
Vor vierzig Jahren kostete der wahnsinnige Rüstungswettlauf jener Tage drei amerikanischen Soldaten das Leben und versetzte die Stadt Heilbronn in Angst und Schrecken. Involviert war die damalige amerikanische Wunderrakete Pershing II.
Der 11. Januar 1985 war ein grimmig kalter Wintertag. In der Nacht waren die Temperaturen auf unter 20 Grad minus gesunken und auch tagsüber kletterten die Temperaturen kaum über 7 Grad unter null. Diese Witterungsverhältnisse sollten noch eine gewisse Bedeutung haben für das, was um 14 Uhr geschah. Exakt zu diesem Zeitpunkt explodierte nämlich auf dem Militärgelände Fort Redleg, auf der Heilbronner Waldheide, eine Pershing II-Rakete, tötete drei US-Soldaten und verletzte 16 zum Teil schwer. Die Crew war gerade dabei, die in verschiedenen Containern angeliefert Rakete zusammen zu bauen. Beim Herausheben der ersten Raketenstufe aus dem Container mithilfe eines Krans stieß das Teil gegen den Behälter, riss auf und die vier Tonnen Treibstoff brannten explosionsartig ab.
Es starben Staff Sergeant John Everett Leach, 28 Jahre alt, aus Missouri, Sergeant Todd A. Zephier, 23 Jahre alt, aus South Dakota und Private First Class Darryl L. Shirley, 19 Jahre alt, aus Indiana. Alle drei gehörten zur C-Battery der 3rd Bn/84th Field Artillery, stationiert in der Artillerie-Kaserne in Neckarsulm. Zur Bekämpfung des Brandes wurden von der US-Army örtliche Feuerwehren angefordert, da der Stützpunkt offenbar über keine ausreichenden eigenen Löschkapazitäten verfügte.
Die Waldheide

Wohl zum Glück der alarmierten Feuerwehrleute aus Heilbronn war die havarierte Raketenstufe zum Zeitpunkt, an dem die Feuerwehren in den Stützpunkt einfuhren, schon verbrannt. Der Treibstoff der Raketenstufe bestand nämlich zu einem großen Teil aus Aluminium. Zum Brand eines Metalls erfährt jeder Feuerwehrmann in der Grundausbildung: Metalle verbrennen unter sehr hohen Temperaturen bis 2.000 Grad Celsius. Würde man versuchen so einen Brand mit zum Beispiel Wasser zu löschen, spaltet sich das aufgebrachte Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Also Knallgas, welches in weiterer Folge explodieren kann. Einzig verwendbare Löschmittel für Metallbrände sind ein spezielles Metallbrandpulver oder ganz trockener Sand.
Was die angerückten Löschmänner und Rettungskräfte über die Art ihres Einsatzes wussten oder nicht wussten, darüber wurde im Anschluss heftig gestritten. Über der Heilbronner Waldheide hatten Politiker und Militärs den Mantel der Geheimhaltung ausgebreitet. Der Notruf, der um 14:02 Uhr in der Feuerwehrleitstelle einging lautete lapidar: „Brand eines Lkw. Munitionsexplosion auf einem Lkw im abgesperrten Raketenbereich. Es gibt Schwerverletzte und Tote.“
Die militärische Geheimhaltung trug zum damaligen Zeitpunkt weitere seltsame Blüten. Selbst die Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn gaben sich bedeckt, wenn es darum ging, was die Amerikaner da so trieben auf der über der Stadt gelegenen Waldheide: „Der Stadt Heilbronn ist nicht bekannt, in welcher Weise die US-Anlage auf der Waldheide militärisch genutzt wird und welche Waffen dort lagern“, behauptete der damalige Oberbürgermeister Hans Hoffmann noch 1982. Auch sein Nachfolger Manfred Weinmann sagte noch 1984, es lägen keine militärischen Fakten vor, da die Nutzung der Waldheide der Geheimhaltung unterliege.
Erst 25 Jahre später dann das Geständnis: „Als Oberbürgermeister war ich informiert, aber ich durfte es nicht weitererzählen und ich durfte nicht Stellung nehmen.“ Man kann also davon ausgehen, dass die Feuerwehr zu diesem Zeitpunkt beim Löschen sich nicht auf einen exakten Katastrophenplan stützen konnten und auf das angewiesen waren, was in der lokalen Tageszeitung „Heilbronner Stimme“ zu lesen war oder Friedensbewegte an Fakten offenbart hatten. Als die Zeitung am 19. Juli 1984 – wohl in einem Anfall von investigativem Journalismus – das Bild einer Pershing II-Rakete auf der Waldheide veröffentlichte, handelte sie sich prompt ein Verfahren wegen „Verbreitung einer sicherheitsgefährdenden Abbildung“ ein.
Fort Redleg
Auch viele andere Aktivitäten der US Army im Fort Redleg waren weder der Bevölkerung noch den Behörden offiziell bekannt: Die Waldheide war keines der üblichen Übungsgelände, auf dem die Soldaten ihre Kriegsspiele betrieben, sondern sie wurde ab 1972 systematisch zu einem Raketenstützpunkt zuerst für die Pershing Ia und ab 1983 für die Pershing II ausgebaut. Der umfasste zwei wichtige Komponenten, nämlich eine sogenannte Missile Storage Area (MSA) und eine Combat Alert Site (CAS). Der erste Teil umfasste Garagen für die Raketentransporter und Raketen sowie Wartungshallen und sogenannte Hardstands für Übungen mit den Raketen. In diesem Bereich ereignete sich auch der Unfall 1985.
Der weitaus gefährlichere Teil war die Combat Alert Site in der nordöstlichen Ecke der Waldheide. Hier standen über Jahre rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr neun gefechtsbereite Pershing-Raketen mit montiertem Atomsprengkopf in Bereitschaft. Hätte der amerikanische Oberbefehlshaber für Europa und die NATO (SACEUR), autorisiert vom amerikanischen Präsidenten, je besagten roten Knopf gedrückt, wären dies Raketen abgehoben in Richtung Osteuropa und seit Pershing II auch in die westliche Sowjetunion und hätten dort unbeschreibliche Zerstörungen verursacht. Die CAS, in der sich auch acht Bunker für die Atomsprengköpfe befanden, präsentierte sich als Hochsicherheitsbereich. Die drei Pads, auf denen je drei Raketen standen waren von Wachtürmen, Dreifachzaun mit Bewegungssensoren, Natriumdampflampen und Drahtseilsperren umgeben. Lange hatten Spaziergänger von außerhalb der Zäune freie Sicht auf die startbereiten Raketen, bis die Amerikaner im Zuge der Nachrüstung zuerst eine meterhohe Betonmauer um jeden Abschussbereich errichteten und 1988 – kurz vor Torschluss – auch noch sogenannte On-Pad Protective Shelters (OPPS). Dabei handelte es sich um Hallen mit beweglichem Dach und den Maßen 75 mal 13 mal 15 Meter, in denen drei Raketen auch im aufgerichteten Zustand Platz fanden. Zum Abschuss mussten dann nur die Dächer beiseitegeschoben werden. Damit war der Vorhang für ungebeten Zaungäste quasi zugezogen. Selbst das Erklimmen von umliegenden Bäumen für Fotoaufnahmen, wie das in früheren Jahren gelegentlich geschah, nützte jetzt nichts mehr.
Raketenexperten der US-Army begannen am 14. Januar mit der Untersuchung des Unfalls. Doch schon zwei Tage später glaubte der damalige Staatssekretär im Bonner Verteidigungsministerium, Lothar Rühl, eine definitive Aussage treffen zu können: Die Bevölkerung sei bei dem Pershing-Unfall in Heilbronn zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Die Erklärung erfolgte am 16. Januar am Rande der Sitzung des Verteidigungsausschusses, der sich mit dem Unfall befasste. Die durch den Unfall sensibilisierte Bevölkerung des Großraums Heilbronn ließ sich von solchen leichtfertigen und faktenfreien Beteuerungen natürlich nicht abspeisen und auch einige Medien wachten auf und wollten Licht in die geheimnisvolle Affäre bringen.
Unruhe in der Bevölkerung
DER SPIEGEL brachte eine Story zu dem Unfall und erläuterte darin in einer Grafik, was sich hinter den meterhohen Betonmauern so abspielte. Das WDR-Fernsehmagazin MONITOR behandelte am 22. Januar in einem Beitrag den Unfall und thematisierte dabei vor allem den für die Verantwortlichen unangenehmen Zusammenhang zwischen der explodierten Raketenstufe und den in der Nähe platzierten atomar bestückten und gefechtsbereiten Raketen in der CAS. Was wäre geschehen, wenn sich die unprovozierte Explosion einer Antriebsstufe dort ereignet hätte?
Zumindest provozierte der Beitrag eine entlarvende Reaktion. Die Bundesregierung schaltete in lokalen Tageszeitungen ein paar Tage später eine Anzeige, in der sie auf den Fernsehbeitrag einging. Da wurde dann viel dementiert, auch Dinge, die der Fernsehbeitrag gar nicht behauptet hatte. Die ganze Aktion war nur dazu angelegt, Fakten zu verschleiern und die aufgebrachte Bevölkerung zu beruhigen. Viel Glauben schenkte die einheimische Bevölkerung diesen Aussagen jedoch nicht.
Diskussionen im Bundestag
Auch im deutschen Bundestag ging es am 25. Januar 1985 in einer aktuellen Stunde um den Raketenunfall. Neue Erkenntnisse brachte die Debatte nicht. Im Gegenteil, auch hier war wieder Verschleiern und Dementieren von nicht gemachten Behauptungen angesagt. Wie in der Debatte argumentiert wurde, zeigt das folgende Zitat des CDU-Abgeordneten Hauser (Esslingen): „Es ist aber sicher, dass weder die Zivilbevölkerung des Heilbronner Raumes noch die Soldaten auf dem Stützpunkt durch diesen Unfall einer nuklearen Gefahr ausgesetzt waren. Atomsprengköpfe werden bei Übungen nicht mitgeführt und auch nicht übungshalber auf- und abmontiert. Herumfliegende brennende Teile des Raketenmotors konnten deshalb keine Sprengköpfe treffen.“ Darum ging es jedoch weder im MONITOR- noch im SPIEGEL-Beitrag. Beide wollten nur auf die kurze Distanz zwischen dem explodierten Raketenmotor und den atomar bestückten Raketen in der CAS und die daraus resultierenden potentiellen Gefahren hinweisen. Darauf ging jedoch niemand aus dem Regierungslager ein, hätte es doch bedeutet, dass damit die Existenz von Atomsprengköpfen auf der Waldheide bestätigt worden wäre und das ging gar nicht.
Wurden Regierungsvertreter in die Enge getrieben, zog man die Notbremse. In einer kleinen Anfrage an die Regierung der Abgeordneten Kelly und der Fraktion DIE GRÜNEN wurden 28 Fragen zum Unfall gestellt, darunter auch diese: „Kann die Bundesregierung sicher ausschließen, dass sich zum Zeitpunkt des Unfalles auf dem US-Militärgelände Waldheide bei Heilbronn atomare Sprengköpfe befanden?“ Antwort der Bundesregierung: „Es ist die Praxis aller Bundesregierungen, Anfragen und Behauptungen zum Lagerort nuklearer Waffen weder zu bestätigen noch zu dementieren.“ Die Frage „War der Einsatzleitung der Feuerwehr Heilbronn beim Ausrücken bekannt, dass es sich bei dem Brandherd um eine Pershing II Rakete handelte?“ wurde erst gar nicht beantwortet.
Die US-Experten, die den Unfall in Heilbronn vor Ort untersucht hatten, reisten am 18. Januar in Begleitung eines Offiziers der Bundesluftwaffe wieder in die USA ab, um dort mit den Untersuchungen fortzufahren.
Eines erreichten diesen Beschwichtigungs- und Verschleierungsversuchen jedoch. Die von vielen schon totgesagte Friedensbewegung zeigte sich plötzlich wieder sehr virulent. Schon wenige Tage nach dem Unfall forderte der Heilbronner Gemeinderat in einer einstimmigen Resolution die Beseitigung des Raketenstützpunktes. Am 2. Februar 1985 bewegten sich 12.000 Heilbronner in einem Protestmarsch zur Waldheide und forderte die Beseitigung des Pershing 2-Stützpunkts. Rund 20.000 Menschen umzingelten am 8. April 1985 im Rahmen eines Ostermarsches das Fort Redleg auf der Waldheide. Zur anschließenden Kundgebung vor dem Heilbronner Rathaus versammelten sich sogar rund 30.000 Teilnehmer.
Als am 25. April 1985 Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner und US-Heeresminister Ambrose im Rathaus von Heilbronn ein vorläufiges Untersuchungsergebnis präsentierten, versammelten sich wieder tausende von Demonstranten vor dem Rathaus und forderten die Aufhebung des Stützpunkts auf der Waldheide. Lust, sich der aufgebrachten Menge zu stellen, verspürten die angereisten Militärs und Politiker nicht und verließen das Heilbronner Rathaus lieber über einen Hinterausgang.
Entladung von statischer Elektrizität
Der abschließende Untersuchungsbericht zum Pershing II-Unfall wurde am 16. Januar 1986 in Bonn der Presse vorgestellt, rund ein Jahr nach dem Unfall. An der Untersuchung waren neben der US-Armee auch ein deutscher Luftwaffenoffizier und deutsche Wissenschaftler beteiligt. Staatssekretär Rühl betonte, dass die gewonnenen Abhilfemaßnahmen derzeit bei den in der Bundesrepublik stationierten Raketen durchgeführt werden. Bis zum Abschluss gäbe es keine Übungs- und Ausbildungstätigkeit außerhalb der Kasernen und keine Transporte auf Straßen. Für Übungen verwende man lediglich Übungsraketen.
Als Unglücksursache des Pershing II-Unfalls am 11.Januar 1985 in Heilbronn wurde endgültig Entladung von statischer Elektrizität festgestellt, die durch die Witterungsverhältnisse am Unglückstag noch gefördert worden sei. Als Fazit gab es aus dem Bundesverteidigungsministerium die etwas verquere Verlautbarung: »Das Waffensystem Pershing II ist zwar einsatzbereit, der Verband kann aber noch nicht als voll einsatzbereit angesehen werden.« In jedem Fall werde die Stationierung von Pershing II-Raketen wie geplant fortgesetzt.
Nichts gelernt
Und was haben die Verantwortlichen aus dem Desaster von 1985 gelernt? Vermutlich nichts: Die Kaserne, in der sich das reaktivierte 56th Artillery Command der US Army befindet, das sich ab dem nächsten Jahr um die dann zulaufenden neuen Mittelstreckenraketen kümmern soll, liegt in Mainz-Kastel, mitten im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt, Wiesbaden und Mainz.
Zu dieser Zeit wurde aus privaten US-Quellen erzählt, dass ein Viertel bis ein Drittel aller in Heilbronn und Neckarsulm stationierten GIs permanent unter Drogen- oder Alkoholeinfluss standen. Bezeichnenderweise entwickelte sich um die von der Wehrmacht übernommenen US-Stützpunkte allmählich eine rege Drogenversorgungsszene, die mit der Zeit auch Teile der deutschen Zivilbevölkerung als Kunden und Konsumenten gewinnen konnte. Die Versorgung wurde mit der massenhaften Einwanderung von türkischen und kurdischen Gastarbeitern, vermutlich über die Balkanroute, so es sie denn gab, massgebend mit gewährleistet. Sehr wahrscheinlich waren als Lieferanten auch die italienischen, kalabrischen, apulischen und sizilianischen Mafia-, Camorra- und andere einschlägige Interessengemeinschaften, auch durch ihre familiären Verbindungen in die lokalen italienischen, ursprünglich Gastarbeiter-Gemeinden, dick mit im Geschäft.
Vermutlich war allein das Bewußtsein, im Epizentrum selbst eines begrenzten Atomkrieges stationiert zu sein, Grund genug, sich zuzudröhnen….
Ob man dazu aber türkische Händler brauchte? Einer der größten Drogenhändler war doch damals die CIA…
@Elberadler
Zweifelsohne hat sich die CIA in direktem Kontakt, gerade im Goldenen Dreieck, in der Neuzeit vermutlich in Afghanistan, als Grosshändler für Heroin verdient gemacht. Was aber nicht so bekannt sein dürfte, ist, dass während des II. Weltkrieges in Mexiko der Schlafmohnanbau zur Gewinnung von Morphinbase/Morphium als Schmerzmittel für die kämpfende Truppe forciert wurde. Nach dem II. Weltkrieg erlangte dieser, während der Hippiezeit, wieder Bekanntheit durch die Lieferung von mexikanischem Heroin, bekannt als Brown Sugar. Die etablierten Schmuggelrouten und informellen Verteilernetze wurden dann später u.a. auch für die Zeitgeistdroge Kokain genutzt. Es geht hierbei, ohne irgendwelche moralischen Bewertungen, nur um Angebot und Nachfrage bei maximaler Profitmaximierung. Der Schlafmohnanbau war in der Türkei und den angrenzenden Ländern lange Zeit nicht verboten und für die mehr oder weniger verarbeitete Rohware gab es Abnehmer….
> Vermutlich war allein das Bewußtsein, im Epizentrum selbst eines begrenzten Atomkrieges stationiert zu sein, Grund genug, sich zuzudröhnen….
Unwahrscheinlich. Ich glaube Du unterschätzt die Gleichmütigkeit der meisten Soldaten.
Eher ist es ganz alltägliche Frustration. Die Leute, die darauf mit Drogengebrauch reagieren tun das also auch an anderen Einsatzorten.
Broken Arrow
Was irgendwie unglaublich klingt das die Öffentlichrechtlichen Medien objektiv über den Vorfall berichtet haben.
Heute würden die ÖR von einen Hybriden Angriff der Russischen Agenten sprechen, und das die Atomwaffen nur zum Schutz vor den Nuklearen Klimawandel aufgestellt werden!
+++
wenn man denkt es könnte nicht schlimmer kommen 😉
So ein Quatsch.
Die Versorgung mit Haschich im Rhein-Main-Gebiet aus der Türkei zumindest, wurde zu dieser Zeit von ein paar Yugos damals gewährleistet.
Ein Freund von mir organisierte den Transport von etlichen Lieferungen, bis er irgendwann mal an der Friedberger Warte mit 5 Kg erwischt wurde.
Damals belieferten sie einen Großteil der amerikanischen Streitkräfte die in Frankfurt stationiert waren.
Die CIA interessierte sich nicht für leichte Drogen in Deutschland, die waren vielmehr beschäftigt große Kontingente an Rohmaterial aus Afghanistan in die ganze Welt zu verfrachten.
@El Panico
So ist es. Im Raum Mittlerer Neckar gab es, zusätzlich zu der schon genannten Verbindung fürs Haschisch, anscheinend die Verbindung über die Niederlande und für das marokkanische Gewächs per LKW und Ameisenhandel aus Spanien und Portugal.
Beim Heroin (enorme Handelsspanne!!!) war die CIA, wie die Mafiosen, falls involviert, eher als Grosshändler unterwegs. Die Zwischenhändler und Kleinstdealer sind und waren einfach ein anderes Thema und auch ein anderes Klientel.
Aber, was weiss ich schon. Mein Motto diesbezüglich ist das von Steppenwolf: The dealer is a man, with tombstones in his eyes…..The pusher don`t care….
Bei “Steppenwolf” handelt es sich aber um Heroin.
Diese Differenzierung, sollte man schon beachten, da sehr viele Leute, selbst die Haschischdealer, die ich damals aus dem linken Spektrum kannte, nämlich nichts mit harten Drogen zu tun haben wollten.
@El Panico
Wird schon so sein.
Eigentlich haben wir uns bei unserem Disput leider auch auf das langjährige unqualifizierte Anslingergeschwafel von der Vermischung von harten und weichen Drogen eingelassen. Was latürnich ein absoluter Blödsinn ist. Klar doch ist beim Pusher von Heroin die Rede.
Um zurück zum ursprünglichen Thema zu kommen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Unfall durch berauschte GIs verursacht wurde. Auch bei der Grossdemo war es nicht angenehm, daran zu denken, dass in den sichtbaren MG-Nestern irgendwelche zugekifften/zugesoffenen Ami-Trottel mit dem Finger am Abzug hockten. So weit dazu.
Vorbemerkung: Ich wusste bis eben nichts über den Vorfall, obwohl ich als Jugendlicher zu der Zeit in Baden-Württemberg lebte, wenn auch etwas von Heilbronn entfernt. Ich habs an dem Tag sicher in den Nachrichten mitbekommen, aber längst wieder vergessen.
Ich möchte aber die technische Darstellung bezüglich der Gefahren für Einsatzkräfte der Feuerwehr etwas ergänzen und berichtigen.
Der Treibstoff für Feststoff-Raketenmotoren besteht zu einem erheblichen Teil aus Aluminiumpulver, das stimmt. Das allein wäre aber in verpackter Form nicht brandgefährlich, es brennt auch nicht ohne Sauerstoffzufuhr, und es bildet vor allem als Oxidationsprodukt keine Gase. So ein Raketenmotor soll aber einzig dem Zweck dienen, die Rakete durch schnellen Ausstoß von möglichst viel Gas in möglichst kurzer Zeit in Richtung Ziel zu beschleunigen.
Dafür ist die gängige Zutat Ammoniumperchlorat. Bei dessen langsamer oder schneller thermischer Zersetzung entsteht viel Sauerstoff, Stickstoff, Chlor oder Chlorwasserstoff und Wasser. Die Oxidation der Komponente Aluminiumpulver liefert Wärme, um die Zerfallsprodukte zu heißem Gas zu erwärmen, damit den Druck und dadurch den Wirkungsgrad des Raketenantriebs zu maximieren.
Das Problem ist also nicht so sehr daß da Aluminiumpulver brannte (das sieht als Metallbrand deutlich anders aus), sondern daß da ein starkes Oxidationsmittel, fein mit dem Metallpulver vermengt, unkontrolliert abbrannte.
Das geht viel schneller, mit entsprechender Wärme- und Gasfreisetzung einher, dafür ist nachher in dem darauffolgenden Feuer eher wenig Aluminiumpulver enthalten.
Daß man wegen befohlener Geheimhaltung die Feuerwehr nicht mit Informationen versorgte ist natürlich dennoch eine Sauerei.
Interessanter Beitrag.
Ich finde es gut, solche ‘Ereignisse’ immer mal wieder in Erinnerung zu rufen. Und darauf hinzuweisen, daß sich von politischer Seite in puncto Vertuschung seit Jahrzehnten nichts geändert hat.
Täuschen, vertuschen, manipulieren – die Lieblingsbeschäftigung in der hohen Politik
Wo sind eigentlich die ganzen “Umweltbewegten”, wenn seit Jahrzehnten krebserregendes JP8-Jetfuel über den Wäldern rund um die Airbases verteilt wird (bei Notfällen, wenn die Kiste zu schwer ist – C17/Abrams, etc.) ??
Vor einigen Jahren wollte ein “Alternativmedium” Analysen von Proben bei Unis – haben alle abgelehnt, weil “zu politisch” oä.
“JP-8 soll weniger Benzol (krebserregend) und weniger Hexan (ein Nervengift) enthalten als JP-4.” yeah!
https://de.wikipedia.org/wiki/JP-8
Achja,
https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_military_nuclear_incident_terminology#Broken_Arrow
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_military_nuclear_accidents
Wo wären wir nur ohne die Übermenschensupermänner….