Im Namen des Volkes: Wählervereinigungen sind die Alternative zu Parteien

Wahllokal
Franziska Kelch (WMDE), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Gründung des Bündnis Sarah Wagenknecht hat in einigen Kreisen große Euphorie ausgelöst und Hoffnungen geweckt. Zehn Monate später ist Ernüchterung eingetreten.

Nach den ersten Landtagswahlen ringt das BSW um eine Beteiligung in Koalitionen, und agiert dort als Mehrheitsbeschaffer für CDU und SPD, und verrät dabei auch seine angepriesenen Ideale. Wie schon die Grünen und die AfD zuvor, hat sich das BSW zu einem Teil des politischen Establishments machen lassen, nur um an Posten zu gelangen, und ein bisschen mitbestimmen zu können. Vorgeworfen wird dem BSA auch ein Demokratie-Defizit, indem die Parteispitze Personal bestimmt und die Landesverbände dirigiert. In Hamburg ziehen eine Reihe von Einzelpersonen aus der Enttäuschung durch BSW bereits die ersten Konsequenzen. So wurde für die kommende Bürgerschaftswahl eine alternative Wahlliste namens „Die Wahl “ gegründet, und treten dabei für Frieden und soziale Gerechtigkeit an.

Dabei handelt es sich aber nicht um eine neue Partei, sondern um eine unabhängige Wählervereinigung. Damit stellt Hamburg eine Alternative zu dem klassischen Parteiensystem vor – und damit eine Möglichkeit, die Hegemonie der Parteien zu brechen. Bislang spielen Wählervereinigungen lediglich auf lokalpolitischer Ebene eine Rolle. Jedoch wäre es auch denkbar, sie auf Landes- und Bundesebene zu etablieren. Gegenüber Parteien haben unabhängige Wählervereinigungen mehrere Vorteile. So erfüllen sie das Bedürfnis der Menschen nach politischer Beteiligung. Die Menschen bringen sich niedrigschwellig und ehrenamtlich in die Vereinigungen ein, um konkrete, politische Anliegen zu bearbeiten.

Flexible Standpunkte und lokal anpassbar

Anders als traditionelle Parteien, die häufig als zu stark ideologisch geprägt und von überregionalen Interessen gesteuert wahrgenommen werden, setzen Wählervereinigungen auf einen pragmatischen, bürgernahen Ansatz. Diese grundlegende Ausrichtung spiegelt sich in verschiedenen Aspekten ihrer Organisation und Arbeitsweise wider. Ein zentrales Unterscheidungsmerkmal liegt in der Organisationsstruktur. Während traditionelle Parteien typischerweise hierarchisch aufgebaut sind und über komplexe, mehrstufige Entscheidungswege verfügen, zeichnen sich Wählervereinigungen durch flache Hierarchien und flexible Strukturen aus. Diese organisatorische Schlankheit ermöglicht es ihnen, schnell und unmittelbar auf lokale Bedürfnisse und Herausforderungen zu reagieren. Die Konzentration auf die kommunale Ebene erlaubt zudem eine intensivere Auseinandersetzung mit ortsspezifischen Themen und Problemstellungen. Hinzu kommt, dass eine Wählervereinigung keinen Fraktionszwang kennt, wie ihn Parteien klassischerweise haben. Die Abgeordneten sind hier also, wie vom Grundgesetz gefordert, tatsächlich nur ihrem Gewissen unterworfen.

Die Ressourcenausstattung unterscheidet sich ebenfalls grundlegend. Während Parteien oft über hauptamtliche Mitarbeiter, umfangreiche finanzielle Mittel und etablierte Infrastrukturen verfügen, basiert die Arbeit von Wählervereinigungen hauptsächlich auf ehrenamtlichem Engagement und lokaler Unterstützung. Was zunächst als Nachteil erscheinen mag, erweist sich häufig als Stärke: Die Abhängigkeit von bürgerschaftlichem Engagement führt zu einer engeren Verbindung mit der Gemeinde und einer stärkeren Verankerung in der lokalen Bevölkerung.

Besonders deutlich werden die Unterschiede im Bereich der ideologischen Ausrichtung. Traditionelle Parteien sind durch ihre Grundsatzprogramme und überregionalen Strategien in ihrer Positionierung oft eingeschränkt. Wählervereinigungen hingegen können ihre Standpunkte flexibel an lokale Gegebenheiten anpassen. Diese ideologische Ungebundenheit ermöglicht es ihnen, pragmatische Lösungen zu entwickeln, die sich ausschließlich an den konkreten Bedürfnissen der Gemeinde orientieren. Statt parteipolitischer Doktrinen stehen praktische Erwägungen und die direkte Wirksamkeit von Maßnahmen im Vordergrund.

Effiziente Arbeit

Die Entscheidungsfindungsprozesse in Wählervereinigungen folgen ebenfalls einem anderen Muster. Während Parteien oft durch lange Abstimmungsketten und die Notwendigkeit zur Koordination mit übergeordneten Ebenen gekennzeichnet sind, können Wählervereinigungen direkter und schneller agieren. Die Nähe zu den Bürgern ermöglicht zudem eine unmittelbare Einbindung der Betroffenen in Entscheidungsprozesse. Diese Form der partizipativen Demokratie stärkt das Vertrauen in politische Entscheidungen und erhöht deren Akzeptanz in der Bevölkerung.

Ein weiterer bedeutender Vorteil von Wählervereinigungen liegt in ihrer Funktion als “Schule der Demokratie”. Die niedrigschwelligen Beteiligungsmöglichkeiten und der direkte Bezug zu lokalen Themen erleichtern den Einstieg in politisches Engagement. Bürger erleben unmittelbar, wie ihre Mitarbeit konkrete Veränderungen bewirken kann. Diese Erfahrung demokratischer Selbstwirksamkeit ist besonders wertvoll für die Stärkung der lokalen Demokratie und die politische Bildung.

Die praktischen Vorteile von Wählervereinigungen zeigen sich besonders in der Effizienz ihrer Arbeit. Durch kurze Entscheidungswege und den Fokus auf konkrete Problemlösungen können sie oft schneller und zielgerichteter handeln als traditionelle Parteien. Die geringen Verwaltungskosten und der effektive Mitteleinsatz ermöglichen zudem eine ressourcenschonende Politik. Die Bereitschaft zum Experimentieren mit innovativen Lösungsansätzen trägt zusätzlich zur Entwicklung kreativer Antworten auf lokale Herausforderungen bei.

Lobbyisten müssen immer wieder von vorne anfangen

Einige dieser Vorzüge bestehen allerdings hauptsächlich auf lokaler Ebene. Geht es um Landes-, oder Bundespolitik, wird die Struktur der Wählervereinigungen strapaziert. Büroräume für die Abgeordneten müssen gemietet, Abgeordnete dauerhaft in Berlin oder den jeweiligen Landeshauptstädten bleiben. Auch geht der direkte Kontakt zu den Wählern verloren. Fraglich ist zudem, wie Wählervereinigungen auf Landes-, oder Bundesebene an die nötigen Mehrheiten kommen können, um tatsächlich in die Parlamente einzuziehen.

Zu dem finanziellen Aspekt lässt sich anmerken, dass jede Fraktion im Landtag oder Bundestag mit Finanzmitteln ausgestattet wird. Diese können genutzt werden, um Büroräume zu mieten und den Abgeordneten ihre Ausgaben zu zahlen. Diese Finanzmittel bemessen sich nach dem Anteil der bei Wahlen erlangten Stimmen. Zur Bewahrung der Nähe zu den Wählern wäre es denkbar, ein Rotationsprinzip einzuführen. Abgeordnete aus den Wählervereinigungen könnten sich im Laufe einer Legislaturperiode abwechseln, und immer wieder ausgetauscht werden. Auf diese Weise ist kein Abgeordneter länger als einige Tage bis Wochen im Parlament, was die Entfernung von den Wählern erschwert. Auch Korruption kann auf diese Weise begrenzt werden, da die Lobbyisten immer neue Ansprechpartner von sich überzeugen müssen. Zudem gibt es heute durch das Internet die Möglichkeit, mit den Wählern aus der Ferne zu kommunizieren, und ihre Ansichten zu den behandelten Themen einzuholen.

Eine Wahl von Abgeordneten in den Bundestag oder die Landesparlamente ist zudem über die Direktkandidaten möglich. Diese werden in jedem Wahlkreis direkt gewählt, und müssen daher nicht so viele Stimmen holen, wie die Parteien sie für ihre Listenkandidaten benötigen. Um aber Stimmen zu bündeln wäre es möglich, Landes-, oder Bundesweit ein Bündnis von Wählervereinigungen zu gründen, das lediglich in der Hinsicht der Stimmen wie eine Partei funktioniert. Inhaltlich müssen die Mitglieder sich dabei überhaupt nicht einig sein. Es genügt, wenn sie das Ansinnen eint, die traditionellen Parteien zu entmachten, und das Volk an politischen Prozessen zu beteiligen, sodass eine tatsächliche Demokratie entstehen kann.

Parteienoligarchie brechen!

Auf diese Weise ist es auch möglich, nicht aufgrund von Fraktionszwang oder aus fragwürdigen Prinzipien heraus die Zusammenarbeit mit Parteien zu verweigern. Stattdessen könnten die Abgeordneten der Wählervereinigung themenbezogen und nach eigenen Interessen mit verschiedenen Parteien zusammenarbeiten, ohne eine Koalition eingehen zu müssen, und dann an diese gebunden zu sein. Koalitionen wären damit in Zukunft im besten Fall vollkommen überflüssig. Stattdessen findet eine themenbezogene Zusammenarbeit in Abstimmung mit den Wählern statt.

Wählervereinigungen könnten dazu beitragen, die Demokratie in Deutschland endlich einen Schritt voran zu bringen, und die Parteienoligarchie zu brechen. Sie wären eine Möglichkeit, die Menschen direkter an politischen Prozessen zu beteiligen, und ihre Sicht auf die Themen in die Parlamente zu bringen. In Hamburg macht „Die Wahl“ dabei den Anfang für die Bürgerschaftswahl im kommenden Frühling. Dazu benötigt sie aber zunächst Unterschriften, um überhaupt an der Bürgerschaftswahl teilnehmen zu können. Vor dem Hintergrund der nun vorgezogenen Bundestagswahlen wäre es sinnvoll, Wählervereinigungen zu gründen, und in einem überregionalen Bündnis zu vereinen. Dies müsste aufgrund der vorgezogenen Wahlen nun allerdings sehr schnell umgesetzt werden.

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74 Kommentare

  1. Alles schön und gut, diese Vereinigungen und Kleinparteien mögen ehrlicher agieren. Bei den letzten Wahlen habe ich auch so eine Kleinpartei gewählt. Aber nun geht es darum, den Altparteien Stimmen abzujagen und die Koalitionsmöglichkeiten einzuschränken. Und da sind Stimmen für Kleinparteien und Wählervereinigungen verlorene Stimmen, sie zählen nicht bei der Mehrheitsbeschaffung, wenn sie unter 5 % landen. Daher bleiben jetzt leider nur zwei “Alternativen”.

    1. “Bei den letzten Wahlen habe ich auch so eine Kleinpartei gewählt.”

      Echt? Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich und andere Wähler mit sehr moderatem Interesse für Lokalpolitiker bei einer Bundestagswahl davon Kenntnis erlangen könnten, wenn sie die Macher der Kleinpartei nicht eh schon vorher kennen,

      Solche Parteien haben nicht mal freie Mittel, um sich einen einzigen TV-Spott leisten zu können. Die staatliche Unterstützung ist komplett auf größere Parteien ausgerichtet.

  2. Theoretisch ist diese Art der direkten Demokratie ohne Parteien eine nette Idee, praktisch aber kaum auf den Bund mit 80 Mio Einwohnern umsetzbar, schon gar nicht über längere Zeiträume. Es werden sich immer Einzelpersonen in den Vordergrund drängen, Positionen und Posten besetzen, die eigentlich nur sich selbst und ihre eigenen Interessen vertreten, zunächst den Unterstützern ihr großes Engagement und ihre tolle Qualifikation vorspielen, aber dann an der Realität scheitern, versagen oder die Früchte der Arbeit der anderen ernten.
    Das war so bei den grünen Bündnissen in vielen Großstädten in den 1980ern, aus denen dann die Grünen wurden, sobald Mandate und Macht lockten, bei den Piraten, für die es nur zu einem Strohfeuer reichte, auch die Freien Wähler sind teilweise lokal und sogar regional stark, aber ohne bundesweite Chancen.
    Wie wichtig übrigens der Versuch der strikten Auslese bei der Kandidatenwahl ist, zeigen die Erfahrungen des BSW nach den ersten Wahlerfolgen mit einzelnen Vertretern. Schon die Aussicht auf Beteiligung und Macht kann dn Blick auf die Realität vernebeln oder sogar korrumpieren.
    Lokale Politik geht noch im Ehrenamt und nebenberuflich. Je kleiner die Gemeinde oder der Bezirk einer Stadt, desto eher. Schon in einer Großstadt wird es schwierig, denn da wachsen mit der Größe und Bedeutung auch die Verlockungen.

    1. @Emma

      1. Frage, wer ist “WIR”?
      2. Frage, was WOLLEN “SIE”?
      3. Frage, was TUN “SIE” dafür

      Zwar ein alter Spruch aber immer noch richtig: Es gibt nichts Gutes ausser man tut es und zwar selbst!
      Dazu gehört nicht, alle 4 Jahre seine Stimme zur Legitimation der Systemparteien abzugeben und zu hoffen, die werden das schon für mich richten.

      Dazu gehört aber
      We Gotta Get Out Of This Place
      https://www.youtube.com/watch?v=Q3mgapAcVdU

  3. Solbald es bei so einer Wählervereinigung Plätze an Futtertrögen zu verteilen gibt, werden sich dort dieselben Karrieristen einfinden wie bei den anderen Parteien auch.

    Auch halte ich die Wahrscheinlichkeit für groß, dass so eine Graswurzel-Truppe mit flachen Hierarchien und breiter Partizipation noch vor jeder Aussicht auf Futtertröge durch profilierungssüchtige Spinner aller Art gekapert wird, die für einen Shitstorm nach dem anderen sorgen werden.

    Die Idee ist ja an sich nicht schlecht; aber zB die Piraten haben geradezu lehrbuchmäßig demonstriert, wie man auch eine gute Idee hoffnungslos vor die Wand fahren kann.

      1. Sorry, das war ein Haufen Spinner “mit ohne” Ahnung von irgendwas.
        “Kein Bock auf Politik”…
        Politik ist mehr als nur dumm herumquatschen.
        Ich hatte zu der Zeit mehrere Interviews mit einigen von denen gesehen. Einfach entrüstend. Setzen, minus 6 mit Sternchen.
        Politik muss man (er)lernen, wie jeden Beruf auch. Und dazu muss man auch noch richtig firm sein in dem Bereich, den man zu vertreten haben wird oder will – Wirtschaft, Finanzen, Gesundheit usw.
        Bestes Beispiel, wie das nicht funktioniert und auch nicht funktionieren kann, ist Habeck. Und er ist ja nicht allein.
        Sieht man auch daran, wie die ein und dieselbe Person von Ministeramt zu Ministeramt wechselt.
        Aktuell, Volker Wissing, ehemals FDP, gleichzeitig Verkehr und Justiz. Ist das die Möglichkeit!!??
        Minister für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz – Frau Lemke; ist Diplom-Agraringenieurin (Fachrichtung Tierproduktion).
        Nukleare Sicherheit??? Geht’s noch???
        Das wäre eigentlich ein eigenständiger Bereich für einen separaten Minister, der eventuell, vielleicht, möglicherweise, unter Umständen was mit Nukleartechnik was zu tun gehabt hat. Studium wäre schon nicht schlecht…
        Einfach nur grauenvoll. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass Deutschland rapide den Bach runter… stürzt. Da gibt’s auch keine Hoffnung. Der Fachkräftemangel ist in der Regierung das größte unlösbare Problem.

        1. Na dann schaue dir mal den Werdegang von der Von der Leyen an… Nur viele Kinder in die Welt zu setzen qualifiziert sie ja nun auch nicht gerade für das höchste Amt in der EU nachdem sie nachweislich jedes vorige Amt in den Sand gesetzt hat. Annalenchen könnte ihr folgen…

          1. Stimmt zu 150%. Ich hatte auch angedeutet, Habeck wäre nicht allein.
            Aber wenn wir / ich alle nennen würden, dann sind wir bis Weihnachten mit der Liste beschäftigt.
            Wenn’s überhaupt reicht.
            Als Fazit könnte man sagen – je größer die Verbrechen, je dramatischer die Inkompetenz, desto höher die Position.

            1. Es riecht nicht nur sondern stinkt gewaltig.
              Was sie als “Verteidigungsministerin” so angestellt hat… Da war die Staatsanwaltschaft dran aber dann kam die “rettende Europa-Präsidentschaft”. In einem der zwielichtigen “Beratungsgeschäfte” war auch einer ihrer Söhne verwickelt. Auch ihr Mann ist mit der Big Pharma verbandelt.
              Eine recht “interessante” Familie.
              Man geht mit “gutem” Beispiel voran für seinen Nachwuchs…
              Un der ist ziemlich üppig.
              Sie ist ja auch CDU-Mitglied. Wofür steht das “C” gleich noch mal?
              Christlich?!

  4. Alles schon mal da gewesen 🙂
    Freie Wähler und ähnliche Spielarten hatten und haben wir zur Genüge, das waren und sind Strohfeuer. Imperatives Mandat kennt doch noch ein jeder, und fast jeder hat den Untergang diese Konstrukts bei den Grünen miterlebt. Sobald Pfründe locken oder verloren gehen ist´s aus mit Lustig.
    Das mit dem BSW in Thüringen ist wirklich eine Katastrophe. An S, Wagenknechts Stelle würde ich diesen Leuten ein kurzes Ultimatum stellen, ansonsten der Mischpoke empfehlen bei der Linken wieder anzuheuern.
    Wenn S.W. das nicht durchzieht, wird es auf Bundesebene nichts werden.
    Die MSM werden die Situation, egal was Wagenknecht unternimmt, genüsslich durch den Dreck ziehen, schließlich ist das deren Auftrag. Je länger sie wartet, umso höher schlagen die Wogen.

    1. Ja, gerade jetzt wäre in Anbetracht der Neuwahlen der ideale Zeitpunkt für ein solches Ultimatum. Dieses müsste aber provokativ und vor allem sehr laut kommuniziert werden; auf allen ihr zur Verfügung stehenden Kanälen! Natürlich mit ungewissem Ausgang wie jeder Zock. Aber ohne “all in” erledigt sich das junge Pflänzchen garantiert selbst. Wie du schon sagtest ist so oder so mit keiner Unterstützung der MSM zu rechnen, sondern im Gegenteil mit heftigstem Abwehrkampf. Es gilt aber die bisherigen Wähler zu halten und so viel weitere wie irgend möglich zu gewinnen. Ohne Ultimatum kann BSW bestenfalls noch die Zusammensetzung der nächsten Koalition beeinflussen; unter Aufgabe ihrer eigenen Themen. Zu wenig für Sahras Ansprüche an sich selbst!

      Kurzum sollte sie jetzt mindestens so laut werden wie Trump es gerade tat! Für lauwarme Formulierungen ist jetzt nicht die Zeit…

  5. Aus den nachdenkseiten

    Felix Feistel und Dejan Lazic

    (Dänemark plant) „…außerdem für Asylsuchende aus Afrika eine Stelle im afrikanischen Ruanda einzurichten. Dort sollen sie dann ihren Asylantrag stellen und auf die Entscheidung warten. Doch Ruanda ist für viele Afrikaner eine weite Reise, die oft unmöglich zu bewältigen ist.

    nachdenkseiten

    Interessante Argumentation. Und mit dieser verqueren Denke wollen sie jetzt was erklären?

    Dies hier

    Wählervereinigungen könnten dazu beitragen, die Demokratie in Deutschland endlich einen Schritt voran zu bringen, …

    Wählervereinigungen dienen vor allem dem bekannten ‚divide et impera‘.
    Kritische Bürger sollen auf die lokale Ebene umdirigiert und damit atomisiert werden.

    .

    1. – Doch Ruanda ist für viele Afrikaner eine weite Reise, die oft unmöglich zu bewältigen ist. –
      Europa ist noch viel viel weiter. Und plötzlich klingelt einem Toyota in den Ohren: Nix ist unmöglich..

    1. Vielleicht wartet Frau Wagenknecht noch auf die Klage vom BSW

      BSW – das sind rund 500.000 Mitgliedsfamilien im öffentlichen Dienst…

      … die mehr von ihren Bezügen haben. Hier sparen Beamtinnen und Beamte sowie Tarifangestellte im öffentlichen Dienst und seinen privatisierten Teilbereichen.
      BSW – das sind über 60 Jahre Erfahrung und Gemeinschaft…
      … die es ermöglichen, dass BSW das größte und umfangreichste Vorteilsangebot für den öffentlichen Dienst bereitstellen kann.
      BSW – das sind Experten, die für Sie Vorteile verhandeln
      Durch unsere langjährigen Kontakte und Vereinbarungen ist BSW ein verlässlicher Partner für die Mitglieder. Wir verantworten das umfangreichste Vorteilsangebot für den Öffentlichen Dienst: Mit rund 20.000 Akzeptanzstellen vor Ort und rund 1000 ausgewählten Onlineshops organisieren wir hohe Rabatte, leistungsstarke Konditionen und täglich neue Sonderaktionen.
      https://www.bsw.de/ueber-bsw/ueber-uns.htm

      Ja ganz toll eine Partei nach einem Bonussystem für Beamte zu nennen. Sehr kreativ. Fast so gut wie Payback-Wählergemeinschaft. Oder Lotto-Partei.

      1. Lottopartei ist dann für Anarchisten, die alle Sitze auslosen? 😉

        Bei der Benennung des Wagenknechtwahlvereins war vermutlich kein Beamter anwesend. Bündnis Sarah Wagenknecht sollte ja nur der anfängliche Projektname sein,aber der blieb halt mangels einer besseren Idee. Tja wie sollte mann diese Partei auch nennen? Was sollte die Partei auch gut charakterisieren? Die Partei dreht sich ja eigentlich nur um die Person Wagenknecht. Neue Parteinamen waren sowies doof die letzten Jahre. “Piratenpartei” benannt nach seefahrenden Räubern. “Alternative für Deutschland” kann ja eigentlich alles und nichts heißen. “Volt”? Die Elektroautopartei oder was? “Linkspartei” ist auch irgendwie nichtssagend.

        Also Taufen sind wirklich schwierig.

    2. @ Patient 0

      Etwas Belangloseres fiel dir gerade nicht ein? Langsam wundert es mich nicht mehr, das Politiker lieber das Volk auswählen würden als sich von diesem wählen zu lassen. Schnulli!

      1. Der Name ist nicht belanglos. Ganz im Gegenteil ist das ja das erste, was Leute von etwas mitbekommen. Firmen geben viel Geld für Marktforschung aus um den perfekten Produktnamen zu finden damit sich das neue Produkt gut verkauft. Das gilt genauso für Parteien. Ein gut gewählter Name hat eine starke Wirkung. Eine Menge Leute glauben immer noch die Unionsparteien wären christlich zum Beispiel. Oder die SPD sozial.

        1. Dem widerspreche ich prinzipiell gar nicht, wobei es auch eine Menge Leute gibt, die erst gar nicht wissen, was SPD ausgeschrieben heißt…

          Mir ging es darum, jetzt kurz vor einer Neuwahl nicht mit Texten wie “Aber Sahra hat doch versprochen, ihren Namen da rauszuhalten” zu langweilen bzw. davon abzulenken, das das entscheidene Versprechen, welches es jetzt zu halten gilt, jenes sich nicht auf sinnlose Koalitionen einzulassen ist. Ihren Namen sollte sie derzeit sogar noch deutlicher in den Vordergrund stellen, denn dieser ist mit Sicherheit auch der letzten Dumpfbacke bekannt, oder? Laut und deutlich kommunizieren, das es mit Sahra Wagenknecht keine weiteren Waffenlieferungen auf Kosten von Sozialem, Energieteurungen und Untergang des Mittelstandes gibt. Das ist doch wohl der wesentliche Punkt, oder etwa nicht? Wer Sahra wählt, will sich doch sicher sein, das diese agressive Kriegslüsternheit nicht weiter unterstützt wird, sondern im Idealfall bald endet. Dafür müssen die Transatlantiker eben Federn lassen, aber nicht zum Preis von völkischem Gedankengut…

      2. Naja es geht darum das im Namen einer Partei der Name einer Person auftaucht. Halte das durchaus für problematisch. Nicht umsonst hatte SW explizit versprochen das das nicht passiert.

        1. So, was folgerst du also aus dieser “Problematik”? Merz? Lindner? Baerbock?

          Alle Kräfte nur auf eines konzentrieren, nämlich all unsere verbliebenen Ressourcen in die Ukraine umschichten?

          Strikt weiter verblöden, um immer kruderen Narrativen zu entsprechen?

        2. Sie sind wirklich ein Patient… was sie für Probleme haben…

          Da gibts ganz andere Probleme, zB die Deppen von der der alten SED und Linken, wie Frau Wolf. Die muss man unter Kontrolle halten, bzw rausschmeissen…. Solange SWs Namen gross draufsteht erkennen die Leute wo sie ihr Kreuzchen eigentlich machen wollen.

          Mann oh Mann…

          1. Ich würde eher sagen wer in einer Diskussion ohne Grund zu toxischen Beleidigungen greift hat ein Problem.

            Es geht hier nicht um andere Parteien. Es geht darum das die BSW sich damit selbst ein Problem geschaffen hat. Warum hat sie es denn versprochen? Weil sie selbst weis das das ein Problem ist.

  6. Sollte das BSW mit Katja Wolf in Thüringen tatsächlich einen so miesen Koalitionsvertrag unterzeichnen, wird das BSW für mich auch nicht mehr wählbar sein. Leider ist die sogenannte Alternative für Deutschland auch nur eine weitere neoliberale Partei, die niemand braucht. So wird dann meine Stimme wohl wieder an die DKP gehen.
    Allerdings glaube ich das Sahra Wagenknecht in Thüringen die Reisleine ziehen wird. Was im Sinne der Wähler wäre. Die Systempresse wird ihr dann autoritären Führungsstil unterstellen.

    1. “Die Systempresse wird ihr dann autoritären Führungsstil unterstellen.”

      Autorität ist hier aber auch dringend notwendig. Im Übrigen wirkt negative Berichterstattung in den System-Medien eher Pro-BSW für deren Wähler.

      1. Anti-Werbung ist auch Werbung. Von daher hat das BSW nur etwas zu gewinnen, wenn in Thüringen das herankuscheln an den alten Filz beendet wird. Wenn Frau Wolf das will, kann sie ja zurück zur Linkspartei gehen. Dort hat sie doch schon gesehen was mit ihrer alten Partei passiert ist als sie sich dem Mainstream angenähert hatte. Kann sie dort dann auch weiter machen, aber die BSW -Wähler wollen genau nicht weiter wie bisher kungeln.

  7. Hab mir mal “die Wahl” Seite angeschaut, Sektierer*Innen die Stimmen abgreifen wollen, bei soviel Gutmenschentum muss ich als mündige Wahlberechtigte leider von meiner Abstention gebrauch machen. Und ganz gewiss braucht es keine Corona-Aufarbeitung eine Schriftliche Entschuldigung bei mir wäre dafür ausreichend, jetzt weiß ich nämlich wie Faschismus funktioniert und hab mich trotzdem nicht Impfen lassen.

    Glück und Freiheit

  8. Im linken Spektrum der Alternativmedien wurde in den letzten zwei Monaten leider viel zu wenig über die Sondierungen bzw. Koalitionsverhandlungen des BSW berichtet. Mir schien das so, als wenn die Journalisten den gleichen Reflex haben wie der Mainstream: “Wenn ich etwas berichte, was der von mir favorisierten Partei negativ ausgelegt werden könnte, dann berichte ich lieber gar nicht”.

    Die Verhandlungen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg wirken sich verheerend auf die Unterstützermilieus des BSWs aus. Am 23.11. soll Landesparteitag in Thüringen sein und wohl über den bis dahin ausgehandelten Koalitionsvertrag abgestimmt werden. Ich vermute mal auch, dass die Bundesebene das ausbremsen wird, aber falls Katja Wolf wirklich durchkommt und eine Koalition eingeht mit dem “Parteienbündnis Unsere Demokratie”, dann bin ich mir nicht sicher, ob das BSW im Februar auf Bundesebene über die 5 Prozent-Hürde kommt. Meine Stimme würde jedenfalls wackeln, ob ich das BSW nochmal wähle und ich höre ähnliches im Umfeld hier in Ostdeutschland. In Sachsen zunächst Erleichterung, dass die Sondierungen gescheitert seien, doch dann die Meldung, dass man gerne mit der “Wir liefern Taurus”-CDU eine Minderheitsregierung bilden würde. Was für ein Desaster für das BSW, wenn es dazu käme.
    Und Brandenburg: Vielleicht das einzige Bundesland, indem man es mal ausprobieren könnte, ob eine Regierungsbeteiligung etwas ändern kann und man gleich schonmal das Errichten von Brandmauern gegen das BSW dadurch verhindern könnte, aber ich glaube andererseits nicht, dass mit der SPD Veränderungen möglich sind. Woidtke hat alle Corona-Maßnahmen mitgetragen, es ist nicht bekannt, dass er sich mal mit der Bundes-SPD angelegt hätte, weil er mit etwas nicht einverstanden wäre. Auch bei Crumbach vom BSW ist mir nicht bekannt, dass er gegen die Corona-Maßnahmen öffentlich eingetreten wäre. Eine Koalition mit der SPD würde, schön formulierte Präambel hin oder her, vermutlich ein “weiter so” bedeuten.
    Solche Fehler des BSW müssen auch in Alternativmedien angesprochen werden, die das BSW eigentlich positiv sehen. Am ehesten erfüllt die Berliner Zeitung da noch ihre Rolle.

    Wählervereinigungen gibt es hier im Osten viele und viele Bürgermeister werden von solchen Wählervereinigungen gestellt. Doch auf der Kommunalebene geht es nicht ums große Geld oder um große Macht. Auf Landes- und Bundesebene wird das nicht gehen. Hier würde ich nur in mehr direkter Demokratie eine Verbesserung sehen und gerade auf dem Feld sollte das BSW mehr Forderungen stellen.

  9. Seltsamerweise hat es in den sechziger und siebziger Jahren mal halbwegs geklappt mit der Demokratie. Auch noch bis in die Achtziger. Unser damaliger (SPD-)Bundestagsabgeordneter war ein Klempnermeister, der nicht nur in Bonn oder in seinem Wahlkreis in Parteizirkeln herumhing, sondern der auch noch selbst als Handwerker ausrückte. Solche Leute fehlen heute (nicht nur) in der Politik, Leute, die etwas TUN und nicht nur Laberjobs haben, und es ist meine Überzeugung, dass nicht so sehr “das System” schuld ist, sondern dass zumindest dem Westen die Idee abhanden gekommen ist, was eigentlich ein Gemeinwesen und einen Staat ausmacht und wofür Politik gemacht werden soll. Es gibt keine verbindende Idee mehr – was nicht heißt, dass alle das gleiche wollen sollen.
    Seit Jahrzehnten wurde den Leuten eingehämmert, dass jeder sich selbst der Nächste ist, und die jetzige Situation ist das Ergebnis dieser Indoktrination. Wenn ich mich hierzulande umschaue und die ganzen verstöpselten Smartphone-Zombies sehe, muss ich jedesmal an eine Liedzeile aus den Achtzigern denken: “In meinem Film bin ich der Star, ich komm auch nur alleine klar…” Oder an den Filmtitel von Werner Herzog: “Jeder für sich und Gott gegen alle”. So weit sind wir jetzt, und ob es nun Parteien oder Wählerzusammenschlüsse sind oder irgendwas anderes, macht da meiner Meinung nach keinen großen Unterschied. Das Selbstbild der Menschen und die innere Verfasstheit der Gesellschaft macht den Unterschied.

    1. Nun, in den Siebzigern hatten wir einen Willy Brandt, gefolgt von einem Helmut Schmidt, dem gewisse US-Befindlichkeiten am Allerwertesten vorbei gingen. Das prägte.

      Heute haben wir bzw. die Generation Z eine Annalena Baerbock, eine Strack-Zimmermann usw. Das prägt eben auch.

      Der Spiegel jener Zeit ist ja heute auch nicht wieder zu erkennen und dementsprechend auch nicht mehr die Gesellschaft.

      Somit ist deinem Beitrag leider beizupflichten…
      … aber irgendwann wachen auch die Schnullis auf!

    2. Hervorragende Darstellung des Problems.

      Das ganze Leben ist ein Aushandeln der Grenzen zwischen dem einzelnen und der Gesellschaft. Weil der einzelne Mensch ohne die andern nicht überleben kann, muß er Zugeständnisse machen. Gleichzeitig muß die Gesellschaft aber auch Rücksicht auf die Bedürfnisse des einzelnen nehmen, weil sie ihn genauso braucht. Sie ist ja selbst nur eine Ansammlung einzelner.

      Die neoliberale Vergötterung des Individuums auf Kosten der Solidarität ist eine Sackgasse. Nur Konkurrenzkampf ohne Kooperation verschleißt. Keine Kinder sind das gravierendste Symptom. Da hilft auch kein Wachstum durch Konsum. Ein Tanz um das goldene Kalb.

  10. Hätte, könnte, sollte, müsste.
    Das Ergebnis steht bereits in Stein gemeißelt – auch wenn es zu guter Letzt wieder keiner gewesen sein will!

    Geeint, geschlossen und mit fulminanten Ergebnissen bleibt die Richtung wie gehabt gleich, dafür geht es aber noch schneller, weil radika… äh engagierter.

    Schade nur, dass es einen BK meines Herzens leider nicht geben wird.
    In Hingabe fast selbstaufopfernd, kamen bereits 16 Werke zusammen. Darunter so bezeichnende Titel wie:
    Unter dem Gully liegt das Meer 2007
    Wolfsnacht 2011
    Wer wagt, beginnt: die Politik und ich 2016
    Ruf der Wölfe 2019
    Flug der Falken 2020
    Von hier an anders: Eine politische Skizze 2021

    Und nun endlich, Tusch, Fanfaren, Trommelwirbel: die neue und wegen der verfrühten Wahl eher erscheinende Orientierungshilfe namens: “Den Bach rauf”. Ähm ja🎉
    Wenn das keine Qualifikation für die Teilhabe am Schaffen der dunkelschwarzen “Zukunft” ist – man muss schließlich auch Akzente mit Farbtupfern setzen!

    1. Wie wäre es mit “Gegen den Strom” nachdem in Moorburg die Schornsteine gesprengt wurden und zwei Tage später der Grüne-Wasserstoff Stoffhersteller (HH2E) insolvents angemeldet hat.

      1. Auch nett, aber klingt irgendwie reaktionär.😉
        Besser (, und zwar in Anlehnung an die Tatsache: ‘wenn Laden zu, dann ist das -ACHTUNG – KEINE Insolvenz’,)
        wäre
        Ohne Strom ist nur das Licht nicht an!

      2. Nachricht mal wieder verschwunden, daher nochmals.

        Ein netter Vorschlag, klingt jedoch ein wenig reaktionär.😉
        Besser (in Anlehnung an: wenn Laden zu, dann bedeutet das NICHT Insolvenz)
        wäre
        Ohne Strom ist nur das Licht nicht an!

  11. Es sind wohl alle Vorteile aufgezählt, aber das Kernproblem nicht.
    Das mit dem Gewissen klingt erstmal gut, es wird jedoch zu allererst von den Interessen geleitet, darin liegt der Hammer.
    Eigentlich ein alter Hut, wie der Inspirator der Pariser Kommune auf Ratanfrage der Kommunarden bezüglich der Wahlen aus dem Exil warnte: Wählt nicht die, die sich melden. Wählt die, die sich nicht melden.

    1. Danke, gut auf den Punkt gebracht. Ist so, wie die Warenpräsentation in den 1970ern aufkommenden Supermärkten:
      sehen, was man nicht braucht, suchen, was man braucht (mit Dank an Wolfgang Menge† ).

  12. “Die Wahl” macht das einzig sinnvolle: Sie geht in Konkurrenz zu den anderen “linken” Parteien, anstatt in den Gewässern der AfD zu fischen.

    Frieden UND Corona-Aufarbeitung als Alleinstellungsmerkmal links der AfD – das könnte durchaus Erfolg haben, zumal Dolzer im Interview in der jw durchblicken lässt, dass sie bereits Verankerung bei diversen lokalen Gruppen besitzen.

    1. @ Anti-Krieg
      Mit Corona-Aufarbeitung kannst keinen Blumentopf gewinnen. Hierfür müsste sich die Mehrheit der Bevölkerung eingestehen, das sie sich am Nasenring durch die Manege ziehen liess. Das wird nicht passieren, denn die Deppen sind immer “die Anderen”!

      Beim Thema Krieg sollte es eigentlich anders laufen, aber auch hier haben sich bereits zuviel Leute zu weit aus dem Fenster gelehnt… Für eine echte Mehrheit sehe ich da eher schwarz; anderenfalls müsste die Zustimmung für Sahra bereits viel deutlicher ausfallen.

      Nein, zum Sturz der etablierten Parteien kann momentan wohl nur die AfD beitragen, denn die präsentieren Schuldige an der derzeitigen Misere, welchen man habhaft werden könnte, je nach eigenem Gutdünken.

      NATO & Kriegsgefahr ist für die meisten ebenso abstrakt und nicht wirklich greifbar wie soziale Ungerechtigkeit oder die Macht globaler Mega-Konzerne, sprich Neo-Liberalismus. Selbst Teile der MSM oder der Boulevard-Presse werden deshalb eher auf die AfD einschwenken als dem BSW beizupflichten, denn erstere gehen konform mit dem Großkapital. Der kleine Mann ist zwar trotzdem gefickt, aber das merkt er – sofern überhaupt – erst dann wenn es zu spät ist; beispielsweise wenn nicht nur den arbeitsfaulen Ausländern das Bürgergeld gestrichen wird, wie vorher lauthals gefordert, sondern auch ihm selbst! Just a thought…

      1. Nun ist es aber so, dass es in Hamburg eine vergleichsweise breite Unterstützung für die Corona-Maßnahmenkritik gab, mit Demos deutlich über 10.000 Teilnehmern. Deswegen dürfte das Thema in Hamburg lokal durchaus ziehen.

  13. Also ich kann dem BSW Bashing nichts agbewinnen. Die Partei besteht noch nicht einmal ein Jahr und schon sind einige enttäuscht. Vielleicht waren einfach die Erwartungen zu hoch. Jeder sollte sich mal ernsthaft fragen, ob er tatsächlich so naiv war, zu glauben, dass eine Partei nach noch nicht einmal einem Jahr die ganzen unterschiedlichen Erwartungen erfüllen kann. Ich finde das schlichtweg naiv.
    Und ich finde es extrem unfair dem BSW-Personal gegenüber, dass sich wirklich abrakkert, um eine Alternative zu entwickeln, einfach so abzuurteilen, ohne auch nur einige Jahre abzuwarten.
    Eine Partei braucht einige Jahre, um sich zu entwickeln und es ist in meinen Augen normal, dass es da auch Unstimmigkeiten gibt und schnell Personen ans Ruder kommen, die die Partei nutzen, um an die Macht zu kommen.
    Ich gestehe dem BSW erst einmal zu, etwas zu wagen und auszuprobieren, zu irren und erneut zu wagen. Eine lebendige Demokratie braucht so etwas und gerade diejenigen die denken, dass eine Partein einfach so, ohne Entwicklungszeit aus dem Stand heraus alles super macht, haben in meinen Augen gar nichts begriffen.

    1. Für den Anfang würde es ausreichen, sich an die eigenen bzw. Sahra Wagenknechts Aussagen bzw. Vorgaben zu halten und nicht bei erster Gelegenheit als Tropfen auf den heißen Stein zu hüpfen.

      Es gibt genügend Situationen, Möglichkeiten & Zeitpunkte für Kompromisse… Jetzt ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt um Schwarz, Grün oder Gelb auf die Füße zu helfen – um dann zum Dank ratzfatz von eben jenen wieder abgesägt zu werden!

    2. Mag akzeptabel sein, ändert aber nichts daran, dass die BSW in den Strom des üblichen bürgerlichen Demokratietheaters abzugleiten droht.
      Als linke Partei kann nur gelten, den Parlamentarismus als Bühne und Organisationsplattform zur Volksopposition zu nutzen. Ein absehbarer neuerlicher Marsch, wie leider zu befürchten, durch die Instanzen wäre das garantiert nicht.

      1. @OberstMeyer
        1. “Als linke Partei kann nur gelten, den Parlamentarismus als Bühne und Organisationsplattform zur Volksopposition zu nutzen. ”

        Das sehen Sie teilweise richtig, mehr dazu weiter unten.

        2. “Ein absehbarer neuerlicher Marsch, wie leider zu befürchten, durch die Instanzen wäre das garantiert nicht.”

        Was Dutschke offenbar nicht berücksichtigt hat, auf dem “Langen Marsch” werden die Leutchen domestiziert und werden zum Arsch. ( SDS, GRÜNE, LINKE sind dafür ein Beispiel)

        Beim BSW sollte man noch abwarten, möglich dass die Koalitionsverhandlungen nur geführt werden um die anderen Parteien vorzuführen und ergebnislos enden.

        Es liegt aber im Wesentlichen an der Bequemlichkeit alle 4 Jahre die Stimme abzugeben und zu denken, die werden das schon für mich richten.

        Daher werden zwei Dinge benötigt, eine Partei die, wie Sie in Punkt 1 beschrieben haben und eine starke APO auf der Straße. Die Volksopposition sehe allerdings noch nirgends.

    3. @ Igel.
      .”Also ich kann dem BSW Bashing nichts agbewinnen”

      👍👍👍👍👍

      Ich auch nicht, vermutlich inaktive Nörgler die sich praktisch nie persönlich für etwas eingesetzt haben und nur in der virtuellen Welt ihren Frust ablassen wollen.

      Schlimmer noch bez. BSW, die Argumentation derer folgt der Propaganda der Regierung und der MS-Medien, die ihnen das Hirn schon vernebelt hat und sie merken es nichtmal

  14. Mit Wählervereinigung auf Dummenfang, anders kann man das blödsinnige Ansinnen nicht verstehen.

    Teile und herrsche, Merz noch fester in den Sattel zu helfen ist wohl der eigentliche Sinn dieser Aufforderung

  15. Die Autoren beklagen:
    “Nach den ersten Landtagswahlen ringt das BSW um eine Beteiligung in Koalitionen, und agiert dort als Mehrheitsbeschaffer für CDU und SPD, und verrät dabei auch seine angepriesenen Ideale. Wie schon die Grünen und die AfD zuvor, hat sich das BSW zu einem Teil des politischen Establishments machen lassen, nur um an Posten zu gelangen, und ein bisschen mitbestimmen zu können.”

    Dazu passend schrieb Hitler in Mein Kampf:

    “Politische Parteien sind zu Kompromissen geneigt, Weltanschauungen niemals. Politische Parteien rechnen selbst mit Gegenspielern, Weltanschauungen proklamieren ihre Unfehlbarkeit.

    Auch politische Parteien haben ursprünglich fast immer die Absicht, zu alleiniger despotischer Herrschaft zu kommen; ein kleiner Trieb zu einer Weltanschauung steckt fast immer in ihnen.
    Jedoch schon die Engigkeit ihres Programms raubt ihnen den Heroismus, den eine Weltanschauung fordert.

    Die Konzilianz ihres Wollens führt ihnen die kleinen und schwächlichen Geister zu, mit denen man keine Kreuzzüge zu führen imstande ist. So bleiben sie meist schon frühzeitig in ihrer eigenen erbärmlichen Kleinheit stecken.

    Damit geben sie aber den Kampf für eine Weltanschauung auf und versuchen, statt dessen durch sogenannte »positive Mitarbeit« möglichst eilig ein Plätzchen am Futtertrog bestehender Einrichtungen zu erobern und möglichst lange daran zu bleiben. Das ist dann ihr ganzes Streben.

    Und sollten sie je durch einen etwas brutal veranlagten konkurrierenden Kostgänger von dieser allgemeinen Futterkrippe weggedrängt werden, dann ist ihr Sinnen und Trachten nur darauf eingestellt, sich, sei es durch Gewalt oder List, in dem Rudel der Auch-Hungrigen wieder nach vorne zu bringen, um endlich, koste es auch ihre heiligste Überzeugung, sich an der geliebten Nährquelle laben zu können. Schakale der Politik!

    Da eine Weltanschauung niemals bereit ist, mit einer zweiten zu teilen, so kann sie auch nicht bereit sein, an einem bestehenden Zustand, den sie verurteilt, mitzuarbeiten, sondern fühlt die Verpflichtung, diesen Zustand und die gesamte gegnerische Ideenwelt mit allen Mitteln zu bekämpfen, d. h. deren Einsturz vorzubereiten.”

    Quelle:
    https://www.mein-kampf-edition.de/?page=band2%2Fp094.html
    (der besseren Lesbarkeit wegen habe ich die Editions-Markierungen entfernt und die Formatierung angepaßt)

        1. Dass Sie so’n Mist selbst lesen, ist schon schlimm genug; dass Sie das “Werk” dieses Psychopathen noch zitieren und empfehlen, ist einfach unqualifizierbar.
          Das reinste Brechmittel!

    1. Danny Geue sagt:

      der besseren Lesbarkeit wegen…

      Sehr nett von dir.

      Zum Glück gab’s ‚ne Trigger-Warnung. Den ersten Satz habe ich dann noch geschafft, zu lesen.

      Hitler in „Mein Krampf“:

      “Politische Parteien sind zu Kompromissen geneigt, Weltanschauungen niemals.

      Das heißt, ‚wir‘ brauchen wieder einen Führer?

      1. Ja; ich hab’ sogar den zweiten Satz geschafft, also den ganzen ersten Abschnitt. Danach musste ich dringend auf’s Klo. Und duschen musste ich auch noch. Hoffentlich werde ich diese penetrante Übelkeit auch noch los.

          1. Man muß kennen, worüber man zu einem verständigen Urteil gelangen will.

            Das Konzept von Ursache und Wirkung hast du dir also auch noch nicht sehr weit erschlossen.

        1. Danny Geue
          „möglicherweise wichtige Erkenntnisse“

          Du bist also nicht in der Lage, die ‚wichtigen Erkenntnisse“ in zwei, drei Sätzen auszuformulieren. Da kann ich dir jetzt leider auch nicht bei helfen.

          Apropos Vorurteil: Nach meiner Lektüre dieses Buches hab ich es in ‚Mein Krampf‘ umbenannt. Ich versichere, da steht nix gescheites drin.

          1. Also der zitierte Abschnitt ist durchaus eine interessante Perspektive. Wenn ich so an die Auseinandersetzungen zwischen Realos und Fundis bei den Grünen denke…

            Als Krampf kann man das nicht abtun. Allerdings auch keine tiefgründige Erkenntnis, die uns hier weiterbringt.

            Letzten Endes ist es ein grundsätzliches Problem jeder Demokratieform, daß echte Demokratie maximal auf kommunaler Ebene funktionieren kann, wo “jeder jeden kennt”, so daß Verantwortung gelebt werden kann. In größeren gesellschaftlichen Verbänden stellen sich schon aus organisatorischen Gründen schnell Hierarchien ein mit allen bekannten Fallstricken.

            Weshalb ein möglichst schlanker Staat durchaus wünschenswert wäre. Insofern sich das vor allem auf die gesetzgeberischen Zuständigkeiten bezöge, so daß das Maximum an Entscheidungen mit lokalem Bezug und entsprechend vorhandener Motivation und Wissen entschieden werden kann. Aktuell haben wir mit der EU das glatte Gegenteil. Dagegen hilft auch nicht mehr direkte Demokratie. Inherent entscheiden dann oft viele nicht betroffene über das Schicksal weniger betroffener. Und oft läuft es darauf hinaus, daß medial propagierte Lösungen gewählt werden, die die Interessen weniger bedienen.

  16. Das BSW-Bashing kommt in der Regel von Leuten, die selber politisch nix auf die Kette kriegen.
    Igel (13.11., 17:25) hat dazu schon viel Richtiges gesagt.
    Dass das BSW in Sondierungen/Koalitionsgesprächen den einen oder anderen Kompromiss schließen muss, ist halt einzupreisen. In Thüringen wird ja auch nachverhandelt. Vielleicht erst mal in Ruhe die Ergebnisse abwarten – und bis dahin Tai Ginseng nehmen.
    Eine drölfzigste Splitterpartei wird Nullkomma-irgendwas an Stimmen holen. Prognose: Ein halbes Jahr nach der Wahlschlappe werden die Meisten dann doch beim ungleich erfolgreicheren BSW anklopfen.

    1. Wie wird sich das entwickeln? Schwer zu sagen und richtig optimistisch bin ich nicht. Aber den Einwand, dass Kritik von vielen kommt, die selbst “nichts auf die Kette ” bekamen, halte ich für zutreffend.
      Ich erinnere mich da auch an die “linke” Kritik des Versuches, eine neue Friedensbewegung zu initiieren. Es gab eigentlich keinen Vorwurf, den sie gegen die Friedensmahnwachen nicht erhoben. “Rechtsoffen” war der mildeste, “antisemitisch” der heftigste. Alles erlogener Müll von Leuten, die nie da gewesen sein können oder eben mit Absicht falsch berichteten.
      Aber gut , wenn dann dieses gescheiterte Versuch ihren hohen Ansprüchen an eine moralisch für sie akzeptable Friedensbewegung nicht genügte, bleibt die Frage, was sie , von den Schreibern der semifaschistischen taz bis zur wokeschistisch gewendeten Berliner LINKEN, auf die Reihe bekamen? Nichts, überhaupt nichts.
      Insofern aber gestehe ich den Autoren zu, dass sie sie Gedanken darüber anstellen, wie man etwas anders machen Könnte, nicht nur, was andere alles falsch machen.

    1. Ja die Freiwillige Feuerwehr, Sportvereine und Landfrauen sind Organisiert und wissen am besten wo es brennt. Kann mich sogar noch an Handwerker erinnern die Unterschriften gesammelt haben, gegen die Privatisierung der Wasserversorgung in der Freien und Hansestadt Hamburg.

      Aber hier bekommt man Eins auf den Deckel wenn man von Gemeinwohl und Beteiligung spricht.

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