Friedenspräsident ade: Trump und die Sequenzierung des Dritten Weltkriegs

Donald Trump will Friedenstaube fangen.
Quelle: Dieses Bild wurde mittels KI entwickelt.

Spätestens nach dem Angriff auf den Iran sollte jedem klar sein, dass Trump definitiv kein Friedenspräsident ist. Um seine Absichten zu verstehen, lohnt sich ein Blick in ein US-Strategiepapier: Demnach sollen die europäischen NATO-Mitglieder Russland im Ukraine-Krieg binden, damit die USA sich auf einen Krieg mit China vorbereiten können.

„Vielleicht tue ich es. Vielleicht tue ich es aber auch nicht. Ich meine, niemand weiß, was ich tun werde.“

Mir diesen  für ihn typischen Worten ließ US-Präsident Donald Trump die Welt am 18. Juni zunächst im Unklaren darüber, ob die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingreifen werden. Wenige Tage später stellte Trump mit dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen endgültig klar, dass er trotz aller vollmundigen Ankündigungen im Wahlkampf nicht als „Friedenspräsident“ in die Geschichte eingehen wird. Durch diesen Militärschlag hat der US-Präsident auch seine eigene MAGA-Wählerbasis deutlich verärgert. Doch genaugenommen hätte man ohnehin nie damit rechnen sollen, dass sich Trump für den Frieden einsetzt, insbesondere, wenn dieser seinen „Deals“ abträglich sein sollte.

Mittlerweile geht auch so gut wie niemand mehr davon aus, dass Trump seine Entscheidung zum Angriff auf den Iran „spontan“ oder aus einer seiner scheinbar irrationalen, willkürlichen Launen heraus getroffen hat. Trump ist zwar bekannt dafür, seine Meinung innerhalb von Tagen (manchmal auch innerhalb von Stunden oder sogar im selben Satz) zu ändern, sodass die Medien mit der Berichterstattung kaum hinterherkommen. Doch wie immer empfiehlt es sich auch in diesem Fall, zwischen Getöse und den Signalen im Hintergrund zu unterscheiden.

Mittlerweile hat Trump auch verkündet, dass er Russland die Pistole auf die Brust setzen will: Sollte innerhalb von 50 Tagen kein „Deal“  bzw. kein Friedensabkommen mit der Ukraine zustande kommen, werde man Strafzölle gegen Russlands Handelspartner verhängen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte nannte in diesem Zusammenhang später explizit die BRICS-Staaten China, Indien und Brasilien. Mittlerweile hat Trump die Frist noch einmal auf zehn Tage verkürzt.

Der Sündenbock für die Massen: Pete Hegseth

Trump kündigte außerdem an, nun doch Waffen an die Ukraine liefern zu wollen. Angeblich aus dem Grund, dass seine Geduld mit Putin „am Ende sei“. Jetzt sollen also die USA und auch EU-Staaten Patriot-Systeme an die Ukraine liefern, wobei es wieder Streit gibt, wer wie viel liefert, da die Bestände erschöpft seien. Zahlen sollen natürlich dir Europäer.

Mit Trumps „Kehrtwende“, die letztendlich auch nur darin bestand, dass er die von seinem Vorgänger Joe Biden genehmigten Waffenlieferungen lediglich weiterlaufen lies, ist der vorläufige „Waffenstopp“ mittlerweile außer Kraft gesetzt. Für diesen soll laut einem Bericht von CNN jedoch ohnehin nur Verteidigungsminister Pete Hegseth (der Mann mit den interessanten Tattoos) verantwortlich sein, der diesen angeblich ohne Absprache mit Trump und Konsorten veranlasst habe, was  die „oft planlose Politik innerhalb von Trumps Administration unterstreiche“. CNN versucht sich an dieser Stelle wieder einmal in  einem interessanten Framing. Dass dies planlos geschehen sein soll, ist allerdings mehr als fragwürdig.

Ebenso sind die letzten Vereinbarungen zu Waffenlieferungen keine wirklich großen Neuigkeiten: Bereits im Mai zeigte sich, dass Trump zwar keine Waffen an die Ukraine liefern wollte (da ihm dies zu teuer sei). Allerdings hatte er kein Problem damit, dass die europäischen NATO-Mitglieder US-amerikanische Waffen in die Ukraine exportieren. Dies konnte man freilich nur feststellen, wenn man die Nachrichten jenseits der groß aufgemachten Trumpschen „Skandale“ genauer betrachtete.

Laut einem Bericht der New York Times aus dem Mai hatte Washington zu jener Zeit grünes Licht dafür gegeben, dass Deutschland 100 Patriot-Luftabwehrraketen und 125 Langstreckenraketen aus US-amerikanischer Produktion an die Ukraine liefert. Hintergrund dessen ist, dass es auch in den USA  Ausfuhrbestimmungen für den Re-Export von Waffensystemen in Drittländer gibt. Die Zusage von Washington erfolgte ausgerechnet zu jener Zeit, als Russland angesichts des „Tag des Sieges“ und des Gedenkens an den Sieg über Hitler-Deutschland eine 72-stündige Waffenruhe verkündet hatte. Für einen „Friedenspräsidenten“, der den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden wollte, spricht ein solches Verhalten wahrlich nicht.

Außerdem gibt es nun Diskussionen, ob die USA direkt Langstreckenwaffen an die Ukraine liefern wollen, was Trump natürlich erst einmal dementierte. Um es kurz zu fassen: Mittlerweile ist die Diskussion fast genau an dem Punkt angelangt, an dem sie sich bereits unter Trumps Vorgänger Joe Biden befand.

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Trump und Biden?

Trumps imperialistische Absichten zeichneten sich zwar schon zu Beginn seiner zweiten Amtszeit ab. Sei es seine Inanspruchnahme von Kanada, von Grönland (aufgrund der neuen strategischen Bedeutung der Arktis)  oder die Tatsache, dass er den Panamakanal zum Staatseigentum der USA erklärte und die dortigen Häfen nach der Verdrängung eines in Hongkong ansässigen Unternehmens durch BlackRock aufkaufen ließ.

Doch auch in Bezug auf seine erste Amtszeit kann man sich genauso gut fragen, was eigentlich der Unterschied zu Joe Biden gewesen ist. Nun ja, Biden

  1. hat Russland sanktioniert und erfolgreich gegen Nord Stream agitiert (letzteres auch erfolgreich).
  2. ist (mit Hilfe des US-Stellvertreters Israel) gegen den Iran vorgegangen.
  3. und führte einen Handelskrieg gegen China.

In seiner ersten Amtszeit hatte Trump hingegen:

  1. Russland sanktioniert und gegen Nord Stream agitiert.
  2. ist militärisch gegen den Iran vorgegangen (man denke nur an die Ermordung Suleimanis).
  3. den Handelskrieg gegen China entfacht.

So gesehen, bestand außenpolitisch bisher kein großer Unterschied zwischen Trump und Biden. Beide Präsidenten zeichneten sich dadurch aus, dass sie den hegemonialen Status der USA angesichts einer neuen Weltordnung, die multipolar geprägt ist, verteidigen wollten. Der „Showmaster“ Donald Trump hat sich durch diverse „Deals“ in Nahost und viel Inszenierung nur wesentlich besser verkauft. Begleitet wird das Ganze natürlich immer von viel Getöse, sodass die Medien mit einer realistischen Einordnung kaum hinterherkommen. Trumps ehemaliger Berater Steve Bannon bezeichnete diese Strategie bekanntlich einmal als: „Flood the zone with  shit“.

Ein aufschlussreiches Strategiepapier: China first, Russia second

Wenn man allerdings noch etwas weiter zurückgeht, stellt man fest, dass Trumps scheinbar irrationale Politik durchaus einen langfristigen Plan verfolgt. Hierzu lohnt sich die Lektüre des Strategiepapiers „Strategic Sequencing, revisited“ der Denkfabrik „The Marathon Initiative“ aus dem Oktober 2024. In diesem wird gleich zu Beginn offen dargelegt, dass die größte Befürchtung der USA darin besteht, in einen gleichzeitigen Krieg zwischen China, Russland und dem Iran verwickelt zu werden. Um dies zu vermeiden, wird im Papier eine „Strategie der Sequenzierung“, also gewissermaßen eine „Salami-Taktik“ empfohlen. Diese zielt darauf ab, „Russland in der Ukraine eine strategische Niederlage zuzufügen, und zwar schneller als China bereit ist, gegen Taiwan vorzugehen“. Damit dies funktioniert, müsse man das „derzeitige Zeitfenster klug nutzen“. Im Wesentlichen werden im Strategiepapier vier Ziele formuliert:

  1. Die Ukraine soll einen Vorteil auf dem Schlachtfeld zu erlangen, um den Krieg
    diplomatisch zu günstigen Bedingungen zu beenden.
  2. Es soll ein „osteuropäischer Schutzwall“ mit der Ukraine als Basis aufgebaut werden, damit sich die USA auf den indopazifischen Raum konzentrieren können.
  3. Weiterhin ist eine effektivere „Arbeitsteilung“ vorgesehen, bei der die Verbündeten den Großteil der konventionellen Abschreckung im europäischen Raum bereitstellen, damit sich die USA auf den indopazifischen Raum konzentrieren können.
  4. Die industrielle Basis der USA sowie der verbündeten Staaten soll reformiert werden, um sich auf eine Konfrontation mit China, Russland und dem Iran vorzubereiten.

Nach der Lektüre des Papiers sollte einem schnell klar sein, dass die USA bereits dabei sind, die wichtigsten Punkte umzusetzen. Dass Trumps vollmundige Ankündigung, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu beenden, von Anfang an nichts als eine Lüge war, wird ebenfalls klar.

Idealerweise soll Russland im Ukraine-Krieg zwar eine strategische Niederlage hinzugefügt werden, doch der US-amerikanische geopolitische Analyst Brian Berletic geht zum Beispiel davon aus, dass ein „Pausieren“ oder vorläufiges „Einfrieren“ des Konflikts in der Ukraine, die ohnehin nur ein Werkzeug der USA ist, um Russland zu binden, ebenfalls vom Vorteil für die Vereinigten Staaten wäre, da Washington sich so verstärkt auf den Konflikt zwischen China und Taiwan konzentrieren könne.

Genaugenommen zeichnete sich diese Strategie bereits während des Wahlkampfs ab, als Trumps Verbündeter J.D.Vance ankündigte, weniger Waffen an die Ukraine liefern zu wollen. Vances Begründung, dass dieser Schritt erfolgen solle, da die USA Taiwan eine höhere Priorität einräumen, ging im Jubel der MAGA-Anhängerschaft (die sich mittlerweile vermutlich verwundert die Augen reiben) freilich unter.

Dass die europäischen NATO-Staaten nun auch US-amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine bezahlen sollen, passt ebenso ins Bild wie das Fünf-Prozent-Ziel der NATO oder die massive Aufrüstung der USA und insbesondere ihrer Verbündeten.

Der letzte Punkt dürfte sich allerdings nicht nur auf die  militärische Aufrüstung, sondern vor allem auf die Produktion von Mikrochips in Taiwan beziehen, die vor allem bei Spezial-Anwendungen einen Großteil der globalen Produktion ausmacht und die für moderne Technologien  (auch im Militär) unerlässlich sind. An dieser Stelle wundert einen auch nicht, dass Trump die Chipproduktion in die USA zurückholen will und den Hersteller TSMC (wie bereits Biden) verpflichtete, mehr Fabriken in den USA zu bauen.

Trumps Männer im Hintergrund

Wie bereits erwähnt, stehen vor allem Leute wie  Pete Hegseth oder auch der republikanische Falke Lindsey Graham im medialen Fokus. Doch eine Betrachtung von Trumps Leuten in der zweiten Reihe ist wesentlich aufschlussreicher, um dessen langfristige Strategie zu verstehen. Werfen wir also mal einen Blick auf den Autor des genannten Strategiepapiers, A. Wess Mitchell.

Dieser war bereits von 2017 bis 2019 essentieller Bestandteil der ersten Trump-Administration und als stellvertretender Minister für europäische und eurasische Angelegenheiten im Außenministerium tätig. In dieser Funktion spielte er eine entscheidende Rolle bei Europa-Strategie der USA, insbesondere mit Blick auf die globale Konkurrenz durch China und Russland. Mitchell plädierte bereits zu jener Zeit für eine stärkere westeuropäische Lastenteilung und monierte, dass die westeuropäischen US-Verbündeten „den strategischen Wettbewerb nicht ernst nehmen“ und weiterhin Handelsbeziehungen zu China und Russland unterhielten.

Er sprach sich zudem für eine Erhöhung des NATO-Budgets für alle Mitgliedsstaaten, den Kauf von US-Flüssiggas durch Europa und erleichterte Zölle für US-Importe in die EU aus. 2019 trat er aus privaten Gründen von seinem Posten zurück. Nach einem kurzen Intermezzo bei einer NATO-Kommission gründete er zusammen mit Elbridge Colby  eben jenen berüchtigten Think Tank „The Marathon Intitiative“.

Ein Blick auf den Lebenslauf seines Kollegen Colby ist ebenfalls erhellend: Dieser war von 2017 bis 2018 im Bereich Strategie und Streitkräfteentwicklung als „Deputy Assistant Secretary“ des Verteidigungsministeriums tätig und spielte bei der Entwicklung der Nationalen Verteidigungsstrategie der USA von 2018, die unter anderem den Fokus der US-Außenpolitik auf China verlagerte, eine Schlüsselrolle. Im Dezember 2024 wurde Colby von Trump dann zum Unterstaatssekretär für Verteidigungspolitik ernannt.

Politisch ist Colby vor allem als Falke bekannt, der China für die größte Bedrohung der USA hält. Laut Colby sollte sich die USA daher also vor alle darauf fokussieren, ihre militärischen Ressourcen nach Asien verlagern, um eine drohende Übernahme Taiwans durch China zu verhindern. Aufgrund jener neuen Ausrichtung sollte auch die Militärhilfe für die Ukraine verringert werden. Er plädierte bereits frühzeitig dafür, sich aus „regionalen Konflikten“ wie Afghanistan oder dem Irak zurückzuziehen, um sich stattdessen auf die Konkurrenz durch revisionistische Großmächte wie China und Russland konzentrieren zu können.

Im Mai 2025 schaffte es Colby kurz in die Schlagzeilen, als er verkündete, die Vereinigten Staaten wünschen, dass sich die britischen Streitkräfte weniger auf den Indopazifik und mehr auf den euro-atlantischen Raum konzentrieren sollten, da sie dort eher gebraucht werden. Er äußerte sich in diesem Zusammenhang auch  besorgt darüber, dass das Vereinigte Königreich die HMS Prince of Wales in den Indopazifik entsendet hatte.

Interessanterweise scheint Colby allerdings kein Freund der US-Militärpräsenz im Nahen Osten zu sein. Entsprechende Überlegungen finden sich auch im Strategiepapier seines Kollegen Mitchells, in dem es heißt:

„Eine dritte Option, die in einigen Kreisen diskutiert wird, wäre der Versuch, das Mehrfronten-Dilemma durch einen Militärschlag gegen den Iran zu entschärfen. Die Idee wäre, gegen den schwächsten von Amerikas großen Gegnern entschlossen vorzugehen und so den Druck auf einen gefährdeten Verbündeten (Israel) zu mindern und Bandbreite für andere Schauplätze freizumachen. Das offensichtliche Problem ist, dass ein solcher Schritt wahrscheinlich nach hinten losgehen würde, mit potenziell katastrophalen Folgen. Der moderne Iran ist nicht der Irak der 1990er Jahre; er ist eine Beinahe-Atommacht, die durch Pseudo-Bündnisse sowohl mit China als auch mit Russland verbunden ist. Ein Angriff auf den Iran könnte einen umfassenderen Krieg im Nahen Osten auslösen, der auf unvorhersehbare Weise eskalieren und die Vereinigten Staaten dazu zwingen könnte, erschreckende militärische Ressourcen aus dem europäischen und indopazifischen Raum umzuleiten.“

Mit dieser Position machte Colby sich im Pentagon allerdings nicht nur Freunde. Mittlerweile ist auch offensichtlich, dass die beiden Gründer der „Marathon Intiative“ sich in diesem Punkt auch nicht gegen die antiiranischen Falken in Washington durchsetzen konnten.

An dieser Stelle noch eine Anmerkung am Rande: Überlegungen, welche Vorteile es hätte, Israel die „Drecksarbeit“ (Zitat Friedrich Merz) machen zu lassen, oder als US-Hegemon selbst anzugreifen, finden sich übrigens bereits in früheren Strategiepapieren über den Iran.

Der Versuch der Spaltung

Letztendlich stellt jene Strategie aber auch nur eine Ergänzung zur neuen Ausrichtung des US-Militärs dar, welches verstärkt auf MDO-Konzepte (Multi-Domain Operations) setzt. Ziel dieser erweiterten Kriegsführung ist es, in einem Konflikt mit mehreren gleichwertigen Gegnern in mehreren Domänen (Land, Luft, See, Cyberraum, Weltall) gleichzeitig operieren zu können und idealerweise zu dominieren. Bei der Entscheidungsfindung soll natürlich – wie könnte es auch anders sein – KI zum Einsatz kommen.

Ironischerweise könnte man sogar sagen, dass Trump sich nun (ausgerechnet!) auf seinen Vorgänger Obama bezieht, unter dem die Risiken eines Krieges gegen China bereits diskutiert wurden.

Allerdings könnte man sogar noch weiter zurückgehen und davon ausgehen, dass Trump sich auch an Richard Nixon und Henry Kissinger orientiert und versucht, das enge Bündnis zwischen Russland und China zu spalten. Beide Länder sehen ihre Partnerschaft in der zunehmend multipolaren Welt, welche Washington ein Dorn im Auge ist, als Gegenpol zur westlichen, US-dominierten Weltordnung. Sollte es den USA gelingen, Russland aus der Partnerschaft und sanktionsbedingten Abhängigkeit von der Volksrepublik zu lösen, könnten sie sich voll auf China konzentrieren.

Doch China scheint dieses Spiel bereits durchschaut zu haben und erklärte jüngst auf einem Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas, dass man kein Interesse an einer Niederlage Russlands in der Ukraine habe. Sollte Russland verlieren, so Chinas Außenminister Wang Yi, würden sich die USA „voll auf die Rivalität mit China konzentrieren“.

Eines steht jedenfalls fest: Mit Blick auf derartige Berater sollte einen an Trumps Außenpolitik nichts mehr wundern.

Mitunter wird aber auch das „beste“ Strategiepapier von der Realität eingeholt. Dass Trump nun Russland mit seinem Ultimatum und der Erpressung durch Sekundärsanktionen die Pistole auf die Brust setzt, dürfte vor allem daran liegen, dass Moskau sich bisher nicht auf einen Waffenstillstand oder ein Abkommen einließ – unter anderem mit der Begründung, dies würde nur dazu dienen, Kiew in der Zwischenzeit weiter aufzurüsten. Hinzu kommt, dass Russland an der Front langsame, aber stetige Fortschritte macht. Entscheidend dürfte aber vor allem die Tatsache sein, dass die Rüstungsindustrie des Westens, vor allem die europäische, aber auch jene in den USA, offenbar nicht mit dem Bedarf der Ukraine und der Produktion Russlands mithalten kann.

Daher drängt Trump aufgrund des schwindenden Zeitfensters offenbar darauf, dass sowohl die USA als auch Europa ihre Rüstungsproduktion in kürzester Zeit massiv hochfahren müssen. Ein Abweichen von der ursprünglichen Strategie scheint also nicht in Sicht zu sein. Angesichts dessen stellt sich nicht einmal mehr die Frage, ob es zu einem Krieg im Indopazifik kommt. Die Frage ist vielmehr wann…

Die letzten Medienberichte über die Ausweitung der Militärmanöver in Taiwan, die extensiv gesteigerte Drohnenproduktion vor Ort (die wohl nicht nur ausschließlich dem Export dient), das angekündigte (mittlerweile allerdings abgesagte) Treffen von Taiwans Verteidigungsminister mit Hegseth und Colby oder auch der jüngste Besuch des Ministerpräsidenten der Philippinen (einem der engsten US-Verbündeten in der Region), bei dem Trump verkündete, dass die USA und die Philippinen künftig enger militärisch zusammenarbeiten werden,  lassen jedenfalls nichts Gutes erahnen.

Letzte Hoffnung Querfront – oder doch eine Graswurzelbewegung made in China?

Es scheint also egal zu sein, ob es um Russland, China oder den Iran geht: Die USA sind auch unter Trump weiterhin bestrebt, angesichts des erstarkenden Globalen Südens ihren Status als Hegemonialmacht aufrechterhalten zu wollen und setzen dabei auf militärische Mittel.

Allerdings ist nicht alles vergebens: Da wäre zum Beispiel zum einem die Tatsache, dass die Aufrüstung des Westens doch nicht so schnell vorangeht wie geplant. Zum anderen könnten die USA vielleicht auch bemerken, dass sich die industrielle Basis nicht von heute auf morgen in das eigene Land zurückholen lässt und die Folgen einer Eskalation mit China für die USA womöglich größer sind als für alle anderen Beteiligten, was einen Krieg zumindest verzögern würde. Die größte Hoffnung auf Frieden für den Rest der Welt besteht jedoch darin, dass die USA an ihren eignen inneren Widersprüchen zerbrechen – und dies ist derzeit nicht mehr so unwahrscheinlich.

Die MAGA-Wählerbasis war bekanntlich alles andere als begeistert über Trumps Militärschlag gegen den Iran. Wie bereits an anderer Stelle von Overton berichtet, ist Trumps ehemalige Wählerbasis am Kochen. Das Interview des (einstigen?) Trump-Unterstützers Tucker Carlson mit dem republikanischen US-Senator Ted Cruz, der für einen Regime Change im Iran plädierte und dabei noch nicht einmal weiß, wie viele Einwohner das Land hat, ist mittlerweile fast schon legendär.

Auch Steve Bannon, Trumps ehemaliger Berater, erklärte, ein Militäreinsatz im Iran werde die USA „zerreißen“. Die Rechtsaußen-Politikerin Marjorie Taylor Greene gab zum Besten, das all jene, die an den Sinn solcher Kriege glaubten, „gehirngewaschen seinen“, was ihr Kopfschütteln von linken Satirikern einbrachte – da diese nicht wussten, an welcher Stelle sie ihr widersprechen sollen. Dass sich MAGA-Leute nun teilweise anhören wie der „linke“ Bernie Sanders, ist durchaus eine erstaunliche Entwicklung.

Kommt es nun zu einer Querfront in den USA? Dies ist weiterhin extrem unwahrscheinlich, dafür sind die innenpolitischen Widersprüche im Land dann doch zu groß. Dazu muss es allerdings auch gar nicht kommen. Es wäre (zumindest für den Rest der Welt) bereits ausreichend, wenn der Druck auf die US-Regierung von allen Seiten steigt und sich diese irgendwann gezwungen sieht, sich mehr um den innenpolitischen Zerfall der Vereinigten Staaten zu kümmern, anstatt sich als Weltpolizist aufzuführen.

An dieser Stelle mag für den Leser vielleicht eine persönliche Anekdote des Autors hilfreich sein. Vor den letzten US-Wahlen meinte ein alter Bekannter zu mir: „Außenpolitisch mag man Trumps erste Amtszeit gemischt sehen. Vielleicht war sie gar nicht so schlecht.  Und innenpolitisch…Nun ja, innenpolitisch hat Amerika wesentlich Schlimmeres verdient.“

Ob damals nur der Zynismus aus ihm sprach oder doch etwa der reichlich genossene Wodka, lässt sich wohl nicht mehr zweifelsfrei klären.

Allerdings scheinen entsprechende Betrachtungen mittlerweile auch von anderen geteilt zu werden und haben bereits ihren Weg in die heutigen geopolitischen Analysen fernab des Atlantiks gefunden. So wird in einem Artikel der South China Morning Post festgestellt, dass die durch Trumps Migrationspolitik verursachten jüngsten Unruhen in Los Angeles angesichts der anstehenden Zwischenwahlen durchaus ein Risiko darstellen könnten.

Mit Blick auf die Proteste in Hongkong 2019, die von der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi als „wunderschöner Anblick“ bezeichnet wurden, ist diese verbale Retourkutsche Chinas zwar nicht verwunderlich. Allerdings wird mit Blick auf die Proteste gegen Trumps Migrationspolitik auch Zhao Kejin, Professor für Internationale Beziehungen an der  Tsinghua-Universität in Peking, mit den Worten zitiert, dass die USA derzeit einen „historischen politischen Wandel“ von einer progressiven zu einer konservativen Dominanz erleben – ein Wandel, der nicht nur für Amerika, sondern für die ganze Welt „tiefgreifende Auswirkungen“ haben werde.

„Mit Blick auf die Zukunft werden die politischen Schockwellen von Trump wahrscheinlich anhaltenden Widerstand des liberalen Establishments auslösen und zu einer anhaltenden Konfrontation innerhalb der USA führen“, so Zhao. Um in dieser neuen Realität zurechtzukommen, müsse sich China strategisch auf globale Probleme konzentrieren und den geopolitischen „Mittelweg“ einschlagen – und zwar nicht nur gegenüber einzelnen Ländern, sondern auch gegenüber transnationalen Akteuren.

Die chinesische Diplomatie mit den USA solle ihren Schwerpunkt „nach unten verlagern und sich vorrangig auf die Zusammenarbeit mit Großstädten und lokalen Regierungen konzentrieren, um die sozialen und öffentlichen Grundlagen der bilateralen Beziehungen zu stärken“.

Ist die letzte Hoffnung für eine „Friedensmacht USA“ also eine Graswurzelbewegung „made in China“?

Nun ja, man sollte die Möglichkeiten der chinesischen „Soft Power“, insbesondere in der Außenpolitik, nicht unterschätzen.

Und da die Amis so etwas wie eine Friedensbewegung offensichtlich nicht selbst hinbekommen, wäre ein solches Szenario gerade in der heutigen „ interessanten“ Zeit auch nicht mehr verwunderlich.

Arno Böttcher

Arno Böttcher ist freier Journalist und lebt in Berlin. Zu seinen Schwerpunkten zählen neben Politik und Technik insbesondere das Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland.
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42 Kommentare

  1. Es ist zum Kotzen wie die Amis in Schutt und Asche legen…nur um ihre Weltmachtposition zu erhalten.

    Genauso zum Spucken ist es, dass die europäischen Vasallen es erst möglich gemacht haben. Mit einem starken
    Europa, das ein Russland als wertvollen Handelspartner an seiner Seite hat,
    wäre der ganze Scheiß nicht möglich gewesen.

    Merkel hat Tür und Tor dafür weit geöffnet, hinzu kommt eine „von der Leyen“, der Rest mit Scholz, Biden und den Grünen ist Geschichte…

  2. Ich sehe ja den Wandel „von einer progressiven zu einer konservativen Dominanz“ — würde eher sagen von neoliberal zu neoautoritär — nicht nur in den USA sondern im gesamten „freien“ Westen.

  3. Schon vor Trumps erstem Amtantritt sagten einigen Analysten, dass seine Haltung keineswegs die eines Pazifisten, sondern die eines Jacksonianers sei (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Andrew_Jackson). Als solcher hat Trump die Anwendung militärischer Gewalt nie völlig ausgeschlossen, aber sie auf die Fälle beschränkt, in denen die „amerikanischen Kerninteressen“ gefärdet seien – und das ist eher isolationistisch zu verstehen. Die Aufrechterhaltung der Rolle als „Weltpolizist“, der sich überall militärisch und finanziell verzettelt, zählt daher nicht zu Trumps Zielen.

    Zum Eingreifen in Nahost ist zu sagen, dass (andere) Analysten die Optionen Israels zur Zerstörung des Iranischen Atomprogramms ausgeführt haben, und neben Kommando-Operationen und ähnlich wenig Erfolg versprechenden Aktionen, lief es darauf hinaus, entweder Trump zu überzeugen, die Bunkerbrecher einzusetzen, die auch nur von US-Bombern abgeworfen werden können, oder israelische Atombomben einzusetzen. Daher ist zu bedenken, dass bei einer Weigerung Trumps vermutlich eine weitaus schlimmere Aktion durchgeführt worden wäre. Das macht Trumps Handeln zwar nicht weniger kriegerisch, minimiert aber die globalen politischen und ökologischen Auswirkungen. Und es erklärt, warum Trump einfach darauf bestand, dass die Anlagen vernichtet worden seien, weil er damit eben nicht in einen lange dauernden Krieg einsteigen wollte.

    Es steht aber zu vermuten, dass es ohnehin keine Friedenspräsidenten geben kann, weil alle Top-Politiker in ihren jeweiligen Deep-State eingebettet sind und zum größten Teil den sogenannten Sachzwängen folgen.

    ASALE

  4. Schön zu sehen, wie sich jetzt im Overton-Magazin, wenn auch mit ca. einem Dreivierteljahr Verspätung, langsam die Erkenntnis durchzusetzen scheint, dass Trump doch nur ein ganz stinknormaler US-Präsident ist.
    Dieses ständig von Rötzer, Kenius, Hübschen et al. wiedergekäute „Trump will Frieden“ wirkte zunehmend albern, während Trump die Ukraine weiter fleißig mit Waffen belieferte und nebenbei den Iran bombardieren ließ.

    1. Ich weiß nicht, ich denke, es ist eher so, dass dem Trump unaufhörlich die Neocon-Hardliner im Nacken saßen und sitzen und ihn allmählich sozusagen „gedreht“ haben. Trump ist nicht stabil und auch nicht intelligent genug, um diesen Einflüssen zu widerstehen. Will ihn nicht in Schutz nehmen oder reinwaschen, aber seine ursprünglichen Friedensabsichten beispielsweise in der Ukraine waren aus meiner Sicht tatsächlich ehrlich gemeint. Er hatte natürlich eine naive Vorstellung davon, wie leicht es für ihn sein würde, den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Da leidet er wohl unter einer überhöhten Einschätzung seiner Wirksamkeit. Dass er nun ganz anders redet, liegt meines Erachtens an den Einflüssen aus seinem Umfeld, die ihn nun zu einem Biden 2.0 geformt haben.
      Ich persönlich hatte leichte Hoffnung, diese ist aber vollständig dahin. Seine Wankelmut ist kaum zu ertragen und eines so mächtigen Mannes unwürdig, diese persönliche Instabilität ist auch gefährlich für die globalpolitische Entwicklung.

      1. Hallo Annando,

        ich verstehe Ihre Logik und sie haben vollkommen recht. Trump, das „stabile Genie“, ist weder stabil noch besonders intelligent, dafür aber ignorant und ungebildet und stolz darauf. Das ist eine gefährliche Mischung von Eigenschaften, die in Summe eine Persönlichkeit ergeben, welche für Manipulation, z. B. in Form von Fütterung mit Falschinformationen, besonders anfällig ist. Und genau das geschieht sicher auch täglich im morgendlichen Briefing.
        Allerdings deutet unabhängig davon nichts darauf hin, dass er es jemals wirklich ernst gemeint hat mit irgendwelchen Friedensabsichten. Ich denke es ist eher wahrscheinlich, dass es mal einen Zeitpunkt gab, an dem Trump in der üblichen Überschätzung seiner Möglichkeiten dachte er könne den Krieg in der Ukraine beenden, indem er die russische Führung zur Annahme eines für sie extrem unvorteilhaften Friedens zwingt. Den Versuch jemandem am Verhandlungstisch eine Niederlage abzupressen sollte man aber nicht mit Friedenswillen verwechseln.
        Aber eigentlich ist’s auch wurscht, was in dem Kopf von dem Irren vorgeht. An ihrem Handeln müssen wir sie messen, und in der Hinsicht ist Trump genauso übel wie Biden, Obama, Bush, Clinton und all die anderen Massenmörder vor ihnen.

      2. Aus jenen „Neocon-Hardlinern die ihm im Nacken saßen und sitzen“ hat er selbst den größten Teil seiner Administration geformt. Hätte er tatsächlich eine andere Politik gewollt, sollte man dann nicht annehmen, dass er auch dafür geeignete Leute an die wichtigsten Positionen gesetzt hätte?

        „Trump ist nicht stabil und auch nicht intelligent genug“. Die Psychologisierung der Figur Trump aus der Ferne wird gerade in Deutschland von allen Seiten gerne betrieben, mag gut gemeint sein, aber dient im Grunde doch nur der Vernebelung der Realitäten.

        Donnie – so viel kann man wohl heute sagen – ist ein Mann des US-amerikanischen „tiefen Staates“, nur nicht der bislang vorherrschenden Fraktion angehörig dessen Auftrag es ist die Skripte seiner „Handler“ abzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass es so aussieht als mache er genau das Gegenteil.

        Dass es in der Politik allgemein üblich ist, im Wahlkampf und darüber hinaus das zu artikulieren und zu versprechen was das Zielpublikum oder Stimmvieh gerne hören möchte und in der praktischen Politik dann das auszuführen wofür sich mächtige Interessengruppen einsetzen ist ja beileibe kein neues Phänomen.

        1. Trump ist also das Selbe vom Gleichen. Wie ordnen wir in diesem Zusammenhand das Attentat auf ihn ein? Wie erklärt sich die Feindschaft der Medien, alles Show?

          Ich glaube, es ist ein wenig komplizierter. Trump hat von Politik keine Ahnung und umgibt sich zwangsläufig auch mit Personen, die seine Politik sabotieren. Das hat er schon in der ersten Amtszeit gemacht, man denke nur an den Idioten mit dem komischen Bart.

          Inzwischen liegt er wegen mehrerer Entscheidungen mit seiner MAGA-Basis überkreuz, was seine Position weiter schwächt. Seine Strategie besteht im Durchwursteln und da haben es die bestimmenden Kreise in den USA leicht, ihn herum zu schieben.

    2. An welchen Artikel von Rötzer denkst du dabei? Ich kann mich an keinen Text erinnern, den man so interpretieren kann. Wirklich nicht einen.
      Man wird eher von mir Kommentare finden, in denen ich zurückhaltende Hoffnung artikuliert habe. Das liegt aber schon lange zurück und ich musste bekennen, auch damit, und es war wirklich nur eine Hoffnung, habe ich falsch gelegen und das hier auch schon geschrieben.
      Und ehrlich, ich glaube auch nicht, dass der Vorwurf an die anderen beiden genannten Autoren gerechtfertigt ist.
      Aber ist auch egal. Vielleicht kommt nächste Woche doch etwas raus, um diesen Scheiß Krieg irgendwie zu stoppen. Aber Hoffnung habe ich keine mehr.

      1. Hallo 1211,

        ich habe nicht Buch geführt über die hier in den letzten Monaten publizierten Artikel, in denen ich eine merkwürdig naive und unkritische Übernahme von Trumps eigener Propaganda zum Thema Ukraine erkennen konnte, aber es waren sehr viele. Die Argumentation der Autoren ging stets in die Richtung „Trump möchte Frieden schließen, aber die bösen Europäer machen ihm mit ihrer Kriegsgeilheit einen Strich durch die Rechnung.“
        Eine Leseprobe aus einem Artikel von Rob Kenius, der am 10.07.2025! hier veröffentlicht wurde:

        „Als Donald Trump gegen die Interessen der Finanzwelt und des militärisch-industriellen Komplexes in den USA die massive Unterstützung der Ukraine eingestellt hat und bereit war, über Frieden, unter realistischen Bedingungen zu verhandeln, haben die Europäer die Beendigung des Krieges blockiert.“

        Oder hier was knackig Kurzes von Rüdiger Rauls:

        „Trump hat mit Putin telefoniert, um den Krieg zu beenden.“

        Was soll man dazu noch sagen?
        Faktenfreie Behauptungen, die direkt aus der Pressestelle des Weißen Hauses kommen könnten, als Tatsachen zu formulieren – das ist einfach schlampiger Journalismus auf Mainstream-Niveau. Aber auch hier scheint sich ja langsam Realitätssinn breit zum machen, also Schwamm drüber, genug gemeckert.

  5. Ich persönlich glaube nicht dass Donald T. oder irgendein anderer Akteur im politischen Westen noch irgendeinen Plan verfolgt, sondern dass nur noch impulsgesteuert reagiert wird. Um 12 Uhr ist Donald gut drauf und will Frieden, 3 h später
    kriegt er einen Wutanfall und setzt Ultimaten, wie ein 3 jähriger der den Schokoriegel an der Kasse nicht kriegt.
    Hier ist es nicht anders. Die Probleme wie Energiekrise, Inflation usw werden nicht angegangen, stattdessen wird in bestem Goebbels Deutsch schwadroniert: Deutschland sei „wieder da,“ Made for Germany (was immer das heißen soll)
    und „Aufwuchs“….
    Noch lassen die Leute sich ruhigstellen mit Bratwürsten, Bierkästen und News über im Outback aufgefundene „Work and Travel“ Mädchen.

    1. Ja, so ungefähr stelle ich es mir auch vor. Wobei ich mir dann immer wünsche, dass es vielleicht doch nicht stimmt. Es ist nicht wirklich beruhigend zu ahnen, dass das Schicksal des Planeten in solchen Händen liegt. Noch weniger lustig ist die Vorstellung, dass die richtig miesen war pigs ständig Zugang zu ihm haben, wissen, wie sie ihn zu nehmen haben und Dinge durchsetzen können, die besser nicht getan werden sollten.

    2. Exakt und Hintergrund ist die Tatsache dass es sich bei den angeblich unfehlbaren Politikern um stinknormale, höchst fehlerbehaftete Menschen wie wir auch, handelt. Nicht umsonst hat die Philosophie der Ahnen längst festgestellt, dass zwar der Mensch denkt, aber Gott lenkt und daher unser Taumel durch die Fährnisse des Schicksals nicht unserer Steuerung unterliegt.
      Es bleibt nichts als die Zeichen der Zeit zu lesen und die sind, betrachtet man die Geschichte, höchst eindeutig: Krieg…

  6. Die Rabauken hinter Trump machen die Rechnung ohne Wirt. Die USA hängen vielfach am Tropf von China. Zudem ist China in vielen Bereichen führend und das lässt sich mit Mehrfrontenkriegen auch nicht so schnell ändern. Ich würde den gesamten Regierungen des Wertewestens bescheinigen, dass deren Lernfähigkeit um Welten hinter China liegt, da kann der deep state noch so perverse Strategien entwickeln. China zeigt der Welt immer mehr, wo es ohne Absturz langgehen kann, aber der Wertewesten möchte abstürzen, das wird mit jedem Tag klarer, alle helfen mit, vdL, Rutte, Merz, Starmer, Macron, Erdogan,… .

  7. Aus Russland heißt es: Trump habe Russland ein „annehmbares Angebot“ gemacht.
    Also Abwarten.

    Die Ukraine steht kurz vor dem Zusammenbruch und wird vermutlich noch dieses Jahr militärisch bedingungslos kapitulieren müssen, wenn der Krieg nicht sofort durch Verhandlungen beendet wird.

    Ich fürchte nur, Nato Staaten, allen voran die Briten, werden ihre ohnmächtige Wut in Terroranschlägen gegen russische Handelsschiffe und auch weit im russischen Hinterland zum Ausdruck bringen, auch nach einem offiziellen Ende des Krieges.
    Man denke nur an die Terroranschläge der Bandera Anhänger (mit westlicher Billigung/Unterstützung) noch Jahre nach 1945.

    1. Soweit ich mich erinnere hat der tanzende Pimmel schon vor Jahren mit Terroranschlägen im Westen gedroht falls er nicht schnell genug Waffen kriegt. Wir können uns auf einiges gefasst machen.

      1. Gut, darauf hinzuweisen.

        Aber auch wenn Selensky ersetzt werden sollte: Die Ultranationalisten, um nicht zu sagen Nazis, von Assow und Co sind dort nach wie vor und sie werden auf Rache sinnen, für ihren verlorenen Krieg.

  8. Natürlich ist Trump kein Friedenspräsident. Wer das erwartet hat auch in Bezug auf Russland kann/konnte nicht ganz dicht im Oberstübchen sein. Ich schon früher darauf hingewiesen, macht ja nix.
    Trump ist schlimmer als jede Hyäne.

    King Donald I. freut sich über sein EU-Geschenk von 600 Mrd US-Dollar

    „600 Milliarden Dollar, die ich in alles investieren kann, was ich will, alles. Ich kann damit machen, was ich will“, sagte Trump.
    Quelle: DER SPIEGEL

    Vielleicht will er ja in einen neuen Golfplatz oder ein Luxushotel in Gaza investieren wenn sein Drecksarbeiter Netanjahu dort alle Palästinenser vertrieben oder ermordet hat???

    Panicky Trump is heading towards a war with Russia. Here’s why
    https://strategic-culture.su/news/2025/08/05/panicky-trump-is-heading-towards-a-war-with-russia-heres-why/

    Is Trump Taking Us to War?
    https://www.paulcraigroberts.org/2025/08/04/is-trump-taking-us-to-war/

    A Catastrophic War Seems Inevitable
    As President Trump recently declared to the Atlantic magazine, ” I run the country and the world.”
    https://www.paulcraigroberts.org/2025/08/05/a-catastrophic-war-seems-inevitable/

    Der DWD sagt der Juli in Deutschland war zu warm.
    Ich stimme dem zu, an manchen Tagen war es bei uns zu warm im Haus.
    Aber nur weil wir den Kamin anhatten haben wir ncht gefroren 🙂

  9. Weder die USA noch Yurop sind offenbar in der Lage und/oder Willens mittels dem Klecks Ukraine Russland zu zerstören und da will das orange Ding und seine Spießgesellen sich mit China bzw den BRICS anlegen?
    Das Imperium Americanum ist am ENDE und Yurop wird mit ihm untergehen!
    Ein untergehendes Imperium wird strampeln wie verrückt, DAS ist das Problem.

  10. Danke dem Autor und Overton für die Veröffentlichung für diesen sauber recherchierten und überzeugend aufgebauten Artikel.

    Das ist sicher harter Tobak für die verbliebenen Trump-Fans hier im Forum, die immer noch das glauben wollen was sie – oder wir alle – am liebsten glauben möchten. Auch ich habe anfangs „geglaubt“, Donnie wolle tatsächlich eine andere auf weniger Krieg fokussierte US-amerikanische Außenpolitik…

    Vor allem Brian Berletics geduldige und unermüdliche Aufklärung auf „The New Atlas“ https://www.youtube.com/channel/UCVkSF37pPXkZbElFjBwUsEA haben mich allerdings bereits vor einigen Monaten überzeugt, dass die Wirklichkeit eine andere ist und „der Glaube“ an Donnies Gebrabbel eine Illusion…

    Was das von der russischen Führung bestätigte geplante Treffen zwischen Donnie und Wladimir Putin betrifft, gilt wohl das was sonst auch gilt: Abwarten, ob es tatsächlich stattfindet und Ergebnisse hervorbringt.

    1. „Danke dem Autor und Overton für die Veröffentlichung für diesen sauber recherchierten und überzeugend aufgebauten Artikel.“ Dem schliesse ich mich an!
      Was die positiven Signale aus Moskau betrifft:
      ich denke, dass Trump sich mit Putin in Istanbul trifft, allerdings glaube ich nicht
      dass Selenski daran teilnehmen wird, denke auch, dass es primaer um die Sicherheitsfragen Russlands geht und da die USA in der Nato federfuehrend sind, werden die auch mit Russland darueber verhandeln.
      Da die EU mit Russland nicht reden will, muss das halt der Hegemon alleine machen.
      Wer Diplomatie verweigert, hat keinen Anspruch am Verhandlungstisch zu sitzen.

      1. ok….VAE (rt info) als Treffpunkt wäre besser, denn Türkei ist in der Nato und Erdogan nicht gerade der „neutrale“ Gastgeber für Putin.

  11. @Jasmina: „Ich persönlich glaube nicht dass Donald T. oder irgendein anderer Akteur im politischen Westen noch irgendeinen Plan verfolgt,“

    Wenn frau&man sich da mal nicht täuscht. Mag ja durchaus sein, dass der Besetzer des Anfurz-Sessels im Oval/Oral-Office außer seinem „You’re fired“ nicht mehr allzu viel dazu gelernt hat und sein Verhalten einzig und allein ‚impulsgesteuert‘ sein dürfte. Noch mal: mag ja alles so sein! Nur ist diese ‚Sicht der Dinge‘ nicht arg fahrlässig, wenn nicht fahrlässig leichtsinnig. Gefährlich geradezu? Aber all die anderen Akteure – u.a. auch jene, von denen der Autor deren ‚Strategiepapiere‘ zitiert, voller Hirnfürze klar und dennoch – die lauern nicht allzu weit entfernt von den ‚Roten Knöpfen‘, wenn es die überhaupt noch braucht und nicht längst mit einer WhatsApp-Zeile ‚vollbracht‘ werden kann.

    Ein wichtiger Begriff – den vom ‚Zeitfenster‘ – geht den Meisten hier wohl am Oberschenkel vorbei. Dabei kann doch niemand abstreiten wollen, dass der Commander in Chief bedenklich unter Zeitdruck steht, was bei Zeitfenstern sich nicht besonders günstig ‚auswirkt‘. Sollte ihm nicht gelingen, was einst einem Roosevelt in einer vergleichbaren Lage (Zwei-Fronten-Krieg bspw.) gelang, eine dritte Amtszeit nämlich, guckt er schnell ziemlich dämlich aus der Wäsche. Als US-Präsident in die Weltgeschichte einzugehen mit einem Siegfrieden – und ich rede jetzt nicht von einem bzgl. Russland in welcher Form auch immer – über das chinesische Imperium, da reichen – auch bei allergrößter Selbstüberschätzung – nicht mal ‚seven more years‘. Und die nachfolgenden , die erträumten weiteren acht Jahre von Jay-Dee schon gar nicht.

    Man könnte fast meinen, Putin und Xi Ping hätten sich ein Beispiel genommen an Merkel&Holland zu Minsk. Dass nicht Russland sondern China das Objekt der Begierde sein dürfte – wie im Artikel ja noch mal erwähnt – sollte sich doch hoffentlich allmählich herumgesprochen haben. Nein, ich will jetzt nicht die ganze History neu aufrollen – so à la ‚…und Gott erschuf Himmel und Erde“. Es reicht mal wieder völlig, was der deutsche Volksrundsprecher gerade wieder so von sich zu geben pflegt. Und was wäre da zu vernehmen?

    Nun, gestern Abend im Zentrum der Finsternis auf dem Leichenberg gab es doch tatsächlich das hier, die Doku zum Jubiläum der einstigen US-amerikanischen finalen Friedensaktion „Im Schatten der Bombe – 80 Jahre Hiroshima“! Neunundachtzig Minuten gebündelt&gepackte Propaganda. Doch, doch – auch der Weltenretter von overseas wurde nicht mit Samthandschuhen ‚angefasst‘. Auch über den finalen Zufluchtsort nach „Pilzbefall“ – unter dem Schreibtisch – wurde kräftig abgeledert. Watschn’ haben allerdings nur die in Empfang nehmen dürfen, die sich sowieso nicht mehr zu wehren brauchten. Aber spätestens mit den ersten Bildchen von Putin und Xi Ping war Schluss mit lustig, da gab es nur noch Tacheles, zur aktuellen Bedrohungslage.

    Nein, deren „sachdienlichen Hinweise“ wiederhole ich jetzt nicht. Will nur kurz erwähnen, wer da alles in den letzten fünfzehn bis zehn Minuten auftreten durften. Also, da gab es dann doch schon einmal die geballte Neutralität und Objektivität. Hauptsächlich einmal

    Stefanie Babst ist eine deutsche Politologin, die von 2006 bis 2018 als leitende Mitarbeiterin im Internationalen Stab der NATO tätig war. 

    Und dann auch noch – ausgerechnet vom ‚German Marshall Fund of the United States‘.
    ·
    Dr. Claudia Major is GMF’s senior vice president overseeing transatlantic security
    initiatives and is an executive team member.

    Was allein diese beiden Erinyen glaubten so von sich geben zu müssen, lässt einen wohl kaum – auch nicht klammheimlich – davon träumen, dass die Zukunft völlig ‚planlos‘ an uns vorüber gehen dürfte. Immerhin können wir hier dann sagen, wir sind bis zum Ende der Welt dabei gewesen. Ist doch auch was, oder?

    1. „…. basteln seine missratenen Söhne schon mal an ihrer Altersvorsorge“

      Das ist offenbar die vorgesehene Beschäftigung für den jeweiligen First Son.

  12. Interessant ist ja, wie unterschiedlich doch die Akteure der Weltpolitik ihre Rolle sehen und wie sie gedenken, diese mit „Leben zu füllen“. Während die USA, egal wer gerade im Weißen Haus sitzt, meinen, alles per militärischer Gewalt, mit Erpressung oder mit dem Installieren ferngesteuerter Vasallen in den jeweiligen Regierungen anderer Länder kontrollieren zu müssen und die absolute Weltherrschaft im Sinn haben, denken die Antagonisten Russland und China eher an „soft power“ und Ausbau wirtschaftlicher Beziehungen, um ihre Ziele – Vorteile für das eigene Land, aber nicht unbedingt zum Nachteil anderer – zu erreichen.
    Die EU lassen wir mal außen vor, denn was die so an Politik betreibt würde ganze Bücherregale an Satire und Abhandlungen über Geisteskrankheiten und „Gibt es ein Leben bei Hirntod?“ füllen….

  13. Trump hat den Klima, Gender und LGTBQI+, und die ganze verlogene Woke-Szene aufgemischt und ist aus der WHO raus.
    Zusätzlich. versucht er beim Gesundheitssystem durch Kennedy die Impfmafia zu begrenzen, oder sagen wir besser etwsa mehr Licht in die Sache zu bringen.
    Aufklärung ist was anderes.
    Dafür bin ich ihm sogar danbar.
    Ansonsten, ist Trump ein knallharter Geschäftsmann, der mit Diplomatie nichts am Hut hat.
    Da in den USA sowieso niemand an die Macht kommt, ohne das die AIPAC das absegnet, kann man den „Frieden“ auf der Welt gleich mal abhaken.
    Mehr, war auch im vorhinein, bei diesen Strukturen auch nicht zu erwarten.

  14. Dass die Trump-Administration massiv auf ein Treffen von Donnie mit Wladimir Putin drängt und die russische Führung dem nun zustimmt, kann meiner Ansicht nach nur bedeuten, dass die Trump-Administration jetzt doch signifikante Zugeständnisse angeboten oder in Aussicht gestellt hat.

    In Anbetracht der Entwicklung der Kämpfe selbst aufgrund dessen russische Militärs mittlerweile mit rund drei Monaten Restzeit der Kriegshandlungen bis zum Zusammenbruch der restukrainischen Armee kalkulieren ist es wenig verwunderlich, dass die US-amerikanische Führung nun Handlungsbedarf sieht. Ob bei dem Treffen etwas Substanzielles in die eine oder andere Richtung herauskommt oder nicht werden wir abwarten müssen.

  15. „Hierzu lohnt sich die Lektüre des Strategiepapiers „Strategic Sequencing, revisited“ der Denkfabrik „The Marathon Initiative“ aus dem Oktober 2024.“

    Kann mir jemand sagen, warum derartige angeblich wichtige, strategische Papiere ins Internet gestellt werden?

    Eine geostrategische Auseinandersetzung lässt sich auch nicht so einfach auf Russland, China und den Iran beschränken, wenn man aktuell einen Handelskrieg gegen die gesamten BRICS beginnt. Mit den Tarifs wird gerade viel Porzellan zerschlagen.
    Ich verstehe auch immer noch nicht, warum die USA glauben, global besser dazustehen, wenn sie ihre europäischen Vasallen ökonomisch schädigen. Diese gesamte Salami-Taktik beruht zum großen Teil auf Wunschdenken. Die Re-Industrialisierung wird nicht einfach sein, dazu braucht man neben Geld nämlich noch Arbeitskräfte und Rohstoffe, die man noch gar nicht hat.

  16. Was für ein Mensch Trump ist, kann man in Gaza, in El Salvador und der Sümpfen Floridas betrachten. https://www.manova.news/artikel/bukeles-blaupause
    Was die US Außenpolitik angeht so unterscheidet sich seine Politik in der Zielsetzung nicht von Obama oder Bilden. Lediglich der politische Stil hat sich etwas gewandelt. Weiterhin sieht sich die USA in der Rolle des Weltbeherrschers.
    Ein Weltbeherrscher, der längst auf tönernen Füßen steht. Die USA sind pleite, wissenschaftlich zweitklassig und wirtschaftlich abgehängt. Der grundlegende Fehler wurde in den 1970ern gemacht, als man damit begann für die Gewinnmaximierung die heimische Produktion auszulagern und die Produkte mit wertlosen Fiatgeld zu bezahlen. Das Geschäftsmodell des Imperialismus funktioniert aber nicht ohne den Besitz an Produktionsmitteln. China hat die Chance wahrgenommen sich aus den Fängen der Kolonialisation zu befreien und eben nicht nur billig Waren produziert, sondern auch Universitäten gebaut. Übrigens gibt es dort inzwischen mehr Demokratie, als es im Westen jemals gab. https://apolut.net/das-reale-china/
    Der Fehler der USA liegt im Neoliberalismus, der alles privatisiert und kommerzialisiert, der ein paar Milliardäre reicher macht, aber den Rest der Menschheit dabei ins Elend stürzt. In den 1990ern hatten die USA die ehemaligen Staaten der Sowjetunion einschließlich Russland voll in der Tasche und haben es versaut. Das Oligarchensystem, das der Westen dort installierte, sorgte lediglich für den Gewinntransfer zu westlichen Finanzinstituten überließ aber den Rest der Gesellschaften im puren Elend. Der Neoliberalismus funktioniert nicht. Trump darf sich rühmen, den drohenden Konkurs aufzuhalten, indem er die EU-Vasallen hemmungslos ausschlachtet, aber ohne eine echte Reform des US-Wirtschaftssystems wird das nicht sehr lange vorhalten.
    China und Russland plattzubomben wird nicht funktionieren. Schon jetzt zeigt sich, dass der Westen zwar die Kreditlinien exorbitant steigern kann, aber nicht die reale Waffenproduktion in dem Maße, wie das Russland und China vermag.
    Im zweiten Weltkrieg hatten die USA eine ganz andere Ausgangslage. Die Erpressungspolitik die Trump nun fährt, wird hier und da Erfolge zeigen, aber langfristig sorgt sie nur dafür, dass sich immer mehr Staaten von den USA endgültig abwenden werden.
    Ich bin nun sehr gespannt darauf, was das anberaumte Treffen zwischen Trump und Putin bringen wird. Wahrscheinlich benötigt Trump den Krieg in der Ukraine jetzt nicht mehr, nachdem er sich den ungehemmten Zugriff in die Kassen der EU-Vasallen gesichert hat, zumal sich gezeigt hat, dass dieser Stellvertreterkrieg eher die Finanzen des Westens zermürbt, als die Wirtschaft Russlands zu ruinieren.
    Aber langfristig wird entscheidend sein, ob man sich in den USA dazu entschließen kann eine Politik zu betreiben, die dem allgemeine Gesellschaftsaufbau dient oder ob man weiterhin ausschließlich der Herrscherphantasie einiger weniger Philanthropen folgt. Bisher sehe ich jedoch keine Anzeichen dafür, das man sich besinnt und so ist der Abstieg des Neoliberalismus zum offen Faschismus im Westen sehr viel wahrscheinlicher als eine echte Reform.

  17. Ein lesenswerter Artikel. Nicht so sehr verwundern sollte es, dass sich die jeweilige (außenpolitische) Agenda eines US-Präsidenten nicht SOOO wahnsinnig davon unterscheidet, was auch die Vorgänger alles so anstrebten. Ob nun in den USA vom ‚Progressiven‘ zum ‚Konservativen‘ geswitcht wurde/wird? Oooch, wann war es denn in der Gesamtheit dort sonderlich fortschrittlich? Bzw.: Definiere die Begriffe. Und ein Letztes: Ziemlich oft sind recht sozial-fortschrittlich (irgendwie „links“) auftretende Politiker im Amt dann eher das größere Übel. Warum dies? Weil sie – zumal oft nach äonenlanger Wartezeit – jetzt an der Macht endlich zeigen wollen, dass sie es doch besser können, ihre wilde und rebellische Jugend endlich hinter sich gelassen haben, solide mit Geld umgehen (öffentliche Kassen sind ja eh immer „leer“) und den ‚Haushalt sanieren‘ und auch überhaupt kein Problem mit Waffen haben, wenn es die eigenen sind und der Verteidigung von, äh, Werten dienen (natürlich keineswegs von welchen, die sich in Geld ausdrücken lassen, oh nein!). Auf keinen Fall wollen sie jemanden verschrecken, der irgendwie Einfluss hat. Beispiele: Tsipras oder Podemos, auch Rodriguez Zapatero war ein Austeritärer, Tony Blair, Schröder-Fischer, die Costa-Regierung in Portugal, … übrigens nicht chronologisch geordnet. Aufgrund von derlei Beobachtungen bin ich überhaupt nicht gespannt darauf, was ein Sanders-Jünger oder auch AOC in den USA reißen würde. Hierzulande hat es der eben/oben schon erwähnte Gerhard S. ja auch geschafft, Niedriglohn, Hartz IV und den dritten deutschen (Mit-)Angriff auf Jugoslawien durchzuziehen, vom gesenkten Spitzensteuersatz gar nicht zu reden. Die Gewerkschaften damals alle so: „Joa, wenn‘s einer von den unsrigen ist, aus der Partei mit dem „Sozial“ im Namen…“

  18. „Spätestens nach dem Angriff auf den Iran sollte jedem klar sein, dass Trump definitiv kein Friedenspräsident ist.“
    Spätestens nach diesem Satz war klar, daß der Artikel reine Zeitverschwendung ist.

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