
Das Kloster Swjatogorsk als Brennpunkt des Ukraine-Krieges.
Der Lärm von Einschlägen schreckte am 11. Oktober 2023 die Brüder und die bei ihnen untergekommenen Flüchtlinge bei ihren Vorbereitungen zur morgendlichen Andacht und zwang sie, umgehend Schutz zu suchen. Die Erinnerung an den Angriff vor 15 Monaten war sofort präsent – er hatte 3 Bewohnern des Klosters das Leben gekostet. Dieses Mal kamen keine Personen zu Schaden – ein Treffer beschädigte die metallene Kuppel der Mariä Himmelfahrt-Kathedrale, ein weiterer ging auf dem Wirtschaftshof des Klostergeländes nieder.
„Warum schossen sie um 7 Uhr morgens, als die Sonne bereits aufgegangen und alles zu sehen und zu hören war? … Ich verstehe nicht, wie ein … Mensch dеn Tempel der Gottesmutter beschießen kann … Es ist erwiesen, dass der gestrige Beschuss aus 500, maximal 900 Meter Entfernung erfolgte. Also vom anderen Ufer des Donez. In Richtung unseres Heiligtums, des Tempels der Gottesmutter.“ (1)
Diese Frage stellte der Metropolit des Swjatogorsker Klosters Arsenij in seiner Predigt am 12. Oktober 2023. Der Beschuss einer der Kirchen der Swjatogorsker Klosters war aus unmittelbarer Nähe gekommen, dort standen ukrainische Granatwerfer.
Als im Frühjahr 2014 die Anti-Terror-Operation der Ukraine zur Wiederherstellung der Kontrolle über das Donbass begann, war das im äußersten Norden des Donezker Gebiets gelegene Swjatogorsk einer der ersten Orte, in dem am 23. April 2014 die ukrainische Kontrolle wiederhergestellt wurde. Seitdem leistet das Kloster umfangreiche humanitäre Arbeit, Metropolit Arsenij sagte dazu 2024: „Im Jahr 2015 waren zeitweilig bis zu tausend Flüchtlinge untergebracht, fast die Hälfte waren Kinder, und 74 waren körperlich stark eingeschränkt. Damals wurden täglich 3 bis 5000 Menschen mit Essen versorgt, da der Staat dieses nicht leistete.“
Metropolit in Untersuchungshaft
In den ersten Juni-Tagen 2022 stand die Russische Armee am Nordufer des Sewerski Donez, die Stadt Swjatogorsk war in russischer Hand, während sich das Kloster unter ukrainischer Kontrolle befand, an der Frontlinie. Ukrainische Nationalisten sprengten am 6. Juni 2022 bei ihrem Rückzug aus der Stadt die zum Kloster führende Brücke über den Sewerski Donez, das hatten Anwohner beobachtet und berichtet. (2) „In Swjatogorsk hat die ukrainische Armee direkt im Kloster Artellerie stationiert. … Bewohner berichten von zehn Selbstfahrlafetten sowie Raketenwerfern.“(3)
Das Kloster war nun ohne Verbindung zur Außenwelt und von jeglicher Versorgung abgeschnitten. Die Klosterinsassen und zu dem Zeitpunkt dort untergekommene rund 400 Flüchtlinge, unter ihnen 56 Neugeborere und Kinder, wurden zu Geiseln ukrainischer nationalistischer Gruppierungen.
In einem Brief vom 10. Juli 2022 beschreibt Metropolit Arsenij die Situation so:
„Täglich backen wir Brot in Öfen, die wir vorsorglich vor einigen Jahren gekauft hatten – das sind 300 Brote am Tag. Wir brauchen Mehl, täglich benötigen wir 100 Kilogramm. Auch benötigen wir Dieselkraftstoff, noch haben wir eine Reserve. Und Medikamente – wenn möglich.“ (4) Erst einen Monat später gelang es Freiwilligen, humanitäre Hilfe in das Kloster zu liefern – unter anderem Kraftstoff für die Dieselgeneratoren sowie Medikamente und Lebensmittel. (5)
Im Resultat der ukrainischen Offensive sowie des Rückzugs russischer Kräfte aus der Region Charkow gelangte Mitte September 2022 auch die Stadt Swjatogorsk wieder in ukrainische Hand. Das Kloster blieb weiter von humanitären Leistungen anhängig.
In einer in der New York Times erschienenen Reportage zum Kloster Swjatogorsk stellte der Autor fest, dass die meisten Bewohner prorussisch seien und auf die Rückkehr der Russischen Welt warteten – und gleichzeitig die Ukrainer als Okkupanten bezeichneten. Er gab auch die Beobachtungen der Bewohner wieder, dass die Zerstörungen der Stadt sowie des Klosters im Sommer 2022 durch ukrainischen Beschuss verursacht worden waren. (6)
Der ukrainische Sicherheitsdienst nahm den Metropolit von Swjatogorsk Arsenij am 24. April 2024 in Untersuchungshaft und führte im Kloster eine polizeilichen Untersuchung durch – die Computer wurden auf Verbindungen zu Russland geprüft. Ohne Benennen von Gründen wurde Metropolit Arsenij für zwei Monate eingesperrt, ohne ein Recht auf Freilassung auf Kaution, und nach Dnepr (Dnepropetrowsk) überstellt.
Die Bruderschaft des Klosters hielt für ihren Metropolit, in diesem Amt bereits seit 2004, einen Gottesdienst vor der wundertätigen Swjatogorsker Marien-Ikone ab; seitdem verstummen die Gebete für Metropolit Arsenij nicht.
Auch international löste seine Verhaftung breite Resonanz in Kirchenkreisen aus und führte zu Bekundungen der Unterstützung: bereits am 27. April 2024 ging ein Schreiben aus West Alexandria/Ohio (7), weitere von orthodoxen Gemeinden aus Serbien, Schweden und den USA.
Die Einrichtung einer neuen Kirche , die sich von der aus dem Moskauer Patriarchiat hervorgegangenen Ukrainisch-orthodoxen Kirche abgrenzen sollte, hatte Petro Poroschenko seit Beginn seiner Präsidentschaft im Mai 2014 betrieben und vereinbarte eine Zusammenarbeit mit dem Patriarch von Konstatinopel. Im Ergebnis wurde Ende 2018 die Orthodoxe Kirche der Ukraine (Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel) gegründet und im Januar 2019 für eigenständig (autokephal) erklärt.
Erhöhter Druck auf die Kirchengemeinden der Ukrainisch-orthodoxen Kirche
Wolodymyr Selenskyj , Präsident seit Mai 2019, erhöhte den Druck auf die Kirchengemeinden der Ukrainisch-orthodoxen Kirche, zur Orthodoxen Kirche der Ukraine überzutreten, erheblich – Ausdruck dessen wurde unter anderem das Verbot von ukrainisch-orthodoxen Feiertagen. Ungeachtet dessen führte Metropolit Arsenij am 19. April 2020 im Kloster Swjatogorsk eine Osterandacht durch. Das veranlasste die ukrainischen Behörden, ein Verfahren gegen das Kloster zu eröffnen – vermeintlich wegen des Verstoßes gegen die Corona-Quarantäneregeln. Da es in der Folgezeit keine Corona-Erkrankungen gab, wurde das Verfahren am 11. September 2020 wieder geschlossen.
Das Kloster Uspensko-Swjatogorskaja Lawra (Kloster des heiligen Entschlafens der Gottesgebärerin) Swjatogorsk befindet sich am Südufer des Flusses Sewerski Donez, auf Kreidefelsen gelegen, etwa hundert Kilometer von Donezk entfernt. Erstmals erwähnt im 13. Jahrhundert, hatte es 70 Jahre lang sowjetischen Familien als Erholungsheim gedient und wurde 1992 als Männerkloster wiedereröffnet. Seit der Übergabe der wiederhergestellten Gebäude und der Rückgabe der zum Kloster gehörenden Ländereien lebte dort eine Klostergemeinschaft der Ukrainisch-orthodoxen Kirche aus mehr als hundert Gläubigen.
Auf der Suche nach Friedensansätzen für die Ukraine fand auf Initiative der Synode der Ukrainisch-orthodoxen Kirche am 21. September 2020 im Kloster Swjatogorsk ein Internationales Friedensstiftendes Forum der Zivilgesellschaft „Menschen der Welt“ statt (8). Das Forum stellte die Rolle von persönlichen Kontakten in den Mittelpunkt – als einen ersten Schritt, um den Weg zum Dialog und zu einem gemeinsamen Zukunftsbild zu finden und perspektivisch einen Prozess zurück zum Frieden in der Ostukraine zu initiieren. Durch den Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine Wiktor Kononenko geriet das Kloster dafür in scharfe starke Kritik (9). Der Vorwurf lautete , den Einfluss ukrainischer oppositioneller, nach Russland geflüchteter Politiker zuzulassen und somit entgegen den Interessen der Ukraine zu agieren.
Der Einmarsch der Armee der Russischen Förderation in die Ukraine war auch für die Ukrainisch-orthodoxe Kirche eine Zäsur gewesen – Im Mai 2022 kappte sie offiziell endgültig alle Verbindungen zum Moskauer Patriarchiat und erklärte ihre „völlige Selbständigkeit und Unabhängigkeit“. Sie verurteilte den russischen Überfall auf die Ukraine und appellierte an die Ukraine und Russland, den Verhandlungsprozess fortzusetzen.
Dem Zeitgeist in der Kirchenpolitik folgend kam es in zunehmendem Maß zu Verunglimpfungen der Einrichtungen der Ukrainisch-orthodoxen Kirche, so in herablassenden Äußerungen des Leiters der Militäradministration des Donezker Gebietes Pawel Kirilenko am 18. Juni 2023 zum Klerus der Swjatogorsker Klosters:
„Der Klerus – das sind keinesfalls Geistliche im wahren Wortsinn, mittels derer der Gläubige sich mit seinen Sorgen und Problemen an Gott wenden könne.“ (10)
Verrat gegen die Ukraine?
Nach der Veröffentlichung des Menschenrechtsbericht der UNO (11), der 2023 eine steigende Zahl von Gewaltanwendungen gegen Mitglieder sowie Würdenträger der Ukrainisch-orthodoxen Kirche konstatierte, initiierte Russland im Juni 2023 in der UNO eine Sodersitzung. Der im Videoformat teilnehmende orthodoxe Journalist und Publizist Jan Taksjur berichtete von der neuen Welle der Jagd auf Würdenträger der Ukrainisch-orthodoxen Kirche, deren Rechtmäßigkeit die ukrainische Regierung durch die Einrichtung ihrer Orthodoxen Kirche der Ukraine in Frage stellt. Die Einmischung des Staats in Angelegenheiten der Kirche widerspricht dem §35 der Ukrainischen Verfassung. „Besonders verstärkte sich (die Hetzjagd) Anfang 2023 und hält weiter an. Hunderte ungesetzlich eroberter und gewaltsam in die Orthodoxe Kirche der Ukraine überführter Kirchen und Klöster, abgetrennte Finger einfacher Gläubiger, die sich für die Verteidigung ihrer Kirche eingesetzt haben, durch Metallstangen zertrümmerte Schädel, Blut von Würdenträgern und einfachen Menschen. In den Medien läuft eine nie dagewesene Lügenkampagne.“ Dabei stellte er auch sein eigenes Schicksal dar – Verhaftung im März 2022 und Verurteilung zu zwölf Jahren Haft wegen „Landesverrat“. (12)
Im Daily Express äußerte der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby seine Besorgnis bezüglich der Pläne der Regierung Selenskij, ein De-facto-Verbot der Ukrainisch-orthodoxen Kirche per Gesetz durchzusetzen, und richtete an den ukrainischen Präsidenten eine Warnung, um ihn von der Einführung dieses Gesetzes abzubringen. (13)
Die erste Verhandlung in der Angelegenheit des Metropolit Arsenij fand am 7. Juni 2024 in Dnepropetrowsk (Dnepr) statt. Zur seiner Unterstützung waren Vertreter der Ukrainisch-orthodoxen Kirche, Brüder aus dem Kloster wie auch zehn Abgeordnete aus verschiedenen Fraktionen der Werchowna Rada der Ukraine erschienen, die ihre Bürgschaft für eine Freilassung Arsenij’s auf Kaution anboten.
Metropolit Arsenij habe während einer Predigt die Positionen von Checkpoints der ukrainischen Streitkräfte und somit militärische Geheimnisse preisgegeben – das wird ihm wird angelastet und bis zu acht Jahren Haft wegen Landesverrat angedroht. (14)
Diese Vorwürfe erkennt Metropolit Arsenij nicht an. Er erinnerte: „Ich bat die Menschen in der Kirche, dafür zu beten, dass sich die Situation an den Checkpoints entspannen möge und die Pilger, die nicht durchgelassen worden waren, doch … kommen könnten. Alle an mich gerichteten Anschuldigungen sind unbegründet und rufen mein Unverständnis hervor.“ (15)
Während der Verhandlung beschrieb Metropolit Arsenij die Rolle des Swjatogorsker Klosters und seiner eigenen Arbeit. Neben der Seelsorge wird durch das Kloster umfangreiche soziale Arbeit geleistet.
Er nannte das Swjatogorsker Kloster eine Ikone der Einheit der Ukraine – es kommen Pilger aus allen Ecken des Landes, darunter auch aus der Bukowina. Das hindere den ukrainischen Staat jedoch nicht, ihn des Verrats der Ukraine zu bezichtigen.
Gesetz zum Verbot der Ukrainisch-orthodoxen Kirche
Die Gerichtsverhandlung wurde vertagt – ohne Behandlung der Angebote zur Übernahme von Bürgschaften bzw. Kautionszahlungen, aber mit Verlängerung der Untersuchungshaft um 2 Monate, und das wiederholt sich seitdem regelmäßig.
Die Ausstrahlung von Metropolit Arsenij reicht weit über die Eparchie Donezk hinaus, in allen Teilen der Ukraine nehmen Menschen an seinem Schicksal Anteil. Von einer Gläubigen aus Ushgorog erhielt er einen persönlichen Brief:
„Unsere liebe Eminenz Arsenij, Ihnen schreibt die Dienerin Gottes N. aus Ushgorod. … heute trage ich den Gedanken im Herzen, dass Sie uns immer mit Ihrem Wort und den Predigten trösten. Selbst jetzt höre ich mir immer wieder Ihre Predigten an – und finde in ihnen immer aufs Neue Trost sowie Antworten auf alle Situationen des Lebens. Und in diesen schwierigen Zeiten Ihrer Prüfung möchte ich Sie mit einem Gebet, mit Gedanken und Worten unterstützen.“(16)
Im Laufe des Verhandlungstags Mitte August 2024 in Slawjansk beschrieb der Metropolit, wie sein Kloster unter den Kriegshandlungen gelitten hat und doch weiterhin die örtliche Bevölkerung unterstützt. Er prangerte den politischen Charakter des Prozesses an: „Mein Verfahren – das ist lediglich ein Ausdruck der Stimmung, die aktuell in der Werchowna Rada missioniert wird, um die Ukrainisch-orthodoxe Kirche zu verbieten. Und wenn es zu meiner Verurteilung kommt, wird das ein Joker für die Gegner der Ukrainisch-orthodoxen Kirche und für den Beschluss der Werchowna Rada, die Ukrainisch-orthodoxe Kirche zu verbieten, werden“. (17) Auch die britische The Independent bewertete das Gerichtsverfahren als Teil einer großangelegten Kampagne der Selenskyj-Regierung gegen die Ukrainisch-orthodoxe Kirche und unterstützte die Sicht, dass der Prozess dem Gesetz und dem Strafprozessrecht der Ukraine zuwider liefe. (18)
Schließlich setzte die Regierung im August 2024 in der Werchowna Rada das Gesetz zum Verbot der Ukrainisch-orthodoxen Kirche, das alle ihre Einrichtungen zum Übergang in die Orthodoxe Kirche der Ukraine innerhalb von neun Monaten verpflichtet, durch. (19)
Die mutige Reaktion der Vertreter der Ukrainisch-orthodoxen Kirche lautete: ihre Kirche wird ungeachtet dessen als „wahre“ Kirche weiterleben. Gleichzeitig äußerten sie die Vermutung, dass es in Realität nicht um die Kirche an sich ginge, sondern um deren Eigentum. (20) Das scheint nicht aus der Luft gegriffen zu sein, war doch bereits im November 2022 bekannt geworden, dass im Zuge des Verbots der Ukrainisch-orthodoxen Kirche u. a. auch das Swjatogorsker Kloster in die Verwaltung der Kiewer Regierung übergehen sollte.
Über das Ausmaß der Verfolgung von Würdenträgern der Ukrainisch-orthodoxen Kirche in der Ukraine machte der Rada-Abgeordneten Artjom Dmitruk aus Odessa im Sommer 2024 aufmerksam und nannte 12 Namen von Priestern in Untersuchungshaft. Er sprach von 13 Priestern,denen ohne Angabe von Gründen die ukrainische Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, weitere wurden mit persönlichen Sanktionen belegt. (21) Von der Tribüne der Werchowna Rada klagte er am 20. August 2024 die Regierung an: „Einer der Träger der Ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolti Arsenij, wird im Gefängnis unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten, ohne Beweise, Fakten und Anschuldigung. Heute tun die Feinde der Kirche alles dafür, dass er unter Leiden und Qualen seine Treue zum Herrn mit dem Leben bezahlen möge.“ (22) Artjom Dmitruk aus Odessa, im Jahr 2019 für die Selenskyj-Partei „Sluga naroda“ gewählt, musste aus der Ukraine fliehen und ist seit dem 29. August 2024 international zur Fahndung ausgeschrieben.
Der elfte Monat in Untersuchungshaft
Eine vernichtende Bewertung der Kirchenpolitik der ukrainischen Regierung gibt der Anfang 2025 erschienene Menschenrechtsbericht der UNO: Er kritisiert die Praxis der Auflösung Ukrainisch-orthodoxer Gemeinden und wertet das Verbot der Ukrainisch-orthodoxen Kirche als eine Verletzung internationaler Standards, da die nationale Sicherheit nicht als überzeugende Grundlage für die Einschränkung religiöser Rechte dienen kann. „Die Schließung religiöser Einrichtungen stellt eine ernsthafte Einschränkung dar, die den Gläubigen die Möglichkeiten der Religionsausübung im Kreis Gleichgesinnter nimmt und somit die Existenz der Gemeinde in Frage stellt. Um solch einen Schritt zu gehen, bedürfe es überzeugender Argumente – die Ukraine habe nicht die Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit dieser Schritte nachgewiesen.“ (23, 24)
Die Webseite des Swjatogorsker Klosters dokumentiert die Solidarität der Ukrainisch-orthodoxen Kirche mit der Swjatogorsker Bruderschaft: Spenden und Hilfstransporte mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Haushaltsmitteln und Reparaturmaterialien für das Kloster und seine mehreren hundert Bewohner kommen unter anderem aus Tschernowzy, Kiew und Charkow – aber auch aus Deutschland, den USA, Ungarn und Italien. Die jüngsten Hilfssendungen trafen zum Jahreswechsel aus der Dnepropetrowsker Diözese sowie aus der Bukowina ein.
Metropolit Arsenij verbringt den elften Monat in Untersuchungshaft, die Frist war durch die die jüngste Gerichtsverhandlung am 31. Januar 2025 bis zum 30. März 2025 verlängert worden. Die für den 11. bzw. 13. Februar 2025 angesetzten Verhandlungstage fielen aus fadenscheinigen Gründen aus.
Eine große Zahl von Gemeinden der Ukrainisch-orthodoxen Kirche widersetzt sich ihrer Einverleibung durch die staatlich verordnete Orthodoxe Kirche der Ukraine und schließt Arsenij in ihre Gebete ein. Ihm gehört die Solidarität, das Mitgefühl vieler ukrainisch-orthodoxer Christen:
„Eminenz, ich danke Ihnen, dass Sie den Orthodoxen Glauben bewahren. Gott sei Ehre für Ihren wachen Geist und das gütige Herz. …, möge der Liebe Gott Ihnen Kraft, Stärke und Seelenheil geben!
Ich denke, Sie haben keine Vorstellung davon, wie viele Menschen sich um Sie sorgen und für Sie beten.
Geben Sie nicht auf, Eminenz Arsenij, bleiben Sie standhaft in Ihrer Schuldlosigkeit!
Ich warte sehr auf Ihre Predigt und auf neue Episoden aus dem Leben, in denen immer Gott, das Gute und der unerschütterliche Glaube triumphieren.
Seien Sie gesegnet, Eminenz!
N.“ (25)
Fußnote
- https://www.youtube.com/watch?v=dEseVD1YaW8
- https://www.facebook.com/watch/?v=490135889595667я
- https://karachun.com.ua/ru/donbass/31219-v-vsu-pokazali-arhivnoe-video-vzriva-mosta-v-svyatogorske
- https://t.me/bishopvictor/829
- https://donetsk.church.ua/2022/07/08/v-svyato-uspenskuyu-svyatogorskuyu-lavru-udalos-dostavit-gumanitarnuyu-pomoshh/
- https://www.nytimes.com/2022/12/08/world/europe/ukraine-russia-loyalty-sviatohirsk.html
- https://svlavra.church.ua/ru/2024/04/27/pismo-podderzhki-mitropolitu-arsenii-i-bratii-iz-shtata-ogajo-ssha/
- https://spzh.eu/ru/news/73896-v-svyatogorskoj-lavre-projdet-forum-lyudi-mira
- https://risu.ua/ru/prorossijskij-forum-lyudi-mira-ot-upc-mp-neset-ugrozu-vojny-a-ne-mir—hromadske_n111924
- https://www.ukrinform.ua/rubric-regions/3724163-pavlo-kirilenko-kerivnik-doneckoi-oblasnoi-vijskovoi-administracii.html
- https://ukraine.ohchr.org/en/update-human-rights-situation-ukraine-1-february-2023-30-april-2023-EN
- https://spzh.eu/ru/news/75095-taksjur-v-ukraine-sobirajutsja-steret-s-litsa-zemli-tserkov-millionov-ljudej
- https://www.express.co.uk/news/politics/1890976/justin-welby-zelensky-ukrainian-orthodox-churc
- https://svlavra.church.ua/ru/2024/04/25/obrashhenie-svyatogorskoj-bratii-v-svyazi-s-arestom-mitropolita-arseniya/
- https://spzh.eu/ru/news/80617-mitropolita-aresenija-ostavili-v-sizo
- https://svlavra.church.ua/ru/2024/11/30/pismo-podderzhki-iz-zakarpatya-mitropolitu-arseniyu-i-bratii-svyatyx-gor/
- https://pravfond.ru/press-tsentr/ukrainskiy-sud-ostavil-mitropolita-svyatogorskogo-arseniya-eshche-na-dva-mesyatsa-v-sizo-/
- https://www.independent.co.uk/news/uk/politics/starmer-religious-freedom-envoy-ukraine-b2632060.html
- https://www.dw.com/ru/upc-v-ukraine-teper-pod-zapretom-cto-predusmatrivaet-zakon/a-70005890
- https://carnegieendowment.org/russia-eurasia/politika/2024/08/zapret-upc-v-ukraine?lang=ru
- https://spzh.eu/ru/news/80932-nardep-opublikoval-spisok-predstavitelej-upts-presleduemykh-vlastjami
- https://www.youtube.com/watch?v=8PB7BQpfx5A
- https://www.ohchr.org/sites/default/files/documents/countries/ukraine/2024-12-31-pr41-ukraine-en.pdf, S. 22
- https://uoc-news.church/2025/01/02/the-violation-of-religious-rights-and-freedoms-of-uoc-believers-has-been-recorded-in-a-un-report-again/?lang=en#2025-02-13
- https://svlavra.church.ua/ru/2024/11/30/pismo-podderzhki-iz-zakarpatya-mitropolitu-arseniyu-i-bratii-svyatyx-gor/
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Vielen Dank für diesen aufwühlenden Bericht.
Hmm.
Also so gefühlsmäßig passen solche Der-hat-dies-getan-und-der-da-das-Geschichten für mich eher in eine Kriegsanfangszeit, wo die Einstellungen und Zwiste der Menschen vorgestellt werden müssen, damit der Leser sich ein bisschen eindenken kann.
Wenn Frieden herbeigesehnt und erste versuchsweise Schritte unternommen werden, die vielleicht mehr als reine Show fürs eigene und ausländische Publikum sein sollen, lese ich lieber über Versöhnung und nicht über Aufrechnung.
Diese religiösen Argumente und Standpunkte neigen gerne zu Ablenkung, Bigotterie und Grundsätzlichkeit, aber verwischen die eigentlichen Kriegsgründe.
Das ist für westliche Leser nicht unbedingt zu verstehen. Was hier ukrainisch-orthodoxe Kirche heißt, ist die, die dem Moskauer Patriarchen Kirill untersteht. Das nun hat dem Kiewer Regime missfallen und es wurde eine eigene ukrainische Kirche gegründet, die sich dem Patriarch in Konstantinopel unterstellte. Völlig unmöglich in einem Rechtsstaat. Das schon vor Kriegsbeginn. In der Ukraine, die unsere Freiheit verteidigt.
Sie haben schon damals die Presse in gleicher Weise gesäubert und alle Parteien verboten, die auch nur ein kleines Stück von der Regierungslinie abwichen. Überdies haben sie die russische Sprache gewissermaßen unter Strafe gestellt. All das wurde bei uns nie berichtet, war alles Russenpropaganda. Aber die Kirchen haben internationale Verbindungen, da ist es eben nicht so einfach. Da ist jetzt die Wahrheit schon mal ein Stückweit ans Tageslicht gekommen. Danke für den Artikel.
Heute gab es weitere Nachrichten über die (Nicht)Verwendung der russischen Sprache in Ukraine.
https://news.by/eng/news/v_mire/bill-to-completely-ban-russian-language-in-schools-introduced-to-ukrainian-rada
Darüber wird in MSM sicher nicht berichtet.
Die russische Sprache kann in der persönlichen Kommunikation und unter bestimmten Bedingungen auch im Dienstleistungssektor (Geschäfte, Hotels usw.) frei verwendet werden. Es ist ein beliebtes Argument der russischen Propaganda: „Die russische Sprache ist in der Ukraine verboten.“ Nein, sie ist nicht verboten.
Der Artikel erwähnt nichts über die russische Sprache, sondern nur über die russische Armee.
Übrigens ist inzwischen auch offiziell bestätigt worden, dass Sudscha wieder von Russland zurückerobert wurde. Damit ist die Kursk-Offensive der Ukraine gescheitert. Es ist erheiternd, wie sehr jetzt die Medien versuchen das kleinzureden, vor allem, wenn man es mit dem Riesen-Tamtam im letzten August vergleicht.
Um auf den Artikel einzugehen: Es zeigt sich mal wieder, dass der Westen bei Menschenrechten und Religionsfreiheit sehr selektiv vorgeht bzw. diese stets nur vorgeschobene Argumente sind. Sieht man gerade auch in Syrien…
Nein, nein… Laut ZDF hat die Ukraine als Geste des guten Willes sich aus der Region zurückgezogen… und der böse Putin muß jetzt auf das phantastische Ergebnis der „Verhandlungen“ reagieren ..
Im DLF hieß es heute „Putin sei gar nicht an einem dauerhaften Waffenstillstand interessiert… Daß aktuell nur von 30 Tagen die Rede ist, während wieder massenhaft Waffen in die Ukraine gekarrt werden, muß ich geträumt haben …
Es ist alles so krank…
Die ganzen ‚eggheads‘ in den ganz, ganz seltenenen ‚Denkbunkern‘ des Sachwertewestens, die die Agitprop-Strategien und -taktiken für unseren Volksrundspruch ausbaldowern, haben eben – wie der Name schon ‚mutmaßen‘ bzw. befürchten lässt – nur Eierschalen im Kopf. Was Wunder, was da rauszukommen vermag! Dass sie dafür vermutlich noch reichlich Dollares, Pounds und Schekels von auswärts einstreichen steigert die Gier wie auch die Dummheit ihrer Ergüsse ins Unermessliche. Um ehrlich zu sein, bin ihnen nicht einmal böse. Ihre schlussendlichen, offensichtlich süchtigen ‚Zielgruppen‘ haben es schließlich nicht anders verdient. Die womöglich bald anstehende ‚kollektive erfahrene Sterbehilfe‘ – ohne deren pflichtige Inkenntnisnahme wenn der Pilz nah, ansonsten traumatisch erfolgend nachhaltig und ganzheitlich – soll übrigens – Überraschung – Kinder und Frauen nicht ausnehmen können. Tja, dann eben dumm gelaufen.
Dass erst Poroschenko und sann Selenski eine „Staatskirche“ errichtet haben, ist der Grund für die Verfolgung der ursprünglichen ukrainisch-orthodoxen Kirche. Dazu gehör die Verfolgung der bisherigen Kirchenfunktionäre genauso wie die Enteignung des Kircheneigentums.
Vor etwa anderthalb Jahren verkündete Selenski zudem, dass man jetzt auch für die Kirche und deren Feste den gregorianischen Kalender verwenden würde, und nicht, wie in den Ostkirchen üblich, den julianischen.
Seine Osterbotschaft hat er 2024 dann aber doch zum julianischen Termin gehalten. Offenbar ist der Widerstand im Land größer, als man nach außen dringen läßt…
Ist es nicht eigentlich generell ganz schön dämlich von den holzköpfigen Ukrazis, Denkmäler irgend einer Religion anzutasten? Sun Tsu würde doch hier die Hutschnur hochgehen und an dieser Stelle die weisen Worte sprechen: „tu’s nicht, lass es bleiben“
Die Banderas sind zwar wegen ihres Nationalismus und ihrer Russophobie als Giftpfeil gen Russland geeignet, aber wie alle Ideologen halt nicht oder nur selektiv rational, also, da wo es mit der Ideologie zusammenpasst.
Wenn man die russisch-orthodoxe Kirche (richtigerweise, aber darauf kommts gar nicht an) mit Russland assoziiert dann ist es nur folgerichtig, diese, wie Russen, deren Sprache, Kultur, … anzugreifen. Auch wenn man dabei erhebliche Teile der eigenen Bevölkerung gegen sich aufbringt.
„Als im Frühjahr 2014 die Anti-Terror-Operation der Ukraine zur Wiederherstellung der Kontrolle über das Donbass begann, …Im Jahr 2015 waren zeitweilig bis zu tausend Flüchtlinge untergebracht, fast die Hälfte waren Kinder, und 74 waren körperlich stark eingeschränkt. Damals wurden täglich 3 bis 5000 Menschen mit Essen versorgt, da der Staat dieses nicht leistete.“
Zeigt recht gut wie der Krieg angefangen hat 2014. Wer hier wen zuerst bombardiert hat und wie mit der Bevölkerung umgegangen wurde.
Man stelle sich vor Bayern würde von Deutschland Autonomie fordern, weil sie sich hier unverstanden fühlen 😉 . Und das erste was Deutschland macht, Artillerie an der Grenze stationieren und anfangen die Orte zu bombardieren. Und wir diskutieren hier seit 11 Jahren über Russland.
Von den Medien verheimlicht: EUGH verurteilt Ukraine wegen Massaker von Odessa im Jahr 2014.
Schwer zu sagen, wie das einzuordnen ist, es könnte sein, dass die Stimmung langsam kippt.
https://www.echr.coe.int/w/judgment-concerning-ukraine-2
„Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“
Ringelnatz, Louise. Nicht Joachim.
Herrenschneiderin aus Wuppertal
Das, wo dann „Herrenboutique in Wuppertal“?
Loriot? Otto Waalkes? Oder doch Udo Lindenberg?
Man weiß so wenig.
OT Ende.
–
Wenn die wirklich die Sache mit Odessa 2014 (Gewerkschaftshaus) wieder hervorholen, wird es interessant. Das könnte für den Kreml der Anlass sein, bei Verhandlungen eine Landverbindung bis Odessa und – voila! – Transnistrien zu fordern.
Rache ist Blutwurst.
Keine Ahnung, ob Louise das Geschäft zusammen mit dem Papst macht ?!?!? 🧐🧐🧐
Zum Thema:
„Wir befürworten die Idee, den Konflikt mit friedlichen Mitteln zu lösen“, betonte der Präsident.
„Wir wollen auch Garantien dafür, dass die Ukraine während des 30-tägigen Waffenstillstands keine Mobilisierung durchführt, keine Soldaten ausbildet und keine Waffen erhält“, so Putin weiter.
Er bekräftigte, dass die Einstellung der Feindseligkeiten „zu einem langfristigen Frieden“ führen und „die ursprünglichen Ursachen dieser Krise“ beseitigen müsse. Moskau habe eine Reihe von Fragen zum Waffenstillstandsvorschlag der USA, die in den kommenden Gesprächen zur Sprache gebracht werden müssten, erklärte Putin.
https://de.rt.com/international/239497-putin-wir-stimmen-30-taegigen/
Interessant wäre, ob auch das hier Gegenstand der Gespräche wird
https://de.rt.com/inland/239374-schule-fuer-terroristen-quelle-von-rt-brd-stockt-kiews-armee-afghanische-asylsuchende-auf/
Haben die Runenträger damals unserem Portier von der Pension zur schönen Aussicht seinerzeit nicht ziemlich unwirsch verweigert, dass er ein kleines Blumensträußchen – vielleicht sogar ausschließlich Vergißmeinnicht – am schon längst nicht mehr zulässigen Grabmal der Nicht-Runen-Träger aus dem Gewerkschaftshaus niederzulegen vermocht? Vielleicht drückt ihn deshalb heute noch oder wieder der Alb und er hat sich jetzt doch seiner früheren connections als Chefdiplomat erinnert und den EUGH kontaktiert. Möglich aber eher unwahrscheinlich! Auch da gilt schließlich: die Hoffnung stirbt zuletzt, wenn sie denn jemals existiert hat..
Du meinst sicher den Hosenkönig vom Ruhrpott.
ich hatte in den 70ern ein Techtelmechtel mit seiner Tochter, aber ich wollte ja nie heiraten, schon rein aus politisch ambitionierten Gründen. 😉