Nigeria im Fadenkreuz amerikanischer Innenpolitik

Nigerian Lives Matters
Garry Knight, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

US-Tomahawks gegen Terroristen in Nigeria – warum und warum jetzt?

Am Weihnachtsfest 2025 feuerte ein US-Kriegsschiff im Golf von Guinea 16 Tomahawk Raketen auf zwei Einrichtungen von Terroristen – vermutlich der Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) – im „Sokoto State“ im Nordwesten Nigerias. Sokoto grenzt im Norden an den Niger und gilt als einer der wichtigsten Einfallspunkte für dschihadistische Gruppen in den Nordwesten Nigerias.

Den Angriff hatte US-Präsident Trump angeordnet und dazu auf seinem Kanal „Truth Social“gepostet:

„The United States launched a powerful and deadly strike against ISIS Terrorist Scum in Northwest Nigeria, who have been targeting and viciously killing, primarily, innocent Christians at levels not seen for many years, and even Centuries!”
(„Die Vereinigten Staaten haben einen mächtigen und tödlichen gegen ISIS Terroristen Abschaum im Nordwesten Nigerias geführt, die gezielt und bösartig vor allem unschuldige Christen angreifen in einem Maß, das man für viele Jahre und sogar Jahrhunderte nicht gesehen hat.“)

US-Verteidigungsminister (offizielle Bezeichnung „Kriegsminister“) Pete Hegseth ergänzte in den sozialen Medien:

„The President was clear last month: The killing of innocent Christians in Nigeria (and elsewere) must end.“
(„Der Präsident war letzten Monat klar: Das Töten von unschuldigen Christen in Nigeria (und anderswo) muss aufhören.“)

Der Einsatz in Nigeria erfolgte unter Führung des U.S. Africa Command, das in Stuttgart stationiert ist. Der Führer des Kommandos, General Dagvin Anderson, erklärte in einem Statement:

Our goal is to protect Americans and disrupt violent extremist organizations wherever they are.”
(„Unser Ziel ist es, Amerikaner zu schützen und gewalttätige extremistische Organisationen zu zerstören, wo immer sie sind.“

Aus dem Kommando hieß es in einer ersten Beurteilung, dass mehrere ISIS-Terroristen getötet worden seien. Weiter erklärte das Kommando:

“U.S. Africa Command is working with our Nigerian and regional partners to increase counter terrorism cooperation efforts related to ongoing violence and threats against innocent lives.”
(“Das amerikanische Afrika Kommando” arbeitet mit unseren nigerianischen und regionalen Partnern zusammen, um gemeinsame Maßnahmen gegen Terrorismus zu verbessern im Zusammenhang mit Gewalttaten und Drohungen gegen unschuldige Menschen.“)

Zur Zahl der Toten oder den genauen Zielen gab es weder Angaben aus den USA noch aus Nigeria. Das Pentagon veröffentlichte ein Video, auf dem offensichtlich der Abschuss einer Rakete von einem US-Kriegsschiff zu sehen ist. Präsident Trump dazu: „Frohe Weihnachten an alle, auch die getöteten Terroristen“

Gewalt von Terroristen gegen Christen oder generell gegen unschuldige Zivilisten?

Nigeria ist in einen mehrheitlich muslimischen Norden und einen weitgehend christlichen Süden geteilt. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas ist von zahlreichen Konflikten zwischen verschiedenen Ethnien und Bevölkerungsgruppen geprägt. Christen sowie Muslime sind gleichermaßen von den Konflikten betroffen. Seit Jahren terrorisiert unter anderem die Islamistenmiliz Boko Haram die nigerianische Bevölkerung. Die Gruppe kämpft für die Errichtung eines islamischen Staates.

Boko Haram verübt auch Angriffe in den benachbarten zentralafrikanischen Ländern Tschad und Kamerun. Zehntausende Menschen wurden dabei getötet.

Trotz dieser Fakten unterscheiden sich die Stellungnahmen der US-Regierung zur Begründung des Raketenangriffs von der Einschätzung der nigerianischen Verantwortlichen. Während der amerikanische Präsident ausschließlich von Gewalttaten gegen Christen spricht, erklärt die Regierung von Nigeria, dass alle Bevölkerungsgruppen von terroristischer Gewalt betroffen sind.

Bereits im November 2025 hatte Präsident Trump auf seiner Online Plattform gedroht, falls die nigerianische Regierung nicht gegen das „Töten von Christen durch islamistische Terroristen“ vorgehe, könnte das US-Militär „mit feuernden Gewehren“ einmarschieren. Außerdem würden die USA sofort alle Hilfen für das afrikanische Land stoppen.

Nigerias muslimischer Präsident Bola Ahmed Tinubu hatte Trumps Vorwürfe damals zurückgewiesen. Er erklärte auf „X“, Nigeria als religiös intolerant zu charakterisieren, spiegele nicht die Realität in dem Land wider und berücksichtige auch nicht die Bemühungen der Regierung, die Religions- und Glaubensfreiheit aller Nigerianer zu schützen. Tinubu wörtlich: „Nigeria lehnt religiöse Verfolgung ab und fördert sie nicht. Christen und Muslime sind von Konflikten betroffen.“

Während Präsident Trump nach dem Angriff erklärte: “ Ich habe diese Terroristen zuvor gewarnt, dass sie teuer dafür bezahlen würden, wenn sie nicht aufhören, Christen zu töten, und heute Nacht haben sie dafür bezahlt“. Das „Kriegsministerium“ habe „zahlreiche perfekte Angriffe durchgeführt“.

Der Angriff ist nach US-Angaben auf Bitten Nigerias durchgeführt worden.

Der nigerianische Außenminister Yusuf Maitama Tuggar sagte der BBC, die Anti-Terror-Operation habe „nichts mit einer bestimmten Religion zu tun“. Tuggar schloss weitere Angriffe nicht aus. Der Sprecher des nigerianischen Außenministeriums Kimiebi Ebienfa, postete dazu:

„The precision strikes on terrorist targets in Nigeria were carried out in coordination with the Nigerian government. Terrorist violence in any form — whether directed at Christians, Muslims, or other communities — remains an affront to Nigeria’s values and to international peace and security”
(“Die Präzisionsangriffe auf terroristische Ziele in Nigeria erfolgten in Koordination mit der Regierung Nigerias. Terroristische Gewalttaten in jeder Form- ob gegen Christen oder Muslime oder andere Gemeinschaften- sind ein Affront gegen die Werte Nigerias und gegen internationalen Frieden und Sicherheit.“)

US-Tomahawks gegen Terroristen in Nigeria- warum und warum jetzt?

Es ist offensichtlich, dass US Präsident Trump die Lage anders beurteilt als die Regierung Nigerias und auch keine Beweise dafür anführt, dass sich die terroristische Gewalt in der Hauptsache gegen die Christen in Nigeria richtet, Mit knapp 240 Millionen ist Nigeria das bevölkerungsstärkste Land Afrikas, liegt damit auf Platz 6 der Gesamtbevölkerung der Erde, was einem Anteil von knapp 3% entspricht. Vereinfacht kann man sagen, dass etwa 50% der Bevölkerung Nigerias Christen und die andere Hälfte Muslime sind.

Wenn sich, wie der Präsident Nigerias feststellt, die terroristische Gewalt gleichermaßen gegen Christen und Muslime richtet, stellt sich die Frage, warum Präsident Trump so vehement darauf pocht, dass nur die christliche Bevölkerung terrorisiert wird, er sich deren Schutz verpflichtet fühlt und deswegen den Raketenangriff gegen den IS befohlen hat.

Aus meiner Sicht gibt es dafür in der Hauptsache, wahrscheinlich sogar ausschließlich innenpolitische Gründe. Die Zustimmungsraten für Präsident Trump sind seit seinem Amtsantritt kontinuierlich gesunken und zwar auch bei seinen eigenen Wählern. In den USA gibt es rund 70 bis 77 Millionen Katholiken, was etwa 20 bis 24 Prozent der Bevölkerung entspricht. Ein großer Teil von ihnen sind Latinos, Nach vorliegenden Informationen hat haben 55% dieser Bevölkerungsgruppe bei den letzten Wahlen Präsident Trump ihre Stimme gegeben und gehören jetzt zu denen, die zunehmend auf Distanz zu ihm gehen und zwar vor allem wegen seiner Migrationspolitik. Wesentlichen Anteil an diesem Meinungsumschwung haben der Papst LeoIV. und die katholischen Bischöfe der USA. Papst LeoIV. ist in Chicago geboren und besitzt neben der amerikanischen Staatsbürgerschaft auf die von Peru, wo er lange gearbeitet hat.

Der Papst hat den Umgang der US-Regierung mit Einwanderern scharf kritisiert. Er äußerte Zweifel, ob dieser mit der Position der Katholischen Kirche zum Schutz des Lebens im Einklang stehe.

„Wenn jemand sagt, er sei gegen Schwangerschaftsabbrüche, aber mit der unmenschlichen Behandlung von Einwanderern in den Vereinigten Staaten einverstanden, dann weiß ich nicht, ob das Pro-Life ist“. Auch jemand, der gegen Abtreibung ist, gleichzeitig jedoch die in vielen US-Bundesstaaten erlaubte und zuletzt wieder häufiger vollstreckte Todesstrafe unterstützt, sei „nicht wirklich für das Leben“.

Diese kritische Position des Papstes teilten die rund 270 katholischen Bischöfe und Weihbischöfe der USA auf einer Bischofskonferenz Mitte November 2025 mit einer gemeinsamen „Sonder-Mitteilung“ zu der Papst Leo IV. sie nicht nur ermutigt, sondern sogar aufgefordert hatte. Bischof Mark Seitz aus der texanischen Grenzdiözese El Paso hatte am Rande eines Treffens mit Papst Leo XIV. im Oktober berichtet, dass ihm der Papst gesagt habe, „er würde gerne eine Stellungnahme der Bischofskonferenz sehen“.

Die Bischöfe stellten sich nahezu einstimmig gegen Trumps Migrationspolitik. Sie fühlten sich verpflichtet, ihre Stimme „zur Verteidigung der von Gott gegebenen Menschenwürde zu erheben“, erklärten die Bischöfe auf ihrer Vollversammlung in Baltimore. 216 stimmten für den Text, fünf dagegen, drei enthielten sich.

Die Bischöfe erklärten den Migranten als „Brüdern und Schwestern“ ihren Rückhalt und würdigten deren Beitrag für das Gemeinwesen. Die Bischöfe wörtlich: „Wir lehnen die wahllose Massenabschiebung von Menschen ab. Wir beten für ein Ende der entmenschlichenden Rhetorik und Gewalt, ob sie sich nun gegen Einwanderer oder gegen die Strafverfolgungsbehörden richtet.“

Die Bischöfe zeigten sich beunruhigt über ein „Klima der Angst“, das durch die Art und Weise der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen entstanden sei. Sie wandten sich gegen eine Verunglimpfung von Migranten in der aktuellen Debatte. Weiter äußerten sie sich besorgt über die Bedingungen in Haftanstalten, einen willkürlichen Entzug des rechtlichen Status für manche Einwanderer, aber auch über eine Bedrohung des Status von Kirchen, Krankenhäusern und Schulen als Orten besonderen Schutzes.

Der neu gewählte Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Paul Coakley aus Oklahoma City, sprach sich vor der Abstimmung nachdrücklich für die Annahme des Textes aus.

Zum ersten Mal seit zwölf Jahren nahmen die Bischöfe so konkret Stellung zu einer aktuellen politischen Frage. Ungewöhnlich war auch, wie sehr die Bischofskonferenz das Anliegen durch eine Social-Media-Kampagne pushte, bei der sich viele Bischöfe persönlich sehr kritisch zu Wort meldeten.

Und noch ein Ereignis darf in diesem Kontext nicht vergessen werden: Am 18. Dezember 2025 teilte der Vatikan mit, dass Papst Leo XIV. den Trump-Vertrauten Kardinal Timothy Dolan (75) als Erzbischof von New York abgelöst hat. Nachfolger wird Ronald Hicks (58), bislang Bischof von Joliet unweit von Chicago im Bundesstaat Illinois. Der am 4. August 1967 geborene Hicks stammt wie der Papst selbst aus Chicago; von 2018 bis 2020 war er dort Weihbischof. Mit mehr als 2,5 Millionen Katholiken ist das Erzbistum New York das zweitgrößte des Landes nach Los Angeles. Doch wegen der besonderen Stellung New Yorks als Trendsetter und globale Medien- und Wirtschaftsmetropole nannte Johannes Paul II. den New Yorker Amtsinhaber einmal den „Bischof der Hauptstadt der Welt“.

Die amerikanischen Katholiken sind eher „traditionell“ in ihrem Glauben. Sie glauben an alles, was in der Bibel steht bis hin zur Erschaffung des Menschen durch Gott. Sie glauben im eigentlichen Sinne an „die Heilige Katholische Kirche“ und an alles, was ihre Priester und Bischöfe sagen. Der Papst ist für sie nach wie vor „unfehlbar“. Diese konservative Grundhaltung bringt die amerikanischen Katholiken zunehmen in einen existenziellen Konflikt, weil sie nicht mehr wissen, ob sie ihrem Präsidenten oder den Bischöfen und dem Papst vertrauen sollen/können. Die Migrationspolitik der Republikaner unter Präsident Trump steht dafür lediglich beispielhaft.

Die Gefahr, die aus diesem Konflikt der katholischen Wähler für die Zustimmungswerte des Präsidenten entsteht und damit auch für das Abschneiden der republikanischen Partei bei den „Midterm Elections“ in 2026 hat Präsident Trump mit seinem Machtinstinkt erkannt und ihn veranlasst zu handeln, um diese Entwicklung zu stoppen.

Das ist für mich der entscheidende Grund für die Raketenangriffe gegen die IS-Einrichtungen in Nigeria zum jetzigen Zeitpunkt. Trump weiß, dass dieser „amerikanische Papst“ auch in Zukunft nicht schweigen wird, und deshalb versucht der Präsident durch seinen angeblichen Einsatz für die Christen in Nigeria, die katholischen Wähler in den USA „bei der Stange zu halten“. Wenn es Trump wirklich um die Christen, also um Menschen in Nigeria ginge, hätte er im Juli 2025 nicht USAID für Nigeria gestoppt. Zu dieser menschenverachtenden Maßnahme schrieb der österreichische „Standard“ am 20. Juli 2025:

„Damit endet auch ein Programm für mangelernährte Kinder.

Die kleine Klinik der Organisation Alima hält die Stellung in Maiduguri, einer Stadt im Nordosten Nigerias. Vor rund 20 Jahren bildete sich hier die Terrorgruppe Boko ­Haram. Seither bedrohen sie und jihadistische Splittergruppen die Bevölkerung. Dazu kommen Überschwemmungen, die mit dem Klimawandel zunehmen, ein Mangel an sauberem Trinkwasser und teure Lebensmittel. Hilfsorganisationen warnen: Hunderttausende Kinder im Norden Nigerias sind akut unterernährt. In früheren Jahren erhielten viele von ihnen therapeutische Fertignahrung aus Erdnüssen, Öl, Zucker, Milchpulver, Vitaminen und Mineralien – Tamuwa, wie die Menschen hier sagen. Vor allem in den kargen Sommermonaten bis September retteten die Päckchen viele Leben. Heuer ist alles anders. Die US-Entwicklungsbehörde USAID investierte Jahr für Jahr rund 200 Millionen Euro in Projekte in Nigeria. Neben dem Kampf gegen Malaria­ oder Tuberkulose finanzierte sie auch ein Noternährungsprogramm und verteilte Tamuwa. Doch Anfang des Jahres fror US-Präsident Donald Trump über Nacht die Finanzierung für USAID ein und löste die Organisation Anfang Juli endgültig auf. In Nordnigeria endete die Verteilung der Spezialnahrung. Wie viele Vorräte heute noch vor Ort lagern, ist unklar.“

Fazit

Die amerikanischen Raketenangriffe auf IS-Stellungen in Nigeria waren angeblich mit der dortigen Regierung abgestimmt. Ob das wirklich so war, darf durchaus bezweifelt werden, wenn man sich daran erinnert – wie bereits ausgeführt – dass Präsident Trump andernfalls mit der Streichung der amerikanischen Unterstützung gedroht hat, womit in diesem Fall nicht USAID gemeint war. Die Christen in Nigeria sind dem US Präsidenten egal, so wie ihm grundsätzlich die meisten Menschen, vielleicht sogar alle egal sind, von ihm selbst abgesehen. Ihm geht es um Wähler; denn ohne Wähler gibt es keine Macht und die steht, was die aktuellen, aber knappen Mehrheiten der Republikaner im Repräsentantenhaus und im Senat bei den Midterm Elections auf dem Spiel.

Jürgen Hübschen

Jürgen Hübschen, Jahrgang 1945, Westfale und Europäer. Ehemaliger Luftwaffenoberst im Generalstabsdienst. Zehn Jahre Einsatz als Raketenspezialist mit amerikanischen Kameraden in NATO-Verbänden. Drei Jahre Verteidigungsattaché bei der deutschen Botschaft in Bagdad während des Irak-Iran Krieges. Weiß dadurch, was Krieg für eine Scheiße ist, wie wichtig unabhängige Medien sind und wie wenig Möglichkeiten die Menschen in einer Diktatur haben, das herrschende System zu kritisieren oder gar zu ändern. 5 Jahre Leiter einer erfolgreichen OSZE-Mission in Lettland zur Überwachung eines Vertrags zwischen Russland und Lettland. Weiß dadurch, wie man mit Russen zusammenarbeitet. Letzte militärische Verwendung Referatsleiter im Verteidigungsministerium, zuständig u.a. für die Landesverteidigung, die zivil-militärische Zusammenarbeit und die Unterstützung der alliierten Streitkräfte in Deutschland.
Nach der Pensionierung 14 Jahre Unterstützer von NGOs in Sicherheitsfragen. Durchführung praktischer Trainings und Einsätze in Afghanistan und Afrika
Verfasser sicherheitspolitischer Bücher und Artikel, mit dem Ziel die Berichterstattung unserer stark stromlinienförmigen Medien aufzubrechen.
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32 Kommentare

    1. Der größte Anteil in der Ukraine kämpfender Muslime dürfte auf ukrainischer Seite tätig sein und russische Christen töten. Wobei es ja bekannterweise in der Ukraine am allerwenigsten um Religion geht.

      1. “ …. dürfte …. “

        Welche Indizien gibt es dafür, wenn doch 20-25 Millionen Muslime in Russland leben und diese überproportional rekrutiert werden?

        1. Auf jeden Fall gibt es Indizien, dass muslimische Kämpfer, vor allem aus Tschetschenien auf Seiten der Ukraine seit 2014 gegen die Seperatisten im Donbass kämpfen und ebenso ist es höchst wahrscheinlich, dass weitere muslimische Kämpfer aus verschiedenen Teilen der Welt „gegen den gemeinsamen Feind Russland“ in der Ukraine kämpfen, vor allem aus Syrien, wo Russland gegen die IS-Terroristen vorgegangen ist, die vom „Wertewesten“ gegen Assad unterstützt wurden.

          „Osmajew führt das Dschochar-Dudajew-Bataillon an, das den Namen eines verstorbenen tschetschenischen Rebellenführers trägt. Das Bataillon ist eine der beiden tschetschenischen Freiwilligengruppen, von denen öffentlich bekannt ist, dass sie seit 2014 in der Ukraine gegen die von Russland unterstützten Separatisten und russische Streitkräfte kämpfen. Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um das Scheich-Mansur-Bataillon, das von einem Kommandeur mit dem Namen Muslim Tscheberlojewskij angeführt wird.

          Wer die tschetschenischen Freiwilligen sind und wie viele es genau sind, ist nicht bekannt. Bei den meisten handelt es sich jedoch Vermutungen zufolge um Menschen, die Tschetschenien nach Ende des Krieges 2003 verließen oder denen es in den letzten Jahren gelang, Kadyrows Willkürherrschaft zu entkommen.“

          https://www.dw.com/de/tschetschenische-und-tatarische-muslime-k%C3%A4mpfen-f%C3%BCr-die-ukraine/a-61265214

          1. Hermes335: „Der größte Anteil in der Ukraine kämpfender Muslime dürfte auf ukrainischer Seite tätig sein“

            Hermes335: „Wer die tschetschenischen Freiwilligen sind und wie viele es genau sind, ist nicht bekannt.“

            Da geht wohl die Phantasie mit Hermes335 ziemlich steil.

  1. Vielleicht habe ich nicht alle Informationen zu dem Thema der Terrorangriffe der Boko Haram, aber an was ich mich laut Meldungen in den Nachrichten erinnern kann ist nicht unbedingt so zu interpretieren, dass die muslimische und christliche Bevölkerung Nigerias gleichermaßen von den Angriffen betroffen ist.
    Zum einen wäre die Frage, wie diese Angriffe aussehen. Bei Angriffen auf christliche Bevölkerungsgruppen und im Vergleich bei jenen auf muslimische Bevölkerungsgruppen.
    Man hört zum Beispiel immer wieder von verschleppten Mädchen. Sind das vor allem muslimische?
    Ebenso kann ich mir vorstellen, dass auch Jungen verschleppt werden. Muslimische, die zu Kindersoldaten gemacht werden?
    Wird bei Überfällen auf christliche Dörfer vor allem getötet und bei Überfällen auf muslimische Dörfer vor allem verschleppt? Wenn dem so wäre, könnte eine Strategie der ethnischen Säuberung dahinterstecken.

  2. Ob Nigeria, Venezuela und bestimmt auch bald Dänemark. Also dieser selbsternannte „Friedensengel“ Trump … mir fehlen nicht die Worte, aber ich schreibe sie mal lieber nicht hin.
    Guten Rutsch

      1. Trump ist auch noch nirgendwo einmarschiert, bisher benutzt er die Drohungen nur als Druckmittel. Im Falle Nigerias ist das wahrscheinlich sogar sinnvoll:

        Religiöse Intoleranz und Diskriminierung gegenüber christlichen Gemeinden gibt es vor allem in den stärker islamisierten Bundesstaaten im Norden Nigerias (fast deckungsgleich mit den zwölf Bundesstaaten, in denen die Scharia gilt).

        Dazu zählen falsche Blasphemie-Anschuldigungen gegen christliche Schüler und Lehrer, wodurch diese gezwungen werden, ihre Schulen zu verlassen; Verweigerung von Baugenehmigungen für christliche Kirchen und Friedhöfe; Abriss angeblich illegal errichteter christlicher Gebetsstätten; die Entführung und erzwungene Konversion von Jugendlichen, überwiegend Mädchen, die dann mit muslimischen Männern verheiratet werden; Diskriminierung von Christen im öffentlichen Bereich und bei der Bewilligung staatlicher Dienstleistungen; Einschüchterung und Morddrohungen gegen zum Christentum konvertierte Muslime; Rechtsprechung über Christen vor Scharia-Gerichten, obwohl diese das Recht haben, vor Nigeria 155 ein anderes Gericht gestellt zu werden; Verhängung der islamischen Kleiderordnung über christliche Schülerinnen an staatlichen Schulen; Manipulation der Zulassungskriterien für staatliche Schulen und Universitäten mit dem Ziel, ausschließlich Muslimen den Vorzug zu geben.

        https://www.kirche-in-not.de/informieren/verfolgte-christen/christenverfolgung-nigeria/

        Für Linke sind Muslime eine Art Dauerunterdrückte, während Christen mit „übergriffiger Westen“ assoziiert werden (weshalb die Massaker an ihnen nicht die gleiche Aufmerksamkeit erfahren), leider ist die Welt wesentlich komplexer (schei**e schon 12 nigerianische Staaten mit Scharia! Im Sudan wurde sie auch eingeführt, das wieder loszuwerden, ist schwierig)… in Afrika scheint ein schleichender Islamisierungskampf stattzufinden, während wir in Europa auf dem Migrationsweg konvertiert werden. Der Islam ist, sobald er konsequent gelebt wird, ein totalitäres System, welches bis in die feinsten Verästelungen der Familien vordringt und eine fast totale Kontrolle jeder Gesellschaft erlaubt (erst Recht kombiniert mit westlicher Technik, der ein oder andere Bombenanschlag konkurrierender Auslegungen, wird dabei in Kauf genommen).

        Ich tu mich schwer, Trump da zu verurteilen. Auch wenn ich mich da wahrscheinlich rausgehalten hätte.

        1. Das Religionsgedudel deckt nur die wahren Gründe der Intervention zu. Es geht wie immer um Bodenschätze, vor allem Öl, und um die Kontrolle der Handelswege.

        2. @Scheinregen
          Waren Sie jemals in Nigeria und haben die Not der Menschen gesehen? Falls nicht schweigen Sie einfach! Ich landete in Lagos, wurde von privaten Personenschützern abgeholt, reiste weiter auf „Bonney-Island“ und habe mir die Verheerungen der westlichen Öl-Giganten, damals noch „7-Sisters“ genannt, in diesem Fall Shell & BP – angesehen. Ich war fassungslos. Es ist in Nigeria wie anderswo auch, Ausbeutung von Ressourcen anderer Länder durch den „Werte-Westen“ … Sicherlich ist Ihnen nicht mal bekannt das Nigeria eines der weltbesten Rohöle fördert – „Bonney-Light“ – und Begeherlichkeiten seitens Trump & weiteren westlichen Akteuren weckt. …
          MfG KB/BR

        3. @ Scheinregen
          Lassen Sie uns über Kreuzzüge und die Christianisierung Mittel- & Südamerikas reden! Sie werden werden mir sicherlich die friedlichen Absichten dieser spanischen, portugisischen, englischen „Christen“ Eroberer, morden im Namen eines ?Gottes? usw, sicherlich plausible (verständlich) machen können … Machen Sie sich nicht lächerlich!
          Pfändet das Vermögen des Vatikan …
          MfG KB/BR

  3. Bei Artikeln wie diesen und anderen über die Kriege dieser Zeit fällt mir auf, niemand, nicht der Schreiberling, auch nicht die Kommentatoren, stellen die Frage nach den Völkerrecht. Über das Völkerrecht wird nur gesprochen wenn es um die Ukraine geht, um Russland anzuprangern. Ansonsten spielt das Völkerrecht keine Rolle mehr.
    Ich bin entsetzt feststellen zu müssen, das die meisten Leute offensichtlich einer Argumentation des Rechtes des Stärkeren oder der Kriege der Guten folgen. Das aber Gewalt in aller Regel nur neue Gewalt hervorbringt, darüber wird kaum gesprochen.
    Ist dieses Denken Ausdruck einer mehr und mehr verfallenden Moral einer Abstiegsgesellschaft, wo jeder um die letzten Plätze an der Sonne kämpft?

    1. Das liegt wohl daran, dass das Völkerrecht noch nie interessiert hat, außer es war nützlich für die eigene Agenda.
      Das war doch schon seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien / Serbien der Fall und ist seitdem nicht mehr das Papier wert, auf das es gedruckt ist.
      Weshalb mich auch das Völkerrechtsgeschwafel unserer Propagandamedien in Bezug auf Russland / Ukraine nicht im geringsten juckt.
      PS: völkerrechtlich ist die Intervention Russlands in den Donbass sogar legal.

      1. Um so etwas wie „Besserung“, Umdenken zu erreichen muß man doch eine Gesellschaft an ihren eigenen Maßstäben messen!
        Nur so kann man doch Doppelmoral und Propaganda entlarven?

    2. Warum erwähnen Sie Begriffe „Völker- Menschenrecht“ überhaupt?
      Diese Rechte sind zwar niedergeschrieben, werden aber durch bspw Deutschand locker „umschifft“! …
      MfG KB/BR

      1. Klingt ziemlich depressiv?
        Wenn man keine positiven Visionen für eine bessere Welt von morgen hat, dann wird man geistig alt, ist ein typisches Kind der westlichen Abstiegsgesellschaften.
        Menschenrechte, das Völkerrecht sind nicht deshalb falsch weil sie der Westen permanent bricht!

  4. Wer finanziert und bewaffnet „Boko Haram“? Welche Geheimdienste stecken hinter den Terrorgruppen in Nigeria? Geht es nur um Religion oder Land? Oder doch eher um permanenten Druck auf die Regierung Nigerias? Hat das was mit dem „unserem Öl“ zu tun, das irrtümlich in Nigerias Boden lagert?

    1. Es wird etwas mit dem Öl zu tun haben. Menschen sind Trump völlig schnurz.
      Es können natürlich auch noch andere Bodenschätze auf Trumps Radar aufploppen.
      Ich bin nur froh, dass bei uns in Deutschland nicht irgendetwas begehrenswertes im
      Boden schlummert. Wäre es so, hätte Trump wahrscheinlich ein paar Raketen auf
      die Rollatorgang abgefeuert.

    2. Nigeria verfügt über sehr große Erdölvorkommen, vor allem im Nigerdelta und offshore im Golf von Guinea, und zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Ölproduzenten Afrikas. Die Ölvorkommen werden formal vom nigerianischen Staat kontrolliert, während internationale Konzerne – besonders auch US-amerikanische – eine zentrale wirtschaftliche Rolle spielen. Die USA hatten lange ein starkes direktes Interesse an nigerianischem Öl wegen seiner Qualität und der Diversifizierung weg vom Nahen Osten. Heute ist das amerikanische Interesse insbesondere geostrategisch relevant im Hinblick auf globale Energiemärkte, regionale Stabilität und den Wettbewerb mit China.

      1. @Peter Palec
        Nigeria verfügt über leicht zu verarbeitenede Rohöle, bspw „Bonney-Light“, es ist wenig Schwefelhaltig und gerade BP & Shell sind auf diesem Feld sehr aktiv. …
        Zu Boko Haram – Hamas, Hisbollah, Ansar Alah und weitere sind im westlichen sprachgebrauch Terroristen! Sind die Menschen Terroristen oder wollen diese Leute einfach die Dominanz fremder „westlicher“ Staaten nicht akzeptieren? …
        Krieg ist der Terror der Reichen; Terror ist der Krieg der Armen!
        Denkt mal kurz nach und denkt dabei an Euer eigenes Portemonnaie … Euch ist es final egal wer für billiges Öl, Essen, Kleidung etc bluten muss … Bin über Weihnachetn & Neujahr in D., seht Euch die Autos an, die meisten gehören einer Bank, Leasing Bank … Die Häuser gehören wem … Banken …
        In der EU wird gerade ein Vewrmögensvereichnis erstellt, … erinnert Euch an Zypern. Nichts wird besser werden in der EU, vieles aber schlimmer!
        MfG KB/BR

  5. Am Weihnachtsfest einfach mal 16 Tomahawk Raketen von einem US-Kriegsschiff auf Nigeria abfeuern. Schöne Bescherung. Da wird es der Christenheit doch mal wieder richtig wohl ums Herz. Wer ist denn hier der Terrorist?

    1. Trump wollte es vielleicht als Silvesterfeuerwerk verkaufen, aber irgend ein Trottel
      hat zu früh den Feuerbefehl gegeben. Oder die Tomahawks hatten ihr Verfallsdatum
      schon überschritten und es war zu spät die Dinger in der Ukraine los zu werden.

  6. Der Islamischen Staat ist ein Geschöpf der Angelsachsen.
    Nigeria ist der größte Erdölproduzent Afrikas und verfügt mit etwa 37,28 Milliarden Barrel (Stand April 2025) über die zehntgrößten Reserven weltweit.
    Dem Luftwaffenoberst traue ich nicht über den Weg.
    „Operation Kony – US-Beutezug in Afrika“
    https://m.youtube.com/watch?v=wQUR_-TWvHU

  7. Trump möchte mit diesen Aktionen angeblich die katholischen US-Wähler für sich gewinnen. Wie steht es mit seinen MAGA-Anhängern, die ein Ende der Interventionen und der Mittelverwendung in militärischen Abenteuern im Ausland fordern? Die dürften hier nicht begeistert sein, genauso wenig wie sie über die Aktivitäten in Venezuela begeistert sind.

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