Gescheitert im Sahel

Mohamed Bazoum
Photographer: Bogdan Hoyaux, Attribution, via Wikimedia Commons

Innerhalb kürzester Zeit ist mit Niger nun eine weitere vom politischen Westen gestützte Regierung in der Sahelzone gefallen. Jedes Mal war man von der Entwicklung überrascht worden. Dabei haben westliche Militärs und Politiker doch nach eigener Darstellung eng mit den örtlichen Behörden und Regierungen zusammengearbeitet. Was sagt das aus über die Missionen des Westens?

Was am Mittwoch noch in westlichen Medien als Putschversuch dargestellt worden war, hat sich inzwischen zu einem weiteren Machtwechsel in der Sahelzone entwickelt. Angeführt wurde der Umsturz vom Chef der Präsidentengarde, General Omar Tchiani, der schon während der Amtszeit des vorherigen Präsidenten, Mahamadou Isoufou, diese Funktion innehatte. Es handelt sich also um jemanden, der seit Jahren im Zentrum der politischen Macht des Landes steht.

Wer hat das Sagen?

Dementsprechend dürfte er auch mit den Entscheidungen der zivilen, vom Westen gestützten Regierung unter Präsident Mohamed Bazoum vertraut gewesen sein, um deren Auswirkungen auf die Lage im Land beurteilen zu können. Das heißt aber auch, dass er alle Machtkämpfe, wenn es denn solche gegeben haben sollte, überdauert hat und nicht wechselnden Interessen und Einflüssen zum Opfer gefallen ist. Er scheint also über ein sicheres Einschätzungsvermögen bezüglich der Stimmung im Land zu verfügen und zu wissen, was er tut und vor allem, was getan werden muss im Interesse des Landes.

Dieses Interesse wurde bisher von den Putschisten noch nicht klar dargestellt, wird aber in ihrer Selbstdarstellung deutlicher. Sie bezeichnen sich selbst als “antirepublikanische Bewegung”(1), was nahe legt, dass sie im Widerspruch zur westlich orientierten Regierungsführung des bisherigen Präsidenten stehen. Jedenfalls hat er als eine der ersten Maßnahmen die Exporte von  Gold und Uran an Frankreich gestoppt, was als im wirtschaftlichen Interesse des Landes angesehen wird.

Es stellt sich nun die Frage, ob diese antirepublikanische Bewegung von der Bevölkerung mitgetragen wird oder ob es maßgebliche Kräfte im Land gibt, die Widerstand leisten. Bisher aber ist anhand der westlichen Berichterstattung nicht zu erkennen, dass es solchen Widerstand gibt oder sich aufbaut – zumindest nicht im Land selbst. Dagegen aber steht eine Erklärung des nigrischen Präsidialamts,  wonach die Putschisten „vergeblich versucht [hätten], die nationalen Streitkräfte und die Nationalgarde zur Unterstützung zu bewegen“(2).

Wer gegen wen?

Nur wenige Stunden später hatte sich diese Erklärung als Fehleinschätzung herausgestellt. Denn inzwischen haben sich weitgehend alle Machtapparate Tchiani angeschlossen. Am 28.Juli erklärte ein Sprecher der Putschisten, „die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte hätten beschlossen, das Regime zu beenden”(3). Das zeigt ein geschlossene Ablehnung gegenüber der bisherigen Politik. Damit war die abgesetzte Regierung die einzige Kraft im Land selbst, auf die der politische Westen zur Bereinigung der Situation in seinem Interesse hätte setzen können.

Zwar rief der Außenminister der abgesetzten Regierung „alle Demokraten und Patrioten dazu auf, dieses gefährliche Abenteuer zum Scheitern zu bringen“(4). Aber sein Appell blieb ohne Widerhall in der nigrischen Gesellschaft und damit ohne Folgen für die Putschisten. Nun scheinen die Hoffnungen des Westens auf den internationalen und regionalen Organisationen wie der Afrikanischen Union (AU) und der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) zu ruhen.

Letztere hatte mit der Anwendung von Gewalt gedroht, würden die rechtsstaatlichen Verhältnisse in Niger nicht binnen einer Wochen wieder hergestellt werden. Aber offensichtlich steht das Land nicht alleine da in seiner Ablehnung  gegenüber dem westlichen Engagement in der Sahel-Zone. Auf die Androhung von Gewalt gegenüber Niger durch die ECOWAS hin solidarisierten sich Burkina Faso und Mali mit einer deutlichen Warnung: „Eine militärische Intervention der ECOWAS-Staaten in Niger käme einer Kriegserklärung gleich“(5).

Diese Reaktion der beiden Staaten scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn in einer späteren Erklärung hieß es nur noch: „Die Soldaten hätten 15 Tage Zeit, um in die Kasernen zurückzukehren und die verfassungsmäßige Ordnung im Land wiederherzustellen“(6). Vermutlich wollen auch die restlichen ECOWAS-Staaten keinen weiteren militärischen Konflikt in einer Region riskieren, die ohnehin von vielen ethnischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen gebeutelt ist.

Mehr als ein weiterer Putsch

Es scheint in diesem Konflikt um mehr zu gehen als nur um einen Umsturz, wenn sich auf Grund dessen zwei verschiedene Lager herausbilden, denen mehrere Staaten angeschlossen sind. Sowohl in Mali als auch in Burkina Faso waren die zivilen Regierungen in den letzten beiden Jahren durch Militärs ersetzt worden. Auch diesen Ländern hatte die westafrikanische Staatengemeinschaft mit Sanktionen gedroht und teilweise auch umgesetzt wie das Einfrieren der Finanzmittel Malis bei der ECOWAS-Zentralbank.

Jedoch hatte es darüber hinaus bei allen Umstürzen seit 2020 in der Sahelzone nie Gewaltandrohungen gegeben – nur jetzt gegenüber Niger. Es scheint also mittlerweile ein Punkt erreicht zu sein, wo die Situation anfängt zu kippen und eine bedrohliche Entwicklung befürchtet wird. Denn nicht nur die Sicherheitslage, auch die wirtschaftliche in den Staaten der Region macht das Leben der Menschen immer schwieriger und erhöht den innenpolitischen Druck.

Bisher hatte nur das westliche Modell der Wirtschaftsentwicklung und Aufstandsbekämpfung  Anwendung gefunden – unterstützt von den Vereinten Nationen. Aber die Situation der Staaten und Menschen wurden trotz westlichen Engagements nicht besser. Die Aufstandsbekämpfung kostete mehr Opfer in der Zivilbevölkerung, als die Medienkonsumenten im politischen Westen erfuhren. Wut und Verzweiflung in den Sahel-Staaten wuchsen, zumal auch besonders gegenüber den Franzosen noch so manche Rechnung aus der Kolonialzeit offen war.

Dass sich die Putschisten in Niger als eine antirepublikanische Bewegung bezeichnen, kann auch verstanden werden als Schlusspunkt für das westliche Demokratie-Experiment. Es kann nicht übersehen werden, dass gerade in der Sahelzone die Zahl der Umstürze besonders stark zugenommen hatte – trotz westlicher Beihilfe.

Dass in den meisten dieser Staaten inzwischen das Militär die Macht übernommen hat, kann als Eingeständnis verstanden werden, dass der westliche Weg in solchen Staaten nicht zum Erfolg in der Form von sozialem Frieden und wirtschaftlichem Wohlstand geführt hat. Immerhin hatte man es Jahre lang nach den Vorgaben des Westens versucht, aber die Situation ist trotzdem nicht besser geworden.

Dass nun die ECOWAS mit militärischer Gewalt gedroht hatte, könnte ihre Erklärung finden darin, dass man ähnliche Entwicklungen im eigenen Herrschaftsbereich befürchtet. Angesicht der mangelhaften wirtschaftlichen Entwicklung und der sich daraus ergebenden politischen Instabilität könnte sich das eigene Militär durch das Vorbild von Niger, Mali und anderen veranlasst sehen,  selbst das Schicksal ihrer Länder in die Hand zu nehmen.

Als nun Niger, Mali und Burkina Faso drohten, mit gleicher Münze zurückzuzahlen, zog die ECOWAS den Schwanz ein und begab sich auf den Verhandlungsweg. Wer weiß, ob das eigene Militär neben der Bekämpfung der inneren Konflikte dazu bereit gewesen wäre, auch noch einen Krieg außerhalb des eigenen Territoriums zu führen. Vielleicht hätte gerade das der Anlass sein können, die Macht in die eigenen Hände zu nehmen.

Schon wieder gescheitert

Seit 2020 haben ausgerechnet in der Sahelzone sechs Militärputsche stattgefunden. Damit waren nicht nur vom Westen gestützte Regierungen beseitigt, sondern auch westliche Demokratisierungsbemühungen zunichte gemacht worden.

2017 hatten Deutschland, Frankreich und die EU die „Sahel-Allianz” mit den fünf Sahel-Ländern Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad geschlossen, die mit großen Erwartungen verbunden waren. Die Region sollte befriedet, die bürgerkriegsähnlichen Zustände beendet, eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung eingeleitet werden. All diese Erwartungen der betroffenen Länder, vielleicht auch Versprechungen der westlichen haben sich nicht erfüllt.

Es kam ganz anders. „Nach Afghanistan und Mali fällt damit innerhalb kurzer Zeit das dritte Land, in das Berlin massiv Ressourcen investiert hat, um Sicherheit, Stabilität und Demokratie zu fördern“(7). Dieser Misserfolg betrifft aber nicht nur Deutschland sondern den gesamten politischen Westen mit seinen Vorstellungen von gesellschaftlicher Entwicklung, von der Überzeugungskraft seiner Werte und von der eigenen Problemlösungskompetenz.

Seine Politik ist gerade dort gescheitert, wo ihm alle Türen offen standen, wo seine Angebote mit offenen Armen angenommen worden waren, wo er sich gerade nicht mit Waffengewalt hatte Zutritt verschaffen müssen. Deutlicher können das Versagen westlicher Politik und die Irrtümer seines Denkens nicht offenbart werden, als gerade dort zu scheitern, wo es größtmögliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Unterstützung gab.

Viele jener Militärs, die den Zivilisten in den vergangenen Jahren die Macht aus den Händen genommen haben, waren im Westen ausgebildet worden. Auch jene, die nicht diesen Entwicklungsweg hinter sich hatten, haben lange Zeit mit Militärs und Politikern des politischen Westens zusammengearbeitet, um ihre Länder zu beruhigen und zu entwickeln. Dass diese nun andere Wege gehen und sich in Russland und China andere Partner suchen, ist nicht Ausdruck von Voreingenommenheit oder Feindseligkeit sondern Ergebnis einer Entwicklung, die von Misserfolgen und Inkompetenz geprägt ist.

Nicht nur in der Ostukraine lösen sich westliche Vorstellungen über die Überlegenheit der eigenen Werte, der eigenen Wirtschaftskraft und der eigenen Militärmacht in Luft auf. Noch immer glaubt man sich als Demokraten all jenen überlegen, die man selbst als Autokraten bezeichnet. Dabei scheint man die eigenen Misserfolge vollkommen auszublenden, anstatt sich darüber Rechenschaft abzulegen im eigenen Interesse.

Man will nicht merken oder wahrhaben, dass das eigene Weltbild und Selbstbild nicht mehr mit den Realitäten und vor allem  mit den Entwicklungen in der Welt übereinstimmen. Das hatte sich bereits im Krieg gegen den Terror gezeigt, der keines seiner Ziele erreicht hatte, wenn man denn überhaupt klare Vorstellungen von seinen Zielen hatte.

Afghanistan, der Krieg in der Ukraine mit der völligen Fehleinschätzung der russischen Kräfte sowie die Entwicklung in der Sahel-Zone lassen deutlich erkennen: Der politische Westen ist Opfer seiner eigenen Propaganda und Fehleinschätzungen geworden. Er verfügt nicht über die militärische und wirtschaftliche Kraft, die er zu haben glaubt, und noch weniger über die Überzeugungskraft seiner Werte.

 

Fußnoten

(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung 27.7.2023: Putschversuch in Niger
(2) ebenda
(3) FAZ 28.7.2023: Das Militär übernimmt
(4) ebenda
(5) https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/niger-mali-burkina-faso-100.html
(6) FAZ 31.7.2023: Niger steuert auf militärische Konfrontation zu
(7) FAZ 28.7.23: Ausgeliefert in Niger

 

Rüdiger Rauls ist Buchautor und betreibt den Blog Politische Analyse

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34 Kommentare

  1. Danke für den Beitrag. Langsam fange ich an zu verstehen, was in dieser Weltgegend geschieht. Auch wenn ich annehme, dass es zu früh ist, von einem Scheitern des Westens zu sprechen. Sein destruktives Potential ist gewaltig und seine Bereitschaft es zu Entfalten kennt kein Skrupel. Wenn Nuland irgendwo auftaucht, ist mit dem schlimmsten zu rechnen. Auch wenn es erst mal lustig ist, dass man erklärt, man brauche amerikanisches Geld nicht. Das solle man nehmen, um ihr eine Abnehm-Diät zu finanzieren.

    Ist es möglich im kommenden Artikeln die Rolle zu beschreiben, die der bewaffnete islamische Faschismus von Boko Haram und ähnlichen Gruppierungen spielt? Auch wenn sich in diesen Gruppierungen ohne Zweifel die übelsten Kreaturen jenseits von Washington finden lassen, ist das Spiel, dass der Westen, seine lokalen Marionetten, die nichtwestlichen Sponsoren des islamischen Faschismus usw dort treiben, für mich nur schwer zu durchschauen.
    Al Kaida-Nazis kämpfen gegen Wagner, was sie bisher peinlich vermieden hatten. Bundeswehr und Franzosen gehen zur Terrorbekämpfung nach Mali, vermeiden aber zu kämpfen. Der gestürzte Präsident des Niger verhindert die Bewaffnung der vom Terror gequälten Bevölkerung, die dem islamisten Terror schutzlos ausgeliefert ist und amnestiert bekennende Kopfabschneider. In seinem Land aber, also im Niger, den er regierte, leben reichlich viele Menschen, die vor dem islamischen Faschismus aus Nigeria flohen und die Probleme eines der ärmsten Länder der Welt verschärfen.
    Das alles sind Informationssplitter. Bekommt man da irgendwie Ordnung rein oder ist das schon überkomplex geworden?

    1. Das ist schon ziemlich überkomplex geworden. Seit einiger Zeit versuche ich, zumindest den Überblick in Zentralasien zu behalten (Usbekistan, Tadschikistan usw.) aber selbst das gelingt mir nicht richtig. Zwei interessante und aufschlussreiche Texte zum Sturz von Imran Khan in Pakistan gestern auf den NachDenkSeiten

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=102270

      Das destruktive Potenzial des Westens ist in der Tat gewaltig. Aber wenn sich die Entwicklungen weltweit so fortsetzen müssten die USA bald Regime-Changes in der halben Welt organisieren. Und das kriegen sie nicht mehr gestemmt.

    2. DER “HEILIGE WESTEN” ist eine Vereinigung von verkommener, angeblicher Demokratie,
      die glauben, SIE sind das Allheilmittel !!! Heute kann man nur sagen: Scheiss EU, diktatorische “Demokratie” überall, Scheiss EZB, Scheiss NATO, Scheiss UNO etc. !!!!!!!!!!

      All diese Typen werden à la USA Atomwaffen einsetzen – und was bleibt dann übrig??
      Fazit: Die Lebenden werden die Toten beneiden. LOL !!!!!!!!!!!!!

    3. Ist das nicht offensichtlich wofür man den Terror braucht? Der ist die Rechtfertigung für die westliche Truppenpräsenz zu der es bisher offenbar keine Alternative gab. Doch nun gibt es Wagner als Konkurrenz, was dazu führt, dass Staaten nun die Wahl haben. Und damit fällt die Ausrede der Terrorbekämpfung weg und es bleibt die hässliche Fratze des Kolonialismus übrig.
      Und machen wir uns nichts vor, ohne die Rohstoffe Afrikas würde es Europa sein, welches man als die 3. Welt bezeichnet, das wissen alle Politiker. Der ehemalige Bundespräsident wie auch der ehemalige französische Präsident haben es direkt so gesagt.

    4. Werte/ 1211
      Was in den arabischen Staaten vor sich geht, hat nichts mit Faschismus zu tun. Dieser Begriff wird mittlerweile inflationär benutzt und trifft in den meisten Fällen NICHT zu.
      Zu allen anderen Fragen, die Sie zur Lage im Sahel gestellt haben, verweise ich auf meinen Betrag aus dem Jahre 2020, der trotz zwischenzeitlicher Nachrichten-Diät über diese Region, die dem westlichen Leser von seinen Medien eingebrockt worden war, aktueller denn je zu sein scheint.
      https://ruedigerraulsblog.wordpress.com/2020/09/17/menetekel-mali/

      1. Danke für den Link. Werde es am Wochende in Ruhe lesen können.
        Was die Kritik an der inflationären Verwendung des Begriffs “Faschismus” betrifft, widerspreche ich prinzipiell nicht. Schon seit einiger Zeit gilt alles als “faschistisch”, was dem Emittenten der Verwünschung als nicht ausreichend gut und schön erscheint, dessen Standpunkt widerspricht und verbal zu geiseln ist. Und “Antisemit” ist zur reinen Kampfvokabel verkommen.
        Was den islamischen Faschismus, den von Boko Haram und Konsorten betrifft, sehe ich den nicht in diesem Kontext. Nicht allein wegen der ungeheuren Grausamkeiten, die die der SA oder der italienischen Schwarzhemden vor den Machtergreifungen übertreffen. Es ist diese Revolte gegen eine unverstandene Moderne, gegen ein abstraktes Prinzips, das man glaubt mit der Tötung realer Menschen beseitigen zu können. Wobei die Phantasie eine vormodernen besseren Welt wieder zu errichten, durchaus mit den Werkzeugen der Moderne exekutiert werden soll. Der industrielle Massenmord in Deutschland ist das extremste Beispiel.

        Eine tiefergehende Diskussion zur Faschismustheorie wird man hier nicht führen können. Und es übersteigt auch meine Fähigkeiten. Aber die Reduktion darauf, den Faschismus als Werkzeug des Kapitals, um durch Terror seine Klassenherrschaft durchzusetzen, hat es nie getroffen. Und den islamischen Faschismus kann man so auch nicht erfassen, auch wenn verschiedenste Gruppen, allen voran die amerikanischen Weltbeherherrscher, glauben, ihn nach Belieben im eigenen Interesse einsetzen zu können

  2. Das vor einem Jahr wiederbelebte Projekt Trans-Sahara-Gas-Pipeline als Alternative zu den russischen Lieferungen dürfte nun auch zum wiederholten Mal auf Eis gelegt werden.

  3. Eben in Wikipedia gelesen, dass die Ecowas in den 70ern gegründet wurde, mit Nichtangriffsprotokoll und Plänen, um Selbstversorgung zu erreichen.

    Die Sanktionsmaßnahmen und die Kriegsandrohungen haben gezeigt, dass die Rest-Ecowas unter Dominanz Nigerias inzwischen vollkommen der US-Methode des wirtschaftlichen und militärischen Imperialismusdenkens verfallen ist.

    Die gemeinsame Basis ist nicht mehr Freiwilligkeit, Kooperation und Unterstützung sondern Zwang und Peitsche.

    Da ist Niedergang und Zerfall die logische Folge.

    Drei Länder weiter südöstlich hat die Weltbank als Einstandgeschenk ihres neuen Vorstands eben Uganda Zahlungen verweigert – wegen schwulenfeindlicher Gesetze. Das ist die allerbeste Methode, um diese unrühmlichen Gesetze ins Zentrum des Interesses zu rücken. Für rückwärtsgewandte Konservative wird es damit zum Kinderspiel, die Bevölkerung mit tumben Parolen auf ihre Seite zu ziehen.

  4. Die USA betreiben zwei Drohnenflugplätze um Nordafrika kontrollieren zu können. Einer liegt auf den Seychellen, der zweite in/im Niger. Beide werden über die Relaisstationen in Ramstein gesteuert, so wie Obamas Drohnenmorde im Nahen Osten.

    Die Drohneneinsätze von Niger aus sollen unbewaffnet geführt werden.
    Sie dienen angeblich der Kontrolle der Fluchtrouten in der Sahara, um Flüchtlinge per Bodentruppen abzudrängen oder festzunehmen zu können.
    Viele Flüchtlinge wurden so ohne ausreichend Wasser und Nahrung in den sicheren Tod, oder in die Minenfelder der Westsahara ( Stichworte: Westsaharakonflikt, Polisario z.B. ) gedrängt. Die Sahara
    ist der Friedhof des dekadenten Nordens.

    Mit dem Abriss der amerikanischen Drohnenflugplätze im Niger, würden sich diverse “Deals” über Push Backs und Lagerinhaftierungen in Luft auflösen. Europa müsste sich eigene Grausamkeiten überlegen.

  5. Ein bißchen Geschichte.

    Der “vicious circle”, der im Hintergrund des Berichts Rüdiger Rauls aus der Sicht eines Fanatikers rechtmäßiger Gewalttätigkeit und EU-Patrioten steht, hat Ende 2011 mit der Entstaatlichung Libyens durch die NATO begonnen, und eine bezeichnende Episode darin ist die Statthalterschaft des Dschihadis und CIA-, später MI6- Verbindungsoffiziers und Qaida – Kommandeurs Abdelhakim Belhaj als “Herrscher von Tripolis”.

    Von da an hat AQIM mit Hilfe ungezählter Horden dschihadischer Söldner und Waffen aus ehemals libyschen Beständen unter kontinuierlicher Zufuhr aus NATO-Beständen die komplizierte Balance von Tuareg, diversen Berber-Stämmen und arabischen Nomaden im Raum zwischen Mali, Niger, Tschad und Sudan, der zugleich jahrhundertealte Karawanenstraßen beherbergt, abschließend zerstört. Auch Boka Haram bekam gewaltigen Zufluss an Waffen und frisch im Pentagon gedruckten Dollares.
    Algerien hat 2012f den dschihadistischen, angelsächsischen Angriff auf sein südöstliches Staatsgebiet mit der landesüblichen Rücksichtslosigkeit ersticken können, aber Mali versank wehrlos in dauerhaften militärischen Wirren.
    Die französischen Streitkräfte erlitten 2012 eine bittere und beschämende Niederlage bei dem Versuch, Mali unterhalb der Schwelle einer Rekolonialisierung zu befrieden und neu zu ordnen, worauf Präsident Hollande das Weiße Haus und die UN um logistische Hilfestellung und ein UN-Mandat anging, gleichsam als Lohn oder Kompensation für die französische Waffenhilfe im angelsächsischen Krieg gegen die deutsch-italienische Nebenachse, die in Libyen zerschlagen worden war – und erhielt eine Abfuhr. Das war der Beginn der Rekonstruktion der französisch-deutschen Achse, gegen die der angelsächsische Krieg in der Ukraine 2014ff mit vervielfachter Härte geführt worden ist.

    Ich habe die Szenerie im Sahel / Nordafrika nach 2012 aus meinen Recherchen gestrichen, aber es ist auf der Basis meiner alten Kenntnisse kaum zweifelhaft, daß AFRICOM seither einen Dauerkrieg gegen EU-Interessen in ganz Nordafrika mit Hilfe der terroristischen Horden führt, die es indirekt zu steuern vermag – namentlich mit dem Abschuß von Figuren, die “das Falsche tun”, im fortgesetzten Drohnenkrieg, über den verlässliche Informationen kaum zu bekommen sind, wenn man nicht vor Ort ist.

    1. TomGard unterschlägt das historisch überaus Wichtige, wenn er seine Analyse erst 2011 beginnen lässt. Ohne dem Detailreichtum der TomGardschen Darstellung auch nur im geringsten nahe zu kommen, muss ich die folgende allgemein gehaltene Ergänzung anheften:

      Der nigrisch-nigerianische Zweibund als ökonomisch-ideologischer und zugleich antiwestlich-imperialistischer Beginn einer franko-afrikanischen Behauptungsbewegung gegen (!) die ehemalige Kolonialmacht Frankreich –i.w.S. auch Belgien, England, Portugal, ja mithin sogar Deutschland- gegründet 2004 unter dem damaligen putschnahen nigrischen Brigadegeneral Boubocar Tayo Ambimbola und dem nigerianischen Exekutivsekretär der Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen (UN/ECA) Mfuneko (Zubero-Ekundayo) Nwachukwu, dessen Amt später von dem im Jahre 2018 verstorbenen Adebayo Adedeji eingenommen wurde, hätte vermutlich mehr bewirken können -i. S. eines einheitlichen 230 Mio Menschen umfassenden Staatsgebietes, welches seit Jahrzehnten von Armut, Korruption und Ausbeutung negativ beschlaglichtet wurde und wird- als die seit der Ausbringung ihrer ultimativen Forderung –der Niger ließ sie verstreichen- nun wahrlich um ihre Einheit ringende Communauté économique des États de l’Afrique de l’Ouest (ECOWAS).

      1. Hans, ich “unterschlage” nichts, worüber ich wenig bis nichts weiß – und ich habe mir schwerlich vorzuwerfen, fälschlich als Nord- resp. “Westafrikaexperte” aufgetreten zu sein.
        Ich habe seinerzeit bis in örtliche Details hinein den Libyenkrieg und einen beträchtlichen Teil seiner Folgeerscheinungen bis etwa Ende 2012 untersucht, im Wesentlichen also Kriegsberichterstattung. Mehr habe ich nicht zu bieten, neben etlichen, aber auch nur kursorischen Kenntnissen der seinerzeitigen politischen Ökonomie der Region, die abfallen, wenn man das ein wenig gründlich macht.

        1. Dann lese noch mal deinen ursprünglichen Thread!
          So manch einer könnte das so aufnehmen, als ‘wüsstest du’, kam deshalb die Antwort von Hans Heinlein.
          Jedoch gebürt Dir Respekt für die richtig Stellung.

  6. Wer ist Putschweltmeister?

    Logisch ein Putsch, ein Militärputsch ist keine schöne Sache und oft kommen dabei Unschuldige ums Leben. Jetzt regt man sich im Westen über den Militärputsch in Niger auf, der bisher unblutig verlaufen ist.
    Allein seit Ende des 2. Weltkrieges gab es zahlreiche Militärputsche. Ich nenne nur ein paar, die mir gerade einfallen. Sie waren alle sehr blutig und wurden von den USA orchestriert:

    – 1953 Militärputsch gegen den iranischen Premierminister Mossadegh. Er wurde zu Tode gefoltert.
    – 1961 durch US organisierte Invasion in der Schweinebucht Kuba, Fidel siegte!
    – 11..September 1973 US-gesteuerter Militärputsch gegen den demokratisch gewählten chilenischen Präsident Dr.Salvatore Allende, tausende Folteropfer
    1967 Militärputsch in Griechenland, tausende Todesopfer

    …..die Liste ließe sich fortsetzen ….

    Die USA und ihre Geheimdienste steckten hinter den allermeisten Militärputschen seit 1945. Deshalb ist es auch mal schön, einen nicht von den USA orchestrieren Militärputsch erleben zu dürfen, der sich gegen imperiale, westliche Interessen richtet!

    1. Eine Liste hat mal die Linke Zeitung zusammengestellt. Das sind aber nur Putsch / Putschversuche in Lateinamerika im 21. Jahrhundert. Zumindest zeigt es wie auf anderen Kontinenten vorgegangen wird:
      https://web.archive.org/web/20220626142649/https://linkezeitung.de/2022/01/09/us-putsche-und-putschversuche-in-lateinamerika-im-21-jahrhundert/

      Dergleichen hat Amerika21 versucht. Wieder nur Lateinamerika aber ab 1945:
      https://amerika21.de/analyse/123974/terroropfer-lateinamerika

      Ein Glück das es die USA gibt und das diese versuche der Welt die Demokratie aufzudrücken. Niemand weiß wohl die Wohltaten richtig zu schätzen. Im Hintergrund wird es wohl noch mehr passieren, läßt sich aber schwer oder gar nicht beweisen. Mit irgendwas müssen doch Stay-behind-Organisation, Spezialkräfte, Spezialisierte Kräfte oder dergleichen beschäftigt werden. Sonst wären die doch arbeitslos, also ein wenig Rücksicht nehmen. Irgendjemand mußte doch wohl die Brandenburger ersetzen. Sonst hätte es ein Machtvakuum gegeben.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburg_(Spezialeinheit)

  7. Tja, dabei hätte man es wissen können hätte Mensch nicht im Geschichtsunterricht gepennt – Russland wurde schon immer, ob seiner militärischen Schlagkraft gewaltig unterschätzt – im Laufe der Jahrtausende seit Bestehens der orthodox-russischen Kirche und des Bestehens Moskaus bzw. der Rus – daran haben sich schon viel mächtigere Völker, lange schon vor Napoleon, Kaiser Wilhelm ll, Hitler und Biden bzw. Selensky die Zähne ausgebissen – die mongolisch-heidnisch bzw. -muslimischen Horden und die Deutschordensritter zum Beispiel.

    Oder die polnisch-litauischen Fürsten bzw. das Osmanische Reich, um nur ein paar davon zu erwähnen….der russische Bär wurde zwar immer wieder angeschlagen, aber wenn er sich dann aufbäumte, und endlich zurückschlug, blieb kein Stein auf dem anderen – slawische, mongolisch-tatarische, und Vikings-Gene sind eben unbesiegbar, und werden immer wieder von anderen “Völkern” bzw. militärischen Gegnern Russlands sträflichst gewaltigst unterschätzt – Russland eben, und mich wundert nur die Geschichtsunkundigkeit der Russophoben im Web, und den Mainstream-Medien, global gesehen.🙄👎

    Sarkastische Grüße
    Bernie

    1. Ja, ja die Gene. Seltsam auch, dass die mongolischen Gene einmal nicht gegen die russischen ankommen und im nächsten Satz dann aber für die Stärke der russischen Gene verantwortlich sein sollen. Auch wenn man mit “sarkastische Grüße” unterschreibt, sollte man seine rassistischen Ergüsse doch lieber das Klo runterspülen und nicht die Kommentarspalte overton damit vollsauen.

      1. Ach, Krim – jemanden “rassistische Ergüsse” zu unterstellen, der seit Charles Darwins Evolutionstheorie weis, dass es nur 1 Menschenart namens Homo Sapiens Sapiens gibt ist schon ein starkes Stück🙄 – Dir passt wohl meine anti-russlandfeindliche bzw. pro-russische Einstellung nicht?

        🤔 Oder hab ich dich gar beleidigt, weil du, welch Wunder, von der längst in fernen urzeitlichen Vorzeiten ausgestorbenen Menschenrasse der Neandertaler abstammen willst ?😂

        Dann entschuldige ich mich für meinen “Rassismus”, aber erst dann 😁

        Oder ist es gar der Frust darüber, dass der.”Wertewesten” Frau Baerbocks, Habecks und Cum-ex-Scholzs, Joe Bidens, und Konsorten, sein Waterloo in Putins Russland erlebt, weil Mensch einfach zu dämlich war mal im Geschichtsunterricht so richt beim Thema “russische Geschichte” aufzupassen?🙄👎😁

        Sarkastische Grüße
        Bernie

    2. In den letzten 200 Jahren war Russland zweimal in existenzieller Bedrängnis und hat seine Feinde – trotz schlechter Führung – besiegt.
      – am 31. März 1814 zogen russische Truppen, die Napoleon besiegt hatten, zur Siegesparade in Paris ein. Die russischen Offiziere genossen das Pariser Leben so, daß die Bezeichnung „Bistro“ eine bleibende Erinnerung ist.
      – am 9. Mai 1945 Moskauer Zeit kapitulierte das Nazireich in Berlin-Karlshorst vor der siegreichen Anthitler-Koalition, Hausherr war Marshall Schukow! Man kann wohl sagen, unter Stalin war die damalige Sowjetunion schlechter geführt als das heutige konservative Russland unter Putin.
      Folgerung: die Geschichte lehrt, Russland ist in der Lage – auch unter schlechter Führung – seine Feinde zu besiegen. Muß sich die Geschichte ein drittes Mal wiederholen?

      PS: der Leninsche Frieden von Brest-Litowsk vom März 1918 hatte für Russland gewaltige Gebietsverluste zur Folge, die aber die noch junge Sowjetunion im Siebenjährigen Bürgerkrieg zurückeroberte. Der Ukraine den Status einer selbstständigen Sowjrepublik zuzubilligen, erwies sich als historischer Fehler. Indirekt warnte Rosa Luxemburg Lenin davor. Sie sah in der Abspaltung der Ukraine von Russland sowas wie die Abspaltung Plattdeutsch sprechender Teile von damaligen Deutschen Reich….

      1. @Bella

        Schon davor haben die Polen Moskau erobert, aber nicht lange gehalten – und wie schon gesagt, die Deutschordensritter haben es auch versucht, und wurden von einem gewissen Alexander Newski vernichtend geschlagen – das kann Mensch bei Wikipedia nachlesen, wenn es ihn interessiert, aber ich habe meine Kenntnisse als “Oldie” noch aus historischen Büchern, und dem Geschichtsunterricht der Schule…..mal ganz abgesehen von Katharina der Großen, die ihrem Namen alle Ehre machte……längst vergessene große russische Herrscher…..und man hätte es wissen können, wäre man nur einmal aufmerksam beim Thema “russische Geschichte” im Unterricht gesessen……

        Apropo Geschichte – lange vor Napoleons Einfall in Russland anno 1812 haben russische Soldaten in den Schweizer Bergen gegen napoleonische Soldaten erfolgreich gekämpft – eine Tatsache, die in der Schweiz lange mit großer Dankbarkeit erinnert wurde, auch mit historischen Uniformen an bestimmten Festtagen. – wie es heute ist in der (neutralen) Schweiz weis ich nicht, aber ich hab das mal – als älteres Semester – in der Regierungszeit eines gewissen Gorbatschow, als Russland noch UDSSR hieß – aus der Schweiz, in einer historischen Dokumentation – erfahren.

        Gruß
        Bernie

  8. “Man will nicht merken oder wahrhaben, dass das eigene Weltbild und Selbstbild nicht mehr mit den Realitäten und vor allem mit den Entwicklungen in der Welt übereinstimmen”
    Genau hier liegt der Ansatz für alle die sich von ihrer ‘demokratischen Politik’ im Stich gelassen fühlen. Nicht darauf hoffen das die Bundeswehr etwas unternimmt, sondern die Bürger selbst sollten sich von ihren ‘Unterdrücker’ befreien.

  9. Das Problem des Westens besteht im Grunde darin, dass man es dort (d.h. in den USA) seit etwa 1990 unterlassen hat, Alternativen zum Konzept der gewünschten unipolaren Weltordnung zu entwickeln. Eine unglaubliche Selbstüberschätzung.

    Es gibt im Westen anscheinend keine nennenswerten geostrategischen Konzepte für eine Welt der gleichberechtigten Koexistenz; oder zumindest konnten die herrschenden Neokons diese unterdrücken.

    Die gesamte Geostrategie der USA und der von ihnen dominierten Staaten beruht auf der sicheren Annahme, dass die bisherige Geschichte der Machtkämpfe zwischen unterschiedlichen Kulturen an ihr Ende gekommen sei und dass der Weg zur globalisierten Einen Welt unabwendbar feststehe.

    Mit diesem GLAUBEN , dass man das Muster der geschichtlichen Entwicklung erkannt habe und dass sich die Welt tatsächlich unweigerlich in Richtung einer von den USA kontrollierten Einen Welt entwickeln würde, ähneln die US-Ideologen auf verblüffende Weise den Ideologen der Sowjetunion. Auch die Sowjetkommunisten meinten – dank Marx – das Entwicklungsmuster der Geschichte durchschaut zu haben. Lustig. Hochmut kommt vor dem Fall.

    Tatsächlich hält die Geschichte aber immer Überraschungen bereit und logisch sieht eine historische Entwicklung immer erst hinterher aus. JEDE stattgefundene Entwicklung sieht im nachhinein logisch und zwangsläufig aus. Andererseits hängt es von vielen Zufällen(!) ab, welche Entwicklungen stattfinden … Vieles ist möglich und nichts ist determiniert.

    an die Dass sich Fukuyama aber geirrt und dass Huntington die Lage sehr viel klüger begriffen hat, das hätte einem unvoreingenommenen Menschen auch schon 1995 klar sein müssen. Nicht können, sondern müssen.

    1. Die Mongolen haben Jahrhunderte dss Fürstentum Moskau beherrscht mit Kooperation des örtlichen Adels. Als die Mongolen schwächer wurden haben die Moskowiter die Gelegenheit genutzt. Komischerweise habe ich schon als Kind in den Neunzigern mir gedacht, daß mit zunehmender Entwicklung in China, Indien, Afrika, Südamerika sich unweigerlich die Machtverhältnisse verschieben werden. Proklamationen wie “End of History” und was nicht alles US-amerikanische Vordenker so geplappert haben damals, war auch nur offensichtlich ein Wunschtraum ewiger Hegemonie. Aber jedes Imperium geht irgendwann auch wieder zugrunde. Leider eigentlich immer mit Krieg, weil die Führung einfach nicht dem Wandel einsehen will und dann verzweifelt mit aller Kraft versucht dsd Ende zu verhindern. Blöd daß die usa die Mittel haben die Welt komplett mehrfach zu vernichten.

      Das der Status als letzte Supermacht nur eine Übergsngszeit sein würde war eigentlich schon invden Neunzigern absehbar und wurde auch gesagt, aber alleinige Supermacht auf ewig zu sein ist einfach unwiderstehlich für die meisten Politiker wie mir scheint. Egal wie unrealistisch,

  10. Ist schon interessant, was Leute hier täglich aus billigen Quellen kopieren, nen bissl umschreiben und als eigenes Wissen ausgeben.

    Menschen, die sich seit vielen Jahren auf wissenschaftlicher Ebene mit Nordafrika und dem Sahel beschäftigen, sprechen von keinem Putsch im Niger, sondern ziehen die angeblich, demokratische Wahl zuvor in Zweifel.
    Sie sehen den “Putsch” als die Antwort auf einen Beschiss, mit dem sich Frankreich für Klimpergeld den Zugriff auf das nigrische Uran gesichert hat.

    1. Ich fürchte du hast recht. Ich lese gerade von Jean Ziegler: Ändere die Welt!, wo diese Weltgegend und auch Niger namentlich erwähnt werden, insbesondere die Ausbeutung des Urans durch den französischen Konzern AREVA.
      Wenn der Artikel davon berichtet, eine Entwicklung der Gesellschaften und Länder sei im wesentlichen gewollt und aus unerklärlichen Gründen gescheitert, erscheint mir dies wie eine Karikatur.

      Frankreich hat dort den CFA installiert, regiert überall in die wunderbare demokratische legitimierte Souveränität der Staaten hinein, schöpft die Rohstoffe zu Blligstpreisen ab und wenn es nicht anders geht, gibt es halt einen Putsch oder Militäreinsatz, dessen Ergebnisse niemand im Westen in Frage stellt. Dies jedoch scheint nun an ein Ende gekommen zu sein.

      Allerdings habe ich keine wirklich fundierten Informationen zu dieser Weltgegend und nur vermuten, dass es so ist. Ein wenig kann man wohl hier erfahren: https://new.thecradle.co/articles/france-never-stopped-looting-africa-now-the-tables-are-turning

    2. Hast du vermutlich nicht aus einer billigen sondern aus einer sauteueren Quelle.
      Vermutlich ist die Info bei dem, längst bekannten, Informationsgehalt maßlos Überbezahlt.

  11. Vom Putschweltmeister USA

    Die USA putschen, wie es ihrer Interessenlage entspricht. Diese Erfahrung mußte 1963 der südvietnamesische Diktator Diem machen. Obwohl den US hörig, ging er zu brutal und ungeschickt gegen die Opposition vor, so daß er den USA lästig wurde und weggerutscht wurde. Er fand einen grausamen Tod

    https://www.diepresse.com/1470504/suedvietnam-das-blutige-ende-des-diem-regimes

    Ähnlich verhält sich auch der treue US-Vasall Selenskyj. Es gibt Anzeichen das auch der ukrainische Diktator den US lästig werden könnte? Muß er vielleicht deshalb das Schicksal von Diem teilen?

    Jedenfalls hat Putschweltmeister USA jedes Recht verloren, scheinheilig gegen einen Putsch zu protestieren, am dem sie mal ausnahmsweise nicht beteiligt waren!

  12. > Es stellt sich nun die Frage, ob diese antirepublikanische Bewegung von der Bevölkerung mitgetragen wird
    > oder ob es maßgebliche Kräfte im Land gibt, die Widerstand leisten.
    Politische Macht kommt aus Gewehrläufen. Die Bevölkerung darf nur nicht mehr Gewalt aufbringen.
    Welche “maßgeblichen Kräfte” oder “alle Machtapparate” das sein sollen erklärt Raul nicht.
    Klar ist, wer Waffen befehligt. Recht kommt durch Gewalt.

    Die Afrikaner haben mit Russen, Chinesen und Indern eine Alternative zum Westen.
    Obs für die private Kasse Tchianis oder die Bevölkerung vorteilhaft ist wissen wir auch nicht.

  13. Wer glaubt, dass der Westen Werte vermitteln will und Demokratie fördern will (in Form von democrazy and freedom), verfällt doch absolut der westlichen Propaganda. Natürlich durchschauen gerade im Westen ausgebildete Militärs den Demokratiebetrug, und es ist doch wirklich leicht zu verstehen, dass die Nigerianer und ihre Nachbarn (um das N-Wort zu vermeiden) nicht darauf hereinfallen. Sie haben doch ihre Erfahrungen gemacht, mit dem Kolonialismus, der immerhin auch einiges gebracht hat, im Gegensatz zum Neokolonialismus, dem es ausschließlich um Ausplünderung von Ressourcen geht.

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