Fünf Kriege in einem

Zerstörungen in Kurakhove
National Police of Ukraine, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Der Ukraine-Krieg als Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts.

Die Ukraine wird derzeit im größten europäischen Krieg seit Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Das Land hat einen großen Teil seines Territoriums verloren, es wird wahrscheinlich noch mehr verlieren, seine Wirtschaft liegt in Trümmern. Betrug die Zahl der Einwohner 1991 noch 52 Millionen, so ist die Ukraine inzwischen bei 28 Mio. Einwohnern angekommen. Das Land hat hunderttausende Opfer zu beklagen, und natürlich gibt es Millionen Flüchtlinge und Binnen-Flüchtlinge.

Die Zahl der Gefallenen und Schwerverletzten hat mit dem 01. September 2024 auf ukrainischer Seite die Millionengrenze überschritten. Die tatsächlichen Zahlen sind auf beiden Seiten geheim. Aber man kann aus der Auswertung der Todesanzeigen und Nachrufe entsprechende Rückschlüsse ziehen. Danach sind inzwischen mehr als 500.000 ukrainische Soldaten gefallen. Nicht ganz so hoch sind die Zahlen auf russischer Seite. Das regierungskritische Portal Mediazona kam am 13. September 2024 auf 69.059 Gefallene, wobei noch 19.547 Söldner der Privaten Militär-Firma Wagner dazukommen, die allein im Fleischwolf von Bachmut getötet wurden Dies ergibt eine Todeszahl von etwa 90.000.

Die Kursk-Offensive, die vor vier Wochen begann mit der Planung der NATO, entpuppt sich als Sackgasse für die Amerikaner und ihre Satrapen. Die Ukraine hat mit dem Vorstoß bei versucht, eine neue Front zu eröffnen, um die Russen zu zwingen, Truppen vor Donezk abzuziehen und damit den russischen Vormarsch zu verlangsamen. Zweitens ging es um ein Faustpfand für mögliche Verhandlungen. Drittens wollte sie einen PR-Erfolg erzielen, um neue Unterstützung zu mobilisieren. Viertens geht es um den Versuch, mit einem Va-Banque-Spiel den Westen zu einer direkten Beteiligung zu zwingen, damit die Front im Donbass nicht zusammenbricht. Fünftens, so General a.D. Harald Kujat, zielte die ukrainische Offensive darauf ab, das Kernkraftwerk Kursk einzunehmen und damit ein nukleares Erpressungspotential zu gewinnen. Dieser Versuch ist gescheitert.

Die chaotischen Umbesetzungen des Kiewer Regimes in dieser Woche zeugen von Verzweiflung, ebenso wie die allmählich zusammenbrechenden ukrainischen Verteidigungsanlagen um Donezk. Die amerikanischen und europäischen Vorstellungen, Russland durch den Stellvertreterkrieg in der Ukraine eine strategische Niederlage beizubringen, wirken nun wie Asche im Munde westlicher Politiker. Der Stellvertreterkrieg des NATO-Westens in der Ukraine gegen Russland droht in einem Desaster zu enden.

Die Kampfmoral der ukrainischen Truppen ist am Boden. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres wurden 19.000 Verfahren wegen Fahnenflucht eingeleitet. Prof. Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr zufolge droht der Ukraine beim Scheitern des Angriffes auf die Region Kursk die Kapitulation.

Susan Watkins von der britischen Leeds Becket University hat in der September-Oktober-Ausgabe 2022 des „New Left Review“ einen Artikel mit dem Titel „Five Wars in One“ geschrieben. Darin behandelt sie die Dimensionen des Ukraine-Krieges. Diese Überlegungen haben mich inspiriert, über die fünf Kriege in der Ukraine nachzudenken. Aber ich gliedere sie anders, als es Susan Watkins getan hat:

  1. Der ukrainische Bürgerkrieg nach dem Staatsstreich auf dem Maidan
  2. Der ukrainisch-russische Bruderkrieg
  3. Der geostrategische Krieg um die Vormachtstellung der USA
  4. Der globale Wirtschaftskrieg und der Selbstmord Europas
  5. Der Krieg gegen die Bevölkerung der westlichen Industrienationen

Der ukrainische Bürgerkrieg nach dem Staatsstreich auf dem Maidan

Westliche Beobachter sehen die Ereignisse auf dem Maidan in Kiew im Winter 2013/2014 als ein Scheideweg zwischen einer Diktatur nach dem Vorbild von Belarus oder dem Sturz des Präsidenten Janukowitsch. Sie betrachten den Maidan als Revolution, als Transformation von unten, die zu einer Demokratie mit mancherlei Mängeln geführt habe, in der aber „volle Meinungsfreiheit herrscht“.

Über die tatsächlichen Ereignisse schreibe ich in meinem Buch „Auf beiden Seiten der Front“.  Zusammen mit Régis Le Sommier gehöre ich zu den wenigen, die auf beiden Seiten des Krieges recherchiert haben. In der Folge wurde ich von T-Online als Wahlbeobachter Putins bei den Referenden im Donbass im September 2022 hingestellt, der NDR wollte arbeitsrechtliche Schritte einleiten, und der ukrainische Geheimdienst setzte mich auf die Todesliste „Mirotworez“.

Das neue Buch von Ivan Katchanovski von der Universität Ottawa kommt aufgrund gründlicher Auswertung der Obduktionsberichte, der Gerichtsprotokolle, der Augenzeugenberichte und der ballistischen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Morde auf dem Maidan eine Inszenierung ukrainischer Faschisten und westlicher Regierungen waren, um eine demokratisch gewählte Regierung zu stürzen und einen pro-westlichen Regimewechsel herbeizuführen. Er sieht im Geschehen auf dem Maidan 2014 die Ursache für den Beginn des Bürgerkriegs im Donbass, für die russischen Interventionen auf der Krim und im Donbass, für den Anschluss der Krim an Russland und die Eskalation des Konflikts zwischen Russland und dem Westen mit „dem illegalen Einmarsch und dem Krieg mit der Ukraine 2022.“

Demonstranten wurden in sog. Tech Camps von US-Nichtregierungsorganisationen und der US-Botschaft auf die Organisation von Massenprotesten über die Sozialen Medien vorbereitet. Nichtregierungsorganisationen wurden von USAID, und US-Stiftungen sowie polnischen und litauischen Diplomaten bezahlt. Die Demonstranten erhielten Thermo-Unterwäsche, Essen, Zelte, Heizkörper, Tischtennis-Platten. Sie wurden im 14-tägigen Wechsel auf den Maidan gebracht und wieder abgelöst. Für ihre Anwesenheit erhielten sie Geld in Höhe des doppelten Durchschnittslohns. Die Waffen auf dem Maidan stammten aus der Plünderung polizeilicher Waffenlager in der West-Ukraine, namentlich Lwow und Iwano-Frankiwsk. Der US-Historiker Nikolai N. Petro hat herausgefunden, dass Rechtsextremisten und Faschisten in der Westukraine die Entfesselung eines Bürgerkriegs planten, falls der Putsch auf dem Maidan nicht zum Sturz des Präsidenten Janukowitsch führen sollte.

Wie stark die Unterstützung des Westens für die Putschisten auf dem Maidan war, belegt nicht nur das abgehörte und am 04.02.2014 veröffentliche Telefonat zwischen Victoria J. Nuland, Staatssekretärin für Europa und Eurasien im US-Außenministerium, und dem Botschafter der USA in der Ukraine Geoffrey R. Pyatt. Das Gespräch machte deutlich, dass Washington auf einen Umsturz hinarbeitete und den Oppositionsführer Jazenjuk an die Macht bringen wollte. Bereits am 13. Dezember 2013 erklärte Nuland vor der U.S.-Ukraine-Stiftung, die USA hätten mehr als 5 Mrd. Dollar in die Kräfte des Umsturzes investiert.

Nach russischen Angaben flossen dem Maidan wöchentlich allein an direkten Geldmitteln 20 Mio. Dollar zu. Dabei waren USA und EU kontinuierlich in Kontakt mit Rechtsextremisten und Faschisten auf dem Maidan. Ivan Katchanovski berichtet, dass wie auf dem Basar die Zahl der Morde verhandelt worden sei, die man für erforderlich hielt, damit westliche Regierungen Präsident Janukowitsch zum Rücktritt zwingen. Man einigte sich auf etwa 100.

Die Welle der Gewalt auf dem Maidan, der gewaltsame Umsturz und marodierende ultranationalistische und rechtsextremistische Horden in der gesamten Ukraine führten dazu, dass die russischstämmige Bevölkerung in der Ostukraine zusammen mit der örtlichen Polizei und übergelaufenen ukrainischen Soldaten Selbstverteidigungs-Milizen aufbaute und eigene staatliche Strukturen schuf. Bereits im April startete die Zentralregierung in Kiew die sog. Anti-Terror-Operation gegen die Aufständischen im Donbass. Bis Ende 2021 waren nach Angaben internationaler Organisationen dabei mehr als 14.000 Menschen getötet worden, darunter 3.400 Zivilisten.

Damit begann die erste Phase des Ukraine-Krieges – die Bürgerkriegs-Phase. Bereits Mitte März 2014 waren auf ukrainischer Seite US-Söldner der Sicherheitsfirma Academi, vormals Blackwater, im Donbass aktiv. Etwa einen Monat später schickte der russische Generalstab ebenfalls Söldner, die den Aufständischen beispringen sollten. Wagner wurde am 1. Mai 2014 in Donezk gegründet.

Im Mai 2014 führten die Aufständischen in den von ihnen beherrschten Gebieten Referenden über eine weitgehende Unabhängigkeit bzw. die Selbständigkeit durch. Putin hatte davon abgeraten. Am 07. Und am 27. Mai 2014 riefen die Separatisten in Donezk und Luhansk eigene Volksrepubliken aus. Solche Sezessionen sind völkerrechtlich umstritten, aber durch die Charta der Vereinten Nationen und durch das Völkerrecht grundsätzlich auch gegen den Willen des Mutterlandes rechtlich möglich. So nahm der Internationale Gerichtshof in Den Haag am 22.07.2010 zur einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo Stellung: Der Präsident erklärte: „Das internationale Recht kennt kein Verbot von Unabhängigkeitserklärungen.“

Putin erkannte sie bis Februar 2022 nicht an. Allerdings unterstützte Russland die Separatisten logistisch, wirtschaftlich und mit Waffenlieferungen. Das Ausmaß direkter militärischer Beteiligung ist nicht geklärt. Der Militär-Analyst Jacques Baud geht davon aus, dass es kein Eingreifen regulärer russischer Verbände gegeben habe.

Umgekehrt rüstete die NATO die Ukraine seit dem Putsch auf dem Maidan massiv auf. Durch gemeinsame Militärmanöver und US-Ausbildern sollte möglichst schnell „Inter-Operabilität“ erreicht werden. Zum Sinn dieser Maßnahmen hier ein paar Stimmen:

Pierre de Gaulle, Enkel des französischen Präsidenten General Charles de Gaulle: Der Krieg „wurde durch den Willen der Amerikaner und der NATO ausgelöst und er wird von der Europäischen Kommission weitgehend aufrechterhalten.“

Alain Juillet, Chef des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE unter Päsident Jacques Chirac, sagt, die Amerikaner hätten den krieg provoziert: „Ganz klar.“ Seit 2014 hätten sie alles dafür getan, dass Russland in den Krieg schlittert. Die NATO habe sich mit der Ukraine zusammengetan, „um Krieg gegen Russland zu führen. Ohne die NATO wäre die Ukraine tot.“

Günter Verheugen, langjähriger EU-Kommissar und 2004-2010 Vizepräsident der Europäischen Kommission: Im Ukraine-Krieg „geht es nicht darum, was für die Ukraine das Beste ist. Es geht vielmehr um die strategische Schwächung Russlands.“

Bruderkrieg: der ukrainisch-russische Krieg

Am 21.02.2022 hat Russland die neu entstandenen Staaten DNR und LNR anerkannt. Dabei sah sich Moskau im Einklang mit dem Völkerrecht. Mit anerkannten Staaten können völkerrechtlich verbindliche Verträge abgeschlossen werden, auch über gegenseitige Beistandsverpflichtungen. Damit gab auch Moskau die Abkommen Minsk I und Minsk II auf, die nach Darstellung der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel und des früheren französischen Präsidenten Hollande lediglich dazu gedient hatten, der Ukraine Zeit zur Aufrüstung zu verschaffen.

Der frühere US-Waffeninspektor Oberst a.D. Scott Ritter bewertet: „…die Ukraine und ihre westlichen Partner kauften einfach Zeit, bis die NATO ein ukrainisches Militär aufbauen konnte, das den Donbass in seiner Gänze einnehmen und Russland von der Krim vertreiben konnte.“

Allerdings gibt es auch direkte Ursachen für den Beginn der zweiten Phase des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022. Die ukrainische Truppenstärke im Donbass betrug 2015 121.500 Mann. Bis Februar 2022 wuchs die Zahl der Soldaten auf 209.000 Mann. Mit den Reservisten hatte die Ukraine 1.198.600 Mann unter Waffen. Am 20.09.2018 stimmte das ukrainische Parlament Verfassungsänderungen zu, die den Beitritt des Landes zu NATO und EU zum wichtigsten außenpolitischen Ziel machen sollte. Am 07.02.2019 wurde der NATO-Beitritt in der Verfassung verankert. Am 24. März 2021 unterschrieb Präsident Selenskij eine neue Militärdoktrin, die Russland zum Hauptfeind erklärte und auf die Rückeroberung der Krim und des Donbass hinauslief. Daraufhin zog auch Russland Streitkräfte an den Grenzen zur Ukraine zusammen.

Am 31.08.2021 schlossen die USA und die Ukraine ein Strategisches Verteidigungsabkommen. Es folgte am 10.11.2021 ein bilaterales Abkommen über strategische Partnerschaft mit einer scharfen antirussischen Stoßrichtung. Am 15.12.2021 startete Moskau einen letzten Versuch zur Verhinderung der Eskalation. Konkret schlug Russland ein Abkommen in einem völkerrechtlich verbindlichen Vertrag vor, das vom Prinzip der unteilbaren Sicherheit ausgeht, den Verzicht auf die Nutzung fremder Territorien, um einen Überfall auf die USA oder Russland zu beginnen; Verzicht auf die Durchführung militärischer Handlungen der NATO in der Ukraine, Verzicht auf eine weitere Ausdehnung der NATO nach Osten und Verzicht der NATO auf die Stationierung von Waffen und Militär in jenen Ländern, die das Bündnis nach 1997 aufgenommen hat.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte am 07.09.2023 vor dem Europäischen Parlament, Putin habe im Herbst 2021 einen Vertragsentwurf geschickt, „den sie von der NATO unterzeichnen lassen wollten, den Verzicht auf weitere NATO-Erweiterungen zu versprechen… Und das war eine Voraussetzung dafür, nicht in die Ukraine einzumarschieren. Das haben wir natürlich nicht unterschrieben… Also zog er in den Krieg, um die NATO, noch mehr NATO, in der Nähe seiner Grenzen zu verhindern.“

Entscheidend für den russischen Einmarsch im Februar 2022, so der Politologe John J. Mearsheimer von der Universität Chicago, sind die USA und die NATO. Er schreibt, „dass die USA und ihre Verbündeten den Krieg provoziert haben. Damit soll natürlich nicht geleugnet werden, dass Russland in die Ukraine einmarschiert ist und den Krieg begonnen hat. Die Hauptursache des Konflikts ist jedoch die Entscheidung der NATO, die Ukraine in das Bündnis aufzunehmen, was praktisch von allen russischen politischen Führern als existenzielle Bedrohung angesehen wird, die beseitigt werden muss. Die NATO-Erweiterung ist jedoch Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielte, die Ukraine zu einem westlichen Bollwerk an der Grenze zu Russland zu machen… Um dieser Bedrohung zu begegnen, hat Russland am 24. Februar 2022 einen Präventivkrieg begonnen.“

Noch einmal der französische Historiker Emmanuel Todd: Die Ukraine „wurde aufgerüstet, um Russland anzugreifen. Putins Angriff war eine defensive Invasion… Wenn die NATO darauf verzichtet hätte, die Ukraine zu einem Teil ihres militärischen Dispositivs zu machen, hätte es diesen Krieg nicht gegeben.“ Wir haben es also zu tun mit einem Stellvertreter-Krieg, der geostrategische und ökonomische Ursachen hat.

Phönix im Sturzflug: der geostrategische Krieg um die Vormachtstellung der USA

Die eigentlichen Kriegsursachen sehen namhafte Historiker im Niedergang des Westens und der USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen sie noch für 45% der weltweiten Industrieproduktion, heute nur noch für maximal 27%. Im Jahr 2000 wurden noch 66% des Welthandels in Dollar abgewickelt, 2022 waren es nur noch 47%, im ersten Trimester 2023 waren es nur noch 40%. Gleichzeitig sanken die Devisenreserven in Dollar in 20 Jahren von 71% auf 60%. Im Jahr 2022 galten von 224,3 Mio. US-Amerikanern 140 Mio. als arm oder geringverdienend.

Ähnliches gilt für den gesamten Westen: 1980 hatte der Westen einen Anteil an der Weltwirtschaft von 80% und der Rest der Welt trug 20% bei. Heute haben die aufstrebenden Länder einen Anteil an der Weltwirtschaft von knapp 70%, der Westen hat gerade mal noch gut 30%.

Emmanuel Todd: „Falls Russland gewinnt, bricht das imperiale System der Vereinigten Staaten zusammen… Wenn Russland überlebt, den Donbass und die Krim behält, wenn seine Wirtschaft weiterhin funktioniert und es seine Handelsbeziehungen neu gestalten kann, mit China und Indien – dann hat Amerika den Krieg verloren. Und in der Folge wird es seine Alliierten verlieren. Deshalb werden Amerika und die NATO weitermachen… Seine hauptsächliche Ursache ist die Krise des Westens… Der Westen hat seine Werte verloren und befindet sich in einer Spirale der Selbstzerstörung… Russland ist im Begriff, sich als kulturell konservative, in technischer Hinsicht fortschrittliche Großmacht neu zu bestimmen.“

Der norwegische Historiker Glenn Diesen schreibt: „Der Ukraine-Krieg war eine vorhersehbare Konsequenz einer nicht nachhaltigen Weltordnung und wurde ein Schlachtfeld für das Ringen um die künftige Weltordnung zwischen globaler Hegemonie oder einer westfälischen multipolaren Welt. Das Ziel, Russland militärisch, wirtschaftlich oder politisch niederzukämpfen durch eine globale Isolierung ist gescheitert. Die NATO reagierte mit kontinuierlicher Eskalation und Theatralik. Da es eine anerkannte Tatsache ist, dass die Ukraine zunehmend zerstört wurde durch unvorstellbares Leid und ihre militärischen Ziele nicht erreicht wurden, ist die einzige mögliche Konfliktlösung für den Westen, Russlands legitime Sicherheitsinteressen anzuerkennen und so das Sicherheitsdilemma zu entschärfen. Die Schwierigkeiten dabei erwachsen daraus, dass dies die Ära der liberalen Hegemonie beenden würde.“

Inzwischen wird in den Vereinigten Staaten schon offen darüber gesprochen, dass die Europäer die Kosten des Krieges werden bezahlen müssen. Dies wird den Etat der Europäischen Union in einer hohen dreistelligen Milliardenhöhe belasten; und der Krieg ist noch nicht zu Ende. Deutschland ist der größte Netto-Zahler der EU. Damit werden die Kosten des Krieges und die Lasten des Wiederaufbaus beim deutschen Steuerzahler ankommen. Massive Einschnitte im sozialen Bereich werden die Folge sein. Die erforderlichen Milliarden zur Durchfinanzierung von Schulen und Universitäten werden fehlen. Die Qualifikationslücke insbesondere beim akademischen Nachwuchs wird zunehmen. Die Infrastruktur wird schleichend zerfallen. Schon heute sind tausende Brücken in Deutschland marode, es fehlt an Investitionen in Straßen und Schienen. Dies wird die Logistikkosten der Unternehmen erhöhen und die Suche nach gutem Nachwuchs erschweren.

An anderer Stelle bekräftigt Emmanuel Todd seine Auffassung, dass Russland einen „defensiven und präventiven Krieg“ führt: „Dieser Krieg ist… für die Vereinigten Staaten existenziell geworden. Genauso wenig wie Russland können sie sich aus diesem Konflikt zurückziehen, sie können nicht loslassen. Deshalb befinden wir uns jetzt in einem endlosen Krieg, in einer Konfrontation, deren Ergebnis der Zusammenbruch des einen oder des anderen sein muss.“

Der globale Wirtschaftskrieg

Die USA und ihre europäischen Satrapen glaubten, sie könnten Russland mit Wirtschaftssanktionen in die Knie zwingen. Ich erinnere mich noch an den Satz von Annalena Baerbock: Diese Sanktionen werden Russland ruinieren!“ Der Westen hat Auslands-Anlagen der Russischen Föderation im Wert von fast 300 Mrd. Euro eingefroren, größere russische Banken wurden vom Zahlungssystem SWIFT ausgesperrt, russische Unternehmen können keine High-Tech- oder Dual-Use-Produkte im Westen kaufen, Energieunternehmen wie Shell, BP oder Logistikunternehmen wie Maersk haben Russland verlassen.

Inzwischen sind diese Leute recht kleinlaut geworden, nachdem auch deutsche Forschungsinstitute festgestellt haben, dass die Sanktionen zum Bumerang geworden sind. Die Wirtschaftskampagne gegen Russland hat versagt. Sie führte zu steigenden Energie- und Rohstoff- und Nahrungsmittelpreisen im Westen. Mit der Sprengung der Nordstream-Pipeline, die der Rechercheur Seymour Hersh Washington zuordnet, ist für Deutschland die Energiefalle zugeschnappt.

Russlands Wirtschaft ist auf den neuen Märkten Eurasiens und des globalen Südens auf Wachstumskurs. Nur die USA, Kanada, die 27 Mitgliedsstaaten der EU, Japan, Australien, Neuseeland, Norwegen, die Schweiz, die Ukraine, das Vereinigte Königreich, die Bahamas, Südkorea und Taiwan sanktionieren Russland, bei einzelnen Punkten auch die Türkei. Das sind nach meiner Rechnung derzeit 40 Staaten. Den Vereinten Nationen gehören 193 Mitgliedsstaaten an. Die restlichen 153 treiben weiter Handel mit Russland.

Der amerikanische Historiker Nikolai Petro hat darauf hingewiesen, dass die Sanktionen aus zwei Gründen ihre Wirkung verfehlen: Erstens hat Russland seit 2014 Erfahrung im Umgang mit Sanktionen und die binnenwirtschaftliche Resilienz gestärkt. Zweitens bleiben 153 Länder Partnerstaaten Russlands. So gelingt es, die Sanktionen breit zu umgehen. Nicht Russland ist isoliert, sondern der Westen. Der European Council On Foreign Relations fand dafür die Formulierung: „United West, divided from the rest.“

Ende 2022 war Russland Chinas zweitgrößter Lieferant von Rohöl geworden. Indien ist ebenfalls ein wichtiger Öl-Kunde. Das Land produziert lediglich 10% des heimischen Bedarfs. Aber 34% des verbleibenden Restes des indischen Ölverbrauchs kam 2023 aus Russland. Gleichzeitig werden die östlichen Handelsrouten ausgebaut. In den Werften von St. Petersburg werden neue atomgetriebene Eisbrecher gebaut, die den Transport von Öl und Gas nach China und Indien über die Nordroute das ganze Jahr über möglich machen.

Fortschritte macht auch der Ausbau des 7.200 Kilometer langen North-South Transport Corridor (INSTC), der von St. Petersburg zu Häfen im Süd-Iran und weiter nach Mumbai verlaufen wird. Diese Transportrouten umgehen Europa und verkürzen die Standardrouten durch das Mittelmeer und den Suezkanal auf weniger als die Hälfte. Die Transportzeit von Moskau nach Mumbai verkürzt sich damit von 40 bis 60 Tagen auf 25-30 Tage. Die Transportkosten sinken damit um 30%. Fortschritte auch auf der Westroute durch Aserbaidschan. Dort stiegen die Bahnfrachtraten im Jahr 2023 um 30%. Im Juni 2024 wurde die Zugverbindung zwischen Kaspischem Meer und dem Persischen Golf eröffnet. Zur gleichen Zeit werden die Routen von Europa nach Asien durch den Suez-Kanal gefährlicher. Die Huthi-Rebellen im Yemen bedrohen die Frachtschiffe im Roten Meer, als Antwort auf den Völkermord Israels in Gaza. Im Handelskrieg mit dem Westen hat sich Moskau durchgesetzt.

Allerdings wirken sich die Folgen des Wirtschaftskrieges auf die USA und Europa unterschiedlich aus. Die Ukraine ist der größte Verlierer dieses Krieges, ein ganzes Land, hunderttausende Menschen werden geopfert auf dem Altar geopolitischer und wirtschaftlicher Interessen. Der zweite Verlierer ist allerdings Deutschland.

Das Münchner Ifo-Institut registriert einen Rückgang des Geschäftsklimas in der Autoindustrie im August 2024: Er fiel um 6,2 % auf minus 24,7 %, ein regelrechter „Sturzflug“ der Stimmung, wie Ifo-Expertin Anita Wölfl mitteilte. Es mangele an Aufträgen, insbesondere aus dem Ausland. Wegen der hohen Energiepreise beabsichtigen 37% der Industrieunternehmen, ihre Produktion in andere Länder zu verlagern. Führende Wirtschaftsinstitute warnen, dass Deutschlands Wachstumskräfte schwinden. In einer Studie der Schweizer Hochschule IMD verliert die deutsche Wirtschaft bei fast allen Standortfaktoren. Das Institut der Deutschen Wirtschaft sieht hohe Netto-Abflüsse von Direktinvestitionen aus Deutschland und spricht von Deindustrialisierung.

Das Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und Creditreform rechnen im Schließungsreport vor, dass im vergangenen Jahr 176.000 Unternehmen geschlossen wurden. Als Hauptursache sehen sie hohe Energie- und Investitionskosten, unterbrochene Lieferketten, Personalmangel und politische Unsicherheit. Das alles sei für die Wirtschaft ein „toxischer Cocktail“.

Die Eliten des Westens haben sich in eine Sackgasse manövriert, und statt sich zu besinnen, treiben sie die Bevölkerung immer tiefer in den Ukraine-Krieg hinein. Auch dies hat wirtschaftliche Gründe. Beim Besuch in Kiew hat US-Senator Lindsey Graham am 6. September 2024 deutlich gemacht: Die Ukraine sitze auf Rohstoffen im Wert von Billionen US-Dollar, die „für die US-Wirtschaft gut“ seien, und dass die Ukraine kämpfe, damit die USA nicht kämpfen müssen.

Der stellvertretende Leiter des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dimitri Medwedew postete am 30.08.2024: „Nach frei zugänglichen Daten wird der Gesamtwert der ehemaligen ukrainischen Bodenschätze auf fast 14,8 Billionen Dollar geschätzt, aber 7,3 Billionen Dollar davon befinden sich jetzt in den Volksrepubliken Luhansk und Donezk. Das bedeutet, dass sich fast die Hälfte des nationalen Reichtums der ehemaligen Ukraine im Donbass befindet! Die Ressourcen der Regionen Krim, Saporoschschje und Cherson, die ebenfalls an Russland zurückgefallen sind, werden auf weitere 821 Milliarden Dollar geschätzt. All dies entspricht fast 63 % der Kohlevorkommen der ehemaligen Ukraine, 42 % der Metallvorkommen und 33 % der Seltenen Erden und anderer wichtiger Materialien, einschließlich Lithium. Um an die begehrten Bodenschätze zu gelangen, verlangen die westlichen Parasiten schamlos, dass ihre Schützlinge bis zum letzten Ukrainer Krieg führen.“

Hier liegen die eigentlichen Kriegsgründe. Emmanuel Todd geht davon aus, dass in dieser Hinsicht der dritte Weltkrieg bereits begonnen habe. Diese weltweite Auseinandersetzung verlaufe aber anders, als der Westen sich das wünsche. Er nennt zehn große Überraschungen dieses Krieges: „Die zehnte und letzte Überraschung materialisiert sich gerade. Es ist die Niederlage des Westens. Man mag sich über eine solche Aussage wundern, wenn der Krieg noch nicht vorbei ist. Aber diese Niederlage ist sicher, denn der Westen zerstört sich eher selbst, als dass er von Russland angegriffen wird.”

Der Krieg gegen die Bevölkerung

Wenn ich nun von einem Krieg gegen die eigene Bevölkerung spreche, so lasse ich mich von einem Gedanken des Schriftstellers George Orwell leiten. Erlegte in seinem dystopischen Roman 1984 dar: „Der Krieg wird von jeder herrschenden Gruppe gegen ihre eigenen Untertanen geführt, und das Ziel des Krieges ist nicht die Eroberung von Territorien oder deren Verhinderung, sondern die Aufrechterhaltung der Gesellschafsstruktur. Das Wort ‚Krieg‘ selbst ist daher irreführend geworden. Wahrscheinlich wäre es zutreffend zu sagen, dass der Krieg aufgehört hat zu existieren, weil er zu einem Dauerzustand geworden ist.“

Wie George Orwell in seinem prophetischen Roman 1984 schreibt, dienen alle modernen Kriege in erster Linie diesem Zweck.“ Das bedeutet, der Krieg richtet sich nicht in erster Linie gegen den äußeren Feind. Es geht um die Überwachung der eigenen Bevölkerung und um die Enteignung des Mittelstandes und der abhängig Beschäftigten.

Wir haben es nicht zu tun mit einem Kampf um westliche Werte oder die regelbasierte Ordnung. Wie der US-Wirtschaftsanalyst Martin Armstrong ausgeführt hat, handelt es sich um einen politischen Notfall. Die Machteliten des Westens brauchen den Krieg, denn sie haben sich in eine Sackgasse hineinmanövriert.

Wenn wir einmal die Corona-Krise mit in den Blick nehmen, kann man mit dem niederländischen Historiker Kees van der Pijl sagen: „Was sich vor unseren Augen abspielt, ist der schrittweise Austausch des westlichen Liberalismus gegen eine autoritäre Staats- und Gesellschaftsstruktur.“ Alles im Namen des Virus oder des Kampfes um westliche Werte gegen den Diktator Putin. „Der im Frühjahr 2020 ausgerufene Kriegszustand dient in Wirklichkeit der Sicherung der bestehenden Ordnung.“

Mit dem Kampf gegen den Terror nach 9/11 „verflüchtigte sich das Versprechen des amerikanischen Traumes bald und wurde durch die Politik der Angst ersetzt, eine Regierungsform, die auf der Verängstigung der Öffentlichkeit beruht. Mit dem Patriot Act wurde die Demokratie um mehrere Stufen zurückgeschraubt. Orwells Einschätzung des permanenten Krieges als Mittel zur Sicherung der bestehenden Gesellschaftsordnung hatte sich bewahrheitet.“

Mit der Corona-Krise hat die Enteignung des Mittelstandes massiv zugenommen. Wie die inzwischen veröffentlichten RKI-Files zeigen, waren die Maßnahmen nicht medizinisch oder virologisch, sondern politisch indiziert und wurden von der Politik durchgesetzt. Die massiven Einschränkungen führten dazu, dass viele kleinere Unternehmen aufgeben mussten. Die Dienstleistungen wurden übernommen von großen Ketten oder Digitalkonzernen. So können die Gewinnmargen der Großen auf Kosten der Kleinen gesichert werden. Dieser Prozess wird sich infolge des Ukraine-Krieges und der Sanktionen des Westens beschleunigen.

Dies bekommen die mittelständischen Unternehmen in besonderer Weise zu spüren. Anders verhält es sich bei den DAX-Konzernen: Die steuerliche Freistellung von Veräußerungsgewinnen 2002 unter Bundeskanzler Schröder hat dazu geführt, dass die deutschen Banken ihre Industriebeteiligungen abgegeben haben und in strukturierte Wertpapiere investiert haben. Dies hat den Weg in die Finanzkrise unterstützt. Die Industriebeteiligungen wurden v.a. von ausländischen, insbesondere US-amerikanischen Finanzinvestoren übernommen. US-Finanzinvestoren sind heute bei fast allen deutschen DAX-Konzernen beteiligt. Sie entscheiden mit über Management und Boni.

Eine Verlagerung von Fertigungskapazitäten nach USA oder China ist für solche Großkonzerne lediglich ein Rechenexempel. Sie müssen langfristig die Dividende der Aktionäre sicherstellen. Demgegenüber sind mittelständische Unternehmen stärker ortsgebunden. Sie werden die Folgen einer verfehlten Politik härter zu spüren bekommen.

Der Zusammenbruch der Dresdner Elbbrücke mag technisch nachvollziehbare Ursachen haben. Er ist aber jetzt schon ein Symbolbild für den Zerfall eines ganzen Landes. Fachleute erwarten hier eine schleichende Agonie, wie wir sie aus Italien oder Griechenland kennen. Die Menschen spüren, dass es bergab geht. Dennoch krempeln sie die Ärmel nicht auf, sondern dösen ihrem Untergang entgegen. Die Fähigkeit, sich Zukunftsaufgaben zu stellen, scheint nachzulassen. In der Soziologie spricht man von einer große Regression.  Die Standortfaktoren – darin sind sich alle einig – sind deutlich schlechter geworden

Ausblick: Keine Hoffnung auf Frieden

Die Vereinigten Staaten kämpfen um ihre weltweite Vormachtstellung. Insbesondere die Neocons, die den Apparat in Washington dominieren, halten an der Wolfowitz-Doktrin fest, nach der es weltweit keinen Rivalen der USA geben darf. Sie kennen keinen gegenseitigen Respekt und keine gegenseitige Gleichheit, was beides für friedliche multilaterale Beziehungen zwingend ist. Offenbar ist ein krisengeschütteltes Imperium gewillt, die Welt mit in den Abgrund zu reißen. Die USA wollen der Platzhirsch sein – und das um jeden Preis. Genau das ist die Definition von Imperialismus. Die Folge-Erscheinungen sind Aggression, Kriegstreiberei, die „regelbasierte Ordnung“, die nichts anderes ist als die Verbrämung des Faustrechts, und Doppelzüngigkeit. Verbündete werden degradiert zu Hintersassen, zu Satrapen, die nach Belieben für die Interessen der USA benutzt werden können.

Doch die Welt hat sich geändert. Sie stimmt nicht mehr mit den globalen Illusionen der USA überein. Die Hegemonie Washingtons ist nicht mehr realisierbar. Wie beim Untergang des Römischen Reiches, brechen deshalb an den Peripherien des Imperiums asymmetrische Kriege aus. In einem jahrzehnte-, wenn nicht jahrhundertelangen Abnutzungskampf werden die USA darin die Kräfte ihrer Satrapen überdehnen und allmählich ihre eigenen verschleißen.

Der geostrategische Analyst der Asia Times, Pepe Escobar, schreibt: „In dieser Situation verhält sich die Hegemonialmacht wie ein Betrunkener in einer Bar, dem ein weiterer Drink verwehrt wird. Chaos und Gewalt sind unvermeidlich. Der amerikanische Narzissmus leugnet, dass die USA ein Imperium sind. Man zieht es vor so zu tun, als sei seine Macht gutmütig und immer großzügig. Lassen wir diese Eitelkeit beiseite. Die USA sind ein Imperium mit Militärstützpunkten auf der ganzen Welt, um ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen mit der Waffe in der Hand durchzusetzen. Keine Nation hat in ihrer 248-jährigen Geschichte so viele Kriege geführt wie die Vereinigten Staaten. Die Ausbeutung ihrer Verbündeten und des Rests der Welt durch finanzielle Erpressung, die sich auf die willkürliche Definition des Dollars als primäre globale Reservewährung als finanzielles Druckmittel stützt, ist ein weiterer Mechanismus der Nötigung und neokolonialen Ausbeutung von Ressourcen. Doch die amerikanische Hybris und der Wahn der absoluten Macht werden ein böses Ende nehmen. Das Imperium zersplittert und scheitert. Dies führt in eine existenzielle Krise. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten sind nicht mehr die Wirtschaftsmacht, die sie einst waren. Es entfaltet sich eine tektonische Verschiebung weg von der Kontrolle der Weltwirtschaft durch die westliche Minderheit hin zu einer gerechteren und friedlicheren internationalen Ordnung.“

Doch dieser Krieg wird noch lange anhalten. Es ist ein Tanz auf dem Vulkan.

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131 Kommentare

      1. Oha. Ich sehe da ein Muster: jedes Mal, wenn du besoffen und einsam nachts vor der Tastatur hängst und über dein verschwendetes Dasein sinnierst, dich die kalte Wut auf dich selbst trifft, weil du einfach ein debiler Clown bist, für dessen Gelalle sich kein Schwein interessiert, kommt wieder so ein verzweifelter Schrei nach Liebe 😁…

        1. Der Überbringer der Wahrheit wird selten geliebt, aber wenn, dann ganz innig. ;-)i
          Im Übrigen trinke ich nicht.
          Das passt nicht zu meinem nachhaltigen Lebenswandel…außer einem Glas Champagner hier und da natürlich… 😉

  1. Das ist eine sehr anständige journalistische Arbeit.
    Respekt, Respekt, ehrlich, ungeachtet der grauslich elitär-patriotischen (und patriarchalen!) ideologischen Grundlage.

    Schon deshalb, weil diese ideologische Grundlage, der Qualität der Arbeit halber, sehr klar am und im Text zu identifizieren geht! Nämlich an ihrer Gliederung.
    Patrik Baab behauptet, er lasse sich “von einem Gedanken George Orwells” leiten, diesem hier:

    „Der Krieg wird von jeder herrschenden Gruppe gegen ihre eigenen Untertanen geführt, und das Ziel des Krieges ist nicht die Eroberung von Territorien oder deren Verhinderung, sondern die Aufrechterhaltung der Gesellschafsstruktur. Das Wort ‚Krieg‘ selbst ist daher irreführend geworden. Wahrscheinlich wäre es zutreffend zu sagen, dass der Krieg aufgehört hat zu existieren, weil er zu einem Dauerzustand geworden ist.“

    Wenn man streng urteilt, und das muß man analytisch halt tun, dann ist dies eine Lüge Patrik Baabs. Denn wenn seine Behauptung stimmte, dann stünde dieser Punkt an erster Stelle der Gliederung, und alle antiamerikanische Schlagseite des Textes wäre darüber entfallen.
    Und natürlich auch das Zitat Medvedews, das opportunistisch allen Neo- und Postfaschos das Gemüt streichelt.
    (PS.: Und natürlich vieles andere, aber das mag ich nicht Punkt für Punkt durchgehen)

    Ich kannte das Zitat nicht, ich kenne den Roman nicht, schon deshalb nicht, weil es in grauer Vorzeit eine Schullektüre war 😉
    Aber ich kann sagen, daß es eine zwingende Konsequenz der Resultate von “Kapital” Band 1 – 3 unter der Bedingung der Entfaltung des Weltmarktes beschreibt, und deshalb auch in Lenins sogenannter “Imperialismustheorie” Pate gestanden hat, die ich in Anführungszeichen setze, weil sie nicht mal eine sein wollte, geschweige eine gewesen ist, sondern eine analytisch ausgeuferte Propagandaschrift, die den ‘aggressivsten Kreisen der (staatsmonopolistischen) Kapitale’ auf dem Weltmarkt praktisch dieselbe Rolle zuweist, die Baab gern “den Amerikanern” vorbehalten will.

    1. @Bekannt

      Jenseits allem Ihres Geschwurbels haben Ihre Texte doch eine Konstante: Sie versuchen stets die USA aus der Schusslinie zu bekommen. Ich bin versucht zu glauben, dass Sie das sogar professionell machen.

      1. Ja das ist offensichtlich. Geradezu bekannt. 😉

        Die USA sind eben das unfraglich Gute™ für Bekannt.

        Baab arbeitet ganz gut heraus, warum die USA so um sich schlagen. Die EU-Politiker haben sie wirklich gut eingewickelt. Krieg in der Ukraine mit Rußland war nie im Interesse der Westeuropas. Daß insbesondere Hollande als Präsident Frankreichs nach der USA Pfeife tanzte war schon verwunderlich. Das hätte es früher nicht gegeben. Von einem deutschen Bundeskanzler und besonders Merkel war kaum etwas anderes zu erwarten. Schön die EU in dir Sackgasse gefahren. Die USA plündern kurzfristig alles, aber dann stehen sie wieder dumm da, weil niemamd mehr da ist den sie wir ein Heuschreckenschwarm abgrasen können. Die dritte Welt macht jetzt BRICS und China und Russland kommen sie nicht gegen an. Aber Hauptsache der Shareholdervalue stimmt im nächsten Quartal.

      2. “Sie versuchen stets die USA aus der Schusslinie zu bekommen.”

        Das ist wahrscheinlich nicht mal ne Lüge, sondern kognitive Dissonanz. Wer mein Zeug liest, und das vermag, weil ihm die Parteilichkeit für das Aufsichtspersonal des nationalen Arbeits- und Irrenhauses, in dem er hockt, noch nicht das Gehirn zerfressen hat, weiß es besser.

        Diesem Posting wird er entnehmen, daß ich “die USA” nicht “aus der Schusslinie” haben will, sondern die imperialistische Ausbeutungsherrschaft auf dem Weltmarkt – eigentlich DES Weltmarktes, aber das ist für euch, im Unterschied zum republikanischen (!) Spanienkämpfer Orwell in 1947, natürlich zu hoch – hinein.

        1. “republikanischen (!) Spanienkämpfer Orwell”

          Als entschiedener Gegner jeglicher global-imperialistisch/kapitalistischen Ausbeutungsherrschaft kämpfte Orwell ja nicht gerade zufällig in den Reihen einer linkskommunistischen Miliz (POUM), als Teil einer damals noch existenten revolutionären Arbeiterklasse in Spanien.
          Mit tatkräftiger Unterstützung des sowjet. Auslandsgeheimdienstes, der Kommunistischen Partei Spaniens, und tausende ermordete Revolutionäre später (Orwell entkam dieser republikanischen (!) Demokratisierungswelle nur knapp), konnten die antifrancistischen Demokraten endlich “bürgerliche Verhältnisse” vermelden.

          1. …..linkskommunistischen Miliz (POUM)? Nette Umschreibung.
            Die POUM war eine trotzkistische Organisation. Eine, von Hass auf alles sowjetische agierende Truppe. Ob Orwell wusste mit wem er sich einlässt ist schwer einzuschätzen.
            Wenn ich Ihren Satz: ….Mit tatkräftiger Unterstützung des sowjet. Auslandsgeheimdienstes, der Kommunistischen Partei Spaniens, und tausende ermordete Revolutionäre…. richtig interpretiere, so sind Sie der Ansicht, die SU unter Stalin war schuld das die Franco-Faschisten den Bürgerkrieg gewinnen konnten. Dümmer geht’s nicht. Das ist trotzkistischer Blödsinn.

            1. Die Nationalbolschewistischen Totengräber der spanischen Revolution waren logischerweise auch die Mörder der motiviertesten Revolutionäre in diesem Krieg gegen den (Welt)Kapitalismus und alle seine herrschaftlichen Erscheinungsweisen. Das auch dies und nicht nur die viel zu beschränkte militärische Unterstützung des republikanischen Spaniens seitens der damaligen SU zur Niederlage beitrug, ist eine Binse.
              Der Terror und die Hexenjagd inkl. die hunderttausend Fache Anklage unter dem Verdikt “Trotzkist” in der damaligen Sowjetunion, und die unzähligen von den GPU-Liquidatoren vollstreckten Todesurteile hauptsächlich gegen Kommunisten, Anarchisten u. Sozialisten, machte nun auch in Spanien unter dem Applaus der republikanischen Bourgeoisie und der Kommunistischen Partei Spaniens alles nieder, was auch nur “Revolution” sagte.
              Deine parteiliche Übernahme dieses mörderischen Verdikts “Trotzkist”, macht ausschließlich kenntlich, das man Typen wie Deiner eins, weitestgehend aus dem Weg gehen sollte, nötigenfalls aber entschieden in den Weg stellen muss.

              PS
              Der trotzkistische u. Leibhaftige Trotzki distanzierte sich übrigens öffentlich von der trotzkistischen POUM.

    2. Erst wenn die USA, die UNO/WHO, das Konstrukt EU, alle Reichen und ikre Funktionselite gefallen sind kann es überhaupt Frieden geben.
      Und, wenn wir uns nicht jetzt sehr beeilen, werden uns die BRICS-Staaten alsbald zum Frühstück verspeisen!

    3. Liebe/r Bekannt,

      Ich bin mir nicht sicher, wie ich Ihren Text einordnen könnte.
      Vielleicht steckt ein interessanter Gedanke darin – schwer zu sagen.

      Zunächst einmal sind Ihre Aussagen nicht annähernd so evident, wie Sie zu meinen scheinen.
      „… grauslich elitär-patriotischen (und patriarchalen!) ideologischen Grundlage.“

      Die Begründung: die Gliederung!
      Die Gliederung?
      Weil Sie finden, der Kampf aller Eliten allüberall gegen die Menschen ist das wichtigste Thema funktioniert dies als Beleg für Ihr Urteil?
      Wie? Wie können Ihre textgestalterischen und dramaturgischen Vorlieben irgendwas begründen – außer die Gliederungen Ihrer selbstgeschriebenen Texte?
      Das ist keine Begründung. Das hat die logische Qualität von „ich mag das nicht! Du bist doof!“

      Dann: „… antiamerikanische Schlagseite des Texte…“
      Eine Aufzählung von Fakten und Ereignissen über einen Akteur macht den Berichtenden nicht zu einem ideologischen Gegner des Akteurs. Auch hier wieder ein logischer Fehler. Antiamerikanismus könnten Sie vorwerfen, wenn Sie aufzeigen könnten, wo der Autor mit Tilgungen oder Verzerrungen gearbeitet hat, um die Generalisierung zu erlangen, dass die Amerikaner „doof“ sind.

      In der Tat zeigt aber die Geschichte, dass alle Imperien nach ihrer Blütezeit einen Niedergang erlebt haben und, um diesen abzuwehren ihre Macht mit Waffengewalt zu schützen bemüht waren… was den Niedergang beschleunigte und verschlimmerte. Die USofA machen also nur das, was zu erwarten war.

      Zum dritten: „… Medvedews, das opportunistisch allen Neo- und Postfaschos das Gemüt streichelt.“
      Medvedew- opportunistisch – Faschos

      Dieser Absatz sticht heraus, weil er so gar nicht zu passen scheint. Nicht wirklich zum bis dahin geschriebenen, auch nicht zum Artikel im ganzen.
      Allein schon „Fascho“, also Faschist, landläufig synonym gedacht mit „Nazi“, also Nationalsozialist; die beiden sind aber nicht identisch.
      Im heutigen Sprachgebrauch mit dem hyperinflationären Gebrauch solcher Begriffe sind diese inhaltsleer. Wer oder was ist hier gemeint? Coronamaßnahmenkritiker, die so bezeichnet wurden und jetzt zu recht auf die RKI-Files weisen? Allgemein Menschen mit traditionellem Geschlechterbilder, die mit Blick auf Mensch wie Säugetier weiterhin davon ausgehen, dass alle Säugetiere im Normalfall in 2 Geschlechter aufgeteilt sind und für öffentliche Äußerungen dieser Art neuerdings eine Strafe befürchten müssen? Menschen die finden, dass Israel es übertreibe in Palästina und nun auch gegen Libanon? Oder Menschen, die finden, dass der Krieg in der Ukraine (oder Militäroperation, für Freunde der russischen Perspektive) nicht unprovoziert war? Oder die 30% in Ostdeutschland, die ihr Kreuzchen an der „falschen Stelle“ machen?
      Sie sehen, „Fascho“ wie „Nazi“ ist ein Begriff ohne konkreten Inhalt.
      Aber so nebenbei geschrieben besteht ja Hoffnung für den Schreiber, dass „ Medvedew- opportunistisch – Faschos“ nicht kritisch hinterfragt wird und so zu einem Tropfen im Meer der westlichen Indoktrination wird.

      Bezüglich der Bemerkung zur Bildungsfernen in Bezug auf Schulliteratur möchte ich einen Klassiker von Friedrich Schiller erwähnen, Don Carlos: „gewähren Sie Gedankenfreiheit, Sire“
      Auch nicht bekannt?

      Das spannendste an Karl Marx‘ „Kapital“ ist imho die beschrieben Akkumulation der Produktivkräfte – was wir ja heute erleben. Man möchte hinzufügen, das eine mWn von Marx nicht erwähnte Voraussetzung das britische Bankensystem ist. Das kaiserlich deutsche Bankensystem hatte durch seine dezentrale Struktur dem Mittelstand damals ganz anders zuarbeiten können. Das endete nach dem 1. WK im Ansatz und inzwischen haben wir hier auch ein Zunehmen zentralistisches Bankensystem. Mit den entsprechenden Problemen für KMU.

      Lenin – zuguterletzt. Der Mann sah sich in der Position, besser als das Volk zu wissen, was das Volk will. Damit ist er für mich auf einer Stufe mit Priesterkasten jeglicher Couleur, mit allen „von Gottes Gnaden“ und auch allen Gläubigen des „freien Marktes“. Mir ist egal, mit welcher Begründung jemand sich für besser hält und meint, seine Sicht verabsolutieren zu dürfen und, wenn die Geholfenen das nicht wollen zur Not mit Gewalt helfen.

      Aber – ganz ehrlich- ich glaube gar nicht, dass Sie sich so tief mit den Klassenkämpfen der Jahrhunderte befasst haben oder wollten. Insgesamt drängt sich mir der Eindruck auf, es ginge nur darum, ein bisschen Buzzword-Dropping zu betreiben, damit die Kernaussagen „Russlandversteher =„rechts“ und
      „Amerikakritik = Antiamerikanismus = falsch“ unauffällig an prominenter Stelle untergebracht werden könn n.

      Es ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass Sie Antideutscher/in sind. Da wähnen sich ohnehin die meisten Links. „Fascho“ ist schon jeder, der sich nicht selbst gruppenhasst für die Zugehörigkeit zu den „Biodeutschen“. Israel ist sakrosankt, weil Shoa. USA ist sakrosankt, weil Unterstützer Israels. So schlösse sich auch der Kreis Ihrer Argumentation.
      Es besteht natürlich die Möglichkeit – und für mich die Hoffnung – dass es sich bei Ihnen ganz anders verhält und in Ihrem Text wirklich etwas Wertvolles verborgen ist, dass ich nur nicht finden konnte.

      Zur Auflösung des Anfangs: die Gliederung ließe sich auch als Herleitung deuten, mit dem Wichtigsten als Crescendo am Schluss.
      Ist Ihnen das nur nicht in den Sinn gekommen oder haben Sie eh nur einen Aufhänger für belanglose Kritik gesucht?

      1. Eine brilliante Replik, die des Kaisers
        neue Kleider zum Gegenstand hat und die blässliche Gedankenarmut des so Kritisierten schonungslos offenbart.

  2. Sehr gute Zusammenfassung.

    Was imho aber immer viel zu wenig besprochen wird, ist, wie sehr wir hier in Europa transatlantisch unterwandert sind. Das EU Parlament hat erst grad den Einsatz von (NATO gesteuerten) Raketen in Russland befürwortet.

    Die Schweiz hat ihre Neutralität wegen ein paar US-Zäpfchen aufgegeben und diskutiert jetzt solche Hirnrissigkeiten wie % des BIP als Tributzahlungen. Auch die Propaganda der Gebührenfinanzierten (SRG und ARD/ZDF sind beliebig austauschbar) hat ihre Ursachen in eben dieser Unterwanderung.

    Solange diese Quislinge an der Macht sind wird sich nichts ändern (und nein die SVP/AfD ist auch nicht besser) und Europa den USA im Stechschritt in den Niedergang folgen. Interessante Zeiten..

  3. … und was mir nebenbei massiv “auf die Ketten” geht, ist die Ausnahmslosigkeit, mit der die hiesige Blase den “Niedergang Europas” bejammert und beklagt, nur weil die Patrioten ihr GELIEBTES DEUSCHLAND nicht mehr in einer EU wiedererkennen wollen, in der es die seit Jahrzehnten beanspruchte hegemoniale Rolle in der Tat nicht mehr in gewohnter Weise zu spielen vermag.

    Und damit das nicht nur eine Polemik ist:
    Es gibt ja angeblich hier noch Arbeiter, bzw. technische Angestellte, die relativ nah am Produktionsprozess arbeiten.
    Wenigstens die sollten sich doch klar machen können, was die Rolle von Roh- und Zuschlagstoffen der industriellen Produktion in der Ausbeutung der Arbeitskraft ist! Überlegt euch das halt mal anhand eurer praktischen Kenntnisse.
    Vielleicht entfällt dann hier der eine oder andere Blödsinn …

    1. “Wenigstens die sollten sich doch klar machen können, was die Rolle von Roh- und Zuschlagstoffen der industriellen Produktion in der Ausbeutung der Arbeitskraft ist!”

      Wie ich das liebe, wenn man sich in Andeutungen ergeht…

      1. Ja, sorry, nehme das zurück.

        Der Ausgangspunkt aller Überlegungen zu dem Punkt ist halt jedem wachen Arbeiter bekannt: Steigende Kosten für Roh-, Hilfs- und Zuschlagstoffe schmälern die Kapitalproduktivität an den betroffenen Standorten, nicht die Arbeitsproduktivität.
        Von da aus ergibt sich eine Kaskade von Schlüssen zu den üblichen Behauptungen und Jeremiaden, v.a. wenn der nie ausgesprochene, aber implizit ubiquitäre Wahn entfällt, “die USA” hätten den heimischen Produzenten verboten, Weltmarktpreise zu verlangen.

  4. Dummheit zeichnet sich dadurch aus, unbeirrt an Gedanken und Taten festzuhalten, die zu einem Problem geführt haben. Hoffnungslos dumm sind Menschen, die das Problem lösen wollen, indem sie den Einsatz gleicher Gedanken und Taten verdoppeln, als ob man einen Brand mit Benzin löschen könne. Wer schon daran scheitert, die Ursache des Problems zu verstehen, kann niemals eine Ahnung von der Lösung haben. Militärische Bedrohung und Aggression gibt es nur, weil sich in Friedenszeiten irgendwann die hoffnungslos Dummen durchsetzen. Problemvermeidendes und lösungsorientiertes Denken braucht mehr Intelligenz, als den meisten Menschen zur Verfügung steht. So siegt das Destruktive immer wieder über das Konstruktive.
    Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sind Musterbeispiele der hoffnungslosen Dummheit (der Eliten).

    1. “Militärische Bedrohung und Aggression gibt es nur, weil sich in Friedenszeiten irgendwann die hoffnungslos Dummen durchsetzen. ”

      Das ist idealistischer Quark. Der Kapitalismus lebt grundsätzlich durch militärische Bedrohung und Aggression. Darauf beruht die Ausbbeutung der Rohstoffe weltweit und auch innergesellschaftlich ist der Kapitalismus ein System der Bedrohung und Gewalt.

      Deswegen gab es auch nie eine Friedenszeit, es gab nur Zeiten, zu denen der Krieg woanders war.

      1. Die Behauptung, der Kapitalismus allein sei an Kriegen schuld, ist nur schon aus historischer Perspektive nicht haltbar. Kriege gab es schon, als es noch keinen Kapitalismus gab. Es gibt am Kapitalismus gewiss einiges zu kritisieren. Ihn für alles Elend der Welt verantwortlich zu machen, ist ideologischer Quark. Dieses unterkomplexe Denken führt zu nichts.
        Das eigentiche Problem liegt tiefer: Es gibt eine kleine Minderheit der Weltbevölkerung, die für sich seit Jahrhunderten in Anspruch nimmt, über die Welt herrschen zu dürfen. Das Problem ist das kolonialistisch-rassistische Denken der jüdisch-christlich geprägten Europäer, die sich in der ganzen Welt ausgebreitet haben und heute wirtschaftlich und militärisch den “unterentwickelten” Rest der Menschheit tyrannisieren. Unsere Eliten denken immer noch wie Kolonialherren. Darum dulden sie keine multipolare Welt. Darum müssen Russland, China und die muslimische Welt gedemütigt und kleingehalten werden. Das hat mit Kapitalismus nur am Rande zu tun. Das Problem ist das kolonialistisch-rassistische Weltbild unserer Eliten. Der Westen ist nicht in der Lage, sich von diesem toxischen Erbe zu lösen.

        1. “Die Behauptung, der Kapitalismus allein sei an Kriegen schuld, ist nur schon aus historischer Perspektive nicht haltbar.”

          Niemand hat behauptet, Kapitalismus sei für die Kriege des Feudalismus verantwortlich. Man kann das aber so verallgemeinern, dass Unterdrückungsverhältnisse von Krieg und Gewalt aufrechterhalten werden.

          Du wirst Dich dann aber wundern, dass Krieg und Gewalt nicht mit der Herrschaft der europäischen Eliten – falls es tatsächlich dazu kommt – verschwinden werden. Auch die multipolare Welt bleibt leider eine kapitalistische.

          1. Zitat aus dem Handelsblatt:
            “Biden und Xi versteckten bei ihrem vierstündigen Gespräch nicht, dass sich die beiden Supermächte vor allem aus pragmatischen Gründen brauchen und keine tiefe Freundschaft mehr anstreben. „Wir sind verschieden“, stellte Xi fest, „seit 50 Jahren geht es mit unserem Verhältnis auf und ab.“ Aber der Planet sei „groß genug für beide Länder“, so Xi.”
            https://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-und-china-wo-biden-und-xi-eine-annaeherung-gelang-und-welche-konflikte-ausgeklammert-wurden/29504792.html

            Ich möchte Xi’s Aussage erweitern: Der Planet ist groß genug für 10 Supermächte und 1000 Länder. Nicht die Größe des Planeten und die Anzahl Supermächte und Länder sind das Problem. sondern die Weltbilder in den Köpfen der Eliten.
            Und ja, wenn nach dem Untergang der USA ein anderes Imperium die Weltherrschaft auf Kosten der Mehrheit der Weltbevölkerung anstrebt, dann ist das wohl das unabänderliche Schicksal der menschlichen Zivilisation.

            1. Das Südchinesische Meer jedenfalls scheint nicht gross genug für beide Länder.

              Die Weltbilder in den Köpfen der Herrschenden sind abhängig von den dem Kapitalismus inhärenten Zwängen zum Wachstum. Grenzenloses Wachstum stösst aber an die Grenzen der Ressourcen der Erde – insofern hat XI unrecht und der Planet ist nicht länger gross genug.

        2. Möglicherweise sind kapitalistische Produktionsverhältnisse auf der einen Seite und christlich-neokoloniale Arroganz nur zwei Seiten derselben Medaille?

          Und möglicherweise beruht der Fakt, daß es auch schon vor dem Kapitalismus Kriege gab, darauf, daß die Gesellschaften vor dem Kapitalismus auch schon Klassengesellschaften waren: schon jede Affenherde verteidigt ihr Revier, da brauchte es keine Menschwerdung 😉

          1. Dann ist es also gar nicht Dummheit, wenn Menschengruppen im Zeitalter der Atombombe die Welt beherrschen wollen, sondern biologischer Determinismus.. Ich halte das für durchaus plausibel. Die Aufteilung der menschlichen Zivilisation in Herrscher und Beherrschte, in Kolonialherren und Sklaven, ist quasi naturgegeben. Wenn zwei mit Atombomben bewaffnete Menschengruppen etwa gleich stark sind, haben wir den Salat. War ja schon so in Zeiten des Kalten Krieges.

          2. Natürlich gab es Kriege schon vor “dem Kapitalismus”, aber nach meiner Meinung werden Kriege nur aus Not oder Gier geführt.
            Und der zweite Grund (Gier: ich möchte vom anderen mehr haben als ich hergeben will) könnte sehr gut als kapitalistisches Grundprinzip herhalten (Geld investieren um daraus mehr Geld zu machen). Die Gewalt sollten [edit: aus Sicht der Kriegstreiber] am besten Menschen erdulden, die nichts von dem Profit haben.

        3. Die Preisfrage ist dann aber…trommelwirbel….
          Woher kommt dieses kolonialistisch-rassistische Denken, wie Prosecco so schön konstatiert hat?
          Und genau da sind wir wieder bei der Religion.
          Sehr viele zivilisatorisch bedingte kriminelle Machenschaften sind m.E. religiös motiviert.
          Denkt mal darüber nach!

  5. Gratulation zu diesem Artikel ! !
    FÜR DIE MSM-MEDIEN, DIES IST JOURNALISMUS ! ! ! ! !
    Dieser Artikel gehört in die einzelnen – EU-PARLAMENTE und REGIERUNGEN AUSGEHÄNGT ! ! ! PFLICHT ZUR DURCHSICHT FÜR JEDEN EINZELNEN EU- und REGIERUNGSBEAMTEN ! ! ! !

      1. S.g. Hr. Gottfried! – Danke für ihren Kommentar ! / Ob dies alle (Politiker) wissen, kann ich nicht sagen.
        Bei den Damen und Herren, – Hrn. Anton Hofr. – Fr. Ricarda L. – Fr. Annalena B. – Hrn, Olaf S. – Fr. Nancy F. – Hr. Robert Hab. – Fr. Ursula Vdl etc. bin ich mir nicht sicher ! ! ! ! / Eines ist auch klar, in Bezug auf ,,D,, – die vormalige Regierung Merkel und jetzige Ampel fahren ,,OHNE RISIKOERKENNUNG, VERMUTLICH SOGAR ABSICHTLICH (AUF US-ANORDNUNG) DEN KARREN SEHR STEIL BERGAB,, ! ! ! WENN DER
        KARREN TOTALSCHADEN BEKOMMT, KANN MANN WIEDER MIT DEM WIRTSCHAFTSWUNDER ,,BRD,, BEGINNEN ! ! ! !

  6. Sehr schöner Artikel, den man nirgendwo sonst zu lesen bekommt (nicht mal bei den blau-gelben Tichy’s)!
    Dank und Gratulation!
    Auch Edvard Limonov (1943-2020) verglich die Vorgänge auf dem Maidan mit dem von außen organisierten Sturz Ceaucescus 1989 (siehe bestelltes “Massaker” von Temesvar). Die Ukraine sollte der letzte östliche Dominostein sein, der phasenverschoben fallen sollte.
    Ja, eine Art Amoklauf, wie an US-amerikanischen Schulen: Wenn ich schon ein Looser bin, dann alle anderen auch…
    Sterbende Imperien können schlimmer sein als aufstrebende.
    Oder philosophischer: Die Sackgasse der Moderne mit Ausblick auf ein atomares Inferno (mit Kamala wahrscheinlicher als mit Trump, aber who knows?)

  7. Bei diesem Artikel gibt es nix zu korrigieren.

    Nur hinzufügen möchte ich die neueste Entwicklung: Es wurden “mutmaßlich russische Drohnen ” über den Staatsgebieten von Polen, Lettland und Estland gesichtet. Man diskutiert ob und wann man diese Drohnen im Wiederholungsfall abschießen könnte – anders ausgedrückt: Ab xy:45 Uhr wird zurückgeschossen !!

    Achsoja, was ich vergaß zu erwähnen: Diese Drohnen sind selbstverständlich im Nirgendwo abgestürzt, bzw einfach so vom Radar verschwunden. Die Suche nach diesen schlimmen Dingern dauert noch an….

    Langsam aber sicher bewegen wir uns dahin, wohin man Europa haben will – per false flag in die Kriegskatastrophe!

    Falls jemand einen Link braucht, einfach googeln nach den übelsten MSM Schmierblättern, da findet Ihr dann die sogenannte “Information”

    1. @luisa : bei dem Artikel gibt es nichts zu korrigieren ? Doch: eine Menge Schreibfehler und auch sachliche Fehler machen den Text unnötiger -weise angreifbar, wie ja hier zu lesen ist.

  8. Auch ich möchte mich den Lobpreisungen absolut anschließen, das ist wirklich ein ‘Keeper’. Einzig die finanzindustrielle Sackgasse, in die sich der Westen manövriert hat, bleibt etwas unterbelichtet, aber das lässt sich in diesem Format auch kaum überzeugend darstellen.

  9. off-topic, pardon.

    @ Krim, der hier vor zwei Tagen zum “von der SU erzwungenen” Plattenbau “als Phänomen des russischen Kulturimperialismus” referierte bzw. dilettierte.
    https://overton-magazin.de/dialog/im-gespraech/wilhelm-domke-schulz-wenn-ich-den-begriff-wiedervereinigung-schon-hoere/#comment-160219

    Auf dem Foto oben sieht man einen klassischen Typenbau aus Chruschtschows/Breschnews Zeiten, aber – oh Gott – nicht als Platte, sondern aus Ziegeln gemauert. Da sollte sich ein Theoretiker des “russischen Plattenbau-Imperialismus” doch verdutzt die Augen reiben.

    8 verschiedene _gemauerte_ Wohnhaustypen wurden zwischen 1958 und 1985 in der SU gebaut, am häufigsten die Variante I-528, die vermutlich auf dem Foto abgebildet ist.
    https://vashaplanirovka.ru/dom/kirpichnaya-hrushchevka

  10. Ein weiterer Strom von antiamerikanischem und antiukrainischem Irrwahn vom Herr Baab. Er kritisiert die “Mainstream-Medien” so gerne dafür, dass sie angeblich nicht den journalistischen Standards entsprechen – aber er selbst ist offensichtlich der Meinung, dass diese Standards nicht für ihn selbst gelten sollten…

    Er versucht, seinen Unsinn mit Zitaten verschiedener „Experten“ zu “untermauern”, aber dabei gibt er eine ziemlich ausführiche Liste von seit langem bekannten umstrittene “Putinverteher” und pathologischen Querulanten heraus, die ihre Sympathie für Russland und ihren Hass auf die Ukraine nie verbergt haben.

    Im Übrigen verlässt er sich darauf, Fakten zu verdrehen, zu lügen und die Mantras der russischen Propaganda zu wiederholen. Schon in die ersten Absätze:

    > Die Zahl der Gefallenen und Schwerverletzten hat mit dem 01. September 2024 auf ukrainischer Seite die Millionengrenze überschritten. Die tatsächlichen Zahlen sind auf beiden Seiten geheim. Aber man kann aus der Auswertung der Todesanzeigen und Nachrufe entsprechende Rückschlüsse ziehen. Danach sind inzwischen mehr als 500.000 ukrainische Soldaten gefallen

    Quelle? Woher nimmt Herr Baab seine Zahlen? Von Scott Ritter?

    > Nicht ganz so hoch sind die Zahlen auf russischer Seite. Das regierungskritische Portal Mediazona kam…

    Mediazona beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Identifizierung toter russischer Soldaten aus offenen Quellen; die Zahl von 69059 sind derzeit namentlich bekannte gestorbene russischer Soldaten, was natürlich nur ein Teil der realen Verluste ist.

    Auf der gleichen Seite, mit einer anderen Methodik, listet Mediazona etwa 120.000 tote Soldaten auf, basierend auf bekannten legalen Erbschaftsfällen.

    Gleichzeitig wiederholen die Autoren auf derselben Seite immer wieder, dass diese Liste nicht die tatsächliche Höhe der Verluste widerspiegelt, sondern nur eine nachgewiesene Untergrenze darstellt.
    Das heißt, Herr Baab vergleicht die bewiesenen Teilzahlen der russischen Verluste mit einigen theoretischen Zahlen, die er von der Decke erfunden hat, und hat immer noch die Unverfrorenheit, sich selbst als “echten Journalisten” zu bezeichnen?

    https://zona.media/casualties

    > Privaten Militär-Firma Wagner

    In Russlands Recht gibt es keine legalen militärischen Privatfirmen; Wagner war eine paramilitärische Organisation wie die SS-Sondereinheit Dirlewanger – die nicht Teil der Wehrmacht war, d.h. es war de jure keine deutsche Armee, aber die de facto nationalsozialistische Regierung Deutschlands war natürlich voll verantwortlich dafür.

    > Bereits im April startete die Zentralregierung in Kiew die sog. Anti-Terror-Operation gegen die Aufständischen im Donbass.

    Bereits in Februar startete der (vorwiegend Donbass- und Russland-stammende Regierung der Janukowich) sogennante “Anti-Terror-Operation” gegen Protestierende in Kiyv. Am 19.02.2014.

    https://www.m24.ru/articles/Ukraina/19022014/37981

    Februar geht doch VOR April, oder?

    > In der Folge wurde ich von T-Online als Wahlbeobachter Putins bei den Referenden im Donbass im September 2022 hingestellt

    Nun, ja, Herr Baab trat in Begleitung anderer russischer Pseudo-“Beobachter” mit dem gleichen Abzeichen um den Hals auf die gleiche Bühne vor den Kameras des russischen Fernsehens, äußerte seine (positive) Meinung über das “Referendum” unter militärischer Besatzung – und verstand nicht, was gerade geschah?

    Etwas, was wie eine Ente aussieht, wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quackt ist doch warhscheinlich eine Ente, oder?

    > Todesliste „Misodworez“.

    „Mirotworez“ (Миротворець). So viel dazu, wie genau Berichterstattung von Herr Baab ist.

    Was die “Todesliste” betrifft. Herr Baab liebt es, andere Leute “Faschisten”, “Satrapen” und so weiter zu nennen. Andere Menschen haben das Recht, ihn als “russischen Komplizen” und “prorussischen Propagandisten” zu bezeichnen – und Informationen über ihn zu systematisieren. Myrotworez ruft nicht dazu auf, jemanden zu töten, er systematisiert öffentlich bekannte Informationen über die Äußerungen, Ansichten und Handlungen prorussischer Akteure.

    > Bereits Mitte März 2014 waren auf ukrainischer Seite US-Söldner der Sicherheitsfirma Academi, vormals Blackwater, im Donbass aktiv

    Quelle bzw. Beweise?

    Darüber hinaus “vergaß” Herr Baab, dass Russland bereits am 20. Februar 2014 offiziell mit dem Einsatz seiner regulären Truppen in der Ukraine begonnen hatte, und das russische Parlament bestätigte dies offiziell in einem Beschluss vom 1. März 2014.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Medaille_f%C3%BCr_die_R%C3%BCckholung_der_Krim

    http://council.gov.ru/events/news/39851/

    Oder er denkt, dass es für die Chronologie nicht wichtig ist?

    > Etwa einen Monat später schickte der russische Generalstab ebenfalls Söldner

    Und wenn sich herausstellt, dass es dort keine amerikanischen Söldner gab? Es stellt sich heraus, dass Russland das erste Land war, das Söldner geschickt hat. (nachdem sie ihre reguläre Armee entsandt hatte).

    > Wagner wurde am 1. Mai 2014 in Donezk gegründet.

    Wie bitte? Ich weiß nicht, was genau Herr Baab raucht, aber er sollte sofort damit aufhören. Wagner wurde 2013 von Prigoschin und dem “ehemaligen” GRU-Oberst Utkin (übrigens ein offener Neonazi) in Russland in 2013 gegründet und erstmal in Syrien eingesetz.

    Im Jahr 2014 wurde Wagner in der Region Luhansk (aber nicht in Donezk) eingesetzt, um lokale Bandenführer (Herr Baab nannten sie vorhin “Selbstverteidigungseinheiten”) zu “säubern” (töten), die sich weigerten, unter die volle Kontrolle russischer Marionetten zu kommen. In Donezk gab es damit weniger Probleme, da die lokalen “Aufstandsführer” nach wie vor überwiegend aus Moskau stammende russische Bürger gewesen (Girkin, Borodai, Antjufejew).

    Und so geht es weiter bei Herr Baab: dreiste Lügen, verdrehte Fakten und Verweise auf die weitere Lügen bekannter “Putinversteher”.

    Nun ja, die Einteilung in “Qualitätsmedien” und “Querdenker-Medien” ist nicht so ironisch, wie die “Querdenker” selbst gerne denken würden.

    1. Wow, danke für die Energie die sie in die Entzauberung des Herrn Baab gesteckt haben. Ich muss zugeben, das ist es mir nicht wert, soviel Zeit für seine “neutralen” Informationen zu opfern. Nach dem zweiten Absatz war bei mir Schluss. Da stand bereits genug Unsinn, um einen Haken dran zu machen.

    2. In Russlands Recht gibt es keine legalen militärischen Privatfirmen;

      Deshalb wurden solche Firmen einfach im Ausland registriert, das im Jahre 2013 existierende “slawische Korps” beispielsweise in Hong Kong (als LLC ?).

      Prigoschin war EINDEUTIG ein privater Geschäftsmann, der stetig verschiedene Firmen gegründet hatte, darunter eine Cateringfirma zur Versorgung russischer Kasernen. So kam seine “Kontaktaufnahme” zu Militär zustande.
      “Die Gruppe Wagner war zumindest 2016 als Unternehmen in Argentinien registriert.”
      https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_Wagner#Rechtlicher_Rahmen_und_anf%C3%A4ngliche_Geheimhaltung

      Wagner war eine paramilitärische Organisation wie die SS-Sondereinheit Dirlewanger – die nicht Teil der Wehrmacht war, d.h. es war de jure keine deutsche Armee, aber die de facto nationalsozialistische Regierung Deutschlands war natürlich voll verantwortlich dafür.

      “die nicht Teil der Wehrmacht war”. Aber eben Teil der SS. Muss ich Sie wirklich daran erinnern, dass am 24. März 1933 das sog. Ermächtigungsgesetz in Kraft trat, in dem es unter Punkt 2 hieß:
      “Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze können von der Reichsverfassung abweichen, soweit sie nicht die Einrichtung des Reichstags und des Reichsrats als solche zum Gegenstand haben.”

      Das ist u.a. die “juristische Grundlage” für das Wirken und den Status der SS-Hauptämter und SS-Verbände. Diese waren in der Weimarer Verfassung natürlich nicht als Staatsorgane vorgesehen, aber dafür durch das Ermächtigungsgesetz legitimiert.

      Darauf, die SS-Sondereinheit Dirlewanger, deren Symbolik der gekreuzten Handgranaten sich das ukr. “Freiwilligenbatallion Aidar” (was sagen Sie eigentlich zu deren juristischem Status?) zu eigen machte, ausgerechnet mit einer privaten russ. Söldnerfirma zu vergleichen, kann wirklich nur ein “geschichtsbewusster Deutscher” kommen.

      1. Hat Prigoschin als privater Geschäftsmann auch Panzer und Artillerie vom Verteidigungsministerium der Russischen Föderation gekauft? Hat er auch als privater Geschäftsmann Gefangene aus russischen Gefängnissen weggenommen?

        Seine Privatgeschäfte waren seine Sache, aber er (oder besser gesagt, Oberstleutnant Utkin, “Held Russlands”) führte definitiv keine militärischen Operationen in der Ukraine im Rahmen eines “privaten Auftrags” durch.

        Vielleicht haben sich die Nazis eine Art “juristische Krücke” für Hitlers Willkür ausgedacht, aber in Russland wird dies standardmäßig akzeptiert:

        “Vom politischen Standpunkt aus, vom Standpunkt der Legitimität aus, gibt es in unserem Land keine größere Macht als die Worte des Präsidenten. Der Präsident ist der Oberbefehlshaber, und er hat das Ende der Mobilmachung verkündet. Glauben Sie, dass ein Dekret stärker ist als Worte? Ich glaube nicht, zumindest nicht in der Wahrnehmung der Menschen” – Russischer Senator Klishas, Vorsitzender des Ausschusses des Föderationsrates für Verfassungsgesetzgebung und Staatsaufbau.

        https://www.vedomosti.ru/politics/characters/2022/12/08/954257-slova-prezidenta-silnee-ukaza

        Soweit ich mich erinnere, wurde die SS-Sonderbrigade Dirlewanger aus inhaftierten Verbrechern rekrutiert und als “Verschleißmaterial” eingesetzt – worin es deutliche Analogien zur Wagner gibt.

        Übrigens, der Kommandant der Wagner, Utkin, war ein offener Neonazi und unterschrieb sogar einige interne Dokumente mit der Runen “Sieg”, SS. Nun, wirklich, welche Analogien kann es geben?

        https://dossier.center/utkin/

        Übrigens – eine weitere historische Parallele – “Donbass Volksmiliz ” = “Sudetendeutsches Freikorps”. Es wurde auf die gleiche Weise und für die gleiche Ziel geschaffen. Alles 1 zu 1.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Sudetendeutsches_Freikorps

        Was “Aidar” angeht – soweit ich mich erinnere, wurde 2014 ein Emblem mit einem fliegenden Adler verwendet (nicht heraldisch, also keine Analogien zum “Reichsadler”) – keine Granaten. Man warf ihnen vor, das Motto “Gott ist mit uns!” zu verwenden, aber es wurde in der Geschichte von vielen Gruppen verwendet, und nicht nur von den deutschen Truppen.

        Im Sommer 2014 hatte sie ebenfalls keinen Rechtsstatus, diese waren lokale «Selbstverteidigungs-Miliz» (с) Herr Baab – nun, die zur Ukraine loyal gewesen.

        Я кстати, очевидно такой же “немец”, как и Вы, “товарищ Бездомный”.

        1. “Seine Privatgeschäfte waren seine Sache, aber er (oder besser gesagt, Oberstleutnant Utkin, “Held Russlands”) führte definitiv keine militärischen Operationen in der Ukraine im Rahmen eines “privaten Auftrags” durch.”

          Privatgeschäfte benötigen keinen privaten Auftrag um zum Privatgeschäft zu werden.

          Der Unterschied zu Dirlewanger bestand in der Einbindung in staatliche Strukturen. Prigoschin hat für Wagner permanent eine Sonderrolle verlangt und in den sozialen Netzen beschrieben. Am Schluss wollte er den Armeechef stürzen und hat einen Marsch auf Moskau gestartet, der in den westlichen Medien Hoffnungen auf einen Sturz Putins beförderte.

          Prigoschin war durch und durch Privat wie jeder Warlord, ganz anders als Asow, die man schon eher mit Dirlewanger vergleichen kann.

      2. Danke L.Ren, gut zusammengefasst.

        Aber auch Herr Baab hat die offizielle russische Propaganda aus Zitaten von den immergleichen gekonnt zusammengefasst und sogar noch eigene Zahlen dazu ‘recherchiert’ bzw. erfunden.

        Da hat sich Herr Baab wirklich Mühe gegeben. Hat zwar mit Journalismus überhaupt nichts zu tun, aber ist irgendwie auch eine Leistung. Herzliche Gratulation.

        1. Ich habe nichts mit Journalismus am Hut, ich habe mich nur schon lange vor 2014 ( aber auch eher oberflächlich) für die ukrainische Politik und Geschichte interessiert.

          Ich kenne im Grunde schon alle “Argumente” der “Putin-Versteher” – ein begrenzter Kreis von “Experten”, die damit beschäftigt sind, sich selbst und quer einender zu zitieren – immer wieder. Gleichzeitig sprechen wir über die gleiche Reihe von absurder Demagogie, erfundenen Lügen, verdrehten Fakten und Chronologien.

          Daher mein Kommentar – ich höre genau diese Zitate von eben diesen “Experten” zum x-ten Mal, nichts Neues. Also auch nicht viel Mühe, sondern wieder Copy-Paste.

          Wenn der Herr “gelernte Politologe” Baab das übliche Klischee von der “legetim gewählten Regierung der Ukraine” wiederholt, kann ich nur wieder vom Stuhl fallen. Eigentlich wird die Regierung der Ukraine nicht gewählt, sondern ernannt – und hier beginnt das Interessanteste darüber, wie Janukowitsch 2010 die Macht ergriffen kann, seine eigenen
          Verfassungsänderungen von 2004 ohne verfassungsmäßige Mehrheit zurücknahm und das imperative Mandat zur Bildung einer Regierungskoalition aufhob – um eigene Regierung zu ernennen (laut Verfassung in 2010 dürfte es nur Regierungskoalition mit westliche Parteien machen; die Janukowich Partei und seine Verbündete hatten nicht genug Sitze in Rada gehabt),

          Aber das ist Herrn Baab wohl zu langweilig, also springt er direkt ins Jahr 2014 – “ahhhh, amerikanischer Putsch!!”.

          Als er als “zufälliger Passant” / “inoffizieller Beobachter” – oder was auch immer er bei Putins “Referenden” in besetzte und von Krieg verwüstete Regionen dabei war, wunderte ihn nicht einmal die “90%-Beteiligungsquote” (laut “Russischen Angaben”) – “alles gut, sieht nach sehr gute organisierte Abstimmung. Tja, diese nette gewaffnete Russische Soldaten tragen nur die Wahlurnen rumherum, sie können immer die Russen auf “Wahlgeheimniss” errinern lassen und in ihre Präsenz gegen Russlands Plane abstimmen. Passiert nichts. Außer vielleich willkürliche Folter und Hinrichtung, aber es doch kein Problem für freie Abstimmung”

          Was soll man noch über seine Einstellung und Objektivität sagen?

          1. “wie Janukowitsch 2010 die Macht ergriffen kann” ist belanglos. Einen Putsch zu finanzieren und durchzuführen wiederspricht dem Selbstbestimmungsrecht der Völker.

            Es gibt auch kein Mandat für Länder wie die USA oder BRD, über die Demokratie anderer Staaten zu wachen.

    3. Bereits in Februar startete der (vorwiegend Donbass- und Russland-stammende Regierung der Janukowich) sogennante “Anti-Terror-Operation” gegen Protestierende in Kiyv. Am 19.02.2014.

      “Im Westen der Ukraine haben Menschen Polizeistationen gestürmt und Waffenarsenale erobert.”
      berichtete die Ukrainische TSN am 19.02.2014

      https://tsn.ua/ru/ukrayina/na-zapadnoy-ukraine-lyudi-razgromili-otdeleniya-milicii-i-zahvatili-arsenaly-349820.html

      Das hätte in jedem Land der Welt zu einer anti-terror Operation geführt. Man stelle sich vor “die Protestierenden” in Washington D.C. hätten Polizeistationen gestürmt und Waffenarsenale geplündert. Die wären von der Nationalgarde niedergemäht worden und keine Sau auf der Welt hätte die Rechtmäßigkeit einer solchen Reaktion in Frage gestellt.

      Insbesondere nicht wenn diese s.g. “Protestierenden” Polizisten töteten, sich mit Nazi-Symbolik schmückten und mit Plakaten skandierten die zum Massenmord an einer bestimmten Nationalität aufriefen, welche gut ein Drittel des Landes ausmachte.

      Tod den Russen, mehr Morde!
      https://aftershock.news/sites/default/files/u23563/teasers/Miting-1716x700_c.jpg

      Russen an den Galgen
      https://i.pinimg.com/736x/61/7f/9f/617f9feb5a5368e3aebc286b882fb936.jpg

      1. Nun, ja, der Anti-Maidan hatte solche Probleme nicht – das Innenministerium von Janukowitsch verteilte Waffen direkt aus den Arsenalen an sie.

        Was hat der Anti-Maidan in Kiew zu suchen?

        Die Maidan-Anhänger durften in Kiew nicht protestieren, aber die Antimaidan-Leute von der Krim und vom Donbass wurden zugelassen auf Strasse zu bleiben – ohne iregenwelche Problem mit Polizei?

        Falls 1999 die “Berkut” und die “Anti-Bergarbeiter” aus Lwiw in Donbass gekommen wären, um damals (ständig) protestierenden Bergarbeiter des Donbass zu Tode zu prügeln und zu rufen: “Arbeiten, Ihr Faulsacken! Halt die Klappe und weiterarbeiten!” – wie würde die Reaktion ausfallen?

        Jammern Sie nur nicht über “Kiew hat die Armee geschickt, um gegen sein Volk zu kämpfen” und “Kiew hat die Menschen im Donbass zu Terroristen erklärt”.

        Der Donbass war der erste, der dies tat. Bitte vergessen Sie dies nicht in der Chronologie.

        “Lasst uns den Dill hacken, wie der rote Kommissar der Bewohner des ukrainischen Dorfes.”
        https://www.youtube.com/watch?v=lL2LNfyewDg
        Und was, die Russen haben so was damals lustig gefunden – ein Witz, ha-ha-ha.

        Und die Thema, was wurde in Sovietische Transparanten vor 1941 manchmal geschrieben, lassen wir lieber…

        Jeder weiß, dass nur Russen “provoziert” werden können, andere (z.B. deutsche Nationalsozialisten) aber nicht. Für die gilt diese Ausrede nicht. Nur für Russen.

        1. Nun, ja, der Anti-Maidan hatte solche Probleme nicht – das Innenministerium von Janukowitsch verteilte Waffen direkt aus den Arsenalen an sie.

          Das ist doch quatsch.

          Was hat der Anti-Maidan in Kiew zu suchen?

          Diejenigen also, die für eine blutige Machtergreifung sind, sind in Kiew ok.
          Jene die dagegen sind, hätten da nichts zu suchen?

          Ist das ihr ernst?
          Muss man sich also wundern, dass die Krim und später der Donbass der Ukraine davon gelaufen sind, wenn man sie so ausgrenzt?

          Die Maidan-Anhänger durften in Kiew nicht protestieren, aber die Antimaidan-Leute von der Krim und vom Donbass wurden zugelassen auf Strasse zu bleiben – ohne iregenwelche Problem mit Polizei?

          Ehm, ja klar warum auch?
          Sie wollten ja nicht die verfassungsrechtliche Ordnung zerstören und nicht die gewählte Regierung stürzen. Sie waren ja gegen eine illegale Machtergreifung und wohl auch deshalb kein Stress mit der Polizei.

        2. Jammern Sie nur nicht über “Kiew hat die Armee geschickt, um gegen sein Volk zu kämpfen” und “Kiew hat die Menschen im Donbass zu Terroristen erklärt”.

          Der Donbass war der erste, der dies tat. Bitte vergessen Sie dies nicht in der Chronologie.

          Dann vergessen wir mal nicht die Chronologie.

          Am 7. April 2014 verkündete der selbsternannte und durch nichts als Straßengewalt legitimierte s.g. “Übergangspräsident” Olexandr Turchinow live im ukrainischen Fernsehen den Beginn des Einsatzes des Militärs im Osten des Landes gegen die “Terroristen”.

          https://www.youtube.com/watch?v=sB-eLv_5-Gs

          So, und jetzt erklären sie mir doch bitte was genau haben die Bewohner des Donbasses denn vor dem 7. April getan, was den Beginn des Einsatzes von schwerer Artillerie und der Luftwaffe gegen ihre Städte rechtefertigte, außer dass sie gegen die illegale Machtergreifung von z.b. Turchinow bis dahin friedlich protestierten?

          Der erste dokumentierte Einsatz von Waffen durch die s.g. Separatisten war am 12. April als sie bewaffnet die Polizeistation in Kramatorsk gestürmt hatten. Dabei kam übrigens Niemand zu schaden.

          Was hat Turchinow also dazu schon am 7. April geritten das Militär gegen Ostukraine einzusetzen bitte?

          Weil ein russischer Komiker in einer Kochsendung sich mal einen schlechten Scherz erlaubt hat? Wirklich? Was hat Urgand überhaput mit dem Donbass zutun?

          Kommen Sie mir also nicht so. Die ATO war nichts anderes als ein Versuch Proteste gegen illegale Machtergreifung mit Hilfe des Militärs blutig niederzuschlagen und anschließend zu unterdrücken. Demokratie halt…

        3. Jeder weiß, dass nur Russen “provoziert” werden können, andere (z.B. deutsche Nationalsozialisten) aber nicht. Für die gilt diese Ausrede nicht. Nur für Russen.

          Was soll das heißen?
          Der Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion sei provoziert und sei damit legitim gewesen? Das ist ein klassisches Nazi-Märchen.

          Historiker hatten die These in den 1960er-Jahren entkräftet. 1985 wurde sie erneut publiziert. Ab 1990 wurden neu gefundene Dokumente zeitweise auch in der Geschichtswissenschaft diskutiert. Durch internationalen Forschungsaustausch wurde die These bis 1997 nochmals widerlegt. Sie gilt als Hauptbestandteil des Geschichtsrevisionismus im deutschen Rechtsextremismus, der auf die Relativierung oder Leugnung der Kriegsschuld und der Verbrechen NS-Deutschlands zielt.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Präventivkriegsthese

      2. Nein, falsch, die Reichen müssen alle beseitigt werden,
        Wieso versteht ihr das nicht endlich.
        Die wollen uns töten, also müssen wir denen zuvorkommen!

    4. Puh. Solche Plattitüden wie die Ihren bekommen die Deutschen seit 2020 jeden Tag um die Ohren gehauen. Viel Geschreibsel, viel Gerede mit nur einem Ziel: Eine politisch-ideologische und militärische Agenda durchzusetzen, die absolut nichts mit der Realität und noch weniger mit dem Willen der Mehrheit der Menschen zu tun hat. Es ist das hasserfüllte Pamphlet von jemanden, dem das Sterben auf ukrainischer wie russischer Seit völlig gleich ist – oder der seinen Profit daraus zieht.

  11. “Danach sind inzwischen mehr als 500.000 ukrainische Soldaten gefallen.”

    Quelle? Vermutlich aus einer russischen PR-Fensehshow entnommen.

    Wer solch eine Zahl raushaut, sollte tatsächlich die “seriöse” Quelle dazu nennen, da sie extrem von allen sonst gehandelten Zahlen abweicht.
    Bei einem Faktor 1 zu 3 zwischen Gefallenen und Verwundeten, hat die Ukraine schon mehr Soldaten verloren, als sie jemals hatte.
    Jetzt muss die Ukraine erstmal rekrutieren, damit sie wenigstens null Soldaten hat. Ich frag mich was die Russen noch aufhält. Aufblasbare Sexpuppen?

    1. @ Ottono:
      Sie können sich noch so sehr aufplustern, Baab der Lächerlichkeit preisgeben und irgendwelche Zahlen aus dem Hut zaubern. Ich passe mich jetzt Ihrem Niveau an und rufe Ihnen zu:
      Scheißegal wieviele Ukrainische Soldaten oder Nazis gefallen sind………. der Westen, mithin der kämpfende Stellvertreter wird diesen Krieg verlieren. Egal wie lange es noch dauert. Und wissen Sie womit: mit Recht!!
      Das Sie das schmerzt kann ich verstehen, ändert aber nichts daran, das Sie und Ihresgleichen auf der Verliererseite stehen.
      Sie sollten sich überlegen ob Sie sich nicht freiwillig an die Front melden, vlt. können Sie ja die Karre noch aus der Scheiße ziehen. Aber wahrscheinlicher ist, das zu der Zahl 500.000 einer dazu gezählt werden muss.

      1. Danke, dass Sie so qualifiziert auf meine Argumente eingegangen sind.
        Wenn die Antwort mit einem “Scheißegal” beginnt, dann weiß ich, dass ich mit meiner sachlichen Kritik richtig liege.

        Danke nochmals.

        PS: OK, die aufblasbare Sexpuppe war unsachliche Satire. Da bekenne ich mich schuldig.

    2. Vielleicht hält die “Russen” ja auf, was in den Verträgen mit der Ukraine zur Zeiten der Auflösung der SU festgeschrieben war und ist. UA mit völliger Souveränität und einen Nichtbeitritt zur NATO? Was glauben Sie, was die USA tun würden, wenn Russland in Mexiko oder Kuba Mittelstreckenraketen stationieren würden? (Ich darf an die Kuba-Krise erinnern). Es geht den USA und dem sog “Werte-Westen” nicht um die Ukarine und den Menschen, die dort leben. Es geht um imperiale Interesssen und Rohstoffe. Ging es den USA immer, sagen sie auch ganz offen. Nur hier in Europa wird uns die Lüge von den “freihen, demokratischen und menschenrechtliebenden” USA erzählt.
      Verbrannte Erde, Millionen Tote und Abermillionen Vertriebene: Das ist US-Außenpolitik. Wer das nicht sieht, ist verblendet oder Profiteur.

    3. Ich habe keine Ahnung wie groß die Verluste auf ukrainischer oder auf russischer Seite sind und ich weiß auch nicht wo Herr Baab seine Zahlen her hat, aber ich kann eins sagen, die Dimensionen der militärischen Friedhöfe in der Ukraine sind gigantisch und ihr Wachstum ist exponentiell. Wir haben auch militärische Friedhöfe in Russland durchaus, aber nicht in dieser Dimension.

      https://youtu.be/t89CCuWqUwA

      Ein solches Bild von riesigen Friedhöfen die von Horizont bis Horizont reichen gibt es praktisch in jeder größeren Stadt in der Ukraine. Wenn man das hochrechnet sind sogar die Angaben von Herrn Baab wahrscheinlich eher zu gering.

      1. Russischer Hetzer, belüg dich doch nicht selbst und höre auf uns zu belügen.

        Ja, es sind viele Menschen in der Ukraine gestorben und auch in Russland.
        Und warum?
        Exponentiell sind die Todesopfer mit dem Feb. 2022 angestiegen.
        Wer die Entscheidung für eine Krieg gefällt hat, das sollte dir bekannt sein.
        Eine imperialistischen RF die meint man könne Nachbarländer einkassieren.

        1. Warum?
          Na weil ihr unbedingt die Ukraine in einen vorgeschobenes Aufmarschgebiet für die NATO verwandelt wolltet um Raketen und Basen unter dem Arsch von Russland hinzustellen sowie Russland vom Zugang zum Schwarzen Meer abschneiden musstet und aus diesen Gründen einen Regime Change in der Ukraine organisiert habt, um eine Marionettenregierung zu installieren, wobei ihr auch keine Berührungsängste mit Nazis hattet.

          Ohne das, wäre die Krim wie auch der Donbass heute noch ein Teil der Ukraine, das russische Gas würde weiter nach Deutschland über die NS Pipeline fließen, eure Stromkosten wären nur halb so hoch und Niemand hätte sterben müssen.

          1. Und ihr habt es auch versucht Georgien und Weißrussland zu destabilisieren um Russland vor die Tür zu scheißen. Da hat es ja nicht so gut funktioniert. Georgiens Regierung will sich jetzt bei Osseten dafür entschuldigen. Mal sehen wann sich die Ukraine beim Donbass entschuldigen möchte, wenn es sie bis dahin überhaupt noch gibt.

          2. „Na weil ihr unbedingt die Ukraine in einen vorgeschobenes Aufmarschgebiet für die NATO verwandelt wolltet um Raketen und Basen unter dem Arsch von Russland hinzustellen…“

            In der Ukraine hätte Russland die NATO am Ar…. gehabt, mit Finnland und Schweden hat Russland die NATO jetzt direkt am Hals!

            „………sowie Russland vom Zugang zum Schwarzen Meer abschneiden musstet“

            Wollte die Ukraine Novorossisk und Sotchi erobern, bekanntlich russische Städte die direkt am Schwarzen Meer liegen?

            1. Zum Thema Finnland und Schweden.

              Es macht einen großen Unterschied ob Schweden und Finnland oder die Bandera-Ukraine in die NATO kommt. Wir haben zum Beispiel gute Beziehungen mit dem NATO Staat Türkei. Wir verkaufen der Türkei sogar moderne Waffensysteme.

              Das von USA und Europa installierte Bandera-Regime hat sofort nach seiner Machtergreifung damit begonnen Alles russische in seiner Reichweite, zunächst innerhalb eigener Landesgrenzen zu vernichten. Das sind Fanatics die nicht ruhig schlafen können solange es Russland gibt und sie würden nichts unversucht lassen um die NATO in den 3. Weltkrieg reinzuziehen, und wenn sie dabei selbst untergingen, das ist der einzige Grund wofür sie eine NATO Mitgliedschaft benötigen, da sie die Tilgung Russlands von der Landkarte aus eigener Kraft nicht bewerkstelligen könnten. Ukraine in der NATO (im Gegensatz zu Schweden, Finnland oder auch Türkei) wäre ein allumfassender Atomkrieg einfach garantiert, das kann auch nicht in eurem Interesse sein. Das zum einem.

              Zum anderen, Finnland und Schweden sind militärische Zwerge im Vergleich zur Ukraine. Ukraine ist Nummer 6 in der Rangliste der personalstärksten Armeen der Welt. Finnland hat weniger als 20.000 Soldaten unter Waffen, die sind nicht einmal in der Top 50, so viele Soldaten werden in der Ukraine jeden Monat verheizt. Deren Mitgliedschaft in der NATO sind bei weitem keine so kolossale Bedrohung für Russland wie die Mitgliedschaft des fanatisch-faschistischen und bis an die Zähne bewaffnete Regime in der heutigen Ukraine.

              Schließlich, als Antwort auf die Aufnahme Finnlands und Schwedens in die NATO schloss Russland ein militärisches Bündnis mit der Atommacht (!) Nordkorea ab, welches in der Lage ist mehr Soldaten aufzustellen als Finnland und Schweden an Einwohnern hat. Dieses Bündnis zwischen Russland und NK enthält auch eine Beistandsklausel analog zum NATO Artikel 5.

              Ihr habt jetzt also durch diesen Move im Falle eines Krieges zwischen NATO und Russland auch die Atommacht Nordkorea am Hals. Na ob sich das für die NATO gelohnt hat?

              Zum Thema Zugang zum Schwarzen Meer.
              Wer Krim kontrolliert kontrolliert das Schwarze Meer. Wenn in Sevastopol die amerikanische Flotte stationiert wäre, würde USA das Schwarze Meer kontrollieren, könnte eine Seeblockade verhängen und eine russische Flotte in Noworossijsk wäre dort de facto eingesperrt, denn sie müsste schon kurz nach dem Auslaufen an der Krim vorbeischippern.

              1. Apropos gute Beziehungen mit der Türkei. Hat nicht erst kürzlich Erdogan gefordert, dass Russland die eroberten Gebiete inkl. Krim an die Ukraine zurückgeben müsse?
                Der Schönheitsfehler in der russischen Aussenpolitik ist die Missachtung der Souveränität der Ukraine mittels militärischer Gewalt. Das lässt sich in 100 Jahren nicht wegdiskutieren. Es ist ein Unterschied, ob ein Staat seine Souveränität freiwillig an andere Staaten abtritt oder mit Kanonen dazu gezwungen wird.
                Bei allem Respekt für die besonderen Sicherheitsbedürfnisse Russlands, es ist als größtes Land der Erde und als Atommacht zwar in der Lage, einem Nachbarstaat seinen Willen mit Gewalt aufzuzwingen, aber es macht halt einfach keinen guten Eindruck. Nicht dass der Westen besser wäre. Er ist sogar noch viel schlimmer. Aber trotz allem muss festgestellt werden, dass im Zeitalter der Atomwaffen machtvolle Politiker wie Biden und Putin keine andere Wahl haben, als Konflikte mittels Verhandlungen zu lösen. Kein Konflikt ist es wert, einen Atomkrieg zu provozieren. Die Bandera-Ukraine mit dem clownesken Präsidenten-Hanswurst schon gar nicht!
                Aber vermutlich ist es jetzt zu spät für Verhandlungen. Die Welt muss machtlos zuschauen, wie verrückte Politiker mit dem roten Knopf herumspielen.

  12. @ottono: was wollen Sie damit sagen ? nicht mitgekriegt, dass
    seit Feb. 22 in der Ukraine Män-
    ner ständig eingezogen = in den Krieg geschickt werden. ?

    1. Hab ich mitbekommen.
      Haben Sie schon mitbekommen, dass zwischen 1 und 1.000 und 2.000.000 ein Unterschied besteht. Rein in der Quantität besteht da ein Unterschied. Klingt lustig, ist aber so.
      Und die angegebenen Quantität ist genau das, was ich dem phantasierenden Autor vorwerfe.

      Ich hoffe Sie haben das jetzt auch mitbekommen.

      PS: Außerdem, das haben Sie auch nicht mitbekommen, frage ich nach der Quelle. Gehört zu gutem Journalismus, gerade bei strittigen Sachverhalten eine zu nennen. Danke für ihre Aufmerksamkeit.

  13. Blackrock-Mitarbeiter zu Undercover-Reporterin: „Krieg in der Ukraine ist gut fürs Geschäft“

    https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/blackrock-mitarbeiter-undercover-reporterin-krieg-ukraine-geschaeft/

    Undercover-Journalisten brachten einen Mitarbeiter des Investmentriesen Blackrock zu verfänglichen Aussagen über das Geschäft mit dem Krieg und die Käuflichkeit der Politik.

    Währenddessen wirbt Blackrock gemeinsam mit JP Morgan für eine Wiederaufbaubank in der Ukraine.

    Bei einem Volumen von 411 Milliarden Dollar herrscht „Goldgräberstimmung“.

    „Es geht nicht darum, wer Präsident ist. Es geht darum, wer die Geldtasche des Präsidenten kontrolliert“, erklärte Varlay der Reporterin eindringlich.

    Auf die Nachfrage, wer diese Kontrolle ausübe, antwortete er: „Die Hedge Funds, Blackrock, die Banken. Diese Leute regieren die Welt.“

    Varlay fuhr fort, die „Finanzierung“ von Wahlkampagnen zu erläutern.

    „Offensichtlich haben wir ein System. Zunächst wären da die Senatoren. Die Typen sind verdammt billig.

    Hast du 10.000$? Dann kannst du dir einen Senator kaufen.

    Ich könnte dir auf der Stelle 500.000$ geben, ohne dass Fragen gestellt würden. Aber wirst du tun, was getan werden muss?“

    Auch zum Krieg in der Ukraine hatte Varlay eine ausgesprochen pragmatische und gewissenlose Meinung:

    „Die Ukraine ist gut für das Geschäft…..ALLES LESEN !!!

  14. Ich vermisse die ganzen getätigten Investitionen in der Ukraine durch den Westen, die ja im Osten der Ukraine liegen. Die kriegerische Auseinandersetzung ist eben auch dem Rohstoffreichtum der Ukraine geschuldet.
    Dann hat der IWF Kredite an einem Staat vergeben, woraufhin im nach hinein die internen Vergaberichtlinien angepasst wurden. Wer hat so eine Macht solche Institutionen zu führen?
    Der springende Punkt im Artikel fehlt m. A. n., die Ukraine und seit kürzerer Zeit auch Israel sind Staaten die die einstigen ‘Monopole’ sprengen konnten. Ohne die zerstören der Machtpositionen der alten Kolonialer Führung, könnte überhaupt keine multipolare Ordnung stattfinden. Das hat Herr Raab mit seinen Zahlen auch bestätigt, aber auf der politischen Ebene und nicht eben die Kapitalmachtstrukturen genannt auch Neoliberalismus.
    Die Spitze bei allem ist doch der geführte Aufwand für diverse Konflikte steht überhaupt in keiner Relation was die Gegner für ihr tun aufbringen…
    Journalistische ist der Artikel gut, aber es fehlt eben eine ausführliche Kritik an den schlafenden Demokraten in ihren Heimaten, der Demos wählt seine Kratie und erhält was der Demos wollte.

  15. der ukrainische Geheimdienst setzte mich auf die Todesliste „Misodworez“.

    Es heißt “Mirotworetz” was (groteskerweise) übersetzt “Friedensstifter” bedeutet.

    1. Die Pistolen/Colts/Revolver im “wilden Westen” hießen auch “peace-maker”. Wohl im Sinne von “der letzten Ruhe” her gedacht. Ich habe jetzt eigentlich keine weitere US-UKR-Verbindung herstellen wollen, das hat sich nur so ergeben.

  16. Besten Dank für diesen hervorragenden Artikel!
    Ein paar Quellenangaben hätten ihm allerdings nochmal gutgetan.

    Deutlich widersprechen muss ich jedoch in einem Punkt: DIE Ursünde des 21. Jahrhunderts ist der verlogene, brutale Angriffskrieg der USA, GB, Polens, der Ukraine und weiterer Staaten 2003 gegen den Irak.
    1. hat dieser den Angriffskrieg als geopolitische Massnahme vor aller Welt legitimiert, denn
    2. wurde sich ihm durch keinerlei Sanktionen entgegengestellt, kein wirtschafliches Ruinieren (von USA, GB, Polen, Ukraine etc.) weit und breit! Ganz im Gegenteil: Dreh- und Angekpunkte dieses Angriffskrieges waren die US-Stützpunkte in Deutschland!
    Durch das hysterische und theatralische Geschrei, die Paria-fizierung Russlands und den (obendrein noch kontraproduktiven) Sanktionsirrsinn DELEGITIMIERT sich der Westen auf unserem Globus somit vollständig:
    Denn die kardinale Grundlage eines (funktionierenden) Rechtssystems ist die UNIVERSALITÄT des Rechts.
    Und die gilt für den Westen ganz offenbar mitnichten.
    Die USA und ihr ,Westen’ stellen sich somit in infamer Weise einfach ÜBER dieses Grundprinzip.

    Und dann noch diese wertlosen Versprechungen auf die ,geschissen’ ist:
    https://www.youtube.com/watch?v=F2iOAtNlleg

    Das wird nie und nimmer funktionieren.

  17. Über den Grad der Unterstützung des Westens für die Putschisten auf dem Maidan:

    hochrangige Politiker aus der EU und USA machten daraus gar keinen Hehl, sie agierten aktiv und ganz offen auf dem Maidan.

    Zum Biespiel hier ist ein Video vom Auftritt der amerikanischen Senatoren John McCain (Rep) und Chris Murphy (Dem) auf dem Maidan.

    https://rutube.ru/video/7151c2b2e2344a7b816dce3325e891d9

    Direkt von der Protestbühne herab haben sie die Stimmung angeheizt. Zusammengefasst in etwa so:
    Seid unserer Unterstützung gewiss! Amerika ist mit euch! Europa ist mit euch!
    Zitat: “Keep on fighting!”

    Man stelle sich vor wenn bei einem Putschversuch in Europa oder USA plötzlich russische Politiker von der Protestbühne herab in einer ähnlicher Weise für Stimmung sorgten was man dann wohl im Westen davon halten würde?

    Auch Deutschland war in der Gestalt des damaligen Außenministers Guido Westerwelle vor Ort (ohne von der damaligen ukrainischen Regierung geladen worden zu sein) um wie er selbst sagte “ein Zeichen zu setzen”.

    https://www.liberale.de/content/pro-europaeische-bewegung-unterstuetzen

    daraus:

    Der Minister reiste nach der ukrainischen Hauptstadt im Anschluss an ein NATO-Außenministertreffen in Brüssel, um an einer Tagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teilzunehmen. “Das ist eine zutiefst europäische Angelegenheit, was wir in der Ukraine beobachten”, betonte er.

    “Hier muss sich Europa auch kümmern, denn es geht hier auch um Europa”, unterstrich Westerwelle.

    Man stelle sich vor bei einem Putsch in USA oder in Deutschland würde der russische Außenminister einfach so mal vorbei kommen, sich mit den Putschisten treffen und sich mit ihnen solidarisieren nach dem Motto: Es sei eine zutiefst russische Angelegenheit und hier müsse sich Russland mal drum kümmern”.

    1. Es reicht vorerst völlig aus, wenn sich dein Putin in seiner Eigenschaft als politischer Gewaltverbrecher und Diktator an seiner eigenen Bevölkerung vergreift. Solche destruktiven Armleuchter werden in Mitteleuropa am allerwenigsten benötigt. Sag deinem Putin doch einfach, dass er sich lieber wieder hinter den Ural verpeilen möge, statt wie ein Irrer in der Gegend herumbomben zu lassen.

  18. @Patrik Baab
    Ein sehr wichtiges Detail fehlt in ihrer ansonsten großartigen Analyse.
    Dazu:

    Am 20.09.2018 stimmte das ukrainische Parlament Verfassungsänderungen zu, die den Beitritt des Landes zu NATO und EU zum wichtigsten außenpolitischen Ziel machen sollte. Am 07.02.2019 wurde der NATO-Beitritt in der Verfassung verankert.

    Die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine von 1991 enthält eine Neutralitätsklausel.
    Hier ist das Dokument:

    https://uk.wikisource.org/wiki/Декларація_про_державний_суверенітет_України

    darin heißt es unter anderem

    Українська РСР урочисто проголошує про свій намір стати в майбутньому постійно нейтральною державою, яка не бере участі у військових блоках і дотримується трьох неядерних принципів: не приймати, не виробляти і не набувати ядерної зброї.

    Übersetzung:

    Die Ukrainische SSR verkündet feierlich ihre Absicht, in Zukunft ein dauerhaft neutrales Staat zu werden, das sich nicht an Militärbündnissen beteiligt und sich an drei nuklearfreien Prinzipien hält: keine Annahme, keine Produktion und kein Erwerb von Atomwaffen.

    Nur unter diesen Bedienungen hatte Russland die Souveränität der Ukraine anerkannt.
    Nachdem der Beitritt zur NATO in der Verfassung verankert, und somit mit der Neutralität ganz offiziell gebrochen wurde, ist die Anerkennung der ukrainischen Souveränität und ihrer territorialen Integrität durch Russland natürlich ebenfalls nichtig.

    1. “Nur unter diesen Bedienungen hatte Russland die Souveränität der Ukraine anerkannt.
      Nachdem der Beitritt zur NATO in der Verfassung verankert, und somit mit der Neutralität ganz offiziell gebrochen wurde, ist die Anerkennung der ukrainischen Souveränität und ihrer territorialen Integrität durch Russland natürlich ebenfalls nichtig.”

      Ja, ok, aber Vorsicht. Die Ukraine ist eben seit 1991 ein eigener souveräner Staat. Das Völkerrecht ist auch ein Völkergewohnheitsrecht und die Ukraine hat sich seither eben als souveräner Staat in der Weltgemeinschaft etabliert. Wenn sie nicht frei ihre Verfassung ändern dürfte, wäre sie ja nicht souverän. Also würde Russland heute Völkerrecht brechen, wenn es die Souveränität der Ukraine nicht mehr anerkennt. Das hat so weit ich weiß in Russland aber auch niemand vor: Russland führt Krieg gegen einen Staat, den es als souverän anerkennt.

      Man kann halt nur sagen, dass Russland/die Sowjetunion die Ukraine damals unter dieser Bedingung in die Souveränität entlassen hat. Alles Weitere ergab sich dann auch aus der Gestaltung der nachbarschaftlichen Beziehungen, die ja lange ganz gut war, so weit ich das verstanden habe, bis eben 2013 die Ukraine vor die Entscheidung EU oder Eurasische Wirtschaftsunion gestellt wurde.

      1. “,,,bis eben 2013 die Ukraine vor die Entscheidung EU oder Eurasische Wirtschaftsunion gestellt wurde.”

        Das war nicht der Punkt, das hätte Yanukowitsch wie gewohnt hin- und herlavierend hingekriegt. Aber man musste ihn durch einen gewaltsamen, rechtsradikalen Putsch vertreiben, um eine so Entscheidung für EU und NATO durchzusetzen – die die Bevölkerung im Osten des Landes nicht mittrug.

        Und natürlich trat dieser Putsch – also der Westen – bereits die Souveränität der Ukraine mit Füssen.

      2. Die Ukraine ist eben seit 1991 ein eigener souveräner Staat.

        Wenn das so ist, die Republik Krim ist seit 11. März 2014 ein Souveräner Staat.
        Hier ist die Unabhängigkeitserklärung.

        http://crimea.gov.ru/textdoc/ru/6/project/1203pr.pdf

        Was folgt daraus? Brach unter anderen Deutschland also das Völkerrecht, wenn es sich weigerte die staatliche Souveränität der Republik Krim und damit ihr souveränes Recht darauf Russland um militärischen Beistand zu ersuchen und anschließend ein Referendum zum Beitritt in den Bestand der russischen Föderation durchzuführen?

        Also würde Russland heute Völkerrecht brechen, wenn es die Souveränität der Ukraine nicht mehr anerkennt.

        Staatliche Anerkennung ist kein Gegenstand des Völkerrechts.
        Deutschland z.b. erkennt die staatliche Souveränität der Republik Kosovo an. Spanien tut das nicht.
        Türkei erkennt die Staatliche Souveränität der Republik Nordzypern nicht an. Es gibt viele solche Beispiele, jeder Staat entscheidet selbst welche völkerrechtliche Subjekte es anerkennt und welche nicht.

    2. > Die Ukrainische SSR verkündet feierlich ihre ABSICHT …

      Erstmal, “Absichtserklärung” ist keine “Verpflichtungserklärung”.

      Zweitens, was Sie zitieren – ist keine Unabhängigkeitserklärung der Ukraine aus 1991, es ist Unabhängigkeitserklärung der Ukrainische SSR aus 1990 – das sind „zwei große Unterschiede, wie sie in Odessa sagen.“

      Im Jahr 1991 (während des Putschversuchs in Moskau) kündigte die Ukraine (nicht mehr ukrainische SSR) eine neue Erklärung an, in der die Neutralität nicht mehr erwähnt wurde.

      Drittens: „Nur unter diesen Bedienungen hatte Russland die Souveränität der Ukraine anerkannt.”- ist reine Bullshit.

      Die Ukrainische SSR hat mit dieser Erklärung keine Erlaubnis von Moskau erfragt, so dass Russland keine Befugnis hatte, etwas dabei “anzuerkennen”, “nicht anzuerkennen” oder irgendwelche Bedingungen zu stellen.

      (Eigentlich waren die Deklarationen der Ukrainischen SSR und der Ukraine eine Reaktion auf die Deklarationen der RSFSR/Russland über die Abspaltung von der UdSSR. Übrigens: Russland hat eigentlich die UdSSR vor der Ukraine verlassen und damit von ihre Macht über andere Republiken abgetretten)

      Alle Verträge über die Anerkennung der Souveränität und die Unverletzlichkeit der Grenzen wurden zwischen der modernen Russischen Föderation und der Ukraine geschlossen (beide wurden rechtlich im Jahr 1991 gegründet), sie enthielten keine Bedingungen der “Neutralität” und bezogen sich nicht auf die Erklärung von 1990.

      Viertens wurde die NATO-Mitgliedschaft usw. erst 2019 in der Verfassung der Ukraine verankert – und Russland hat die Verträge bereits 2014 verletzt.

      Fünftens ist Belarus gleichzeitig Mitglied der “Bewegung der Blockfreien Staaten” und ein militärisch-politisches Bündnis mit Russland; Russland hat dort Militärbasen, hat das Territorium von Belarus genutzt, um die Ukraine anzugreifen, und hat dort eigene Atomwaffen stationiert.

      Warum sollte dann eine “neutrale” Ukraine nicht 20.000 amerikanische Soldaten auf ihrem Territorium haben (schließlich haben 20.000 russische Soldaten auf der Krim “die Neutralität” der Ukraine für Jahrzehnten angeblich “nicht verletzt”) oder amerikanische Atomwaffen wie auch “neutrales blockfreie Belarus”?

      Oder wie immer: Sind russische Truppen auf dem Territorium der Ukraine “noch kein Krieg” und “keine Verletzung der Neutralität”? Aber die Vereinigten Staaten können nicht einmal in Richtung Ukraine schauen?

      1. Dass das mit Russland verbündete Belarus zur Selbstverteidigung gegen feindliche Westmächte russische Atomwaffen stationiert, ist nachvollziehbar. Dass die nicht mit der EU und der NATO verbündete Ukraine US-Atomwaffen gegen Russland stationiert, ist nicht nachvollziehbar. Was haben US-Atomwaffen in einem Land zu suchen, das nicht zur NATO gehört? Müssen sich die USA etwa in der Ukraine selbst verteidigen?

      2. Der miitärische Hafen in Sewastopol wurde von Russland “gepachtet”. Die Ukraine hätte diesen Vertrag wohl (meine Meinung) nach 2014 aufgekündigt. Das könnte einer der Hauptgründe für die Sezession/Annexion/Beschlagnahme wieauchimmer der Krim gewesen sein.
        Was würde wohl passieren, wenn eines der Länder um China (z.B. Südkorea, Singapur) das eine wichtige US-Militärpräsenzen oder -kooperation im Land hat, diese aufzukündigen droht? Ich wette mindestens ein Sanktionsregen.

        1. der Pachtvertrag war eigentlich bis 2042 verlängert worden. aber Jazenuk, der von Nuland erkorene Ministerpräsident hat gleich gesagt dass er sich nicht an bestehende Verträge gebunden fühlt.

          Es gibt ja auch Belege, dass das US verteidiungsministerium bereits2013 eine ausschreibung in den USA hatte für Handwerker mit Russishc kenntnissen für Umbauarbeiten im Hafen Sewastopol

      3. “Absichtserklärung” ist keine “Verpflichtungserklärung”.

        Das ist doch Demagogie. Warum schreibt man es überhaupt rein und lässt es nicht einfach weg, wenn es sowieso keine Bedeutung hätte? Wenn wir schon dabei sind, Russland hat sich nirgends verpflichtet die staatliche Souveränität der Ukraine anzuerkennen und zu respektieren, welche unter anderem nun einmal auf der Absichtserklärung basierte, dass die Ukraine dauerhaft ein neutraler Staat werde, das sich nicht an Militärbündnissen beteiligte.

        Die Ukrainische SSR hat mit dieser Erklärung keine Erlaubnis von Moskau erfragt, so dass Russland keine Befugnis hatte, etwas dabei “anzuerkennen”, “nicht anzuerkennen” oder irgendwelche Bedingungen zu stellen.

        Ganz recht. Staatliche Anerkennung ist genau genommen nicht einmal ein Gegenstand des Völkerrechts. Jeder Staat erkennt die Souveränität anderer Staaten an oder auch nicht. Wenn die Ukraine auf die Absichtserklärung dauerhaft neutral zu sein nun scheißt, scheißt Russland eben auch auf ihre angebliche (!) Souveränität, so einfach ist das.

        Auch wenn von Souveränität im Sinne von Eigenstaatlichkeit der Ukraine überhaupt keine Rede sein kann. Die Existenz der Ukraine als Staat ist heute zu 100% vom Wohlwollen der USA abhängig. Der amerikanische Präsident braucht nur mit den Fingern zu schnipsen und die ukrainische Regierung löst sich genauso schnell auf wie die Afghanische Regierung in Kabul. Oder gibt es daran irgendwelche Zweifel?

  19. @Russischer Hacker:

    “Man stelle sich vor wenn bei einem Putschversuch in Europa oder USA plötzlich russische Politiker von der Protestbühne herab in einer ähnlicher Weise für Stimmung sorgten was man dann wohl im Westen davon halten würde?”

    Das ist eben der Unterschied zwischen Kolonialherren und Sklaven. Kolonialherren dürfen Arschlöcher sein und müssen keine Strafe fürchten. Sklaven haben den Mund zu halten und zu gehorchen, sonst knallt die Peitsche. Wehe den Sklaven, die aufbegehren!

    Liebe Russen, ihr müsst die Kolonialherren liquidieren, am besten beginnt ihr mit der Statue of LIberty.

      1. Nein, keine Selbstaufgabe. Mir ist klar geworden, dass hier auch Artikel veröffentlicht werden (müssen?), die der informierte Leser als ausgesprochenen Rotz klassifiziert. Der wird dann für Leute wie Ottono gedruckt. Von diesem – geschrieben von P. Baab – sollten Ottonos die Finger lassen. Du bist damit überfordert. Der “Spiegel”, “T-Online”, oder auch die “SZ”, BILD” und ähnlicher Müll sind für dein Kaliber bestens geeignet. Musste nicht nachdenken. Obwohl…….. nachdenken? womit?

  20. Zum Stichwort “Rohstoffe”, Zitat: “Hier liegen die eigentlichen Kriegsgründe.”

    Da kommt von mir Widerspruch. Es klingt immer so plausibel: da sind böse imperialistische Staaten, die im Einklang mit ihren Ölkonzernen usw. fremde Länder überfallen, um deren Rohstoffe zu plündern.

    Das passt ins 19. Jahrhundert, aber es macht als Erklärung für Kriege heutzutage aus einem ganz wichtigen Grund gar keinen Sinn: Krieg war überhaupt nicht nötig, um an die Rohstoffe zu kommen. Die BRD beispielsweise konnte Exportweltmeister werden, obwohl sie nur über wenige Rohstoffe verfügt und keine Kriege führte. Die Rohstoffe wurden uns gerne günstig verkauft, um im Gegenzug dafür hochwertige Produkte Made in Germany zu bekommen. Daran hatte sich selbst nach Kriegsbeginn erst mal nichts geändert.

    Die BRD war, anders gesagt, wie die EU längst auf gutem Weg in die multipolare Welt, insbesondere in ein auf der Grundlage friedlicher Kooperation sich allseitig entwickelndes Eurasien. Diese Art von Kooperation, von Lissabon über Duisburg bis Shanghai, hatte das Potenzial, alle Kriegsgefahr auf dem Kontinent zu bannen und damit die NATO überflüssig zu machen, wodurch auch die USA keinen Fuß mehr in der eurasischen Tür hätten.

    Rohstoffe sind wichtig, gerade für Deutschland, dessen Rohstoff(und Wohlstands-)quellen in Eurasien versiegen. Aber das ist aus meiner Sicht eher ein Kollateralschaden.

    Der Konflikt wurde um seiner selbst willen herbeigeführt, einzig um die NATO und damit die USA im Spiel zu halten, und deshalb ist er auch so schwer zu beenden. Die NATO ist das Problem, für das eine Lösung gefunden werden muss.

    1. Klar kommt man auch ohne Krieg an die Rohstoffe – allerdings zu anderen Preisen, weit unterhalb Weltmarktniveau.

      Unter Jelzin hatte sich die wertewestlichen Globalkonzerne extrem billigen Zugriff auf russische Resourcen vertraglich gesichert. Was innerhalb der russischen Gesellschaft oft als Ausverkauf bzw Ausbeutung betrachtet wurde und auch war. Unter Putin, dessen Amtsantritt im Wertewesten durchaus anfangs begrüßt worden war, hat die russische Regierung diesen Ausverkauf dadurch beendet, indem sie Exportsteuern einführte, die die Rohstoffpreise für in Russland abgebaute Rohstoffe dann in etwa auf Weltmarktniveau hoben.

      Ab exakt diesem Moment ist Putin im Wertewesten als Erzschurke angefeindet worden.

      Dieselben Akteure haben sich vertraglich bereits im großen Stil in der Ukraine eingekauft. Und würde die ganze Veranstaltung nach ihrem Gusto verlaufen, würden sie in Zukunft auch den Russen wieder diktieren, was die für ihre Rohstoffe bekämen. Nur läuft das Ganze eben nicht in die Richtung – weshalb Krieg hier Mittel der Wahl ist, den vorigen Zustand unter Jelzin wieder herzustellen und dafür zu sorgen, dass sich das garantiert nie wieder ändern wird.

      Sonst droht der Hegemon nämlich durch europäische oder chinesische Technik in Verbindung mit russischen Rohstoffen und einem Absatzmarkt von Lissabon bis Peking ins Hintertreffen zu geraten. Fand schon ein gewisser Halford Mackinder vor WK1 heraus und hat das in die bis heute dominierende aussenpolitische Doktrin der Anglo-Amerikaner formuliert.

      1. Hinzu kommt noch, dass Sie als Besitzer der Schürfrechte die Rohstoffe auch als Sicherheiten nutzen können, um abenteuerliche Kredithebel einzusetzen. Und es sind ja nicht zuletzt Finanzkonzerne, die versuchen bzw versucht haben, sich diese Pfründe zu sichern.

        1. Der westliche Zugriff auf die Rohstoffe der Ukraine war schon unter Janukowitsch eingetütet oder über die EU-Verträge vorbereitet.

          Die Gasfelder im Schwarzen Meer vor der Krim, als sehr reichhaltig eingeschätzt, sollten zum Beispiel gemeinsam von Firmen aus den USA, Rumänien und der Ukraine gefördert werden. Die Russen haben offensichtlich mitgespielt, so lange ihr Marinestützpunkt in Sewastopol gesichert war. Wenn die Sicherung der Rohstoffe für die ukrainischen Regierungen seit dem Maidan höchste Priorität hätte, hätte man gerade mit Blick auf die schon lange bestehenden Autonomiebestrebungen der Krimbevölkerung eher das Gespräch gesucht und Kompromisse zu finden versucht. Bei dem durch die Gasfelder zu erwartenden Wohlstandsgewinn wäre das auch sicher möglich gewesen.

          Das Gleiche gilt im Grunde für die beschriebenen Rohstoff-Schätze im Donbass: Wo viel Gewinn zu erwarten ist, lässt sich auch viel verteilen und die Situation befrieden, wenn man denn will..

          Also: wieso soll die ukrainische Regierung (stellvertretend für ihre Paten in den USA) 2014 einen Bürgerkrieg um Rohstoffe begonnen haben, auf die sie doch schon einen Zugriff hatte, den sie erst durch das vom Zaun Brechen dieses Bürgerkriegs absehbar in Gefahr brachte? Das macht keinen Sinn.

          Die alternative Antwort läge in der unsäglichen Dummheit der maßgeblichen Akteure. Da Regierungen Verantwortung tragen, halten sie sich in der Regel große Berater-Stäbe, die mit klugen Menschen besetzt werden. Deshalb halte ich das für wenig plausibel. Wie das aussieht, wenn solche Berater fehlen, kann man im EU-Parlament besichtigen.

          Was Russland angeht, da sehe ich dessen Rohstoffe für den Westen noch in weiter Ferne und dieser Krieg ist sicher keiner um die russischen Rohstoffe. Was die Neocons klar kommunizieren, ist, dass es ihnen um eine Schwächung der russischen Staatlichkeit geht. Am Liebsten wäre ihnen ein Zerfall der russischen Föderation wie in Jugoslawien, so dass viele kleinere Staaten entstehen, mit denen sich dann viel leichter Schlitten fahren lässt. Und erst dann, wenn so ein Zustand erreicht ist, denken sie über den Zugriff auf die russischen Rohstoffe nach.

          Was für eine grandiose Milchmädchenrechnung das alles ist, erkennt man schon daran, wie eng China und Russland zusammenarbeiten. Russland wirkt fast stabiler als vor Kriegsbeginn.

    2. Da muss ich dir widersprechen. Ich glaube auch nicht, dass Mearsheimer mit der Aussage: “Die NATO-Erweiterung ist jedoch Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielte, die Ukraine zu einem westlichen Bollwerk an der Grenze zu Russland zu machen.” recht hatte.

      So defensiv ist das Ganze nicht konstruiert. Vielmehr meinte man mit der Zwickmühle aus Krieg und Wirtschaftssanktionen, von deren Wirksamkeit man überzeugt war, den russischen Präsidenten stürzen und einen neuen westlich gesinnten Mann in Moskau an die Macht bringen zu können. Dieser wäre dann bei der Ausplünderung des Landes hilfreich und bereit, Russland zu “dekolonialisiern”. Dann hätte man billigen Zugriff auf die russischen Ressourcen gehabt.

      1. Ich meinte das auch anders und stimme dir auch zu. Mich erinnert das Ganze eher an “Teile und Herrsche”. Noch die Kolonialstaaten hatten so ihre Macht über ihre Kolonien abgesichert: das Schüren von Konflikten zwischen den Kolonisierten, wobei man gerne auch mal beide Seiten mit Waffren belieferte, um ihn am Köcheln zu halten.

        Hier konkret: die NATO-Osterweiterung und der Maidan hatten den Zweck, eine konfliktreiche Konstellation herbeizuführen, die eine starke militärische Schutzmacht wie die NATO und damit die USA-Präsenz in Europa notwendig macht, über die die aktuell in den USA herrschende Neocon-Fraktion Hegemonie über Europa ausübt. Wie gesagt: Krieg und Konflikt als Selbstzweck bzw. als Mittel, um Einigkeit und friedliche Kooperation in Eurasien (die die US-Militär-Präsenz überflüssig machen würden) zu verhindern. Eine rein destruktive und deshalb auch so teuflische, abscheuliche Strategie.

  21. “Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten sind nicht mehr die Wirtschaftsmacht, die sie einst waren.”

    Ihre Machtstellung haben die USA aufgrund eigenen Handelns verloren. Erstens haben sie gemeint, eine Dienstleistungsgesellschaft genüge ihnen und haben, auch um ihre Arbeitnehmerschaft zu disziplinieren, ihre Industrien nach China und Asien abwandern lassen. Damit haben sie China und Asien groß gemacht.

    Zweitens haben sie den Shareholder-Value-Kapitalismus inszeniert, der die kleinen Leute in Amerika heute derart belastet, dass die USA ihre alten industriepolitische Stärke auch nicht mehr zurück gewinnen können.

    Zwar konnten sie mit dem Ukrainekrieg die starken westeuropäischen Industrienationen von Russland trennen, haben damit aber eine neue Gemeinschaft im Osten des großen Kontinents zwischen China und Russland geschaffen. Ein Bündnis, das den USA viel gefährlicher ist.

    Gleichzeitig haben sie aber durch die Sanktionen gegen Russland die europäischen Wirtschaften geschwächt, die nun die größeren globalen Aufgaben, die ihnen zugewiesen werden, nicht mehr stemmen können. Die gesamten NATO Volkswirtschaften sind bei der Aufgabe, die Ukrainer mit Waffen zu versorgen, den Russen unterlegen.

    PS. Die Ukrainer haben zwischen 2015 und 2022 ihr Heer nahezu verdoppelt, obwohl sie schon damals ein Pleitestaat waren, der vom Westen alimentiert wurde und dessen Präsident Poroschenko vom US-Geldgeber nach Belieben über den Tisch gezogen wurde.

  22. Da die westliche Politik nicht auf einer demokratischen Willensbildung fußt, würde mich interessieren wieviel Leute entwickeln diese Kriegs-Pläne und sind die unmittelbaren Nutznießer dieser?
    Das Kapital, die Aktionäre, die NATO, die EU kann man nicht fassen das ist nicht konkret. Fakt ist die Völker gehen nicht von sich aus aufeinander los. Man muss die die Zwietracht säen habhaft werden. Sonst wird es nichts mit Frieden.

    1. Genau, alle westlichen politischen Entscheidungsträger, alle großen Firmen, die Oligarchen und die Hochfinanz samt ihren Adlaten und der Funktionselite der Politiker, also solche Leute wie Drosten oder auch Fauci, ganz viele Journalisten und eben alle die sich seit Corona für den Mainstream,, den es zu bekämpfen gilt, stark gemacht haben… alle alle wegsperren.
      Dann den Kapitalismus abschaffen, und diesen allen Religionen ihre Macht entziehen, alle Pfaffen und Prediger einsperren und die Gotteshäuser schleifen…
      Das ist die Vorbedingung zu, “WIE WOLLEN WIR LEBEN”!!!

  23. Im Ukrainekrieg geht es nicht um die Weltherrschaft der USA, sondern um gemeinsame Interessen von USA und Russland. In den Neunzigern ging man davon aus, dass der “Westen” die Kontrolle über Russland bekommen habe, und auch die Kontrolle über China früher oder später übernehmen werde. Zur Enttäuschung des globalen Kapitals kam es anders. Aber es bleibt dabei, das Globokapital wird immer daran arbeiten, die Weltherrschaft zu bekommen. Aber die Politik verläuft nicht deduktiv, sondern induktiv. Die Staaten handeln nach ihren Interessen und ihren hypothetischen Möglichkeiten, ohne ein übergeordnetes Ziel zu verfolgen, und die Konzerne versuchen daraus Kapital zu schlagen. So läuft das ab. Vielleicht dachte man in den USA daran, man könne Putin stürzen und den fast gescheiterten Staat Russland doch noch zerstören. Aber zuerst wollte man einfach die Ukraine. Aber das erwies sich schon schnell als schwieriger als angenommen. Es kam zu einem labilen Patt in der Ukraine. Und ich bin fast sicher, dass die Amerikaner verstanden haben, dass sie ihre Interessen nicht durchsetzen können, und dass man die Ukraine teilen muss. Da das faschistische System in der Ukraine ein stabiler Unruheherd war, musste es zum Krieg kommen. Ich gehe davon aus, dass die USA mit Russland ein informelles Abkommen zur Begrenzung des Krieges geschlossen haben, weil der Krieg im beiderseitigen Interesse liegt. Der Donbass würde ein Satellitenstaat Russlands oder angeschlossen. Die Ukraine käme in die Nato, und Europa würde mit Sanktionen Selbstmord begehen, denn es ist auf russische Energielieferungen angewiesen, während Sanktionen Russlands gegen die EU die einheimische Wirtschaft, die die importierten Güter selbst produzieren kann, vor Konkurrenz schützen würde, und ihre Energieprodukte würden die Russen auch anderswo los. Sowohl Russland als auch USA würden von einem wirtschaftlichen Zusammenbruch der EU profitieren und von einer derartigen Lösung der Ukrainekrise. Das habe ich in einem Kommentar am 18.2.22 geschrieben, und ich meine, dass der Kriegsverlauf das bestätigt, und dass der Krieg auf dieser Basis beendet wird, auch wenn die Swifties in den USA die Macht übernehmen, weil an ein jahrelanger oder gar jahrzehntelanger Krieg nicht durchzuhalten ist.
    Und noch was zu dem folgenden: “Nach dem Zweiten Weltkrieg standen sie noch für 45% der weltweiten Industrieproduktion, heute nur noch für maximal 27%”. Die Weltbevölkerung betrug im Jahr 1950 etwa 2,5 Milliarden Menschen und erreichte im Jahr 2022 8 Milliarden. 1950 hatten die USA 150,6 Millionen Einwohner und 2022 etwa 338,3 Millionen. Die Weltbevölkerung verdreifachte sich also, während die Einwohnerzahl der USA sich verdoppelte. Unter diesen Umständen musste der Anteil der USA an der weltweiten Industrieproduktion zurückgehen, und natürlich auch die Bedeutung. Damit will ich aber nicht einen wirtschaftlichen Abstieg der USA bestreiten.

    1. Der Ausdruck “Patt” ist Nato-Propaganda, die ein Kräftegleichgewicht suggeriert. In der Ukraine gab es nie ein Patt. Ein vorteilhafter Abnützungskrieg bedeutet, dass das Material und Personal (inklusive Nachschub) der gegnerischen Seite schneller und/oder stärker verschlissen wird als das eigene.

      Der lange Zeit relativ starre Frontverlauf wird dann aufbrechen wenn die eine Seite bereits so stark verschlissen ist, dass sie dem gegnerischen Druck nicht mehr standhalten kann. Und genau da befinden wir uns nun seit einigen Wochen wenn nicht gar Monaten.

      In der Zeit davor befanden wir uns keineswegs in einem “Patt” (Ausdruck aus dem Schach wenn der Spieler der am Zug ist nicht ziehen kann. Die Partie ist dann remis.). Sondern das gegenseitige Verschleissen war die ganze Zeit in Arbeit, aber noch auf keiner Seite soweit fortgeschritten, dass der Gegner die Frontlinie nicht mehr halten konnte.

  24. Patrik Baab gehört ganz sicher zu den besten deutschsprachigen Journalisten die über den Krieg zwischen Nato und Russland schreiben.

    Die Verlustzahlen die er angibt, liegen meiner Einschätzung nach im Bereich des “Gesicherten”. Sie dürften in der Realität ein ganzes Stück höher sein.

    Auf russischer Seite muss man genau hinschauen was gezählt wird und was nicht. Zu den gefallenen Angehörigen der Armee kommen die der privaten Militärdienstleister, die der Milizen (falls das hier der richtige Ausdruck ist) des Donbass und möglicherweise sind auch tschetschenische und vergleichbare Einheiten in der russischen Zählung nicht enthalten. Ich vermute mal dass sich die Gesamtzahl der Toten auf russischer Seite auf die 150.000 zubewegt. Aber das ist natürlich keine zitierfähige Schätzung.

    Für die restukrainische Seite gibt es die Zahlen des russischen Verteidigungsministeriums die (Tote und Verwundete zusammen) sich auf die 800.000 zubewegen. Normalerweise geht man davon aus, dass die Verlustzahlen des Kriegsgegners übertrieben werden und dass auf einen Toten etwa drei Verwundete kommen. Im Krieg in der Ukraine ist es jedoch wie Andrey Martyanov und andere immer wieder betonen so, dass die Zahlen des russische Verteidigungsministerium extrem konservativ sind, will heißen dass nur die restukrainischen Opfer berücksichtigt werden, die die russische Seite auch tatsächlich physisch zählen kann und “Hear-say” nicht berücksichtigt wird. Die laut restukrainischen Angaben rund 600 Toten (plus Verwundete) beim jüngsten Angriff auf das Nato-Ausbildungszentrum in Poltava beispielsweise sind in den Zahlen des russische Verteidigungsministerium nicht enthalten.

    Das Verhältnis zwischen Toten und Verwundeten auf restukrainischer Seite dürfte in etwa bei eins zu eins liegen. Dafür sorgt nicht nur die enorme Feuerkraft der russischen Armee sondern auch die verwundetenfeindliche Organisation des restukrainischen Militärs aufgrund derer viele Verwundete sterben (oder liegen und sterben gelassen werden) die in einer gut organisierten Armee wie beispielsweise der russische überleben würden.

    Andrey Martyanov empfiehlt als Faustformel zum Abschätzen von Toten und Verwundeten auf restukrainischer Seite, die Zahlen des russischen Verteidigungsministeriums zu vervierfachen und halb-halb auf Tote und Verwundete aufzuteilen, was bedeutet dass sich sowohl die Zahl der Toten wie auch die Zahl der Verwundeten auf 1.500.000 zubewegen.

    Die Zahlen die die restukrainische “Regierung” und Ihr “Präsident” verbreiten sind dagegen nicht geeignet um sie in ernsthafte Abschätzungen einfliessen zu lassen.

    Das Ausmaß der vom Westblock initiierten und beständig befeuerten Tragödie in der Ukraine dürfte deutlich größer sein als es bislang den Anschein hat.

  25. Die Leichenzählerei geht mir fast noch mehr auf die Ketten, als alles andere, auch wenn ich Baabs Exkursion in diese Abteilung “passieren” lassen habe.

    Es gibt eine Flut von Zeugnissen und Berichten aus dem restukrainischen Armeekorps, die klar stellen, daß – statistisch gefaßt – die gesamte Armee, die 2022 den Kampf gegen die russische Invasion aufgenommen hat, vernichtet ist, zuzüglich 100 Tausender Reservisten und Rekruten, von denen es episodisch hieß, sie “überlebten” im Durchschnitt allenfalls 14 Tage an der Front.
    Wer unbedingt noch mehr “erfahren” will, kann ja die Angaben der restukrainischen Gesundheitsbehörden über die Anzahl der Amputationen “zu Rate” ziehen, die es gibt, weil Prothesen und prothetische Versorgungen von der NATO als “milde Gabe” einverlangt werden.

    Zugleich ist belegt, und könnte jedem Beobachter “im Westen” bekannt sein, daß der russische Angreifer sich außerordentlicher Rücksicht auf die restukrainische Zivilbevölkerung befleißigt, wenn man jeden beliebigen anderen “modernen Krieg” seit dem WK2 zum Maßstab nimmt, so lange “strategische Eingriffe” vom Kaliber “Grenada” oder der eine oder andere “Eingriff” französischer Truppen in Westafrika außer Betracht fallen.

    Mehr braucht es nun wirklich nicht, um apodiktisch sagen zu können:
    Dies ist von ukrainischer Seite in keiner Weise ein nationaler (bürgerlich kapitalistischer) Krieg
    Andernfalls hätte es spätestens zur Jahreswende 22/23 eine bedingte ukrainische Kapitulation gegeben, also zu der Zeit, als CIA-Chef William Burns und CJCS Milley ein westliches Angebot zum Waffenstillstand angemahnt hatten.

    Stattdessen haben wir nun die groteske Lage, daß EU-Kommission, IWF und NATO-Rat von der Ukraine zugleich Bedienung der Kriegskredite, “Reformen” und Verbesserungen der “wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit” nebst Fortsetzung eines Krieges einverlangen, der das Personal dafür monatlich in dreistelliger Höhe dezimiert.
    Rein assoziativ fällt mir dazu das Bekenntnis des Komanche-Aufstandsführers “Geronimo” ein, der, nachdem er sich mit den Überbleibseln seiner Stammesabteilung ungeschlagen in Gefangenschaft begeben hat, die Frage, warum so entschieden wurde, so beantwortet hat:
    Unser Stamm hatte nur noch 17 Frauen, und alle von ihnen waren unterernährt und mehr oder weniger krank.
    Das war ein archaischer Krieg der Komanche um den Erhalt ihrer Daseins- und Lebensweise.
    War die “Daseins- und Lebensweise” der Ukrainer vor dem Krieg eine andere, als die der Russen jenseits der Grenze?
    Nein, war sie nicht, im Gegenteil, die Verhältnisse ähnelten sich auf schier groteske Weise.

    Mir wird oftmals vorgehalten, ich sei ein alter, kranker Menschenhasser.
    Ja, ich bin ziemlich alt, obwohl mental jünger, als die meisten von euch, ich bin auch krank, und ich hasse “Menschen” mit einer Flut bester Gründe!

    1. ich halt auch nix von der Leichenzählerei.
      Kann ja kein Mensch nachprüfen was da stimmt, und ist total viel Propaganda dabei.
      Die ukr Verluste sind bestimmt horrend, sonst würden sie nicht so ein Geheimnis draus machen, aber gleichzeitig so drastische Rekrutierungsmaßnahmen ergreifen.
      dazu passend auch dass tote als vermisst geführt werden, weil der Staat dann die Hinterbliebenenrente spart.

      kleine Korrektur: Geronimo war Apache

      1. Ja, das war eine Übertragung von Quanah Parker, der freilich ein ganz anderes “Modell” gewesen ist.
        Aber eines, das zu studieren immens lohnend sein kann, wozu man allerdings in “Originalquellen” einsteigen muß, die natürlich übersetzte Zeitzeugnisse sind und in sicher beträchtlichem, nicht klar zu identifizierendem Umfang mythologisch.
        Doch JUST auf die mythologischen Elemente um die gesicherten Tat-Sachen herum sind das, woraus zu lernen ist.
        Just saying.

  26. @Bekannt:
    “Stattdessen haben wir nun die groteske Lage, daß EU-Kommission, IWF und NATO-Rat von der Ukraine zugleich Bedienung der Kriegskredite, “Reformen” und Verbesserungen der “wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit” nebst Fortsetzung eines Krieges einverlangen, der das Personal dafür monatlich in dreistelliger Höhe dezimiert.”

    Das ist eine scharfe Analyse, Tom_Gard. Im Ernst. Wenn sich deine misanthropischen Eruptionen jetzt auch noch gegen die USA richten würden statt gegen allerlei Autoren und Foristen, wären deine Einlassungen sogar genießbar.

  27. “Das ist eine scharfe Analyse”

    Ist es nicht, Pfaffe! Es ist methaphorische Zusammenfassung einer Erscheinungsform, deren Beredtheit in dem liegen sollte, was daneben gesagt war.

    Weil das nicht verstanden wird:
    Die Leichenfledderei des Opferzählens mit dem impliziten Argument, “das lohnt doch nicht”, “das ist es (doch) nicht wert“, die beteiligt sich am Kriegsregime der Öffentlichkeit. Einfach deshalb, weil die “Antwort” institutionell fest steht: “Doch, lohnt sich sehr wohl”.
    Und die Replik ist dann gleichsam zwingend vorbereitet:
    “Ja, für die Amerikaner vielleicht, aber für ‘uns’??”
    Freilich ohne die Beteiligung zu “wollen”, wenn der Wille halt pfäffisch ist, aber in der überwiegenden Anzahl der Fälle wissentlich, nämlich berechnend.
    Wie dem Artikel von Baab deutlich zu entnehmen.

  28. Moment mal:

    >>Die Welle der Gewalt auf dem Maidan, der gewaltsame Umsturz und marodierende ultranationalistische und rechtsextremistische Horden in der gesamten Ukraine führten dazu, dass die russischstämmige Bevölkerung in der Ostukraine zusammen mit der örtlichen Polizei und übergelaufenen ukrainischen Soldaten Selbstverteidigungs-Milizen aufbaute und eigene staatliche Strukturen schuf. <<

    Leider agiert der putinsche Macht- und Gewaltorgasmus inzwischen noch mal deutlich marodierender, ultranationalistischer und rechtsextremer und das auch durchaus als Horde, die derzeit oder seit einigen Jahren in die Ukraine einfällt. In Anbetracht derart einseitiger Vorverurteilungen zu Ungunsten der Ukraine entwertet sich der ansonsten recht gut geratene Artikel, was in Anbetracht seiner Seltenheit im Biotop jammerschade erscheint.

    Mein Vorschlag wäre daher , dass Sie diesen putinistischen Propagandaschrott nochmals überarbeiten und dem aufmerksamen Publikum in einer propagandabereinigten Version nochmals vorlegen. Selbst als Putinist sollten Sie dazu in der Lage sein, denn sonst kommen wir in dieser Frage vielleicht niemals zu einem versöhnlichen Kompromiss.

  29. Unsere grösste Aufgabe in nächster Zeit wird sein: Wie können wir Demokratie und Rechtstaatlichkeit beim Zusammenbruch des Wertewestens in die Zukunft retten?

  30. Ich habe selten so viele Propaganda Müll auf ein mal gelesen.
    Zunächst die Grundlüge: 2014 war kein Bürgerkrieg in der Ukraine, schliesslich laut OSZE Berichten, bereits im April 2014 die russischen Einheiten dort im Kampf angegiert waren. So könnte man jeden Stichwort von Herrn Baab hier mit entsprechenden und internationalen Berichten der OSZE oder der UNO, ausheben.

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