Für ein Ende des Zermürbungskrieges in der Ukraine

Stop War, Graffito im Mauerpark Berlin
Singlespeedfahrer, CC0, via Wikimedia Commons

Die Situation ist nach wie vor brandgefährlich und die Führer auf beiden Seiten der Front bringen uns mit jeder Eskalation näher an den Rand einer Katastrophe. Doch es besteht nach wie vor auch Grund zur Hoffnung: Denn die Grundlagen für eine diplomatische Lösung sind nach wie vor gegeben, und die Ära des Kalten Krieges hat gezeigt, dass dies die einzige Lösung ist, um das Allerschlimmste zu verhindern – das gilt heute vielleicht mehr denn je.

Der weltbekannte Entwicklungsökonom Jeffrey Sachs gewann als wirtschaftlicher Berater der postsowjetischen Regierungen in Polen und Russland sowie durch seine Tätigkeit als Sonderberater des Generalsekretärs der UN tiefe Einblicke in die Hintergründe der aktuellen geopolitischen Krise. In seinem Buch „Diplomatie oder Desaster“ zeigt er auf, wie dreißig Jahre aggressive NATO-Osterweiterung und gebrochene Versprechen seitens der USA dazu beigetragen haben, diesem Konflikt den Weg zu bereiten. 

Mai 2022. Kriege brechen oft aus und dauern an, weil sich beide Seiten hinsichtlich ihrer relativen Macht verrechnet haben. Im Falle der Ukraine hat Russland einen schweren Fehler begangen, indem es die Entschlossenheit der Ukrainer zum Kampf und die Wirksamkeit der von der NATO gelieferten Waffen unterschätzt hat. Doch auch die Ukraine und die NATO überschätzen ihre Fähigkeit, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Das Ergebnis ist ein Zermürbungskrieg, von dem jede Seite glaubt, dass sie ihn gewinnen wird, den aber beide Seiten verlieren werden. Die Ukraine sollte sich verstärkt um einen Verhandlungsfrieden bemühen, wie er Ende März 2022 zur Debatte stand, den sie dann aber nach den Beweisen für russische Gräueltaten in Butscha – und vielleicht auch aufgrund der veränderten Wahrnehmung ihrer militärischen Aussichten – aufgegeben hat.

Beide Seiten müssen ihre Erwartungen neu justieren

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In den Ende März diskutierten Friedensbedingungen wurde die Neutralität der Ukraine gefordert, die durch Sicherheitsgarantien und einen Zeitplan für die Lösung strittiger Fragen wie den Status der Krim und des Donbass unterstützt werden sollte. Die russischen und ukrainischen Unterhändler er-klärten, dass es Fortschritte bei den Verhandlungen gebe, ebenso wie die türkischen Vermittler. Nach den Berichten aus Butscha brachen die Verhandlungen ab, und der ukrainische Verhandlungsführer erklärte: »Die ukrainische Gesellschaft steht jetzt jedem Verhandlungskonzept, das die Russische Föderation betrifft, sehr viel negativer gegenüber.«

Doch die Dringlichkeit von Verhandlungen ist nach wie vor überwältigend. Die Alternative ist nicht der Sieg der Ukraine, sondern ein verheerender Zermürbungskrieg. Um eine Einigung zu erzielen, müssen beide Seiten ihre Erwartungen neu justieren.

Als Russland die Ukraine angriff, rechnete es eindeutig mit einem schnellen und ungehinderten Sieg. Russland hat die Aufrüstung des ukrainischen Militärs – nach jahrelanger militärischer Unterstützung und Ausbildung durch die USA, Großbritannien und andere Länder seit 2014 – erheblich unterschätzt. Darüber hinaus hat Russland fehlinterpretiert, inwieweit die Militärtechnologie der NATO der größeren Anzahl russischer Truppen gewachsen ist. Der größte Fehler Russlands war zweifellos die Annahme, dass die Ukrainer nicht kämpfen – oder vielleicht sogar die Seiten wechseln – würden.

Doch nun überschätzen die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer die Chancen, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Die Vorstellung, dass die russische Armee kurz vor dem Zusammenbruch steht, ist reines Wunschdenken. Russland ist militärisch in der Lage, die ukrainische Infrastruktur zu zerstören (beispielsweise durch Angriffe auf die Eisenbahnlinien) und Gebiete in der Donbass-Region und an der Schwarzmeerküste zu erobern und zu halten. Die Ukrainer kämpfen entschlossen, aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass sie eine russische Niederlage erzwingen können.

Bei den Demokraten steigt der Unmut über die Stagflation

Das gilt auch für die westlichen Finanzsanktionen, die weit weniger weitreichend und wirksam sind, als die Regierungen, die sie verhängt haben, zugeben. Die US-Sanktionen gegen Venezuela, Iran, Nordkorea und andere haben die Politik dieser Regime nicht verändert, und die Sanktionen gegen Russland bleiben schon jetzt weit hinter der Euphorie zurück, mit der sie eingeführt wurden. Auch der Ausschluss russischer Banken aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem SWIFT war nicht die »nukleare Option«, die viele heraufbeschworen. Nach An-gaben des Internationalen Währungsfonds wird die russische Wirtschaft im Jahr 2022 um etwa 8,5 Prozent schrumpfen – das ist schlimm, aber nicht katastrophal.

Außerdem haben die Sanktionen schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für die Vereinigten Staaten und insbesondere für Europa. Die Inflation in den USA ist so hoch wie seit vierzig Jahren nicht mehr und wird aufgrund der von der Federal Reserve in den letzten Jahren geschaffenen Liquidität in Höhe von Billionen von Dollar wahrscheinlich weiter anhalten. Gleichzeitig stagniert die Wirtschaft in den USA und in Europa, vielleicht schrumpft sie in Zukunft sogar, da es immer häufiger zu Unterbrechungen der Versorgungskette kommt.

Die innenpolitische Position von US-Präsident Joe Biden ist schwach und wird wahrscheinlich weiter geschwächt, wenn die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den kommenden Monaten zunehmen. Auch die öffentliche Unterstützung für den Krieg wird mit der Verschlechterung der Wirtschaftslage wahrscheinlich abnehmen. Die republikanische Partei ist bezüglich des Krieges gespalten, wobei die Trump-Fraktion kein großes Interesse an einer Konfrontation mit Russland in der Ukraine hat. Auch bei den Demokraten steigt der Unmut über die Stagflation, die die Partei bei den Zwischenwahlen im November wahrscheinlich ihre Mehrheit in Kongress oder Senat kosten wird (diese Vorhersage bewahrheitete sich, da die Demokraten das Repräsentantenhaus verloren, aber eine knappe Mehrheit im Senat behalten konnten, Anm. d. Übers.).

Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges und der Sanktionen werden auch in zahllosen Entwicklungsländern, die von Nahrungsmittel- und Energieimporten abhängig sind, verheerende Ausmaße annehmen. Die wirtschaftlichen Verwerfungen in diesen Ländern werden weltweit zu dringenden Forderungen nach einem Ende des Krieges und der Sanktionen führen.

Es ist immer noch möglich, in der Ukraine Frieden zu schaffen

Gleichzeitig leidet die Ukraine weiterhin schwer unter der Zahl der Toten, der Vertreibung und der Zerstörung. Der IWF prognostiziert für 2022 eine Schrumpfung der ukrainischen Wirtschaft um 35 Prozent, was auf die brutale Zerstörung von Wohnungen, Fabriken, Schienenfahrzeugen, Energiespeicher und Umspannwerken und anderer lebenswichtiger Infrastruktur zurückzuführen ist.

Am gefährlichsten ist jedoch, dass, solange der Krieg andauert, die Gefahr einer nuklearen Eskalation besteht. Sollten Russlands konventionelle Streitkräfte tatsächlich zur Niederlage gedrängt werden, wie es die USA momentan anstreben, könnte Russland durchaus mit taktischen Atomwaffen kontern. Ein amerikanisches oder russisches Flugzeug könnte von der jeweils anderen Seite beim Überfliegen des Schwarzen Meeres abgeschossen werden, was zu einem direkten militärischen Konflikt führen könnte. Medienberichte, wonach die USA verdeckte Streitkräfte vor Ort haben, und die Enthüllungen der US-Geheimdienste, dass sie der Ukraine geholfen haben, russische Generäle zu töten und das russische Flaggschiff im Schwarzen Meer zu versenken, verdeutlichen diese Gefahr.

Es ist immer noch möglich, in der Ukraine Frieden zu schaffen, und zwar auf der Grundlage der Parameter, die bereits Ende März 2022 diskutiert wurden: Neutralität, Sicherheitsgarantien, ein Rahmen für den Umgang mit der Krim und dem Donbass und der Rückzug Russlands. Dies bleibt der einzige realistische und sichere Weg. Die Welt würde sich einer solchen Vereinbarung anschließen, und die Ukraine sollte dies im Interesse ihres eigenen Überlebens und Wohlergehens auch tun.

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31 Kommentare

  1. Nur die Toten erleben ein Ende der Kriege, alle anderen verlieren kein Krieg, genauso wenig wie alle anderen ein Krieg gewinnen.

    1984 hat die Ewigen Kriege in der Gegenwart und Zukunft ziemlich genau erfasst.

  2. “Die Ukraine sollte sich verstärkt um einen Verhandlungsfrieden bemühen, wie er Ende März 2022 zur Debatte stand,…..”

    Ich glaube ich hab jetzt schon von mehreren Geopolitischen Ex-Diplomaten/ehemaligen Nuklearwaffeninspekteuren die Empfehlung gehört, sich möglichst schnell von dem Gedanken zu verabschieden, wir hätten es bei der Ukraine in irgendeiner Form noch mit einem souveränen Staat zu tun. Das ist ein von der CIA installierte Putschregierung (eine feindlichere Übernahme geht gar nicht mehr). Jep, genau, dieselbe Scheindemokratie wie Sie sie im gesamten Wertewesten installiert wurde. Eine durch und durch korrupte und auf Befehle hörende (Pädophilenexpress und Epstein Gruppensexvideos auf Lolita-Island?) Mischpoke, die für Macht und Geld alles, sogar die eigenen Länder verhökern würde.

    “……den sie dann aber nach den Beweisen für russische Gräueltaten in Butscha – und vielleicht auch aufgrund der veränderten Wahrnehmung ihrer militärischen Aussichten – aufgegeben hat.”

    Von Butscha bis Tonkin und Gleiseweitz, alles Bullshitbingo von Geheimdiensten und deep state. Ich gehe mittlerweile davon aus das bis auf den Wetterbericht, (der eh unzuverlässig ist) und die Lottozahlen (dessen Angaben ohne Gewähr sind) praktisch jede Meldung die mir da in den MSM präsentiert wird von vorne bis hinten erstunken und erlogen und in irgendeinem Größenwahnsinnigen Geheimdienst co-working-space erfunden und konstruiert wurde.

    Zur Ukraine und den Ukrainer: Die können einem nur noch Leid tun. Und eigentlich können wir Europäer und Amerikaner und alle anderen die an diesem Verbrechen Mitschuld sind, uns selber wegen unserer grenzenlosen Dummheit bemitleiden. Geleifert wie bestellt.

    Der Rest der Welt (Globaler Süden,Osten, BRICS+) sollten zusehen dieses Ungeheuer und außer Kontrolle geratenes Monster schleunigst irgendwie zu entschärfen und zu demontieren bevor es noch die ganze Welt verschlingt.

    1. Die Auftraggeber in den westlichen Konzernen werden es der Ukraine nicht gestatten Frieden zu schließen.
      Warum?
      Geld futsch, Bodenschätze futsch.
      Sollte es in Russland einen Reginechage und eine wie immer geartete “demokratische” Regierung geben wird auch die die von der EU und Deutschland geraubten Gelder zurückfordern.
      Als Zahlmeister der EU müßte DE vermutlich allein zurückzahlen.

      Der Krieg wird also weitergehen bis zum letzten Ukrainer. und dafür wird als Black-Rockler Merz als nächster BK sorgen.

      Zuvor wird er ALLE Rentner über den Nachhaltigkeitsfaktor zur Kasse bitten.
      Der Rest darf dann bei Black Rock einzahlen.

    2. Auf den Wetterbericht und die Fußballergebnisse kann man sich in den deutschen MSM immer noch verlassen, die stimmen immer, aber die Lottozahlen?!? Das finde ich schon sehr optimistisch…

      1. “….aber die Lottozahlen?!? Das finde ich schon sehr optimistisch…”

        Wie gesagt, bei den Lottozahlen sagen Sie wenigstens noch dazu “Diese Angaben sind ohne Gewähr”.
        So einen Zusatz müssten die immer auch noch bei den gesamten Propagandanachrichten bringen.

        Einfach bei allen Nachrichten dazusagen:

        “Diese Angaben sind ohne Gewähr und könnten der reinen Fantasie eines kreativen Kopf einer transatlantischen Geheimdienst NGO entsprungen sein”

  3. Ich brauch keinen Jeffrey Sachs um zu wissen, dass man Russland quasi auf eigenem Territorium nicht besiegen kann.
    Das sagte ich noch am 24.2.22, als ich mich wirklich wunderte, das die Russen so lange gewartet hatten, bis sie endlich ihre Spezialoperation gestartet haben.
    Wer ein wenig von Geopolitik versteht, dem sollte das klar sein.
    Auch hier, wird der Krieg erst enden, wenn die Ukraine entnazifiziert ist.

  4. ” Im Falle der Ukraine hat Russland einen schweren Fehler begangen, indem es die Entschlossenheit der Ukrainer zum Kampf und die Wirksamkeit der von der NATO gelieferten Waffen unterschätzt hat.”

    Das war auch nicht der Plan. Und bzgl schweren Fehler, kann mans auch mal so sehen, die USA hätten nicht 8 Jahre zugeguckt wie ihre eigenen Leute beschossen werden. Die haben sogar 2 Länder überfallen, wegen einem Wolkenkratzer.

    Wer sich noch erinnert. Die russischen Truppen 200.000 sind damals fast ohne Kämpfe bis Kiew vorgestoßen. Man hatte gehofft die Ukrainer sind auch dafür das Selenski abgesetzt wird. (Das das natürlich keine Art ist mit sowas umzugehen, und auch gegen das Völkerrecht verstößt, keine Frage.) Dessen Reputation war nicht ohne Grund vor dem Krieg von 60% auf 30% gefallen. Allerdings konnte er das so drehen das den Leuten Angst gemacht wurde vor einer russischen Führung, dabei hätte man wohl eher einen neutralen eingesetzt. Nachdem die Kiewer sich dann aber verbarrikadiert hatten sind die Russen wieder abgezogen, da das viele zivile Opfer gekostet hätte. Hätte man gewusst wieviel Opfer das später noch brachte, hätte man vielleicht anders entschieden.

    Jetzt war der ideale Zeitpunkt gewesen wie sich beide aus der Schlinge befreien konnten, ohne große Verluste zu dem Zeitpunkt. Deshalb auch die Verhandlungen in der Türkei, die recht gut vorankamen. Bis sie von Johnson (und wohl auch den USA) abgeblasen wurden. Das Ganze hätte da noch mit einem blauen Auge enden können.

    Erst einige Zeit später hat Russland dann einen neuen Plan aufgestellt, dann doch zumindest die russisch bewohnten Gebiete mit Gewalt zu holen. Erst da begann dann der echte Krieg.
    Deshalb auch der Name Sonderoperation, schnell rein und schnell wieder raus.
    So ist das mit Plänen…

    “Es ist immer noch möglich, in der Ukraine Frieden zu schaffen”

    Ja, aber je mehr Verluste je schwieriger, weil keine Seite will nachgeben. Der Gesichtsverlust wäre zu hoch.

    1. Die Ukrainer, die direkt von den kriegsunterstützenden Geldströme aus dem Westen profitieren, waren noch nie in größerer Weise Besitzer der Ukraine. Der Land- und Minenbesitz wird eh seit 2014 an West-Investoren verkauft.

      So lange das Geld fließt, wird auch der Krieg betrieben. Schon 2022 hat Boris Johnson bei seinem Blitzbesuch gegenüber Selenski klar gemacht, dass wenn er Frieden schließt, die Westunterstützung – heißt: der Geldstrom – endet.

  5. “Im Falle der Ukraine hat Russland einen schweren Fehler begangen, indem es die Entschlossenheit der Ukrainer zum Kampf und die Wirksamkeit der von der NATO gelieferten Waffen unterschätzt hat. Doch auch die Ukraine und die NATO überschätzen ihre Fähigkeit, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Das Ergebnis ist ein Zermürbungskrieg, von dem jede Seite glaubt, dass sie ihn gewinnen wird, den aber beide Seiten verlieren werden. Die Ukraine sollte sich verstärkt um einen Verhandlungsfrieden bemühen, wie er Ende März 2022 zur Debatte stand, den sie dann aber nach den Beweisen für russische Gräueltaten in Butscha – und vielleicht auch aufgrund der veränderten Wahrnehmung ihrer militärischen Aussichten – aufgegeben hat.”

    Kann man das so stehen lassen? Sieht es nicht eher danach aus, als hätte die NATO die Wirksamkeit ihrer Waffen überschätzt? Mag sein, dass Russland die Entschlossenheit der Ukraine – vor allem der rechtsradikalen Asow-Kämpfer und ihrer Unterstützung durch die NATO mit Logistik und Milliarden an Waffenlieferungen unterschätzt hat, aber wie man aktuell auf dem Gefechtsfeld sieht, scheint die Wirksamkeit wohl nicht sonderlich effektiv zu sein.
    Daher ja auch die Verlegung der NATO-Strategie auf Terroranschläge gegen russische Infrastruktur.

    Und im Fall von Butscha ist noch lange nicht aufgeklärt, wer die Verantwortlichen waren und ob dort überhaupt ein Massaker stattfand, oder die Leichen dort nur fotowirksam platziert wurden…. alles noch ungeklärt und hier darf man nicht der Propaganda des “Wertewestens” und seines Proxys Ukraine auf den Leim gehen.

  6. “….den sie dann aber nach den Beweisen für russische Gräueltaten in Butscha – und vielleicht auch aufgrund der veränderten Wahrnehmung ihrer militärischen Aussichten – aufgegeben hat.”
    Danach habe ich das Lesen eingestellt.
    Welche Beweise? Die, die Nazis der ukr. Führung vorgelegt haben? Oder die, die aus den USA von den Geheimdiensten stammen? Lächerlich!
    Und was die sog. Friedensverhandlungen angeht: Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat die Verliererseite bestimmt, welche Forderungen umzusetzen sind. Das wird auch in diesem Krieg nicht anders sein. Russland wird gewinnen, Russland wird bestimmen. Krim bleibt russisches Gebiet. Der Donbass bleibt russisches Gebiet und die im Zuge dieser Auseinandersetzungen schon jetzt neu eingenommen Gebiete wohl auch. Die Rest-Ukraine tritt nicht in die NATO ein, bleibt neutral, darf keine US/EU-militärische Stützpunkte auf ihrem Gebiet zulassen und alles andere wird sich zeigen. Soll sich doch die EU mit diesem völlig korrupten Pleitestaat rumschlagen.
    Alles andere ist Augenwischerei. Russland ist über Jahre vom Westen betrogen und belogen, Russland wird sich auf keine Deals der Amis einlassen. Und womit? Mit Recht!!

  7. US amerikanische “Fachleute” (Analysten) tun sich erfahrungsgemäß schwer die Dinge in Russland belastbar einzuschätzen, selbst dann wenn sie wie Jeffrey Sachs die Dinge im Westen gut auf den Punkt bringen. Das ist immer wieder aufs Neue ärgerlich.

    Die “Beweise” für russische Gräueltaten in Butscha von denen Herr Sachs spricht erinnern doch stark an die “Beweise” die der US amerikanische Außenminister Powell seinerseits im Jahr 2003 vor der UNO präsentiert hat und die Vorstellungen der Details eines Friedensschlusses der Herrn Sachs vorschwebt sind schlicht realitätsfremd.

    “Sollten Russlands konventionelle Streitkräfte tatsächlich zur Niederlage gedrängt werden, wie es die USA momentan anstreben, könnte Russland durchaus mit taktischen Atomwaffen kontern.”

    Herr Sachs scheint offenbar noch nicht bemerkt zu haben, dass es die Nato ist die den Krieg in der Ukraine konventionell verloren hat und nicht Russland und dass das Risiko, dass dieser Militärblock deshalb nach drei weiteren gescheiterten Eskalationsrunden zu Atomwaffen greifen wird um einiges größer ist als umgekehrt.

    Aber was weiß ich schon…

    Marat Kharullin bezeichnet die USA in seinem neuesten sehr lesenswerten Text als Firma (business) die zielgerichtet auf den Bankrott zusteuert. Wenn man dieses Gebilde tatsächlich noch als einen Staat bezeichnen möchte, dann vielleicht am besten geschmückt mit dem Adjektiv “failed”?

    Marat Kharullin: The Spoiling of the Hegemon, America in the Crab Pose: Why the US Can’t Be Saved
    https://maratkhairullin.substack.com/p/the-spoiling-of-the-hegemon

    1. Ich muss mich gleich doppelt bei Ihnen bedanken. Erstens für den sehr lesenswerte Text, und zweitens das Sie mir endlich den Link zu Marat Kharullin Blog gezeigt haben. Ich suche schon seit Monaten nach seinem Blog da dieser Marat Kharullin sehr sehr sehr von Andrei Martjanov und auch Scott Ritter geschätzt wird. Angeblich macht dieser Marat Kharullin so genaue Front Karten das der Russische Geheimdienst schon ein paar mal eingreifen musste, weil seine Karten “zu gut” wahren.

      Endlich habe ich seinen Blog dank Ihnen gefunden.

        1. ” “Our good friend Marat Kharullin”… 😉”

          Ja ja genau, das habe ich auch immer wieder gehört, und mich schon seit Monaten gefragt wer ist den dieser Marat Kahrullin? Ich konnte ihn aber ums verrecken nicht über Google oder andere Suchmaschinen finden.

      1. Rostislav Ishchenko zur Perspektive der Destabilisierung Georgiens und Moldawiens durch den Westblock: https://ukraina.ru/20241028/1058407100.html

        Die USA bereiteten ganz offen einen weiteren georgischen Maidan vor. Im Laufe des letzten Jahres haben sie sogar einige „Volksdemonstrationen“ geprobt. Es ist klar, dass sich die georgische Regierung auf den Widerstand gegen den Putsch vorbereitet hat.

        Es sollte jedoch bedacht werden, dass die Amerikaner sich nicht die Aufgabe gestellt haben, morgen die Macht in Georgien zu übernehmen. In Kenntnis des Gleichgewichts der politischen Kräfte und der lokalen Traditionen ist ihnen klar, dass ein Staatsstreich einen Bürgerkrieg bedeuten würde, und dass die Putschisten, selbst wenn es ihnen gelingen sollte, die Macht für eine Weile an sich zu reißen, diese nicht halten werden, und dass die Regierung, nachdem sie den Putsch niedergeschlagen hat, freie Hand haben wird, um mit der Opposition, die den verfassungsmäßigen Rahmen überschritten hat, härter zu arbeiten.

        Die USA setzen auf das Schüren eines schleichenden Bürgerkriegs. Sie werden sich mit der Option zufrieden geben, dass nach einigen Wochen der Zusammenstöße in Tiflis (mit dem obligatorischen Blutvergießen) einige unversöhnliche Oppositionelle in die Berge gehen und eine bewaffnete Konfrontation mit der Regierung beginnen werden. Für ein Land mit einer instabilen Wirtschaft kann die Eskalation der innenpolitischen Instabilität in einen bewaffneten Konflikt fatal sein.

        Die USA gehen davon aus, dass Russland früh genug eingreifen muss, um den Sturz der pragmatischen georgischen Regierung zu verhindern. Genau die gleichen Pläne haben sie für Moldawien. Sie sind sich seit langem darüber im Klaren, dass die Moldauer keinen Krieg mit Russland oder gar Transnistrien wollen, aber indem sie Sandu und ihre „europäischen“ pro-rumänischen Initiativen in eine zweite Amtszeit drängen, hofft Washington, die pro-europäische Linke und die moldauischen Nationalisten zu provozieren, die die rumänische Vorherrschaft viel mehr fürchten als die hypothetische Ankunft Russlands.

        In diesem Fall geht man davon aus, dass Bukarest den Sturz des „legal gewählten“ pro-rumänischen Präsidenten nicht zulassen kann und Sandu mehr und mehr ernsthafte militärische und politische Unterstützung gewährt. Und dann „steckt die Kralle fest – der ganze Vogel ist verloren“. Da Rumänien in den moldauischen Konflikt verwickelt ist, wird es unwissentlich die Opposition in Gagausien aktivieren, und die Regierung von Sandu, die sich von der rumänischen Armee im Rücken gehalten fühlt, könnte eine bewaffnete Provokation gegen Transnistrien riskieren (die Generäle werden nicht die Armee schicken, aber die Spezialdienste mit starker pro-rumänischer Gesinnung werden für die Provokation ausreichen). Letzten Endes geht es darum, auch Russland in diese Krise zu verwickeln.

    2. Heute wurde mir im Deutschlandfunk in den Nachrichten mehrfach ein Text vorgelesen, in dem es hieß, die Russen hätten bereits 600.000 tote Soldaten zu beklagen. Darum hätten sie sich jetzt ganz neu 12.000 Soldaten aus Nordkorea besorgt, die schnellstens eingesetzt werden müssten. Die Lage der Russen sei verzweifelt. Diese Ideen werden von unserem neusten holländischen NATO-Oberfritzen Mark Rutte geteilt. Unterdessen bewegt sich die Front beschleunigt in Richtung Westen auf den Dnjepr zu.

      Der Einsatz von 12K koreanischer Soldaten sei, so wird mir mitgeteilt, eine Gefahr für Europa und den gesamten Indopazifik. Man möchte hinzufügen: und auch für den Mond.

  8. “Es ist immer noch möglich, in der Ukraine Frieden zu schaffen, und zwar auf der Grundlage der Parameter, die bereits Ende März 2022 diskutiert wurden: Neutralität, Sicherheitsgarantien, ein Rahmen für den Umgang mit der Krim und dem Donbass und der Rückzug Russlands. Dies bleibt der einzige realistische und sichere Weg.”

    Die ganze Welt weiß das schon seit Langem, und weil kein Krieg ewig dauert, wird es auch so kommen. Es werden noch viele Menschen sterben müssen bis dahin, besonders ukrainische. Deren Angehörige werden ihren Herrschern über kurz oder lang die Rechnung präsentieren.

    Von Netanyahu wird ja auch gesagt, dass er den Krieg auch deshalb nicht beendet, weil er sich dann vor Gericht wiederfinden würde. Die Führung der Ukraine macht zusehends den Eindruck, als wäre sie an einem ähnlichen Punkt angekommen: sie führt Krieg, weil sie Angst hat, den Frieden buchstäblich nicht zu überleben.

    1. “Von Netanyahu wird ja auch gesagt, dass er den Krieg auch deshalb nicht beendet, weil er sich dann vor Gericht wiederfinden würde. Die Führung der Ukraine macht zusehends den Eindruck, als wäre sie an einem ähnlichen Punkt angekommen: sie führt Krieg, weil sie Angst hat, den Frieden buchstäblich nicht zu überleben.”

      Sehe ich auch so, und ich glaube beide Kriegsverbrecher rechnen im Geheimen mit einer noch höheren Strafe als Gefängnis.

      Ich glaube beide Protagonisten wissen, wollen aber nicht wahrhaben, das sie Ihre mörderische Politik früher oder später eventuell noch den Kopf kosten wird.

  9. Bekommen wir die “Beweise für russische Gräueltaten in Butscha” auch mal zu sehen? Soweit ich mitbekommen habe, stinkt dieser Vorgang heute mehr denn je zum Himmel. Genaugenommen reiht er sich in die inzwischen endlos lange Liste der angeblich russischen Taten ein, bei denen die Frage nach dem “qui bono” komischerweise niemals Russland als Profiteur nennt.

  10. Anstelle von nimmer endenen Schuldzuweisungen für Kriege, wäre es an der Zeit, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Der unausgesprochene Schutzstatus unserer Regierungen und Befehlshaber im Krieg muss aufgehoben werden. Jeder Präsident und jeder Einflüsterer, welcher zum Krieg aufruft, gehört in die Verantwortung von Profikillern übergeben zu werden. Nur so liesse sich das Problem dauerhaft lösen. Ab in die ewigen Jagdgründe mit denen! Unsere Ressourcen gehören anders eingesetzt als mit Kriegen aufgezehrt zu werden.

  11. Rußland bekommt nur Frieden an seiner Westgrenze, wenn sie die ganze Ukraine vereinnahmen… andernfalls würde das Land zu einem Terroristen-Nest mit Rückendeckung aus Brüssel (Nato und EU). *

    Ohne eine vollständige Denazifizierung ist das Land ohnehin für die Tonne… Ukraine ist mit Abstand das korrupteste Land in Europa — und Rußland… nunja… ich würde nicht sagen, daß Rußland korrupter ist als Euroland.

    * : Und wen Ungarn/Slovakien eine Grenze nach Rußland hätte… dann hätten die auch ganz andere Möglichkeiten.

  12. „Und wen Ungarn/Slovakien eine Grenze nach Rußland hätte… dann hätten die auch ganz andere Möglichkeiten.“- Das kann sich noch ändern…Wenn die nach-Zelensky-Ukraine, gründlich entnazifiziert und die einheimischen Oligarchen in Israel, London, Wien… den für sie schönen Zeiten nachtrauern, in denen sie die Ukraine hemmungslos ausplünderten, dann könnte die dortige Bevölkerung auf die Idee kommen, bei Mütterchen Russland ist es doch besser…


    1. Die USA bereiteten ganz offen einen weiteren georgischen Maidan vor. Im Laufe des letzten Jahres haben sie sogar einige „Volksdemonstrationen“ geprobt. Es ist klar, dass sich die georgische Regierung auf den Widerstand gegen den Putsch vorbereitet hat.

      Es sollte jedoch bedacht werden, dass die Amerikaner sich nicht die Aufgabe gestellt haben, morgen die Macht in Georgien zu übernehmen. In Kenntnis des Gleichgewichts der politischen Kräfte und der lokalen Traditionen ist ihnen klar, dass ein Staatsstreich einen Bürgerkrieg bedeuten würde, und dass die Putschisten, selbst wenn es ihnen gelingen sollte, die Macht für eine Weile an sich zu reißen, diese nicht halten werden, und dass die Regierung, nachdem sie den Putsch niedergeschlagen hat, freie Hand haben wird, um mit der Opposition, die den verfassungsmäßigen Rahmen überschritten hat, härter zu arbeiten.

      Die USA setzen auf das Schüren eines schleichenden Bürgerkriegs. Sie werden sich mit der Option zufrieden geben, dass nach einigen Wochen der Zusammenstöße in Tiflis (mit dem obligatorischen Blutvergießen) einige unversöhnliche Oppositionelle in die Berge gehen und eine bewaffnete Konfrontation mit der Regierung beginnen werden. Für ein Land mit einer instabilen Wirtschaft kann die Eskalation der innenpolitischen Instabilität in einen bewaffneten Konflikt fatal sein.

      Die USA gehen davon aus, dass Russland früh genug eingreifen muss, um den Sturz der pragmatischen georgischen Regierung zu verhindern. Genau die gleichen Pläne haben sie für Moldawien. Sie sind sich seit langem darüber im Klaren, dass die Moldauer keinen Krieg mit Russland oder gar Transnistrien wollen, aber indem sie Sandu und ihre „europäischen“ pro-rumänischen Initiativen in eine zweite Amtszeit drängen, hofft Washington, die pro-europäische Linke und die moldauischen Nationalisten zu provozieren, die die rumänische Vorherrschaft viel mehr fürchten als die hypothetische Ankunft Russlands.

      In diesem Fall geht man davon aus, dass Bukarest den Sturz des „legal gewählten“ pro-rumänischen Präsidenten nicht zulassen kann und Sandu mehr und mehr ernsthafte militärische und politische Unterstützung gewährt. Und dann „steckt die Kralle fest – der ganze Vogel ist verloren“. Da Rumänien in den moldauischen Konflikt verwickelt ist, wird es unwissentlich die Opposition in Gagausien aktivieren, und die Regierung von Sandu, die sich von der rumänischen Armee im Rücken gehalten fühlt, könnte eine bewaffnete Provokation gegen Transnistrien riskieren (die Generäle werden nicht die Armee schicken, aber die Spezialdienste mit starker pro-rumänischer Gesinnung werden für die Provokation ausreichen). Letzten Endes geht es darum, auch Russland in diese Krise zu verwickeln.

  13. Irgendwann 2022/2023 meinte Herr Borell, dieser Konflikt solle auf dem Schlachtfeld entschieden werden.

    Genau das passiert jetzt.
    Die Russen werden sich nicht nochmal durch ein betrügerisches “Friedens”-Abkommen wie Minsk II vom Westen täuschen lassen. Und die westlichen Terroranschläge in Russland werden nur die Entschlossenheit der Russen stärken.

  14. Man darf einen Waffenstillstand nicht mit Frieden verwechseln. Es wird nur einen Waffenstillstand geben. Die Sanktionen werden bleiben, die übrigens auch ein kriegerischer Akt sind. Wenn der Waffenstillstand eingetreten ist, werden beide Parteien die Zeit nutzen, um sich für die nächste Runde zu rüsten. Die in den USA maßgeblichen Kräfte werden nicht ruhen, bis sie Rußland niedergerungen haben. Das Mittel der Wahl sind Sanktionen und die Atomare Erpressung. Die bevorzugte Strategie scheint die Atomare Erpressung zu sein. Dieses Ziel wird durch die Stationierung von Waffen erreicht, welche die Russischen Atomraketen schon beim Start vernichten. Dann wird ein atomarer Schlag Russlands unmöglich oder zumindest stark reduziert. Das ist das Szenario.

    Dazu ein Zitat von Kant: “Stehende Heere sollen mit der Zeit ganz aufhören. Denn sie bedrohen unaufhörlich mit Krieg durch die Bereitschaft, immer dazu gerüstet zu sein.”

  15. Hallo Redaktion,
    Könnt ihr bitte mal einen Artikel über die angebliche Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland oder in die Ukraine schreiben oder schreiben lassen. Die Nato, die USA und die Ukraine behaupten das. Russland und Nordkorea dementieren. Ist da was dran oder ist das nur die ideologische Vorbereitung dafür “endlich” eigene Truppen zu entsenden. Ich mein: Us-Truppen/Berater sind längst in der Ukraine. Wo wäre also der Skandal.

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