„Fehlen von Diplomatie fördert eine Dynamik der Eskalation, die zu einem Atomkrieg führen kann“

Kriegsamputierter
Still Miracle Photography (London), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

 

Jetzt ist die Zeit für Gespräche gekommen, die uns dem Frieden näherbringen und den tödlichen und zerstörerischen Ukraine-Krieg beenden können, der immer gefährlicher für uns alle wird.

Der vorliegende Artikel mit dem Titel „The Urgency of Diplomacy“ (deutsch: „Die Dringlichkeit der Diplomatie“) erschien am 20. März 2024 auf der US-Website Common Dreams. Er wurde mit Erlaubnis des Autors von Klaus-Dieter Kolenda ins Deutsche übertragen und mit einigen Zwischenüberschriften versehen (1).

In den letzten Jahren ist es zu einem völligen Zusammenbruch der Diplomatie zwischen den USA und Russland und ebenfalls zu einer fast vollständigen Beendigung von diplomatischen Gesprächen zwischen den USA und China gekommen. Europa, das sich hinsichtlich seines Wohlergehens viel zu sehr von den USA abhängig gemacht hat, folgt hier einfach der Washingtoner Linie.

Das Fehlen von Diplomatie fördert eine Dynamik der Eskalation, die zu einem Atomkrieg führen kann. Für den Weltfrieden hat deshalb die Wiederherstellung eines diplomatischen Umgangs der USA mit Russland und China oberste Priorität.

Persönliche Beleidigungen und schockierende Rhetorik

Ein Kennzeichen der derzeitigen Situation sind die unaufhörlichen persönlichen Beleidigungen von Präsident Joe Biden gegenüber seinem russischen und chinesischen Amtskollegen.

Statt sich auf die Politik zu konzentrieren, hat Biden Präsident Wladimir Putin persönlich angegriffen. Kürzlich bezeichnete er Putin als “verrückten Idioten” (2). Im März 2022 erklärte er: “Um Gottes Willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben” (3). Kurz nach seinem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im vergangenen Herbst nannte Biden diesen einen “Diktator” (4).

Diese krude Personalisierung der komplexen politischen Beziehungen zwischen den Großmächten ist dem Frieden und einer Lösung von Problemen zwischen ihnen nicht zuträglich. Die grobe Rhetorik und das Fehlen ernsthafter Diplomatie haben darüber hinaus die Schleusen für eine weitere schockierende rhetorische Verantwortungslosigkeit geöffnet.

So twitterte kürzlich der Präsident von Lettland “Russia delenda est” (“Russland muss zerstört werden”) (5) und paraphrasierte damit den bekannten lateinischen Ausspruch von Cato dem Älteren, der vor dem Dritten Punischen Krieg zur Zerstörung Karthagos durch Rom aufgerufen hatte.

Mahnende Worte von J.F. Kennedy

Diese völlig kindischen Äußerungen liegen alle auf einer Ebene und sollten uns dazu veranlassen, uns die mahnenden Worte von Präsident John F. Kennedy in Erinnerung zu rufen (6), der sagte, die wichtigste Lehre, die er aus der Kubakrise gezogen habe, sei die unbedingte Notwendigkeit gewesen, eine Demütigung des nuklear bewaffneten Gegners zu vermeiden:

“Vor allem müssen die Atommächte, während sie ihre eigenen vitalen Interessen verteidigen, jene Konfrontationen vermeiden, die einen Gegner vor die Wahl stellen, entweder einen demütigenden Rückzug anzutreten oder einen Atomkrieg zu beginnen. Einen solchen Kurs im Atomzeitalter einzuschlagen, wäre nur ein Beweis für den Bankrott unserer Politik – oder für einen kollektiven Todeswunsch für die Welt.”

Verhandlungen stehen nicht auf dem US-Programm

Aber es gibt noch ein Problem, das tiefer liegt. Die gesamte US-Außenpolitik basiert derzeit darauf, dass versucht wird, bloß die Motive der Gesprächspartner herauszufinden, anstatt tatsächlich mit ihnen zu verhandeln. Von Seiten der USA wird dazu immer wieder gesagt, dass man der anderen Seite nicht trauen könne, so dass es sich nicht lohne, mit wirklichen Verhandlungen zu beginnen.

Verhandlungen werden heute als sinnlos (7), nicht mehr zeitgemäß (8) und als Zeichen der Schwäche (9) angesehen.

Uns wird immer wieder erzählt, dass der Brite Neville Chamberlain 1938 versucht habe, mit Hitler zu verhandeln. Hitler habe ihn aber ausgetrickst, und genau das Gleiche würde bei den Verhandlungen heute passieren.

Stattdessen werden immer neue „Hitler“ geschaffen

Um das zu verdeutlichen, wird jeder Gegner der USA vorab in den Medien als ein neuer Hitler dargestellt, wie das bei Saddam Hussein (10), Baschar al-Assad (11), Wladimir Putin (12), Xi Jinping (13) und vielen anderen geschehen ist, und deshalb sei jede Verhandlung mit diesen Leuten von vornherein vergebliche Liebesmühe.

Das Problem ist, dass das eine Verharmlosung der Geschichte ist und dass uns das angesichts der heutigen Konflikte an den Rand eines Atomkriegs bringt. Die Welt ist dem nuklearen Armageddon heute näher als je zuvor – 90 Sekunden vor Mitternacht nach der Weltuntergangsuhr (14) –, weil die nuklearen Supermächte nicht miteinander verhandeln.

Und die USA sind tatsächlich der am wenigsten diplomatische aller UN-Mitgliedsstaaten (15) geworden, wenn man die Staaten hinsichtlich der Einhaltung der UN-Charta miteinander vergleicht.

Konflikte sind strategische Dilemmata

Aber Diplomatie ist von entscheidender Bedeutung, denn die meisten Konflikte sind das, was Spieltheoretiker als “strategische Dilemmata” bezeichnen.

Ein strategisches Dilemma ist eine Situation, in der Frieden (oder, allgemeiner, Kooperation) für beide Kontrahenten die bessere Lösung wäre, aber auf beiden Seiten besteht auch ein Anreiz, in einem Friedensabkommen den Gegner zu betrügen und zu übervorteilen.

Während der Kubakrise zum Beispiel war Frieden sowohl für die USA als auch für die Sowjetunion die bessere Wahl als ein Atomkrieg, aber beide Seiten befürchteten, dass die andere Seite täuschen würde, wenn sie einer friedlichen Lösung zustimmte – zum Beispiel mit einen nuklearen Erstschlag.

In solchen Fällen sind Mechanismen zur Einhaltung der getroffenen Abmachungen der Schlüssel zum Frieden. Oder, wie Präsident Ronald Reagan über die Verhandlungen mit dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow gesagt hat und dabei eine alte russische Maxime wiederholte: “Vertraue, aber überprüfe“ (16).

Wie Vertrauen aufgebaut werden kann

Es gibt viele Mechanismen, um ein derartiges Vertrauen aufzubauen.

Grundsätzlich können sich die beiden Seiten gegenseitig daran erinnern, dass sie sich in einem “Spiel, das sich wiederholt” befinden, was bedeutet, dass es regelmäßig zu strategischen Dilemmata zwischen ihnen kommen wird. Wenn eine Seite heute betrügt, verhindert das die Chancen für eine zukünftige Zusammenarbeit.

Aber es gibt auch viele weitere Mechanismen zur Durchsetzung der getroffenen Abkommen: formelle Verträge, Garantien Dritter, systematische Überwachung, Stufenvereinbarungen und dergleichen.

JFK war zuversichtlich, dass das Abkommen zur Beendigung der Kubakrise, das er im Oktober 1962 mit dem sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow geschlossen hatte, Bestand haben würde – und das war dann auch so. Später war er zuversichtlich, dass auch der Vertrag über das teilweise Verbot von Atomversuchen, den er im Juli 1963 mit Chruschtschow ausgehandelt hatte, Bestand haben würde – und das war ebenfalls der Fall.

Erfolg eines Abkommens davon abhängig, ob dieses in beiderseitigem Interesse ist

Wie JFK über solche Abkommen gesagt hat (17), hängt der Erfolg eines Abkommens davon ab, dass dieses im Interesse beider Parteien liegt: “Vereinbarungen dieser Art sind sowohl im Interesse der Sowjetunion als auch in unserem Interesse – und selbst bei den feindlichsten Nationen kann man sich darauf verlassen, dass sie die unter diesen Bedingungen eingegangenen Verpflichtungen akzeptieren und einhalten, aber nur die vertraglichen Verpflichtungen, die in ihrem eigenen Interesse liegen.”

Spieltheoretiker beschäftigen sich seit mehr als 70 Jahren mit strategischen Dilemmata. Am bekanntesten ist das Gefangenendilemma. Sie haben wiederholt festgestellt, dass ein wichtiger Weg zur Zusammenarbeit in einem strategischen Dilemma der Dialog ist, auch der unverbindliche Dialog. Die menschliche Interaktion erhöht die Wahrscheinlichkeit einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit dramatisch (18).

Hatte Chamberlain also Unrecht, als er 1938 in München mit Hitler verhandelte? Nein. Er irrte sich in den Einzelheiten, indem er eine unkluge Vereinbarung traf, die Hitler nicht einhalten wollte, und dann naiv den “Frieden für unsere Zeit” verkündete.

Trotzdem trugen Chamberlains Verhandlungen mit Hitler letztlich zu Hitlers Niederlage bei. Indem das gescheiterte Münchner Abkommen Hitlers Perfidie der Welt deutlich vor Augen führte, ebnete es den Weg für den entschlossenen Winston Churchill, der in Großbritannien an die Macht kam.

Dessen Machübernahme konnte dann mit einer überzeugenden Begründung und großer öffentlicher Unterstützung in Großbritannien und auch weltweit durchgesetzt werden und führte schließlich zu der britisch-amerikanisch-sowjetische Allianz, die Hitler besiegt hat.

Echte Verhandlungen über Nato-Erweiterung und gemeinsame Sicherheit erforderlich

Die heute wiederholt vorgebrachte Analogie zu 1938 ist auf jeden Fall grob vereinfachend und in mancher Hinsicht sogar irreführend. Der Krieg in der Ukraine erfordert echte Verhandlungen zwischen den Parteien – Russland, der Ukraine und den USA –, um Themen wie die Nato-Erweiterung und die gegenseitige Sicherheit aller Konfliktparteien anzugehen.

Diese Fragen stellen echte strategische Dilemmata dar, was bedeutet, dass alle Parteien – die USA, Russland und die Ukraine – durch Verhandlungen Vorteile erreichen können, indem sie den Krieg beenden und ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.

Ehrlichkeit im Umgang mit der anderen Seite notwendig

Darüber hinaus waren es vor allem die USA und ihre Verbündeten, die bisher Vereinbarungen gebrochen und Diplomatie verweigert haben. Einige davon seien hier kurz erwähnt:

  • Die USA haben ihre feierlichen Versprechen gegenüber dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow (19) und dem russischen Präsidenten Boris Jelzin (20) gebrochen, dass sich die Nato keinen Zentimeter nach Osten ausdehnen werde.
  • Die USA haben Russland getäuscht, indem sie den gewaltsamen Putsch in Kiew unterstützten (21), der den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch stürzte.
  • Die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien redeten mit gespaltener Zunge und haben sich geweigert, das Minsk-II-Abkommen zu unterstützen (22).
  • Die USA sind 2002 einseitig aus dem Vertrag über die Abwehr ballistischer Raketen (23) und 2019 aus dem Intermediate Force Agreement (24) ausgestiegen.
  • Die USA haben sich geweigert zu verhandeln, als Putin am 15. Dezember 2021 den Entwurf eines russisch-amerikanischen Vertrags über Sicherheitsgarantien vorschlug (25).

Russland zu Friedensverhandlungen bereit

Tatsächlich gibt es seit Anfang 2022 keine direkte Diplomatie mehr zwischen Biden und Putin. Und als Russland und die Ukraine im März 2022 direkt verhandelt haben, schritten Großbritannien und die USA ein, um ein Abkommen auf der Grundlage der ukrainischen Neutralität zu blockieren (26).

Im Gegensatz dazu bekräftigte Putin in seinem Interview mit Tucker Carlson im vergangenen Monat die Offenheit Russlands für Verhandlungen (27) und tat dies kürzlich erneut.

Aber der Krieg in der Ukraine tobt weiter, mit Hunderttausenden Toten und Zerstörungen im Wert von Hunderten von Milliarden Dollar. Wir nähern uns dem nuklearen Abgrund und es ist höchste Zeit zu reden und zu verhandeln.

Es wäre zu wünschen, dass sich die Verantwortlichen an die unsterblichen Worte und die Weisheit von JFK in seiner Antrittsrede erinnern: „Let us never negotiate out of fear. But let us never fear to negotiate“ (deutsch: „Lasst uns niemals aus Angst verhandeln. Aber wir sollten auch keine Angst haben zu verhandeln” (28).

 

Fußnoten
  1. Jeffrey Sachs: The Urgency of Diplomacy. Common Dreams 20.03.2024 https://www.commondreams.org/opinion/ukraine-war-diplomacy
  2. https://www.reuters.com/world/us/biden-calls-putin-crazy-sob-during-san-francisco-fundraiser-2024-02-22/
  3. https://edition.cnn.com/2022/03/26/politics/biden-warsaw-saturday/index.html
  4. https://edition.cnn.com/2023/11/15/politics/joe-biden-xi-jinping-dictator/index.html
  5. https://censor.net/en/news/3478857/russia_must_be_destroyed_we_should_not_draw_red_lines_for_ourselves_president_of_latvia_rinkevis#:~:text=Latvian%20President%20Edgars%20Rinkevi%C4%8Ds%20announced,est!%22%2C%20he%20wrote.
  6. https://www.jfklibrary.org/archives/other-resources/john-f-kennedy-speeches/american-university-19630610
  7. https://www.washingtonexaminer.com/news/2452260/pointless-for-ukraine-to-have-peace-talks-with-russia-us/
  8. https://www.rand.org/pubs/commentary/2023/10/negotiating-with-russia-is-still-a-bad-idea.html
  9. https://www.newsweek.com/russia-ukraine-war-putin-zelensky-animal-1856956
  10. https://www.smh.com.au/world/middle-east/saddam-the-new-hitler-bush-tells-europeans-20021122-gdfum6.html
  11. https://www.nytimes.com/2017/04/11/us/politics/sean-spicer-hitler-gas-holocaust-center.html
  12. https://thehill.com/opinion/international/4521958-is-putins-russia-a-nazi-state/
  13. https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-04-06/us-lawmaker-compares-xi-to-hitler-in-meeting-with-taiwan-s-vp?embedded-checkout=true
  14. https://thebulletin.org/doomsday-clock/
  15. https://www.commondreams.org/opinion/multilateralism-index-united-nations
  16. https://www.youtube.com/watch?v=qwh2w7osIp4
  17. https://www.jfklibrary.org/archives/other-resources/john-f-kennedy-speeches/american-university-19630610
  18. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0167268117303517
  19. https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2017-12-12/nato-expansion-what-gorbachev-heard-western-leaders-early
  20. https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2018-03-16/nato-expansion-what-yeltsin-heard
  21. https://www.youtube.com/watch?v=JoW75J5bnnE
  22. https://www.globaltimes.cn/page/202212/1281708.shtml
  23. https://carnegieendowment.org/2021/12/13/u.s.-exit-from-anti-ballistic-missile-treaty-has-fueled-new-arms-race-pub-85977
  24. https://www.armscontrol.org/act/2019-09/news/us-completes-inf-treaty-withdrawal
  25. https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790818/
  26. https://www.newsweek.com/russia-offered-end-war-if-ukraine-dropped-nato-bid-kyiv-official-1847373
  27. https://thehill.com/policy/defense/4457159-putin-says-open-negotiating-us-ukraine-war-carlson-interview/
  28. https://www.jfklibrary.org/learn/about-jfk/historic-speeches/inaugural-address

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33 Kommentare

  1. Eine Analogie zu 1938 sehe ich eher in den „Minsker Verträgen“, die von der Ukraine und ihren Unterstützern gebrochen wurden.

    1. Sehe ich auch so. Die USA verhandeln nicht, weil sie nicht wollen, weil ihre Berechnung immer noch ergibt, dass Russland durch den Krieg mehr geschadet wird als ihnen. Exakt so verlaufen auch die Kalküle China betreffend.

      Das Kernproblem ist, dass die USA ihre Mitbewerber anders als durch toxische Feindschaft nicht mehr konkurrieren kann.

      Dass die gegen Russland gerichtete Feindschaft nicht verläuft, wie erhofft, ist kein Geheimnis. Die US-Ratlosigkeit erkennt man derzeit daran, dass sie sich seit 2 Monaten öffentlich kaum noch für die ukrainische Wehrhaftigkeit einsetzen, weil sie vermeiden wollen, dass die Welt in Erinnerung behält, dass die USA bis zum Schluss auf das falsche Pferd gesetzt haben. Die Rolle, die Ukraine erst mal nicht vor aller Welt Augen fallen zu lassen, hat die EU übernommen.

      Trotzdem sind Texte, wie die von Sachs wichtig, weil sie immer wieder eine Tür aufstoßen, durch die aktuell noch niemand geht, sie der Weltzuseherschaft aber in Erinnerung hält.

  2. Bush Senior hat den Weg zur NATO-Osterweiterung geebnet. Bush Junior hat den Staatsterror salonfähig gemacht und die Demokratie abgeschafft. Die Bushs haben ganze Arbeit geleistet. Danke für den 3. Weltkrieg, Satansbrut!

    1. Clinton und Obama waren eher aggressiver als Bush Senior. Der hatte noch Elemente von Realismus und Mässigung. Hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage.

  3. Es ist schon eine verworrene Zeit. Niemand kann sich eine Weltordnung nach dem Ukraine-Krieg vorstellen. Wie auch?
    Die beste Lösung für alle Beteiligten wäre m.E. ein schnelles Überrennen der Ukrainischen Front, eine Kapitulation und eine Verhandlung mit dem ungefähren Ziel von Minsk II.
    Allerdings müssten die westlich Staaten anschließend mit den ukrainischen Nationalisten leben. Diese Leute unter Waffen zu “sozialisieren” dürfte eine spannende Aufgabe werden.
    Die anschließenden Probleme der Zusammenarbeit der “europäischen Demokratien” würden dann auch zusätzlich wieder prekär werden. So würde z.B. die Frage auftauchen, wieso die Infrastruktur in den Baltischen Staaten und Polen von der EU bezahlt wird, während unsere verfällt, und da spreche ich noch nicht von den polnischen 1,2 Billionen Reparationsforderungen.
    Aber unter “Freunden” wird sich das auch regeln lassen.

    1. Nach dem Ukraine-Krieg wird es weitergehen mit Kriegen. Die USA wollen und können keine Ruhe geben. Denn es geht um ihre schwindende hegemoniale Vormachtstellung in der Welt und ihren Kampf gegen eine multipolare Weltordnung.
      Weiter Länder werden gerade subtil von den USA und ihren Geheimdiensten zu Rammböcken an der Peripherie Russlands gegen Russland vorbereitet, Moldawien, Georgie, Kasachstan … sogar die Mongolei wurde schon erwähnt.
      Aber zuvor möchte sich die NATO erst noch in der Ukraine eine blutige Nase holen und sie wird dort durch ihre Präsenz russische Angriffe, eventl. sogar auf Entscheidungszentren in ihren eigenen Ländern riskieren.
      Wenn das passiert, haben wir den 3. Weltkrieg.
      Es scheint, die NATO-Staaten unter der Führung der USA wollen ihn und lassen nichts aus, um ihn auch zu bekommen.
      Sollte das nichts werden, haben die USA noch Taiwan als Rammbock gegen China in der Pipeline … das klappt auf jeden Fall, dann ist das Chaos perfekt.

      1. Die große Angst der Amis ist, dass sie ihren Dollar nicht mehr beliebig drucken, also sie sich nicht mehr unbegrenzt verschulden können. Wenn der Dollar nicht mehr Leitwährung ist, sitzen sie auf einem astronomisch hohen Schuldenberg, der nicht mit neuen Schulden refinanziert werden kann. Dann sind sie “am A….”. Das ist das Gefährliche an der jetztigen Situation.

    1. Vielleicht hilft der Optiker.

      Oder man bietet Russland z.B. an, während einer befristeten Waffenruhe über eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa zu verhandeln. Die USA werden sich ohnehin aus Europa zurückziehen. Europa MUSS sich also sowieso mit Russland arrangieren, wenn es nicht untergehen will.

      Es gibt immer einen Ausweg aus einem Krieg, wenn man aufeinander zugeht und Verhandlungen überhaupt eine Chance gibt. Dazu müsste man allerdings mehr Goodwill und Good Spirit haben als Naturzucker und die ukrainische Nazimannschaft.

      1. Och, mich interessiert das schon. Den Großteil der hier versammelten Lebensloser, die dem Zaren liebend gerne in sein Rektum kriechen würden, sicherlich auch.

        1. Hast du noch was Anderes zu tun als Leute mit deinem eingebildeten Konkurrenzselbstbewusstsein (ich Gewinner, du Verlierer) zu belästigen? Kommst du überhaupt darauf was man daraus schliessen kann, wenn einer “das Leben” selbst zum Gegenstand der Konkurrenz macht?

        2. Ich habe langsam zur Kenntnis genommen, dass das Forum zu einem Gutteil aus Patienten besteht, die offenbar von den Sitzungen mit ihrem Psychodoktor gewohnt sind, “frei zu assoziieren” – gern auch fäkal und anal – anstatt zu denken.
          Aber könnt ihr euch denn nicht vielleicht auf eine Assoziation bzw. Beschimpfung festlegen – nach Begründungen will man ja überhaupt nicht fragen. Entweder “Zar”, also feudale Erbmonarchie a la Vereinigtes Königreich oder “4. Reich”, also faschistische genozidale Diktatur (mit ‘ner KP in der Duma).

    2. Wenn der Fall so klar scheint, warum nicht direkt einmarschieren oder mit Atomwaffen werfen?

      Was mich jetzt mal interessieren würde:
      Wie sind Sie zu der Ansicht gekommen, Russland wäre die Inkarnation eines 4. Reichs?
      Bitte Logisch nachvollziehbar begründen
      Danke

    3. Was ist dann die Alternative ?
      die Ukraine wird das nicht drehen.
      All die Waffenlieferungen haben nichts genutzt.
      Der Westen hat nix mehr.

      Bleibt nur noch der volle Einstieg der NATO: damit 3 .Weltkrieg.
      Das war es dann für uns alle.
      ist die Ukraine Ihnen das wert , die Welt in den Untergang zu stürzen ?

      1. Das steht wohl zu befürchten. Das System “Wertewesten” hat solche kranken narzistischen Psychopathen gefördert und nun stehen sie fast überall an der Spitze. Gnade uns Gott – oder was auch immer…

  4. Der Plan der Vasallen des Deepstates war Putin abzusetzen und Navalny zu installieren. Einen charakterlosen Chauvinisten der sein Land ungehemmt an die westlichen Eliten verscherbelt hätte. Für diesen Umsturz brauchte man Krieg. Daher inszenierte man Mithilfe der ukrainischen Putschisten ein echtes Sicherheitsrisiko für Russland. Der Plan ging dank den so korruppt wie unintelligenten westlichen Eliten und der Klugheit Putins schief. Russland hat bereits gewonnen und niemand wird Putin den Sieg nehmen können. Niemand. Und wenn sie Nato den Bogen weiter überspannt, dann kann durch Fehler und Unvorhergesehenes ein echter Atomkrieg daraus werden, der 75% von Russland zerstört und 100% der westlichen Zivilisation.

  5. Der Konflikt ist von den USA losgetreten worden um Russland zu schwächen (Biden) und zu ruinieren (Baerbock). An diesen Zielen hat sich nichts geändert. Und Frieden passt nicht zu diesen Zielen. Und solange es genug nützliche Idioten in der Ukraine gibt, läuft doch alles gut. Zudem häufen sich die nützliche Idioten unter den europäischen Vasallen, die weiter kämpfen wollen, wenn die Ukrainer nicht mehr wollen oder nicht mehr können. Was für die USA den schönen Nebeneffekt hat, dass sie sich zurückziehen können und ihren nützlichen Idioten das Krieg führen überlassen können. Sollen sie doch Europa verwüsten, das gibt dann wieder neue Investitionsmöglichkeiten für das überreichlich vorhandene private US-Kapital, das dringend nach Anlage sucht.

  6. 90 Sekunden bis zum Big Bang klingt ja doch sehr bedrohlich. Vermutlich ist es das aber gar nicht, schaut man auf die politisch Verantwortlichen, mit welcher Unbeschwertheit sie an der Uhr drehen.

  7. Und wäre das denn so schlimm? Ich meine, vor allem würde es ja den Westen betreffen und der will das ja so haben. Schließlich wird ja immer betont, dass wir nur hier so demokratisch sind. Deswegen gibts hierzulande auch wenige Unschuldige, denn in einer Demokratie hat sich jeder, der eine Stimme abgeben kann, mit dem Ergebnis einverstanden erklärt.

    1. Das stimmt einerseits. Wer jetzt noch Blockparteien wählt wünscht sich und seinen Nachkommen evident Elend und Tod. Tragisch aber für die, die aus Heimatliebe, Idealismus oder einfach aus persönlichen Umständen das künftige Schlachtfeld nicht verlassen können oder wollen. Denen kann man nur wünschen, dass sie zu den Überlebenden gehören und eine Perspektive haben, wenn der Spuk vorbei ist.
      Das wird viel Kraft brauchen, den wenn die Staaten erst mal kaputt sind wird das Gebiet von Einwanderern nur so geflutet werden. Die werden dann die Reste fleddern und ihre Glaubens – und Clankämpfe hier werden mangels staatlicher Ordnung eskalieren.

  8. Warum wohl wurde JFK “beseitigt”? Er war für den MIK zu gefährlich geworden. Zu viel “Weisheit” ist auf die Dauer ungesund, wenn man von skrupellosen Psychopathen und ihren Mitläufern und Handlangern umgeben ist…

    1. Diese Neurodivergenten könnten nichts von all dem tun, wenn sie nicht eine entsprechend geeignete Umgebung vorfinden würden. Aus Mitläufern und Handlangern.

  9. “The West won the world not by the superiority of its ideas or values or religion (to which few members of other civilizations were converted) but rather by its superiority in applying organized violence. Westerners often forget this fact; non-Westerners never do.”
    Samuel P. Huntington, The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order (1996)

    Natürlich wird das eigene Vergehen/Versagen auf die anderen, den traditionellen “Feind” projiziert – von denen die sich seit Jahrhunderten durch die Welt metzeln. Der Zug ist abgefahren; wie lange es wohl noch dauert bis für so ein Zitat/Posting wieder die GeStaPo vor der Tür steht – spätestens mit der gesetzlichen “Regelung” zu “hate speech” hat man die entsprechenden Werkzeuge. Siehe z.B. die Schülerin die für “falsche” Postings in Sozialen Netzwerken hingehängt und von Polizei aufgesucht wurde….

    Allerspätestens nach der PsyOp gegen die eigene Bevölkerung 2020 fällt das auch keinem mehr auf, im Gegenteil jubelt so mancher wieder vor dem Scheiterhaufen, während “Journalisten” wie immer die Bevölkerung aufhetzen…
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bidermans_Diagramm_des_Zwanges

  10. so sehr ich Overtone schätzen gelernt habe, so misstrauisch macht mich die Zusammenarbeit mit Herrn Kolenda.
    jede Kritik an den unsäglichen Abbiederungen an den regierungsfreundlichen antidemokratischen und menschenfeindlichen Beiträgen auf Telepolis hat zu sofortiger Löschung und Sperre geführt. Seine wissenschaftsfernen Einlassungen zum Thema Impfen mit ungetesteten Genexperimentalstoffen wurden sakrosant auf einen Socken der Unantastbarkeit gestellt.
    im Zusammenhang mit den RKI Files vermisse ich von Kolenda eine Stellungnahme und kritische Betrachtung seiner Impfeuphorie. ansonsten ist er nicht nur nicht mehr ernstzunehmen, sondern aufs schärfste zu bekämpfen!

    auch ein Medium wie Overtone kann sich solche Wendehälse nicht leisten. Herr Kollenda ist kein “dummer Junge” mehr und kann sich seiner Verantwortung stellen. ich erwarte von Overtone hier Klaerung

  11. Wer Putin und die Russen nicht mag, kann dies ja weiterhin tun, doch ohne eine Waffe in der Hand, vielleicht wie bei der Gewalttherapie, indem er sich einen Punchingball mit Putins Gesicht kauft und darauf eindrischt.
    Bidens Politik in Zusammenhang mit China und Russland ist unerträglich und gefährlich und ich befürchte, einen J.F. Kennedy gibt es zur Zeit nicht, der eine realistische Chance hätte, an die Macht zu kommen. Genaugenommen war J.F. Kennedy damals wie Putin 2000, beide hatten ihre Unterstützer bezüglich ihrer Ziele getäuscht. Nur dass Putin nachher soweit aufgeräumt hat, dass diese Kaste in Russland nichts mehr ausrichten könnte, während J.F. Kennedy ermordet wurde, bevor dies passieren konnte. Ein neuer J.F. Kennedy würde heute den gleichen Fehler sicher nicht mehr machen.

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