»Es wäre kontraproduktiv, die Vorgeschichte auszublenden«

Kreml, Gemälde
Quelle: Pixabay

Wie ist es um die politische Kultur eines Landes bestellt, in dem ein Begriff wie „Russlandversteher“ zur Stigmatisierung und Ausgrenzung taugt? Muss man nicht erst einmal etwas verstehen, bevor man es beurteilen kann?

Gabriele Krone-Schmalz bietet in ihrem Buch „Russland verstehen?“, das in diesen Tagen in einer erweiterten Neuausgabe erscheint, eine Orientierungshilfe für all jene, denen das gegenwärtig in den Medien vorherrschende Russlandbild zu einseitig ist. Antirussische Vorbehalte haben in Deutschland eine lange Tradition und sind in zwei Weltkriegen verfestigt worden. Auch im Ukraine-Krieg lässt sich ihre Wirksamkeit beobachten. Tatsächlich ist aber nicht nur das Verhältnis zwischen Russland, dem Westen und der Ukraine vielschichtiger, als es in der Regel dargestellt wird, sondern auch die russische Geschichte seit dem Ende des Kalten Krieges.

Ein Buchauszug.

Das Buch »Russland verstehen« ist 2014 entstanden und erstmals 2015 erschienen, unmittelbar nach den blutigen Ereignissen in der Ukraine. Am Text des Buches habe ich keine Zeile verändert. Ich denke, es ist authentischer, wenn ich alles so lasse, wie ich es damals geschrieben habe.

Ich verurteile diesen Krieg

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»Wie wahrscheinlich ist es, dass Putin einen Eroberungsfeldzug durch die Ukraine antritt? Zynisch formuliert: Da ist es doch sehr viel billiger eine Brücke zwischen russischem Festland und der Krim zu bauen. Die Planungen haben bereits begonnen und 2018 soll sie fertig sein.« Diese Sätze stehen auf Seite 198 und zeigen, dass ich zum damaligen Zeitpunkt nicht mit einem russischen Angriff auf die Ukraine gerechnet habe. Mehr noch, bis zum Einmarsch der russischen Truppen am 24. Februar 2022 schien mir diese Option irreal zu sein. Ja, ich habe mich mit meiner Einschätzung geirrt, dass Russland niemals die Ukraine angreifen würde, und dass der Aufbau dieser gigantischen militärischen Drohkulisse an Russlands Westgrenzen Ende 2021, Anfang 2022 lediglich dem Zweck diente, ernst zu nehmende Verhandlungen über russische Sicherheitsinteressen mit dem politischen Westen zu erzwingen. Aber die in diesem Buch aufgeführten Chronologien werden durch nachfolgende Ereignisse nicht wertlos. Im Gegenteil, sie dienen der Erklärung – nicht der Rechtfertigung – dessen, was nach Ersterscheinen passiert ist.

Nun ist der Krieg, den Russland ausgelöst hat, da. Ich verurteile diesen Krieg. Für mich ist Krieg grundsätzlich keine Lösung in unserer sogenannten zivilisierten Welt, und ich habe auch für diesen Krieg keinerlei Verständnis. Ich bin allerdings der Überzeugung, dass es im Sinne einer friedlichen Zukunft eher kontraproduktiv wäre, die Vorgeschichte auszublenden. Ich mache aus meinen Gefühlen nach dem russischen Überfall keinen Hehl: entsetzt, fassungslos, wütend. Ich verstehe, dass es einen Unterschied macht – nicht nur für Politiker, auch für Journalisten – ob man von Leid und Zerstörung nur hört, liest oder Videos sieht oder ob man mittendrin steht, die Verzweiflung spürt, Verbranntes oder Verwestes riecht, alles dreidimensional wahrnimmt und Gefühle entwickelt, die sich kaum gegen Rachegedanken wehren können, weil das alles so unerträglich ist. Das ist zutiefst menschlich und es wäre eine Katastrophe, wenn es anders wäre. Dennoch erwarte ich von Politik und Medien, dass sie sich von diesen Gefühlen nicht überwältigen lassen und der Versuchung widerstehen, politische Analyse durch Moral ersetzen zu wollen.

Natürlich gibt es russische Propaganda

Es lässt sich trefflich darüber streiten, ob es gerechte Kriege gibt, mit ernst zu nehmenden Argumenten auf beiden Seiten. Ich gehöre zu denjenigen, die auch sogenannte gerechte Kriege ablehnen, weil ich sie letztlich für eine Schimäre halte, die nur dazu dient, die eigene Hilflosigkeit zu beruhigen, in die die Menschheit immer wieder kommen wird. Auch ein gerechter Krieg bringt den Menschen, um die es geht, im Zweifel keine Erlösung. Wäre es nicht besser, alles zu tun, damit es gar nicht erst zu Kriegen kommt?

Ich werde mich in meiner Arbeit auch weiterhin darauf konzentrieren, Russland zu verstehen, nicht um mich auf eine Seite zu stellen, sondern um dazu beizutragen, belastbare Grundlagen zu liefern, auf denen über tragfähige Lösungen debattiert werden kann.

Zur Vorgeschichte muss man den Fokus auch mal auf Informationen legen, die bei uns eher weniger verbreitet werden, und wenn sie denn doch mal auftauchen, von vornherein als russische Propaganda identifiziert werden. Um auch hier gleich möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich gibt es russische Propaganda. Wie naiv wäre es, das nicht zu sehen! Aber nicht jeder russische Blickwinkel ist Propaganda. Wer das behauptet, ist vielleicht nur zu bequem, sich inhaltlich auseinanderzusetzen. Und was man auf keinen Fall vergessen darf: In Kriegszeiten hat Propaganda seit jeher auf allen Seiten Hochkonjunktur. Das ist Teil der Kriegsführung.

In den östlichen Gebieten der Ukraine herrscht seit mehr als acht Jahren Krieg. 2014 hatten sich die Verwaltungsbezirke Donezk und Luhansk im Donbas für unabhängig erklärt, weil sie den Umsturz in Kiew nicht mitmachen wollten, der für sie nichts Gutes verhieß. Näheres dazu im vorliegenden Buch. Dass Russland diesen Vorgang später für seine Zwecke instrumentalisiert hat, will ich gar nicht bestreiten, aber der Ausgangspunkt war ein innerukrainischer. Jedenfalls versucht die ukrainische Regierung seitdem, diese Gebiete mit militärischer Gewalt zurückzuerobern. Ukrainische Streitkräfte und Milizen, die der russischen Wagner-Truppe in puncto Brutalität in nichts nachstehen, führen seit über acht Jahren Krieg dort. Kiew nennt das allerdings auch nicht Krieg, sondern »Anti-Terror-Operation«.

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22 Kommentare

  1. “Nun ist der Krieg, den Russland ausgelöst hat, da.”

    Ich verstehen diese Zuschreibung nicht. Insbesondere, wenn ein paar Zeilen weiter unten dann zu lesen ist:

    “In den östlichen Gebieten der Ukraine herrscht seit mehr als acht Jahren Krieg.”

    Ich denke auch, dass der Krieg mit der “Anti-Terroroperation” 2014 angefangen hat. Sobald man die Erzählung der Nato übernimmt, blendet man dies aus.

    Dass der Krieg zwei Mal begonnen haben soll, erscheint dann für den wissbegierigen Zuhörer schlicht wirre. Dass er dann misstrauisch wird, ist verständlich.

    1. Wahrscheinlich will sie da den Dreh von wegen “Ursache versus unmittlebarer Auslöser” hinbekommen und wird dadurch halbgar.

      Immer wieder diese Eiertänze. Selbst kritische Geister biedern sich dem verordneten “Zeitgeist” billig an. Wir leben in traurigen Zeiten.

      1. Nunja, letztlich weiß man, dass sie das schon richtig einordnen, aber angesichts der inzwischen gerne geübten strafrechtlichen Verfolgungen und/ oder anderer Zensurmaßnahmen ist das irgendwie auch verständlich.
        Die haben schon so genug auszuhalten.

  2. In totalitären Regimen ist es Usus, dass Bürger nichts verstehen müssen, weil sie durch die Indoktrination der Herrschaftsträger schon alles zu wissen scheinen.

    Wer aber verstanden hat, weil er sich durch das ganze Gewums an Daten und Informationen durchgearbeitet hat, wird zu keiner Verurteilung der SMO gelangen, sofern er aus redlichen Motiven handelt und sich nicht den öffentlichen Zwängen beugt.
    Denn durch die verstärkten Repatriieringsversuche der ukrainischen Militärs seit dem 16. Februar 2022 gab es einen gewissen Zwang, die russische bzw. sich kulturell als so verstehende Bevölkerung vor Tod, Verstümmelung, Vertreibung und Erniedrigung zu schützen.
    Und spätestens seit der Selenskij-Äußerung auf der Münchner Sicherheitskonferenz kann jeder Vermünftige dieses Anliegen auch der russischen Föderation nicht abstreiten.
    Sicherheit ist unteilbar und basiert auf Gegenseitigkeit.
    Schwächlinge und Egoisten sehen dies zwar anders. Aber Fehlsichtige mit arg eingeschränkter Interpretationsbreite machen nur ausreichend Doofe, Faule und Tatschwache zu Trägern hinreichender Erkenntnis.

    Und wer das Ganze nicht versteht, sollte es in Stein meißeln. Das Verständnis stellt sich dann schon ein.

    1. Sie hätten schreiben sollen:
      IM KRIEG ist es Usus, dass Bürger nichts verstehen müssen, weil sie durch die Indoktrination der Herrschaftsträger schon alles zu wissen scheinen.
      Das nennt sich KRIEGSPROPAGANDA und findet auch in Deutschland statt!

      (Dass Sie Russland, die Ukraine und weitere Staaten des Oligarchenkapitalismus so beschreiben: bin ich einverstanden.)

  3. Vielleicht sollte man nicht nur Putin verstehen, sondern vor allem den Westen. Der Ostens hat nur vor, seine berechtigten Interessen durchzusetzen. Was die Ukraine betrifft, so haben Separatisten wohl die gleichen Rechte. Wenn die Ukraine das Recht hat, sich von Russland zu separieren, muss der russisch besiedelte Donbass auch das Recht haben, sich von der Ukraine zu separieren. Ebenfalls gilt, wenn das Kosovo das Recht hat, sich von Serbien zu separieren, muss das serbisch besiedelte Nordkosovo auch das Recht haben, sich vom Kosovo zu separieren. Und Wiedervereinigung ist ein treibendes Motiv in der Geschichte. Ich verstehe, dass die Chinesen das fordern. Der Palästinakonflikt hängt auch damit zusammen, dass Israel weder selbständig noch lebensfähig, sondern eine amerikanische Kolonie ist. Weder der Anschluss des Donbass an Russland, noch der Anschluss Taiwans an China, noch eine Integration Israels in einen palästinensischen Staat, würden das “geopolitische” Gleichgewicht verändern. Deshalb müsste und sollte der Westen sich in diese Konflikte nicht einmischen! Natürlich beabsichtigen weder Russland noch China noch Iran einen Krieg gegen den Westen. Es geht dem Westen aber überhaupt nicht um diese Auseinandersetzungen, sondern um Vorwände für einen hybriden und offenen Krieg gegen Russland und gegen China und gegen Iran, und um eine amerikanische Bastion im arabischen Raum, und zwar um den amerikanischen Imperialismus zu sichern, der die globalen Konzerne vertritt.

  4. “Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft”- Henry Kissinger
    „Es mag gefährlich sein, Amerikas Feind zu sein, aber Amerikas Freund zu sein, ist tödlich.“ – Henry Kissinger

  5. Hier ein zwar nicht sehr ermutigender, allerdings realistischer Artikel
    https://www.manova.news/artikel/realitatsfernes-wunschdenken
    “Realitätsfernes Wunschdenken
    Westliche „Friedensvorschläge“ zum Ukraine-Krieg erwecken den Eindruck, die Betreffenden lebten in einer Traumwelt.
    Die „Friedensvorschläge“ von westlichen Gruppierungen strotzen vor guten Absichten. Die zentrale Botschaft, die von ihnen ausgeht, lautet ganz offensichtlich, dass der Anfang der Welt am 24. Februar 2022 stattfand. Vorher war nichts. So gut wie nichts. Dann begann wie ein Blitz aus diesem heiteren Himmel ein „Angriffskrieg“, und wie in einer „Friedenserklärung von Wien“ im Juni 2023 erklang weltweit die Forderung nach dem Einsatz der „Diplomatie“. (1) Ganz undiplomatisch stand der Schuldige fest. (…)Zu den „Erfahrungen der europäischen Entspannungspolitik“ gehört, dass sie spätestens mit dem Krieg gegen Jugoslawien gescheitert ist. Man darf die Gründe dafür nicht zur Kenntnis nehmen, um sich zu dem Appell versteigen zu können: „Wir ermutigen den Bundeskanzler, zusammen mit Frankreich insbesondere Brasilien, China, Indien und Indonesien für eine Vermittlung zu gewinnen, um schnell einen Waffenstillstand zu erreichen.“ Im Ernst?

    Ein Politiker, der wie ein Hanswurst neben einem Mafia-Boss stehend sich die Ankündigung der Zerstörung einer für sein Land immens wichtigen Infrastruktur anhört und wie seine Kabinettskollegen offen mit Faschisten sympathisiert, soll für was gewonnen werden? Wer so etwas vorschlägt, hat seit der Annexion der DDR durch die BRD geschlafen und nicht mitbekommen, dass nach diesem Erfolg der „Entspannungspolitik“ die pompös angekündigte „Friedensdividende“ vor allem auf Betreiben der USA nie eingelöst wurde. (3) Deren in Folge betriebenen staatsterroristischen Aktivitäten charakterisierten zur Genüge die Dynamik in der aktuellen Konfrontation. Groteskerweise tauchen sie auch in dem neuesten „Friedensvorschlag“ nicht einmal andeutungsweise auf.”

  6. Da ist ja noch mehr: die Maidanschüsse, MH17, die Weißhelme, Giftgas in Syrien, Skripal, Nawalny und last not least “Putins Palast”. Eine persönliche Diffamierung Putins mit rein virtuellen Bildern, was ich als Steuerzahler bezahlen musste. Billige, einfältige Lügen des Westen, um Russland und insbesondere Putin zu diffamieren und zu dämonisieren. Ich habe das die ganze Zeit als Kriegsvorbereitung des Westens gesehen. Dass am Ende Russland angreifen würde, hatte ich nicht auf dem Schirm.

    Wobei den Russen durchaus ein Vorwurf zu machen ist: bis Kriegsbeginn nahmen sie das kommentarlos hin. Nur ja unsere “westlichen Partner” nicht verärgern. Sie hätten sich im Moment des Geschehens zur Wehr setzen müssen, verbal meine ich. Die darauf folgende Debatte hätten sie gewonnen, denn sie hätten die Vernünftigen im Westen auf ihrer Seite gehabt. Taten sie nicht, um dann aber einen Krieg vom Zaun zu brechen. Da hat man es als Freund Russlands wirklich nicht leicht.

    Trotzdem: eine Nachbetrachtung der Vorfälle wäre hilfreich. Die Sachlage ist zumindest im Rückblick, sehr eindeutig.

    1. “Wobei den Russen durchaus ein Vorwurf zu machen ist: bis Kriegsbeginn nahmen sie das kommentarlos hin. Nur ja unsere „westlichen Partner“ nicht verärgern.”

      Im nächsten Artikel gibt es eine schöne Aufzählung von Noten und Protesten Ruslands gegen das westliche Vorgehen. Das die hier (im Westen) nur am Rande erwähnt wurden ist nicht Ruslands Schuld.

  7. Solange der teutsche, inzwischen restlos gleichgeschaltete Mainstream nur noch hasserfüllt und kriegsgeil blökt “Der hat den ersten Schuss getan!”, niemand aber mehr in diesem verkommenen Land fragt, ohne von der gleichgeschalteten, eben dieser Mainstream-Journaille nebst hirngewaschenen Gleichgesinnten niedergeblökt zu werden “Was ist eigentlich vor diesem ersten Schuss passiert”…….

  8. “Natürlich gibt es russische Propaganda”

    Habe ich nie dran gezweifelt, ich lese und beobachte diese und andere im deutschsprachigen Raum täglich.

    Der Ukrainekrieg dient aber auch nicht vorrangig einem Raumgewinn, sondern der inneren Destabilisierung westlicher Staaten und dem Angriff auf westliche Finanzhoheit. Und ich halte weder westliche “Elitenförderprogramme” für Dummköpfe, noch den Import fremder Armeen für Zufall, aber ich sitze ja auch nicht in einem Think-Tank oder gehöre zur Funktionselite.

    1. Wirre AfD-Logik. Es zeigt sich wieder mal: Sollte die “Alternative” in Verantwortung kommen, werden ganz bestimmt NICHT die Friedensglocken läuten.

    2. Was als “Russische Propaganda” geframt wird, sind russische Informationen, die die westlichen Lügen aufdecken!

      Der Ukrainekrieg vor 24.02.2022 diente durchaus dem Raumgewinn, Poroschenko hat das so formuliert: “Wir brauchen den Donbass, aber wir brauchen die Menschen dort nicht”!

      Was die “innere Destabilisierung westlicher Staaten und den Angriff auf westliche Finanzhoheit” betrifft, hat das wenig bis nichts mit Russland zu tun, sondern mit den verhängten Sanktionen und sonstigen Aktivitäten der westlichen Staatengemeinschaft! Wer wissen will, was die USA tun werden, muss nur ab und zu mal bei der RAND Corporation nachlesen. Da ist der Ukrainekrieg beschrieben (war schon 2019), genauso wie der jetzt anstehende Ausstieg aus dem Ukrainekrieg (im Januar 2023).

  9. Ich habe eine Frage, die mir bisher keiner richtig beantworten konnte: Auf welcher Basis würden in den 1920er Jahren die Grenzen zwischen der RSFSR und den anderen Unionsrepubliken gezogen.

    1. Die Grenzen gehen auf Lenin und seine Mitstreiter zurück, das hat Putin in seiner Rede an die Nation vom 21.02.2022 erklärt (“www.anti-spiegel.ru/2022/praesident-putins-komplette-rede-an-die-nation-im-wortlaut/” deutsche Übersetzung, Original da verlinkt).
      In Bezug auf die Ukraine ist das noch genauer in seinem Artikel zu „Russen und Ukrainer sind ein Volk!“ vom 12. Juli 2021 beschrieben (“www.anti-spiegel.ru/2021/ein-artikel-des-russischen-praesidenten-putin-russen-und-ukrainer-sind-ein-volk/” deutsche Übersetzung, Original da verlinkt).

  10. Wer Russland verstehen will, sollte Putin immer genau zuhören. Denn Putin sagt, was er tun wird und tut, was er gesagt hat – die Einheit von Worten und Taten ist bemerkenswert.

    Ich einer Gesprächsrunde am 30.11.2021 sprach Putin: “Was die Bedrohungen betrifft, so sind die Menschen in den beiden bisher nicht anerkannten Republiken – der LNR und der DNR – auch durch die Truppenbewegungen in der Nähe ihrer Gebiete ständig bedroht.”! Er sprach von “bisher nicht anerkannten Republiken” – aus heutiger Sicht war das die Ankündigung der Anerkennung der Donbass-Republiken!

    Für mich stand ab Ende Januar 2022 fest, dass der russische Einmarsch kommen wird (nach der Ablehnung der Sicherheitsgarantien) – es war nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wann! Wobei eine Offensive der Ukraine der Auslöser ist – genau dass, was ab 16.02.2022 passierte.

  11. “die Einheit von Worten und Taten ist bemerkenswert.”
    Das ist wirklich bemerkenswert. Das ist für viele Westler, insbesondere der Führungsebene so schwer vorstellbar, da ja genau das Gegenteil so integraler tragender Bestandteil ihres Denkens, ihrer Vorstellungswelt ist, dass sie es überhaupt nicht mehr verstehen können, wenn einer sagt was er denkt und beabsichtigt.
    So hinterwäldlerisch wie die Kulturen der Gegenseiten, wie z.B auch Iran teilweise sind. Ich halte es aber für ein großes Problem, dass das sich selbst und andere Belügen so integraler Bestandteil der westlichen Kultur geworden sind, auf allen Gebieten eigentlich. Man macht sich was vor, alle machen sich gegenseitig was vor, lebt in einer Traumwelt. Eklatant offenbar wird das oft auch bei kulturellen Veranstaltungen, wie Preisverleihungen etc.. Menschen mit Realitätssinn sind fast völlig marginalisiert.
    Das halte ich für sehr bedenklich, denn es hindert den Westen die reale Lage der Welt zu erkennen und aus dieser Erkenntnis raus angemessen zu reagieren.

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