Milei immer noch im Amt, dank seines prügelnden Vorgängers…

Javier Milei. Screenshot von Video

… und kein Ende in Sicht

Fast neun Monate lang ist Javier Milei Präsident, und viele fragen sich: warum ist er noch nicht davon gejagt worden? Denn zwei Dinge können die Argentinier zweifelsohne: Fußballspielen und Regierungen stürzen. Doch nach wie vor sitzt der Mann fest im Sattel, von dem man nicht so genau weiß, ob er nur ein rechtsradikaler Aufguss des Neoliberalismus ist oder ein Geisteskranker.

Spätestens nach zwei Monaten war auch dem letzten Protestwähler, der einfach nur die korrupten und unfähigen “Kirchneristas” (Anhänger der Ex-Präsidentin Cristina de Kirchner) weghaben wollte, klar, dass Milei das Land noch tiefer in die Krise führen würde als seine Vorgänger. Bei seinem Regierungsantritt war das Land bereits heruntergewirtschaftet, mit 42 % der Menschen in Armut (offizielle Zahl), einer astronomischen Inflation, einer allgegenwärtigen Korruption, und wer konnte, vor allem die jungen und ausgebildeten Leute der Mittelschicht, wanderten aus. Konnte es noch dramatischer werden? Ja, es konnte, immer noch.

Sogar die erste Euphorie der Wirtschaftskreise, dass nun endlich mal einer den Laden auskehren und Schluss mit der lästigen Regulation machen würde, ist deutlich stiller geworden. Es ist kein neues und dauerhaftes Modell entstanden, selbst der Internationale Währungsfonds, der Milei nach wie vor mit Krediten die Stange hält, fordert wiederholt, dass sein sozialer und politischer Konsens notwendig sei, um mögliche Investoren zu beruhigen. Aber davon ist Argentinien weit entfernt, Milei hält sich dank der tiefen Krise aller oppositionellen Kräfte.

Die Wirtschaft sackt weiter in den Keller

Selbst der Präsident der Argentinischen Handelskammer (CAC), Natalio Grinman, warnte bei der Eröffnung des Council of Americas: “Heute befindet sich unser Land in einer schwierigen Situation; die Wirtschaft befindet sich in der Depression, die monatliche Inflation ist höher als die der zentralen Nationen im Jahr, und die Armut hat skandalöse Höhen erreicht”. Der Konsum ist eingebrochen, weil die Leute kein Geld mehr haben, und die Lohnabhängigen müssten, so Grinman, “Verrenkungen” unternehmen, um über die Runden zu kommen.

Milei war im Wahlkampf mit einer Kettensäge aufgetreten und hatte versprochen, die Bürokratie zu bekämpfen und die “Ñoquis” aus den Ämtern zu werfen. Als “Ñoquis” werden die Angestellten bezeichnet, die aufgrund ihres Parteibuches ihren Job bekommen haben, aber nur am 29. jeden Monats (wenn niemand mehr Geld hat und es nur noch für Nudeln reicht) zum Kassieren erscheinen. Von denen gab es in der Tat sehr Viele, und hätte sich die neue Regierung darauf beschränkt, diese Leute rauszuwerfen, hätte das den Staatsfinanzen und der Verwaltung gut getan.

Aber er schloss lieber ganze Abteilungen und sogar Ämter, so die nationale Presseagentur Telam, das Nationale Radio, das Film-Förderungsinstitut, das Amt gegen Diskriminierung und viele Andere. Zehntausende wurden vor die Tür gesetzt, Verträge nicht verlängert, und zur gleichen Zeit stiegen die Mieten (jetzt in Dollars) und die Beiträge für die Krankenversicherung. Die Armut soll heute bei 60 Prozent angekommen sein, in einem Land, das, so erinnerte der CAC-Präsident, “1924 eine jährliche Inflation von 1,9%, ein Wachstum von 7,8% und ein höheres Bruttosozialprodukt (BSP) als Kanada, Deutschland und Italien hatte”.

Und ein Ende des Niedergangs ist nicht in Sicht. CEPAL, die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika, erwartet für dieses Jahr einen Rückgang des BSP um 3,6 Prozent, damit ist das Land am Río de la Plata auf dem gleichen Platz wie Haiti. Sogar Venezuela stehe mit einem Wirtschaftswachstum von über 5 % besser dar.

Auch die Deutsch-Argentinische Handelskammer ist skeptisch. Zwar feiert sie, dass die monatliche Inflation inzwischen unter 5 % gefallen ist (klar, die Leute können nicht mehr konsumieren) und dass im ersten Halbjahr ein Haushalts-Überschuss erzielt worden war (klar, der Schuldendienst wurde schlicht nicht mitgerechnet). Aber das Länderrisiko sinke nicht unter 1.500 Basispunkte und die Zentralbank habe trotz des Verkaufs der Erntedevisen so gut wie keine flüssigen Reserven mehr.

Dazu kommen die offenen Rechnungen, die Milei begleichen will, nicht nur eine Aufrüstung von Polizei und Militär (die er für die gemeinsamen Manöver mit den USA braucht). Laut einer Bloomberg-Meldung will der Geierfonds Burford vor einem New Yorker Gericht seine ihm dort zugesprochenen 16 Milliarden Dollar eintreiben. Es geht dabei um die angeblich fehlerhafte Verstaatlichung eines Teils der Erdölgesellschaft YPF. Woher er das Geld nehmen will, steht in den Sternen, aber der politische Wille Mileis sei ungebrochen, schimpfte der peronistische Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Axel Kiciloff vor wenigen Tagen: “Die YPF-Manager sind Mileis Angestellte”.

Die Opposition ohne Kurs

Kiciloff hatte gegen die Casa Rosada, den Regierungssitz, polemisiert, weil dort beschlossen worden war, die neue Gas-Verflüssigungsanlage nicht in seiner Provinz, sondern in Rio Negro anzusiedeln. Der Gouverneur drohte damit, eine Getreide-Junta ins Leben zu rufen, die künftig den Export von Soja und Weizen regulieren solle, zunächst in seiner riesigen Provinz. So etwas hatte es unter der Regierung des legendären Juan Perón bis 1955 gegeben, damals das Schreckgespenst für die Großgrundbesitzer. Ob sich Kiciloff mit seinem Vorschlag durchsetzen kann, ist fraglich, das mächtige Agro-Business hat Widerstand angekündigt. Und die peronistische Partei schlingert von einer Krise in die nächste.

Schließlich waren es die Peronisten, die mit ihrem inhaltslosen Populismus die politische und moralische Empörung hervorgerufen haben, dem Milei seinen Aufstieg verdankte, schrieb die linke Zeitung “Izquierda Diaria”:

„Der Weg von La Libertad Avanza zur Macht wäre ohne eine Regierung nicht möglich gewesen, die jede einzelne ihrer Versprechen gebrochen hat: Sie hat den Kühlschrank nicht gefüllt, sondern geleert, sie hat nicht für die Benachteiligten regiert, sondern sich dem IWF unterworfen, das Rindfleisch landete nicht auf dem Grill, und die Armut überstieg sogar die schlimmste Krise in unserer Geschichte (2001-2002). Die Gewerkschaftsfunktionäre waren ihre Komplizen, ebenso einige soziale Bewegungen, die sich durch ihre Passivität mitschuldig machten und zu Regierungsbeamten wurden.“

Die Peronisten hatten die Köpfe der Menschenrechtsbewegung in ihr politisches Projekt integriert, ihnen gut bezahlte Jobs in der Verwaltung, im Parteiapparat und der Regierung verschafft; selbiges hatten sie mit der Frauenbewegung vor, die zuvor mit einem breiten Bündnis die Legalisierung der Abtreibung erkämpfen konnte; viele ihren Anführerinnen landeten in dem vom peronistischen Präsidenten Alberto Fernández gegründeten Frauen-Ministerium. Viel Geld gab er dafür aus, aber die Anzahl der Femizide stieg seitdem weiter. Und nicht nur das: Der letzte Skandal, der die argentinische Öffentlichkeit erschüttert, wirft die Frage auf, ob das Alles nur eine Wahlkampf-Show gewesen war.

Häusliche Gewalt im Regierungspalais

Gegen den erst im Dezember aus dem Amt geschiedenen Präsidenten Fernández wird inzwischen wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt; er soll dem Mann seiner Privatsekretärin millionenschwere Kommissionen für Versicherungsleistungen zugeschanzt haben. Jetzt explodierte in Madrid, wohin er und seine Frau Fabiola übergesiedelt waren, eine neue Bombe: Fotos der Ex-First Lady mit riesigen Hämatomen und tiefschwarzen Veilchen – Folge der Faustschläge ihres Gatten. Ein “politisches Erdbeben”, feixte die Tageszeitung “La Nación” und beschrieb mit allen Details das Martyrium Fabiolas. Und da die Sache inzwischen bei Gericht anhängig ist und die Handys beschlagnahmt wurden, fehlt es nicht an Schlüpfrigkeiten. So habe Fernández sie bereits 2016 zur Abtreibung gezwungen, was damals noch unter Strafe stand, was sie in den Alkoholismus getrieben habe. Es folgten Seitensprünge, psychiatrische Behandlung und Anti-Depressiva.

2019 ließ die frühere Präsidentin Cristina Kirchner Fernández als Präsidentschaftskandidat aufstellen, mit ihr als Vize. Die Peronisten gewannen erneut die Wahlen, und Fabiola wurde die “Erste Dame” der Argentinier. Wenige Woche nach dem Amtsantritt kam die Pandemie, und der Präsident verhängte seinen Bürgern sieben Monate Ausgangssperre; wer dagegen verstieß, landete zumindest vorübergehend im Gefängnis. Im Juli feierte Fabiola ihren Geburtstag im Regierungspalast mit etlichen Freunden, mitten in der Quarantäne, ohne Maske und ohne Abstand. Natürlich tauchten diese Fotos wenige Wochen später in der Presse auf. Im nächsten Jahr begannen die Handgreiflichkeiten des Präsidenten, Fabiola schickte per Handy diese Bilder an die Privatsekretärin ihres Mannes. Nicht weiter passierte, Fabiola wurde schwanger.

Bei den November-Wahlen erlitten die Peronisten eine Niederlage, Fernández schob seiner Frau und den Fotos von ihrem Geburtstag die Schuld in die Schuhe. Es folgten weitere Demütigungen trotz Schwangerschaft und Seitensprünge, die per Handy dokumentiert werden. Im Juli 2023 fuhr die First Lady zu einer Frauenkonferenz nach Brasilien, begleitet von der Ministerin für Frauen-Angelegenheiten. Dort soll sie ihr die Fotos gezeigt haben, was diese bestreitet. Auf jeden Fall wollte sie den Regierungspalast verlassen und erntete weitere Handgreiflichkeiten ihres Ehemannes. Sie zog mit ihrem Baby in das Gästehaus. Im Dezember, noch vor dem Regierungsantritt Mileis, siedelte Fabiola nach Madrid über, Alberto reiste ihr hinterher, offensichtlich zu ihr. Aber schon Monate später ließ sie sich in einer spanischen Klinik wegen „Belästigungen des Ex-Mannes“ behandeln.

Mitte Juni stößt der Ermittlungsrichter, zuständig für die betrügerischen Versicherungs-Kommissionen, auf dem beschlagnahmten Handy der Privatsekretärin auf die Chats bezüglich der Gewalttätigkeiten von Fernández seiner Frau gegenüber. Er fragt über Zoom Fabiola, ob sie Anzeige erstattet wolle. Das will sie im Juni noch nicht. Anfang August berichtet Clarín über die Ermittlungen wegen häuslicher Gewalt, und jetzt erstattet Fabiola Strafanzeige. Sie sei bedroht worden und sagt im Konsulat in Madrid aus.

Fernández stellt sich in der Öffentlichkeit als “Opfer einer grausamen Operation” dar, aber seine Parteifreunde gehen auf Abstand. Jetzt musste er sein Amt als Parteivorsitzender abgeben. Die Justiz will in den nächsten Tagen Zeugen vernehmen, und in der Tat stellt sich die Frage, warum diese Gewalttätigkeiten so spät bekannt wurden. Im Regierungspalast sind zahlreiche Angestellte unterwegs. Sind die Hämatome und Veilchen der Frist Lady niemandem aufgefallen? Und ist die Unterrichtung der Frauen-Ministerin eine Erfindung Fabiolas oder hat die Feministin mit Versorgungsanspruch lieber den Mantel des Schweigens ausgebreitet? Wusste die Vizepräsidentin davon und und und ….

Diese Dinge bewegen die Nation, und für Milei & Co. sind sie ein gefundenes Fressen.

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44 Kommentare

  1. Die libertären Diebe und ihre Follower reden von “Bodenbildung” nach der es supertoll aufwärts geht. Wenn erstmal die Assets Argentiniens in (ausländischen) privaten Händen sein werden.

    Lach, erst einen Raubzug starten und dann ein paar Kamelle werfen.

  2. Krisen, Kriege, Korruption und Armut gehören zum Kapitalismus wie der Hundekot zu den Hunden. Ob die Mileis, die Kirchners oder sonst wer regiert, erst wenn der Kapitalismus abgeschafft ist, sind auch solche korrupten Hunde endgültig Geschichte.

    1. Wenn man Veränderung auf den St. Nimmerleinstag verlegt haben wir alle nix davon.

      Und es gehört etwas mehr zur politischen Analyse als “Wenn der Kapitalismus (gobal!) erst weg ist, wird alles gut.” Denn Arschlöcher gibt es immer und in jedem System.

      1. “Denn Arschlöcher gibt es immer und in jedem System”

        Das stimmt, und deshalb sprach schon Karl Marx von Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats. So wie heute das Monopolkapital die Gesellschaft beherrscht, muß man diese und ihren gesamten Herrschaftsapparat einschl. Medien im Sozialismus rigoros entmachten und soweit möglich zu sozialen Menschen erziehen. Die ersten Fehler hat die Parise Kommune begangen, indem sie die Banken nicht enteignet haben. In Deutschland haben SPD-Ebert und Noske eine Revolution verhindert, in dem sie die faschistische Reichswehr auf streikende Arbeiter hat schießen lassen. Auch in Russland und China konnten sich die Kapitalisten ihre Macht wiederholen.

        1. Die “Diktatur des Proletariats” ist eine Illusion. Sozialismus bedeutet in der Realität lediglich ein Austausch der Führungseliten, ansonsten geht die Ausbeutung und Unterdrückung fleißig weiter.
          Das war im Stalinismus so, in der DDR oder bei Mao, sowie Heute bei den korrupten und faschistoiden Regierungen in Nicaragua und Venezuela, etc.
          Und aus Geschichte und Gegenwart wissen wir, dass Linke zum Totalitarismus/Faschismus neigen, ohne den sie ihre Macht nicht erhalten können (siehe aktuelle Bundesregierung).

  3. Findet ihr nicht auch das es merkwürdig ist, wenn in Ländern mit fast nur Christen immer wieder jüdische Zionisten an die Macht kommen? Na, ja Mitteleuropäer haben da ja eine anerzogene Beißhemmung. So etwas killt natürlich den Hausverstand. Aber klar ist, dass auch dieser Mann nur eine weitere Marionette der US Kabale ist.

      1. Mein Stammbaum ist kunterbunt. 😂 Der geht von Christen in Norditalien bis zu und Juden aus Galizien.

        Aber er beeinflusst meine kritische Meinung in keinster Weise. 😊

    1. Manchmal kommen auch christliche Zionisten an die Macht, wie z.B. Trump.
      Ja, diese Leute werden dank der Massenmedien gepushed und kommen daher eher an die Macht. Abgesehen davon ist die zionistische Lobby der USA extrem einflussreich. Dadurch können sie auch andere, schwache Staaten beeinflussen, indem sie die Medienmacht der USA nutzen. Klappt nicht immer, aber oft genug.

      1. Absolut richtig. Zionismus ist in keinsterweise auf das Judentum beschränkt.

        Ziel des Zionismus war nie der Schutz der Juden, sondern die Errichtung eines zionistischen Staates und die Beherrschung der Welt.

        Für ihren Staat wollten sie immer mit einer historischen Lüge die europäischen Juden nach Palästina treiben. Denn das alte Israel war nur eine Region im heutigen Syrien.

        Deshalb ermordeten sie Zar Alexander 1. Und schoben es den Juden in die Schuhe. Deshalb arrangierten sie den 1. Und danach den 2. Weltkrieg. Deshalb bauten sie über die BIZ die NS und ihre Vernichtungsmaschinerie auf. Sie waren sogar Verbündeten der Braunen.

        Das man heute Zionismus mit den alten Judentum gleichsetzt, liegt nur daran das man es als Busch für schlimme Schurken bzw. Menschenfreunde benutzt.

        In Wahrheit haben ja nicht einmal die jüdischen Zionisten mit ihrer schamanische Kaballa und ihrer osteuropäischen Abstammung (Khasaen) irgend etwas mit dem alten semitischen Judentum zu tun.

  4. So mal ganz aus der Distanz und ohne praktische argentinische Erfahrung sollte es auch angesichts der verschiedensten Klimazonen dorten auch Anbaugebiete für die symbolischen Früchte der Republik geben.

    🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌🍌

  5. Der Mann, ich persönlich möchte nicht seinen Namen auschreiben, ist ein Mann der Teil nimmt, an dieser wirren Welt. Dieser Kerl stellt etwas dar, wofür die ‘westliche Welt’ stellvertretend agiert, Dumm Gebabbel. Ein Versuch oder erweiterte Versuch, die Welt zu ändern.

    Auch dieser Versuch wird nicht real umzusetzen sein, da die Menschen schon zu lange penetriert wurden mit Lügen. Was aber viel schlimmer ist, ist die Wahrheit über ihren Zustand zu erwähnen.

    Was ist die Wahrheit?

  6. Nur ein weiterer Verteidiger westlich feministischer Werte.
    Aber ein bisschen seltsam ist es schon, wer da alle im Club ist.

    – Selenskyj
    – Netanjahu
    – Milei

  7. @ notabene

    Sheinbaum in Mexiko nicht zu vergessen.
    Abgesehen davon kann und will ich persönlich gewisse Verhaltensmuster nicht explizit der gewissen nicht-zu-kritisierenden, sakrosankten Gemeinschaft zuweisen. Mir sind in meinem Umfeld ähnliche Figuren bekannt, die einen 1A-Ariernachweis hätten.

    1. @Veit_Tanzt

      Ich bin mir nicht sicher, ob Sie in meiner Liste einen ethnisch/religiösen Aspekt vermuten. Nein
      Die Personen sind in meinen Augen Diktatoren und Kriegsverbrecher.
      Ich selbst bin rigoros so erzogen, dass sekundäre Merkmale in meiner Welt keine Rolle spielen.
      (Alter, Herkunft, Ethnie, Religion, Geschlecht, Hautfarbe etc.)
      Ich unterscheide nur in vernünftig und asozial.

      Ich kritisiere, dass UNSERE Regierung sich mit solchen Leute ins Bett legt, auch und gerade WEGEN der deutschen Geschichte.

      1. @ notabene

        Okeeeh.
        Ich fand gewisse Gemeinsamkeiten der angesprochenen Personen und habe Ihre Intention mißverstanden. Entschuldigen Sie bitte.
        Danke für die Richtigstellung.

    1. @ jjkoeln

      Wenn ich mich recht erinnere hat El Loco Milei sein Programm mit Hilfe seiner Kettensäge schon vor der Wahl lautstark demonstrativ angekündigt und aus seinem steinernen Herzen keine Mördergrube gemacht. Frau Weber hat darüber mehrfach berichtet. Was, jetzt im Nachhinein, über das ehemalige peronistische System aufgedeckt wird, war ja wohl in Argentinien, auch dank der einschlägigen MSM, wohlbekannt. So könnte das Milei-Regime als Protestwahl gegen die flächendeckende Korruption der Peronisten, auch ohne massive Wahlfälschung, zustande gekommen sein. Die Wahl zwischen Pest oder Cholera eben.

  8. ich warte jetzt nur noch auf die Veröffentlichung der “Neuen Protokolle von Zion”, herausgegeben von einigen Kommentaristen hier mit gewissen Ober-und Untertönen. offiziell sorgt der russische Geheimdienst für die Verbreitung.

    1. Dieser antisemitische Mist einiger Leute hier ist wirklich unerträglich, aber die “Verbreitung seitens des russischen Geheimdienstes” ist wohl hoffentlich ironisch gemeint.

    2. Dieser frei erfundene geistige Sondermüll lässt sich sehr einfach widerlegen. Das erste Mal, als jemand im damaligen gmx/web.de Forum damit ankam habe ich mir irgendeine jüdische Gemeinschaft im Netz gesucht und um Aufklärung gebeten. Die netten Menschen von neturai karta in den USA haben mich an einen ihrer Rabbis in den Niederlanden verwiesen, um eventuelle Sprachbarrieren zu vermeiden und das folgende Emailgespräch war umfassend und angenehm zivilisiert. Netto kam dabei raus, das diese “Protokolle” aus dem Sinnzusammenhang gerissene Talmudfragmente verwenden, mit Judentum und mit Herzls komischer Ideologie aber sonst nichts zu tun haben.
      Ein narzisstisches, asoziales Arschloch (sog. “Neoliberale”, ehemals Nationalsozialist genannt) hat keine höheren Motive, ich unterstelle bei den angeblichen “Zionisten” eher eine temporäre Ansammlung gewissenloser Raffsäcke mit dem gemeinsamen Ziel, sich die Taschen zu füllen. OPEC Regel eben, Scheich und Scheich kartellt sich gern.

      1. ja, einfach zusammengepopelter Müll, um Menschen in die Irre zu führen, Macht auszuüben, “Kollateralschäden” zu erzeugen und Geschäfte zu machen. das übliche Programm eben.

  9. Vor wenigen Tagen las ich eine Medienmeldung, dass überraschenderweise schon jetzt nach kurzer Amtszeit von Milei, die Wirtschaft in Argentinien eine positive Entwicklung zeigen würde.
    (Leider finde ich die Quelle nicht mehr)

    Deshalb kann ich diese Negativdarstellung in obigem Bericht nicht verstehen.

    1. Also, ob es eine solche Medienmeldung vor wenigen Tagen gab, weiß ich nicht. Es gab aber eine Schlagzeile oder Meldung auf “Faux-News” vom 18.Mai 2024 (“Argentina’s Milei shuts up critics with miracle turnaround of economy, strong security policies”), wobei es in der Meldung u.a. um die geringere Inflation (Single Digit) und den Budget-Überschuss ging.

      Für weitere Details bemühen Sie die Suchmaschine Ihrer Wahl.

  10. >>Doch nach wie vor sitzt der Mann fest im Sattel, von dem man nicht so genau weiß, ob er nur ein rechtsradikaler Aufguss des Neoliberalismus ist oder ein Geisteskranker.<<
    Sowohl als auch, also geisteskrank UND ein rechtsradikaler Aufguss des Neoliberalismus. Beides widerspricht sich nicht, sondern bedingt sich eventuell gegenseitig aber wenn nicht auch Trump in den US an die Regierung kommt, scheinen die Tage dieses Wahnsinnigen tatsächlich gezählt, da Die argentinische Mittelschicht nichts mehr hassen wird, als sich der Unterschicht hinzufügen und sich das Steak vom Teller nehmen zu lassen, wenn sich wie allenthalben potente Investoren dort einkaufen. Leider ist aber auch damit zu rechnen, dass der Kettensägenmann sich, seiner Natur gemäß, an das argentinische Militär wendet, wenn es ihm an den Kragen geht und dann haben wir dort wie so oft erst mal wieder eine schöne Gewaltherrschaft, was in Südamerika historisch betrachtet nichts Besonderes wäre. Zwar hat Europa aktuell andere Probleme aber Ihr flüchtiger Seitenblick in den Hinterhof des transatlantischen Bündnispartners geht soweit klar, Sie sind vom Fach und kennen sich damit offenbar aus.

  11. Ja, sobald das argentinische Militär wieder einmal von der CIA an die Macht gehievt werden sollte, würde nicht verwundern, ist ja nicht das erste Mal sondern normal in Süd Amerika, wird es auch wieder viel oppositionelles Futter serviert aus Helikoptern für die Haie im argentinischen Meer geben..traurig..was für bemitleidenswerte Leute es doch auf dem gebeutelten reichen-armen Kolonialprojekt südlich der USA immer wieder gibt..hoffnungslos leider, wenn man die Geschichte bis hierher betrachtet?

    1. Prognose ungünstig aber eventuell gelingt es der Bevölkerung ja noch, sich dieses Kettensägenclowns und seiner Auftraggeber auf friedliche Weise zu entledigen, etwa mittels unbefristeter Generalstreiks…

  12. Etwas verwunderlich, dass hier der “Kirchnerismus” diffamiert werden kann. Nestor Kirchner hat 2003 übernommen, in dem Moment, wo Argentinien gerade den Staatsbankrott anmelden musste. Und was tat er? Mal Wikipedia:
    “Der US-amerikanische linksliberalen Volkswirt Mark Weisbrot vergleicht die Wirtschaftspolitik von Nestor Kirchner mit der von Franklin Roosevelt während der Großen Depression. Ihm sei es gelungen, eine gescheiterte Wirtschaft (21 % Arbeitslosigkeit, die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze und ein Rückgang des BIP um 20 %) vor einem weiteren Absturz zu bewahren, indem er die Anordnungen des IWF zurückwies. Eine Wirtschaftspolitik, die es Argentinien ermöglicht hat, ein durchschnittliches Wachstum von 8 % pro Jahr zu erreichen und 11 Millionen Menschen aus der Armut zu befreien.”

    Die Argentinier wählten bis 2015 immer die Kirchners und da hatte es Christina Kirchner gerade geschafft, sich aus den Klauen des IWF zu befreien. Es wäre dann also gemütlicher geworden. Aber genau in diesem Moment mussten sie Macri wählen, der heute Milei unterstützt. Er hat mit 63 Milliarden den größten jemals ausgegebenen IWF-Kredit bekommen und das Land wieder in die Abhängigkeit geführt. Hätten die Peronidsten einen halbwegs brauchbaren Kandidaten gehabt, wäre dem Weiterregieren nichts im Weg gestanden. Aber mit diesem Fernández eben nicht. Siehe Artikel.
    Milei ist jetzt schon gescheitert. Wenn das ein Erfolg werden soll, muss er Wachstum liefern. Aber die Wirtschaft schrumpft. Wenig überraschend, unter Boldsonaro in Brasilien war es nicht anders. Dann eben die Crashgefahr: eine kapitalistische Krise beginnt mit Massenentlassungen. Das bremst den Konsum und es gibt noch mehr Entlassungen. Eine selbstverstärkende Spirale, die nur dadurch gebremst werden kann, dass verlässlich Sozialleistungen gezahlt werden. Die sind nun alle weg und das Tor zum Crash ist offen.
    Sie haben ihm jetzt für ein Jahr lang diktatorische Vollmachten übertragen. Mehr vom Gleichen, was schon bis jetzt nicht geholfen hat. Und wer glaubt denn, dass der nach einem Jahr wieder zum Demokraten wird?
    Die Argentinier kriegen jetzt eine richtig saftige Lektion. Die aber im Rest der Welt pädagogisch wertvoll sein dürfte. Sollte zumindest.

    1. Könntest Du nicht einmal nur die Fresse halten? Gaby Weber berichtet von dort.

      Die Verdienste und Leistungen des Peronismus, der Kirchners etc. sind so Geschichte für die Argentinier wie (schlechtes Beispiel) der Wirtschaftsaufschwung bis 1938 für Durchschnittsdeutsche von 1946. Da hilft Dir auch Dein Wikipedia oder “KI” oder sonstiger Hirnersatz nicht weiter.

      Gaby versucht zu erklären, warum Milei immer nioch nicht an der nächsten Laterne hängt. Ich finde, das ist ihr gelungen.

      1. Ein unfreundlicher Akt. Weil wir bezüglich Israel verschiedener Meinung sind, könnten wir uns trotzdem an anderer Stelle vernünftig unterhalten. Eure Fraktion kann das nicht. Verstehe.
        Milei hat nun die Presse gleichgeschaltet und nutzt das für eine Geschichtsfälschung bezüglich der Kirchners. Dem wird man dovch widersprechen dürfen. Denn diese haben im Gegensatz zu Milei wirklich etwas geleistet.

  13. Oder der richtige Mann am richtigen Ort zur richtigen/notwendigen Zeit für den Plan-B für Israel und seine Einwohner… wo die Ukraine für das (Selenski) „neue große Israel“ wohl ausfallen wird.

    Um so tiefer die Wirtschaft, desto billiger zu übernehmen…

  14. Der Kapitalismus steht immer mit einem Bein im Faschismus. Wenn nötig, also wenn die Herrschaft des Kapitals gefährdet ist weil die Scheindemokratie erkannt wurde, gehts mit beiden Beinen in den Faschismus.

    Es ist der normale Verlauf des Kapitalismus. Kapital konzentriert sich, das Wachstum, die Verdrängung der Konkurrenz ist im kapitalistischen System fest eingebaut. Also bilden sich irgendwann Konzerne und die können sich mit ihrem Geld alles kaufen: Politik, Gesetze, Subventionen, Justiz und wenn nötig Freikorps.

    Ändern kann sich das nur mit einer sozialistischen Revolution, erst dann sind alle Produktionsmittel volkseigen. Die Herkunft der Geldmacht der Bourgeoisie wäre weg. Wie jeder sehen kann scheitert der Kapitalismus wieder einmal. Nur ist es dieses Mal schwierig einen Neustart durchzuführen, denn mit einem Krieg ist es dank Atomwaffen nicht mehr machbar. Die Bourgeoisie muß also eine andere Lösung finden. Doch das Kapital kann zuversichtlich sein angesichts der Naivität der Wähler die gerne weiter ihre kapitalistischen Schlächter wählen.

    1. Guter Artikel, aber eins hat er vergessen. Christina Kirchner würde jetzt dire Riesenchance ergreifen, die der Handel mit China mit sich bringt. Alle Linksregierungen Südamerikas tun das mit Erfolg.

      Das sind Chancen, von denen man in der unipolaren Welt nur träumen konnte.

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