde eine Druckwelle in einer Größenordnung von 5 Pounds pro Quadratzoll (oder 0,3 Atmosphären) bis zu 4,7 Kilometer vom Ort der Explosion entfernt erzeugen. Dies ist genügend Druck, um die meisten Häuser und Wolkenkratzer in diesem Umkreis zu zerstören und in weniger als 10 Sekunden nach der Explosion eine große Anzahl von Todesopfern zu verursachen.

Radioaktiver Fallout

Kurze Zeit, nachdem die nukleare Detonation den größten Teil ihrer Energie in Form von direkter Strahlung, Hitze- und der Druckwelle freigesetzt hat, beginnt der Feuerball abzukühlen und in die Höhe aufzusteigen und wird zum Kopf der bekannten atomaren Pilzwolke.

Darin befindet sich ein hochradioaktives Gebräu aus gespaltenen Atomen, die schließlich aus der Wolke herausfallen, wenn diese dem Wind ausgesetzt ist. So entsteht der radioaktive Niederschlag (Fallout), eine Form von verzögert auftretender Radioaktivität, die die Überlebenden der Explosion tödlichen Dosen ionisierender Strahlung aussetzen kann.

Was die Explosion betrifft, so hängt die Schwere der Fallout-Kontamination von der Spaltausbeute der Bombe und der Höhe der Explosion ab. Für Atomwaffen mit Hunderten von Kilotonnen Sprengkraft kann das Gebiet der unmittelbaren Gefahr Tausende von Quadratkilometern in Windrichtung der Detonationsstelle umfassen.

Die Strahlungswerte werden zunächst von Isotopen mit kurzen Halbwertszeiten dominiert, die am energiereichsten und damit für biologische Systeme am gefährlichsten sind. Die akut tödlichen Auswirkungen des Fallouts werden Tage bis Wochen anhalten, weshalb die Behörden empfehlen, mindestens 48 Stunden drinnen zu bleiben, damit die Strahlungswerte sinken können.

Da die Auswirkungen des Fallouts relativ verzögert auftreten, ist es schwierig, die Zahl der dadurch bedingten Opfer abzuschätzen. Die Zahl der Toten und Verletzten wird sehr stark davon abhängen, welche Maßnahmen die Menschen nach einer Explosion ergreifen. Aber in der Nähe einer Explosion werden Gebäude vollständig zerstört sein, und Überlebende werden nicht in der Lage sein, sich zu schützen.

Andere Überlebende, die sich weniger als 460 Meter vom Ort einer 300-Kilotonnen-Atomexplosion befinden, erhalten eine ionisierende Strahlungsdosis von 500 Röntgenäquivalent (Rem). „Es wird allgemein angenommen, dass Menschen, die etwa 500 Rem Strahlung auf einmal ausgesetzt sind, wahrscheinlich ohne medizinische Behandlung sterben werden”, sagt die US-Atomaufsichtsbehörde.

Aber in einer Entfernung so nahe am Ground Zero würde eine 300-Kilotonnen-Atombombenexplosion mit ziemlicher Sicherheit jeden Menschen verbrennen oder durch die Druckwelle töten. Je höher die Sprengkraft der Atomwaffe ist, desto kleiner sind die Effekte in der akuten Strahlungszone im Verhältnis zu ihren anderen unmittelbaren Auswirkungen.

So würde die Detonation eines modernen 300-Kilotonnen-Atomsprengkopfes- das heißt, eines Sprengkopfes, der fast 10-mal so stark ist wie die beiden Atombomben zusammen, die in Hiroshima und Nagasaki zur Detonation gebracht wurden- in einer Stadt wie New York in den ersten 24 Stunden nach der Explosion zu über einer Million Toten und etwa doppelt so vielen Menschen mit schweren Verletzungen führen. In einem Umkreis von mehreren Kilometern um den Explosionsort würde es so gut wie keine Überlebenden geben.

1 Million Todesopfer nach 24 Stunden durch eine einzelne nukleare Explosion   

Unmittelbare Auswirkungen eines Atomkrieges

In einem Atomkrieg würden wahrscheinlich Hunderte bis Tausende von Detonationen innerhalb von Minuten nacheinander erfolgen.

Ein regionaler Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan, an dem etwa 100 15-Kilotonnen-Atomwaffen explodieren, die in städtischen Gebieten abgefeuert werden, würde zu 27 Millionen direkten Todesopfern führen.

27 Millionen Todesopfer durch einen regionalen Atomkrieg.

Ein weltweiter totaler Atomkrieg zwischen den USA und Russland mit über viertausend gezündeten 100-Kilotonnen-Atomsprengköpfen würde mindestens zu 360 Millionen sofortigen Todesopfern führen. Das sind etwa 30 Millionen Menschen mehr als die gesamte US-Bevölkerung zählt.

360 Millionen Todesopfer durch einen globalen Atomkrieg.

Diese Schätzung basiert auf einem Szenario eines umfassenden Atomkriegs zwischen Russland und den Vereinigten Staaten mit der Explosion von insgesamt 4.400 100-Kilotonnen-Waffen unter Berücksichtigung der Grenzen des Vertrags über die Reduzierung strategischer Offensivwaffen (SORT) von 2002, bei dem jedes Land bis zu 2.200 strategische Sprengköpfe einsetzen kann.

Der neue START-Vertrag von 2010 begrenzt die von den USA und Russland stationierten Langstrecken-Atomwaffen weiter auf 1.550 Sprengköpfe. Aber da die durchschnittliche Sprengkraft der heutigen strategischen Waffen der Atomstreitkräfte Russlands und der USA bei weit über 100 Kilotonnen liegt, würde ein vollständiger nuklearer Schlagabtausch zwischen den beiden Ländern mit rund 3.000 Waffen wahrscheinlich zu ähnlichen direkten Opferzahlen, wie oben erwähnt, und auch Rußemissionen führen.

In einem umfassenden Atomkrieg zwischen Russland und den Vereinigten Staaten würden sich die beiden Länder jedoch nicht darauf beschränken, Atomraketen auf das Land des jeweiligen Gegners abzufeuern, sondern einige ihrer Waffen würden auch auf andere Länder zielen und sie treffen, darunter solche Länder, die selbst Atomwaffen besitzen. Diese Länder könnten ebenfalls einige oder alle ihre Atomwaffen zur Vergeltung abfeuern.

So verfügen Großbritannien, China, Frankreich, Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea derzeit zusammen über schätzungsweise mehr als 1.200 Atomsprengköpfe.

So schrecklich diese Statistiken auch sind, die zehn bis hunderte Millionen Menschen, die in den ersten Tagen eines nuklearen Konflikts getötet und verletzt werden, wären nur der Beginn einer Katastrophe, die schließlich die ganze Welt erfassen würde.

Globale Klimaveränderungen, weit verbreitete radioaktive Verseuchung und gesellschaftlicher Zusammenbruch könnten praktisch überall zur Realität werden, der die Überlebenden eines Atomkriegs viele Jahrzehnte lang ausgesetzt wären.

In den folgenden zwei Jahren nach einem größeren oder kleineren regionalen Atomkrieg könnten allein durch eine dann auftretende Hungersnot mehr als zehnmal so viele Todesopfer zustande kommen wie durch die Hunderte von Atombombenexplosionen, die mit dem Krieg selbst verbunden sind (7).

Ende der Übersetzung des ersten Teils des Artikels von Francois Diaz-Maurin


Fußnoten:

  1. Kolenda KD. Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen wieder real – dritter Teil. Overton-Magazin 27.11.2022
    https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/gefahr-des-einsatzes-von-atomwaffen-wieder-real-dritter-teil/
  2. Biland G. Das neue Friedensprojekt Europas: Russland soll vor die Hunde gehen. Overton-Magazin 23.02.2023
    https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/das-neue-friedensprojekt-europas-russland-soll-vor-die-hunde-gehen/
  3. Diaz-Maurin F. Nowhere to hide. How a nuclear war would kill you- and almost everyone else. Bulletin oft the Atomic Scientists, October 20 (2022)
    https://thebulletin.org/wp-content/uploads/2022/11/NowhereToHide_EnglishPDFTranslation-1.pdf?utm_source=Website&utm_medium=Article&utm_campaign=NowhereToHideENGpdf
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Weltuntergangsuhr
  5. A time of unprecedented danger: It is 90 seconds to midnight. 2023 Doomsday Clock Announcement, January 24, 2023
    https://thebulletin.org/doomsday-clock/#post-heading
  6. https://thebulletin.org/2022/10/nowhere-to-hide-how-a-nuclear-war-would-kill-you-and-almost-everyone-else/
  7. Xia L, et al. Global food insecurity and famine from reduced crop, marine fishery and livestock production due to climate disruption from nuclear war soot injection. Nature Food 3, 586 (2022), published 22.08.2022
    https://www.nature.com/articles/s43016-022-00573-0

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32 Kommentare

  1. “Die schwache Alpha-Strahlung, die mit Schwung und Rückenwind gerade mal ein Blatt Papier durchschlägt, ist unglaublich mörderisch.
    Die sitzt überall in den Partikeln des Fallout. Man kann gar nicht anders als das Zeug einzuatmen und zu schlucken. Im direkten Kontakt feuert die wie ein Maschinengewehr auf die anliegenden Körperzellen. Der Krebs wuchert wie ein Blumenkohl. Man kotzt alles wieder aus.
    Es gibt kein entkommen, kein Abwaschen, Dekonatminieren. Das Wasser, der Boden, Tiere, Pflanzen – Alles verseucht und vergiftet.”

    ( zit. sinngemäß, mein alter Biolehrer
    steht mit Bleischürze und Handschuhen hinter einer Versuchsanordnung mit Geigerzähler und Strahlenmaterial. Er erklärt Alpha,Beta, Gamma-Strahlung unter den Bedingungen einer Atomexplosion )

    Das ist nicht witzig !

      1. Herr Sonnberg, so ein zwei Zeilen zu ihrem ‘Blog’ tut von Nöten, andernfalls sehe ich etwas wie click&bait!
        Denn wenn der Winter kommt, ist halt kalt…

  2. Diese Beschreibung ist keineswegs neu und sollte jedem Denkenden in der ein oder anderen Weise bewusst sein. Wenn dem nicht so ist, dann ist ein künftiger “Aha-Effekt” ausgeschlossen.
    Zumal die Auswirkungen recht optimistisch beschrieben zu sein scheinen. Allein durch Jetstreams werden Böden, Meere, Grundwasser etc. und infolge dessen Flora sowie Fauna betroffen sein, sodass es unerheblich ist, ob man sich im Besitz einer Privatinsel oder eines begehrten “Lochs” befindet.
    Lediglich die Frage: ‘wie lange dauert es für mich’, wird dann für Wenige noch eine gewisse Relevanz besitzen; vor allem und speziell im “Beschaffungsmodus” all der Dinge, die für einen überzivilisierten, aber hilflosen Homo Sapiens notwendig sind.
    Waidmannsheil

    1. sollte jedem Denkenden in der ein oder anderen Weise bewusst sein.
      – SOLLTE nicht, sondern IST jedem Denkenden bewusst. Nur das sind ja nun weis Gott nicht soo wahnsinnig viele. Nach meinen Schätzungen so jeder 100. bis. 1000.

  3. Ob das 360 Grad-Annalena versteht? Und warum die “Letzte Generation“ nicht gegen den Wahnsinn anklebt? Ich verstehe es nicht. Ich bin halt nicht “woke“ und nur ein “alter weißer Mann“.

    1. Die “Letzte Generation” ist wohl ausschließlich für 100 km/h Tempobegrenzung und das 29 €-Ticket zuständig, soweit ich ihre Slogans verstanden habe. Panzer und andere Militärfahrzeuge fahren im Allgemeinen langsamer und benötigen auch keine Tickets.
      Möglicherweise wurden alle eingesetzten Waffen inkl. eingesetztem Treibstoff im Vorfeld als nachhaltig und bio deklariert.
      Im Übrigen dürfte es sich auch bei den von der LG verwendeten Schnellklebern um vegane Bioprodukte handeln.
      Eine klitzekleine Chance für kurzfristigen nachdenklichen Einhalt könnte entstehen, wenn man auf den Gebieten, wo intensiv gekämpft wird, den Juchtenkäfer oder ein Brutnest des Rotmilans entdeckt.

  4. Und sowas haben die Amis und nun auch die Russen in ihrer Erstschlagsstrategie. Da ist unsere Waffenhilfe und der mediale Krieg dagegen ja zutiefst human, zumindest, wenn man es aus 100 000 km Entfernung betrachtet und sich dabei mehrfach um 360° dreht.

    1. Früher…also im letzten Jahrtausend, vor Äonen…war es für Kinder (die noch draußen, im Dreck und Kontamination mit Natur) aus einem unerfindlichen Grund lustig, sich mehrfach und schnell um 360Grad zu drehen. Gab (gibt?) auch mal ähnlich gelagerte Trinkspiele ; das Ergebnis war stets das gleiche! Aua gemacht! Einmal pusten – gut war.
      Außerdem: jeder sollte doch froh sein, 100.000km entfernt von was auch immer zu wohnen.
      Ständig dieses Meckern!

  5. Ich muss manchmal schmunzeln, wenn ich höre, dass viele Leute in USA sich privat einen Atombunker im heimischen Keller oder im Garten einrichten. In USA sind Privatbunker ein regelrechter Verkaufsschlager. Oder auch in Finnland oder der Schweiz wo es großangelegte Bunkeranlagen gibt, die angeblich genug Platz bieten für Jeden und die Behörden stolz darauf sind gut vorgesorgt zu haben. Also ich halte das für Quacksalberei. So ein Atomschutzbunker ist keine nachhaltige Lösung und kann im Falle eines umfassenden Atomkrieges kaum jemanden ein Überleben sichern, mit etwas Glück nur das Leiden etwas verlängern.

    Natürlich, kann ein Atomschutzbunker vor direkten Auswirkungen der Wärmestrahlung und der Druckwelle in unmittelbaren Nähe eine Explosion etwas Schutz bieten, vorausgesetzt man schafft es überhaupt rechtzeitig in den Bunker zu kommen. Das heißt man müsste schon vor der Explosion drin sitzen. Ein umfassender Atomkrieg würde sich sehr schnell ablaufen, innerhalb von wenigen Stunden wäre er schon vorbei. Die Vorwarnzeit wäre wohl in den Meisten fällen zu kurz. Insbesondere in Finnland oder der Schweiz dürfte man von einem umfassenden Atomschlag überrascht werden und es bliebe wohl kaum genügend Zeit die gesamte Bevölkerung rechtzeitig zu informieren, geschweige denn dafür zu sorgen, dass sie alle in Atomschutzbunkern sitzen eher es anfängt zu hageln.

    Doch selbst Jene, die es in die Bunker schaffen würden, könnten nur vor unmittelbaren Auswirkungen geschützt werden. Das tödlichste sind jedoch die Auswirkungen danach. Auch in einem Bunker können Menschen nur über eine begrenzte Dauer überleben. Einige Tage bis einige Wochen, eher die Vorräte zu neige gehen. Und was dann? Sie müssten ohnehin früher oder später den Bunker verlassen und qualvoll vor die Hunde gehen. Extreme Klimaveränderungen, nuklearer Winter, welcher mehrere Jahre dauern kann, und alles radioaktiv verseucht, das würde alle Pflanzen und Tiere vernichten. Sie würden wenn nicht an der Strahlung, dann sicherlich am Hunger und Durst krepieren und die Jenigen noch beneiden, welche unmittelbar durch die Explosion getötet wurden.

    1. das wirklich Unfassbare ist ja heute, dass Menschen denken, die A-Bomben und A-Raketen sind nicht schlimmer als die A-Bomben die auf Hiroshima und Nagasaki gefallen sind und….. diese Staedte sind wieder aufgebaut worden und heute leben da wieder
      Millionen Menschen. Ist jetzt kein Witz, habe ich alles schon mal gehoert.
      Die koennen sich einfach nicht vorstellen, was oben im Artikel beschrieben wurde, deshalb ist die europaweite Kriegsbesoffenheit so gefaehrlich.

      1. Der ‘wissenschaftliche’ Punkt bei einer atomaren Vernichtung ist, das man ‘Millionen von Jahren’ an diesem (oder näheren Gebieten) dort nicht mehr leben könnte. Also die Japaner müssen richtige Arier sein…
        Ich brauch jetzt ein ZEN…

    2. Sie haben sicher noch nicht vom “K 2000“ gehört. Bis heute bietet er den besten Schutz…Loriot hatte schon damals dafür Werbung gemacht…;-)

    3. Ich finde es gut, wenn ein paar in den Bunkern überleben. Möglichst ein paar von den warpigs, die sich heute noch den Endsieg phantasieren. Die meisten werden gemeinsam mit uns zur Hölle fahren. Das ist schon mal gut. Diesmal werden sie sich nicht schütteln, uns ihre Trümmer wegräumen lassen, schwören, dass sich so was nie wiederholen wird und wieder von vorn anfangen. Diesmal ist Schluss.
      Und die, die dank der Bunker länger leben dürfen, können sich freuen. Die ganze Welt wird ihnen gehören. Das wolltet ihr doch immer. Wenn ihr nicht in den Bunkern verrottet, was ja auch ein netter Lebensentwurf ist, geht raus, um eine vollkommen neue Welt zu erleben. Geht raus und feiert euren Sieg. Feiert, bis euch das Fleisch von den Knochen fault. Bis ihr vom Krebs zerfressen werdet oder ihr einfach nur verhungert oder erfriert.
      Nie war siegen so schön.

      Ich selber bin nicht so die Party-Type, mag da nicht mitfeiern und habe die Hoffnung, dass meine Wohnlage ein echter Standortvorteil ist. Ich bin mit dem Rad in ein paar Minuten am Kanzleramt und erwarte, dass hier die ersten Treffer gelandet werden, ich also zu den ersten gehöre, die aus dem Rennen genommen werden. Ich weiß ja, was passiert. Habe es eben wieder gelesen und muss das überhaupt nicht selber sehen.

  6. Oha, wenn ich nicht ganz und gar verkehrt informiert bin. Sollte der Zivilschutz im Ehemaligen Ostblock noch größere Dimension haben. Finnland und die Schweiz haben sich eben mehr am Sozialismus orientiert als sie das im Nachhinein Zugeben wollen.

    1. In Finnland soll es ja sogar Bunker geben, die dafür vorbereitet sind, das kleine Mädchen Hopse darin spielen können. Was will das Herz mehr ?

  7. Was machen dann die ganzen Fiatgeld Halter danach?
    Für mich liegt die Gefahr im westlichen Finanzsystem und nicht im Armageddon, das zugegebenermaßen auch ein solches darstellt.

  8. Die Amerikaner haben in den letzten Jahren eine so ausgefuchste Erstschlagstrategie entwickelt, die m.E. wirksam unterbindet, dass die Russen ihre schmutzigen Finger in die Keksdose stecken können. Joe Biden hat sich jüngst in angemessener Ausführlichkeit dazu geäußert: “Don’t! Just, don’t!”.

    Eingeweihte wissen, was er meinte. Der Adressat vermutlich auch.

    phz (2000)

    1. Schmink dir das schön ab. USA kann beim Erstschlag einen massiven Vergeltungsschlag Russlands nicht unterbinden, und das wissen sie da auch ganz genau. Russland zählt zu den Atommächten mit garantierter Zweitschlagfähigkeit. Schon zu Sowjetzeiten wurde das s.g. Perimetr System implementiert, auch bekannt als die “Tote Hand”. Das ist nicht geheim.

      Selbst wenn die Führung Russlands mit einem Erstschlag komplett ausgeschaltet werden würde, dann würde das Perimetr-System einen Vergeltungsschlag automatisch autorisieren und sämtliche Atomwaffen auf zuvor vorprammierte Ziele abfeuern.

      Russland hat neben klassischen Schachtanlagen zahlreiche mobile Abschussysteme, die überall sein könnten. Es hat zahlreiche Uboote. strategische Bomber, in akuter Bereitschaft und von welchen Einigige ständig in der Nähe der USA patroillieren. Darüber hinaus Poseidons. Das sind riesige vollständig autonome Atomtorpedos (100 Megatonnen), die irgendwo auf dem Meeresgrund liegen und auf ihren Einsatz warten. Sie haben einen nuklearen Antrieb mit praktisch unbegrenzter Reichweite und bewegen sich in einer Tiefe von 1000 Meter wo sie für Jagd-Uboote unereichbar sind.

      Also vergiss es. Ein Versuch würde garantiert einen Punkt in der Geschichte der USA und Europa setzen.

    2. ich vertraue da voll und ganz Wladimir Putin, der sagte, sinngemaess: diesmal kommen sie nicht davon!
      Von wem die Rede ist, das wissen selbst Sie.
      Und was haben Sie von der “ausgefuchste Erstschlagstrategie” ? Denken Sie, sie koennen danach so weiterleben wie bisher? Werden Sie mal erwachsen!

    3. Und noch etwas, wieviele Züge sind entgleist mit XXX Fracht, gerade ein Atomkraftwerk am auslaufen und verwüstet die Gegend! Na wunderbar ein USA das die Welt verteidigt und zu Hause saufen’se ab.
      Ihr Teenager seit noch nicht reif für diese Psyops!

  9. Aha! Belege dazu, das die USA etwas entwickelten?
    Da las ich vor ein paar Wochen, das das Pentagon seine ’50’ Jahre alten Abschussrampen mit jeweils veranschlagten 600Mio$ auf den ‘neuesten’ Stand bringen möchte. Also wir sprechen von einem vorhaben in der ‘nahen’ Zukunft.

  10. Hier in Sachsen,
    so ganz am Rande kriegt man hier folgendes mit:
    https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/pulverwerk-rheinmetall-artilleriewerk-100.html
    Das wäre aber eine sehr folgenreiche Entscheidung.
    Bereits Mitte März konnte man in der NZZ einiges lesen:
    https://www.nzz.ch/wirtschaft/rheinmetall-chef-papperger-ueber-das-geplante-panzer-werk-in-der-uk2raine-wir-muessen-sie-befaehigen-sich-selbst-zu-verteidigen-ld.1729818?reduced=true

    Und dann hört es schon auf.
    Außer, dass Großenhain jetzt als Standort im Gespräch ist.
    Mein Eindruck: das wird den Leuten jetzt so untergejubelt, noch ehe sie sich richtig versehen haben.
    Eine solche Fabrik ist ja keine Investition wie jede andere,
    sondern stellt ein potentielles Ziel dar im Falle militärischer Auseinandersetzungen,
    wie man im Ukrainekrieg sehen kann.
    Ich befürchte, dass dann auch Nuklearwaffen zum Einsatz kommen werden.
    Jedoch: Die nicht vorhandene Dichte an Bewohnern, die zivilgesellschaftliches Engagement zeigen könnten, macht es geradezu einfach, diese Fabrik hier in die Landschaft zu setzen-
    nennenswerter Protest ist nicht zu erwarten.
    Nicht mal eine Petition, die ein Petitionsausschuß annehmen könnte, wäre möglich.
    Die Zahlen:
    Der Landkreis Meißen hat grade mal 240Tsd Einwohner.
    Städte wie Oschatz, Riesa Großenhain: alle unter 30Tsd Einwohner,
    die meisten davon bereits im Rentenalter.
    Oschatz hat z.B. mind. 16 Pflegeeinrichtungen vorhanden, auf 13Tsd Einwohner.
    Wie soll man die nötigen Unterschriften zusammenkriegen?

    Und genau das empfinde ich als Unrecht:
    man spürt diese Ohnmacht gegenüber den Entscheidungsträgern.
    Klar möchte die sächs. Staatsregierung Investoren anlocken.
    Aber doch nicht solche, die im Ernstfall das Land ins absolute Aus katapultieren.

    Wer sind die Anteileigner und Aktionäre von Rheinmetall und wo sitzen die?
    Wohin fließen die Gewinne?
    Findet man raus mit Suchmaschinen, doch die meisten wissen es nicht.
    Sachsen wird also mitnichten das große Los gezogen haben.
    Bei all diesen Verschwiegenheiten kriegt keiner mit,
    wann wo welche Verträge verhandelt und unterzeichnet werden.
    Jederzeit kann es zu spät sein.
    Man fühlt sich sowas von über den Tisch gezogen.
    Und eines Tages: Atomblitz.

    1. unser “flecken”(sowas wie “kreis”)-blättchen informierte vor einigen jahren darüber, daß probebohrungen (einschließlich einzubringender chemikalien usw) fürn mögliches fracken hier keinerlei inkenntnissetzung der fleckenbewohner bedarf…sollten die bohrungen erfolgsversprechend ausgehn, würde die bevölkerung übern fracking-start informiert 😉 …nuja, “informationspolitik”, die begeistert 😉 …..
      solang das ding nich läuft, blitzt da nix für sowas 😉 ….ansonsten dürfts laufen wie in grünheide, mal denk….

  11. Toller Bericht vom MDR, wo beziehen diese ihre Rohstoffe?
    Soweit das mediale Spektrum vermittelt sind Rohstoffkandidaten auf einer Sanktionsliste, grübel grunz etc…

  12. Ich bin seit einiger Zeit sehr davon überzeugt, dass der Krieg mit Kernwaffen nicht zu verhindern sein wird. Gelegentlich schreibe ich auch, woraus diese Überzeugung resultiert. Das ist hier erstmal vollkommen egal.
    Der Kreis ist schon da und er wird, selbst wenn er nocheinmal für ein paar Jahre pausiert, was nicht ausgeschlossen ist, ein Ende finden, wie es ein Text beschrieben ist. Daran ist nichts mehr zu ändern. wir, die wir das so sehen, sind zu wenige und zu schwach. Bei den medial verleumdeten Mahnwachen am Brandenburger Tor vor Jahren ein paar Dutzend, bei Wagenknecht ein paar zehntausend. Irrelevant.
    Die Selbstauslöschung der Menschheit ist doch eigentlich, wenn sie eine Mehrheit wünscht, oder sagen wir genauer, eine Mehrheit nicht versucht, dagegen aufzustehen, ein demokratisches Projekt.

    Merkwürdige Welt.

    1. “die wir das so sehen, sind zu wenige und zu schwach. Bei den medial verleumdeten Mahnwachen am Brandenburger Tor vor Jahren ein paar Dutzend, bei Wagenknecht ein paar zehntausend. Irrelevant.”
      Richtig, völlig irrelevant. Jedes bessere Fußballspiel mobilisiert mehr Menschen . Es gibt wohl kaum etwas was die Masse der Menschen weniger interessiert als ihre Zukunft und die ihrere Kinder. Außer vielleicht das Leben ihrer Mitgeschöpfe.
      Na egal, wenn man es aus einer längerfristigen Perspektive betrachtet ist die Frage ohnehin irrelevant. Sollte es zu keinem großen Atomkrieg kommen (was ich für unwahrscheinlich , aber nicht ausgeschlossen halte) , wird ungebremster Wachstumswahn die Lebensräume der Erde zerlegen, damit vermutlich einhergehend eine Kette kleiner Kriege, das Ergebnis ähnlich sein. Es dauert nur deutlich länger und die Wichtung der Vernichtungsfaktoren wird anders sein. radioaktive Verseuchung vermutlich weniger dominant, die Verringerung der Anzahl der Menschen eher später als zu Beginn eintreten usw.. Jedenfalls das Ergebnis wird das nächste große Massenaussterben seit dem Ende der Dinosaurier sein. Vermutlich werden Menschen zu den großen Wirbeltieren gehören, die nicht aussterben.
      Wie sie sich dann kulturell, sozial weiterentwickeln ist schwer vorhersagbar, da sie ja in einer völlig neuen Welt leben werden, biologisch, klimatisch usw. Diese wird vermutlich nur wenig mit der Welt zu tun haben in der die jetzige Zivilisation entstanden ist.

      1. Es gibt nicht mehr sehr viel, worüber ich mich wundere und, anders als du, wird der Einsatz von Atomwaffen für mich immer wahrscheinlicher. Aber was ich wirklich nicht verstehe, ist, dass doch die warpigs, die sich nicht mehr einkriegen und in Endsieg – Phantasien schwelgen, doch auch Kinder haben, Freunde, Menschen die sie lieben und das deren Zukunft, wie du es schreibst, sie so gar nicht interessiert. Du beziehst das auf “die Menschen”. Ich würde einfach nur mal wissen wollen, was die Zombies umtreibt, die jeden Tag nach mehr Krieg brüllen.

        Aber zuletzt ist es egal und du hast mit deiner düsteren Prognose recht, dass wir es auch ohne die Nukes schaffen, unsere Existenzgrundlage zu zerstören.

        Irgendwie nicht gut.

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