Es geht nicht um Putin

Putin bei der Neujahrsansprache. Screenshot von Kreml-Video

Welche Rolle spielen die postsowjetischen Umwälzungen beim Ukraine-Krieg? Ressentiments und Schuldzuweisungen seitens der Mehrheit des russischen Volkes sind wahrscheinlich, nicht aber für einen unmoralischen, sondern für einen erfolglosen Krieg.

Der Krieg findet zwischen Russland und der westlichen Welt statt. Der Staat Ukraine hat natürlich seine eigenen Ziele und Pläne, aber der Westen betrachtet Russland als Täter eines Kapitalverbrechens, das nicht ungestraft bleiben darf. Der Krieg findet in der Ukraine statt, aber die Straftat wurde in einem Gebiet begangen, das der Westen als sein eigenes betrachtet, und daher ist er dafür verantwortlich, den Täter vor Gericht zu stellen.

Zu sagen, der Krieg sei zwischen dem Westen und Russland, bedeutet nicht, die Rolle der Ukraine zu schmälern oder sie als Marionette des Westens darzustellen. Die Beziehung zwischen der Ukraine und dem Westen ist ein anderes Thema. Die Einbeziehung des Westens ist notwendig, um Russlands Chancen auf dem Schlachtfeld und sogar seine Überlebenschancen als Land in seiner jetzigen Form einzuschätzen.

Auch eine bestimmte Art von Niederlage Russlands könnte sich als Problem erweisen. Viele im Westen, ganz zu schweigen von der Ukraine, sehen in diesem Krieg die Chance, die russische Gefahr ein für alle Mal zu beseitigen, ähnlich wie man vorgeschlagen hat, es mit Deutschland nach zwei Weltkriegen zu tun. Aber Russlands Größe, Ressourcen und Atomwaffen machen einen Unterschied. Diejenigen, die Russland einen endgültigen Schlag versetzen wollen, denken ihr Szenario entweder nicht zu Ende oder erwarten, dass pro-westliche, liberale Russen die Macht übernehmen, die wie 1917 als Folge eines scheiternden Krieges unter den Füßen (in Lenins Worten) liegt. Und 1917 wurde die Macht, die ein Autokrat verloren hatte, tatsächlich von den Liberalen übernommen. Sie hielten sie weniger als 8 Monate lang.

Man kann sagen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Dennoch warten einige ungelöste Dilemmata, die ihr als Archiv für spezialisierte Forschungen zugewiesen zu sein scheinen, in Wirklichkeit darauf, wieder aufzutauchen und in einem vollwertigen Drama gelöst zu werden. Die widersprüchliche russische antikommunistische Revolution der frühen 90er Jahre ist so ein Fall. Ohne die Zukunft vorhersagen zu wollen, möchte ich einige Aspekte des Krieges in der Ukraine beleuchten, die ihre Wurzeln in den postsowjetischen Umwälzungen haben.

Der wirtschaftsliberale Putin und die Rüstung

Beginnen wir mit dem erfolgreichen Widerstand und den Gegenangriffen der Ukraine, die für den Westen eine sehr angenehme Überraschung (vielleicht sogar einen Wendepunkt) und für Russland einen Schock darstellten. Diese Ereignisse wurden inzwischen ausgiebig kommentiert, aber die tieferen Gründe, die dahinter stecken, wurden nicht breit diskutiert.

Genau wie bei den Gründen für die Invasion im Februar dreht sich die gängige Darstellung um den Willen und den Charakter eines Mannes, des russischen Präsidenten. Es ist sein rücksichtsloser diktatorischer Ehrgeiz, der zum Krieg führte, und es ist das Chaos, das aus seinem diktatorischen Leichtsinn resultierte, das zu den Niederlagen führte.  Diese Plattitüden muss ich bestreiten.

Wenn Wladimir Putin tatsächlich (nicht nur politisch, als Präsident) für die Rückschläge verantwortlich ist, die die russische Armee erlitten hat, dann vor allem deshalb, weil er ein Wirtschaftsliberaler ist, manchmal sogar ein extremer. Er war es, der 2012 berühmt (oder berüchtigt, je nach politischer Einstellung) sagte, die Sowjetunion habe nichts produziert, was irgendjemanden interessiere. Das mag für die leichtgläubige westliche Öffentlichkeit, die sich mit der Materie nicht auskennt und nur Archiv-Fernsehaufnahmen von trist gekleidete Moskauer Menschenmassen gesehen hat, richtig klingen, aber Putin sollte es besser wissen. Dutzende von Ländern erwarben sowjetische Waffen, Kampfflugzeuge, Panzer usw., und die UdSSR war in den meisten wichtigen Bereichen vollkommen autark (was Russland überhaupt nicht ist), z. B. bei Halbleitern.

Die Zerstörung der sowjetischen Industrie begann in den 90er Jahren, setzte sich aber unter Putins Aufsicht in den 2000er und 2010er Jahren fort. Russland war sogar bereit, Rüstungsgüter von NATO-Ländern zu kaufen. Nach der ukrainischen Maidan-Revolution 2014 begannen solche Geschäfte zu scheitern, aber es ist klar, dass Putins antiwestliche politische Rhetorik (die mit der berühmten Münchner Rede 2007 ihren Anfang nahm) nicht mit einem energischen und rigorosen Kurs auf ein gewisses Maß an wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Effizienz einherging, das für die Aufrechterhaltung einer militärischen Fähigkeit in einer Krise heutigen Ausmaßes erforderlich ist.

Trotzdem sollte gesagt werden, dass Putin sehr stolz auf einige moderne Waffen war, die unter seiner Leitung entwickelt wurden. Bestimmte Komponenten, die Russland nicht herstellt, versucht es aus nicht-westlichen Ländern zu bekommen. Aber von der sowjetischen Eigenständigkeit ist das alles noch weit entfernt.

Die ökonomische Macht der UdSSR objektiv zu beurteilen, ist wahrscheinlich zu viel verlangt von jemandem, der in der neoliberalen Wirtschaftslawine der 90er Jahre Karriere gemacht hat, und vielleicht war es auch schon zu spät, die Demontage des wirtschaftlichen Erbes des kommunistischen Imperiums aufzuhalten oder umzukehren, als Putin an die Macht kam. Einige Branchen waren sowieso aufgrund neuer Grenzen innerhalb der ehemaligen UdSSR unterbrochen worden.

Es gibt keine Möglichkeit, diese Dinge unumstößlich festzustellen. Aber solche Fragen, die „akademisch“ klingen und unmöglich in einem strengen Sinne zu beantworten sind, warten dennoch darauf, am politischen Horizont Russlands hell aufzusteigen.

Deren greller Widerschein wird die westlichen Beobachter blenden, die erwarten, dass die militärischen Rückschläge Russlands zu einer internen Verurteilung Putins und seiner Gefolgsleute für ihren unmoralischen und illegalen Krieg führen werden. Ressentiments und Schuldzuweisungen seitens der Mehrheit des russischen Volkes sind wahrscheinlich, nicht aber für einen unmoralischen, sondern für einen erfolglosen Krieg.

Der wirtschaftliche Liberalismus ist natürlich nur eines der Themen, für die die derzeitige Regierung verantwortlich gemacht werden würde. Die Korruption wird, wie schon seit langem, ganz oben auf der Liste stehen. Das ist allerdings ein komplexes Thema. Die russische Gesellschaft, nicht nur der russische Staat, ist eines der besten Beispiele für den Kapitalismus im Allgemeinen, als eine Art Synonym für Korruption.

Natürlich gibt es verschiedene Arten von Korruption. Aber abgesehen von der „typisch“ russischen Art, dem Vetternwirtschaftskapitalismus, gibt es Phänomene, die sich Putins Kontrolle entziehen. Sie sind „objektiv“ vorhanden und rühren von den „Ratschlägen“ her, die Russland in den 90er Jahren von den westlichen neoliberalen Ausbildern erhalten hat. Dennoch kann es gut sein, dass Putin am Ende auch dafür verantwortlich gemacht wird.

Die Privatisierung der kommunistischen Wirtschaft war eine historisch beispiellose Kettenreaktion des Verlusts gesellschaftlicher, zivilisatorischer Kontrolle in allen wichtigen Bereichen des Lebens der Menschen. Die Funktionsweise der UdSSR mag für die Außenwelt unverständlich gewesen sein, aber es gab ein System und ein Äquivalent dessen, was man im Westen Gesellschaft nennt. Die Gesellschaft wurde zerstört und durch eine schrille Imitation ersetzt, die ein weitaus höheres Maß an Ungleichheit und Ungerechtigkeit verdeckt als etwa in den USA, ein Ergebnis der völligen wirtschaftlichen und kulturellen Verwundbarkeit des russischen Volkes gegenüber dem Blitzangriff des Kapitalismus.

Der Krieg und die Sanktionen könnten die politische Agenda der russischen Massen verändern

Der Westen, der selektiv und grob seine eigenen historischen Erfahrungen und Praktiken auf Russland projiziert, sieht pro-westliche Aktivisten in der Rolle einer Opposition, die Putin herausfordern und ablösen kann, ohne dass diese Opposition in tieferen Antrieben der Bevölkerung verwurzelt ist. Diese können als Streben nach sozialer Gerechtigkeit oder, weniger sympathisch, als antikapitalistisches Ressentiment oder sogar als rachsüchtiger Wunsch nach Enteignung der Reichen bezeichnet werden. Aber der Krieg, die Mobilisierung und – ironischerweise – das westliche Bestreben, Russland mit Sanktionen zu isolieren, bieten seit drei Jahrzehnten die erste realistische Gelegenheit, dass sich die politische Agenda der russischen Massen, die historisch ihres hart erarbeiteten kollektiven Eigentums beraubt wurden, herauskristallisiert. Ob diese eher als Sozialismus oder als Nationalsozialismus zu bezeichnen sein wird, ist eine andere Frage. Aber eine militärische Kapitulation wird nicht in ihrem Programm stehen.

Das allein bedeutet noch nicht, dass Russland sich durchsetzen wird. Die Sowjetunion hat in Afghanistan verloren. Der Erste Weltkrieg löste die Revolution aus, die dazu führte, dass Russland große Teile seines Territoriums verlor. Der Unterschied besteht nun darin, dass sowohl für die Regierung Putin als auch für diejenigen, die ihn möglicherweise ablösen wollen, um auf dem Schlachtfeld zu gewinnen, ein patriotischer Krieg die Vision für die nächste Zukunft des Landes ist (auch wenn Putin immer noch versucht, das Wort „Krieg“ zu vermeiden und die Wirtschaft nicht auf Kriegsfuß zu stellen). Ob die Mehrheit diese Vision annimmt oder nicht, ist nicht nur eine Frage der Propaganda. Die Tatsache, dass es die russische Armee war, die im Februar die Grenzen der Ukraine überschritten hat und nicht umgekehrt, ist nur für eine Minderheit entscheidend; für den Rest begann der Krieg 2014 mit einem vom Westen geförderten Staatsstreich gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten.

Auch wenn das nur ein antiwestliches „Narrativ“ ist, dann ist es nicht einfach ein erfundenes Produkt von Putins Fernsehen. So sehen Millionen von Russen und sogar einige Ukrainer die jüngste Geschichte, auch weil sie keine überzeugende westliche Antwort gefunden haben. Warum konnten die prodemokratischen Kräfte in der Ukraine nicht einige Monate auf eine Wahl warten, um ihren Präsidenten demokratisch abzulösen, und entschieden sich stattdessen für einen gewaltsamen Aufstand, der Zusammenstöße im ganzen Land auslöste? Wenn der Westen eine Antwort hat, dann haben die meisten Russen sie nicht mitgekriegt, und das liegt nicht an Putins Zensur. Abgesehen vom staatlichen Fernsehen waren in den acht Jahren nach dem Maidan-Aufstand Dutzende von prowestlichen Sendern, darunter auch solche, die vom US-Kongress finanziert wurden, in Russland frei tätig. Das Internet ist immer noch frei genug, wenn man weiß, wie man VPN benutzt, was die meisten Russen tun.

Auf der Grundlage dieses antiwestlichen Narrativs besteht Russlands „Minimalprogramm“ darin, den Beschuss von Donezk und anderen Orten im Donbass (sowie von Belgorod usw.) durch die ukrainische Armee endgültig zu beenden. Dafür ist ein patriotischer Krieg nötig, denn heutzutage kann man Raketen aus der Ferne abfeuern, und das ist ohnehin Sache der Entscheidungsträger in Kiew. Aber im Moment kann Russland die ukrainischen Streitkräfte nicht einmal aus ihren Stellungen in der Nähe von Donezk vertreiben.

Es versteht sich von selbst, dass der Ukraine und dem Westen diese russischen Narrative völlig egal sind, aber das Problem bleibt, dass in einem Konflikt, der immer noch wie ein Konflikt in einer obskuren Region erscheint, keine der beiden Parteien die geringste Absicht hat, einen Rückzieher zu machen.

Und es sind Russland und die USA, über die wir hier sprechen. Eine Eskalation ist unausweichlich. Die Entschlossenheit auf beiden Seiten ist am größten. Die Situation ist wirklich beispiellos. Die Patriot-Raketensysteme, neben anderen Waffen, neue und modifizierte alte Drohnen, die die Ukraine im neuen Jahr einsetzen wird, werden die russischen Bemühungen erschweren, aber sie werden sie nicht aufhalten, was viele weitere Tote auf beiden Seiten bedeuten wird. Aber auch das wird die Menschen wohl kaum dazu bringen, ein Ende der Feindseligkeiten um jeden Preis zu fordern.

Die Wut der aus dem Krieg zurückkehrenden Soldaten

Es hat schon genug Rückschläge und Zehntausende von Toten gegeben, und die Tendenz ist klar: Wenn die Russen ihrer Führung die Schuld geben, dann meist nicht für die Invasion, sondern dafür, dass sie dem Donbass nicht früher geholfen hat, für die unzureichende Ausrüstung der Armee, für Bürokratie, Ineffizienz, Unentschlossenheit und manchmal Feigheit einiger Armeeeinheiten, oder sogar Verrat einiger Offiziere; der Massentod der Soldaten in Makejevka in der Neujahrsnacht löste eine allgemeine Empörung und Verurteilung der Kommandeure aus, nicht Antikriegsproteste.

Die Führung wird manchmal sogar dafür verantwortlich gemacht dass sie sich zu wischiwaschi und widersprüchlich über den möglichen Einsatz von Atomwaffen geäußert hat. Ihr erklärt die besetzten Gebiete zu einem Teil Russlands? Dann verliert ihr einige von denen auf spektakuläre Weise, hört, wie Selenskij einen Urlaub auf der Krim plant, und murmelt immer noch etwas davon, dass sie niemals beabsichtigen, Atomwaffen einzusetzen? Sagt die Atomwaffendoktrin nicht, dass sie eingesetzt werden sollen, wenn der Staat in Gefahr ist? Was bedeutet das genau?

Putin hat sich in den letzten Monaten erstaunlich ruhig verhalten, und es ist natürlich eine gute Nachricht, dass er nicht vorhat, die Welt mit Atomwaffen platt zu machen. Es ist auch gut, dass er eine Zeit lang nicht einmal damit gedroht hat, auch wenn er am 21. Dezember sagte, er werde die „Triade“ weiter ausbauen, eine Trennung der Atomstreitkräfte, um ihre Verwundbarkeit zu verringern. Viele in Russland sehen in diesem Hin und Her eine Schwäche. Kaum jemand, der bei klarem Verstand ist, will einen Atomkrieg, aber viele verstehen nicht mehr, was es bedeutet, Bürger einer großen Atommacht zu sein, wenn die Drohung eines totalen Krieges jede Bedeutung verloren hat. Die einzige Chance, eine solche Bedeutung wiederherzustellen, bestehe darin, dass ein neuer Führer einen anderen Ton anschlägt und konsequent bleibt.

Dieses Szenario mag weit hergeholt und unrealistisch düster klingen, selbst nach den Maßstäben unserer beunruhigenden Zeit. Im Moment sieht Putins Staat noch solide aus, die vom Geld besessene Gesellschaft ist scheinbar unberührt von Tod und Leid des Krieges – in den hell erleuchteten und geschmückten Straßen Moskaus und St. Petersburgs ist das jedenfalls nicht sichtbar. Aber nicht alle Soldaten und Offiziere werden in den Schützengräben, Wäldern und Ruinen der Ukraine sterben. Zehntausende und dann vielleicht Hunderttausende von Männern, die den Tod gesehen, aber überlebt haben, werden zurückkehren, ohne die geringste Absicht, sich wieder das Joch vom alten postsowjetischen Herrn auferlegen zu lassen.

Es sind diejenigen, die so von Gerechtigkeits- oder Rachegefühlen getrieben werden, die in dieser schicksalhaften Periode der russischen Geschichte das letzte Wort haben könnten.

 

Interview mit Andrei Nekrasov im März 2022 („Die Mehrheit in Russland unterstützt Putin, für sie ist der Krieg eine Form des Widerstands“) und im April 2022 über den Ukraine-Krieg: „Man muss hinter die Oberfläche der Medienberichterstattung schauen“. Und im April 2021 über Nawalny.

Siehe auch die Artikel von Andrei Nekrasov: Der lange Schatten der antikommunistischen russischen Revolution und Der Weg zum Frieden beginnt mit der Vernunft, nicht mit moralischer Empörung.

Andrei Nekrasov, geboren in Leningrad/St. Petersburg, studierte Philosophie in New York (Columbia University) und Paris (Paris VII und Paris VIII) mit dem Schwerpunkt Sprachphilosophie. Er studierte auch Film in England und assistierte Andrei Tarkovsky bei seinem letzten Film in Schweden. Nekrasov verband eine erfolgreiche Filmkarriere mit einem ausgeprägten Interesse an Philosophie und Politik. Er war aktives Mitglied der Opposition in Russland und verfasste zwei Bücher und viele Essays und Artikel. Filme u.a.: Lubov und andere AlpträumeRebellion – the Litvinenko CaseThe Magnitsky Act – behind the Scenes.

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41 Kommentare

  1. Zum Autor muss man wissen: Es gibt zwei Oppositionen in der Russland. Das eine ist die echte Opposition. Kein Mensch im Westen kennt Vertreter dieser Opposition, aber die Vertreter schaffen es regelmäßig irgendwo zwischen einem Drittel und fast der Hälfte der Wähler für sich zu begeistern. Weiß niemand im Westen. Die Qualitätspresse berichtet nicht darüber und westliche Gelder bekommt diese Opposition auch nicht.

    Und dann gibt es die andere Opposition. Die Vertreter dieser Opposition sind in Russland nahezu unbekannt, niemand wählt sie, niemand will etwas mit ihnen zu tun haben. Aber im Westen sind sie omnipräsent.

    Warum es diese zwei Oppositionen gibt? Die eine Opposition ist westlich ausgebildet, westlich finanziert und zumindest teilweise westlich geführt. Die andere will ein starkes Russland.

    Ratet mal, zu welcher Opposition der Autor gehört. 😉

    1. Naja also diese westliche Pseudoopposition ist jetzt nicht völlig unbekannt. Nawalny ist mittlerweile schon bekannt wie ein bunter Hund. Nur beliebt ist diese Opposition deshalb nicht. Nawalny und Co haben in Russland ein kolossales Antirating. Selbst als er noch frei rumlief konnte der nicht einmal öffentliche Verkehrsmittel nutzen ohne von Passanten Arschtritte zu kassieren oder mit Müll und Farbbeuteln beworfen zu werden. Aber man kennt ihn schon gut als einen Extremisten und westliche Hure. Als er eingelocht wurde hat ganz Russland gejubelt.

    2. „zwei Oppositionen in Russland“

      Nicht nur in Russland. Aktuell beginnen die USA (der Westen) zu realisieren, dass sich die von ihnen aufgebaute Opposition mit der Galeonsfigur Juan Guaidó nicht mal mehr zum Schein halten kann.

      Venezuela ist weit weg, die eigene Betroffenheit ist sehr klein und das Auge ungetrübter.

      Wikipedia: Am 23. Januar 2019 erklärte er sich selbst gemäß Artikel 233 der venezolanischen Verfassung zum Interimspräsidenten Venezuelas und wurde von 54 Nationen als solcher anerkannt.

      Die USA übergaben ihm die Verfügungsgewalt über die venezolanischen Staatsgelder in den USA.

      Im Gegenzug lieferte Guaidó die Verlautbarungen, Videos und Bilder, die sich die USA für ihre Leitmedien wünschten und die die sozialistische Regierung maximal schlecht aussehen lassen sollten. In der Bevölkerung hatte Guaidó nur bei Neoliberalen/Reichen fundierten Rückhalt.

      Ähnlich funktioniert das Russland-Nachrichten-Geschäft in Europa. Interessant sind exakt jene Künstler und Oppositionellen, die sich möglichst perfekt an die US-erwünschten Sprachbilder halten. Pussy Riot, Pjotr Pawlenski, Nemzow und – allen bekannt – Nawalny. Alle anderen werden links liegen gelassen. Kaum ein Verhalten ist besser geeignet zu erkennen, dass es unseren Leitmedien nicht um gute Lebensbedingungen für die Menschen in den besprochenen Ländern geht, sondern rein um ihre, um die Agenda der USA. In diesen Windschatten der US-Interessen flüchten sich all jene sehr an Karriere interessierte westlichen Journalisten und Politiker, die genau wissen, dass es bei normalem Gegenwind zu nichts Bedeutendem reichen würde. Bzw. dass Karriere viel zu mühsam wäre.

      Besonders amüsant ist dabei die Berichterstattung über die Laufbahn von Pjotr Pawlenski, der in keiner Nachrichten- und Kultursendung ungezeigt blieb und besten besprochen wurde, als er seine Kunst in Russland performte. Als er dann in Frankreich war, landete er schnell zuerst in der Psychiatrie und dann im Gefängnis. Kaum ein Leitmedium geschweige denn eine der Kultursendungen berichtete.
      Schnelltest: http://www.google.com/search?q=Pjotr+Pawlenski+Frankreich+„ZDF“

  2. Mir fehlte im Artikel zur Abrundung noch der Hinweis, dass den Russen nun aber ganz wirklich die Raketen ausgehen, auch Putins Familienreserve. Dann wäre es etwas runder. Ansonsten:??

  3. Russland verändert sich, es schüttelt die Parasiten und den westlichen Einfluss, der sich all die Jahre wie ein Schimmelpilz durch die Gesellschaft gefressen hat, ab. Deswegen ist es wichtig, dass der Krieg noch einige Zeit weitergeht, denn dieser Krieg reinigt die Gesellschaft von innen. Die Oligarchen, die in den Westen geflohen sind, um ihr Geld zu schützen werden jetzt vom Westen enteignet und die Liberalen hauen entweder ab und werden im Westen zu Menschen zweiter Klassen. Gleichzeitig findet die Gesellschaft, nun abgekoppelt vom Westen, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell ihren eigenen Weg, etwas, das die russische Gesellschaft seit der Zeit von Peter dem Großen, gefehlt hat.
    Wer dem nachtrauert, soll besser in den Westen integrieren. „Wir“ suchen immer nach Prostituierten, Dienstboten und Putzfrauen. Da kann der liberale Russe endlich seiner Bestimmung gerecht werden und der „Herrenrasse“ dienen.

    1. Ich mag den in Russland geläufigen Begriff „Die Liberalen“ eigentlich überhaupt nicht. Es führt in die Irre, den liberal ist an diesen Leiten nichts. Das sind Faschisten und keine Liberalen.

    2. Ist das nicht selber, was Hitler in Deutschland probiert? Die „Argumentation“ kommt irgendwie ähnlich vor.

      Witz dabei ist, dass die Russen nichts eigenes ausdenken könnten und kopieren billig (und ohne Verständniss) die westliche Konzepten, um die als „eigene Weg“ darzustellen.

      Kommunismus? Abschreibung der Marx und Engels Werke…
      Peter der Großte war übrigens auch als Gastabreiter in West Europa tätig. Und hat sich Russland nach westliche Konzepten „moderniesiert“. Katharina der Große – war eigentlich rein-blutige deutsche Prinzessin.
      Vor Peter der Großte haben die russische Tsaren mit „Dritte Rom“ Konzept versucht. Nicht mit etwas eigene.

      Ja, ja, für Putin´s Traume sollen die Russen von westliche „ungeistige“ Gut befreien. Wärhend der Putin für sich immer noch seine italienische Mantel für 12.000 Euro behält. Und Mercedes auch.

      Mit Prostitution gibt es in „geistliche“ Moskau kein Problem.

      Nach russischen Kommenten könnte man vorstellen, dass saubere Klo ist etwas, was die unertraglichen Leiden auf russische Seele hervorruft und als absolutes Sakrieleg für Russen gilt. Aber in russische Aufzüge scheißen doch natürlich der Obama / Biden / kollektives Westen.

      1. „Ist das nicht selber, was Hitler in Deutschland probiert? Die „Argumentation“ kommt irgendwie ähnlich vor.“
        Tja, der Deutsche münzt alles auf Hitler. Gib es zu, irgendwie vermisst du ihn, hat er euch wenigstens Struktur gegeben.

        „Witz dabei ist, dass die Russen nichts eigenes ausdenken könnten und kopieren billig (und ohne Verständniss) die westliche Konzepten, um die als „eigene Weg“ darzustellen.“
        So funktioniert Kultur nicht, es werden immer fremde Konzepte genommen und angepasst, das ist auch in Russland nicht anders. Wir stehen alle auf den Schultern von Giganten, daran ist nichts Neues zu finden.

        „Ja, ja, für Putin´s Traume sollen die Russen von westliche „ungeistige“ Gut befreien. Wärhend der Putin für sich immer noch seine italienische Mantel für 12.000 Euro behält. Und Mercedes auch.“
        Aber nein, Putin ist doch der Diktator und Alleinherrscher und wenn er das ist, laut westlicher Argumentation, dann gehört ihm natürlich ganz Russland. Die paar Kleinigkeiten sind dann doch gar nichts. Eigentlich logisch, aber offenbar kann der Westler mit dem Begriff Logik nicht so viel anfangen.

        Übrigens empfehle ich einen Deutschkurs, bei deiner Rechtschreibung bekäme sogar dein geliebter Führer einen Schlaganfall.

      2. Hi Uhrwerk Orange,

        kann es sein daß deine Texte vom Ukrainischen in’s Russische Übersetzt werden. Und vom Russischen zurück in’s Deutsch-Reichsschreibe für Technische Gebrauchsanweisung.

        Oder gibt’s die Ukrainischekultur-Kampf auch in Anspruch auf Verstehenshintergrund?

        Gewinnerbringer sich!

  4. Ich habe jetzt erstmals in die Nekrasov-Serie hinein gelesen (keine Zeit, jedes Wort zu lesen) und gehöre zweifellos zu den Letzten, die Kenntnisse über Russland von der Art beanspruchen können, wie Nekrasov sie beansprucht, ich meine diese eigenartige „Intimität“, die irgendwas mit (einem tiefen Blick in?) „russische(r) Volksseele“ zu tun haben soll (?), aber auch meine „konventionelleren“ Kenntnisse sind sehr, sehr begrenzt.
    Trotzdem.
    Ich bin überzeugt, Nekrasov irrt sehr grundlegend, weil er die gesellschaftspolitische Natur des russischen Föderationskonstruktes nicht versteht, das Stalin geschaffen hat, und der Kern dessen wurde, was „russische Nation“ zu heißen beanspruchen kann. Nekrasov sagt, die russische Revolution sei eine echte Volksrevolution gewesen, aber ich denke, er verkennt das wichtigste Motiv dafür: Teilhabe. Das Zarenreich hatte die seinerzeit nötigen Verkehrsverbindungen und -verhältnisse geschaffen, das russische Territorium einer Zivilisation der Ausbeutung diesseits bäuerlicher Leibeigenschaft, Tagelöhnerei und sklavischer Manufakturarbeit zu erschließen, aber es pflegte einen ausschließenden, absolutistischen, bürokratischen Zentralismus, welcher denjenigen des „anarchischen“ Sammelbeckens der vorrevolutionären Pariser Gesellschaft nie erreicht hat, er verharrte wohl in beträchtlichem Umfang auf einem Stand, den westeuropäische Metropolen in der Frührenaissance verloren bzw. aufgaben. Das Revolutionskonstrukt „Moskau“ rückte das Zentrum auf die Provinzen und Republiken zu, versprach und verschaffte zivilisatorische Teilhabe für Bauern, Plebs, Handwerker und die schmalen Reihen „gebildeter Stände“ außerhalb der Kernzonen des russischen Zarenreiches.
    Ich denke, „Teilhabe“ steht bis heute im Zentrum völkischen russischen Patriotismus, und das hat übrigens einen hohen Verwandschaftsgrad mit völkischem Patriotismus in der amerikanischen Föderation.
    Mal hingesagt haben wollte. Wie daneben das ist – oder nicht – mag mal einer sagen, der was davon versteht …

  5. Im Prinzip scheint das eigentliche Problem der G7 zu sein, dass sie keine Ahnung vom Russen haben wollen, Russland ist böse, weil es der Ami so will, und die europäischen Lemminge gehorchen. Keiner will in Europa wahrhaben, um was es wirklich geht: Um die Ausschaltung von wirtschaftlicher Konkurrenz. Einer Wirtschaftsunion von Lissabon bis Wladiwostock in der einen Richtung und vom Nordpol bis zum Äquator in der anderen hätten die Amis nichts entgegenzusetzen, und das wissen sie seit 100 Jahren. Alles, wirklich alles, ist und war darauf gerichtet, dies zu verhindern, koste es, was es wolle. Auch alle “ wissenschaftlichen“ Analysen zu den Gesellschaften ordnen sich dem unter, leider. Und diejenigen in Europa, die laut Statistiken den geringsten IQ haben, lassen sich für „die Freiheit“ missbrauchen. Im hochverschuldeten Amerika erwacht langsam so eine Art Vernunft, dass es auch ans eigene Fleisch gehen kann, die Europäer sind davon noch weit entfernt.

  6. Auch wenn der Autor es versucht den Lesern vorzugauckeln, dass er ein intimer Kenner Russland, der russländischen Bevölkerung und auch noch der russischen Regierung einschließlich Putin ist, wirkt sein Text nicht überzeugend. Vor allem stimmt es mit vielen Aspekten und neuen Realitäten in der Welt nicht überein.

    Auf den NDS in deren Hinweisen gibt es zu den Thema Russland viel bessere Artikel:

    “ Russland und die Türkei kommen in Syrien zum Leidwesen von Uncle Sam zusammen
    Russlands erfolgreiche Vermittlung einer türkisch-syrischen Aussöhnung wird in Washington nicht gut ankommen
    von M. K. Bhadrakumar “
    https://asiatimes.com/2023/01/russia-turkey-come-together-in-syria-to-uncle-sams-chagrin/

    „Tatsächlich hatte Erdogan seitdem vergeblich dagegen protestiert, dass sich die USA, ein NATO-Verbündeter, mit einer Terrorgruppe (YPG der syrischen Kurden) verbündet hätten, die die Souveränität und territoriale Integrität der Türkei bedrohe.

    Vor diesem Hintergrund fanden die beiden Treffen in Moskau am 28. Dezember zwischen den Verteidigungsministern und Geheimdienstchefs der Türkei und Syriens in Anwesenheit ihrer russischen Amtskollegen statt.

    Erdogans Versöhnungsprozess mit Assad ist im Wesentlichen seine süße Rache für den amerikanischen Verrat. Erdogan suchte Hilfe bei Russland, dem archetypischen feindlichen Land im Visier der USA und der North Atlantic Treaty Organization, um mit Assad zu kommunizieren, der in amerikanischen Augen ein Paria ist. Die Matrix ist selbstverständlich. “

    oder:

    “ Ein Deutschland-China-Russland-Dreieck zur Ukraine
    Deutschland trotzt den USA, indem es ein konstruktives Engagement mit China aufrechterhält, das Berlin als Friedensstifter in der Ukraine als einzigartig platziert ansieht
    von M. K. Bhadrakumar “
    https://asiatimes.com/2022/12/a-germany-china-russia-triangle-on-ukraine/

    „Insbesondere zur Ukraine sagte Wang: „China hat immer auf der Seite des Friedens, der Ziele der UN-Charta und der internationalen Gesellschaft gestanden, um Frieden und Gespräche zu fördern. China wird weiterhin eine konstruktive Rolle bei der Lösung der Krise auf seine eigene Weise spielen.“ Nach den Angaben des US -Außenministeriums zu urteilen , versäumte es Blinken, Wang in ein sinnvolles Gespräch über die Ukraine zu verwickeln.

    Tatsächlich sind Deutschlands jüngste Annäherungsversuche an Peking in schneller Folge – Bundeskanzler Scholz’ hochkarätiger China-Besuch mit einer Delegation deutscher Top-Chefs im letzten Monat und Steinmeiers Telefonat letzte Woche – in Washington nicht gut angekommen.

    Die Regierung von US-Präsident Joe Biden erwartet, dass sich Deutschland zunächst mit Washington abstimmt, anstatt eigene Initiativen gegenüber China zu ergreifen. (Interessanterweise betonte Xi Jinping, wie wichtig es ist, dass Deutschland seine strategische Autonomie bewahrt.)

    Die amtierende proamerikanische Außenministerin Deutschlands, Annalena Baerbock, distanzierte sich vom China-Besuch von Bundeskanzler Scholz. “

    oder:

    „Robert Kagan erklärt, warum es die Aufgabe der USA ist, die Welt zu beherrschen“
    https://globalbridge.ch/robert-kagan-erklaert-warum-es-die-aufgabe-der-usa-ist-die-welt-zu-beherrschen/

    „«Es ist an der Zeit, den Amerikanerinnen und Amerikanern zu sagen, dass sie ihrer globalen Verantwortung nicht entkommen können und dass sie deshalb über den Schutz des eigenen Landes hinausdenken müssen. Sie müssen begreifen, dass der Zweck der Nato und anderer Bündnisse nicht in der Abwehr unmittelbarer Gefahren für US-Interessen besteht, sondern darin, den Zusammenbruch jener Ordnung zu verhindern, die diesen (US-amerikanischen) Interessen am dienlichsten ist. Man muss den Amerikanern offen und ehrlich sagen, dass die Aufgabe, eine (von den USA gesteuerte, Red.) Weltordnung aufrechtzuerhalten, niemals endet und zwar kostspielig, aber jeder Alternative unbedingt vorzuziehen ist.»

    (Diese Aussage Robert Kagans hat Christian Müller schon in einem Artikel über Robert Kagan zitiert, den er am 18. April 2021 auf der Plattform Infosperber.ch publiziert hatte.)“

    „Hier einige Zitate aus dem neusten Artikel von Robert Kagan in «Foreign Affairs»

    «Damals wie heute handelten die Amerikaner nicht, weil ihre Sicherheit unmittelbar bedroht war, sondern um die liberale Welt jenseits der eigenen Küsten zu verteidigen.» 

    «Die Amerikaner sind auf die vermeintliche moralische Unterscheidung zwischen „Kriegen der Notwendigkeit“ und „Kriegen der Wahl“ fixiert. [ ] Aber alle Kriege der USA waren Wahlkriege, die „guten“ und die „schlechten“ Kriege, die gewonnenen und die verlorenen Kriege. Kein einziger war notwendig, um die unmittelbare Sicherheit der USA zu verteidigen; in allen ging es auf die eine oder andere Weise um die Gestaltung des internationalen Umfelds.»

    «Wenn unzufriedene Großmächte wie Russland und China sich so lange an diese Regeln hielten, dann nicht, weil sie sich zum Liberalismus bekehrt hatten oder weil sie mit der Welt, wie sie war, zufrieden waren oder die Regeln von Natur aus respektierten. Es lag daran, dass die USA und ihre Verbündeten im Namen ihrer Vision einer wünschenswerten Weltordnung eine überlegene Macht ausübten und die unzufriedenen Mächte keine andere Wahl hatten, als sich zu fügen.»“

    „Nur die amerikanische Macht kann die Naturgewalten der Geschichte in Schach halten.“

    Eigentlich tut mir so einer wie @GR_A nur leid, der nicht verstehen will oder kann oder darf, dass „seine geliebte Ukraine“ nur ein Bauer im Spiel der USA ist. Und Bauernopfer sind eines der Stärken von Washingtons Neocons.

    1. „Eigentlich tut mir so einer wie @GR_A nur leid, der nicht verstehen will oder kann oder darf, dass „seine geliebte Ukraine“ nur ein Bauer im Spiel der USA ist. Und Bauernopfer sind eines der Stärken von Washingtons Neocons.“

      Vor allem ist es beängstigend zu sehen, wie politische Spieler ein ganzes Volk in diesen von ihm nicht gewollten Krieg reinziehen.

      Auf den Nachdenkseiten ist ein link zu einem Interview von Aaron Mate mit einem Professor aus US. Dieser sieht den innerukrainischen Konflikt als Ergebnis daraus entstanden, dass West-und Ostukrainer sich nicht einigen konnten, worin ukrainisch sein, bestehen soll.

      Zwar spielen die Rechtsradikalen, oder besser völkischen Ukrainer eine wichtige Rolle in dem Interview und sie erkennen auch die Problematik dieser Leute für die Ukraine. Aber irgendwie entgeht ihnen, dass man nicht mehr über „ukrainisch sein“ diskutieren kann, wenn eine Seite ihre Ansichten absolut setzt. Was die Banderabewunderer machen.
      Dann gibt es Streit. Und das ist der Hebel, den die Neocons und Co genutzt haben. Und die kleinen Leute sitzen hilflos mittendrin.

  7. „Im Moment sieht Putins Staat noch solide aus, die vom Geld besessene Gesellschaft ist scheinbar unberührt von Tod und Leid des Krieges – in den hell erleuchteten und geschmückten Straßen Moskaus und St. Petersburgs ist das jedenfalls nicht sichtbar. Aber nicht alle Soldaten und Offiziere werden in den Schützengräben, Wäldern und Ruinen der Ukraine sterben. Zehntausende und dann vielleicht Hunderttausende von Männern, die den Tod gesehen, aber überlebt haben, werden zurückkehren, ohne die geringste Absicht, sich wieder das Joch vom alten postsowjetischen Herrn auferlegen zu lassen.“

    Diese Sätze insinuieren, dass Putin nur hoffen kann, dass ganz viele dieser Soldaten und Offiziere nicht zurückkehren werden.
    Dann stellt sich die Frage, warum sich diese Männer überhaupt in die Armee integrieren und dann in die Ukraine fahren – warum kommen sie nicht gleich zurück, wenn sie der Meinung des Autors sind? Das wirft unwillkürlich die Frage auf, welche Anhaltspunkte gibt es für diese „Wut der aus dem Krieg zurück kehrenden Soldaten? Oder haben wir es mit „wishful thinking“ zu tun?

  8. Nach Lektüre des Artikels ist mir schwummrig im Kopf und ich glaube auch nicht an die russische Gefahr durch rachsüchtige Militärs. Richtig ist aber, dass Putin einen U-Turn vollzieht. Gorbatschow hatte eine große Vision. Die Reform Russlands für den Anschluss an ein Europa der Vaterländer. Russische Ressourcen und westeuropäische Industrie hätten die führende Supermacht geschaffen. Dazu machte er riesige Schritte auf Europa zu. Er gab den Staaten des Warschauer Pakts weitgehende Freiheiten, ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung, löste den Warschauer Pakt am 1.7.91 auf und tat am 25.12.91 als Präsident der Sowjetunion zurück, die dann einen Tag später am 26.12.91 aufgelöst wurde. Der Westen sah aber nur die Chance, Russland zu ruinieren und auszuplündern, was Putin verhindern konnte. Aber auch Putin war ein Europäer. Auch er befürwortete ein Europa der Vaterländer, anerkannte die Separatistenrepubliken in der Ukraine nicht, ermöglichte mit billigen Gas und Öl Lieferungen ein starkes Wirtschaftswachstum besonders in der BRD. Doch Globokonzerne und USA hatten andere Pläne, nämlich die Kolonialisierung Russland. Es lief auch früher so, dass Kapitalgesellschaften der Errichtung von Kolonien vorausgingen, z.B. die Vereinigte Niederländische Ostindien-Kompanie, die Britische-Ostindien-Kompanie, die Internationale Afrika-Gesellschaft zur Vorbereitung der Übernahme des Kongo durch Leopold II, usw.. Die Globokonzerne sollten diese Rolle in Russland übernehmen, bis durch einen Vertrag Russland zu einer Art Protektorat der USA gemacht würde, so wie es einige westeuropäische Länder mehr oder weniger schon sind. Mit dem Versuch, Russland weiträumig einzukesseln und zu destabilisieren, trieben Amerikaner und NATO Russland in die Arme Chinas. Russische Ressourcen und chinesische Industrie, das gibt das Highlight der unmittelbaren Zukunft.

  9. Bei Nekrasov vermischen sich Wissen um russische Befindlichkeiten und heillose Überschätzung des Westens inniglich. Gewiss ist es verdienstvoll auf die neoliberale Blindheit Putins hinzuweisen, die er wohl nur sehr langsam und zögernd abgelegt, oder eher in die asiatische Richtung verlagert hat. Allerdings vernachlässigt er die Stärke und den Einfluss des innerrussischen ultraliberalen Flügels, dem erst jetzt, in den ersten Monaten nach Kriegsausbruch, die Federn ausgefallen sind.

    Aber zurück zur Überschätzung des Westens, das bei Nekrasov offensichtlich mit einer gewissen militärischen Unbelecktheit einhergeht. Die russische Armee war spätestens nach dem Afghanistan-Debakel ernsthaft geschwächt und wurde von den ’89er-Ereignissen regelrecht überrollt. Ein solcher Apparat ist enorm träge und es dauert, ihn wieder in Fasson zu bringen, wenn er einmal aus dem Tritt gekommen ist. Auch die u.s.-amerikanische Armee hat sich nach ihrem Vietnam-Fiasko nur sehr langsam zurückgetastet, mit Übungskriegen in Granada, Panama. Und dies trotz sprudelnder Finanzen. Moral und Selbstbewusstsein aufzubauen ist ein langwieriges Geschäft. Im russischen Fall ist das mittlerweile leidlich gelungen, die Ukraine wär längst definitiv am Boden, würde sie nicht in massivster Weise sowohl personell als auch materiell unterstützt. Es ist bezeichnend, dass russische Verluste, wie derjenige vor einigen Tagen allenthalben aufgebauscht werden, während sich gleichzeitig Militärfriedhöfe z. B. in Polen füllen.

    Gegen die nato sich durchzusetzen ist auch in der Nähe der eignen Grenzen nicht einfach, mit Rückschlägen ist zu rechnen. Diese sind aber nicht kriegsentscheidend, ja nicht einmal kriegswichtig. Die russische Kampfkraft wird durch sie nicht reduziert. Und sieht es doch nach einer Pattsituation aus, so ist es z. B. in der Schlacht um Bachmut so, dass die ukrainische Seite ihre Kräfte fast im Wochentakt auswechselt, während auf der russischen monatelang die gleichen Einheiten kämpfen. Schlicht, weil deren Verluste weit geringer sind.

    Alle wissen, dass erneute russische Grossangriffe bevorstehen, die bange Frage, die man sich stellen muss – was passiert, wenn die Ukraine endgültig und unleugbar verliert? Wird der Westen das akzeptieren, oder wird er – mit unabsehbaren Folgen – eskalieren? Der Westen hat beharrlich den Plan verfolgt, die Ukraine ins eigne Lager zu ziehen, Leute wie Kissinger oder Kennan haben früh davor gewarnt. Weil sie wohl wussten bzw. wissen, dass es da für den Westen nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren gibt. Und das geschieht nun eben.

  10. Da in diesem Kontext die maßgebliche Rolle der Imperialmacht USA (mittels der Nato) mit seinen unzähligen völkerrechtswidrigen Interventionen und Bedrohungspotenzialen unerwähnt bleibt, ist dieser Text ein schlechter Witz….

  11. Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Oleksiy Danilov, hat beschlossen, die BRD einzuschüchtern, indem er sagte, dass Deutschland einen Krieg auf ihrem Territorium bekommen würde, wenn sie der Ukraine keine Leopard-Panzer lieferte.

    Zitat
    „Wenn Herr Scholz will, dass die Deutschen in der Nähe von Berlin und in der Nähe von Stuttgart mit deutschen Panzern gegen die Russen kämpfen, dann kann er dieses Spiel fortsetzen und soziologische Umfragen darüber anstellen, ob sie uns Panzer geben sollen oder nicht“, sagte Danilov.

    In der Ukraine rätselt man über die Erklärung des Vorsitzenden des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, ob dies bedeute, dass Herr Danilov glaubt, die Russen seien in der Lage, Berlin zu erreichen, im Kontrast zur Siegesrhetorik der Kiewer Propaganda.

    1. In russischen Staats-TV sind solche „Vorschläge“ (Europa angreifen und Berlin wieder okkupieren) ziemlich üblich. Auch längst vor 2022:

      https://www.youtube.com/watch?v=qTwPxLXMyBQ&t=2s

      Leiter der russischeт zweit großte Partei fordert in russische Parlament (während offizielle Auftritt) die Bomben auf Berlin abwerfen? (und alle Bewohner damit töten).

      https://www.youtube.com/watch?v=wEeWBHNScMc

      Ah, gehen sie weiter, Kamrade, hier gibt nichts interessantes zum glotzen. Das ist absolut normal in Russland. Russische Politiker durfen so was sagen, kein Problem. In Gegensatz für milde Worte von Frau Baerbock.

      P.S. und ja – bei Danilow Worte gibt es keine Wiederspruch. Wenn NATO wird auf Russische Invasion (auch bis Deutschland) genau so reagieren – „Ah… wie ungünstig… wir haben gerade Urlaubzeit….Lassen wir uns in drei Wochen treffen und dann schauen wir, ob wir noch paar funktionierende Leo´s bei uns in Bundeswehr haben. Oder wissen sie, was verschieben wird diese Treffen noch paar Monater weiter“ – dann hat Russland doch die Chance.

      1. In russischen Staats-TV sind solche „Vorschläge“ (Europa angreifen und Berlin wieder okkupieren) ziemlich üblich.

        LoL, blamiere dich ruhig weiter, du sprichst mit jemanden der in Russland lebt. Das ist nicht russisches Fernsehen, geschweige denn russisches Staats-TV. So ein Kanal gibt es nicht in Russland. Sehe ich zum ersten mal. Scheint mir eher irgendeine Amateur-Parodie aus dem Internet.

        Darüber hinaus, geht es in diesem Beitrag auch gar nicht darum was du behauptet hattest. Im Kontext wird der polnische Premier kritisiert, dafür dass er vorschlug die Militärparade in Moskau an einen anderen Ort zu verlegen. Im weiteren wird vorgeschlagen sie nach Berlin zu verlegen. Es ist ganz klar Satire.

        Leiter der russischeт zweit großte Partei fordert in russische Parlament (während offizielle Auftritt) die Bomben auf Berlin abwerfen? (und alle Bewohner damit töten).

        Schirinowsky, ja als er noch lebte war er für solche radikalen Sprüche bekannt gewesen. Das ist die Partei LDPR. Steht für Liberal-Demokratische Partei Russlands. Dir ist schon klar, dass das diese Partei zur russischen Opposition gehört, die im Gegensatz zu dem Möchtegern-Oppositionellen Nawalny auch im Parlament vertreten ist und daher grundsätzlich auch Wahlen gewinnen und an die Macht kommen könnte? LDPR ist natürlich weder liberal noch demokratisch, vielmehr rechtspopulistisch und am ehesten noch mit der AFD vergleichbar. Nur hat LDPR in Russland nie mehr als 10% erreicht und war niemals an der Regierung weder auf Bundes- noch auf Regionalebene beteiligt gewesen. Schirinowsky hat nie ein Amt bekleidet und vertritt nicht Russland, sondern nur seine Meinung, welche in dem Fall nicht mehr wiegt als jede beliebige Meinung eines beliebigen Oppositionellen Parlamentariers.

        Ich meine Oppositionelle Parlamentarier von der AFD haben schon mal den Deutschen Nationalsozialismus als „Fliegenschiss in der Deutschen Geschichte“ bezeichnet, hatten vorgeschlagen Wehrmachtssoldaten als Helden zu ehren und so mancher hat schonmal den Holocaust in Frage gestellt. Was soll man denn davon halten? Soll man sich jetzt darauf einbilden das solche Leuchten Deutschland vertreten? Schließlich ist die AFD die drittstärkste Kraft im Bundestag…

        Ihr möchtet ja Putin loswerden und die Opposition an die Macht bringen. Tja, dann kämen entweder Kommunisten oder eben LDPR an die macht und sicherlich nicht die „russischen Reichsbürger“ und deren Anführer der „russische Prinz Reuß“ Alexej Nawalny.

        Oleksej Danilov dagegen ist jetzt nicht irgendein Parlamentarier aus der ukrainischen Opposition, der nichts zu melden hat und bloß seine eigene Meinung vertritt. Das ist der Vorsitzender des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates. Das ist eine offizielle Person, die Nummer Zwei im Staat nach dem Präsidenten und er trifft auch wichtige Entscheidungen. Im Gegensatz zu Schirinowsky vertritt er den Staat, Spricht für die Ukraine und nicht nur für sich selbst.

        Und Danilov droht diesmal nicht etwa Russland (das macht er ohnehin jeden Tag, das ist nicht der Rede wert), nein diesmal richtet er seine Drohungen an Deutschland (welches die Ukraine ja solange wie nötig unterstützen will). Unter anderem auch an dich persönlich ist dieser Einschüchterungsversuch gerichtet. Er versucht euch einzuschüchtern und zu erpressen Panzer rauszurücken. Wie findest du das eigentlich? Was würdest du ihm denn antworten, wenn du Deutschland vertreten würdest?

        1. Nika Strizhak ist zimlich bekante „Journalistin“ / Propagandistin in Russland, LOL

          https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A1%D1%82%D1%80%D0%B8%D0%B6%D0%B0%D0%BA,_%D0%92%D0%B5%D1%80%D0%BE%D0%BD%D0%B8%D0%BA%D0%B0_%D0%9D%D0%B8%D0%BA%D0%BE%D0%BB%D0%B0%D0%B5%D0%B2%D0%BD%D0%B0

          TV-Channel gibt es auch natürlich:
          https://en.wikipedia.org/wiki/5TV_(Russian_TV_channel)

          Tja, soviel zu Deine „Fach-Wissen“.

          https://www.zaks.ru/new/archive/view/135990

          „Schirinowsky hat nie ein Amt bekleidet und vertritt nicht Russland“

          Der war doch die stellvertretende Parlament-Vorsitzender. Drei Mal. Schon eine Amtposition, oder? Und er macht es (solche Aufrufe) von Duma-Tribune, in Parlament. Nicht von seine private Sofa.

          LDPR und Kommies sind keine Opposition, sondern dekorative „Ja-sager“-Alternative für chavinistische Idioten / demente Senioren. Sie haben nie sich quer gestellt – außer kleinen innere Machtkämpfe. Rudolf Hess und Ernst Röhm waren auch so was wie „Opposition“ zum Hitler.

          P.S. AFD wird in Russland gehr empfangen und zitiert. Wie war es noch mal mit „Entnazifizierung“? Vielleich sollte Russland mit sich selbts anfangen?

          https://www.youtube.com/watch?v=K7FUpOyEdHw

          Mann mit ausgestreckte Hand ist russische ex-Vize-Ministerpresident, ex-Leiter des Roskosmos und so weiter und so fort. Einer von hochtsrangierten Politikern in Russland.

          1. Hör mal „Fachexperte“, verstehst du überhaupt russisch? Warst du überhaupt schon einmal in Russland um überhaupt mitreden zu können? Denn es entbehrt schon einer gewissen Komik wenn irgendwelche Sofa-Experten aus Deutschland, welche weder die Sprache beherrschen, noch jemals in Russland gewesen sind, einem Russen mangelndes Fachwissen über Russland unterstellen.

            Fünfter Kanal St. Petersburg, das Logo auf der Tasse ist mir gar nicht aufgefallen. Das ist auch kein Staatsfernsehen, sondern ein privater (!) regionaler Sender aus St. Petersburg mit einer relativ überschaubaren Reichweite.

            Der ist in Russland in etwa so relevant wie Hamburg 1 oder TV Rostock in Deutschland. Mit Staatsfernsehen hat es jedenfalls gar nichts zutun.

            Nika Strizhak ist zimlich bekante „Journalistin“

            So bekannt auch wieder nicht, außer beim 5. Kanal St. Petersburg. Ich habe den Eindruck, dass du die deutsche Sprache auch nicht so gut im Griff hast übrigens.

            Die russische Sprache liegt dir jedenfalls nicht, denn sonst wäre dir kaum entgangen, dass es sich um Satire handelt. Da wird der polnische Premierminister durch den Kakao gezogen, welcher sich darüber empörte, dass man ausgerechnet Moskau das Ende des zweiten Weltkrieges feiert. Dort wo der zweite Weltkrieg seiner Ansicht nach begonnen habe. Frau Strizhak macht sich im Beitrag darüber lustig und stimmt dem polnischen Premier ironisch zu, dass man die Moskauer Siegesparade am 9. Mai nach Warschau oder noch besser nach Berlin verlegen könnte. Das ist eindeutig Satire und ist ironisch gemeint.

            Ist wirklich lustig. Abgesehen davon, dass man sich darüber wundern muss, dass der polnische Ministerpresident ausgerechnet Moskau für den Ort ausmacht wo der zweite Weltkrieg begonnen haben sein soll, müsste man sich auch fragen was denn London oder Paris davon abhält auch eine Siegesparade am 9. Mai abzuhalten. Russland hätte jedenfalls nichts dagegen wenn London, Paris und sogar Warschau den Tag des Sieges über den Faschismus in Europa genauso feiern würden wie man es in Moskau feiert.

          2. AFD wird in Russland gehr empfangen und zitiert. Wie war es noch mal mit „Entnazifizierung“? Vielleich sollte Russland mit sich selbts anfangen?

            Sag mal, muss sich Russland dafür schämen, dass die AFD im Bundestag sitzt? Wir empfangen jede parlamentarische Delegation die uns in friedlicher Absicht besuchen möchte. Wir haben auch Frau Merkel und Herrn Scholz nicht die Tür vor der Nase zugeknallt als sie uns besuchten.

            LDPR und Kommies sind keine Opposition

            LoL, das musst du mal der LDPR und den Kommunisten erzählen, dass sie keine Opposition seien. Kannst du das überhaupt einschätzen oder an irgendetwas festmachen, oder laberst du einfach nur Bullshit daher?

            Schirinowsky (LDPR) und Sjuganow gehören zu den schärfsten Kritikern der Regierung und nehmen sich kein Blatt vor dem Mund. Schirinowsky hat sich einmal während der Live TV-Debatte im Wahlkampf dermaßen über Putin empört, dass ihm in Rage der Gurt platze und vor laufenden Kameras die Hose runter fiel, gerade in dem Moment als er Putin und sein Kabinett als „verdammte Kommunisten“ beschimpfte. Da kann sich eure s.g. Opposition noch eine Scheibe von abschneiden. Sjuganow zweifelt jedes mal die Wahlergebnisse an. Das Wahlprogramm der Kommunisten und Einiges Russland könnte unterschiedlicher kaum sein. Da findet man mehr Gemeinsamkeiten bei AFD und den Grünen.

  12. Es gab am 24. Februar keinen vorbereiteten und geplanten Angriffskrieg gegen die Ukraine.
    (Das haben Angriffskriege so an sich. Vorbereitet und geplant zu sein)
    Und obgleich ich „Einiges Russland“ ein gehöriges Mass an Dekadenz bescheinigen mag
    Nein
    soo dämlich sind sie nicht.
    Wer das nicht glaubt möge doch mal andere Angriffskriege wie den 1939 oder den Irakkrieg zum Vergleich heranziehen.
    Und sieh da:
    – Keine toten Brutkästenbabys
    – Kein Angriff auf Medienschaffende
    – Keine Entdeckung von Massenvernichtungswaffen
    – Keine Massenvergewatigungen an kleinen russisch – ukrainischen
    Mädchen von Asow-Söldnern
    usw.
    Erst nach einen lächerlichen Propagandacoup mit Dugins Tochter taucht das Wort Krieg auf das inzwischen in Putins Mund gewandert sein soll.
    Was ist nun also am 24.2.22 passiert ?
    Die Pointe ist:
    Intressiert fast Niemanden.
    Schon gar nicht Journslisten oder besser “ Medienschaffende „.
    Die Verluste sind auf beiden Seiten der absolute Horror.
    ( Die offiziele Zahl an Verlusten von Militärangehörigen laut RT liegt bei etwas über 1800. Man vergleiche das mal mit der offiziellen Zahl an zerstörten russischen Panzern. )
    Als Fazit wäre zu ziehen das ein Krieg gegen Russland (Den Begriff Ukrainekrieg halte ich für irreführend) die logische Folge von (westlichen) Kapitalismus in den letzten ca. 200 Jahren ist.
    Der Krieg gegen Russland durch eine westliche Militärallianz ist quasi obligatorisch.
    Dies könnte aber
    aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte Iteration der Geschichte sein. Ob dies gut oder schlecht sein wird hängt von den Menschen ab.
    Zur Zeit läufts ziemlich schlecht.

  13. Zitat: „Warum konnten die prodemokratischen Kräfte in der Ukraine nicht einige Monate auf eine Wahl warten, um ihren Präsidenten demokratisch abzulösen, und entschieden sich stattdessen für einen gewaltsamen Aufstand, der Zusammenstöße im ganzen Land auslöste? “
    Das Zitat ist nur ein Beispiel dafür, warum ich mit dem Artikel nicht klarkomme: entweder haben der Autor und ich diametrale Konzepte von Demokratie („prodemokratischer Putsch“), oder er hat ein komisches Konzept von Logik (dito), oder er versucht einfach, hier die wertewestliche Propaganda möglichst unauffällig unterzurühren.
    Immerhin hat er noch irgendwie bemerkt, daß eine wertewestliche Begründung immer noch auf sich warten läßt – und rührt wieder gleichzeitig Putins angebliche Horrorzensur hinein: „Wenn der Westen eine Antwort hat, dann haben die meisten Russen sie nicht mitgekriegt, und das liegt nicht an Putins Zensur. „

  14. Danke für die durchdachten und Qualifizierten Kommentare !
    So mancher davon würde eine gute Grundlage für einen Artikel hergeben !
    Sehr inspierierend * Top *

  15. Es wäre natürlich fantastisch, wenn die gegenwärtigen Ereignisse dazu führen würden, dass im Ergebnis ein globaler, antikapitalistischer und emanzipatorischer Prozess seinen Beginn nähme. Danke dafür, dass dieser Artikel diese größere und m.E. sehr entscheidende Dimension des Gegenwärtigen anreißt.

        1. Vielleicht solltest du dein Nick in SPz. Puma wechseln und dann würde man Verständnis dafür haben, daß du nix so richtig gebacken kriegst!

          Aber weißte ja blöde Frage blöde Antworten ?

          Grüße deine Eintönigkeit!

    1. Auf jeden Fall kein geplanter und vorbereiterter Angriffskrieg.
      Ich weiss Panzerhaubitzes Glaube an die russische Unfähigkeit geht gegen Unendlich.
      Meine nicht ganz so.
      Die Nachproduktionsketten für Artillerie und Kalibr’s stehen erst seit ca. 3 Wochen.
      Aber sie stehen.
      Russlands Produktionskapazitäten sind gewaltig.
      Und bei genügend fähigen Leuten können sie sehr schnell implementiert werden.
      Übrigens was auch nicht so viele auf den Schirm haben
      Russland hat die wichtigsten Industriezentren in der Ukraine besetzt

  16. Zur Abwechslung vielleicht etwas russischer Humor gefällig?

    Der Orchesterwettbewerb „Mozart“ (USA) gegen „Wagner“ (RF) steht offenbar 0:1. „Mozart“ scheint mit den Aufführungsbedingungen im „Theatre of War“ nicht einverstanden zu sein.

    „Mozart“ weigerte sich wohl, direkt an der Front aufzuspielen und zahlreiche Ensemblemitglieder traten den Rückweg an.

    Der Dirigent persönlich räumte ein, daß die Proben mit dem einheimischen Orchester nicht zufriedenstellend verliefen und man sich nicht auf dieselbe Tonart habe einigen können. Die US-Musiker hätten die von den Ukrainern perfekt beherrschte hohe Kunst des schrillen C beim Mord an Kriegsgefangenen einfach nicht einüben wollen.

    Die Tournée wurde sang- und klanglos beendet.

    https://mpsh.ru/14907-chvk-mocart-pokinul-scenu-reshili-ne-doigryvat-koncert-tamoshnie-muzykanty.html

    yxhttps://www.youtube.com/watch?v=N9ANjqQ8rxU

    1. Großartiger Witz. Hier ein Witz aus Moskau

      „In Wirklichkeit handelt es sich bei der Spezialoperation in der Ukraine um einen Krieg gegen die NATO. Wie ist die Lage?

      Russland hat…

      Soldaten: 100.400
      Flugzeuge: 283
      Hubschrauber:
      Panzer: 3.003
      Gepanzerte Kampffahrzeuge: 5.981
      Artilleriesysteme: 1.978
      Luftabwehrsysteme: 212
      Mehrfachraketenwerfer: 413
      Autos und andere Fahrzeuge: 4.615
      Schiffe: 16
      Unbemannte Kampfdrohnen: 1.693

      …verloren.
      Die NATO ist noch nicht eingetroffen.“

  17. „Der Krieg findet zwischen Russland und der westlichen Welt statt. “
    Ja so ist es und man muss hinzufügen, dass der US-Feldzug mit Unterstützung der Nato-Allierten schon seit Jahren in unterschiedlicher Ausprägung auch unterhalb der militärischen Auseinandersetzung geführt wird. Unter Obama und Trump als Sanktionsregime, Aufrüstung und Nato-Osterweiterung unter Biden mit weiteren Dollarmilliarden und Waffenelieferungen bis zum Endsieg. Der russischen Seite ist das mindestens ebenso lange bekannt und die Kreml-Führung weiss, dass spätestens seit dem Maidan-Putsch und der andauernden Kriegslage an der ukrainischen Kontaktlinie der westliche Druck die Form einer ernsthaften Containment-Politik angenommen hat. Gegen dieses kompromisslose Vorgehen wehrt sich der Kreml und startet seine „Sonderoperation“ im Vertrauen darauf, dass seine staatliche und militärische Macht ausreicht, den Zugriffswillen des Westens zu stoppen. Die Frage bleibt, ob das Kräftemessen mit einem kriegsentschlossenen Westen für die russische Nation bekömmlich ist, die Wiederaufbauleistungen unter der Ära des Jelzin-Nachfolgers Putin so robust sind, dass trotz skalierender, kriegsbedingter Schäden an Gesellschaft und Ökonomie noch ein souveränes auf Eigenständigkeit pochendes Staatswesen übrigbleibt. Denn das genau steht dem Westen im Weg.

  18. Noch etwas zur Person Putins.
    Was ich nicht als Satire verstanden wissen will sondern 100 % Ernst meine.
    Putins grösstes Verbrechen ist ein Allgemeingut das jeder benötigt gerade zu
    – in Evangelisch – Zionistischen Augen –
    unverschämt günstig anzubieten.
    Was nun mal die Gewinnerwartungen ihres Wohlstandsevangeliums mindert.
    Diese Ethik wurde in Jahrhundertlangen Kriegen
    unter anderen in der Schweiz geschmiedet.
    Und dies.
    Ist der einzige Grund für Putin als Existenzberechtigung für den Internationalen Gerichtshof.
    Diese Zionistik ist selbstzerstörerisch siehe Lützenrath usw.
    Sie ist auch der Grund für den Begriff Klimawandelgerechtigkeit.
    weil Treibhauseffektgerechtigkeit klingt einfach nicht und ist nicht so Unterhaltsam.
    Da Putins Performance eher Mau gegenüber den eigenen Volk ist
    halte ich seine Zukunft für Ungewiss.
    Russland kann diesen Krieg relativ schnell beenden in dem es Logistikzentren in Polen zb. mit der Zirkonrakete angreift.
    Was bereits angekündigt wurde.

    Die Kostenlawine die u.a. auf Deutschland zurollt ist gewaltig.
    Falls die Lage ausser Kontrolle geraten wird.
    Halte ich aber für Unwahrscheinlich das es einen neuen Führer oder eine düstere neue Deutschlandpartei geben wird. Auch an einen Wagenknechtaufstand glaube ich nicht.
    Die Amerikaner werden mehr Truppen in das Land schicken und einen Ausnahmezustand ausrufen.
    Die Bundeswehr und Co. werden mitmachen oder halt nicht.
    Dann gibts halt Bürgerkrieg.

    Übrigens gibt es einen Maulwurf in Regierungskreisen der jedes erfolgreiche linke Korrektiv oder gar linke Regierung erfogreich zu verhindern weiss oder gar dies Unbewusst tut.
    Wer das ist also da kommt ihr irgendwann drauf.
    Ist aber eh zu spät die Züge sind schon alle vor 10 Jahren abgefahren.

  19. So viele Aspekte. Mir ist immer noch nicht klar, wie die sogenannte Sonderoperation so schief laufen konnte. Nicht – daß ich diese für gut halte, aber doch für verständlich. Russland hat viele Jahre versucht, zu verhandeln. Während der Westen einfach handelte und sich immer breiter machte. Man kann sagen, daß ein Staat souverän ist, aber man sollte stets auch auf seine Nachbarn Rücksicht nehmen. Das weiß jeder , der welche hat. Toleranz und Verständnis sind da Pflicht. Leider hat der Wert des Westens da andere Ansichten. Sein Antrieb ist das Wirtschaftswachstum. Also die Gier. Da kam Old Joe gerade richtig. Er war ja schon lange in die ukrainischen Belange involviert. Seine Propaganda vor der Wahl ließ auch mich hoffen, aber als er kurz nach Amtsantritt schon energisch die Coronaschuld bei den Chinesen suchte, dachte ich nur – oh Scheiße -. So kams dann auch. Warum hat er die Verhandlungen mit Putin abgebrochen? Doch eher, weil er – also das was hinter dem Westen steht , endlich sehen wollte, ob Russland in die lange vorbereitete Falle tappen würde. Und es hat geklappt. Daß nun aber Russland nichts von der Hochrüstung der ukrainischen Armee mitbekommen hat – ist ziemlich abstruse. Allerdings scheint auch Deutschland nichts davon gewusst zu haben. Oder was sollten die 6000 Helme an eine Armee, bei denen deren Helme perfekt technisch ausgerüstet sind (wie man auf Bildern sieht). Die haben die deutschen Helme wahrscheinlich als Nachttopf benutzt . Trotzdem hätte Russland gewarnt sein müssen, nachdem sie in Afghanistan mit den Stinger ihren Lufteinsatzplan kläglich vergessen mußten. Vielleicht haben sie deshalb auf einen größeren Einsatz der Luftwaffe in der Ukraine verzichtet, und stattdessen auf die altbewährten Panzer gesetzt. Nur haben sie nicht mit den Javelin gerechnet. Da haben sicher schon bei dem Aufmarsch ( die Ukraine war ja bestens durch westliche Aufklärungssatelliten informiert) ein paar ukrainische Soldaten an strategisch günstigen Punkten gestanden, und haben wahrscheinlich erstmal die Nachschubtrucks weggepulvert. Tankwagen und so. Ohne Sprit und Essen geht gar nix. Als die Russen dann doch in die Vororte Kiews einzogen, haben die Ukrainer einen Panzer nach dem anderen in die Luft gesprengt Spätestens da war die Sonderoperation zu Ende. Die russische Armee zog sich tief geschockt zurück und die ukrainische bekams mit Größenwahn zu tun. Tatsächlich träumt sie den Traum des Wertewirtschaftswestens von einer Zerschlagung Russlands. Wenn erstmal westliche Firmen an russischen Ölquellen und sonstigen Rohstoffquellen stehen, ist das Profitdenken über Jahre gesichert. Daß in der Ukraine viele faschistische Kräfte walten ist egal. Kapital kann mit jedem außer mit Kommunisten. Auch der Irak oder die Mudschaheddin waren Mal die besten Freunde. Oder die vielen diktatorischen Länder in Lateinamerika. Oder wie aktuell Katar. Russland hat sich derweil auf die Kernzonen im Osten und Süden zurückgezogen und versucht die Ukraine mit Angriffen auf die Energieversorgung zu schädigen. Aber das ist ein Fass ohne Boden, solange ständig Nachschub aus dem Westen kommt. Und der kommt mit immer neuerer Power. Meiner Meinung nach siehts nicht gut aus für die Russen. Leider auch für viele andere Menschen nicht – auf dem armen Planeten. Viele kämpfen mit der Armut. Der Kampf gegen den Klimawandel hat man weitgehend vertagt und Fryday for futur wurde auf den 29 Februar verschoben. Andere Klimaaktionen werden schon kriminalisiert. Ich nehme an, daß die Beiträge und Kommentare hier bestens überwacht werden. Hallo Leute – ich weiß – ihr glaubt euch auf der richtigen Seite. Aber glaubt ihr denn – das hätten Adolf und seine Freunde nicht auch geglaubt? Die waren sich sicher, die Guten zu sein. Die heldenhaften Arier – Herren der Welt. Man muß sich Mal die Leute anhören, die aufgrund der Ausbeutung der Massen reich geworden sind. Die sind auch besonders. Koryphäen. Und jetzt kommt noch die ungebremste Manipulation dieser Massen dazu. Gut – die Bild hat schon immer Meinungen gebildet. Aber jetzt alle?! Das ist nicht nur 1984 – das ist noch schlimmer. Weil kaum einer was merkt, und alle zufrieden sind, solange sie sich in ihren Grüppchen wohlfühlen und zweimal im Jahr Urlaub machen können. Aber ob das so bleibt ist sehr zeitenwendefraglich.

    1. Keiner der wirklich Guten hat sich jemals als Herr mit Untertanen gesehen.
      Russland hat nur begrenzte Mittel und wenn ukrainische Soldaten ein paar Kilometer weiter fahren, um sich den Kopf wegballern zu lassen, tangiert dies die offiziellen russischen Kriegsziele nicht.
      Wenn es aber wirklich drauf ankommt, macht die Russische Foederation durchaus ernst ohne übermäßige Schonung von Zivilisten.
      Und dann kann ich mir gut vorstellen, dass dann der Ukraine ihr „Bagration“ droht.

  20. Russland setzt nicht nur auf eine Entmilitarisierung der Ukraine. Der Westen wird doch schon jetzt schleichend demilitarisiert. Altes Zeug geht in die östlichen Staaten ( Ringtausch ), neues Material kommt erst in zig Jahren ( was relevante Größenordnung anbelangt von der Munition ganz zu schweigen ),
    Wenn sie denn Einzatztauglich unter realen Bedingungen sind und nicht nur für einen Sonntagsausflug und dann kaputt gehen, wie Puma, Panzerhaubitze 2000 ect. Und der Leo gehört dazu die wenigsten davon sind einsatztauglich. Oder die Munition ausgeht und der Soldat mit Besenstiel schiessen tut und dann zum Feind sagt Peng, Peng und jetzt mußt Du Feind umfallen.
    Die nicht wirkliche Einsatzfähigkeit der Javelins haben es doch gezeigt. Zu alt, überlagert ( Batterien leer ) oft nicht im Gefecht einsatzfähig.
    Eine Einladung dann für Russland zur Kriegserklärung. Obwohl mit der Lieferung der SPZ’s und der vielen übertretenen roten Linien ja schon gegeben.
    Glück hat der Westen ja mit Putin da er immer noch ein wenig zum Westen hinschielt und hofft der Westen kommt zur Vernuft. Bei einem anderen wäre wohl schon der 3. Weltkrieg im gange. Aber wie das so ist mit der pervertierten Gier. Wir leben ja nunmehr in einer Feudal-Faschistischen Gesellschaft und nicht mehr in der Ellenbogen Gesellschaft der damaligen BRD. Und unsere Corona Promille Pandemie war nur das Brennglas für all das und für all die Jakobiner und der heiligen Inquisition.

    Man kann nur hoffen das die Russen endlich lernen, daß nur wenn sie die westlichen Grenzen der Ukraine effektiv plus Zoll kontrollieren dem Westen die Möglichkeit nimmt die Ukraine für seine Gier wieder zu missbrauchen.

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