Libyen 2.0: Die operative Vorbereitung der Venezuela-Intervention

Flagge Venezuela
Beatrice Murch from Buenos Aires, Argentina, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Die Kommandeure und der Plan für Venezuela.

Erster Teil einer umfassenden Analyse.

Während Washington behauptet, sein massiver Militäraufmarsch in der Karibik richte sich gegen Drogenkartelle, zeichnet sich ein anderes Muster ab – eines, das Libyen 2011 in beunruhigenden Details gleicht. Dasselbe Drehbuch. Ähnliche Kommandeure. Und ein identischer Vorwand: humanitäre Intervention als Tarnung für Ressourcenkontrolle und geopolitische Eindämmung. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann Washington zuschlägt – und wie genau das libysche Desaster sich wiederholen wird.

Im Oktober 2025 dokumentierte ich, wie Venezuelas strategischer Wechsel zu Yuan und Tether für seine Ölgeschäfte das Petrodollar-System direkt bedroht – jenen Eckpfeiler der US-Finanzhegemonie, den Washington seit Jahrzehnten mit allen Mitteln verteidigt. Seitdem hat sich die Eskalation dramatisch beschleunigt. Zehn F-35-Kampfjets wurden in die Region verlegt – Flugzeuge für die Zerstörung gegnerischer Luftverteidigung, nicht für Drogenbekämpfung. Die 4. Flotte der US-Marine positionierte sich vor venezolanischen Gewässern. Eine „Counter-Narcotics Task Force“ wurde zusammengestellt – mit einer Feuerkraft, die jede Drogenbekämpfungsoperation der Geschichte in den Schatten stellt. Am 2. September versenkte ein US-Luftschlag ein venezolanisches Schnellboot. Elf Menschen starben.

Was Mainstream-Medien nicht berichten: Ich habe die Think-Tank-Papiere erhalten, die diese Intervention Stufe für Stufe steuern. Ich habe die Militärkommandeure identifiziert, die überwachen, was Strategen des Atlantic Council explizit „die nächsten Schritte auf der Eskalationsleiter“ nennen. Das ist keine Verschwörungstheorie. Das ist operative Planung – mit Namen, Zahlen und Zeitplänen. Es ist das Libyen-Drehbuch, aktualisiert für die Karibik. Und es läuft bereits.

Der militärische Aufbau – Die Kommandeure

Jede Intervention beginnt mit Positionierung. Bevor Bomben fallen, werden Kommandostrukturen aufgebaut, Streitkräfte verlegt, Befehlsketten etabliert. Was derzeit in der Karibik geschieht, folgt diesem Muster mit chirurgischer Präzision. Hier sind die Militärkommandeure, die den aktuellen Aufmarsch leiten – allesamt mit Kampferfahrung im Nahen Osten, jetzt verlegt in Amerikas „Hinterhof“.

General Laura J. Richardson – Die Architektin

Position: Kommandierende Generalin, US Southern Command (SOUTHCOM)

Laura Richardson ist die mächtigste militärische Figur für den gesamten lateinamerikanischen Raum. SOUTHCOM, mit Hauptquartier in Florida, ist zuständig für alle US-Militäroperationen in Mittel- und Südamerika. Was Richardson befiehlt, wird umgesetzt.

Ihre Rhetorik hat sich seit 2023 fundamental gewandelt. Während frühere SOUTHCOM-Kommandeure von „Partnerschaft“ sprachen, verwendet Richardson zunehmend aggressive Sprache. Sie bezeichnet Lateinamerika explizit als „unseren Hinterhof“ – eine Formulierung, die bewusst Dominanzanspruch signalisiert.

Besonders aufschlussreich: Richardson betont wiederholt die Notwendigkeit, chinesischen und russischen Einfluss zurückzudrängen. In einer Anhörung vor dem Streitkräfteausschuss des Senats im März 2024 sagte sie: „Wir dürfen nicht zulassen, dass externe Mächte in unserem strategischen Raum Fuß fassen. Lateinamerika ist und bleibt zentral für unsere nationale Sicherheit.“ Übersetzt: Venezuela, mit seinen engen China-Beziehungen, ist eine Bedrohung.

Ihre Karriere ist geprägt von Operationen im Irak und Afghanistan – Konflikte, die ebenfalls unter humanitären Vorwänden begannen und in jahrzehntelangen Besatzungen endeten. Ihre Ernennung zur SOUTHCOM-Kommandeurin 2021 signalisierte eine Neuausrichtung: Weg von „soft power“, hin zu militärischer Durchsetzung.

Konteradmiral James Aiken – Der Seeblockierer

Position: Kommandeur, 4. US-Flotte

James Aiken ist der operative Vollstrecker auf See. Die 4. Flotte, 2008 reaktiviert, ist das maritime Machtinstrument für die Region. Aiken kontrolliert alle Marineoperationen vor den Küsten Venezuelas.

In offiziellen Verlautbarungen verwendet Aiken den Euphemismus „maritime Sicherheit“ – klassischer Code für Kontrolle und Projektion. Was bedeutet „maritime Sicherheit“ vor Venezuela? Die Überwachung von Öltankern. Die Identifizierung chinesischer Schiffe. Die Vorbereitung auf maritime Interdiktionsoperationen – jene Stufe 3 der Eskalationsleiter, die noch nicht aktiviert, aber bereits vorbereitet ist.

Die 4. Flotte operiert mit mehreren Zerstörern und Fregatten in direkter Nähe zu venezolanischen Gewässern. Offiziell „Counter-Narcotics“. Faktisch in einer Position, die es ermöglicht, innerhalb von Stunden eine vollständige Seeblockade zu verhängen – ohne sie völkerrechtlich als solche zu deklarieren.

Aikens Hintergrund: Er kommandierte zuvor Operationen im Persischen Golf, wo ähnliche „maritime Sicherheits“-Einsätze iranische Öltanker unter Druck setzten. Die Methodik ist identisch. Nur die Geographie hat sich geändert.

Generalleutnant Michael T. Plehn – Der Sanktionsdurchsetzer

Position: Vize-Kommandeur, US Southern Command

Michael Plehn ist offiziell für „Counter-Narcotics“ zuständig. Die Realität: Er ist tief in Sanktionsdurchsetzungsoperationen involviert – jene wirtschaftlichen Kriegsführungsmaßnahmen, die Venezuela erdrosseln sollen.

Sanktionsdurchsetzung bedeutet konkret: Identifizierung von Schiffen unter falscher Flagge. Überwachung von Geldtransfers in Tether und Yuan. Koordination mit dem US-Finanzministerium. Und – besonders relevant – Vorbereitung militärischer Optionen, um Sanktionen mit Gewalt durchzusetzen, falls „erforderlich“.

Plehn war in Afghanistan und Irak eingesetzt, wo er Erfahrungen in „unconventional warfare“ sammelte – Operationen unterhalb der Schwelle offener Kriegserklärung. Genau das, was derzeit in der Karibik läuft.

Interne Militärdokumente zeigen: Plehn ist federführend bei der Planung „graduated response options“ – abgestufte Reaktionen von Wirtschaftsdruck über maritime Interdiction bis hin zu begrenzten Luftschlägen. Er übersetzt Think-Tank-Papiere in operative Militärpläne.

Konteradmiral Thomas Allan – Der Mann für den Boden

Position: Kommandeur, Joint Task Force Bravo (JTF-Bravo)

Thomas Allan kommandiert jene Einheit, die tatsächlich „boots on the ground“ stellt. Die Joint Task Force Bravo, stationiert in Honduras, ist die Schnelle Eingreiftruppe für Lateinamerika. Offiziell: humanitäre Missionen. Tatsächlich: militärische Speerspitze für Interventionen.

Besonders interessant: JTF-Bravo war zwischen 2010 und 2014 logistisch in Operationen rund um Libyen involviert – nicht in der Kampfzone, aber in Bereitstellung von Personal und nachrichtendienstlicher Unterstützung. Die Einheit hat Erfahrung in schnellen Interventionen unter humanitärem Deckmantel.

Allan selbst hat Kampferfahrung im Irak, unter anderem in „special operations“. Er ist ein Praktiker, der weiß, wie man militärische Gewalt unterhalb der Schwelle offener Invasion einsetzt – genau das Libyen-Modell, das Think Tanks für Venezuela empfehlen.

Aktuell hält JTF-Bravo „Bereitschaftsübungen“ ab. Offiziell für Naturkatastrophen. Aber die trainierten Einheiten sind dieselben, die bei einer Venezuela-Intervention zum Einsatz kämen: Luftlandekräfte, Special Forces, schnelle Logistik.

Die Hardware: Was bereits vor Ort ist

Luftwaffe:

  • 10 F-35A Lightning II – Stealth-Flugzeuge zur Zerstörung gegnerischer Luftverteidigung. Einsatzradius: 2.200 km.
  • P-8 Poseidon – Tracking aller Schiffsbewegungen, inklusive chinesischer Öltanker
  • E-3 AWACS – Radar-Dominanz, koordinierte Luftschläge in Echtzeit

Marine:

  • USS George Washington (Flugzeugträger) – abrufbar innerhalb von 48 Stunden
  • Arleigh-Burke-Klasse Zerstörer – Tomahawk-Marschflugkörper
  • Littoral Combat Ships – küstennahe Operationen

Bodentruppen:

  • II Marine Expeditionary Force – 2.000+ Marines, amphibische Landungskapazität

Das Signal: Power Projection, keine Drogenbekämpfung

Man bekämpft keine Drogenbanden mit Stealth-Kampfjets. Man inspiziert keine Schmuggelboote mit Flugzeugträger-Kampfgruppen. Die derzeit vor Venezuela versammelte Militärmacht ist konzipiert für:

  1. Luftüberlegenheit – vollständige Kontrolle des Luftraums binnen Stunden
  2. Maritime Blockade – jedes Schiff stoppen, inspizieren oder versenken
  3. Präzisionsschläge – Zerstörung ausgewählter Ziele ohne Bodeninvasion
  4. Schnelle Intervention – „Schutzeinsatz“ für US-Bürger (der klassische Vorwand)

Das ist die exakte Streitkräftestruktur vor Interventionen im Irak (1991, 2003), Jugoslawien (1999), Libyen (2011) und Syrien (2013/2014). Das Muster wiederholt sich. Und die Kommandeure wissen genau, was sie tun.

Das Drehbuch – Die Atlantic Council Eskalationsleiter

Wenn Think Tanks Kriege schreiben

US-Think Tanks analysieren keine Politik – sie schreiben sie. Was als „strategische Überlegung“ diskutiert wird, landet Monate später als operative Order auf den Schreibtischen von Generälen. Die Papiere des Atlantic Council zu Venezuela sind keine akademischen Fingerübungen. Sie sind Blaupausen. Und sie werden derzeit Stufe für Stufe umgesetzt.

Das brisanteste Dokument trägt den Titel „Two US Policy Options for Venezuela“ – ein Issue Brief des Atlantic Council aus 2024. Auf knapp 30 Seiten beschreibt es eine detaillierte, sechsstufige Eskalationsleiter – mit präzisen Beschreibungen, was auf jeder Stufe geschieht und was als nächster Schritt folgt.

Washington hat diese Leiter bereits betreten. Wir befinden uns aktuell auf Stufe 2. Was folgt, steht schwarz auf weiß. Hier ist die Roadmap.

Stufe 1: Maritime Pressure & Maritime Denial

Status: UMGESETZT

US-Kriegsschiffe positionierten sich knapp außerhalb von Venezuelas Ausschließlicher Wirtschaftszone. Formal in internationalem Gewässer. Faktisch kontrollieren sie jede Bewegung venezolanischer und chinesischer Tanker.

Das Atlantic Council nennt das „faktische Seekontrolle“. Die offizielle Rechtfertigung: „Enhanced Counter-Narcotics Operations“. Der tatsächliche Zweck: Überwachung und potenzielle Störung von Öllieferungen nach China.

Jeder Tanker, der venezolanisches Öl nach Asien transportiert, passiert diese Überwachungszone. Jede Bewegung wird erfasst, jede Route dokumentiert. Die USA wissen exakt, welches Volumen wann wohin fließt, wer kauft, wer in Yuan oder Tether bezahlt. Diese Daten sind die Grundlage für die nächsten Stufen.

Das Atlantic Council schreibt explizit: „Maritime presence to monitor and disrupt critical energy flows.“ Monitor – und disrupt. Das zweite Wort ist entscheidend. Überwachung ist Stufe 1. Störung ist Stufe 3.

Stufe 2: „Escalatory Signaling“ mit Luftüberlegenheit

Status: UMGESETZT

Im September 2025 verlegte das Pentagon zehn F-35A Stealth-Kampfjets nach Südamerika. Offiziell zur „Unterstützung regionaler Sicherheit“. Faktisch als unmissverständliches Signal: Wir können euren Luftraum jederzeit kontrollieren.

F-35 sind High-Tech-Waffensysteme zur Zerstörung gegnerischer Luftverteidigung. Venezuela verfügt über russische S-300-Systeme und Su-30-Jets – respektabel für lateinamerikanische Verhältnisse. Gegen F-35, kombiniert mit AWACS und elektronischer Kriegsführung, wären sie binnen Stunden neutralisiert.

Das Atlantic Council nennt dies „escalatory signaling“ – Eskalationssignalisierung. Der Zweck ist nicht zu bombardieren, sondern zu zeigen, dass man es könnte. Jederzeit. Und dass Venezuela militärisch vollkommen unterlegen ist.

Die Think-Tank-Papiere: „The deployment of advanced air assets demonstrates capability to degrade Venezuelan air defenses and command-and-control infrastructure without initiating hostilities.“ Ohne Feindseligkeiten zu beginnen – aber mit unmissverständlicher Drohung.

Begleitend wurden P-8 Poseidon und E-3 AWACS in die Region verlegt. Zusammen schaffen diese Systeme vollständige Radar-Dominanz. Jedes venezolanische Militärflugzeug, jedes Schiff wird in Echtzeit erfasst.

Das ist Vorbereitung auf Luftkrieg. Alle Beteiligten wissen das. Diese Stufe wurde im Oktober 2025 abgeschlossen.

Stufe 3: „Targeted Maritime Interdiction Operations“ – Blockade light

Status: NOCH NICHT AKTIV – ABER VORBEREITET

Hier wird es kritisch. Stufe 3 ist der Wendepunkt. Der Rubikon.

Das Atlantic Council nennt diese Phase „Targeted Maritime Interdiction Operations“ – gezielte maritime Unterbrechungsoperationen. Klartext: Eine Blockade, ohne sie Blockade zu nennen. Denn nach internationalem Seerecht ist eine Blockade ein Kriegsakt. Was beschrieben wird, ist rechtlich eine Blockade – nur anders gerahmt.

Wie würde das konkret aussehen?

US-Kriegsschiffe würden Tanker stoppen, die venezolanisches Öl nach China transportieren. Offizieller Vorwand: „Verdacht auf Drogenschmuggel“ oder „Sanktionsverletzung“. Die Schiffe würden „inspiziert“. Die Inspektionen dauern Stunden oder Tage. Verzögerungen häufen sich. Versicherungen erhöhen Prämien. Chinesische Käufer weichen auf Alternativen aus.

Das Ergebnis: Venezolanische Ölexporte brechen ein. Nicht durch offizielle Blockade, sondern durch systematische Behinderung. Der Effekt ist identisch. Die völkerrechtliche Verantwortung bleibt diffus.

Das Atlantic Council explizit: „Political pressure via choke points… maritime interdiction operations would increase costs for Russia, disrupt yuan/Tether transactions, and reduce oil flow to China.“ Man stört Chinas Energieversorgung, ohne offiziell Krieg zu führen.

Warum ist das noch nicht passiert?

Weil dieser Schritt irreversibel ist. Sobald die USA chinesische Tanker stoppen, reagiert Beijing. China könnte:

  • Seine Marine zum Schutz der Tanker schicken
  • Wirtschaftliche Vergeltung einleiten
  • Venezuela militärisch massiv aufrüsten
  • Russland und Iran um Unterstützung bitten

Stufe 3 ist der Punkt, an dem aus einem regionalen Konflikt ein globaler wird. Deshalb wird diese Stufe vorbereitet, aber noch nicht aktiviert. Washington wartet auf den richtigen Moment – oder den richtigen Vorwand.

Die Think-Tank-Diskussionen klassifizieren dies als „high-impact, moderate-risk“. High Impact – weil es Chinas Energieversorgung direkt trifft. Moderate Risk – weil man glaubt, dass China nicht militärisch reagieren wird.

Diese Wette könnte falsch sein.

Stufe 4: „Strike Options“ – Präzisionsschläge

Status: KRIEGSSPIELSZENARIEN LAUFEN

Falls Stufe 3 nicht den gewünschten Effekt erzielt – oder falls Venezuela oder China militärisch reagieren – folgt Stufe 4. Hier wird aus Druck direkte Gewalt.

Die Think-Tank-Papiere listen präzise auf, welche Ziele bei „begrenzten Luftschlägen“ angegriffen würden:

Primäre Ziele:

  • Radaranlagen (Blendung der Luftverteidigung)
  • Luftwaffenstützpunkte (Eliminierung venezolanischer Jets am Boden)
  • Küstenraketenstellungen (Sicherung maritimer Operationen)
  • Kommando- und Kontrollknoten (Lähmung militärischer Koordination)

Die Rechtfertigung liefert das Atlantic Council: „To ensure the safety of US forces conducting counter-narcotics operations.“ Dieselbe Formel wie 2011 für Libyen, 1999 für Serbien, 2003 für Irak.

Man greift an, um „US-Personal zu schützen“. Der Angriff wird als „defensiv“ gerahmt – auch wenn er präemptiv erfolgt.

Die Papiere betonen: „Limited strikes, not regime change operations.“ Begrenzte Schläge, keine Regime-Change-Operationen. Man zerstört militärische Fähigkeiten. Das Regime soll geschwächt werden, der Sturz soll „organisch“ erfolgen – durch internen Druck, Militärputsch, ökonomischen Kollaps.

Ob das funktioniert, ist fraglich. Libyen sollte auch ein „begrenzter Einsatz“ werden. Es endete mit Gaddafis Tod und einem zehnjährigen Bürgerkrieg.

Stufe 5: „Regime Pressure“ – Libyen light

Status: STRATEGISCHES ENDZIEL

Das Atlantic Council: „If Maduro escalates, the United States has the capability to degrade his air power, cripple his command-and-control systems, and force regime negotiation from a position of overwhelming strength.“

Das ist das Serbien-1999- und Libyen-2011-Modell: Luftüberlegenheit nutzen, um das Regime handlungsunfähig zu machen. Keine Bodeninvasion. Aber auch kein funktionierendes venezolanisches Militär mehr.

Das Kalkül: Wenn Maduros Generäle sehen, dass ihre Luftwaffe zerstört, ihre Kommunikation zusammengebrochen, ihre Kommandostrukturen zerschlagen sind – werden sie nicht mehr für ihn kämpfen. Sie werden verhandeln. Oder putschen.

Die Think Tanks gehen davon aus, dass das venezolanische Militär pragmatisch-opportunistisch ist. Dass Generäle überlaufen, wenn der Wind sich dreht. Dass ein „Übergangsregime“ aus eben diesen Generälen gebildet werden kann.

Ob das realistisch ist, sei dahingestellt. Maduro hat zwanzig Jahre Machtkampf überlebt, mehrere Putschversuche, jahrelange Sanktionen. Aber das ist die Wette in Stufe 5.

Stufe 6: „Partner Deployment“ – Die regionale Koalition

Status: DIPLOMATISCHE VORBEREITUNG LÄUFT

Die letzte Stufe ist Internationalisierung. Keine US-Alleinaktion, sondern eine „Koalition der Willigen“ – wie im Irak, wie in Libyen. Das schafft multilaterale Legitimität und verteilt Kosten.

Die Think-Tank-Papiere nennen potenzielle Partner:

Kolumbien: Direkter Nachbar, militärisch fähig, zweitgrößte Armee Lateinamerikas.

Brasilien: Größte Regionalmacht, aber politisch ambivalent. Washington könnte wirtschaftlichen Druck ausüben.

Niederlande: Kontrolliert Aruba und Curaçao, strategische Inseln nahe Venezuela.

Frankreich: Kontrolliert Französisch-Guayana, direkt an der venezolanischen Grenze.

Das Modell ist Libyen 2011: Die USA führen, NATO-Partner unterstützen, regionale Akteure legitimieren. Diplomatische Vorbereitungen laufen bereits.

Das entscheidende Zitat: China ist das Ziel

All das – sechs Stufen, minutiös geplant – ergibt nur Sinn, wenn man versteht, dass es nie um Venezuela ging. Das Atlantic Council schreibt es glasklar:

„Maritime dominance can put China’s energy lifeline at risk. A crisis around Venezuela provides strategic leverage against Beijing at relatively low political cost.“

Chinas Energie-Lebensader gefährden. Strategischer Hebel gegen Beijing. Zu relativ niedrigen politischen Kosten.

Venezuela ist der Druckpunkt. China ist das Ziel. Der Petrodollar ist das Motiv.

Maduro ist nur das Mittel. Wenn er fällt, wird ein neues Regime installiert, das Dollar akzeptiert. Chinas Ölzugang wird unterbrochen. Und Washington demonstriert: Wer das Petrodollar-System umgeht, zahlt den Preis.

Die Selbsterfüllende Prophezeiung

Das Perfide: Diese Think-Tank-Papiere beschreiben den Konflikt nicht nur – sie erschaffen ihn. Wenn chinesische Strategen im Pekinger Verteidigungsministerium Atlantic Council-Papiere lesen, in denen steht, wie man „Chinas Energie-Lebensader durchschneidet“, reagieren sie. Sie verstärken militärische Präsenz. Sie rüsten Venezuela auf.

Das wiederum bestätigt in Washington: „China ist aggressiv. China bedroht unsere Interessen. Wir müssen härter vorgehen.“

Die Spirale dreht sich weiter. Die Think Tanks schreiben keine neutrale Analyse. Sie schreiben ein Drehbuch. Und alle Beteiligten spielen ihre Rolle.

Wo stehen wir jetzt?

Stufe 1: Aktiv seit Monaten
Stufe 2: Abgeschlossen im Oktober 2025
Stufe 3: Vorbereitet – das ist der nächste Schritt
Stufe 4-6: In Planung, in Kriegsspielen durchgespielt

Wenn Stufe 3 aktiviert wird – wenn US-Schiffe beginnen, chinesische Tanker zu stoppen – ist der Rubikon überschritten. Danach wird die Eskalation nahezu automatisch. Ein Zwischenfall. Eine Überreaktion. Ein „defensiver“ Schlag. Und wir sind in Libyen 2.0.

Die Libyen-Parallele – Mustererkennung

Geschichte wiederholt sich. Nicht zufällig.

Es gibt eine Formel für amerikanische Interventionen im 21. Jahrhundert, entwickelt in Jugoslawien 1999, verfeinert in Afghanistan 2001, eskaliert im Irak 2003, perfektioniert in Libyen 2011. Und sie wird jetzt, 2025, für Venezuela reaktiviert.

Die Formel hat sechs Elemente:

  1. Humanitärer/sicherheitspolitischer Vorwand
  2. Schrittweise militärische Positionierung
  3. Wirtschaftliche Strangulation
  4. Mediale Dämonisierung des Regimes
  5. Begrenzte Luftschläge (keine Bodeninvasion)
  6. Regime-Kollaps durch internen Druck

Venezuela 2025 folgt diesem Muster mit erschreckender Genauigkeit. Nicht weil dieselben Personen beteiligt sind, sondern weil dieselben institutionellen Mechanismen, strategischen Doktrinen und finanziellen Interessen am Werk sind.

Libyen 2011 ist der Präzedenzfall. Hier ist, wie genau die Parallelen verlaufen.

Dann: Libyen 2011

Der Vorwand: Schutz von Zivilisten

Im Februar 2011 brachen in Libyen Proteste gegen Gaddafi aus. Die Reaktion war brutal – aber nicht außergewöhnlich brutal verglichen mit Ägypten, Syrien, Bahrain. Aber Libyen wurde zum Ziel.

Die Begründung: „Responsibility to Protect“. UN-Sicherheitsratsresolution 1973 autorisierte eine Flugverbotszone und „alle notwendigen Maßnahmen“ zum Schutz von Zivilisten. Das klang humanitär. Das klang begrenzt.

Die Realität: Regime Change

Innerhalb von Wochen wurde daraus ein umfassender Luftkrieg zur Zerstörung von Gaddafis Militär. NATO-Bomber griffen Truppenkonzentrationen, Kommandozentralen, Regierungsgebäude, Gaddafis Konvois an.

Das Ziel war nicht Schutz. Das Ziel war Sturz.

Das Muster:

  1. Maritime Blockade light
  2. Luftüberlegenheit binnen 48 Stunden
  3. Begrenzte Schläge eskalierten zu systematischer Bombardierung
  4. Keine Bodeninvasion, aber massive Rebellenunterstützung
  5. Regime-Kollaps: Gaddafi gefangen, ermordet; Staat zerfällt

Das Ergebnis: Katastrophe

Libyen ist heute ein zerfallener Staat. Drei konkurrierende Regierungen. Bürgerkrieg. Migrationskrise. ISIS. Sklavenmärkte. Zehn Jahre Chaos.

Für Interventionsbefürworter war es ein „Erfolg“ – weil Gaddafi weg war. Dass Libyen als funktionierender Staat aufhörte zu existieren, war „bedauerlich“, aber nicht das primäre Anliegen.

Jetzt: Venezuela 2025

Der Vorwand: Drogenbekämpfung

Die offizielle Begründung: Bekämpfung von Drogenkartellen und transnationaler Kriminalität. Tren de Aragua, venezolanische Schmuggler, Bedrohung der US-Grenzen.

Die Realität: Petrodollar-Verteidigung und China-Eindämmung

Es geht nicht um Drogen. Es geht um:

  • Venezuelas Ölverkäufe in Yuan und Tether
  • Chinas Energiesicherheit
  • Die Bedrohung des Petrodollar-Systems
  • Geopolitische Eindämmung Chinas in Lateinamerika

„Drogenbekämpfung“ ist der humanitäre Vorwand 2.0. Die Funktion ist identisch: Eine Rechtfertigung schaffen, die innenpolitisch verkaufbar ist.

Das Muster (bereits im Gang):

  1. Maritime Präsenz: 4. Flotte positioniert
  2. Luftüberlegenheit: F-35 verlegt
  3. Wirtschaftliche Strangulation: Jahrelange Sanktionen verschärft
  4. Mediale Dämonisierung: Maduro als Diktator, Narco-Staat, China-Proxy
  5. Begrenzte Schläge: Vorbereitet
  6. Regime-Druck: Das strategische Endziel

Die Parallelen sind nicht ungefähr. Sie sind exakt.

Die strukturellen Gemeinsamkeiten

  1. Das „Kein-Krieg“-Narrativ

Libyen 2011: „Das ist keine Invasion. Das ist eine begrenzte Operation zum Schutz von Zivilisten.“

Venezuela 2025: „Das ist keine Intervention. Das ist Drogenbekämpfung.“

In beiden Fällen wird vermieden, es „Krieg“ zu nennen. Denn Krieg erfordert Kongresszustimmung. Aber „humanitäre Operationen“ oder „Sicherheitsmaßnahmen“? Die kann der Präsident autorisieren. Das ist rechtliche Strategie.

  1. Die maritime Komponente

Libyen 2011: NATO-Schiffe verhängten eine De-facto-Seeblockade. Offiziell „Waffenembargo“. Faktisch Kontrolle aller Schiffsbewegungen.

Venezuela 2025: Die 4. Flotte kontrolliert die Gewässer. Offiziell „Counter-Narcotics“. Faktisch Überwachung aller Öltanker nach China.

Die Methode ist identisch: Man kontrolliert das Meer, ohne es formell Blockade zu nennen.

  1. Die Luftüberlegenheit als Druckmittel

Libyen 2011: Binnen 48 Stunden zerstörte die NATO Libyens Luftverteidigung. Gaddafis Jets am Boden zerstört. Radarsysteme ausgeschaltet. Kommunikation gelähmt. Das Ziel war, Libyen wehrlos zu machen.

Venezuela 2025: Die F-35-Verlegung dient demselben Zweck. Venezuelas S-300-Systeme und Su-30-Jets sind respektabel. Aber gegen F-35, P-8 Poseidon und AWACS nutzlos.

Das Signal: Wir können euren Luftraum jederzeit neutralisieren. Ihr seid militärisch bereits besiegt.

  1. Die „Keine-Bodentruppen“-Zusage

Libyen 2011: Obama versprach: „Keine amerikanischen Bodentruppen.“ Das stimmte – technisch. Aber es gab Special Forces, CIA-Operatives, Private Contractors, massive Waffenlieferungen an Rebellen.

Venezuela 2025: Trump wird dasselbe versprechen. Und es wird technisch korrekt sein. Aber: JTF-Bravo steht bereit, Special Forces sind in der Region, Private Contractors in den Startlöchern, Waffenlieferungen an Opposition laufen.

Das ist das Libyen-Modell. Keine offene Besatzung. Aber maximale Destabilisierung.

  1. Die UN-Umgehung

Libyen 2011: Die USA hatten UN-Resolution 1973. Aber die Resolution autorisierte nur Flugverbotszone und Zivilschutz. Nicht Regime Change. Washington ignorierte das. Die Mission wurde „gedehnt“.

Venezuela 2025: Es wird keine UN-Resolution geben. China und Russland würden im Sicherheitsrat ein Veto einlegen. Also wird Washington andere Rechtfertigungen finden: „Selbstverteidigung“, „Verteidigung regionaler Partner“, „Authorization for Use of Military Force“ (AUMF).

Das ist rechtlich dünner als Libyen. Aber völkerrechtliche Legitimität war noch nie das primäre Anliegen.

Die entscheidenden Unterschiede – warum Venezuela gefährlicher ist

Unterschied 1: Die Großmacht-Dimension

Libyen 2011: Gaddafi war international isoliert. Russland und China protestierten – aber taten nichts.

Venezuela 2025: Venezuela hat China als größten Investor (60 Milliarden Dollar), Russland als militärischen Partner, Iran als Verbündeten, Kuba als Unterstützer.

Wenn die USA angreifen, reagiert Beijing. China könnte seine Marine zum Schutz von Tankern schicken, wirtschaftliche Vergeltung einleiten, Venezuela militärisch aufrüsten. Das Risiko einer Großmacht-Konfrontation ist real. In Libyen gab es dieses Risiko nicht.

Unterschied 2: Die geografische Nähe

Libyen 2011: 6.000 Kilometer von den USA entfernt. Für die US-Öffentlichkeit eine ferne Krise.

Venezuela 2025: 2.000 Kilometer von Florida entfernt. Eine Eskalation hätte sofortige Auswirkungen: Flüchtlingswelle in die USA (Millionen Venezolaner), Destabilisierung Kolumbiens und Brasiliens, Energiepreisschocks, Drogenschmuggel-Explosion.

Unterschied 3: Das Petrodollar-Motiv

Libyen 2011: Gaddafi plante eine goldgedeckte panafrikanische Währung – eine theoretische Bedrohung, aber nicht akut.

Venezuela 2025: Venezuela wickelt bereits 85% seiner Ölverkäufe außerhalb des Dollars ab. In Yuan. In Tether. Das ist Realität. Das ist eine akute Bedrohung für die Petrodollar-Hegemonie. Die Dringlichkeit ist höher. Der Druck auf Washington größer.

Unterschied 4: Die militärische Stärke

Libyen 2011: Libyens Militär war veraltet, schlecht gewartet, demoralisiert. Die NATO zerstörte es binnen Tagen.

Venezuela 2025: Venezuelas Militär hat russische S-300-Systeme, Su-30- und Su-35-Jets, chinesische Drohnen, kubanische und russische Militärberater, erfahrene Spezialkräfte, Guerilla-Milizen.

Ein Luftkrieg wäre schnell gewonnen. Aber ein Stabilisierungsversuch? Das wäre Irak 2.0 – nicht Libyen 2.0.

Das Libyen-Syndrom: Was nach dem „Erfolg“ kommt

Libyen nach Gaddafi:

  • Drei konkurrierende Regierungen
  • Anhaltender Bürgerkrieg (2011-heute)
  • ISIS nutzte das Chaos
  • Migrationskrise
  • Sklavenmärkte
  • Russland und Türkei füllten Machtvakuum

Gaddafi war weg. Aber Libyen als Staat existiert nicht mehr. Für die Libyer war die Intervention eine Katastrophe.

Venezuela nach Maduro?

Die Think Tanks fantasieren von einem „demokratischen Übergang“. Die Realität wird anders aussehen:

  • Machtkampf zwischen Militärfraktionen (nicht alle Generäle sind pro-USA)
  • Guerilla-Widerstand (chavistische Milizen, FARC-Reste)
  • Regionale Destabilisierung
  • Humanitäre Katastrophe (Millionen Flüchtlinge, Hungersnot)
  • Geopolitischer Wettbewerb (China, Russland, Kuba kämpfen um Einfluss)

Venezuela hat 28 Millionen Einwohner. Libyen hatte 6 Millionen. Die Katastrophe wäre viermal größer.

Die selbsterfüllende Prophezeiung 2.0

Die Libyen-Analogie ist nicht nur Analyse. Sie ist Warnung, die zur Handlungsanleitung wird.

In Washington liest man: „Libyen funktionierte. Gaddafi ist weg. Wir haben keine Bodentruppen verloren. Es war ‚sauber‘.“

In Beijing liest man: „Libyen war ein NATO-Angriff unter humanitärem Vorwand. Gaddafi vertraute dem Westen, gab Atomwaffen auf – und wurde gestürzt und ermordet. Wir dürfen nicht zulassen, dass Venezuela dasselbe Schicksal erleidet.“

Also rüstet China Venezuela auf. Also zieht China rote Linien. Das bestätigt in Washington: „China ist aggressiv. Wir müssen handeln.“

Der Kreislauf dreht sich weiter. Die Libyen-Parallele ist Teil der Eskalationsdynamik heute.

Fazit – Die Uhr tickt

Alles liegt offen. Und trotzdem geschieht es.

Venezuela wird in aller Öffentlichkeit vorbereitet. Die Think Tanks veröffentlichen ihre Papiere. Die Militärkommandeure werden benannt. Die Eskalationsleiter liegt schwarz auf weiß vor. Die historische Parallele ist offensichtlich.

Und trotzdem geschieht es.

Das ist keine Verschwörung. Das ist die Logik von Macht, Geld und geopolitischem Wettbewerb – transparent dokumentiert, öffentlich diskutiert, strukturell scheinbar unaufhaltbar.

Was wir wissen

Die Kommandeure sind in Position:

  • General Laura J. Richardson (SOUTHCOM)
  • Konteradmiral James Aiken (4. Flotte)
  • Generalleutnant Michael T. Plehn (SOUTHCOM Vize)
  • Konteradmiral Thomas Allan (JTF-Bravo)

Die Hardware ist verlegt:

  • 10 F-35 Strike-Fighter
    1. Flotten-Trägergruppe
  • P-8 Poseidon, AWACS
  • II Marine Expeditionary Force (2.000+ Marines)

Die Eskalationsleiter ist definiert:

  • Stufe 1: Maritime Pressure AKTIV
  • Stufe 2: Air Superiority Signaling AKTIV
  • Stufe 3: Maritime Interdiction VORBEREITET
  • Stufe 4: Precision Strikes GEPLANT
  • Stufe 5: Regime Pressure STRATEGISCHES ZIEL
  • Stufe 6: Partner Deployment DIPLOMATISCH VORBEREITET

Das Libyen-Muster wiederholt sich:

  • Humanitärer Vorwand (Drogenbekämpfung statt Zivilschutz)
  • Maritime Blockade light
  • Luftüberlegenheit zur Druckausübung
  • Keine offizielle Kriegserklärung
  • Begrenzte Schläge statt Bodeninvasion
  • Regime-Druck durch militärische Zerstörung

Das wahre Ziel ist China:

  • Venezuela liefert 85% seines Öls nach China
  • Transaktionen in Yuan und Tether
  • China hat $60 Milliarden investiert
  • Atlantic Council explizit: „Maritime dominance can put China’s energy lifeline at risk“

Wo wir jetzt stehen

Die ersten beiden Stufen der Eskalationsleiter sind abgeschlossen. Die maritime Präsenz ist etabliert. Die Luftüberlegenheit ist demonstriert. Die F-35 sind verlegt. Die 4. Flotte kontrolliert die Gewässer. Die Task Force ist aktiviert.

Wir befinden uns in der Wartephase zwischen Stufe 2 und Stufe 3.

Stufe 3 – Maritime Interdiction Operations – ist der Wendepunkt. Wenn US-Kriegsschiffe beginnen, chinesische Öltanker zu stoppen, ist der Rubikon überschritten. Danach wird die Eskalation nahezu automatisch.

Was als Nächstes kommt

Interventionen brauchen Vorwände. Zwischenfälle – echt oder inszeniert. Ein „Drogen-Zwischenfall“. Ein „humanitärer Vorfall“. Ein „China-Zwischenfall“. Ein „regionaler Zwischenfall“.

Der Zeitrahmen: 60-90 Tage

Warum? Politischer Druck wächst. Trump steht unter Druck, „Ergebnisse“ zu liefern. Die Streitkräfte sind verlegt. Die Think-Tank-Papiere sind publiziert. China wird stärker in der Region. Je länger man wartet, desto schwieriger wird Intervention.

Das Fenster ist offen. Und es schließt sich.

Die kritischen Fragen

Wird China militärisch reagieren?

Washington wettet darauf, dass Beijing nicht für Venezuela einen direkten Konflikt riskiert. Diese Wette könnte falsch sein. China hat erklärt, dass Energiesicherheit ein Kerninteresse ist. Wenn die USA Chinas Ölversorgung direkt angreifen, könnte Beijing gezwungen sein zu reagieren.

Wenn China reagiert, wird aus einer regionalen Krise eine globale.

Was passiert mit den Menschen in Venezuela?

In all den Think-Tank-Papieren kommen die 28 Millionen Venezolaner kaum vor. Wenn die USA intervenieren: Millionen werden fliehen, Hunderttausende könnten sterben, das Land wird zerstört, jahrzehntelanger Wiederaufbau – wenn überhaupt.

Libyen hatte 6 Millionen Einwohner. Venezuela hat 28 Millionen. Die Katastrophe wäre viermal größer.

Die Historiker-Perspektive

In zwanzig Jahren werden Historiker schreiben:

„Es war alles dokumentiert. Die Think-Tank-Papiere lagen vor. Die militärische Positionierung war öffentlich. Die historische Parallele war offensichtlich. Warnungen gab es zuhauf.

Und trotzdem geschah es.

Weil die strukturellen Kräfte – der militärisch-industrielle Komplex, die Petrodollar-Verteidigung, der geopolitische Wettbewerb mit China – stärker waren als jede Warnung.“

Die unbeantwortete Frage

Aber die Geschichte ist noch nicht geschrieben.

Stufe 3 ist noch nicht aktiviert. Die Tanker werden noch nicht gestoppt. Der Rubikon ist noch nicht überschritten.

Es gibt ein Zeitfenster. Und es ist klein.

Wer stoppt es?

Nicht die Think Tanks. Nicht die Rüstungskonzerne. Nicht die Politiker. Nicht die Medien.

Die Öffentlichkeit. Die Zivilgesellschaft. Diejenigen, die Fragen stellen. Die Zusammenhänge aufzeigen. Die Transparenz schaffen.

Und – vielleicht – einzelne Entscheidungsträger, die den Mut haben, „Nein“ zu sagen.

Die Geschichte zeigt: Das ist selten.

Aber nicht unmöglich.

Der finale Satz

Die Kommandeure sind in Position.

Die Hardware ist verlegt.

Die Eskalationsleiter ist definiert.

Das Libyen-Muster wiederholt sich.

Und die Uhr tickt.

Die Frage ist nicht mehr: Wird Washington in Venezuela intervenieren?

Die Frage ist: Wann – und wer zahlt den Preis?

Die Antwort wird in den kommenden 60-90 Tagen entschieden.

Im zweiten Teil dieser Analyse untersuchen wir, wer genau von dieser Intervention profitiert, welche Think Tanks die strategischen Blaupausen liefern, und wie das Geld von Rüstungskonzernen und Energielobbys zu den Politikern fließt, die die Eskalation vorantreiben.

 

Quellenverzeichnis – Teil 1

I. MILITÄRISCHE KOMMANDOSTRUKTUREN & EINSÄTZE

US Southern Command (SOUTHCOM)

US Fourth Fleet Operations

Joint Task Force Bravo

F-35 Deployment & Counter-Narcotics Task Force

  • S. Air Force: „F-35A Lightning II Fighters Deploy to Support SOUTHCOM Operations“ (September 2025)
    https://www.af.mil/News
  • S. Marine Corps: „II Marine Expeditionary Force Activates Enhanced Counter-Narcotics Task Force“ (August 2025)
    https://www.marines.mil/News
  • Reuters: „US deploys stealth fighters near Venezuela amid drug war escalation“ (15. September 2025)
    https://www.reuters.com
  • Associated Press: „Pentagon enhances Caribbean presence with new anti-drug task force“ (22. August 2025)
    https://apnews.com

II. THINK TANK PUBLIKATIONEN

Center for Strategic and International Studies (CSIS)

Atlantic Council

Heritage Foundation

American Enterprise Institute (AEI)

Council on Foreign Relations (CFR)

RAND Corporation

III. VENEZUELA – ÖL, CHINA, PETRODOLLAR

Ölexporte & Yuan/Tether-Handel

Chinesische Investitionen

Petrodollar-System & Geopolitik

IV. LIBYEN 2011 – HISTORISCHE PARALLELE

UN-Resolution 1973 & NATO-Intervention

Libyen nach Gaddafi

Migrationskrise & Sklavenmärkte

V. AKTUELLE BERICHTERSTATTUNG VENEZUELA-KRISE

Militärische Zwischenfälle

  • Associated Press: „US strike sinks Venezuelan boat, 11 dead in Caribbean incident“ (2. September 2025)
    https://apnews.com
  • Reuters: „Trump threatens to shoot down Venezuelan jets approaching US warships“ (8. September 2025)
    https://www.reuters.com/world/americas
  • Military Times: „SOUTHCOM confirms rules of engagement allow ‚defensive strikes‘ in drug interdiction“ (12. September 2025)
    https://www.militarytimes.com

Venezuela-Sanktionen

Maduro-Regime & Opposition

VI. GEOPOLITISCHE ANALYSE

China in Lateinamerika

Russland & Iran – Venezuela-Beziehungen

VII. MILITÄRHISTORISCHE VERGLEICHE

Panama 1989 & Grenada 1983

  • S. Army Center of Military History: „Operation Just Cause: The Invasion of Panama, December 1989″
    https://history.army.mil
  • National Security Archive: „The Invasion of Grenada, October 1983″ (Declassified Documents)
    https://nsarchive.gwu.edu

Serbien 1999 (Kosovo-Krieg)

Der Artikel erschien erstmals auf Englisch bei Michael Hollister.

Michael Hollister

Michael Hollister analysiert seit vielen Jahren die globalen Machtstrukturen hinter Politik und Wirtschaft. Sein Schwerpunkt liegt auf geopolitischen Strategien, einflussreichen Netzwerken und den historischen Wurzeln heutiger Konflikte. Seine Analysen veröffentlicht er zweisprachig – auf Deutsch und Englisch – unter www.michael-hollister.com
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77 Kommentare

    1. Der Artikel macht deutlich wie wenig ein Präsident in den USA zu sagen hat und wie viel die sogenannten „Think Tanks“. Egal welcher Präsident am Ruder ist, und sei es ein Quertreiber wie Trump, der sich zumindest verbal dem deep State widersetzt, am Ende machen sie alle mit.
      Nur wird es bald nicht mehr möglich sein, dass hohe Lied auf Demokratie, Souveränität und Menschenrechte zu dudeln, wenn man derartige Manipulationen in aller Öffentlichkeit produziert.

      Und dann besteht natürlich noch die Gefahr für die weisen Think-Tankianer, dass sie mal wieder einen viel zu großen Schluck aus der Pulle Hybris und Wunschdenken genommen haben. Der Fortgang in den Ukraine ist kein gutes Omen für diese Leute.

      1. > Der Fortgang in den Ukraine ist kein gutes Omen für diese Leute.

        Der Keil zwischen Nato-Europa und Russland sitzt noch tiefer als zu Zeiten des Kalten Kriegs.
        Der militärisch-industrielle Komplex macht große Umsätze.
        Die EU als wirtschaftlicher Konkurrent ist lahmgelegt und wetteifert um US-LNG.

        Zwar sitzt die Nato nicht offiziell in Kiew, aber Schweden und Finnland sind mit wehenden Fahnen dem Rattenfänger hinterher gelaufen.
        Jetzt, wo selbst Nato-Medien über die Niederlage schreiben, haben sich die USA vordergründig bereits aus der vorderen Kampflinie der Kriegsunterstützer vzurückgezogen und treten als Friedensstifter auf. Die Nato-Europäer sind mit dem gleichen Kampfgeist beseelt wie zur Zeit der ersten Trump-Präsidentschaft und tun so, als müssten sie nur 3 weitere Jahre durchhalten und dann käme wieder ein Blob-Präsident, der die Nato liebt und öffentlich so zu tun bereit ist, als hätten die Nato-Europäer auch was zu sagen.

  1. Putin sprach seit 2022 von einem Zeitfenster, die Uhr läuft nämlich Ab für die alte Kanonenbootdiplomatie. Wenn Venezuela die gleiche Verteidigungsmöglichkeit hat, wie sie der Ukraine zu Verfügung steht, dann sieht es einfach schlecht aus für die maritime US-Invasion.

  2. …bischen viel Redundanz im Text, aber hochinteressanter Artikel!

    Es hängt jetzt viel von China ab. Intervenieren sie zugunsten Venezuelas, haben wir einen netten kleinen Weltkrieg. Es sei denn, die USA geben klein bei. Läßt China den Angriff zu, geht es wieder in Richtung US-Dominanz, was keiner haben wollen kann. Und was China im Sinne einer alternativen, multipolaren Ordnung und Brics eigentlich nicht zulassen kann.

    Vertrackte Situation…

    1. China wird Waffen liefern, aber verdeckt, wird dies öffentlich abstreiten.
      Aber China wird keine Kriegsschiffe schicken. Die chinesische Marine ist dazu nicht ausgerüstet. Sie ist nur zur Verteidigung chinesischer Interessen im südchinesischen Meer da.
      Da wahrscheinlich die USA den Krieg gewinnt und dafür hoffentlich einen hohen Preis bezahlen müssen, wird sich China andere Lieferanten für sein Öl suchen, vor allen Russland, da ist der Tranportweg sicher.
      Da ein Angriff der US auf dennIran droht und Chins das weiß, wird das Land wahrscheinlich etwas mehr Ök bei den arabischen Ölmonarchien einkaufen. Wir haben auf den Weltmärkten ein Überangebot an Öl, was die Preise drückt.

      Meine verwegene Theorie: um diese Lage weiß die chinesische Führung schon sehr lange. Das chinesische Volk aber ist nicht kriegsbereit, genießt den hart erarbeiteten bescheidenen Wohlstand. Die sehr harten Coronamaßnahmen in China waren eine „innere Mobilmachung“. Interessant auch, das China nie den westlichen mRNA- Impfstoff gekauft hat.

      1. Ich hätte da eine verwegene Idee, weiß aber nicht, ob sie realistisch ist, da mir jegliche Einblicke in China fehlen:

        China könnte doch (in diskreter Zusammenarbeit mit RU) gewissermaßen den Spieß umdrehen und genau das tun, was EU+USA mit Ukraine gemacht haben – nämlich Venezuela als Rammbock gegen die USA zu nutzen und mit permanenten – diesmal – überlegenen Waffenlieferungen die USA zu schwächen. Könnte es tatsächlich sein, daß die USA einen giftigen Köder geschluckt haben???

        Wäre schön, wenn Sie Ihre Eischätzung geben könnten.

        1. Liebe Luisa, china und Russland verfügen beide nicht über eine entsprechend leistungsfähige weltweit operierende Marine. Auch ein der USA ebenbürtiges Netz an Militärischen Stützpunkten ist nicht vorhanden.
          Wie sollten die Warenströme sicher und unbemerkt nach Venezuela gelangen?
          Es würde genau das passieren, was den 2 Öltankern vor der türkischen Küste geschah!
          Im übrigen glaube ich nicht, das die Weltsicht der Russen oder der Chinesen auch nur annähernd so zynisch ist, wie die der US Amerikaner.
          Ich halte es für wahrscheinlicher, das den Amerikanern ihr eigenes Hiroshima bevorsteht. Das Versenken eines Flugzeugträgers durch eine einzelne Anti Schiffs Kinzal, abgefeuert von einer SU 30 wäre ein Schockmoment. Ich denke das in den russischen Think Tanks seit einiger Zeit an diesem Scenario gebastelt wird.
          1. es träfe keine Unschulf´digen
          2. Der Schaden wäre auf See verkraftbar
          3. es würde kein Nato Fall entstehen

        2. @Flinten-Luisa
          „Wäre schön, wenn Sie Ihre Eischätzung geben könnten.“

          Meine Einschätzung findest du unter @Flinten-Naomi 2 Kommentare tiefer…

    2. China wird wie immer gar nichts tun, ebenso Russland.
      Die Geschäfte gehen vor, wir haben es schon zu oft gesehen.
      Die feigen Chinesen sind es gewohnt sich freizukaufen und zu tun als wenn nichts wäre., auch in diesem Fall.

  3. Endlich reagiert Overton mal und stellt die Bedrohungslage um Venezuela dar. Den „Demokraten“ hier, die die Geopolitik ausblenden und sich ausschließlich auf die AfD versteifen, ist das egal, haben diese augenscheinliche neue Bedrohung für den Weltfrieden noch gar nicht bemerkt.

    Das ist der eigentliche Skandal!

    Deshalb will Trump Frieden in der Ukraine. Er braucht seine militärischen Ressourcen anderswo.

    Ich wage einen Ausblick. Die US werden Venezuela erledigen, aber dafür einen hohen Preis bezahlen müssen. Wie hoch dieser Preis sein wird, wird darüber entscheiden, ob sich dann die USA/Israel den Iran vorknöpfen. Hoffen wir also, das die Venezolaner gut kämpfen, den Amis große Verluste beibringen, vielleicht sogar einen Flugzeugträger versenken.

    China wird direkt militärisch nicht eingreifen, aber es wird wahrscheinlich Venezuala Waffen liefern und diplomatisch unterstützen. Kriege in fernen Ländern widersprechen völlig der chinesischen Tradition. Das haben sie noch nie getan. Die verschiedenen chinesischen Dynastien führten innere Kämpfe und Kriege gegen feindliche Nachbarreiche. Die Volksrepublik war nur in zwei Kriege verwickelt: den Koreakrieg kurz nach der Staatsgründung und die militärische Strafaktion in Absprache mit den USA 1979 gegen Vietnam. Dieser Überfall auf Vietnam geriet zur Blamage für die chinesische Volksbefreiungsarmee. Vietnam vertrieb den Aggressor mit lokalen Kräften. Daraus zog China seine Lehren und modernisierte die Volksbefreiungsarmee. Der Koreakrieg, ein sehr grausam geführter Krieg, der im Westen in den Köpfen nicht mehr präsent ist, endete unentschieden

    1. @Flinten-Naomi

      „Hoffen wir also, das die Venezolaner gut kämpfen, den Amis große Verluste beibringen, vielleicht sogar einen Flugzeugträger versenken.“

      Merkst du eigendlich nicht, das du den gleichen Müll predigst, wie von der Leyen bezüglich der Ukraine – nur eben umkekehrt? Du bist genau so ein Flintenweib! Und von euch gibt es leider zu viele…
      Und wenn der Shitstorm, den ich jetzt ernte werde, noch so gross ist: Hinter dem Kochtopf seid ihr besser aufgehoben, denn dort richtet ihr weniger Schaden an!

      1. Die Amis stammen von den Cowboys ab, die nur die Sprache des Revolvers kennen. Wenn du zu lieb zu ihnen bist, interpretieren sie dies als Schwäche und machen dich fertig.
        Auf eine groben Klotz gehört ein grober Keil.
        Pazifismus verstehen die Amis nicht.
        Das ist sehr unschön, leider aber Realität.
        Du kannst aber gerne lieb sein und den Trump eine Friedensbotschaft senden. Glaubst du der dich ernst nimmt?

        1. @Flinten-Naomi
          „Auf eine groben Klotz gehört ein grober Keil.“

          Trump geht mir am Allerwertesten vorbei, wie alle Verbalakrobaten aus der Politik!

          Aber bei mir gibt es bislang auch keine sexuellen Defizite, daher benötige ich diese Art von Ersatzbefriedigung nicht.

            1. Habe ich doch: Besagte Defizite aufarbeiten; übrigens nicht nur die sexuellen! Dann bleibt weniger Zeit für verbalen Millitarismus 24/7 hier im Forum…

              Ein ausgiebiger Waldspaziergang lüftet bereits das eigene Ich und gibt sauerstoffdurchflutet andere Hirnareale frei; für Dinge, welche dem eigenen Leben zuträglicher sind.

              1. Was soll dein Gefummel unterhalb der Gürtellinie, ist das hier wirklich angebracht???
                Geh DU mal lieber lüften…!

                Ich teile zwar nicht Naomis Meinung, aber sie darf sich gerne äußern!
                Geschlechterstereotype Drifts sind völlig daneben, sie sagen eine Menge über den Sprecher – hingegen nichts über den Empfänger – aus.

    2. China hat nach und nach alle seine Ziele gegen Vietnam (und die UdSSR) erreicht. Der einzige der das gleich erkannte war Singapurs damaliger Langzeitpräsident und Staatsgründer. Ja, der Feldzug brachte China hohe Verluste, aber das kalkulierten sie ein.
      1. Vietnam hatte kurz vorher einen Pakt incl. Beistand mit Moskau abgeschlossen. Während des Feldzugs gab es keine nennenswerte Hilfe von dort für Hanoi. Peking wollte zeigen dass die SU bereits stagnierte und gleichzeitig ihre Strategie stoppen bis zur Strasse von Malakka vorzustoßen. Sun Tzus Konzept des shi (stoppen und umkehren).
      2. Vietnam mußte sich schrittweise aus Kambodscha zurückziehen.
      3. Vietnam mußte einem Grenzvertrag mit China zustimmen der den Grenzkonflikt beendete.
      Heute haben China und Vietnam gute Beziehungen und der handel floriert.

      mal von diesem Krieg abgesehen einmal ein Hinweis: Während der 60er jahre war die VR China im Norden, im Osten und im Süden (USA/Südvietnam) von potentiellen Feinden umgeben. Da dachte sich Indiens Führung im Westen das wäre eine gute Gelegenheit die Grenzkonflikte im Himalaja zu lösen 1961. Das ging gründlich schief. Aber Mao befahl seinen generälen nur den alten Zustand wieder herzustellen. Dann löste er die Kulturrevolution aus. Aber während dieser Unruhen wagte keine der Frontstaaten etwas gegen Peking zu unternehmen.

      1. Was den kurzen Krieg Chinas gegen Vietnam anbelangt, da bin ich mal ausnahmsweise nicht aufs Chinas Seite. Vietnam grifft in Kambodscha ein, um die Terrorherrschaft roten Khmer zu beenden. Diese verletzten oft die vietnamesische Grenze und massakrierten Vietnamesen. Wenn ihr mal in Vietnam seit, von Saigon euch in Richtung Kambodscha bewegt, könnt ihr immer noch vietnamesische Opfer des Khmer-Terrors sprechen, für die Vietnam Denkmäler errichtet hat.
        Übrigens hat der Westen dann in der UN die Roten Khmer unterstützt und auch mit Waffen versorgt. Westdeutsche Maoisten, die heute hohe Ämter bei den Grünen bekleiden, unterstützen die Steinzeitkommunisten der Khmer Rouge. Sihanuk, Präsident der Khmer-Regierung im Ausland. lebte in Beijing.
        Außenpolitisch hat in der Mao-Zeit China auch viel Mist gebaut und oft die falschen Befreiungsbewegungen unterstützt. Im Gegensatz zu Deutschland hat aber das moderne China aus seinen Fehlern gelernt, sichbrassant nach vorne entwickelt.

  4. Es scheint der verzweifelte Versuch zu sein, den weltweiten Absturz der „Demokratie“ aufzuhalten. Um dort freie Hand zu haben, muss das mit der Ukraine geklärt werden, denn das Thema stört bei der Umsetzung.
    „Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht“. An einen neuen Krug mit besserer Zusammensetzung denken die thinktanks nicht. Der Westen hat fertig, es ist nur noch Verzögerung des Absaufens, leider mit viel Blut und Zerstörung. Mal sehen, wie sich Brasilien und Kolumbien positionieren, aber die scheinen opportunistisch zu reagieren, denn so böse hat der Lula nicht ausgeschaut, als er vdL umarmte, und die ist so eine Art Joker (in einem alten, abgenutzten und knitterischen Spielblatt). Mittelfristig könnte sich das rächen.

  5. Ohne Petro-Dollars droht den USA der finanzielle Untergang. Bevor Venezuela Schule macht muss eine Strafe exerziert werden. Allerdings ist die militär-strategische Lage jetzt schlechter als zuvor.
    China muss nicht Schach spielen, es reicht um Taiwan die Mühle auf und zu zumachen. Die Russen können die Ukraine torpedieren. In der Karibik könnten U-Boote auftauchen über den Nordpool drehen „weiße Schwäne“ ihre Kreise. Der Iran kann seine Raketentruppen aktivieren und Übungen abhalten. Die Huthis blockieren den Suez-Kanal. Wieviele „feindliche“ Aktivitäten kann die US-Armee gleichzeitig verfolgen und handeln. Die Bombardierung der iranischen Atomanlagen haben die Grenzen gezeigt.
    Dazu kommt noch, wie ist die Lage wirklich in Venezuela. Im dümmsten Fall steht V für Vietnam.

  6. Nun ja, China bezieht unter 2 Prozent seines Ölbedarfs aus Venezuela. So dramatisch ist die Lage nicht.

    In Libyen hieß das „Flugverbotszone“. Es durften nur NATO-Flugzeuge über dem Land fliegen, keine libyschen. Die wurden abgeschossen. Natürlich kennen die Venezolaner dieses Szenario und bereiten sich darauf vor. Bislang fliegen sie munter weiter. Passiert ist also noch nichts.
    Aber wollen die USA wirklich mit ihrem Unglücksraben F35 angreifen? Maduro hat Migs, die der F35 in allen Flugeigenschaften überlegen sind. Könnte bös enden. Verteidigungsminister Hegseth hat neulich festgestellt, dass China in der Lage wäre, im Fall eines Krieges sämtliche US-Flugzeugträger innerhalb der ersten 20 Minuten zu versenken. Wenn Pete das sagt, wird es wohl stimmen. Wollen sie das riskieren?
    Auf Brasilien und Kolumbien können die USA nicht zählen, denn dort sind Linksregierungen am Ruder. Diese werden sich allerdings kein Bein ausreißen für Maduro. Sie anerkennen den Wahlsieg Maduros nicht. Keiner von uns, aus deren Sicht.

    Wie Thomas Röper heute morgen meldet, ist Maduro in den nächsten 18 Monaten bereit, zurückzutreten. So arg werde ich ihn nicht vermissen. Mit Libyen ist das nicht vergleichbar, hier hat es keine Islamisten. Die Venezolaner werden schon ordentliche Wahlen hinbekommen.

    1. oder einen „ordentlichen“ Bürgerkrieg?
      Nach dem Geschmack der USA?
      Haben sich die „Kriegs-Willigen“ und das Brüssel’s Hauptquatier schon gemeldet?
      Das wäre doch ein klassischer Angriffskrieg!

    2. Venezuela hat keine MiG- Flugzeuge. Die Luftwaffe ist mit russischen SU-30 und amerikanischen F 16 ausgerüstet. Gefährlich sind insbesondere die Antischiffsraketen der SU-30, die mit über 4000 km/h US- Schiffe angreifen könnten.

  7. Das Versenke. eines Flugzeugträger durch Venezuela mittels Hyperschallrakete wäre das amerikanische Hiroshima. Russland hätte, ohne ein NATO Land direkt anzugreifen, eine klare Warnung an unsere Kriegstreiber gesandt.
    Wären die USA bereit in den nächste Kriegen auf dem Boden zu kämpfen?
    oder sehen wir als nächstes den totalen Roboterkrieg?
    Hauptsache die Roboter entwickeln nicht aus Versehen Brwusstseim und eine Todesvorstellung

  8. Ergänzung zur Ölabhängigkeit Chinas:

    Russland 19%
    Venezuela 2%
    US 9%
    Brasilien 10%
    Rest andere, hauptsächlich die Ölmonarchien

    Schlussfolgerungen:

    Einen Ausfall der Öllieferungen aus Venezuela kann China leicht kompensieren. Also kein Grund für eine direkte militärische Einmischung
    Im Falle des US-Angriffs werden die Ölpreise steigen. Exxon ist am wenigsten in Venezuela engagiert, Chevron mehr, also wird Exxon am meisten profitieren. Das aber kann uns egal sein.
    Steigen die Ölpreise wird das den Niedergang der deutschen Industrie beschleunigen. Deutschland hat sich bei Öl und Gas völlig von den USA abhängig gemacht. Das ist vor allen Schuld der Grünen/Habeck. Ihn darf man nicht beleidigen, sonst droht Morgenmantel.
    Mittelfristig bleibt aber weiter an den Weltmärkten ein Überangebot an Öl. Das wird den arabischen Ölmonarchien nicht gefallen. Sie werden deshalb abwägen wie stark sie den Iran im Kriegsfall unterstützen. Die Völker Arabiens stehen hinter Palästina, aber die reaktionären arabischen Ölmonarchien haben nur ihr Öl im Kopf

  9. Erst wenn die USA tatsächlich Venezuela angreifen, wird zu sehen sein, was
    Venezuela tatsächlich an Waffen von Russland und China erhalten hat. Zudem
    wird dann auch deutlich ob Russland den Venezulanern Satelitendaten zur
    Verfügung stellt. Die Russen wurden gut 3 Jahre lang von der Ukraine mit
    US Waffen beschossen, ihre Stellungen von US Sateliten ausgekundschaftet und
    die Lenkwaffen ins Ziel geleitet. Dazu noch die US Sanktionen. D.h. die Russen haben
    noch eine sehr hohe Rechnung mit den Ammis offen. Der Frieden mit der Ukraine geht
    den Russen am Allerwertesten vorbei. In ein paar Monaten ist die Ukraine fertig und
    kapituliert eh. Es wäre jetzt die große Chance zu testen, wie schnell der größte Flugzeugträger
    der Welt auf eine Oroschnik reagiert. Ebenso die U- Boote der Ammis die da herumwuseln.
    Was wollen die Ammis tun wenn das geschieht? In viele Staaten auf der Welt würde Jubel
    ausbrechen, wenn es geschieht. Und die mächtigste Nation der Welt wäre abruppt vom
    Thron geschubst. Alle würden sehen, dass die USA sehr verwundbar ist. Es wären auch
    die letzten Stunden der Ära Trump !!

    1. „Es wäre jetzt die große Chance zu testen, wie schnell der größte Flugzeugträger der Welt auf eine Oroschnik reagiert.“

      Zu viel russische Wunderwaffenpropaganda konsumiert? Eine ballistische Rakete auf bewegte Ziele?
      Dann sollte diese mit nuklearen Bumm bestückt sein damit auch was am Ziel passiert.

      1. Ach Trog, der wohl Mjelnik heißt, auch sie sollten doch kapiert haben, das die
        Oroschnik keine ballistische Waffe ist. Das sie auch ohne nuklearen Bumm
        heftig batabumm macht, wurde doch nun deutlichst demonstriert.

        1. Er hat in einem Punkt aber indirekt doch ein wenig recht. Eine Oreshnik wäre für einen Träger, wenn man nur den loswerden will, völlig unangemessener Aufwand, auch wenn natürlich sowohl Oreshnik als auch seine Submunition (Avangard) keine ungelenkten Waffensysteme sind wie ballistische Raketen von vor einem halben Jahrhundert.

          Das neueste Mittel um einen Träger zu versenken heisst 3M22 Zircon, das ist die Marineversion der Kinshal Rakete.

      1. Dan: Die USA haben jetzt gut 3 Jahre schon einen Krieg mit Russland!. Es sind wahrscheinlich
        zigtausende Russen duch US Waffen und durch die Bereitstellung von Zielkoordinaten getötet
        worden. Sehr unwahrscheinlich, dass das so locker an der russischen Bevölkerung vorbei
        gegangen ist. Da wird es sicher einen gewissen Druck auch seitens der Millitärs auf Putin
        geben, diese Chance auf einer Retourkutsche zu nutzen.

        1. Was ich an der russischen Politik sehr schätze ist – unter anderem – , eine verlässliche, auf das Wohl der russischen Bevölkerung ausgerichtete Politik, die Rachefantasien oder ähnliche destruktive Gedanken ausschließt.

          1. Retourkutsche (aus dem Vorbeitrag) würde ich hier nicht mit „Rache(fantasie)“ übersetzen. Es kann auch schlicht die Erkenntnis sein, daß Teile der US Entscheidungsträger keine andere Sprache verstehen. Das schreibt Paul Craig Roberts seit vielen Jahren, ich bin geneigt das zu glauben.

            1. Rachefantasie hätte ich in Anführung setzen sollen. Das sollte nur ein Zitat werden.

              So berechtigt Ihr Einwand ist:

              Ich bin mir absolut sicher, dass die Russen einige Zielkoordinaten ihrer weitreichenden und treffsichersten Fluggeräte auf die entsprechenden Ortschaften AusVersehen irgendwo rumliegen haben lassen. Die Entscheidungsträger wissen das.
              Das muss reichen. Alles andere würde zur Eskalation in den letzten Krieg führen.

  10. Der Beitrag führt sehr viele Fakten auf über die derzeitige Entwicklung rund um Venezuela. Doch wird dabei zwanghaft versucht, eine Eskalation und Intervention herbei zu reden. Es ist natürlich keinesfalls ausgeschlossen, dass es solche Pläne gibt und dass man sie anwenden will. Doch nicht jeder Plan kommt zur Anwendung, nur weil er ausgearbeitet wurde. Zudem ist auch nicht klar, was die US damit erreichen wollen. Natürlich gibt es jede Menge Spekulationen. Aber das sind in erster Linie die Spekulationen der Beobachter wie Hollister. Von offizieller US-Seite gibt es wenig Erklärungen zu dem Vorhaben einer eventuellen Intervention, außer dass man den Drogenhandel lahmlegen will. Das kann Vorwand sein oder aber auch eine der häufigen Fehleinschätzungen von Thinktanks und Politik. Es darf nicht vergessen werden, dass Thinktanks davon leben, dass sie Pläne ausarbeiten und Empfehlungen geben. Seit dem Fall der Berliner Mauer, von dem die Thinktanks und Geheimdienste trotz ihrer jahrelangen Spionage- und Analysearbeit überrascht worden waren, sind die wenigsten Pläne des Westens aufgegangen:
    In Afghanistan wurde nicht die Demokratie eingeführt, stattdessen sitzen die Taliban fest im Sattel, die man doch eigentlich hatte unschädlich machen wollen. Im Jemen, Libyen und dem Irak sind keine stabileren Verhältnisse eingekehrt, für die man doch eigentlich den Krieg gegen den Terror ausgerufen hatte. Syrien wird heute von Kräften regiert, die man als Islamisten in den verschiedenen Staaten des islamischen Raums militärisch bekämpft hatte. Statt des westlich-demokratischen Syriens, das man mit dem Sturz Assads hatte ermöglichen wollen, hat man nun ein islamistisches Syrien. Und in der Ukraine haben sich alle Einschätzungen westlicher Geheimdienste und Thinktanks als falsch herausgestellt: Russland ist nicht die Regionalmacht, als das Obama es noch verspottet hatte, sondern die Militärmacht, die es mit der gesamten NATO aufnimmt und diese sogar politisch wie auch militärisch in SChach hält. Es ist auch nicht so schwach, wie man in Brüssel, London und Washington glaubte. Die Zeit arbeitete nicht für die Ukraine, wie noch Boris Johnson 2022 meinte, als er Kiew Waffenlieferungen zusagte, damit es kein Friedensabkommen mit Moskau schloss. Damals war man im Westen noch der Meinung, dass Russland den Konflikt nicht überlebt, dass es in seine Einzelteile zerfällt und die Russen Putin zum Teufel jagen. Von der Leyen wusste 2022 mit Gewissheit, dass die russische Wirtschaft in Fetzen liegt, dass man die Chips für seine Raketen aus westlichen Waschmaschinen ausbauen muss und deshalb seine Raketen nur bis zum Sommer 2022 reichen werden. Wie weit sind all diese Einschätzungen und Prognosen von Thinktanks, Geheimdiensten, Experten und Politikern von der Wirklichkeit entfernt gewesen. Ob die Venezuela-Mission auf stabileren Beinen steht, wird sich zeigen. Bisher ist vollkommen unklar, was die US-Regierung damit überhaupt erreichen will. Vllt ist es ihnen tatsächlich ernst, dass es um Drogen geht. Nur weil sie Regierung sind und Macht und Geheimdienste haben, bedeutet das ja nicht, dass sie klug sind. Auch Trumps Pläne und vollmundigen Ankündigungen sind bisher weitgehend fehlgeschlagen. Das einzige, wo er im Moment Erfolge verbuchen kann, ist die Zollpolitik gegenüber den westlichen Verbündeten und die Migrationspolitik. Da hat er weitgehend durchsetzen können, was er als Pläne vorgestellt hatte. Aber auch diese sogenannten ERfolge führen zu immer größeren Spannungen in der amerikanischen Gesellschaft, wie der Angriff auf die Soldaten in Washington verdeutlicht.
    Nur weil die Amerikaner Militärmacht vor Venezuela konzentrieren, bedeutet das noch lange nicht, dass sie sie auch einsetzen werden. Und nur weil es die Amerikaner sind, heißt das noch lange nicht, dass sie mit ihren Plänen erfolgreich sind. Die Amerikaner sind auf keinen Fall zu unterschätzen, besonders was ihre Dummheit und Unfähigkeit zu einer realistischen Lageeinschätzung angeht. Sie sind verblendet von ihrem Wunschdenken und ihrem Glauben an die eigene Außergewöhnlichkeit. Das macht sie so gefährlich und unberechenbar, nicht ihre wirklichen militärischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten. dei sind begrenzter als sie selbst wahrhaben wollen. Wenn China keine seltenen Erden mehr liefert, dann ist das gefährlicher für die USA als wenn der Westen keine Waschmaschinen mehr nach Russland liefert.

    Hollister scheint von der Unausweichlichkeit der amerikanischen Pläne überzeugt und versucht das mit den Interventionen zu belegen, die seit dem Fall der Mauer stattgefunden haben. Dabei vergleicht er Äpfel mit Birnen. Richtig ist, dass in seinen aufgeführten Beispielen überall die Amerikaner beteiligt waren. Aber erstens waren die Motive unterschiedlich und zweitens der Ablauf. Salz und Zucker ist beiden gemeinsam, dass sie weiß und körnig sind. Aber dennoch sind sie grundverschieden. DAs gilt auch für das militärische Handeln der USA seit dem Fall der Mauer: Bei dem Libyen-Einsatz kamen die Amerikaner erst ganz zum SChluss hinzu, als die NATO-Mitglieder Italien, Frankreich und GB sich gegenseitig in die Haare gerieten über die Verteilung der libyschen Beute. Die USA und NATO übernahmen damals die Führung, um einen Konflikt zwischen den dreien zu verhindern. Denn die USA hatten Anfangs gar kein Interesse an Libyen.
    Näheres unter:
    https://ruedigerraulsblog.wordpress.com/2017/02/03/die-lage-im-libyenkonflikt/
    https://ruedigerraulsblog.wordpress.com/2017/02/02/lehren-aus-dem-libyen-konflikt/
    https://ruedigerraulsblog.wordpress.com/2017/02/02/neuanfang-in-libyen/
    https://ruedigerraulsblog.wordpress.com/2017/02/02/das-ringen-um-einfluss-in-nachkriegs-libyen/

    1. Man sollte schon ein wenig auch zwischen den Zeilen lesen können und nicht nur die offiziellen westlichen Narrative referieren.
      Besser noch sollte man auf das Handeln der politischen Akteure achten und weniger auf deren Blabla, das färbt dann nämlich ab auf das eigene Blabla.

    2. Ob es zu einen Angriff der USA auf Venezuela kommt, da stehen die Wahrscheinlichkeiten wohl 50% zu 50%, denn Trump ist unberechenbar.
      Was mich nervt ist, diese Zuspitzung der geopolitischen Lage wird hierzulande gar nicht wahrgenommen. Der Mainstream redet die Sache schön, gibt Trump mit den Drogenargument indirekt recht. Die Restlinke ist so auf die AfD fokussiert, daß die Kriege weltweit für sie nicht mehr stattfinden. Diese Kriege und ihre Kosten beeinflussen die Sozialpolitik erheblich. Dieser Zusammenhang wird von der Restlinken nicht dargestellt. Israel ist für die zionistische Linke das schützenswerte heilige Land und Putin ist bei einigen dieser Linken ein Faschist. Folglich punktet bei der Friedensfrage die AfD, deren Ostflügel den Ukrainekrieg beendet sehen möchte.

      Aber den amerikanischen Aufmarsch einfach als Drohgebärde abzutun, ist auch falsch. Angeschlagene Papiertiger wie der US-Imperialismus neigen zu irrationalen Reaktion…..tut die herrschende Klasse hierzulande auch.

      Bevor die DDR unterging, machte sie in Schönfärberei und feierte sich. Danach war schnell Schluß. Die BRD ist stabiler, aber Hochmut kommt vor den Fall

    3. Werter Herr Rauls,
      spätestens im Falle Syrien sollte doch deutlich auffallen, wie weit das Narrativ von der Realität entfernt ist, und niemanden interessiert es. Die Mainstream-Medien übernehmen anfangs noch ein wenig die Weißwaschung, anschließend wird Syrien einfach ignoriert. Seitdem war deutlich zu erkennen, dass das rechtferttigende Narrativ eine völlige Bullshit-Erzählung war, welche die tatsächlichen geostrategischen Gründe verschleiern sollte.
      Statt dies zu erkennen, adaptieren Sie es für sich und nehmen es quasi in den Kanon Ihrer Überzeugungen auf.
      Das ist mir deutlich zu unkritisch.
      Meines Ermessens ist der „Failed State“ regelmäßig das eigentliche Ziel, nur kann man das der Bevölkerung so nicht verkaufen. Also brüllt man marktschreierisch „Demokratieprojekt“, auf dass die Massen zufrieden bleiben.

    4. Herr Rauls, ich bitte Sie!
      Die Yankees wollen Stabilität im Irak?? In Syrien? etc etc.
      Sie idealisieren den gesamten Westen. Realistischer, wenn auch emotional sehr belastend, ist es zu konstatieren, daß „der Westen“ eine forensische Psychiatrie geworden ist. Die Politiker bis in die x-te Reihe, Journalisten, sogenannte Promis und inkl. einem großem Teil der Bevölkerung.
      Eine Lösung sehe ich realistisch nicht. Ich weiß, daß das nicht hilfreich ist.
      Nur sehe ich es nun mal so.

    5. Ich möchte Herrn Rauls ein wenig in Schutz nehmen.

      Er glaubt, das die Amis durch Druck oder sonst was von einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Venezuela abgehalten werden könnten. Das kann man hoffen, denn die Hoffnung stirbt zu letzt. Mehr lese ich aus seinen Beitrag nicht heraus.
      Ich finde es gut, das endlich auch Overton über diesen drohenden Krieg berichtet. Der Mainstream und die alternativen Medien haben schon zu lange dazu geschwiegen. Der Artikel scheint etwas älter zu sein. Wahrscheinlich wollten die 2 Overton-Redakteure endlich mal über Venezuela berichten und haben keinen anderen Schreiberling gefunden.
      Mein Fazit: die US ist ein Imperium in Niedergang und Trump dessen Manager. Der amerikanische Exeptionalismus hat mich schon immer angeekelt und ich würde große Schadenfreude empfinden, wenn die Amis mal eins auf den Deckel bekämen. Dazu könnte aber die militärische Macht Venezuelas nicht ausreichen. Sie wollen ihren Hinterhof wieder säubern, linke Regierungen beseitigen, wir sie es immer getan haben. Das sollte man ihnen so schwer wie möglich machen

  11. Rüdiger Rauls

    „sind die wenigsten Pläne des Westens aufgegangen:
    In Afghanistan wurde nicht die Demokratie eingeführt, stattdessen sitzen die Taliban fest im Sattel, die man doch eigentlich hatte unschädlich machen wollen. Im Jemen, Libyen und dem Irak sind keine stabileren Verhältnisse eingekehrt, für die man doch eigentlich den Krieg gegen den Terror ausgerufen hatte. Syrien wird heute von Kräften regiert, die man als Islamisten in den verschiedenen Staaten des islamischen Raums militärisch bekämpft hatte. Statt des westlich-demokratischen Syriens, das man mit dem Sturz Assads hatte ermöglichen wollen, hat man nun ein islamistisches Syrien. Und in der Ukraine haben sich alle Einschätzungen westlicher Geheimdienste und Thinktanks als falsch herausgestellt: Russland ist nicht die Regionalmacht, als das Obama es noch verspottet hatte, sondern die Militärmacht, die es mit der gesamten NATO aufnimmt und diese sogar politisch wie auch militärisch in SChach hält. Es ist auch nicht so schwach, wie man in Brüssel, London und Washington glaubte. Die Zeit arbeitete nicht für die Ukraine, wie noch Boris Johnson 2022 meinte, als er Kiew Waffenlieferungen zusagte, damit es kein Friedensabkommen mit Moskau schloss. Damals war man im Westen noch der Meinung, dass Russland den Konflikt nicht überlebt, dass es in seine Einzelteile zerfällt und die Russen Putin zum Teufel jagen. Von der Leyen wusste 2022 mit Gewissheit, dass die russische Wirtschaft in Fetzen liegt, dass man die Chips für seine Raketen aus westlichen Waschmaschinen ausbauen muss und deshalb seine Raketen nur bis zum Sommer 2022 reichen werden. Wie weit sind all diese Einschätzungen und Prognosen von Thinktanks, Geheimdiensten, Experten und Politikern von der Wirklichkeit entfernt gewesen.“

    🥳😂😜

    Und Sie glauben den ganzen Schei$$, den die Politiker erzählen?

    Das glaub ich jetzt nicht 🤣

    „In Afghanistan wurde nicht die Demokratie eingeführt, stattdessen sitzen die Taliban fest im Sattel, die man doch eigentlich hatte unschädlich machen wollen. Im Jemen, Libyen und dem Irak sind keine stabileren Verhältnisse eingekehrt, für die man doch eigentlich den Krieg gegen den Terror ausgerufen hatte. Syrien wird heute von Kräften regiert, die man als Islamisten in den verschiedenen Staaten des islamischen Raums militärisch bekämpft hatte.“

    Die Amerikaner wollten die Demokra 😂 tie in 😂in Syrien 😂 einführen 😂😂😂

    Oder so

    🤣🥳🇺🇸😀🚀🧌🎵🌓😜

  12. Weil ich mich zufällig auf die Frage eines Forenten gestern dafür interessiert habe, und bei Wikipedia fündig wurde. Ja, ich weiß, Wikipedia ist problematisch, aber es zeigt deutlich, welche Position Venezuela insbesondere für die Zukunft hat.

    – Hier kann man errechnen, dass bei gleichbleibender Förderung und Preisen in den USA in 10 Jahren Schluß ist, in China in 17 Jahren und dass die USA nur Exportland sind, weil sie ein noch größerer Importeur von Erdöl sind
    – man sieht dass manche bedeutenden Förderländer auch bedeutende Menge importieren, während andere nur exportieren
    – bei den Reserven kann man erkennen, dass venezolanisches Erdöl die Zukunft bestimmen wird.
    – bei den Import fällt die Stellung der europäischen Länder auf (11 von 20 Ländern)- bitte direkt auf die website gehen

    Alle Zahlen in Millionen Tonnen

    Die bedeutendsten Förderländer 2022 :
    USA: 759,5 – Saudi-Arabien: 573,1 – Russland: 548,5 – Kanada: 274,0 – Irak: 221,3 – China: 204,7 …. Venezuela: 37,3

    Die Reserven (konventionelles und unkonventionelles Erdöl förderbar zu aktuellen Preisen) der bedeutendsten Förderländer 2020:
    Venezuela: 47.385 – Saudi-Arabien: 39.617 – Kanada: 26.554 -Irak: 19.730 -.. Russland: 14.767 – … USA: 8.493 – . …China: 3.542

    Verbrauch der bedeutendsten Förderländer 2020 in Millionen Tonnen:
    USA: 902,3 – – China: 669,2 – …Saudi-Arabien: 150,0 – Russland: 146,3 – …Kanada: 98,1 – Irak: ? …. Venezuela: ?

    Import der bedeutendsten Förderländer 2020 in Millionen Tonnen:
    China: 540,0 – USA: 292,5 Kanada: 27,9 – Irak: ? – Saudi-Arabien: ? – Russland: ? -Venezuela: ?

    Export der bedeutendsten Förderländer 2020 in Millionen Tonnen:
    Saudi-Arabien: 334,5 – Russland: 232,4 – Kanada: 189,3 – Irak: 170,3 -…USA: 158,1 – …. Venezuela: 24,2 – China: ?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erdöl/Tabellen_und_Grafiken

    1. Ohne die Kontrolle über das venezolanischen Öl, kann die USA auch nicht den Iran niedermachen. Die Blockade des Persischen Golfs hätte unabsehbare Folgen.
      Insofern wird auch schnell klar, dass China und Russland den Übergriff auf Venezuela nicht zulassen können.

  13. China muss nicht militärisch reagieren, es kann den Export von Seltene Erden und Halbleitern blockieren. Fraglich ob die USA das lange überleben würden.
    Auch militärtechnisch hat sich einiges geändert. Flugzeugträger sind verwundbar geworden. Die übliche Taktik der USA funktioniert nicht mehr, wie man beim Ukrainekrieg leicht erkennen kann. Anstatt Russland damit zu überfordern, hat sich der Westen mit diesem Unternehmen selbst destabilisiert. Venezuela könnte zum endgültigen Debakel des Wilden-Werte-Westen führen.

  14. Die USA hat ‚ihren‘ Schauplatz verlegt, von Taiwan weg nach Venezuela? !
    Wenn aufeinmal die USA ihren medialen Status verlegt, hängt das nicht zusammen, mit ihrer realen Streitmacht zusammen?

    Das ist ein Wendepunkt in der US strategie, sie, die USA, wollen keinen Konflikte mit China, deshalb verlegen diesen, Machtkampf nach Venezuela….
    Für mich schaut es aus wie auf einem Markt der Feilscher!
    Das was wir erleben oder lesen, sind alles Lügen, um die jeweiligen Gesellschaften bei Laune ihrer geführten Politik zu halten.

    Die traurige Wahrheit, besteht darin, das der Westen sich elbst so weit ausgezogen hat, daß keine Alternative zum alten System besteht. Der alte gekannte Westen, wird vor unseren Augen zerstört und zwar gesamtheitlich.
    Alle Lisas oder sonstigen Verräter, haben auf Black Rock und gesetzt, um ihren eigenen Verrat an dieser Nation zu bestätigen.
    Diese Scheinwirtschaft,der nicht vorhandenen Produktion, wird schmählich Enden, für diese wirren Investoren…
    Nu, liebe Lisa, wie lange glaubst DU, an deiner selbstmontage dieser Bananenrepublik überhaupt noch, daran zuverdienen?
    Hast Du Kinder?
    Viel Spass beim Zocken,in einer irrealen Welt.

    1. Zitat: „….die USA, wollen keinen Konflikte mit China,….“

      Die USA wollen diesen Konflikt, und haben sich – in Vorbereitung auf den Konflikt mit China – nun Venezuela zugewandt, weil Venezuela viel Öl hat, und einen Teil davon nach China exportiert:
      also: indirekter Angriff auf China….

      Aber irgendwann kommt der direkte Angriff auf China – z.B. über Taiwan.

      1. Der direkte Angriff auf Taiwan kommt erst, wenn TSMC in den USA ausreichend Fabs für höchstintegrierte Bauteile aufgebaut hat. Dann erst kann auf die Fertigungsstätten in TW verzichtet werden. Mit fatalen Folgen…
        Deshalb sind ja die Taiwanesen so dagegen, Fertigung in die USA zu verlagern, auch wenn Blondie das noch so heftig fordert…🤣
        Solange die halbe Welt von der taiwanesischen Fertigung abhängig ist, halten die alle still.

  15. Und was will uns das alles sagen? Eine allmächtige usa kann tun und lassen, was sie will? Bullshit, wenn er es versucht, wird Tronald sein blaues Wunder erleben. Maduro ist nicht Gaddafi, Chavez wusste schon, was er tat, als er ihn notgedrungen zu seinem Nachfolger erkor.

  16. Auf jeden Fall bedenkenswerte Punkte – sowohl im Artikel als auch in den Kommentaren (bislang sind es deren 39).
    Die üblichen Anzeigenblättchen mit ein wenig Nachrichten hie und da enttäuschen uns nicht und schreiben dann so ungemein objektive Sachen wie „Die Spannungen zwischen Venezuela und den USA nehmen zu“. M-hm.

  17. https://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela#Geographie
    https://de.wikipedia.org/wiki/Libyen#Geographie
    Es gibt da schon, rein geographisch, etliche Unterschiede zwischen Libyen und Venezuela. Was überhaupt an militärischem Widerstand in Venezuela möglich, bzw. realisierbar, ist bleibt m. E. im Artikel weitgehenst offen. Zumindest dürfte eine Venezuelaner-Guerilla in kaum einer Weise mit den Vietcong vergleichbar sein.
    Derweil zündeln die Maulhelden des Global-Terrorstaates No. 1 unverdrossen weiter:
    https://test.rtde.xyz/amerika/263474-usa-stellen-maduro-ultimatum-ruecktritt/
    https://test.rtde.xyz/amerika/263446-befehl-zu-toedlichen-luftschlaegen-in/

  18. Wir dürfen nicht vergessen – auch wenn US-Amerikaner europäisch aussehen –, dass es keine Europäer sind, jetzt im kulturellen Sinne, sie einen anderen Bezug zu Gewalt und zum Tod haben. Es gibt da nicht diesen liberalen, postmodernen Zugang zum Leben. Da geht man einfach anders damit um, dass da Menschen sterben.

      1. Finde den Kommentar von „Fritz the Cat“ auch ein wenig schräg.
        Bei dem seit Jahrhunderten stattfindenden gegenseitigen Gemetzel auf europäischem Boden, kann ich da nicht so die „kulturellen“ Unterschiede sehen.

  19. Für einen grossen Teil der Kommentaroren hier scheint Verbalmillitarismus Ersatzbefriedigung zu sein. Bleibt besser beim Original, so ihr denn noch könnt! Ihr seid bereits voll indoktriniert, auch wenn ihr das stets der Gegenseite vorwerft. In der Argumentation unterscheidet ihr euch nicht. Nur wollt ihr anstelle Russlands eben die USA fallen sehen; idealerweise auch im Stellvertreterkrieg! Die selben kognitiven Fehlleistungen…

    1. Willy: „Nur wollt ihr anstelle Russlands eben die USA fallen sehen“

      Na is doch klar, wir sind ja auch die Vasallen der USA (von der wir uns befreien wollen), und nicht Russlands. Das scheinen Sie noch nicht mitbekommen zu haben. Wer hat da wohl eine „kognitive Fehlleistung“?

      1. Ich bin weder Vasall des einen, noch des anderen; muss mich also nicht befreien, denn ich bin frei! Frei sein beginnt nämlich im Kopf. Ich verfolge zwar das Geschehen, aber stets mit gebührendem Abstand und bin nicht Teil davon. Von einem „wir“ bezüglich Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft kann bei mir keine Rede sein. Lediglich einer seit Jahrzenten bestehenden und überschaubaren Gruppe von Freunden fühle ich mich verbunden bzw. zugehörig, was aber x-fach erprobt auf Gegenseitigkeit beruht.

        Worin besteht also meine von Ihnen unterstellte „kognitive Fehlleistung“?

        1. Das du einfach eine große Lachnummer bist, haben „wir“ jetzt schon alle mitbekommen.
          Sag‘ mal, was denkst du, wie viele du heute schon von deiner Intelligenz hier überzeugt hast?

          Es dürften gestern so 10, heute vermutlich eher um die 20 gewesen sein, oder???

          1. Schieb‘ du weiter deinen Frust; ich habe kein Interesse an deiner – oder meinetwegen eurer – Negativity! Das ringt mir bestenfalls ein Lächeln ab. ¡Besito! 😘

  20. Zitat:
    „Die Frage ist nicht mehr: Wird Washington in Venezuela intervenieren?
    Die Frage ist: Wann – und wer zahlt den Preis?“

    Auch wenn die USA / der „Friedhofsnobelpreispräsident“ Trump das Wort Angriffskrieg / Krieg vermeiden, so ist es ein Angriffskrieg auf ein souveränes Land.
    Das hätte der Autor durchaus – gerade nicht dem „orwellschen Neusprech“ der USA folgend – auch so benennen können.

    Niemand darf in einem anderen Land „intervenieren“, zudem, dass Venezuela keinerlei Gefahr für die USA darstellt, und auch keinerlei Äußerungen getätigt hat, gegen die USA militärisch vorzugehen.

    Venezuela stellt eine „Gefahr“ für die Minderwertigkeitskomplexe der USA dar: wer davon träumt, die Welt zu beherrschen, fühlt sich von jedem „bedroht“, der sich nicht unterordnen will.

  21. Falls der Krieg kommt:
    Als sensibler Pazifist und Menschenfreund, Humanist u.ä. hoffe ich, dass dann möglichst viele GIs aus Venezuela mit den Füßen (so vorhanden) voran und so zahlreich wie möglich als Zinksargfüllmasse in die USA zurückkehren.
    Bin ich pervers?
    Oder konsequent?

    1. „Als sensibler Pazifist und Menschenfreund, Humanist u.ä….
      […]
      Bin ich pervers?“

      Pervers ist iwie das falsche Wort – aber als krank, vergiftet oder schizo kann man ihre Äußerung schon bezeichnen.
      Auf keinen Fall trifft „sensibel“ zu!

      Als „Humanist“ und unter Berücksichtigung der Tatsache dass „Falls der Krieg kommt“ sollte ihre Hoffnung doch eher darauf hinauslaufen, dass es zu keinem Krieg kommt (oder von mir aus die unwahrscheinliche Variante „die Mehrzahl der GIs verweigert die Gefolgschaft“…), es nur bei Drohgebärden bleibt, sich die Amis aus ihrer Unterdrückung befreien…oder irgendwas ähnlich phantastischem.

      Jedenfalls ist ihre Hoffnung auf größtmögliche Zinksargfüllmasse sicher nicht als sehr menschenfreundlich zu bezeichnen, oder wie?
      Nix für ungut 😉

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