Kein Ort zum Bleiben

Flüchtlingslager Moria, Griechenland
Faktengebunden, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Zahl der Pushbacks in Griechenland ist in den letzten Monaten und Jahren gestiegen.

Sahel wirkt erschöpft, wenn er seine Geschichte erzählt. Der 23-jährige Afghane aus der nördlichen Provinz Kunduz kam Ende September in Athen an. Es war sein dritter Versuch oder wie Geflüchtete meist ihre Flucht mittels Schleppern bezeichnen: sein drittes «Game».

Mit einem Spiel haben die gefährlichen Wege nach Griechenland, Italien oder über die «Balkanroute» wenig gemein. Vielmehr handelt es sich meist um Todeszonen nicht nur, weil natürliche Begebenheiten zu Wasser und zu Land die Reise erschweren, sondern vor allem wegen der Militarisierung des europäischen Grenzregimes. Bewaffnete und mit Drohnen und Wärmebildkameras ausgestattete Grenzwächter:innen, verantworten regelmäßig brutale Pushbacks, die mit Leid und Tod enden.

«Viele versuchen es so oft, bis es klappt. Für Alleinreisende wie mich ist es einfacher. Familien, Frauen und Kinder, die mit meiner Gruppe unterwegs waren, wurden hingegen erwischt und misshandelt», sagt Sahel, der seinen Nachnamen aus Angst vor den Behörden nicht nennen will. Entlang des Evros, des Flusses, der die natürliche Grenze zwischen Griechenland und der Türkei bildet, gelangte er mit einigen anderen Afghan:innen nach Europa. Rund 2500 Euro pro Kopf kostete die Reise und vorbei ist sie noch lange nicht. «Ich kann mir hier dauerhaft keine Zukunft vorstellen. Es gibt hier nichts», resümiert der junge Mann nüchtern.

Lukrativer Schlafraum

Dass Sahel so denkt, ist nicht verwunderlich. In Griechenland existieren keine Strukturen, die Geflüchtete auffangen. Viele Menschen aus Afghanistan, Syrien und anderen Staaten bleiben undokumentiert, sind obdachlos und leben mal hier, mal da. Ihre Not wird oft von jenen ausgenutzt, die über Wohnraum verfügen. Dazu gehören auch Afghanen, die sich schon länger in Griechenland aufhalten. Gegenwärtig lebt Sahel mit zwölf weiteren Geflüchteten in einer Dreizimmerwohnung nahe des Viktoriaplatzes. Für eine abgenutzte Bodenmatratze verlangt der Vermieter sieben Euro pro Nacht.

In den letzten Jahren wurde die Gegend rund um den Platz, der nur wenige Kilometer von der Akropolis entfernt liegt, immer wieder zum Brennpunkt. 2015, während des grossen Flüchtlingstrecks war er gefüllt mit Tausenden obdachlosen Geflüchteten, die neu auf dem europäischen Festland angekommen waren und in den Asylzentren keinen Platz fanden.

Obdachlose gibt es am Viktoriaplatz weiterhin, doch im Vergleich zu früher ist ihre Zahl zurückgegangen. Dass die Situation nicht mehr so dramatisch ist, hat mehrere Gründe. Zum einen sind viele mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in Zentraleuropa weitergezogen. Andererseits hat die Anzahl illegaler Übernachtungsmöglichkeiten zugenommen. Afghanische Geflüchtete wie Sahel finden diese meist über Mund-zu-Mund-Propaganda.

Wichtig sind dafür Treffpunkte wie das «Herat», ein afghanisches Restaurant in der Gegend. «Ich bin gestern gekommen. Weisst du, was ich nun machen soll?», murmelt ein Geflüchteter auf Paschto während eines Gesprächs mit einem anderen jungen Afghanen. «Ich suche eine Wohnung für mich und meine Familie», erklärt hingegen Amanullah Mohammadi, 28. Gemeinsam mit Frau, Kind und Tante kam er erst vor wenigen Stunden an. Der Keller des «Herat» wurde längst zum lukrativen Schlafraum umfunktioniert, in dem bis zu dreißig Personen pro Nacht schlafen können.

Kurse und Safe Spaces

«Dass die meisten Geflüchteten hier nur durchziehen, sollte niemanden überraschen. Vor allem jene, die nicht erst auf den Inseln, sondern direkt in Athen ankommen, sind den Realitäten der Stadt ausgesetzt», sagt Liska Bernet. Die Schweizerin leitet die NGO Glocal Roots, deren Büros sich im Victoria Community Center befinden  einer Anlaufstelle für alle Angekommenen, die die Menschen mit Essens- und Getränkemarken versorgt, rechtliche Beratung und verschiedene Tagesprogramme anbietet.

Seit zehn Jahren ist Bernet an den europäischen Außengrenzen tätig. Die Flucht- und Migrationsdebatten in der Schweiz und den EU-Staaten sind für sie ein Armutszeugnis, sie hätten mit den Realitäten vor Ort wenig zu tun. «Solange Fluchtursachen nicht anerkannt und effektiv bekämpft werden, wird sich auch nichts ändern», sagt sie. Bernet kann sich noch gut an Geflüchtete erinnern, die wenige Monate, nachdem sie in ihr Heimatland deportiert worden waren, wieder am Viktoriaplatz standen.

In Athen gibt es wohl kaum jemanden, der besser versteht, was Bernet meint als Nasim Lomani. Vor zwanzig Jahren kam der Afghane in Griechenland an  und blieb. Er lernte Griechisch, begann als Dolmetscher zu arbeiten und sich für die Rechte Geflüchteter einzusetzen. 2016 besetzte Lomani mit anderen Aktivist:innen ein leerstehendes Hotel nahe dem Viktoriaplatz, um Wohnmöglichkeiten für vierhundert Geflüchtete zu erzwingen.

«Niemand verlässt gerne seine Heimat. Doch solange es Gründe für die Flucht gibt, werden auch neue Möglichkeiten und Routen geschaffen werden. Dieser Kreislauf lässt sich mit der aktuellen Politik nicht einfach durchbrechen», sagt Lomani. Er verweist dabei nicht nur auf den Krieg in seiner afghanischen Heimat, sondern auch auf die aktuelle Situation im Nahen Osten. «Achtzig Prozent der Leute, die in den letzten Monaten etwa auf Kos angekommen sind, stammen aus Gaza. Das wird so weitergehen, wenn das Massaker und die Vertreibungen dort nicht beendet werden.»

Ähnlich sieht das auch Lomanis Verlobte Hana Ganji, die mit ihm zuletzt nach Lesbos reiste, um die Lage vor Ort in Augenschein zu nehmen. Sie ist Mitgründerin der NGO Hidden Goddess, die vor allem geflüchteten Frauen Safe Spaces und verschiedene Kurse anbietet. «Wir wollten, dass Geflüchtete Geflüchteten helfen, weil wir selbst am besten wissen, welchen Problemen und Traumata sie ausgesetzt sind. Uns geht es in erster Linie um Integration und konstruktive Arbeit», erklärt Ganji. Mit ihren Kolleginnen versucht sie, die Angekommenen aufzufangen. «Hauptsache, weg von der Strasse.»

Hinzu käme, so Lomani, dass rechte Politiker:innen keine Lösungen anbieten würden. «Insgesamt gibt es in Griechenland heute weniger Geflüchtete als früher. Wirtschaftliche, soziale und infrastrukturelle Probleme, für die manche sie verantwortlich machten, sind geblieben. In anderen europäischen Staaten, die sich nun abschotten wollen, wird Ähnliches der Fall sein», sagt er.

Auch auf Inseln wie Lesbos, Samos oder Chios sei die Lage ruhiger. Doch all dies ist kein Grund zum Beschönigen: Die Anzahl der Pushbacks ist in den letzten Monaten und Jahren gestiegen. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch kritisieren die illegale behördliche Praxis seit Jahren. Vorfälle wie das Pylos-Schiffsunglück im Juni2023, bei dem mehrere hundert Flüchtende ums Leben kamen werden dabei als Teil von Griechenlands systematischer Pushbackpolitik gewertet.

Alles andere als ruhig

Die Angst vor dieser Gewalt sucht Sahel bis heute heim. Sie war da, als er versuchte, nach Griechenland zu gelangen, und sie ist auch präsent, während er durch Athen spaziert. Wie die meisten Geflüchteten dort ist auch er undokumentiert, während Polizeistreifen umherschwirren. Seine größte Sorge: dass ihn Beamt:innen aufgreifen und monatelang in eines der berüchtigten Asylzentren sperren. «Die Zustände dort sind katastrophal», betont auch Liska Bernet von Glocal Roots.

«Ich möchte keine Probleme mit dem Gesetz und mir etwas aufbauen», sagt Sahel. In seiner Zeit in der Türkei arbeitete er illegal auf dem Bau, während er abends seiner Leidenschaft nachging: Der Comedian mit mehreren Tausend Follower auf TikTok produzierte Content für seinen eigenen Kanal auf der Plattform. «Mit dem Geld, das über TikTok reinkam, konnte ich mir einen Teil meiner Flucht leisten», sagt er heute stolz. Es ist das große Showbusiness, von dem Sahel weiterhin träumt. «Irgendwann», sprich: nach seiner Reise, will er sich allein darauf konzentrieren, noch berühmter zu werden. Wenn er irgendwo angekommen ist, wo er in Ruhe leben kann.

Alles andere als ruhig ist seine Heimat. «In Afghanistan hätte ich nicht nur mit den Taliban Probleme. Weil ich in meinen Sketches manchmal Frauenkleidung anlege, werde ich regelmässig bedroht, so Sahel. Seit der Rückkehr der militant-islamistischen Taliban an die Macht im August 2021 haben zahlreiche bekannte Medienpersönlichkeiten, darunter Sänger, Moderatoren, Journaliten, Musiker und Comedians das Land verlassen.

Seither haben die Repressalien des Regimes immer mehr zugenommen. Neben Arbeits- und Bildungsverboten in zahlreichen Branchen sind auch die Unterhaltungs- und Medienindustrie betroffen. «Es darf keine Musik mehr gespielt werden. Hochzeiten sind wie Beerdigungen. Sportarten werden eingeschränkt und sogar Social Media sollen bald verboten werden», sagt Sahel empört. «Die Taliban können dieses Afghanistan gerne für sich haben, aber für mich und viele andere junge Menschen gibt es dort keinen Platz mehr.»

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16 Kommentare

  1. Manche haben inzwischen genug von den Massen an Fremden aus dem Süden.
    Zu Beginn vor 20-25 Jahren kümmerten sich Weisse Europäer noch um die geflüchteten, inzwischen wurde man je nach Lebenssituation zur Minderheit im eigenen Land/Kulturkreis.
    Beim Wohnungsuchen, Wohnen- Schule- Freizeit, Jobsuchen, Christussymbole entfernen, Kopftüchertragen für Weisse Mädels, Einkaufen, Tourismus, Flanieren… fremde Kleidung, auf den Boden spucken, Messer auf sich tragen, physische Gewalt und bedrohliches Gefühl, dutzende fremde Sprachen, Wortfetzen, Frauenfeindlichkeit, tiefste Bildungsgrade, Einschränkung und Massregelungen aller Art um den Fremden zu gefallen… mit reingebracht wird Rassismus (ja es gibt erheblichen Rassismus gegen Weise), Klans und Familienfeden, staatliche Gelder werden bei heimischen gestrichen und für Anliegen der Fremden verwendet, Wohnkrise- Mietkrise und Immobilienspekulation, Armut… bei Weissen/Europäern…

    nichts davon ist Zufall noch irgendein Naturgesetz.

    Schade um den Zerfall Europas und Errungenschaften die es vermochten haben die Welt zu erobern.

  2. Menschelnder Proto-Journalismus sollte eigentlich am Anfang einer politischen Betrachtung stehen und nicht am Ende.

    Das hat was von Mittelalter. Auch damals waren die Menschen in Denkgefängnissen ohne Ausweg aus den feudalen und religiösen Normen gefangen. Bis dann die Aufklärung Licht in die westliche Welt brachten.

    Vermutlich ist auch der Autor immer noch verzaubert von Merkels „freundlichem Gesicht“ das sie den Geflüchteten zeigen wollte. Freundliches Gesicht und knallharte Abschottung schon in Vorderasien und Nordafrika.

    Und der Putsch und der Kampf der Ukrainer für die Nato-Osterweiterung ist natürlich heldenhaft.

  3. Auf jeden Deutschen kommen weltweit ungefähr einhundert Ausländer, die Mehrheit lebt wahrscheinlich in Staaten mit geringerem Durchschnittseinkommen (oft geringer als unsere sozialen Beihilfen), geringen Rechtsstandards, mehr Gewalt, evtl. Konflikten, geringerem Bildungsniveau usw.

    Ich würde denen gern allen helfen, aber es ist selbst bei totaler kultureller Selbstaufgabe (von der wir nicht mehr weit entfernt sind) einfach NICHT MÖGLICH! Davon abgesehen, dass Deutschland ohnehin zu dicht bevölkert und zu kalt ist und sich ohne massive Rohstoff-Importe kaum selbst versorgen könnte, diese Importe können wir nur bezahlen, weil wir eine starke Industrie haben, aber auch das ist auf der schiefen Ebene.

    Ich plädiere dafür, die gefühlige subjektive Sicht, auf die oft (aber nicht immer) bemitleidenswerten Menschen auf der „Flucht“, generell um eine objektive Sichtweise auf das Szenario zu ergänzen, sonst geht das politisch weiter in die falsche Richtung, dann gibts irgendwann nämlich schlicht nichts mehr, wohin es sich zu fliehen lohnen würde…

    1. Wenn man sich mal klar macht das Weisse nur gerade mal 7% der Weltbevölkerung ausmachen und somit eine echte Minderheit sind! Es war und ist noch diese Minderheit welche die Errungenschaften der Moderne ermöglicht. Forschung und Erfindergeist sind nach wie vor unerreicht.
      Es gibt heute in dieser Welt keine ‚fortschrittlichen‘ Nationen die ohne Weisse Europäische Errungenschaften und Konzepte auskommen. Vorbild ist überall in Architektur, Städtebau, Technik, Verkehr, Forschung die Welt der Weissen. Es gibt keine Vorbilder aus anderen Regionen und Kulturkreisen die sich sonst wo in dieser Welt so global einheitlich durchgesetzt haben.
      Immer noch ist Anzug, Hose, Jacket, Hemd, Kravatte die Uniform die weltweit für Treffen und Veranstaltungen annerkannt ist egal woher die Leute kommen.
      Weisse sind die diverseste Rasse mit vielfältiger Haar- und Augenfarbe. Alle anderen Rassen haben braune Augen, braune Haut, schwarze Haare. Nur weil man immer von farbigen Menschen spricht und die schwarzen meint.

      Ich finde es wichtig sich über den Erhalt der diversen Nationen und Kulturen Europas ernsthaft Gedanken zu machen ganz so wie Regionen ihre regionalen Spezialitäten aus dem Lebensmittelsektor als Marke schützen. Nein, das ist kein Rassismus sondern eine Sicht der Dinge dieser Welt die sich die Stärken von Europa bewusst macht anstatt alles klein und schlecht zu reden.

      1. @ Benjamin:

        Wenn man sich mal klar macht das Weisse nur gerade mal 7% der Weltbevölkerung ausmachen und somit eine echte Minderheit sind! Es war und ist noch diese Minderheit welche die Errungenschaften der Moderne ermöglicht. Forschung und Erfindergeist sind nach wie vor unerreicht.

        Es sind wohl eher 11% als 7%. Und es waren nie mehr als 20% (um 1900). So what?
        Aber wen man als „weiß“ definieren kann und wen nicht, das ist doch sowieso keine leichte Frage – und irgendwie, wie ich finde, auch eine überflüssige.
        Weiße bekommen eben schon seit vielen Jahrzehnten weniger Kinder. Und das ist auch gar nicht so schlecht, denn die Staaten, in denen sie leben, sind oft relativ überbevölkert.

        Was man aber vielleicht auch sagen kann ist: Der weiße Teil der Weltbevölkerung hat einen Gutteil seiner Vitalität verloren im Gegensatz zu den anderen Menschen auf der Welt. Das kann man aber niemandem so einfach in die Schuhe schieben.
        Diese mangelnde Vitalität führt dann eben auch dazu, dass die schöne Vielfalt der Nationen und Kulturen in Europa schwächer wird. Vieles davon, der Großteil, wird aber auch durch den Kapitalismus nivelliert. Und das gilt natürlich auch für den ganzen Rest der Welt. Auch dort wird die Vielfalt der Kulturen zerstört.

        „Die Weißen“ waren eben lange die fortschrittlichen Nationen, weil sie am Drücker waren, weil sie die Macht hatten, weil sie die Anderen unterjocht hatten. Und sie haben ihren Fortschritt auch nicht aus dem Nichts erschaffen, sondern ihrerseits auf den Errungenschaften der Römer (halb weiß), Perser, Araber und Chinesen aufgebaut. So wie heute Japaner, Chinesen, Inder und viele Andere auf den Errungenschaften der Weißen aufbauen.

        In dem was du da schreibst, Benjamin, kommen die Weißen irgendwie als besonders edle Menschenrasse hervor, ohne die in der Welt nichts zum Guten voran gegangen wäre (und so gut ist das ja heute wirklich nicht), so wie eine ganz besondere Tierart ohne die ein ganzes Ökosystem zusammenbrechen würde.
        Nunja, ich denke das sind sie nicht.

    2. Dieser falsche Fokus der Betrachtung ist ABSICHT!
      Was sollen da Vorschläge es anders zu machen??
      Sie glauben diese Sorte Politiker ist zu dumm?

  4. Wo bleibt eigentlich das Interview mit der schwerverletzten Gymnasiallehrerin und ihren traumatisierten Schüler:I***innen vom Magdeburger ‚Zwischenfall‘?
    Ach, sie ist noch nicht ansprechbar?
    Na da kann man leider nix machen.

    .

    / kann Spuren von Sarkasmus und bitteren Zynismus enthalten

  5. Ich sehe überhaupt keinen Ausweg mehr. Wirklich überhaupt keinen. Die Vorstellung, dass Europa, in Wirklichkeit nur ein Teil des Kontinents, unbegrenzte Einwanderung schadlos überstehen könnte, ist vollkommen unglaubwürdig und das ändert sich auch nicht durch permanente Wiederholung. Die andere Seite, die Lage derer, die aus ihren heimischen Ländern fortwollen, beschreibt er im Text und niemand, der bei klarem Verstand ist, kann das nicht verstehen, egal ob er es ablehnt oder befürwortet. Es kann in keinem Fall gutgehen und es wird auch nicht gutgehen.

    Auch wenn das jetzt keine Rolle mehr spielt, muss immer wieder daran erinnert werden, dass das afghanische Unglück damit begannen, dass der Westen eine Bande islamischer Irrer instrumentalisierte, um die „kommunistische“ Regierung zu stürzen, die verglichen mit diesen die Krone der Zivilisation waren und das auch jene Afghanen, die damals schon längst im Ausland waren und gegen diese Administration agitieren und konspirierten, für dieses Unglück mit verantwortlich sind. Auch wenn die wenigsten von ihnen sich die Herrschaft der Barbaren gewünscht haben werden. Aber auch die gingen nicht zurück, als die „Kommunisten“ vor denen sie angeblich geflohen sind, entmachtet waren, so wie auch die Syrer, die zu Tausenden in Europa auf den Straßen feierten, als die bestialischen Schlächter von ISIS siegten, nicht heimkehren werden.
    Vielleicht fliehen die wieder, wenn hier die Nukes gezündet werden.

    .

  6. Der Autor zitiert:
    «Achtzig Prozent der Leute, die in den letzten Monaten etwa auf Kos angekommen sind, stammen aus Gaza. Das wird so weitergehen, wenn das Massaker und die Vertreibungen dort nicht beendet werden.»

    Zumindest diese Menschen, die auch vor deutschen Waffen geflohen sind, sollte die BRD – sofern von den Flüchtlingen gewünscht – die Einreise erlauben und Asyl gewähren; auch deshalb, weil wir Deutschen generell in der Schuld der Palästinenser stehen.

  7. Hat da der Leser Hohl recht, dass die Deutschen in der Schuld der Palästinenser stehen?
    So sieht es aus, das ist die neue Schuld der Deutschen, die zwar keine Schuld am 2. Weltkrieg und seinen Folgen haben, aber nun wieder eigene neue Schuld aufladen, dabei aber doch für die alte Schuld weiter büßen. Sollte man nicht endlich daran denken, aufzuhören sich neue Schuld aufzuladen? Braucht es nicht die Erfüllung der Pflichten, um seine Rechte zu sichern? Die oberste Menschenpflicht, die selbstbewusste Eigenverantwortung , um das oberste Menschenrecht, die Würde des Menschen zu sichern und nicht nur die eigene Würde, sondern auch die Würde der anderen. Selbstbewusste Eigenverantwortung , mit der der deutsche Michel vom dressierten Verbraucher, Rechtehascher und Desinfektionsfetichisten wieder zum Volk der Dichter und Denker werden könnte. Denn mit selbstbewusster Eigenverantwortung würde dem Michel klar werden, dass sein ihm übriggebliebenes Land vor 35 Jahren zur US Kolonie verkommen ist und nur deshalb, weil der Michel nicht in der Lage war, sich einen Gesellschaftsvertrag zu schaffen, um ihn dann in der Mehrheit des deutschen Staatsvolkes mit einem verfassungsgebenden Kraftakt/Volksabstimmung zur Verfassung zu erheben.
    Olaf Thomas Opelt, Plauen, 20.1.25

    1. Olaf Opelt schreibt :
      „So sieht es aus, das ist die neue Schuld der Deutschen, die zwar keine Schuld am 2. Weltkrieg und seinen Folgen haben, aber nun wieder eigene neue Schuld aufladen,“

      Die Deutschen haben keine Schuld am WK2 und seinen Folgen ?
      Das ist mir neu; wer hat denn Ihrer Meinung nach diese Schuld ?

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