Kursker Botschaften

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Der Name der Stadt Kursk war des Öfteren verbunden mit bedeutenden Ereignissen in der russischen Geschichte. Nun hat die ukrainische Armee dort die Grenze überschritten. Im Westen findet Selenskij dafür Zuspruch. Aber viele rätseln auch über seine Motive und Erfolgsaussichten.

Am 8. August meldeten die Nachrichtenagenturen, dass ukrainische Einheiten bei Kursk die russische Grenze überschritten und Landstriche mit mehreren Ortschaften erobert haben, darunter die Kleinstadt Sudscha. Bis zuletzt war die Rede von einem Gebiet in der Größe von etwa tausend Quadratkilometern. Angesichts der gewaltigen Ausdehnungen Russlands ist das unbedeutend. Wesentlich größer ist die propagandistische Reichweite dieser Meldung. Erstmals seit über 80 Jahren stehen fremde Truppen in Russland.

Neue Hoffnung

Nachdem westliche Medien in der letzten Zeit immer häufiger eingestehen mussten, dass ihre hochtrabenden Träume nach dem Beginn des Krieges nicht Wirklichkeit geworden waren und die Ukraine den Krieg zu verlieren drohe, sprudelten manche nun wieder über vor Zuversicht. Der britische Telegraph trumpfte auf, „mit dieser Aktion wurde im Krieg gegen Putin der Spieß umgedreht“(1). De Volkskrant aus Amsterdam meinte sogar, „wenn die Drohungen selbst nach dem Vordringen auf russisches Territorium nicht wahr werden, erscheinen Putins rote Linien erneut als Bluff“(2).

Gibt also keinen Grund mehr zur Zurückhaltung gegenüber Russland? Jedenfalls scheint der Übermut der Warschauer Gazeta Wybrocza noch weiter zu gehen. Sie stellt fest, dass all die Angst vor einer Ausweitung des Krieges, die besonders Deutschland von der Lieferung der Taurus-Marschflugkörper abgehalten hatte, durch den ukrainischen Vormarsch auf russisches Gebiet sich als unbegründet erwiesen habe. Die atomare Abschreckung Russlands sieht sie als Papiertiger an. Denn die „Drohungen des Kremls sind irgendwie verstummt“(3).

Was sie als Beweis für Moskaus Zahnlosigkeit anzusehen scheint, macht sie tollkühn: „Denn wenn es so einfach war, in russisches Gebiet hinter der Front einzudringen, wie gut bewacht ist dann zum Beispiel (die russische Enklave) Kaliningrad an der Grenze zur NATO?“(4). Für sie ist nach den Ereignissen von Kursk klar, dass man vor Russlands Drohungen keine Angst haben sollte und sich vielleicht sogar noch etwas mehr herausnehmen könnte. Träumt man allen Ernstes davon, dass man sich ohne Konsequenzen die russische Enklave einverleiben könnte, nur, weil Russland an seiner Grenze Schwäche zeigte?

Auch der Kommentator der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Reinhard Veser, sieht Grund für neuen Optimismus. Für ihn ist das Vordringen ukrainischer Verbände „eine Blamage für die russische Armee“(5). Aber er ist doch realistisch genug zu erkennen, dass Putin dadurch nicht in Bedrängnis kommen wird. Dennoch machten diese Ereignisse deutlich, dass „der Aggressor trotz seiner Überlegenheit verwundbar ist“(6).

Der Kursker Vorstoß sollte deshalb „Anstoß sein, der Ukraine mehr Freiheit beim Einsatz der aus dem Westen gelieferten Waffen zu lassen“(7). Zwar ist auch Veser überzeugt, dass Putin eine solche Überraschung wie die von Kursk wird wegstecken können. Aber „mehr davon könnten für ihn zum Problem werden“ (ebenda). Im Westen scheint trotz aller Unklarheiten über Hintergründe und Aussichten der Kursker Aktion wieder die Hoffnung auf den Endsieg über Russland aufzukeimen.

Allen voran gibt die Frankfurter Allgemeine die Richtung vor. „Moskau muss kehrtmachen, dann können die Waffen ruhen. Jedes Einfrieren des Eroberungsfeldzuges belohnt den Aggressor … Deshalb muss nicht nur die Ukraine gewinnen … Auch Deutschland muss unangreifbar sein“(8). Verhandlungen oder gar die ungeliebte Kampfpause scheinen fürs Erste abgesagt zu sein. Vielleicht war das Selenskijs Absicht, die Vertreter von Verhandlungen mit Russland im westlichen Lager zum Schweigen zu bringen. Denn wer wollte jetzt noch so etwas fordern, wo die Ukraine das Gesetz des Handelns übernommen zu haben scheint.

Motive und Rätsel

Selenskij selbst hatte sich wie die gesamte ukrainische Führung und Armeespitze über die Hintergründe dieses Vormarsches bisher in Schweigen gehüllt. Zwar schießen die Spekulationen im Westen ins Kraut, aber auch die Bedenken. Die Neue Züricher Zeitung schickt ein Stoßgebet zum Himmel: „Hoffentlich haben sie einen Plan“(9).

Erst eine Woche nach dem Beginn der Operation äußerte sich nun der ukrainische Präsident zu diesem Vorhaben. Es hat den Anschein, als hätte man die Reaktionen der Partner, aber auch Russlands abwarten wollen, um dann aus deren Stellungnahmen eine Begründung und Strategie vorstellen zu können, die besonders den Erwartungen und Befürchtungen der westlichen Partner Rechnung trägt. Es deutet aber auch darauf hin, dass Kiew sich bei Beginn der Aktion selbst nicht darüber im Klaren war, was es erreichen will. Die Motive hängen anscheinend davon dem, wie erfolgreich der Angriff sein wird.

Von Anfang an war vonseiten der westlichen Partner über Selenskijs Motive spekuliert worden. Das deutet darauf hin, dass Kiew ohne Rücksprache mit den westlichen Führungskräften gehandelt hat. Vermutlich befürchtete man, dass diese Pläne sonst vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt wären oder – noch schlimmer – an den Einwänden der Waffensteller hätten scheitern können.

Zwar hat der Westen teilweise den Einsatz der eigenen Waffen über die Grenze hinweg auf russisches Gebiet gelockert, doch geschah das in einem solchen Ausmaß, das Russland weiterhin als begrenzten Einsatz werten konnte.  Besonders in Washington scheint man trotz weiterer Waffenlieferungen großen Wert darauf zu legen, dass die Erklärungen zu der Ausweitung des Waffeneinsatzes nicht den Eindruck einer unbegrenzten Eskalation des Konflikts erwecken.

So scheint diese Aktion der ukrainischen Führung nicht nur gegen Russland gerichtet zu sein, sondern auch gegen die eigenen Verbündeten, die man vor vollendete Tatsachen stellen will. Man gibt ihnen zu verstehen, dass man sich nicht länger vorschreiben lässt, wie man den Krieg zu führen hat, wo und welche Waffen dabei zum Einsatz kommen. Dabei werden die Ukrainer gerade von solchen Kräften im Westen bejubelt, die die Zurückhaltung gegenüber Russland ohnehin für einen Fehler halten. Denn in ihren Augen ist Russland ein Papiertiger, der schwach und besiegbar ist. Diese Sicht sehen sie durch den ukrainischen Husarenritt bestätigt.

Andere Stimmen vermuten in dem Vorgehen der ukrainischen Armee die Vorbereitung von Verhandlungen, für die man die eigene Position stärken will, „weil die Ukraine bei Verhandlungen mehr Macht und Verhandlungsmasse haben würde“(10). Nun kann man den Russen russisches Gebiet zum Tausch gegen solches anbieten, das im Donbass von der russischen Armee gehalten wird.

Und natürlich geht es auch darum, mit diesem Erfolg einen Stimmungswandel in der eigenen Armee und Bevölkerung zu bewirken. Denn die Entwicklung an der Front im Donbass bot wenig Hoffnung darauf, all das erreichen zu können, was man nun mit diesem Coup im Kursker Gebiet zu erreichen glaubt. Und all diese Aspekte bedient Selenskij in seiner gerade veröffentlichten Mitteilung.

Und Russland?

Darin spricht Kiew von der Schaffung einer Sicherheitszone für das Gebiet Sumy, wovon bisher nie die Rede war. Aber damit nimmt er westlichen Kritikern den Wind aus den Segeln, die doch gerade erst den Einsatz westlicher Waffen nach Russland in solche Gebiete hinein genehmigt hatten, von denen eine direkte Bedrohung für ukrainisches Gebiet ausgeht wie im Falle der Stadt Charkow. Selenskij scheint von dem Erfolg seiner Armee, aber auch der propagandistischen Wirkung dieses Erfolges beflügelt, schwächt er doch so manches Problem der letzten Zeit ab.

Die Unterstützung seiner westlichen Verbündeten wächst wieder, von Verhandlungen ist fürs erste keine Rede mehr. Das eroberte Gebiet diene nun als Faustpfand, „um im Gegenzug von Russland besetzte Gebiete im Osten und Süden der Ukraine zurückzuerlangen“(11). ES gehe darum, Russland unter Druck zu setzen, „sich auf ernsthafte Friedensgespräche einzulassen“(12). Der Erfolg des Kursk-Vorstoßes habe die Moral in der ukrainischen Armee und Gesellschaft wiederaufleben lassen.

Aber damit nicht genug, entwirft er noch viel weitergehende Szenarien. Er bringt die Stadt Kursk in Zusammenhang mit den dramatischen Ereignissen um den Untergang des U-Boot mit gleichem Namen. Damals sei dieser Name mit Putins Aufstieg an die Macht verbunden gewesen. „Jetzt sehen wir das Ende davon, und es ist wieder Kursk“(13). Die Vorstellung eines Sieges über Russland hat neue Kraft bekommen. In seiner Euphorie scheint Selenskji aber zu vergessen, dass Kursk auch für die größte Panzerschlacht der Geschichte steht. Und damals besiegte die Rote Armee die Panzerwaffe der faschistischen Invasoren.

Die russische Führung sagt bisher wenig dazu, außer dass man den Feind vernichten werde. Auch im Westen gibt es viele Stimmen, die diesen ukrainischen Vorstoß sehr kritisch sehen. Im Überschwang des Erfolgs sprechen ukrainische Militärs davon, dass die russische Armee überrascht worden sei, und sie vermitteln den Eindruck, über eine neue Strategie zu verfügen. Denn „Überraschungen seien in der Kriegsführung ein Schlüsselfaktor … und es gehe darum, die russische Armee mit asymmetrischen Angriffen aus dem Konzept zu bringen“(14).

Viele Experten hegen Zweifel daran, dass die ukrainische Armee in der Lage ist, das Gebiet zu sichern. Und dann stellt sich die Frage, ob der Einsatz an Material und Personal, das an der Front im Donbass fehlt, nicht bei Kursk sinnlos vergeudet wurde.

Andererseits stimmt bedenklich, dass die ukrainischen Militärs selbst über die Leichtigkeit des Erfolges überrascht zu sein scheinen. Denn man weiß nur zu genau, dass solche Husarenritte „heute aufgrund fortgeschrittener technischer Mittel zur Aufklärung fast unmöglich zu erreichen“(15) sind. Unter anderem war bereits kurz nach der Invasion der ukrainischen Truppen in russischen Foren darüber berichtet worden, dass „die Pläne der Gegner … vorab bekannt gewesen seien“(16).

Unter diesen Umständen stellt sich die Frage, ob die ukrainischen Verbände nicht mit Hurra in eine aufgestellte Falle gelaufen sind. Der weitere Verlauf der Operation besonders von russischer Seite, wird zeigen, ob nicht für einen dünnen Propagandaerfolg wichtige ukrainische Ressourcen unnötig verheizt wurden, die an anderer Stelle wesentlich sinnvoller hätten eingesetzt werden können. Denn bis jetzt ist nicht erkennbar, dass die russische Armeeeinheiten aus dem Donbass abzieht und damit der Druck auf die ukrainischen Truppen im Donbass nachlässt, während kampferprobte Kräfte in Kursk gebunden sind.

 

Fußnoten

(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 12.8.24: Putin gedemütigt (aus The Telegraph, London)

(2)  FAZ vom 12.8.24: eine Botschaft an den Westen (aus De Volkskrant, Amsterdam)

(3)  FAZ vom 13.8.24: Image-Katastrophe für Putin (aus Gazeta Wybrocza, Warschau)

(4)  ebenda

(5)  FAZ vom 10.8.24: Handlungsfreiheit für die ukrainische Armee

(6) ebenda

(7) ebenda

(8)  FAZ vom 12.8.24: Was wir verteidigen

(9)  FAZ vom 12.8.2024: Hoffentlich hat Kiew einen Plan (aus Neue Züricher Zeitung)

(10)  FAZ vom 14.82024: Vorstoß deckt Russlands Schwächen auf (aus ABC Madrid)

(11)  FAZ vom 15.8.2024: Selenskyj formuliert Ziele des Kursk-Vorstoßes

(12) ebenda

(13) ebenda

(14)  FAZ vom 14.8.2024: Eine Frage der Sicherheit

(15)  ebenda

(16) FAZ vom 9.8.2024: Was bezweckt die Ukraine mit der Offensive in Kursk?

 

Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.

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56 Kommentare

  1. Wenn einem das Wasser bis zum Halse steht, versucht man halt einen Befreiungsschlag.
    Weil in diesem Falle aber die eigenen Kräfte nicht ausreichen, erhofft man sich den Rettungsring von anderen zugeworfen zu bekommen. Selenskji schreit ja auch nach Kräften danach neue Unterstützung zu erhalten und trifft damit auf offene Ohren.
    Längst sollen NATOstaaten aktiver mitwirken, es geht darum Russland in der Tiefe anzugreifen und dafür die Zustimmung zu erhalten, sowie die dafür erforderlichen Waffen. Passend dazu die bereits längst im Raume stehende Idee aus Polen russische Raketen und Drohnen über ukrainischem Territorium abzuschießen und auch die französischen Garnisonen sind schon halbwegs gerüstet, um dem Feind entgegen zu marschieren, wie Macron es bereits medial vorgedacht hat. Soweit sind die Deutschen zwar noch nicht, aber erste mediale Mobilmachungsversuche fragen bereits die Kampfbereitschaft ab: Heute in der FAZ: “Will ich für mein Land kämpfen?”

    Ei freilich, der Russe strebt nach Selbstzerstörung. Da müssen wir ihm halt zuvorkommen! Aber wie?
    Bei der mehr als 10fachen NATO-Überlegenheit wird der Russe uns sicherlich gern angreifen, aus lauter Lust an der eigenen Selbstzerstörung. Selbst der dümmste Russe wird wohl wissen, was ein solcher Konflikt bedeutet: Russland und Europa sind dann jedenfalls kaum noch bewohnbar.
    Offenbar stößt dieses Wissen dennoch auf viele taube Ohren im Westen, wohl weil man sich insgeheim erhofft die Zweitschlagsfähigkeit der Russen austricksen zu können bzw mit einem Erstschlag außer Kraft zu setzen. Na ja, man kann es ja mal versuchen. Es könnte ja vielleicht auch klappen.

    1. Ja, die Ukraine plant inzwischen nur noch innerhalb von Wochenfristen.

      Was die Erklärung zur Kursk-Strategie angeht, von Tag zu Tag.

      Seit den Pandora-Papers ist bekannt, dass Selenski für seinen Abschied aus der Ukraine vorbereitet ist.

  2. Es ist nicht schwer, einen militärischen Konflikt auszuweiten. Man muss es nur tun.

    “In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, den 21. August, griff die Kiewer Junta fünf russische Regionen an und beschoss sie mit insgesamt 45 Flugzeugdrohnen. Der Angriff wurde sowohl auf Grenzregionen als auch auf Gebiete verübt, die weiter von der Grenze entfernt liegen, darunter die Regionen Kaluga und Moskau.”
    https://de.topwar.ru/248592-pvo-otrazila-massirovannuju-nochnuju-ataku-ukrainskih-bespilotnikov-na-pjat-rossijskih-regionov.html

    “Ein Wort noch, wie dies, und die Hämmer schwingen im Freien.”

  3. “Von Anfang an war vonseiten der westlichen Partner über Selenskijs Motive spekuliert worden. Das deutet darauf hin, dass Kiew ohne Rücksprache mit den westlichen Führungskräften gehandelt hat. ”
    Ich frage mich ständig, wie man die Tarnmanöver, man habe nichts gewusst, als Fakt annehmen kann.
    Wenn schon ersichtlich ist, dass die US/Nato-Planer sich im selbst gelegten Stacheldraht, den Richtlinien der “kommunikativen” Kriegführung, für die Gegenseite und die eigene Bevölkerung bestimmt, nicht für die fachliche Analyse, verheddern und mit der Realität verwechseln, also an ihre eigenen Fakes glauben, wie die “Männer, die auf Ziegen starren “, warum muss ich dann den Stümpern folgen?

  4. Da ich mich gerne auf “Feind”-sendern rumtreibe (hauptsächlich Telegram) und mich vor allem dafür interessiere was die Russische Zivilbevölkerung so über uns denkt kann ich euch gerne mal die Stimmung aus dem russischen Lager mitteilen.

    Kurze Zusammenfassung: “Die Ukraine/NATO Truppen haben mit dem betreten von Russischem Boden das Schicksal der Ukraine endgültig besiegelt.”

    Die Meldungen von öffentlichen Stellen (Lawrow und Putin) das es jetzt keinerlei Verhandlungen weder mit der Ukraine der EU noch den USA geben wird, decken sich auch mit den Forderungen der Russischen Zivilbevölkerung.
    -Die Menschen fordern das der “Leninsche Fehler”nun rückgängig gemacht werden MUSS. Das heißt:
    – Die Ukraine wird komplett ohne wenn und aber eingenommen. Und diese Ziele werden so lange verfolgt bis der Sieg “unser sein wird” oder wir fahren alle gemeinsam zur Hölle (Atomkrieg)!
    – Es werden wegen dem Kursk`er Zwischenfall demnächst Waffen eingesetzt werden die jedem auch die Chaostruppe in Washington/Brüssel Angst machen werden! Was immer das für Waffen sein werden (taktische Atombomben?) die Zuversicht der Russen hat mir jedenfalls genug Angst gemacht das ich davon ausgehe das diese Waffen bald zum Einsatz kommen werden und ich diese Worte ernst nehme.

    usw.

    Ich sag`s euch Leute, unsere Politikdarsteller haben voll in die Kacke gegriffen. Und die Russen werden von Tag zu Tag auf den Telegram Kanäle unfreundlicher und aggressiver. Zurecht wenn ihr mich fragt!

    1. Naja, das sind auf diesen sog. Sozial-Medien-Kanälen, wahrscheinlich genau solche Vollpfosten wie hier bei uns, die sich auf Facebook, Instagram, oder wie dieser ganze Mist heißt – ach, dieses X hab ich fast vergessen – rumtreiben. Hohle Birnen gibt es auch in Russland.

      1. “Naja, das sind auf diesen sog. Sozial-Medien-Kanälen, wahrscheinlich genau solche Vollpfosten wie hier bei uns, die sich auf Facebook, Instagram, oder wie dieser ganze Mist heißt – ach, dieses X hab ich fast vergessen – rumtreiben. ”

        Ja ja ich weiß, deswegen finde ich es ja gerade so beunruhigend wenn sich die Behauptungen dieser “Vollpfosten” ausgerechnet mit den Forderungen des Staatsoberhauptes (Putin) und seinem Außenminister (Lawrow) decken. Dan ist an der Geschichte meistens mehr dran als nur ein paar “saure” Russen die ihren Frust auf Telegram abladen. Ich hab`s Ihnen jedenfalls gesagt, da ist was großes und böses im Busch.

        1. Tja Patriotismus ist im Wertewesten nur eine leere Worthülse, Folklore für die konservativen Darsteller im Politzirkus. Die Russen nehmen es aber jetzt persönlich, weil das Mutterland angegriffen wurde. Eine Mobilmachung der Streitkräfte der russischen Föderation dürfte auch auf keinen Wiederstand im Volk mehr stoßen. Eigentor der Kiewer würde ich mal sagen.

          1. Ich fürchte die russische Regierung hat die Ukrainer in eine Falle laufen lassen. Es gab kritische Stimmen in Russland gegen den Krieg, aber sobald “Mütterchen Russland” bedroht ist haben sich die Russen immer aufgerafft und hinter die eigene Regierung gestellt. Eine Mobilisierung wäre durch den Angriff auf russisches Gebiet für Moskau vermutlich jetzt einfacher.
            Ich vermute jetzt mal das in den Gebieten Russlands jetzt sehr viele bereit sind sich bei der Armee zu melden ohne das es einer Generalmobilmachung bedarf.

            Auf der anderen Seite müssen ja unsere Medien zugeben das es im Don Bas nicht gut läuft für die Kiewer Faschisten.

        2. Sie decken sich in keinster Weise. Selbstverständlich gibt’s lt. Putin keine Verhandlungen. Aber wo sagt er z.b. Das die gesamte Ukraine eingenommen werden muss?

          1. Diese Meinung ist bei uns in Russland auch in den sozialen Netzwerken eigentlich eher selten. Die Westukraine wird eigentlich nicht als “unsers” betrachtet, das mögen sich die Polen gerne krallen. Das hört man schon öfters.

            Aber im ganzen stimmt schon was Tomy meint. Wer wissen will wie 90% der Russen denken, der kann auch einfach Medwedew hören. Der sagt laut genau das was die einfachen Russen denken. Und ja wir sind tatsächlich so sauer wie Medwedew.

            Mit Atombomben schmeißen, naja das ist schon verbreitet, aber das ist meistens nicht ernst gemeint.

            1. “Mit Atombomben schmeißen, naja das ist schon verbreitet, aber das ist meistens nicht ernst gemeint.”

              Bei mir ist halt dieser eine Satz hängen geblieben (Könnte sogar sein das der von Medwedew stammte): “Es werden Waffen eingesetzt werden die sogar Washington Angst machen werden”

              Mir hat sich natürlich sofort die Frage gestellt von welchen Waffen spricht er? Muss ich mir Sorgen machen? Wollen die Russen einen Mond nach NATOstan werfen? Die können doch nur Nuklearwaffen damit meinen oder? Oder habt ihr noch irgendwo ein paar FAB 15.000 kg in den Waffenlagern rumliegen von denen niemand etwas weiß?

              Eigentlich wollte ich nur evaluieren ob ich meine sieben Zwetschgen hier packen und von hier abhauen muss.

              1. Ich denke man braucht sich wegen möglicher Atombombeneinsätze durch die russische Seite im jetzigen Stadium keinerlei Sorgen zu machen. Wer die Veröffentlichungen beispielsweise von Andrey Martyanov verfolgt weiß, dass Russland noch reichlich konventionelle Eskalationsschritte in Reserve hat. Die Versenkung der US Amerikanischen Flugzeugträgerflotte innerhalb einer halben Stunde ist nur ein Beispiel.

                Wenn allerdings die Nato irgendwann einen wirklich massiven Angriff auf Russland startet, dann sehe ich nicht wie eine Eskalation auf die atomare Ebene noch verhindert werden kann. Die konventionelle russische Antwort würde zu riesigen Verlusten der Nato führen die sie nicht wird händeln können, so dass ihr (der Nato) nur die Auswahl zwischen Rückzug und Atomwaffen bleiben wird…

                Das andere ist, dass bei einem massiven Schlagabtausch zwischen der Nato und Russland es für beide Seiten nicht abschätzbar ist was auf sie innerhalb weniger Minuten zugeflogen kommt (konventionell oder nuklear), so dass die Auseinandersetzung absichtlich oder versehentlich auf jeden Fall nuklear werden dürfte.

                Und nachdem die Nato (US-Amerika wie EU-Europa) ja bislang immer weiter eskaliert und alle warnenden Stimmen konzertiert und effektiv bekämpft werden, ist meiner Einschätzung nach mittelfristig ein Atomkrieg unvermeidlich.

                “Biden” bedeutet mehr Krieg nach innen wie nach außen, “Harris” und Trump ebenfalls. Von daher, wer das Land verlassen kann sollte sich langsam darauf vorbereiten. Die Frage ist nur wohin. Interessant ist dabei, dass Russland im Moment seine Aufnahmebedingungen für die Einwohner einer ganzen Reihe von Ländern erheblich erleichtert (kein Sprachtest und keine Quoten mehr).

      1. Und das beste ist es ist sogar Gratis. So müssen Sie nicht mehr Kalorien zum denken verbrauchen als unbedingt nötig. Und Kalorien werden wir in Zukunft alle noch brauchen wenn so Kriegsbefürworter meinen die hätten irgendwo anderes als in Ihrer Echo Bubble die Kontrolle über die Deutungshoheit.

    2. Atomkrieg, Europa so dicht besiedelt und Russland dagegen, Europa hat keine Chance, aber auch gar keine .
      Die lamentieren doch aktuell schon rum wenn in einem Atomkraftwerk auch nur geschossen wird, und da wollen die einen Atomtkrieg durchziehen ? … o))
      Aber das Dumme dabei, nach einem Atomkrieg kann eine US Wirtschaft nicht mehr mit eingehenden Zahlungen rechnen, es gibt dann keine Reparationen, die nach einem W2K USA zb zur stärksten Ökonomischen Krakft gemacht haben auf diesen Planeten. Logisch passt da nichts zusammen, einfach weil es keine Sieger geben kann bei konflikten dieser Art auf dem heutigen Stand der Technik.
      Und das wären nur der Anfang in Sachen Probleme. Warenwirtschaft, Transportwesen, Gesundheitswesen usw, nichts davon wird dann noch groß funktionieren.
      3 Wasserstoffbomben zu gleichen Zeit in bestimmter Nähe zueinander, kann sogar die Atmosphäre in Brand setzten, hatte mal ein Wissenschaftler zu DDR Zeiten ausgrechnet. Und ich vermute, das Er gar nicht so flasch lag damit ..
      Aber am Ende kommt es immer anders, Ich vermute es wird bald die Zeit kommen wo eine USA sich militärisch zurückziehen wird aus Europa .. 35 Billionen Schulden lassen da immer weniger noch Spielräume zu für die US Administration ..

      1. “Aber am Ende kommt es immer anders, Ich vermute es wird bald die Zeit kommen wo eine USA sich militärisch zurückziehen wird aus Europa .. 35 Billionen Schulden lassen da immer weniger noch Spielräume zu für die US Administration ..”

        Ich glaub das hoffen alle, aber was sagen uns die versuchten Putsche in Venezuela, Georgien, Serbien und Bangladesch alleine in vier Wochen? Sieht so für Sie ein Rückzug aus? Ich glaub die Cowboys drehen gerade erst auf.

  5. “Das eroberte Gebiet diene nun als Faustpfand, „um im Gegenzug von Russland besetzte Gebiete im Osten und Süden der Ukraine zurückzuerlangen“”.

    Was macht er denn, wenn Russland sagt “Könnt ihr behalten, brauchen wir nicht mehr” (und einen hübschen kleinen Kessel daraus macht), alternativ (nach Totalevakuierung bzw. Austausch) mittels geeigneter Waffen alles platt macht?

    Nein, das ist nicht ernst gemeint, aber Zelenskys Ideen ja wohl auch nicht.

    PS In US-Medien lese ich übrigens überwiegend kritisches über das Abenteuer.

  6. Hier ist eine frische (heute veröffentlichte) Analyse zum “Kursk-Theater” von Sergey Witte, einem russischen Militärfachmann auf Englisch: Unaufgeregt, höchst informativ und in jeder Hinsicht hilfreich für die Orientierung des Lesers. So wie ernstzunehmende Analysen eigentlich aussehen sollten.

    https://bigserge.substack.com/p/back-to-the-bloodlands-operation

    Der Autor veröffentlicht auf seinem Blog hauptsächlich Artikel über militär-historische Ereignisse und außerdem im monatlichen Rhythmus eine Analyse über die aktuelle Situation im Krieg zwischen Nato & Ukraine gegen Russland. Letztere sind ausnahmslos sehr zu empfehlen.

    1. Danke für den Hinweis. Ich hatte länger bei BigSerge nicht reingeschaut, er publiziert zwar hoch qualifiziert, aber eben eher selten.

  7. Der Westen hat seine Fehlallokationen inform der Investitionen verloren und nötigt Russland dazu, das die Ukraine militärisch gelöst wird. Der Westen hat mit dem Einmarsch in Kursk das bestätigt, sie wollen keine Verhandlung zum Frieden, aber sie erwägen eine Situation, das das blame game sich jeweils zuordnen lässt, also eine indirekte gesichtswahrung jeweiliger Akteure. Die EU oder ‘Europäer’ streben an, ihre Unabhängigkeit zu erwirken, was man darunter verstehen möchte, ist eine andere Diskussion.
    Was die Ukraine betrifft, fällt dieses Land zunehmend auseinander und steht vor grossen Problemen. Die besitzenden ukrainischen Reichtümer sind schon übertragen worden, der Rest steht noch in der Luft.

    Was aber nicht erwähnt wird, sind Folgekosten der Ukraine und wer diese zu tragen hat. Der “Westen” hat bewusst seine ursprüngliche Architektur vernichtet und Kollektiv alle mit in Haft genommen.

  8. “Das eroberte Gebiet diene nun als Faustpfand, „um im Gegenzug von Russland besetzte Gebiete im Osten und Süden der Ukraine zurückzuerlangen“(11). ES gehe darum, Russland unter Druck zu setzen, „sich auf ernsthafte Friedensgespräche einzulassen“(12). ”

    Wie soll das möglich sein? Immerhin kämpfen sich die Russen durch das seit 10 Jahren wunderbar befestigte Donbas-Gebiet und obwohl die Siedlungsstruktur dafür denkbar ungeeignet ist, verdrängen sie die ukrainische Armee. In Kursk sieht das vollkommen anders aus. Da gibt es keine ausgebauten Befestigungsanlagen.

    Aber ach, ich vergaß ja, dass in der Ukraine 930.000 ukrainische Soldaten untätig herumsitzen und auf Betätigung warten. Kaum zu glauben.

  9. Bis auf den letzten Abschnitt ein sehr nachdenkenswerter Artikel
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/schlacht-bei-kursk-was-die-neuen-kaempfe-ueber-deutschland-ost-und-west-erzaehlen-li.2246028
    “Die Schlacht am Kursker Bogen – ein Begriff, der einer Generation Ostdeutscher tief ins Gedächtnis eingegraben ist: die größte Schlacht des Zweiten Weltkriegs, die größte in der Geschichte der Landschlachten überhaupt. Tief erschüttert sah ich als 14-Jährige den Monumentalfilm „Der Feuerbogen“. So lautet der Titel zum Auftakt des fünfteiligen kinematografischen Epos „Befreiung“, dem die Episoden „Durchbruch“, „Hauptstoßrichtung“, „Schlacht um Berlin“ und „Der letzte Sturm“ folgen. Das insgesamt siebenstündige Großwerk entstand in der Kooperation Sowjetunion, Polen, DDR und Italien.
    Wir gingen als Schulklasse ins Bitterfelder Kino, beim Verlassen sprach niemand ein Wort. In der DDR haben vier Millionen Menschen (von 17 Millionen Einwohnern) allein die ersten beiden Folgen der hochdramatischen, von der extremen Gewalt der Schlachten durchzogenen Filmserie gesehen. In der Sowjetunion sollen es 56 Millionen gewesen sein. Die vielen, vielen Toten, die Gewalt des Krieges in maximaler Dimension – das vergisst niemand. Auch nicht die Sowjetsoldaten, die die Truppen Nazideutschlands zurückschlugen.
    Es waren deutsche Männer, die Väter und Onkel meiner Generation, die Tausende Kilometer östlich von Deutschland die Panzer lenkten, Granaten abfeuerten, ungeheuerliche Verbrechen gegen die Bevölkerung der eroberten ukrainischen, belarussischen, russischen Landstriche begangen hatten. Das wusste ich schon zuvor. Bei ohrenbetäubendem Schlachtenlärm und angesichts des menschlichen Leids bewirkte der Film mehr als nur die Erweiterung von Wissen.
    Fortan fielen mir die vielen Männer mit Holzbein, Lederarm und Glasauge in der Nachbarschaft erst richtig auf. Zieht man die propagandistischen Effekte der hochpolitischen Inszenierung ab – es bleibt das Entsetzen, und der Name Kursk löst zuverlässig Schaudern angesichts deutscher Geschichte aus.”

    1. Furchtbarer Artikel. Und wie kann diese Frau so gedankenlos mit Zahlen um sich schmeißen?

      … ehe Frank Walter Steinmeier als erster deutscher Bundespräsident die _zwölf Millionen Sowjetsoldaten_, die im Verteidigungskrieg gegen Deutschland ihr Leben ließen …”
      “… die Erinnerung an _jene 20 Millionen sowjetischer Soldaten_ aus, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen, wurde wohlweislich und vielsagend ausgespart …”

      1. Da habe ich natürlich auch gestutzt, mir ging es mehr um den emotionalen Aspekt dieser sehr unterschiedlichen Anklänge und Assoziationen bei der Erwähnung dieses Ortes, der eine solch tief traumatische Vergangenheit und Symbolik hat, von der die Westler ganz offensichtlich weder etwas wissen noch etwas wissen wollen. Wieder deutsche Panzer gleichen Namens in diesem Gebiet.

        1. Worauf Sie hinweisen stimmt natürlich. Vielleicht bin ich ja zu ungerecht, verehrte A.F., aber gerade die Mischung aus Richtigem und Falschem – und damit meine ich nicht einmal die Zahlen – macht den Artikel für mich schwer erträglich.

          Am meisten stößt mir in letzter Zeit das auf, was in rechten Kreisen als “Kollektivschuld” bezeichnet wird (die Rechten sagen gelegentlich Halbrichtiges in falscher Absicht).
          Der vorherrschende bundesdeutsche Diskurs hat es nämlich vermocht, die Schuld an Krieg und Massenmord von der deutschen herrschenden Klasse (Fritz Fischer: “Bündnis der Eliten. Zur Kontinuität der Machtstrukturen in Deutschland 1871–1945”) auf das gesamte Volk, plus die in Nürnberg verurteilten bzw. vor Kriegsende “suizidierten” Hauptkriegsverbrecher, abzuwälzen. Aber weder das Naziregime, noch die Wehrmacht, noch der Genozid an den Juden waren das Ergebnis einer “volksgemeinschaftlichen Zusammenrottung” und selbst in Nürnberg standen nicht nur die Nazis, sondern auch die preußischen Militaristen (die Generalität der Wehrmacht) und immerhin die Chefs von Krupp und IG Farben vor Gericht.
          Das “deutsche Volk” trug eine Mitschuld – als je nachdem williges bzw. unwilliges Werkzeug.

          Das Ganze ist insofern wichtig, weil beispielsweise die sog. Antideutschen an diesem verzerrten Diskurs geradezu wahnsinnig geworden sind und auch der deutsche Israel-Diskurs davon zehrt.

          Die Journalistin nun bemüht sich, ein wenig “Osten” in den herrschenden Diskurs einzuspeisen – “denkt doch auch mal an die armen Russen” – lässt aber den westdeutschen Diskurs zumindest implizit m.o.w. unangetastet. An zwei Stellen wird es sogar explizit, als davon die Rede ist, dass nach den Nürnberger Prozessen (sie spricht sachwidrig von den Auschwitzprozessen) “einem _Großteil der Gesellschaft, der Tätergeneration_” auch das Gefühl vermittelt worden sei, “damit sei man einigermaßen raus” und dass es sich um “Verbrechen der eigenen Heimat” gehandelt habe.
          https://archive.is/g2Yrd#selection-1983.142-1983.171

    2. Bekanntlich wurde ja die große Wehrmacht-Panzeroffensive 1944 in Kursk von der Roten Armee eingekreist und vernichtet.
      Vermutlich “blüht” der ukrainischen Armee aktuell ähnliches “über kurz oder lang” in Kursk.

  10. Donnerwetter: ca. 1000 qkm! Das sind ca. 0.003% des russischen Territoriums. Im Gegenzug hält Russland nur ca. 20% des ukrainischen Territoriums, macht aber derzeit täglich weitere Gebietsgewinne!
    Naja, ein Komiker wie Selenskyj kann eben nur schauspielern aber nicht rechnen!

    1. es sind nicht annähernd 1000qkm, vermutlich unter 200, und maximal 4-500, die zeitweilig Schauplatz von Kämpfen oder Streifzügen der ukrainischen Kommandos waren. Wenig davon wird gehalten, und vermutlich noch viel weniger im Verlauf der nächtsten Tage und Wochen.

      Das Operationsgebiet erstreckt sich in NW-SO-Richtung längs der ukrainischen Grenze über vielleicht 30-35km, wobei das meiste Gebiet ukrainisch ist wegen der Grenzausbuchtungen nach Osten, von nördlich Alexejewka bis südöstlich Miropolje (oder wie die Topfköppe das nennen), und geht in nördlichervielleicht 20km auf russisches Gebiet. Daraus macht man mit grösster Mühe vielleicht eine Fläche von 20×25, und das ist erheblich übertrieben. https://divgen.ru/event/852

      Aber die müssen prahlen, was bleibt ihnen sonst.

  11. “Mali, Niger und Burkina Faso fordern den UN-Sicherheitsrat auf, gegen die Ukraine vorzugehen, da Kiew den Terrorismus in Afrika, insbesondere in der Sahelzone unterstützt.”

    Eines steht schon mal fest, auf das Veto von Russland können Sie lange warten. Und was ist wenn Moskau auf ein eventuelles Veto scheißt und dieses Länder herzlich zum “Kasfußschnätzeln” nach “good old urop” einlädt?
    Schon mal daran gedacht liebe Meisterstrategen im NATO-HQ?

    https://t.me/DDGeopolitics/120111

    Währenddessen auf der anderen Seite des Planeten auf der Demokraten-Party.

    https://t.me/DDGeopolitics/120116

    Bitte sagt mir das Ihr an den selben Film denken müsst wie ich.

  12. Wie es aussieht sind die Ukrainer immer noch dort wo sie auch schon vor einer Woche waren. Jetzt sitzen sie im selbst gebauten Fleischwolf. Und nun? Schnell wieder zurück?
    Wenn die Russen jetzt dort eine separate Streitmacht aufbauen, brauchen die Truppen im Süden sich keine Sorgen machen das sie sich bis Kiew durchbeißen müßen.
    Schon „schlau“ gemacht.

  13. Letztendlich wird Russland die Ukraine zerschlagen, um sich einen revanchistischen und NATO-gepimpten Nachbarn für eine lange Zeit vom Leib zu halten. Ein zu benennder Zeitrahmen ist hier obsolet, da Russland sein Ziel erreichen wird, ob in zwei Monaten oder zwei Jahren.

    Verhandlungen mit den westlichen Lügenbolden und Vertragsbrechern wird es auch hier nicht mehr geben. Und was die Ukraine anbelangt, so ist der russische Standpunkt mittlerweile ebenfalls klar benannt: “Keine Verhandlungen bis zur vollständigen Niederlage des Gegners.”

    Läuft!

  14. Die AFU hat sich da doch eine wunderschöne Feuertasche gemacht.
    Mittlerweile ist da bereits ein beeindruckenderer Friedhof für westliche Militärtechnik als der bei Rabotino und die Leichen der Zwangsmobilisierten stapeln sich dort auch schon zu Bergen.
    Russland wäre doch dumm wie die NATO Generäle, die das geplant hatten, wenn es diesen Grinder für die Ukrainische Truppen und westliche Militärtechnik viel zu voreilig liquidieren würde. Wo der Westen doch so schön dabei jubelt, was bleibt der Ukraine auch übrig als weiterhin ihre militärischen Kapazitäten von der Hauptfront abzuziehen und dort effektiv zu verheizen?

    1. Die Ukrainer agieren genau wie das zionistische Regime: eine Provokation nach der anderen, um dem Gegner eine unkalkulierbare Reaktion zu entlocken. In den Städten und Dörfern südlich von Kursk treibt sich mittlerweile nur ein Haufen von Nazi-Mördern und Plünderern herum, darunter viele ausländische Söldner bzw. in Schafspelze getauchte NATO-Soldaten. Die Russen werden sich die Zeit nehmen, all diese Ukrainer und Ausländer ins Jenseits zu befördern. Keine Zweifel, so aktuell Ramsan Kadyrow.

      1. “Die Ukrainer agieren genau wie das zionistische Regime: eine Provokation nach der anderen, um dem Gegner eine unkalkulierbare Reaktion zu entlocken.”

        Liegt vielleicht daran das beiden den selben sugar daddy haben.

        Ist aber nur so vor mich hin spekuliert.

  15. Inzwischen dürfte auch die russische Militärführung zu der Erkenntnis gekommen sein, dass dieser ukrainische Überraschungsangriff sie einerseits kalt erwischt, andererseits aber auch in die Lage versetzt hat, weitere wichtige ukrainische Kräfte zu binden – unter hohen Verlusten bei denen. Russische, aber auch ukrainische Militärblogger sprechen von einer doppelt so hohen Verlustrate an Fahrzeugen aller Art , wie an allen anderen Fronten. Das will was bedeuten, und zwar mächtig.

  16. Aus Vrbamrdas Hinweisen will ich diesen hervor heben:
    https://www.kitklarenberg.com/p/britains-kursk-invasion-backfires

    Kit Klarenberg dokumentiert mit zahlreichen Verweisen den Dissens zwischen britischer und amerikanischer Administration. Sein Tenor, die Operation Kursk sei maßgeblich eine britische Initiative, mag in beträchtlichem Umfang stimmen, aber das ändert nichts daran, daß auch die Briten an die Entscheidungen im NATO-Hauptquartier, in der Ukraine-Nato-Kontaktgruppe und den nachgeordneten NATO-Planungsstäben gebunden sind; nämlich zumindest dergestalt gebunden, daß sie nichts unternehmen werden, was dem Willen des amerikanisch dominierten Personals in der NATO-Militärführung zuwider läuft, um ihren Einfluß nicht auf’s Spiel zu setzen.
    Was Kit Klarenberg also real dokumentiert, ist ein Dissens und eine Auseinandersetzung zwischen der NATO-Militärführung – an oberster Stelle General Cavoli und Admiral Bauer – und dem Weißen Haus, mit dem Pentagon irgendwo zwischen den Stühlen.
    Zur Position des WH siehe Tom Bateman für BBC:
    https://www.bbc.com/news/articles/cql365ld002o

    Je länger die Kursker Exkursion, die jedenfallls zum Scheitern verurteilt ist, nun aufrecht erhalten wird, desto überzeugter wird man in Moskau sein, daß die militärische NATO-Führung außer politischer Kontrolle steht.

    Dazu noch ein Wort zu “BigSerge”.
    Der schrieb heute, die Invasionstruppen seien vermutlich nur 7-8000 Mann stark.
    Zeitgleich meldete TASS, seit Beginn der Invasion seien 4400 Mann außer Gefecht gesetzt worden, zusammen mit Legionen von Material.
    Wow. Das ist nun ein einfacher Test.
    Wenn die laut “BigSerge” UND TASS nun zu mehr als der Hälfte aufgeriebene Invasionstruppe über Nacht den Rückzug angetreten haben wird, wissen wir, daß “BigSerge” uns keinen Bären aufgebunden hat.
    Falls das nicht geschieht, wissen wir, daß “BigSerge” UND Tass uns gleich zwei Bären aufgebunden haben.
    Ja, schon recht, das ist nicht ganz sauber, gibt aber die Richtung:
    Nachdem der Kreml behauptet hat, über 120.000 Zivilisten aus der Region evakuiert zu haben, aus der nur 1000 qkm besetzt sein sollen, sollte es keinen Grund für große Vorsicht bei der Gegenoffensive geben. Falls die Eindringlinge nicht in den nächsten drei Tagen ‘rausgeworfen sind, wissen wir: Moskau hat ein ernstes Problem. Und das wäre für niemanden gut.

    1. “Falls die Eindringlinge nicht in den nächsten drei Tagen ‘rausgeworfen sind, wissen wir: Moskau hat ein ernstes Problem.”

      Die Frage ist ob die russische Führung die ukrainische Inkursion so schnell wie möglich liquidieren will, oder ob sie es für ihre Ziele für vorteilhafter erachtet, die Auseinandersetzung dort noch länger “am Köcheln” zu halten, damit das ukrainische Militär beständig Einheiten und Material nachfüllt, das dann anderswo fehlt und dadurch das Zusammenbrechen der ukrainischen Front an den wichtigen Abschnitten beschleunigt.

      Ich vermute mal letzteres, wie an so manch anderer Stelle in diesem Krieg zuvor. Man erinnere sich nur an “den Brückenkopf Krinky” am östlichen Dnjeprufer…

      Nicht nur die militärischen, sondern auch die innen- und außenpolitischen Folgen und die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten für Russland werden in diese Überlegungen eingeflossen sein.

      1. Ja, Vrbamrda, der Einwand ist zu beachten, und ich hatte das im Geiste getan, aber nicht hingeschrieben.

        “BigSerge” deutet ja klar an, daß vom militärischen Standpunkt ein Zerreiben der Eindringlinge das Mittel der Wahl wäre, statt des Versuches, sie zu “zermalmen”. Schon aus Gründen, die der blöde Hund weiter unten nennt, ohne freilich zu sagen, woher er das hat: Die Stellungen um Sudscha sind schon aus logistischen Gründen strategisch unhaltbar für die Ukrainer, erst recht, weil sie keine Luftwaffe haben, die die russische dort wenigstens beunruhigen könnte.

        Doch dagegen stehen politische Motive, die mittelbar in den zitierten Erfolgsmeldungen zum Ausdruck kommen. Selbst wenn man die Invasionstruppe für größer hält, als von Serge angegeben, wären die insgesamt “4400” und die Zahl an zerstörten Fahrzeugen und Material schlicht vernichtend unter den genannten Umständen.
        Tatsächlich hieß es aber in der Tass-Meldung, der Feind habe Angriffe auf die Blockadestellungen an den Ausfallstraßen ausgeführt, die zurück geschlagen worden seien, und sei, nach den Gegenschlägen, nun im Begriffe, “sich neu aufzustellen”.
        Und daraus folgt: Entweder die Nordgruppe ist bei weitem schwächer, als Serge glauben machen will, oder sie folgt einer Zermürbungsstrategie unter Vermeidung eigener Opfer, die zumindest im offiziellen Moskau nicht erwünscht ist.

        Und Letzteres ist doch elementar. Schutz der Russen und “Russen” war und ist ein Hauptbestandteil der Rechtfertigung für die “SMO”, und Serge macht vom ersten Satz an klar, er schreibt gegen die “Doomsters” in der Umgebung des Kreml. Zermürbung “schön und gut”, aber “bitte schnell”, ist offenbar die Devise. Und wenn man der ukrainischen Armeeführung und ihren NATO-Handlern nur einen Funken Verstand zubilligt, dann ist es exakt dieser Konflikt, auf den sie zielen, indem sie die Invasion noch nicht abgeblasen haben, und dem sie gewiß eine Menge Menschen und Material opfern, auch wenn es nicht die Masse ist, die die russische Propaganda angibt.

        Und jetzt muß man auf die Lagebeurteilung noch den von mir – und auch Kit Klarenberg – lang und breit beschriebenen und erklärten “Game-Changer” drauf packen, den mittelbar doch auch BigSerge würdigt, indem er die Unterschiede zwischen dieser Exkursion und allen voran gegangenen betont: Die zwar gegenüber der Öffentlichkeit zu verleugnende, nicht aber in den herrschenden Ständen zu verbergende, direkte Beteiligung der NATO, hat eine Menge politischen und militärpolitischen Widerstandes im Westen gegen solche Eskalation schlicht hinweg gefegt, es sei denn, Moskau entschließt sich doch noch zu einem saftigen und erkennbaren Gegenschlag gegen diese Eskalation.

        Danke für die Gelegenheit, mich genauer zu erklären.

    2. “Nachdem der Kreml behauptet hat, über 120.000 Zivilisten aus der Region evakuiert zu haben, aus der nur 1000 qkm besetzt sein sollen, sollte es keinen Grund für große Vorsicht bei der Gegenoffensive geben. Falls die Eindringlinge nicht in den nächsten drei Tagen ‘rausgeworfen sind, wissen wir: Moskau hat ein ernstes Problem”

      Das ist richtig, soweit deine eigenen Vorstellungen stimmen sollten. Aber warum sollten sie mit der Realität übereinstimmen? Schließlich gibt es noch die Welt ausserhalb deines Kopfes.

  17. Absolut kompetenzloses Geschwafel eines bekannten Schreiberlings. Was kümmern ihn schon Fakten.

    Und Sergej Witte hat natürlich die Einheiten nicht gezählt, aber seine Einschätzungen sind realistisch. Ob da nun 2-3000 mehr, auch im rückwärtigen Raum, aufgestellt sind, kann er auch nicht wissen, der bekannte Unwissende aber noch weniger. Der hat nicht mal die “1000 qkm” Syrskis geprüft, was kümmern Fakten, wenn man NATO-Organigramme “analysiert” und über die – zweifellos vorhandenen – Spannungen im Transatlantik spekuliert? Wenn der Kampfpudel an der Leine zerrt und kläfft, bewegt das die Welt?

    Zweitausend oder dreitausend neues Kanonenfutter einzuschleusen ist einfacher als 500 Einheiten schwerer Militärausrüstung zu ersetzen, zumal unter den Augen einer nun wachsamen gegnerischen ISR. Daraus eine Widerlegung von Wittes Analyse zu stricken grenzt an Demenz.

    Fussnote: Austen “lädt die Kontaktgruppe nach Ramstein ein”. Die Herren befehlen. Wie erwähnt, mich kratzt es nicht besonders, es demonstriert aber, wer Ross und wer Reiter ist.

  18. Kleine Ergänzung: Omar Bradley wird das Zitat zugeschrieben : “Amateurs study tactics; professionals study logistics.” Ein durchaus kluger Gedanke, er spricht von Taktik, nicht Operation oder Strategie, deren unverzichtbarer Bestandteil Logistic ist.

    Ein Blick auf das “Theater of Operations”, das lächerlich kleine Gebiet um den ukrainischen Einfall, zeigt, dass es nur eine relevante Nachschubstrasse aus der Oblast Sumy gibt, die N07 (Ukraine) / R200 (Russland). Alle anderen spärlichen Verbindungen sind Feldwege und unbefestigte Strassen. Auch innerhalb des überfallenen Abschnitts sind die Verkehrswege spärlich.

    Das ändert sich, umso mehr man näher an Kursk und seine Agglomeration kommt, mit Anschlüssen an Fernstrassen-,. Eisenbahn- und Flusstransportnetz, von Luftverkehr nicht gesprochen. Selbst bei nicht vorhandenem Kräftegleichgewicht, wer kann schneller und mehr Kräfte ins “Theater of Operations” verlegen, ausgefallenes Material und Truppen abziehen und ersetzen? Na, Herr bekannter “Experte”? Was hätte Omar gesagt?

    Aber dui niu tan qin.

  19. Der Kommentator “Aquadraht” ist auf greisenhafte Weise ein klassisches Beispiel für ein Phänomen, das der junge Marx abstrakt-allgemein “Entfremdung” genannt hat. Damit hat er alle religiösen und neoreligiösen Formen und Gestaltungen einer mehr oder minder absolut gesetzten, daher monotheistischen, Anbetung der Macht adressieren wollen.
    Marx nannte das, schematisch ausgedrückt, ein Symptom dafür, daß die individuellen und gesellschaftlichen Kräfte von Gesellschaftsgliedern nicht nur getrennt erscheinen, sondern getrennt vorliegen, obwohl sie doch tat-sächlich DASSELBE sind.

    Daß Aquadraht darüber hinaus eine häßliche – weil durch und durch verlogene – Drecksmade ist, schenke ich ihm jetzt und fürderhin.

    1. “Marx nannte das, schematisch ausgedrückt, ein Symptom dafür, daß die individuellen und gesellschaftlichen Kräfte von Gesellschaftsgliedern nicht nur getrennt erscheinen, sondern getrennt vorliegen, obwohl sie doch tat-sächlich DASSELBE sind.”

      Dann haben Sie sicher auch einen Beleg für Ihren Marx-Verweis. Mir kommen Ihre Ausführungen nämlich nur wie blubbernder Blödsinn vor, der sich mit Marx schmückt.

      1. Und was soll mich das scheren? Und warum soll der junge Marx ein “Schmuck” sein?
        Marx hat sich anders ausgedrück, als ich, was man schon daran sieht, daß die “Pariser Manuskripte” einige hundert Seiten umfassen und ich nur einen Satz sage.

        Geh spielen. Oder wichsen.

  20. Update zur Operation Kursk
    Tass:

    Progress of operation to destroy Ukrainian formations

    – Russia’s battlegroup North, supported by army aviation and artillery fire, repelled attacks by Ukrainian assault groups near Komarovka and Malaya Loknya, as well as thwarted attempts to attack near the settlements of Korenevo, Kremenoye, Martynovka, Olgovka and Russkoe Porechnoye.

    – An enemy sabotage and reconnaissance group was destroyed west of Skrylievka.

    – Air strikes, artillery fire and troop actions defeated concentrations of Ukrainian manpower and equipment near Apanasovka, Borki, Vishnevka, Gordeyevka, Mikhailovka, Plekhovo, Snagost and Loknya in the Kursk direction.

    – The aviation struck the areas of concentration of manpower and military equipment of the enemy reserves near Basovka, Boyaro-Lezhachi, Vorozhba, Druzhba, Zhuravka, Krasnopolye, Katerinovka, Miropolskoye, Loknya, Obody, Pervomayske, Sumy, Starikovo and Chernevoye in the Sumy Region.

    Der Vergleich zum Vortag läßt erkennen, daß die Invasionstruppe ihre Offensivbemühungen nicht vermindert, sondern auf breiter Front im Norden, Nordosten und Südwesten ausgeweitet hat. Die Verteidigung der Nordgruppe scheint in nördlicher und östlicher Richtung zu halten, nicht aber in südwestlicher Richtung, wo die Ukrainer – wie erwartet – unter der Deckung der Seym ein wenig vorgerückt scheinen.

    Dagegen reklamiert die russische Luftwaffe eine erhebliche Intensivierung der Angriffe auf den Rückraum der Invasionstruppe in Sumy. Wobei natürlich unklar ist, ob sie “den Sack zumachen” will, oder die Ukraine mehr Reserven heran zu führen sucht, als an den Tagen zuvor.

  21. @Wührer 22. August 2024 um 10:24 Uhr
    Betreffs der Panzerschlacht von Prochorowka im Rahmen der Operation Zitadelle 1943:
    Die deutschen Geschichtsrevisionisten werden nicht müde, die Katastrophe der Operation Zitadelle in einen Sieg umzuschreiben.

    Dazu gehört die Legende von den vielfach höheren Panzerverlusten der Roten Armee. Die waren zwar höher, aber nicht annähernd so hoch wie von den deutschen Apologeten angegeben. Das lag zum Teil auch an Zählweisen: Für die Wehrmacht galt ein Panzer dann als abgeschossen, wenn er im Gefechtsfeld zerstört und aufgegeben wurde. Was in den rückwärtigen Bereich geschleppt werden konnte, galt nicht als Gefechtsverlust. Die beschädigte Kampftechnik, die tags danach oder wenige Tage später nicht beim Rückzug und der Flucht Wehrmachtseinheiten aufgegeben werden musste, wurde nicht als Verlust der vorangegangenen Kämpfe “gebucht”. So kommt man auf hohe Zahlenverhältnisse. Die Rote Armee hat alle im Gefecht zerstörten oder beschädigten Panzer als Verlust registriert, auch die, die in den berüchtigten Panzergraben gefallen sind, obwohl viele nach den Kämpfen geborgen, im Frontbereich repariert oder an die Werke zurückgeschickt wurden.

    Die taktischen und operativen Fehler des Kommandeurs der sowjetischen 5. Gardepanzerarmee, Generalleutnant Pawel A. Rotmistrow, die zu unnötigen Verlusten führten, hat es gegeben. Nach der Schlacht sollte es eigentlich eine Untersuchung geben, jedoch waren die Berichte über den Sieg und die dramatische Schlacht der hunderten (insgesamt wohl über tausend, auch wenn die Zahlen aufgebauscht wurden) Panzer bereits heraus. Es gab schon damals eine Medienabhängigkeit, auch der “totalitären” Regime.

    Unter dem Strich steht aber fest, dass die sowjetischen Panzer die Wehrmachtspanzer, darunter das modernste (Panzer VI), was die Wehrmacht aufzubieten hatte, im ganztägigen Kampf festgenagelt hat und am Ende die Kampfstätte behauptete. Das können all die Geschichtsrevisionisten nicht aus der Welt schaffen.

    Unter diesem Gesichtspunkt muss man auch bedenken, wozu die Panzerwaffe im Operationsplan Zitadelle gedacht war. Sie sollte nach dem Durchbruch der Flanken (der in die Hose ging) die feindliche Hauptlinie durchstossen, Operationsfreiheit gewinnen und feindliche Kräfte einkesseln und vernichten. Prochorowka hat das verhindert, sie auf begrenztem Raum gefesselt und zum Abzug gezwungen. Damit standen die ohnehin feststeckenden oder zurückgeworfenen Bodeneinheiten an den Flanken ohne relevante Panzerunterstützung da.

    Der Plan war kaum weniger aberwitzig als Selenskis Reenactment derzeit. Eins der Probleme der deutschen Panzer im Raum Kursk 1943 war, dass sie unter ständigem Mangel an Munition, Kraft- und Schmierstoffen litten, sowie an rückwärtigen Diensten der Reparatur und Wartung, besonders die überschweren, langsamen und abartig Sprit fressenden “Tiger” und “Königstiger” waren davon betroffen, weiter reichendes Frontgeschütz hin oder her.

    Was immer der Massenmörder, Leichenfledderer und pathologische Lügner “Manstein” (Lewinsky) da noch geflunkert hat, die Offensive wurde nicht abgebrochen wegen der Sizilien-Landung, sie war krachend gescheitert und sah sich einer sprungbereiten, zur Gegenoffensive ansetzenden Roten Armee gegenüber. Der Befehl des OKW zum Abbruch von Zitadelle war keine einsame Entscheidung Hitlers.

    Dass 81 Jahre später deutsche Geschichtsrevisionisten der Roten Armee den Sieg stehlen wollen, zeigt, welch Ungeistes Kind diese Lumpen sind.

  22. Während ein bekannter “Experte” das Vorgehen der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Kursk in eigenwilliger Interpretation einer TASS-Meldung so deutet,

    daß die Invasionstruppe ihre Offensivbemühungen nicht vermindert, sondern auf breiter Front im Norden, Nordosten und Südwesten ausgeweitet hat

    , vermerkt der (gegen Meldungen von Oberkommando und Verteidigungsministerium eher kritische) Blog Wargonzo

    🔴In the #Kursk Region, there have been no major changes on the ground over the past day. The AFU are trying to expand their presence area, but all attempts remain unsuccessful.
    🟡No breakthroughs were noted in the border areas either.

    Das Kommando der Nordgruppe meldet gegnerische Verluste von 300 Soldaten und 27 Einheiten schwerer Kampftechnik, darunter 3 Panzer, ausserdem eine abgeschossene Mig-29.
    Eine ukrainische Quelle (Petrenko) behauptet;

    📌 In general, the AFU has gained a foothold in a section up to 21 km wide to a depth of 5.38 km.

    Hmm. Nicht ganz 1000 qkm .. meinjanur

  23. “Die Neue Züricher Zeitung schickt ein Stoßgebet zum Himmel: „Hoffentlich haben sie einen Plan“”

    Laut Military Summary war der ursprüngliche Plan, innerhalb von einer Woche das Atomkraftwerk westlich von Kursk einzunehmen. Da der ehemalige CIA Mitarbeiter Larry Johnson ebenfalls von dem gescheiterten Plan genau dieses AKW einzunehmen sprach und ich bisher auch von keinem anderen auch nur annähernd ähnlich attraktivem Ziel gehört habe, das mit der eingesetzten Truppenstärke erreichbar hätte sein können, scheint mir das auch sehr plausibel. Was könnte denn aus Sicht des Autors ein anderes plausibles Ziel gewesen sein??

    “So scheint diese Aktion der ukrainischen Führung nicht nur gegen Russland gerichtet zu sein, sondern auch gegen die eigenen Verbündeten, die man vor vollendete Tatsachen stellen will.”

    Schon wieder diese merkwürdige Annahme, nach Jahren des Umsetzens der von den USA/der NATO erarbeiteten Pläne, habe die Ukraine nun plötzlich begonnen, selbständig zu handeln. Wenn man derartig unwahrscheinliche Annahmen macht, erwarte ich eine Begründung! Ohne Begründung wirkt das wie das gedankenlose Nachplappern westlicher Propaganda.

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