Kriegsfinanzierung durch Friedensfond

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Nach kurzer Unterbrechung in den USA geht der Strom der Milliarden in die Ukraine ungebremst weiter. Die Verwendung dieser Mittel und die Quellen ihrer Finanzierung werden immer undurchsichtiger. Eine davon ist die europäische Friedensfazilität, die ursprünglich einem anderen Zweck dienen sollte.

Die Unterstützung der ukrainischen Kriegsführung aus einem Topf, der sich europäische Friedensfazilität nennt, ist nicht nur Etikettenschwindel. Diese Begriffsverwirrung entspricht dem tatsächlichen Denken in den Führungsetagen des politischen Westens, der glaubt, dass es nur Frieden gibt, wenn er selbst militärisch überlegen ist. Aufrüstung in welcher Form auch immer ist nach dieser Sichtweise unabdingbar für die Friedenssicherung. Frieden gibt es in diesem Denken nur, wenn der politische Westen seine eigene Friedensordnung durchsetzen kann.

Vorgeschichte

Diese Sichtweise ist der Hintergrund für die Einrichtung der europäischen Friedensfazilität. Mit dem Wahlsieg von Donald Trump und dessen Drohungen gegenüber den europäischen NATO-Mitgliedern, sahen diese ihr Schutzbedürfnis berührt. Trump wollte mehr Geld von ihnen oder aber den Rückzug der USA aus dem Bündnis. So beschloss die EU, selbst mehr für die eigene Verteidigung zu tun, nicht zuletzt auch um von den USA unabhängiger und weniger erpressbar zu werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, war der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker der Meinung, dass vor allem die Entwicklungsausgaben kostengünstiger gestaltet werden sollten. “Die europäische Rüstungsindustrie müsse stärker zusammenarbeiten, hier gebe es ein Einsparungspotenzial von 25 bis 100 Milliarden Euro pro Jahr”(1). Wie viel Geld und in welche Techniken oder Ausrüstungen investiert wird, sollten aber weiterhin die Mitgliedsländer entscheiden.

Um diesen die Investitionen schmackhaft zu machen, sollten Ausnahmen bei den EU-Regeln vorgenommen werden. Investitionen in diesen Fond konnten sich mindernd auf die Defizite der Haushalte auswirken, was bedeutet, dass die Schuldenregeln aufgeweicht werden sollten. Der Anfang für eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik war gemacht. Die Spannungen im Bündnis zwischen den USA und den Europäern nahmen zu. Am 7. November 2019 erklärte der französische Präsident in seiner bekannt großspurigen Art die NATO für “hirntot”.

Am 16. Juni des Jahres 2020 verkündete Trump den Plan, 9.500 amerikanische Soldaten aus Deutschland abzuziehen. Die Lage im Bündnis verschlechterte sich zusehends. Der ehemalige deutsche Außenminister Heiko Maas kam damals zu dem Schluss: „Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die Konflikte rund um Europa künftig auch ohne die USA besser eindämmen können“(2). Damals waren damit hauptsächlich die Konflikte im Nahen Osten und Nordafrika gemeint waren, deren Flüchtlingswelle Europa zu spüren bekam.

Im März 2021 war im europäischen Parlament “die von Frankreich initiierte „Europäische Friedensfazilität“ mit einem Umfang von fünf Milliarden Euro verabschiedet”(3) worden. Mit diesem Betrag sollte der Fond bis 2027 durch die EU-Mitgliedstaaten ausgestattet werden. Er schaffte erstmals “ein einziges Instrument für die umfassende Finanzierung der gesamten Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) in den Bereichen Militär und Verteidigung [und ermöglichte der EU,] Hilfe und militärische Ausrüstung in die ganze Welt zu schicken”(4).

Neue Orientierungen

Im Verlauf des Jahres 2021 nahmen aber die Spannungen zwischen der NATO und Russland dramatisch zu. Offensichtlich drängte es den politischen Westen, den Druck auf Russland durch eine neue Erweiterungsrunde zu verstärken. “Wenn die EU ein wichtiger geopolitischer Akteur werden will, muss sie nicht nur in Afrika, sondern auch in ihrer östlichen Nachbarschaft aktiv werden”(5), erklärte der stellvertretende litauische Verteidigungsminister Margiris Abukevičius am Rande des NATO-Ministertreffens in Riga am 1.12.2021. Bereits im Verlauf des Jahres 2021 hatte sich der Schwerpunkt der EU-Politik eindeutig nach Osteuropa verschoben. Die EU hatte angekündigt: “Ab dem nächsten Jahr wird sie [die EU] der Ukraine, Georgien und Moldawien Sicherheitshilfe leisten.”(6). Besonders die Ukraine wurde aufgerüstet.

Die offene militärische Konfrontation mit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar 2022 in der Ostukraine schien hinter den Kulissen andere Gefühle geweckt zu haben, als die öffentlich vorgetragene Empörung und Betroffenheit den Eindruck hinterließen. Jedenfalls schien diese Entwicklung dem Außenbeauftragten der EU, Josep Borell, nicht so ungelegen zu kommen, als er bereits am 1. März feststellte: „Dies ist ein Moment, in dem das geopolitische Europa geboren wird“(7). Nicht nur bei ihm reiften große Pläne, deren Saat wohl schon länger gekeimt hatte.

Bereits in der Woche zuvor hatte die EU die schärfsten Sanktionen gegen Russland verhängt, die jemals gegen ein Land ausgesprochen worden waren. Die Russen sollten “die Folgen [ der Invasion] in Form von Inflation und dem Verfall ihrer Währung zu spüren“(8) bekommen, so Borell. Am 27. Februar hatte die EU darüber hinaus 500 Millionen Euro an die Mitgliedsstaaten freigegeben, “um damit die ukrainischen Streitkräfte mit zusätzlichen Waffen auszustatten”(9).

Da aber die Europäischen Verträge verbieten, den regulären Haushalt der EU zur Finanzierung von Kriegen zu verwenden, griff man auf die fünf Milliarden der Europäischen Friedensfazilität zurück. Denn diese unterlag als “außerbudgetäres Finanzierungsinstrument”(10) nicht dem regulären EU-Haushalt. Juristische Einwände, ob diese Verwendung zulässig sei, wischte Borell im Gutsherrenstil vom Tisch: “Doch, das können wir. Ja, wir haben es getan”(11). Das schien zu genügen.

Nicht nur dass die EU das ursprüngliche geographische Ziel der Europäischen Friedensfazilität (EFF) von Süden nach Osten umgelenkt hatte, jetzt wurde sie auch noch zweckentfremdet. War sie ursprünglich gedacht als Finanzquelle zur Vermeidung von Kriegen und für humanitäre Missionen, so war sie nun mit einem Federstrich zu einem Mittel für Kriegsführung und den Kauf von Waffen umgemünzt worden.

Die Gremien der EU hatten darüber hinaus ihre eigenen Grundsätze der Haushaltsführung und Mittelverwendung sowie die Einhaltung der eigenen Regeln über Bord geworfen, ohne die rechtsstaatlichen Voraussetzungen dafür geschaffen zu haben. Die EU war selbst jener Willkür verfallen, die sie bei den sogenannten autokratischen Staaten als Mangel an Rechtsstaatlichkeit immer wieder angeprangert und zum Anlass für Sanktionen genommen hatte.

Abwrackprämie für Waffen

Mit der Genehmigung der ersten 500 Millionen Euro zur Finanzierung von Waffenkäufen durch die EU-Mitgliedsstaaten zugunsten der Ukraine war der Anfang gemacht und danach schien es kein Halten mehr zu geben. Borell und von der Leyen wirkten von dieser Entwicklung nahezu berauscht. Man sah sich als Wegbereiter einer neuen Zeit und Gestalter einer neuen Politik, die mit Tabus brach und alte Zöpfe abschnitt. Es klang fast nach Revolution.

„Ein weiteres Tabu ist in diesen Tagen gefallen – das Tabu, dass die EU ihre Ressourcen nicht nutzen kann, um Waffen an ein Land zu liefern, das von einem anderen angegriffen wird“, sagte EU-Chefdiplomat Josep Borrell(12). Und die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fügte begeistert hinzu: „Zum ersten Mal überhaupt wird die EU den Kauf und die Lieferung von Waffen und anderer Ausrüstung an ein angegriffenes Land finanzieren. … Dies ist ein Wendepunkt“(13).

Das hört sich nach Erlösung an, als habe man lange auf diese Gelegenheit gewartet. Und dementsprechend hagelte es nur so Milliarden. Da die EU selbst nicht über eigene Waffen verfügt, sollten die Mitglieds-Staaten Waffen aus eigenen Beständen an die Ukraine abgeben. Diese Lieferungen sollten den Staaten aus der Europäischen Friedensfazilität zu einem Großteil erstattet werden.

Besonders die Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes sahen darin eine Abwrackprämie für ihr veraltetes sowjetisches Gerät, mit dem auch die ukrainische Armee ausgestattet war. Innerhalb weniger Monate waren so viele Waffen abgegeben worden, dass die Erstattungsforderungen der Mitglieds-Staaten den Rahmen der Friedensfazilität sprengten. “Der Fonds wurde in den fast 10 Monaten des Krieges in der Ukraine weitgehend ausgeschöpft. Mehr als die Hälfte des Fonds wurde für militärische Hilfe an die Ukraine verwendet.”(14) Dabei waren die ursprünglich etwa sechs Milliarden Euro des Fonds vorgesehen für den Zeitraum bis zum Jahre 2027.

Bereits am 7.April 2022 waren die Mittel für die Erstattung von Waffenlieferung der Mitglieds-Staaten aus dem Fond zum dritten Mal aufgestockt worden auf damals 1,5 Milliarden Euro. Nun am 12. Oktober 2022 musste eine sechste Aufstockung des Fonds um 500 Millionen Euro beschlossen werden. Denn die Mittel reichten nicht aus, um die Waffenwünsche der Ukraine, aber auch die Erstattungsforderungen der Mitglieds-Staaten zu erfüllen.

Als zu Beginn des Krieges der Topf für die Waffenspenden an die Ukraine noch 500 Millionen Euro umfasste, waren bereits 600 Millionen Euro an Erstattungsforderungen vonseiten der Mitglieds-Staaten eingegangen. Besonders Polen hatte der Ukraine “eine beträchtliche Menge an Panzern, Haubitzen, Flugabwehrwaffen und anderen militärischen Ausrüstungen übergeben”(15). Als der Topf für die Erstattungen im April bereits auf 1,5 Milliarden angeschwollen war, “gingen jedoch bereits rund 3,3 Milliarden Euro an Anträgen ein, wobei mehr als die Hälfte der Einnahmen auf Polen entfiel.”(16).

Ursprünglich umfasste der EFF fünf Milliarden Euro für den Zeitraum bis 2027, aus dem auch andere Länder mit Maßnahmen der Friedenssicherung bedient werden sollten. Inzwischen hat der sogenannte Friedensfond allein in der Zeit von 2022 bis 2024 “11,1 Milliarden Euro zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte mobilisiert”(17). Seit dem Ausbruch des offenen Konflikts in der Ukraine am 24.2.2022 “haben die EU und ihre Mitgliedstaaten über 143 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine und ihrer Bevölkerung bereitgestellt oder zugesagt: Zusammen mit der militärischen Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten wird die Gesamtunterstützung der EU für die ukrainische Armee auf 33 Milliarden Euro geschätzt”(18).

Das sind nur die Zahlen für die EU, hinzukommen noch die der USA und anderer Staaten des politischen Westens. Unklar ist in der Öffentlichkeit, wie all diese Milliarden finanziert werden, wie viel davon Kredite und wie viele Zuschüsse sind, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Vermutlich haben nicht einmal die EU und ihre Mitgliedsstaaten einen Überblick über die Verbindlichkeiten, die sie selbst und die Ukraine eingegangen sind. Als die USA im April dieses Jahres weitere sechzig Milliarden Dollar für die Ukraine lockermachen konnte, war man sich im Lager der Republikaner sicher, dass “niemand glaube, dass Kiew das Geld jemals zurückzahle”(19).

 

Fußnoten

(1) Euractiv vom 30.11.2016: die-eu-ruestet-auf

(2) Euractiv vom 29.6.2020: „Souveränität und Solidarität“: Heiko Maas‘ Pläne für die EU-Außenpolitik

(3) Euractiv vom 24.3.2021: Eu-plant-fuenf-milliarden-euro-fuer-auslaendische-truppen-ein

(4) ebenda

(5) Euractiv vom 3.12.2021: Litauen: EU muss mehr für Sicherheit in Osteuropa tun

(6) ebenda

(7) Euractiv vom 2.3.2022: Borrell: Ukraine-Krieg ist „Geburtsstunde des geopolitischen Europas“

(8) ebenda

(9) ebenda

(10) ebenda

(11) ebenda

(12) euractiv vom 2022(02/28 EU bricht „Tabu“, um den Kauf und die Lieferung von Waffen an die Ukraine zu finanzieren

(13) ebenda

(14) euractiv 2022/12/12 EU berät über Sanktionen gegen Iran

(15) euractiv 2022/10/14 EU-Friedensfazilität steht vor Rückzahlungsproblemen

(16) ebenda

(17) Rat der Europäischen Union: EU-Solidarität mit der Ukraine

(18) ebenda

(19) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom vom 22.4.2024: Ein Republikaner will die Ukraine retten.

 

Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.

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12 Kommentare

  1. Und schon wieder und immer noch werden die Kosten für den US Sanktionismus unterschlagen! Gemeint ist damit nicht der Schaden der Sanktionen für Russland, also den (angeblich ?) Sanktionierten, sondern die Kosten für den Sanktionierer, also Deutschland, oder die Sanktionierer, also die EU!? Erstaunlich dass sich die Personalien Habeck oder Lindner, etc. dazu nie äußern und damit gegenüber der Öffentlichkeit verantworten! Wenn es heißt: „angeblich?“ dann deshalb weil man immer öfters vernimmt dass Russland die Kosten für die Sanktionen inzwischen anderweitig kompensiert habe! Die USA erwähne ich nicht weil dort qua diverser Effekte und Maßnahmen keine Kosten entstanden sind sondern die Profite sprudeln (inzwischen verstärkt durch den protektionistischen Sanktionismus gegen China)!

  2. Guido Westerwelle wollte noch aus der Nuklearen Teilhabe ausstiegen und Heiko Mass heulte wie ein kleines Mädchen, wenn die 9000 G.I. freiwillig abgezogen werden. Die die Bundesrepublik Deutschland auch noch aus Steuern der Bundesbürger Bezahlt.

  3. Bei all dem nervtötenden Geschrei um Kriegsfinanzierung ist immerhin beruhigend zu wssen, dass sich der EU-Bürokratismus und die Vetternwirtschaft schon über viele Jahre eingeschliffen hat und sichergestellt ist, dass das Geld fast schon Ukraine-mäßig maximal ineffizient eingesetzt wird.

    Schade ist, dass es wie bei den Corona-Maßnahmen keine Aufarbeitung geben wird, weil der medial-politische- und im Kriegsfall zusätzlich militär-industrielle Blob einfach zu massiv ist und alle zur Korrektur gedachten Funktionsstellen längst integriert sind.

  4. Stoltenberg appelliert an die NATO Mitglieder sie sollen Kiew doch bitte gestatten westliche Waffen uneingeschränkt auch gegen Ziele in Russland einzusetzen und meint das seien ja eigentlich nicht mehr “unsere Waffen” sondern die gehören ja jetzt der Ukraine, der Westen sei also fein raus…

    But I also believe that when we have delivered the weapons to Ukraine, it’s actually not ours anymore. It’s Ukrainian’s.
    – Stoltenberg

    Aha – logisch!
    Und ab welchen Moment genau bitteschön hören diese Waffen auf NATO-Waffen zu sein und fangen an der Ukraine zu gehören? Denn wenn sie der Ukraine gehören, dann hätte Stoltenberg ja auch nichts dagegen, wenn Russland Raketenschläge gegen die Stellen wo sich diese Waffen auf dem NATO Territorium für den Abtransport in die Ukraine konzentrieren führt. Zur Selbstverteidigung versteht sich. Sind ja ukrainische Waffen.

    Und darüber hinaus, wäre es demnach in Ordnung wenn es den Huthis in Jemen oder den Aufständischen in Neukaledonien plötzlich an Nichts mehr mangeln würde. Weder an moderner Luftabwehr noch an Hyperschall-Antischiffsraketen. Wo sie das herbekämen wäre ja egal, denn Russland könnte sich dann einfach hinstellen und sagen: Das sind ja eigentlich nicht mehr unsere Waffen, sondern sie gehören den Huthis und den Kanaken (melanesische Ureinwohner in Neukaledonien).

  5. “Nach kurzer Unterbrechung in den USA geht der Strom der Milliarden in die Ukraine ungebremst weiter. ”

    Immerhin gibts in der US Politik noch signifikant Widerspruch, der sogar für eine Mehrheit gereicht hatte. und zwar innerhalb der beiden Großparteien. Davon ist die Demokratie in D weit entfernt.

  6. Danke an Rüdiger Rauls für diesen Beitrag zur Europawahl. Nicht dass wir viel zu wählen hätten: Rat und Kommission machen die Politik, das EU-Parlament dient nur als pseudo-demokratisches Feigenblatt. Höchstens kann man die Leyen-Spielschar durch die Wahl von widerborstigen Abgeordneten ein wenig ärgern.

    Die sogenannte „Friedensfazilität“ beweist immerhin, dass die EU-Kommission ihren Orwell gelesen hat: Ein Friedenstopf finanziert den Krieg – das allein wäre Skandal genug, aber der Irrsinn geht weiter: Weder will die EU Kriegspartei sein, noch hätte sie dafür ein (vom EU-Parlament abgenicktes) Budget.

    Der Artikel zeichnet die Schweinerei genau nach: Aus einem 5-Milliarden-Topf, dem Budget bis 2027, hat die EU bereits bis 2024 11,1 Milliarden geschöpft – mehr als doppelt so viel wie überhaupt im Topf war. Gleichzeitig brüstet sich der Rat damit, die EU habe die Ukraine schon mit 143 Milliarden „gestützt“.

    Da haben wir also einen Friedenstopf, der eher wie ein Fass ohne Boden funktioniert, und einen kreativen Umgang mit Zahlen – mal beruft sich der Rat auf „seinen“ Beitrag, mal spricht er für die Gesamtheit seiner Mitglieder wie eine supranationale Regierung. Darin zeigt sich die Janusköpfigkeit der EU: einerseits besteht sie aus souveränen Nationen, andererseits bestimmt Brüssel ausgerechnet in der Frage „Krieg und Frieden“ deren Aussenpolitik.

    Was sich auf nationaler Ebene nicht durchsetzen lässt, wird also über die EU geregelt – und umgekehrt. Dabei sind die Grenzen willkürlich: Deutschland ist nach den USA der größte Waffenlieferant an das Regime in Kiew, darüber hinaus stammt jeder vierte Euro, den die EU zum Krieg beisteuert, aus unseren Steuergeldern. Eigentlich ist es noch komplizierter: Deutschland ist NATO-Mitglied, aber auch die EU mischt in dem Bündnis mit:

    Seit dem ersten Tag der Invasion Russlands in die Ukraine haben die EU und die NATO, die EU-Mitgliedstaaten und die NATO-Verbündeten ihre Arbeit und Zusammenarbeit intensiviert.
    https://www.consilium.europa.eu/de/policies/defence-security/eu-nato-cooperation/

    Schon in Schland haben wir keine Wahl: die Parteien-übergreifende Kriegspartei organisiert sich ihre Mehrheiten zuverlässig wie das Amen in der Kirche. Was dem Wahlvolk trotz aller Propaganda nicht zu vermitteln ist, wird dann halt in der EU und der Nato ausgekaspert – die herrschende Klasse hat sich dafür genügend Hinterzimmer und Selbstbedienungstöpfe eingerichtet.

      1. Die Politiker des Wertewestens sind vor allem Dienstleister – böse Zungen könnten behaupten, sie gingen für die Umverteilung von Unten nach Oben auf den Strich. Damit das Stimmvieh die Geschäfte nicht stört, haben sie diversifiziert: Falls der nationale Bauchladen mal an Auszehrung leidet, kann die neoliberale Herrschaft sich in der EU-Lobby von Brüssel oder bei der Nato gleich um die Ecke gütlich tun – und dann gibt es ja auch noch Flintenuschis Hinterzimmer sowie diese transatlantischen Swingerclubs (Max Uthoff) …

  7. Da bin ich beim lesen auf das gestoßen
    https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/lieferungen-ukraine-2054514
    Dort ist alles aufgelistet was D an die Ukraine geliefert hat.
    Und sollte der link, eventuell auf Grund von Zensur, nicht zu öffnen sein, dann diesen Link
    https://www.vineyardsaker.de/2024/05/21/dies-und-das-raisi-drei-pfeiler-kharkow-odessa/#comment-129912
    Dort hat ein Schweizer Zugriff auf den Bundeslink und veröffentlichte die Liste entsprechend!

  8. Wenn der Feitstanz der blutrünstigen Monster und Vasallen vorbei ist, dann sollten wir den Nürnberger Prozess wiederholen.

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