Metropolit Arsenij – Seine Verbrechen gegen den Frieden

Sviatohirsk Sviatohirsk Lavra Church of Saint Nicholas
Alexxx1979, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Metropolit Arsenij von Swjatogorsk steht wegen angeblicher „Kriegspropaganda“ vor Gericht. Trotz Krankheit und Haft bleibt er standhaft – und spricht von einem Sieg des Glaubens und des reinen Gewissens über die Verfolgung.

„Denkt nicht, wir hätten heute verloren. Nein, wir haben nichts verloren. Wir sind bei Gott geblieben und haben ein reines Gewissen bewahrt. Das ist unser wichtigster Sieg.“

Diese Worte richtete Metropolit Arsenij (Jakowenko) von Swjatogorsk am 3. November 2025 an die Gläubigen, am Ende eines dramatischen Tages im Gericht des Schewtschenko-Rayons in Dnepr, gleich nachdem sein Verbleib in der Untersuchungshaft verkündet worden war.

Ein bereits über anderthalb Jahre andauernder Aufenthalt in Untersuchungshaft geht für Metropolit Arsenij weiter, nachdem er vor wenigen Tagen auf Kaution freigelassen worden war.

Über seine Festnahme Ende April 2024 und die Jagd auf die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, in die die Geschichte vom Metropolit Arsenij eingebettet ist, hatte ich bereits im März dieses Jahres geschrieben.

Am 25. September 2025 war die jüngste Verlängerung der Legitimierung, ihn in Untersuchungshaft zu behalten, abgelaufen, ohne dass er entlassen wurde. Ihm wurde vorgeworfen, er habe im Herbst 2023 in seiner Predigt im äußersten Norden des Gebiets Donezk gelegenen und seit 2014 auf verschiedenste Weise vom Krieg berührten Kloster von Swjatogorsk die Positionen ukrainischer Checkpoints genannt und sie somit dem Feind verraten. In Wahrheit hatte er bereits angereiste Pilger gebeten, für die sich noch in Bussen auf dem Weg befindenden Pilger zu beten!

Freilassung auf Kaution

In den letzten Wochen hatte sich sein Gesundheitszustand stetig verschlechtert, ein Krankenhausaufenthalt Anfang Oktober hatte ergeben, dass er dringend eine Operation am Herzen benötigt.

Schließlich erreichten seine Anwälte am 23. Oktober eine Einigung aus gesundheitlichen Gründen – gegen eine Kaution von ca. 1,5 Millionen Griwni würde er aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Diese Summe war von 20 Personen gesammelt und am 27. Oktober übergeben worden. Am 28. Oktober verließ Metropolit Arsenij am Nachmittag das Untersuchungsgefängnis, am Eingang erwartete ihn ein Krankenwagen, um ihn in ein Krankenhaus zu bringen.

Das verhinderten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU), unter Berufung auf einen neuen Verdacht gegen ihn, der erstmals am 10. Oktober 2025 geäußert worden war. Metropolit Arsenij wurde für ein Verhör mitgenommen, das bis Mitternacht andauerte. Im Anschluss wurde er in ein Krankenhaus gefahren, der dortige Kardiologe stellte – unter Androhung seiner Entlassung durch die Geheimdienstmitarbeiter – fest, dass keine Notwendigkeit eines Verbleibs im Krankenhaus bestünde.

Den Einspruch der Anwälte gegen die erneute Verhaftung von Metropolit Arsenij verhandelte das Gericht des Schewtschenko-Rayons von Dnepr, während zeitgleich für den 29. Oktober 2025 eine Sitzung des Gerichts des Sobor-Rayons in Dnepr anberaumt wurde, die im Rahmen der neuen Anschuldigung das Strafmaß festlegen sollte. Der neue Vorwurf lautet „Verbrechen gegen den Frieden“ und „Rechtfertigung der russischen Aggression“, eine Straftat gemäß dem Artikel 436-2 „Kriegspropaganda“ des Strafgesetzbuchs der Ukraine.

Die Gerichtsverhandlung

Diese Verhandlung wurde am Folgetag, dem 30. Oktober 2025 fortgesetzt, neben 30 orthodoxen Christen der Diözese der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche in Dnepr war Viktoria Grib, eine der 10 Abgeordneten der Ukraine, die zur Bürgschaft für Metropolit Arsenij bereit sind, anwesend.

Metropolit Arsenij erklärte im Laufe der Verhandlung: „Ich verteidige nicht mich, ich verteidige das Gute, das wir in der Ukraine haben. Hier wird unsere Menschlichkeit, unser Gewissen, unsere Vernunft einer Prüfung unterzogen.“ Er erhielte Unterstützung aus aller Welt – der Menschenrechtler Peter Crew aus London hatte ihn aufgesucht und sich im Anschluss in den Medien für ihn eingesetzt. Robert Amsterdam hatte D.J. Vance einen Brief zu seiner Unterstützung vorgelegt. Orthodoxe Bischöfe, Geistliche und ihre Gemeinden in den USA, Europa und Australien beten seit April 2024 für seine Freilassung.

Weiter sagte Metropolit Arsenij: „Wissen Sie, wie schwer es ist zu hören, Sie sehen einen Feind des ukrainischen Volkes vor sich: geäußert von Vertretern eben dieses Volkes, von jenen, die mich festhalten? … Für das ukrainische Volk habe ich gelebt und lebe ich. Ich habe nicht für eine abstrakte Ukraine gewirkt, auch nicht für Moskau, sondern für das Volk der Ukraine. Das haben sie vergessen, und sie stellen mich als Volksfeind dar und fordern, mich für 5 oder 8 Jahre einzusperren. Das ist ein Nonsens – ich werde als Volksfeind abgestempelt, und gleichzeitig treten seit anderthalb Jahren 10 Abgeordnete der Rada für mich ein und sind bereit, für mich zu bürgen.“ In den Augen des Volkes der Ukraine sei er weiterhin unschuldig: die humanitäre Hilfe, die weiterhin von einfachen Menschen in allen Regionen des Landes sowie aus Deutschland, Italien und Frankreich gesammelt und an das Swjatogorsker Kloster geschickt wird, beweise dieses.

Auf die Forderung, ihn wieder in Haft zu nehmen, ging er folgendermaßen ein:

„Es wird gesagt, ich könne fliehen. Entschuldigen Sie, im Jahr 2022 war ich im Kloster, wir befanden uns unter Beschuss, zweimal war ich im Keller verschüttet und von der Bruderschaft wieder ausgegraben worden. Die Frontlinie befand sich achtzig Meter vom Kloster entfernt, wenn ich gewollt hätte, hätte ich fliehen können. Ich habe es aber nicht getan. Es wird auch gemutmaßt, ich könnte Dokumente vernichten. Welche Dokumente könnte ich noch vernichten, wo doch schon alle im Laufe der Durchsuchung, die ohne mich und ohne die Anwälte durchgeführt wurde, beschlagnahmt wurden. Und Kopien aller Dokumente, die das Gericht für relevant gehalten hat, sind dem Verfahren beigelegt worden.“

„Ich sage das nicht zu meiner persönlichen Verteidigung, ich sage das als Metropolit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche. Die Menschen beobachten, wie der Staat sich mir gegenüber verhält – und verstehen, dass der Staat ihnen gegenüber ganz genauso auftritt… Sie richten „im Namen der Ukraine“ – das heißt im Namen des Volkes der Ukraine. Das Volk der Ukraine aber unterstützt das Swjatogorsker Kloster, es betet für mich, es betrachtet mich als seinen rechtmäßigen Metropoliten.“

Die Verhandlung wurde gegen 21 Uhr wegen Luftalarm unterbrochen. Ein Notarzteinsatz für Metropolit Arsenij im Nebenraum des Gerichtssaals verzögerte die Fortsetzung der Verhandlung, sie wurde gegen 23 Uhr wiederaufgenommen und eine Stunde später auf den Folgetag vertagt.

Am 30. Oktober begann die Verhandlung am Vormittag und wurde mehrfach aus unterschiedlichen Gründen unterbrochen, der Verhandlungstag endete erst gegen vier Uhr (!) nachts.

Ca. 80 Bischöfe der Ukrainisch- Orthodoxen Kirche wandten sich am 1. November mit einem offenen Brief an den Präsidenten der Ukraine und verwiesen auf die Verdienste des Swjatogorsker Klosters und des Metropoliten persönlich bei der Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen seit 2014. Sie baten ihn, Metropolit Arsenij umgehend freizulassen und vor allem seine medizinische Versorgung sicherzustellen.

Auch an diesem Tag führte das Gericht des Sobor-Rayons in Dnepr die Sitzung fort.

Am Sonntag erhielt Metropolit Arsenij die Erlaubnis, erstmals nach 18 Monaten einen Gottesdienst zu halten – in der Heiligen Serafim-Kirche von Dnepr leitete er ein Totengedenken zu Ehren seines geistlichen Vaters, Erzbischof Alipij, der am 2. November 2021 verstorben war.

Im Anschluss wurde die Gerichtsverhandlung wiederaufgenommen und bis zum Abend fortgesetzt.

Zwischen Gerichtssaal und Krankenhaus

Der 3. November 2025 war bereits der vierte Verhandlungstag.

Ein Gegenstand der Verhandlung war der Videomitschnitt der wiederholten Anklage und Festnahme des Geistlichen am 28. Oktober 2025. Dabei wurde Metropolit Arsenij und seinen Anwälten nicht das Recht eingeräumt, die Vorgänge zu kommentieren. Im Laufe dieser Sitzung verschlechterte sich der Zustand von Metropolit Arsenij akut, ein Notarzt wurde gerufen. Dieser stellte bei dem herzkranken Metropoliten einen Blutdruck 200/110 fest und ließ sofort ihn ins Krankenhaus fahren. Dort wurde er notdürftig untersucht und oberflächlich versorgt. Wenig später wurde Mitropolit Arsenij gegen seinen Willen und gegen die Empfehlung der Ärzte auf Druck der SBU-Beamten in den Gerichtssaal zurückgebracht, dabei musste er von zwei Personen gestützt werden – und die Verhandlung, die Metropolit Arsenij nun am Tropf weiterverfolgte, wurde gegen 17 Uhr fortgesetzt.

Metropolit Arsenij bekam am späten Nachmittag das Wort:

„Seit über anderthalb Jahren bin ich in Haft. Und in dieser Zeit hatte ich wohl etwa 20 Gerichtsverhandlungen. Als ich festgenommen wurde, als ich in Untersuchungshaft war, immer wurde gesagt: Sie könnten fliehen, deshalb haben wir Sie festgenommen. Wenn man mich an der polnischen oder an der rumänischen Grenze aufgegriffen hätte, dann wäre das verständlich. Wenn man mir das aber in der Untersuchungshaft sagt, dann ist das eine lächerliche Mutmaßung, dass man (aus dem Gefängnis) fliehen könnte… Außerdem, wenn ich darauf bestanden hätte, mich an meinen Wohnort zu bringen, und sie mir gesagt hätten, dort sei die Front nicht weit und ich könnte sie überqueren, so würde ich antworten – ich benötige medizinische Behandlung, eine dringende kardiografische Operation. Und ich bitte um die Möglichkeit eines Aufenthalts in Kiew.

Als ich (am 28. Oktober) in die Haftaufnahme kam, hatte ich einen Blutdruck 186/106. Als die Gerichtsverhandlung 18 Stunden dauerte (am 31. Oktober bis in die Nacht auf den 1. November), wurde der Notarzt gerufen, extremer Bluthochdruck festgestellt, mir wurde heißes Magnesium verabreicht. Und man sagte – lasst ihn eine halbe Stunde liegen. (An die Richterin gerichtet): Das war alles in Ihrem Arbeitszimmer, in Ihrem Beisein, sowas kann man nicht simulieren! Mir wurde heißes Magnesium gespritzt, und anschließend schickten Sie mich erneut in den Gerichtssaal, die Verhandlung dauerte bis Mitternacht.

Heute ging es mir auch wieder schlecht, ich bat, ins Krankenhaus gebracht zu werden. Ich nahm meine Medikamente, und trotzdem stieg mein Blutdruck auf 200/110. Per Krankenwagen kam ich ins Krankenhaus. Es ging mir wirklich schlecht – solch hohen Blutdruck hatte ich noch nie. Gott kann es bezeugen – und nur für meine Gemeinde, die gekommen war, um mich zu unterstützen, bemühte ich mich, so wie es ging, und zeigte nicht, wie schlecht es mir wirklich ging. Heute ging es mir so schlecht wie noch nie in meinem Leben.

Ich wurde im Rollstuhl bis zur Liege im Behandlungszimmer gebracht. Ich bekam eine heiße Spritze, Magnesium, einen Tropf und Beruhigungsmittel. Im Krankenhaus wurde mir gesagt: „Stehen Sie auf keinen Fall auf!“ Dann wurde mir ein Container für Laboranalysen gebracht, mein Name aufgeschrieben und gesagt: „Morgen früh nehmen wir Analysen…“

Zum Arzt sagten sie (die begleitenden Geheimdienstmitarbeiter des SBU) bezüglich meiner: „Wenn Du ihn auf Station aufnimmst, dann wirst Du sofort entlassen.“ Der Arzt lief durch den Korridor „Wozu brauche ich das? Nehmt ihn sofort wieder mit!“ Ich wurde aus dem Krankenhaus im Rollstuhl rausgefahren bis an die Autotür und in das Auto gesetzt. Ungeachtet der Maßnahmen – Tropf, heiße Injektionen, hatte ich noch immer 180/100 bei einem Puls von 128 Schlägen in der Minute.

Für die Ukraine habe ich gelebt, für die Ukraine lebe ich

„Ich habe nie vorgehabt zu fliehen, und habe es nicht vor – auch wenn mir die Anklage das unterstellt… Ich bitte darum, diesen Irrsinn zu beenden und mir wenigstens die Möglichkeit einer medizinischen Behandlung zu geben, denn es sind nun schon anderthalb Jahre – und in den letzten Tagen ganz besonders, als ich in der Haftaufnahme bei +13 Grad Kälte die Nächte verbringen musste.

Seit 33 Jahren bin ich in der Ukraine Geistlicher, darunter 30 Jahre Bischof des Swjatogorsker Klosters. Wäre ich ein Feind der Ukraine, wie könnten dann 10 Rada-Abgeordnete für mich bürgen? Warum unterstützen mich dann so viele ukrainische Soldaten?

Ich bitte Sie sehr, mir zu gestatten, nicht in die Haftanstalt gehen zu müssen, da ich das nicht durchstehen werde, sondern nach Kiew zu fahren, um mich dort der notwendigen medizinischen Behandlung zu unterziehen. Damit kein Arzt durch das Krankenhaus rennen muss, dabei flehend – „Nehmen Sie ihn wieder mit! Wozu ist er mir hier nütz? Mir wurde die Kündigung angedroht, sollte ich ihn hier hospitalisieren.“ Ich möchte mich den Ärzten anvertrauen, die mich nicht als Kranken aus dem Krankenhaus jagen. Als Mensch habe ich das Recht, für meine Gesundheit zu sorgen und mein Leben zu schützen… Erst recht – wenn die hier zu mir als Beistand gekommenen Menschen zeigen, dass das nötig ist.

Wie viele Menschen sind in diesen Tagen gekommen, um mich zu unterstützen! Sie standen nicht mit Plakaten gegen mich, sie kamen als meine Unterstützer. In diesen Tagen kam kein einziger Mensch, um den Richter zu unterstützen. Nicht einer! Mir haben stündlich Tausende Menschen im Internet ihre Unterstützung gegeben…Verstehen Sie, das ist auch das Volk der Ukraine, für das ich gelebt habe und für das ich hier lebe und dem ich diene. Ich will nirgendwohin fliehen. Mir wurde vorgeschlagen: „Unterschreibe, wir tauschen Sie (gegen Gefangene) aus“. Das will ich nicht. Ich möchte hier sein. Hier ist meine Glaubensgemeinschaft. Hier sind meine Brüder. Hier sind meine Schwestern, meine Kinder im Geist. Hier sind meine Jungs in der Armee, die mich nie verleugnen werden, und von denen auch ich mich nicht lossagen werde, denn sie sind meine Kinder.

Und all dieser Irrsinn wird ein Ende finden, so Gott will! Es ist eine Schande, was da veranstaltet wird, um mich zu verurteilen… Das Sprechen fällt mir schwer, ich werde zum Ende kommen.

Ich teile die Ukrainer nicht in die aus dem Osten und die aus dem Westen

2015, als ich mit meinen Mönchen jeden Tag 3.000 bis 5.000 Flüchtlinge versorgte – allein 470 Kinder wohnten bei uns im Kloster, sie alle wurden mir anvertraut – Flüchtlinge aus Bachmut, Debalzewo, Jenakiewo, die alle auf ukrainischer Seite bleiben wollten, warum hat mich damals keiner als Feind der Ukraine abgestempelt?

Ich werde von Menschen aus der ganzen Welt unterstützt: aus Westeuropa, aus Amerika, aus Australien, und woher nicht noch alles kommen Worte der Unterstützung, angesichts solch eines beschämenden Vorgehens mir gegenüber, hier, in der Ukraine. In der ganzen Welt betet man für mich.

Ich spreche mit Ihnen ukrainisch, auch wenn hier mehrfach daran erinnert hat, dass ich in Karelien geboren wurde, in Russland. Es ist eine Ehre für mich – ich wurde dort geboren und bewahrte doch die ukrainische Sprache. Ich spreche sie nicht nur, ich kann ukrainisch lesen und schreiben. Das können übrigens nicht alle Staatsdiener.

Das ukrainische Volk ist für mich von Gott. Das ist meine viele Millionen zählende Gemeinde, vom Westen bis zum Osten. Die Glaubensgemeinschaft, von der ich mich nie lossagen werde.

Mir wurde vorgeworfen, ich würde meine verbrecherischen Handlungen fortsetzen, würde man mich entlassen. Welche? Ich diene schon 30 Jahre als Bischof. Mit meiner Bruderschaft haben wir, als ich mit 26 Prior wurde, unser Kloster (aus Ruinen) aufgebaut. Wir haben das Swjatogorsker Kloster wiederhergestellt – das drittwichtigste Kloster in der Ukraine, das – mit Verlaub – Botschafter besuchten, das gebracht wurde, um ihnen zu zeigen, dass wir ein neues Mönchkloster haben, das in unserem Staat die Verfassung das Recht, seinen Glauben auszuüben, sichert.

Als wir fünf Monate lang beschossen wurden, jeden Tag gab es Einschläge, wir lebten in Kellern, und keiner wusste, ob wir noch lebten oder nicht, da haben wir nicht einfach so in den Kellern von humanitärer Hilfe gelebt – im Kloster haben wir jeden Tag Gottesdienste abgehalten, nicht einen Tag ließen wir aus. Wir haben eine Liturgie für die Ängstlichen in den Höhlen abgehalten, eine weitere in der Uspenskij-Kirche für die, die sich nicht fürchteten, obwohl jede Woche das Glas aus den Fenstern fiel. Und wir beteten für niemand anderen, als für unser Volk.

Die Menschen kamen weiter zu uns, nachdem Swjatogorsk befreit worden war. Wir bekamen Anrufe aus Rowenki, Winniza… Nach Rowenki und in die Bukowina gingen Särge von der Front, die Menschen kamen von dort zu uns zum Gebet, wir waren für sie ihnen nahestehende. Warum? Weil ich nie die Menschen nach West und Ost unterschieden habe. Sie alle sind meine Glaubensgemeinschaft.

Deshalb machten wir auch die östlichen Klostergebäude auf, und Flüchtlinge kamen zu uns, das Kloster war ihre letzte Hoffnung. Als sie nun keiner mehr brauchte, da verstanden sie, dass die Gottesmutter im Kloster sie brauchte. Und wir nahmen sie auf, wir verstanden, dass sie nicht zu uns gekommen waren, sondern zur Gottesmutter, in Ihr Haus, in dem wir Diener sind, die diese Menschen mit Würde aufnehmen sollten.

Ich weiß nicht, wie ich mich den Menschen gegenüber für diese Unterstützung erkenntlich zeigen werde

Ich bin nirgendwohin geflohen, Seit 2014 hätte ich fliehen können. Man wollte mich zwingen, zu den Schismatikern der Orthodoxen Kirche der Ukraine überzutreten. Im Jahr 2015 wurde ich als Offizier des FSB porträtiert, und es wurde geschrieben, Wiktor Janukowitsch würde sich bei mir verstecken und wir würden sein Geld verbergen … Was man nicht alles schrieb! Und dass ich als potentieller Überläufer warten würde (gemeint ist das Warten auf das Ankunft der Russischen Armee in ostukrainischen Ortschaften, insbesondere, wenn Menschen beim Näherkommen der Front die Evakuierung in das ukrainische Hinterland ablehnen). Aber was ist das für ein „Zhdun“ (zhdun – abgeleitet vom Verb Warten – zhdat‘, der „Wartende“, verächtlich), den man nicht aus der Ukraine verjagen kann, der um die Wiederherstellung seiner ukrainischen Staatsbürgerschaft kämpft, der aus der Ukraine nirgendwohin weggehen will?

Von 2014 an hätte ich weggehen können, aber ich ging nicht weg. Ich habe gefallene Soldaten beerdigt, ich habe Kinder getauft, ich habe gelähmte Großmütterchen, die man zu uns ins Kloster brachte, gepflegt. Gemeinsam mit den Brüdern und Schwestern – so, wie es in unseren Kräften stand – haben wir versucht zu arbeiten und unsere priesterliche Verpflichtung, diesen Platz nicht ohne Segen zu lassen, zu erfüllen.

Ich war und bleibe Metropolit der (kanonischen) Ukrainischen Orthodoxen Kirche. Ich wurde gedemütigt, da ich keiner Arbeit nachgehe – ich war und bleibe Abt des dritten Klosters in der Ukraine. Von unseren 300 Klöstern ist unser das drittbedeutendste.

Der Selige Metropolit Onufrij von Kiew und der Ukraine hat gemeinsam mit allen Bischöfen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche, nachdem sie erfahren hatten, dass ich nach meiner Freilassung auf Kaution erneut festgenommen wurde, ein Schreiben an den Präsidenten gerichtet und um meine Freilassung ersucht. Diese Petition wird von der ganzen Ukraine unterstützt.

Ich weiß nicht, wie ich mich den Menschen gegenüber für diese Unterstützung erkenntlich zeigen werde.

Sie haben schon feststellen können – hier im Gericht ist mir niemand feindlich gesonnen. Alle sind meine Unterstützer. Ich weiß nicht, wie ich dafür danken soll. Aber ich habe Gott, die Gottesmutter. Ihnen habe ich mein Leben gewidmet. Sie werden diese Liebe zu mir in vollem Maße an die Menschen, die mich unterstützt haben und die mir beistehen, weitergeben.

Das Volk, das mich braucht, ist hier, in der Ukraine

Ich bin dankbar, dass Sie mich dulden, dass Sie hier im Gerichtssaal so engagiert gearbeitet haben. Und ich bitte sehr darum: lassen Sie mich nach Kiew zur medizinischen Behandlung fahren. Ich habe nicht vor, irgendeine verbrecherische Aktivität auszuführen, oder was man mir sonst noch zuschreibt. Ich habe nicht vor, irgendwohin zu fliehen – ich habe ja nicht mal persönliche Papiere. Ja und – wer könnte etwas mit mir anfangen? Das Volk, das mich braucht, ist hier!

Ich kam 1992 in die Ukraine und bekam hier, in der Ukraine, die Weihe – als Diakon, als Priester, als Bischof, und wurde zum Metropoliten ernannt. Nicht selten sagte man, ich sei aus Russland. Dort aber habe ich weniger Lebenszeit verbracht als hier, in der Ukraine: 33 Jahre bin ich in der Ukraine. Und habe nicht vor, irgendwohin wegzugehen. Was man mir auch vorschlagen möge, welch Vereinbarungen zum Austausch man mir auch vorlege…

Ich bekenne mich nicht schuldig

Auch nicht teilweise erkenne ich mich schuldig. Ich habe keine Schuld vor diesem Gericht. Alles ist ausgedacht, der Phantasie entsprungen. Mehr noch – arrangiert: ich war noch nicht mal gegen Kaution freigelassen worden, da lief schon der Test an, wie man mich erneut festnehmen könne.

Hier sitzt Saschko (ein ukrainischer Soldat) – er ist hier einer, für mich stehen aber viele Jungs der ukrainischen Armee ein. Wenn man all die Jungs, die zu uns ins Kloster gekommen sind, zusammenrufen würde, so würden sie erzählen: Hätten sie nicht ihren Wladyka (vertraulich-respektvolle Anrede für einen Bischof) gehabt, so wären sie verrückt geworden. Würden wir sie alle hier versammeln – die Bänke, die Räume, die Flure würden nicht ausreichen.

In diesen Tagen gab es vor dem Gerichtsgebäude keinen einzigen Menschen, nicht mal einen bestochenen, mit einem Plakat gegen mich. Im Gegenteil – Tausende Menschen unterstützen mich im Internet.

Ich bekomme Einladungen: „Wladyka, das Karpatenland wartet auf Sie…“ Wir sehr mag ich die Bukowina, die Menschen dort… Meine Vorfahren stammten aus dem Gebiet Rowenki, aus Wolynien, im XVII. Jahrhundert. Ich entstamme von diesem Volk. Ich habe die Ehre, Geistlicher dieses Volkes zu sein. Wenn meine Gemeinde mich nicht entlässt, dann kann ich von hier nicht weggehen. Wenn sich all die aus der Ukraine versammeln würden, die mich unterstützen – der Platz würde nicht reichen.

Daher bitte ich, hören Sie auf die Stimme des Volkes der Ukraine. In seinem Namen sprechen Sie das Urteil, das Volk aber – es unterstützt mich. Geben Sie mir die Ehre – das wird eine Ehre für mich sein – in der Ukraine zu bleiben, und lassen Sie mich der dringenden medizinischen Behandlung unterziehen.

Sie haben es nicht gesehen – solange ich hier saß, wie viele Menschen, die an mich herantraten, die mit Kindern kamen, mich unterstützt haben… Ich habe nicht zu erkennen gegeben, wie schlecht es mir ging, um sie nicht unnötig zu enttäuschen. Sie alle brauchen mich, und sie werden von mir geliebt. Ich bitte Sie sehr, geben Sie mir mit Ihrem Gerichtsbeschluss die Möglichkeit, ein Weilchen gemeinsam mit dem ukrainischen Volk zu leben… Ich liebe es! Das ist alles.“

Der Verhandlungstag ging gegen 21 Uhr mit der Verkündung des Beschlusses zu Ende:

Haft bis zum Abschluss der vorgerichtlichen Ermittlungen, bis zum 10. Dezember 2025.

Die Verteidigung wird Widerspruch einlegen.

Der Trost an die gläubigen Unterstützer

Mitropolit Arsenij verließ den Sitzungssaal im aufrechten Gang, mit einer 13-minütigen Rede wandte er sich an die Gläubigen, die ihn im Gerichtssaal unterstützt hatten, und sprach ihnen Mut zu.

Zu Beginn erklärte er, warum er seine Rede im Gerichtssaal mit Tränen in den Augen beendet hatte:

„Das waren nicht Tränen der Schwäche, sondern Tränen der Liebe und der Dankbarkeit ihnen gegenüber. Gott hat gesagt: „Ich gebe Euch meine Freude, und diese Freude kann Euch keiner nehmen.“. Unsere größte Freude sind natürlich – Gott, die Gottesmtter. Und morgen gedenken wir der Ikone der Gottesmutter von Kasan.

Es gibt noch eine Freude – dass wir füreinander da sind. Das ist doch eine Freude – kein einziger bestochener Mensch mit Plakat stand vor dem Gericht, um mich zu bespucken oder mir ein schlechtes Wort zu sagen. In Dnepr hat sich keine einzige solcher käuflichen Seelen gefunden, Und wie viele Menschen sind gekommen, um mir beizustehen!

Wie Gott entscheiden wird… Wisst Ihr, diese anderthalb Jahre hat Gott mir die Kraft gegeben, all das durchzustehen, weil Millionen Gebete für mich gesprochen wurden … mit Euren Gebeten, mit der Kraft Eures Geistes und Eurer Liebe leben wir Bischöfe.

Ihr seid meine Heimat Ukraine. Ihr seid meine Heimat im Glauben, die sich nicht von mir lossagt, und ich sage mich nie von Euch los. Es gibt keine bessere Kirche als die, in die mich meine Großmutter als Kind an der Hand führte, haltet euch an sie. Unsere Vorfahren haben auch solches durchgestanden. In der Kirche finden wir Vorbilder, wie man Verfolgung, Erschießungen, die Zerstörung von Kirchen, die Schändung von Heiligtümern übersteht und nicht verbittert.

Also, Jungs und Mädels, ich muss mich noch einrichten. Wisst Ihr, dort im Gefängnis habe ich ja auch nahe Menschen. Denkt Ihr, ich fahre jetzt von euch mir Nahestehenden zu Fremden? Nein. Wisst Ihr, wie viele mir Nahestehende ich in anderthalb Jahren dort gefunden habe? Ich werde dort nicht allein sein. Sondern der Gott guter Menschen…

Wisst Ihr, wie man auf die schaut, die aus dem Gefängnis herauskommen? Über sie sagt man: „Er war ein Knastbruder!“ Aber das sind sie durch unsere wohlfeile Welt geworden. In der Welt ist es jetzt unheimlich zu leben. Im Gefängnis nicht, dort ist alles klar. In der Welt aber ist es schrecklich. Man muss Mensch bleiben.

Der Heilige Patriarch Pavel von Serbien hat gesagt: „Wir können nicht die Zeit wählen, in der wir geboren werden. Wir können nicht das Volk wählen, in dem wir geboren werden. Wir können nicht das Land wählen, in dem wir geboren werden. Aber in diesem Land, mit diesem Volk in dieser Zeit müssen wir Menschen sein, und nicht Nicht-Menschen.“

Möge Gott Euch helfen, Kinder.

Worin besteht unser größter Sieg?

Denkt nicht, dass wir heute verloren haben, nein. … Wir sind bei Gott geblieben und haben ein reines Gewissen bewahrt. Das ist unser wichtigster Sieg. Unser Gewissen ist rein, versteht Ihr?

Mit Bischof Luka sind wir einmal zu Vater Serafim gefahren. Und der sagte über mich: „Der wird selbst dann lachen, wenn er stirbt!“ Und wenn ich vor dem Tod lache und mich freue, dann ist auch Sterben nicht schlimm.

Es ist jetzt etwas schwer… Aber betet, dass Gott mir beistehen möge. Dann wird alles gut. Ich fahre jetzt zu meinen Jungs (ins Gefängnis). Und das Wichtigste: Ihr seid doch meine Besten! Keiner hat solch eine Gemeinde! Heute war meine Verhandlung in Dnepr – wenn man sie in einer beliebigen anderen ukrainischen Stadt geführt hätte, ob in einer großen oder in einer kleinen, auch da wären viele gekommen, um mich zu unterstützen! Das weiß ich.

Ein Schwächling bin ich geworden: da kann man nichts machen. Kein junger Bursche mehr! 57 Jahre! Manch einer lebt nicht mal so lange. Ich aber atme noch und rede. Also – Gott sei Dank! Denkt nicht daran, dass ich krank bin.

Denkt Ihr, dass für die Männer vom Geheimdienst alles einfach war? Sie sind doch auch lebende Seelen! Schimpft nicht auf sie – das ist ihre Arbeit.

Gut – Kinder …“

Im Anschluss wurde Metropolit Arsenij in die Haftanstalt gebracht, die er vor knapp einer Woche nach Kautionszahlung von ca. 1,5 Millionen Griwni verlassen hatte.

Das Material basiert vollständig auf Veröffentlichungen des Bundes Orthodoxer Journalisten  der Ukraine, https://spzh.eu/en/, 28.10. bis 4.11.2025.

Andrea Schroeter

Andrea Schroeter. geboren 1957. beendete 1980 ihr Studium an der Staatlichen Universität Donezk, Fachrichtung „Ökonomische Kybernetik“.
Das Land Berlin klassifizierte dieses als Fachhochschulabschluss. Ungeachtet dessen ist sie seit 45 Jahren als Informatikerin beschäftigt und macht das noch immer gern. Zu ihrer Universität und Freunden aus den Donezker Jahren unterhält sie rege Kontakte und hat daher einen tiefen Einblick in das Alltagsleben im Krieg beidseits der Front. Sie arbeitet seit einigen Jahren als Rechercheurin und Übersetzerin und möchte für das, was einen Krieg über das Frontgeschehen hinaus ausmacht und scheinbar in Vergessenheit gerät, Aufmerksamkeit erwecken – auch aus einem Gefühl der Verpflichtung gegenüber ihrer zweiten Heimat Donezk heraus.
Mehr Beiträge von Andrea Schroeter →

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13 Kommentare

  1. Der Vorwurf der ukrainischen Anklagebehörde, „Sie könnten fliehen“, trifft auf diese Wirklichkeit:

    https://rtde.live/russland/261767-ukrainische-truppen-toeten-orthodoxen-priester/
    Bei Fluchtversuch auf russische Seite: Ukrainische Truppen töten orthodoxen Priester und [eine] Familie
    14 Nov. 2025 14:58 Uhr

    „(….) Wie das orthodoxe Bistum Gorlowka und Slawjansk am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mitteilte, haben ukrainische Drohnen einen orthodoxen Priester, seine Frau und eine Familie mit einem acht Jahre alten Kind getötet, als sie den Versuch unternahmen, auf die russisch kontrollierte Seite der Front im Donbass zu fliehen.

    Augenzeugenberichten Überlebender zufolge, darunter der Sohn des Priesters, wurde die Gruppe unbewaffneter Zivilisten zunächst von ukrainischen Drohnen angegriffen und dann mit Minen beschossen. Die Verwundeten wurden die ganze Nacht über mit Drohnen beschossen. Insgesamt kamen sieben Menschen ums Leben.

    Die Dorfbewohner versuchten, die Leichen der Getöteten zu bergen, um sie zu begraben, aber bei jedem Versuch wurden auch sie ebenfalls von Drohnen angegriffen. (…)

    Die Diözese Gorlowka und Slawjansk gehört aktuell noch der selbstverwalteten Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) Moskauer Patriarchats an.

      1. Das waren sie oft, ja.
        Aber ich empfehle zum Thema wirklich mal das Buch „Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas“ von Hauke Ritz, der hier auf Overton auch schon zu Wort kam.

        Ich versuche mal seine These zum Thema Christentum so knapp wie möglich zusammenzufassen:
        Die Werte der Aufklärung (Menschenrechte, Gleichheit vor dem Gesetz, etc.), sind zum großen Teil säkularisierte christliche Werte. Aus der Gleichheit vor Gott wurde z.B. die Gleichheit vor dem Gesetz.
        Während man heute oft sagt die Behandlung eines Menschen sei „unmenschlich“, sagte man vor nicht allzu langer Zeit auch jemand werde „unchristlich“ behandelt – im selben Wortsinn.
        Das heißt: Das Christentum ist die kulturelle Basis für die säkularen westlichen Werte.
        Diese Werte stehen dem ungehemmten Kapitalismus aber im Wege. Die Überalterung der Gesellschaft, macht es aus kapitalistischer Sicht eigentlich wünschenswert sich der unnützen Esser durch Euthanasie zu entledigen. Unmöglich mit einer christlichen Gesellschaft!
        Schon die deutschen Faschisten (siehe User „Platon Sokrates“) also die Nazis, hassten die christliche Religion.
        Sie steht dem entfesselten Kapitalismus entgegen.

        Daher wundert es mich – auch unter diesem Aspekt – nicht daß der Westen die Ukraine hier unterstützt.

        1. Wenn das Christentum dem Faschismus so perfekt entgegensteht, wie kann es dann sein, dass die großen christlichen Kirchen (die katholisch etwas weniger, die evangelische dafür um so mehr) treue Unterstützer des Nazi-Regimes waren? Leider, leider ist die Welt nicht so schön in Gut und Böse aufgeteilt.
          Abgesehen davon, geht es hier nicht um den Kampf gegen das Christentum, sondern um den gegen eine bestimmte Kirche, die als russlandfreundlich gilt, also um Nationalismus, nicht um Religion.

          1. Ich rede nicht von der Institution Kirche, sondern vom theoretischen Lehrgebäude bzw. den christlichen Werten. Und Sie möchten jetzt bitte nicht behaupten diese hätten das Abendland nicht geprägt, oder?
            Ander gesagt: Es geht um Ideen – nicht um Menschen.

            Wie gesagt, ich empfehle dazu mal Hauke Ritz. Allerdings ist er weder der Einzige noch der Erste der das Thema „christliche Werte –> Werte der Aufklärung“ behandelt hat.

  2. Nun fehlt da aber der politische Hintergrund. Die ukrainische Kirche unterstand dem Moskauer Kosmopoliten, schon immer. Nun sollte alles Russische verbannt werden und die Kirche sollte dem Kosmopoliten in Konstantinopel unterstellt werden. Hiergegen gab es erstaunlich große Proteste, die uns natürlich vorenthalten wurden. Aber in den russischen Medien war da viel zu sehen.
    Die Proteste wurden in ukrainischem Stil niedergewalzt. Unser Arsenij gehört nun offenbar zur Moskau-Fraktion. Repression gegen ihn durch den SBU, dem Inlandsgeheimdienst. Er kann jetzt aber wieder Interviews geben und sich in der Öffentlichkeit zeigen.
    In einer Diktatur wie der Ukraine muss man immer überlegen, ob das eine Bedeutung hat. Heute haben die Nazibanden das Gewaltmonopol, wie kriegt man da wieder eine bürgerliche Republik hin? Wenn die Kirche dabei eine Rolle spielt, könnte das gut für einen unblutigen Verlauf sein. Das könnte der Gedanke sein.

  3. Die Autorin gab an, dass Die Verhandlung wurde gegen 21 Uhr wegen Luftalarm unterbrochen. Natürlich erwähnte sie nicht, wer die Stadt Dnipro angegriffen hatte und welche Schäden der Angriff verursacht hatte.

  4. Die historische Aufgabe Russlands ist es ,Europa endgültig vom Faschismus zu befreien.
    Und das wissen die Russen auch.
    Der Kampf Russlands gegen den ukrainischen Faschismus ,der massiv vom Westen mit Milliarden Geldern und Waffen unterstützt wird , ist bereits für Russland entschieden und ist ein Desaster für die Ukrainer und den Westen.
    Schon Bismarck in weiser Voraussicht:“Nie gegen Russland,immer mit Russland“

  5. Wie der Fall Gonzalo Lira zeigte, ist es sehr schwer bis praktisch unmöglich, sich selbst zu befreien wenn die Häscher des US-Reichskommissariat Ukraine einem in ihre Finger kriegen. Die „Journalisten“ der Qualitätsmedien machen sich auch hier zu Komplizen, in dem sie diese Vorgänge, die zur Abschreckung in aller Öffentlichkeit stattfinden (Lira veröffentlichte sogar Videos), unter den Teppich kehren.

    Es ist offensichtlich, dass der Metropolit die Gerichtsverhandlungen nicht überleben soll. Man kann ihm nur genug Kraft wünschen das durchzustehen.

  6. Metropolit Arsenij von Swjatogorsk ist ein glaubensfester und mutiger Mensch!
    Ohne jede Ahnung von den kirchlichen Hintergründen, kann ich über ihn sicher sagen: Solche Menschen braucht es, um dem Faschismus seine eigene Natur vor Augen zu führen.
    Danke!
    Guter Artikel ebenfalls.

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