Auf Kohls vermutlich schönster Reise nach Moskau machte die deutsche Delegation eine Zusage, die einzuhalten nie beabsichtigt war. Stichwort: NATO-Osterweiterung.
»Deutschland, es wird wahr«, titelt Bild am 12. Februar. Kohl und Gorbatschow hätten sich über die deutsche Einheit verständigt. Gelobt wird das »Entgegenkommen Gorbatschows«, dieses »großen Russen«, der sich in der Schicksalsstunde als »Politiker in weltgeschichtlichen Dimensionen« erwiesen habe. »Wir verneigen uns vor ihm.« Bild scheint bei dem vertraulichen Gespräch dabei gewesen zu sein:
»Gorbatschow kommt gleich zur Sache, will von Kohl dessen Einschätzung der Lage in der DDR hören. Kohl redet Klartext. ›Mit der DDR geht es immer weiter bergab, die deutsche Einheit ist nicht aufzuhalten.‹ […] Nach dem Essen zieht Gorbatschow Schewardnadse beiseite, sagt [Bild ist auch beiseite dabei]: ›Ich habe großes Vertrauen zu Kohl.‹«
Auf dem Rückflug wird Kohl, Krim-Sekt trinkend, den Journalisten sagen: »Das war meine schönste Reise als Kanzler.« »Noch 34 Tage bis zur Freiheitswahl« – ab sofort gibt es bei Bild täglich einen Countdown-Abreißkalender.
Zusagen, die einzuhalten nie beabsichtigt waren
In dem »deutschen Fahrplan« aus Moskau taucht nicht nur bei Bild überraschend ein Punkt auf, von dem Kohl und die ganze Bagage später partout nichts mehr wissen wollen. »Spätherbst: Wahlen zu einer deutschen Nationalversammlung, die eine (dem Grundgesetz ähnliche) deutsche Verfassung verabschiedet. Anschließend erste gesamtdeutsche Wahlen.« Ganz offensichtlich war dies eine der Gorbatschow gemachten Zusagen, die einzuhalten nie beabsichtigt war. Weil das an den Anfang der Vereinigung eine gemeinsame Aktivität von West und Ost gesetzt und damit alles verändert hätte. Wie auch das nie ernst gemeinte Versprechen, die NATO nicht nach Osten auszudehnen. Noch erwecken aber Kohl und Genscher diesen Eindruck, weshalb sich gleich neben dem »Fahrplan« der Grüne Alfred Mechtersheimer ermutigt fühlt, einen Schritt weiter zu gehen: »Die Nachkriegszeit ist endlich vorbei. Wir sollten Gorbatschow für seine Haltung danken, indem sich die Deutschen aus beiden Militärbündnissen verabschieden.«
So vieles ist noch denkbar, in diesen Tagen, gut einen Monat vor der über den Weg entscheidenden Volkskammerwahl. Der bescheidene, aber beharrliche Modrow, der auch als Dresdner Chef der SED-Bezirksleitung mit seiner Familie nur eine gewöhnliche Neubau-Wohnung gemietet hatte, genießt Vertrauen. Seine Regierung, zu der nun auch die Vertreter des Runden Tisches gehören, arbeitet nach den neuen Signalen aus Moskau fieberhaft an einer Treuhandschaft für das Volkseigentum. Aber auch die Eigentums-, Mieter- und Nutzerrechte an Wohnhäusern und Grundstücken sollen geschützt werden.
Mit dem Beitritt der DDR und der Organisation der föderalen Strukturen unter Beibehaltung der ehemals landesherrlichen Strukturen, die in der Weimarer Republik erhalten worden waren, wurde im wahrsten Sinne des Wortes “Deutschland” wiederhergestellt. Die Möglichkeit zu einer umfassenden demokratischen Neuordnung wurde vertan und ersetzt durch ein Prinzip, das eher Bünden entspricht als demokratischen Staatswesen. Nicht der Demokratie wurde zum Durchbruch verholfen, sondern den westdeutschen Kapitalinteressen. Dabei hatte schon vor 1933 Wilhelm Leuschner eine den realen Verhältnissen angepasste Neustrukturierung Deutschlands vorgeschlagen, die z. B. eine Zusammenfassung von Teilen Hessens, Thüringens und Frankens vorsah.
Interessanterweise erwähnt der wikipedia-Beitrag “Opposition und Widerstand in der DDR” den Namen Robert Havemann nicht und auch nicht den von, ich nenne ihn mal freiwilligen Nachkriegsübersiedler, Manfred von Ardenne und sein Unternehmen. (siehe: https://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/von-ardenne-40-patente-pro-jahr/5591570-all.html).
Die Etablierung eines neuen deutschen Staates ohne Neugliederung, neue Verfassung und Volksabstimmung war ohne jeden Zweifel kein Erfolg der Demokratie.
Hier mal einen Link über Zahlen, Vergleiche, Mythen BRD/DDR
https://antilobby.wordpress.com/ostdeutschland/mythen-marchen-i/von-mythen-marchen-iv-wirtschaft-sport/
Damals mit Kohl und heute ein Scholz, lügen fürs Leben, nur viele möchten das nicht wahrhaben.
Als Ergänzung “Rechtsstaat Bundesrepublik”
https://antilobby.wordpress.com/brd-organisation/rechtsstaat-bundesrepublik/
Dieser Artikel klärt über die geführte Simulation auf.
Um den Kohl richtig fett zu machen, in seinem Interesse lag auch die Sache mit dem Spätaussiedlern.
https://www.achgut.com/artikel/erlass_611_putins_angelschein_fuer_fremde_gewaesser
Kannste dir nicht ausdenken sowas und heute fordern genau die gleichen Kreise ein Einreiseverbot für Russische Menschen.