
Frieden kann durch die unverzügliche Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung erreicht werden, die die Aufnahme Palästinas in die Vereinten Nationen zum Ausgangspunkt und nicht zum Endpunkt macht.
Im folgenden Artikel, der am 5. März 2024 auf der US-Website Common Dreams erschienen ist, begründen die beiden Autoren, warum aus ihrer Sicht die Zwei-Staaten-Lösung die einzige realpolitische Möglichkeit ist, wie ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Palästina und Israel erreicht werden kann (1).
Dieser Artikel wurde von Klaus-Dieter Kolenda mit freundlicher Genehmigung von Jeffrey Sachs ins Deutsche übertragen, wobei er die Zwischenüberschriften ergänzt hat.
Es folgt der Artikel von Jeffrey D. Sachs und Sybil Fares
Die Zwei-Staaten-Lösung ist im Völkerrecht verankert und der einzig gangbare Weg zu einem dauerhaften Frieden in Palästina.
Alle anderen Lösungen – eine Weiterführung des israelischen Apartheid-Regimes, ein binationaler Staat oder ein Einheitsstaat – würden eine Fortsetzung des Krieges durch die eine oder die andere Seite oder beide garantieren. Doch die Zwei-Staaten-Lösung scheint unwiederbringlich blockiert.
Das ist sie aber nicht. Hier wird ein Weg aufgezeigt, wie sie umgesetzt werden kann.
Israels Regierung lehnt die Zwei-Staaten-Lösung ab
Die israelische Regierung lehnt eine Zwei-Staaten-Lösung entschieden ab, ebenso wie ein erheblicher Teil der israelischen Bevölkerung, einige davon aus religiösen Gründen („Gott hat uns das Land gegeben“) und einige aus Sicherheitsgründen („Wir können mit einem Staat Palästina niemals sicher sein“).
Ein erheblicher Teil der Palästinenser betrachtet Israel als ein illegitimes Siedler-Kolonialgebilde und misstraut jedem Schritt eines Friedensprozesses.
Wie sollte man angesichts dieser Situation vorgehen?
Die übliche Empfehlung wären die folgenden sechs Schritte:
(1) Waffenstillstand;
(2) Freilassung von Geiseln;
(3) humanitäre Hilfe;
(4) Wiederaufbau;
(5) Friedenskonferenz von Verhandlungen zwischen Israel und Palästina (2) und schließlich
(6) die Schaffung von zwei Staaten mit vereinbarten Grenzen.
Dieser Weg ist jedoch verbaut. Bei den Schritten 5 und 6 herrscht seit vielen Jahren keine Übereinstimmung, weil sie in dieser Abfolge seit dem Krieg von 1967 vor 57 Jahre gescheitert sind.
Der Oslo-Friedensprozess ist gescheitert
Das Scheitern von Oslo ist das paradigmatische Beispiel dafür.
Es gab unüberbrückbare Differenzen, wie zum Beispiel über den Status von Ost-Jerusalem. Israelische Fanatiker hätten jeden israelischen Politiker von der Macht vertrieben, der es gewagt hätte, Ost-Jerusalem der palästinensischen Souveränität zu überlassen, und palästinensische Fanatiker hätten dasselbe mit jedem palästinensischen Führer getan, der die Souveränität über Ost-Jerusalem aufgibt.
Wir sollten uns von der weiter bestehenden Illusion verabschieden, dass über diese Differenzen zwischen Israel und Palästina jemals eine Einigung erzielt wird oder dass Palästina jemals die Verhandlungsmacht haben wird, um sich sinnvoll mit Israel auseinanderzusetzen, insbesondere, solange die Palästinensische Autonomiebehörde in hohem Maße von den USA und anderen Geldgebern abhängig ist.
Mit der Anerkennung Palästinas beginnen
Der richtige Ansatz wäre stattdessen das entgegengesetzte Vorgehen, das mit der Gründung von zwei Staaten auf der Grundlage global vereinbarter Grenzen, insbesondere der Grenzen vom 4. Juni 1967, wie sie in den Resolutionen des UN-Sicherheitsrats und der UN-Generalversammlung verankert sind, beginnen muss (3).
Es sind die UN-Mitgliedsstaaten, die die Zwei-Staaten-Lösung werden durchsetzen müssen, anstatt auf ein weiteres Scheitern der palästinensisch-israelischen Verhandlungen zu warten.
Daher sollte eine Regelung des Palästina-Konfliktes mit den folgenden Schritten umgesetzt werden:
(1) Etablierung Palästinas als 194. Mitgliedsstaat im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung in den Grenzen des 4. Juni 1967;
(2) sofortige Waffenruhe;
(3) Freilassung von Geiseln;
(4) humanitäre Hilfe;
(5) Friedenssicherung, Abrüstung und gegenseitige Sicherheit; und
(6) Verhandlungen über die Modalitäten (Siedlungen, Rückkehr von Flüchtlingen, einvernehmlich vereinbarter Landtausch und andere Abmachungen, aber keine Verhandlungen über die jeweiligen Staatsgrenzen mehr).
Im Jahr 2011 beantragte der Staat Palästina (der inzwischen von 140 UN-Mitgliedstaaten anerkannt wird, aber selbst noch kein UN-Mitgliedsstaat ist) den Status eines Vollmitglieds der Vereinten Nationen (4).
Das Komitee für neue UN-Mitglieder des UN-Sicherheitsrats (das aus diesem Gremium gebildet wurde) erkannte die Legitimität des Antrags Palästinas an, aber wie es für diesen „Friedensprozess“ wieder typisch war, überredete die US-Regierung die Palästinensische Autonomiebehörde, den „Beobachterstatus“ zu akzeptieren, und versprach, dass die volle UN-Mitgliedschaft bald folgen werde. Das Versprechen wurde natürlich nicht eingelöst.
Der Sicherheitsrat kann Zwei-Staaten-Lösung durchsetzen
Der Sicherheitsrat, indem er von der UN-Generalversammlung unterstützt wird, hat gemäß der UN-Charta die Befugnis, die Zweistaatenregelung durchzusetzen. Er kann dies auf der Grundlage des Völkerrechts tun, nachdem er jahrzehntelang entsprechende Resolutionen verabschiedet hat.
Er kann die Lösung dann durch eine Kombination aus Zuckerbrot (wirtschaftliche Anreize, Wiederaufbaufinanzierung, vom UN-Sicherheitsrat unterstützte Friedenstruppen, Entwaffnung, Grenzsicherung usw.) und Peitsche (Sanktionen bei Verstößen einer der beiden Parteien) durchsetzen.
Die einzig denkbare Staatengrenze für die Schaffung der Zwei-Staaten-Lösung ist die vom 4. Juni 1967. Ausgehend von dieser Grenze könnten beide Seiten jedoch tatsächlich einen einvernehmlich vereinbarten Landtausch zum gegenseitigen Nutzen aushandeln, aber sie würden dies in dem Wissen tun, dass die „beste Alternative zu einem ausgehandelten Abkommen“ (BATNA) die Grenze vom 4. Juni 1967 ist.
Bei einem Veto der USA muss die UN-Generalversammlung entscheiden
Es ist durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass die USA zunächst ihr Veto gegen den vorgeschlagenen Weg einlegen wird. Schließlich haben die USA bereits mehrfach ihr Veto eingelegt, um lediglich einen Waffenstillstand zu blockieren (5).
Doch der abzusehende Vorgang, dass es zu einem erzwungenen Veto der USA im Sicherheitsrat kommt und dann eine große Mehrheit in der UN-Generalversammlung sich für die Zweistaatenregelung ausspricht, könnte aus drei Gründen heilsam sein.
Erstens könnte sich die US-Politik angesichts der wachsenden Empörung der US-Öffentlichkeit gegenüber Israels Kriegsverbrechen und Israels politischen Extremismus rapide gegen die israelische Politik wenden. Dieser Wandel in der öffentlichen Meinung macht es aufgrund der innenpolitischen Dynamik der USA viel wahrscheinlicher, dass die US-Führung den hier skizzierten Grundansatz eher früher als später akzeptieren könnte.
Zweitens lastet auch die zunehmende Isolierung der USA im UN-Sicherheitsrat und in der UN-Generalversammlung schwer auf der US-Führung und zwingt sie, ihre politischen Positionen angesichts geopolitischer Erwägungen zu überdenken.
Und drittens wird ein starkes Votum im UN-Sicherheitsrat und in der UN-Generalversammlung für die Zwei-Staaten-Lösung in den Grenzen vom 4. Juni 1967 dazu beitragen, das Völkerrecht und die Bedingungen für eine letztendliche Einigung zu stärken, sobald die USA sich entschließen, dass ihr Veto aufgehoben wird.
Aus diesen Gründen besteht eine realistische Aussicht, dass die UNO endlich ihre völkerrechtliche und politische Autorität ausüben wird, um die Voraussetzungen für den Frieden im Nahen Osten zu schaffen.
Die arabischen Staaten und die Weltgemeinschaft für Zwei-Staaten-Lösung
Vor 22 Jahren bekräftigten arabische und islamische Führer in der Arabischen Friedensinitiative von 2002, dass der einzige Weg zum Frieden über die Zwei-Staaten-Lösung führt (6).
Am 7. Februar 2024 bekräftigte das saudische Außenministerium, dass ein umfassender Frieden nur durch die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 und Ost-Jerusalem als Hauptstadt erreicht werden könne (7).
Die arabischen Staaten und die Weltgemeinschaft im Allgemeinen sollten sich nicht auf einen weiteren vagen Friedensprozess einlassen, der wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt ist, insbesondere angesichts der Dringlichkeit, die durch den anhaltenden Völkermord in Gaza verursacht wird, und der Erfahrungen des Scheitern eines fruchtlosen „Friedensprozesses“ in den letzten 57 Jahren (8).
Die Aufnahme von Palästina in die UNO muss am Anfang stehen
Frieden kann durch die sofortige Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung erreicht werden, die die Aufnahme Palästinas in die UNO zum Ausgangspunkt und nicht zum Endpunkt eines möglichen Friedensprozesses macht.
Zwei souveräne Staaten in den Grenzen vom 4. Juni 1967, die zunächst von den durch die Vereinten Nationen unterstützten Friedenstruppen und anderen Garantien geschützt werden, müssen der Ausgangspunkt für einen umfassenden und gerechten Frieden sein.
Das sollte nicht nur zwischen Israel und Palästina gelten, sondern auch für einen regionalen Frieden, der vernünftige diplomatische Beziehungen im gesamten Nahen Osten ermöglichen und diesen Konflikt beenden würde, der die Einwohner, die ganze Region und die Welt seit mehr als einem Jahrhundert schwer belastet hat.
Fußnoten
- Jeffrey Sachs & Sibyl Fares: Achieving the Two-State Solution in the Wake of Gaza War. Common Dreams 05.03.2024 Peace https://www.commondreams.org/opinion/two-state-solution-gaza-2667433791
- https://www.commondreams.org/tag/palestine
- https://news.un.org/en/story/2024/01/1146097
- https://www.un.org/unispal/document/auto-insert-184036/
- https://research.un.org/en/docs/sc/quick/veto
- https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=a5dab26d-a2fe-dc66-8910-a13730828279&groupId=268421
- https://www.mofa.gov.sa/en/ministry/statements/Pages/The-Ministry-of-Foreign-Affairs-stated-that-regarding-the-discussions-between-Saudi-Arabia-and-the-US.aspx
- https://www.commondreams.org/tag/palestine
Außer Israel sind sich darin doch eigentlich Alle einig.
Übrigens
Das Militärkommando der Houthis meldete, dass die erste jemenitische Hyperschallrakete erfolgreich getestet worden sei. Die Houthis gehören damit zu dem sehr begrenzten Kreis von Ländern, die über solche Waffen verfügen. Und sie haben herausgefunden, dass während Starts und Landungen auf dem Deck, die Luftabwehr der Amerikaner nicht funktioniert.
Das kann noch interessant werden.
Die hervorragenden Ergebnisse der umfangreichen und langjährigen Militärforschung des Jemen haben also zu verwertbaren Resultaten geführt 😜
Tja, so wie HiMars und anderes Zeugs an die Ukraine geliefert wurden (Nein, keine Taurus, aber nicht doch!), hatte ich schon drauf gewartet, daß auch ein Transfer in entgegengesetzte Richtungen passieren könnte…
Wird nicht unbedingt deeskalierend sein, aber Kräfteverhältnisse verschieben.
Ja. Das wäre der Weg. Ob es nur einer von mehreren möglichen Wegen ist, sehe ich nicht, aber dieser ist bereits vorgebahnt.
Aber so viele Kontrahenten, wie dort nichts unternehmen (jedenfalls für mich nichts Sichtbares), bringen mich zu der Überlegung, ob auch sie die Situation in Gaza für irgendetwas ausnutzen – auf Kosten der dortigen Bevölkerung. In einem anderen Forum schrieb jemand: „2,5 Mrd Muslime stehen um Gaza herum und unternehmen – nichts?“
Es sind aber die Regierungen der muslimisch geprägten Staaten, die nichts unternehmen.
Für mich bleibt die Frage, ob tatsächlich eine Abstimmungsmehrheit in der UN-Generalversammlung ein Veto der USA im Sicherheitsrat überstimmen kann, so daß eine Intervention von UN-Friedenstruppen zur Trennung der Kontrahenten und zur Absicherung der Grenzen des palästinensischen Staates möglich wird.
Das ist leider nicht wahr. Beispielsweise waren im Februar 68% der jüdischen Israelis sogar dagegen, Hilfslieferungen zu den ausgehungerten und ausgebombten Palästinensern im Gaza-Streifen zu lassen.
(Do you support or oppose the idea that Israel should allow the transfer of humanitarian aid to Gaza residents at this time, with food and medicines being transferred by international bodies that are not linked to Hamas or to UNRWA?
A majority of Jewish respondents (68%) oppose the transfer of humanitarian aid even under these conditions,)
Diese Leute wollen den Massenmord – wie soll man die Umfragewerte anders interpretieren?
https://en.idi.org.il/articles/52976
Im Dezember waren 75% der jüdischen Israelis dagegen, die schwere Bombadierung Gazas einzustellen und „zu einer anderen Phase des Krieges“ überzugehen.
(“According to reports, the United States is demanding that Israel shifts to a different phase of the war in Gaza, with an emphasis on reducing the heavy bombing of densely populated areas. Should Israel agree to this demand?”
A large majority of Jews (75%) oppose agreeing to this demand from the United States.)
https://en.idi.org.il/articles/52085
Der weit überweigende Teil der jüdisch-israelische Bevölkerung ist laut sämtlichen Meinungsumfragen – und selbstverständlich den Wahlergebnissen der letzten Jahre zufolge – in erschreckendem Maße faschisiert.
In der Knesset gibt es genau einen (!) jüdisch-israelischen Abgeordneten, Ofer Cassif von der linken Partei Hadash, der den Massenmord in Gaza verurteilt. Dem versucht man gerade sein Mandat zu entziehen.
Und ein (!) israelischer Soldat soll den Dienst verweigert haben.
Wer nach einer buchstäblich blutrünstigen Volksgemeinschaft sucht wird gegenwärtig in Israel fündig. Diese Gesellschaft hat mit dem traditionellen oder auch aufgeklärten Judentum, das wir aus dem Europa der Jahrhunderte vor dem zweiten Weltkrieg kennen, wenig zu tun.
Als ob es für Israel irgendeine Rolle spielen würde welchen Status die Palestinenser in den UN haben. Für Israel zählen weder Menschenrechte noch irgendwelche UN-Beschlüsse. Für Israel zählt nur die eigene (mythische) Ideologie und die Sicherheit ihres national-religiösen Staates.
Jetzt von westlicher Seite wieder mit der 2-Staaten-Lösung zu kommen bedeutet lediglich der Welt Sand in die Augen zu streuen um Zeit zu gewinnen damit die Vertreibung der Palestinenser weiter gehen kann. Man schaue sich den Flickenteppich Westjordanland an, nie und nimmer werden sich die Israelis von den dort mühsam erkämpften Ländereien freiwillig zurückziehen.
Die Israelis wollen keine 2-Staaten-Lösung, also wird es keine geben, nur wird das Ergebnis ein anderes sein als sie sich das vorstellen: Es wird nur einen Staat in Israel/Palestina geben, und der wird entweder säkular sein (mit keinen Vorrechten für Juden) oder aber er wird rein muslimisch sein. Denn verliert Israel die Unterstützung des Westens (was mit dessen Niedergang absehbar ist), dann wird Israel ertrinken in der islamisch-arabischen Umgebung, dagegen werden auch ihre Atomwaffen nichts ausrichten können.
Ich sehe die Idee von der Zweistaaten-Lösung als für den Westen typischen Betrug an.
Man täuscht den Palästinensern nicht nur eine Großzügigkeit vor, die keine ist: das Land gehört den Palästinensern und zwar vollständig!! Da mag jetzt ein (Ex-)Europäer schwer von Begriff sein und das nicht verstehen, weil koloniale Gewalt für ihn eine Selbstverständlichkeit, ja Recht ist… Egal! Jede konstruierte Geschichte, die dieses Verbrechen rechtfertigen soll ist einfach nur rechtsradikaler konstruierter Müll. Dass gerade die Deutschen diesen künstlichen Nazistaat „Israel“ so feiern, sollte einem zu denken geben. Genauso wie sich heute Juden in Deutschland nicht mehr sicher fühlen vor staatlicher Repression, sollten sie dieser Nazi-Agenda Widerspruch leisten. Deutschland geht es nicht um Aufarbeitung, nicht um das Judentum und auch nicht um Antisemitusmus. Sie wollen ihre Ideologie retten und ausbreiten. Deswegen muss man in Deutschland auch mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen, wenn man irgendwie einen für die Machthaber unangenehmen Bezug zur Geschichte dieses Landes herstellt. Ein Gauland kann vollkommen unbehelligt „die Verbrechen der NS-Diktatur verharmlosen“ (wie es in einem Gesetzestext heißt, den die deutsche Scheinjustiz heute – neben anderen Gesetzen – zum Schutz ihrer braunen Ideologie missbraucht, also genau dem Gegenteil dessen, was man einst vorgab damit bekämpfen zu wollen), indem er die Zeit zwischen 1933 und ’45 als „Fliegenschiss in der Geschichte“ bezeichnen darf.
Die Zweistaaten-Lösung ist nichts Anderes als was man mit den „Indianern“ einst gemacht hat, wo man laufend Versprechen abgegeben hat, an die man sich am Ende nicht gehalten hat. Das Problem – neben der gesamten Ungerechtigkeit – ist, dass diese Idee einfach viel zu viel Raum über dessen mögliche Ausgestaltung lässt. Und da hat einfach der Stärkere das Sagen. Nein. Das Land muss zu 100 % den Palästinensern zurück gegeben werden, es muss Schadensersatzzahlungen geben, die Greueltaten müssen irgendwie kompensiert werden und es muss den Palästinensern selber die Möglichkeit gegeben werden eine Lösung für den Umgang mit dem Fremdkörper zu finden. Dabei müssen Regeln des Völkerrechts etc Berücksichtigung finden, sprich die maximale Härte darf nicht angewandt werden. Das, was sich nicht mehr rückgängig machen lässt, muss anderweitig kompensiert werden.
Ich lehne die Zweistaaten-Lösung ab!
Wie hätte das denn ausgesehen, wenn die Plästinenser im Jahr 2011 einen Staat bekommen hätten? Die Hamas hätte aufgrund ihrer Satzung sofort Israel den Krieg erklären müssen. Klasse Lösung, aber wie immer sind die anderen schuld. Die Hamas ist immer nur Opfer.
Schauen wir nach vorn: wie kriegen wir einen Waffenstillsatnd hin? Solanng die Hamas auch nur ein Fleckchen Land besetzt, kommen von dort Raketen, Massaker wie am 7. Oktober, Unmterdrückung der eigenen Bevöklkerung und Verwendung der Hilfsgelder zu Terrorzwecken. Ein Zustand, bei dem nicht mehr geschossen wird, ist nur durch Eliminierung der Hamas und das Gewaltmonopol der IDF erreichbar. Das völlig Offensichtliche ist wie immer für Sachs völlig unsichtbar.
Das Angebot eines Waffenstillstandes liegt ja auf dem Tisch. Wer ablehnt, ist Yahya Sinwar von der Hamas, der möglichst viele Terroranschläge im Westjordan während des Ramadan sehen will. Kritik an diesem Drecksnazi? Von Sachs nicht.
Was dann? Das ist ähnlich wie bei uns nach dem Krieg: die Alliierten verhindern Gewalttaten, lassen aber dem politischen Leben freien Lauf. Man werde sich allerdings erlauben, die Schulbücher mit der Nazihetze aus dem Verkehr zu ziehen. Verständlich.
Netanjahu wird wohl abgewählt, ab dann bestimmt eine andere Person. Aber was ist deren Motivlage? Natürlich wird sie eine demokratische Regierung im Gaza befürworten und wenn möglich anerkennen. Natürlich strebt Israel einen Zustand an, in dem es sich den sündhaft teuren Iron Dome sparen kann. Und dort, wo dieser Grenzzaun war, nun reger Handel stattfindet. Eine Situation, von der beide profitieren.
Als ob Israel diese Gewaltmaßnahmen jemals gewollt hätte. Die, die das behaupten, haben die Dämonisierung Israels zum Ziel. Aber auch damit wäre dann Schluss.
„Als ob Israel diese Gewaltmaßnahmen jemals gewollt hätte.“
Eine Logik aus Absurdistan. Es ist ja nun mal Fakt, dass die Gewalt mit der Vertreibung der Eingeborenen (der Palestinenser) begann. Und jeder Aufstand dagegen wurde von Israel zum Anlass genommen die Vertreibung fortzuführen.
Was meinen Sie welche Überlebenschancen Israel hat wenn die westliche Unterstützung ausbleibt? Die USA und Deutschland werden wahrscheinlich die letzten Unterstützer sein. Aber auch die (wie der Westen insgesamt) werden zunehmend mit innenpolitischen Problemen zu kämpfen haben. Der Populismus wird die politische Landschaft bestimmen, Verteilungskämpfe das soziale Leben prägen. Für Israel wird nicht viel übrig bleiben.
Das ist und bleibt eine Lüge. Fünf Staaten haben Israel sofort den Krieg erklärt und was hatten die vor? Vertreibung, wenn nicht Vernichtung. Dann lief es halt andersrum und die anderen mussten flüchten. Dumm gelaufen.
Da sind unendlich Gelder hineingesteckt worden, damit die endlich Ruhe geben. Aber immer nur Terror, sonst nichts. Befeuert von Sympathisanten, die als nützliche Idioten der Nazis fungieren.
“ Dann lief es halt andersrum und die anderen mussten flüchten. “
Danke, damit bestätigen Sie meine Aussage. Die Fakten sprechen eh für sich: Der Staat Israel hat sich auf Kosten der eingeborenen Palestinenser ausgebreitet, ein kolonialer Siedlerstaat. Und die Vertreibung hält immer noch an.
In Israel würde man Sie auslachen. Hinter vogehaltener Hand, versteht sich.
Sie haben noch nie etwas von den „neuen israelischen Historikern“ (Benny Morris, IlanPappe, Avi Shlaim etc.) gehört, die natürlich überhaupt nicht mehr so neu sind, weil sie in den 1980-er Jahren auf die Bühne traten.
https://en.wikipedia.org/wiki/New_Historians
Was hat es mit diesen Historikern auf sich? Israelische Behörden gaben anfang der 1980-er Jahre eine ganze Menge bis dahin unzugänglicher Dokumente zur Geschichte der Jahre 1947/48 frei und die genannten Historiker stürzten sich darauf. Das führte zu einer Revision der historischen Legenden, die Sie bis heute ein ums andere Mal wiederkäuen.
Morris und vor allem Pappe untersuchten evtl. vorbereitete zionistische Vertreibungspläne, Shlaim schrieb zum Verhältnis der Zionisten zum jordanischen Herrscherhaus. Nun ja, es existierten Pläne und die Zionisten kooperierten mit Abdallah ibn Husain I., der den Teilungsplan akzeptiert hatte UND Befehlshaber der arabischen Truppen war. Der König hatte wie die Israelis ebenfalls kein Interesse an einem palästischensischen Staat und schnappte sich die Westbank.
Was Ihre Behauptung angeht, die Vertreibungen seinen eine Folge der arabischen Intervention gewesen, so muss man zu deren Widerlegung nicht einmal dicke Bücher lesen.
Es reicht beispielsweise „Deir Yassin“ bei Google einzugeben, um festzustellen, dass dieses bekannte und auf Vertreibung der Palästinenser gerichtete Massaker am 8. April 1948 stattfand, also über einen Monat vor der Ausrufung des israelischen Staates (14. Mai) und also auch vor dem Angriff arabischer Truppen (15. Mai).
Man kann sich auch kurz die Wiki-Bio von Moshe Dayan ansehen und stellt fest, dass dieser ab 22. April die eroberte Großstadt Haifa kommandierte, in der bis zu diesem Zeitpunkt 65.000 Palästinenser lebten, die von den Zionisten vertrieben wurden.
„On 22 April, Dayan was put in charge of abandoned Arab property in newly conquered Haifa. To put a stop to the out-of-control looting, he ordered that anything that could be used by the army be stored in Haganah warehouses and the rest be distributed amongst Jewish agricultural settlements.“
https://en.wikipedia.org/wiki/Moshe_Dayan
Die Vertreibung der Palästinenser begann bereits Monate vor dem Abschluss des britischen Abzugs (nach dessen Ende der israelische Staat ausgerufen wurde) und man findet auf Youtube ausreichend britische Augenzeugenberichte, die dies bestätigen.
Hier beispielweise:
https://www.youtube.com/watch?v=Bwy-Rf15UIs
Sie sollten sich mal zu den israelischen Schulbüchern sachkundig machen.
https://www.deutschlandfunk.de/nichts-als-klischees-und-stereotype-100.html
und das unter dem Aspektdes europäischen Herrenmenschen-Denkens gegenüber einem kolonisierten und zunehmend ethnisch vertriebenen und genozidierten Volk.
http://nahost-forum-bremen.de/?p=10699
Selbst wenn das stimmen sollte: in den Büchern der Hamas steht die Anleitung für den 7. Oktober. Nochmal eine ganz sandere Nummer.
Tja, so ist das mit unterdrückten und terrorisierten Völkern, irgendwann wehren sie sich und die Gegenwehr gegen staatlichen Kolonial-Terror, der so ganz industriell daher kommt, sieht in der Regel sehr unschön aus und trifft leider auch nicht selten Unschuldige oder nur mittelbar Schuldige als Teilnehmer der Kolonisierung eines anderen Volkes. Das sah man in Algerien, in schwarzafrikanischen Staaten, etc. Das Ursprungsverbrechen ist immer der Kolonialismus und Israel als verspätete Nation muss nun auch diese Erkenntnis schlucken, dass es da in der breiten Weltbevölkerung schlicht als der brutale Völker- und Kindermörder da steht, der es ja letztlich ist, so normal ist es geworden. Auch wenn der Westen es gerne als sakrosankt erklären möchte und über den üblichen völkerrechtlichen Maßstäben stehend.
https://antikrieg.com/aktuell/2024_03_09_wiederkampf.htm
„In den westlichen Hauptstädten wird Israel nicht mehr wie ein Staat behandelt, als ein politischer Akteur, der in der Lage ist, Kinder abzuschlachten, sondern wie eine heilige Sache. Also muss jede Opposition Blasphemie sein.“
Jonathan Cook
Der Faschist Artur lügt. Er hat im Leben noch kein einziges „Buch der Hamas“ gelesen.
Wenn ich mir die Lage der arabische Israelis anschaue,dann sehe ich tiefen Rassenhass der jüdische Israelis ihren Mitbürgern gegenüber.Die immer wiederkehrenden Pogrome gegen arabische Israelis,das in vielen Kommunen bestehende Verbot,an arabische Israelis zu vermieten,die Diskriminierung bei der Bildung,Gesundheitsversorgung und Berufswahl.Die gewollte Vernachlässigung der Infrastruktur in arabischen Gemeinden…Und nicht zuletzt die systematische Ermordung von arabischen Bürgern,die gegen die Benachteiligung politisch aktiv sind,durch den Inlandsgeheimdienst(in diesem Jahr bisher etwa 15 politische Morde an arabischen Israelis)…Nicht zu vergessen die permanenten Überfälle von faschistische jüdischen Siedlermilizen,die vom Militär und Polizei nicht nur geduldet,sondern auch unterstützt werden.
Und sie als Ultrazionist wollen erzählen,dass die Palästinenser sich nur mit ihrer Rolle als Sklaven abfinden brauchen ,um von den jüdischen Israelis als Menschen behandelt zu werden.
Wen wollen sie verarschen ?
Zeigt, dass Du nie dort wast. Genau so ist das nicht.
Die Araber in Israel haben es deutlich besser als in allen umliegenden Staaten. Und sie wissen das.
@Artur
was soll das…?
die arabischen Bürger Israels sind
den jüdischen Bürgern nicht zu 100% gleichgestellt….
das fängt auf den Ämtern an und nagt sich durch die ganze Gesellschaft!
Das ist belegt.
Das haben die weissen Rassisten auch von den südafrikanischen Schwarzen gesagt. Auch die Südstaatler vor dem Bürgerkrieg meinten, ihren Sklaven ginge es besser als den Schwarzen in Afrika. Ihr Rassisten seid so phantasielos.
Lächerliches Geschwwätz!
Die banale Wahrheit:
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) hat ausdrücklich das Recht der Palästinenser bekräftigt, sich der militärischen Besatzung Israels zu widersetzen, auch durch bewaffneten Kampf. Dieses Recht wurde im Kontext des Selbstbestimmungsrechts aller Völker unter Fremd- und Kolonialherrschaft bekräftigt.
Was zahlt Dir der Mossad?
https://andel.info/2023/10/30/deutschlands-neue-untermenschen/
„(…) Israel und die USA geben mittlerweile für sämtliche Staaten des Wertewestens vor, wer die Todfeinde des Tages sind, die EU und darin insbesondere der führende Diener Deutschland kriechen hinterher. Manchmal geht das so weit, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt wird, das Korruptions-Eldorado Ukraine für die freie Welt kämpft oder der Apartheidsstaat Israel zur deutschen „Staatsräson“ wird. (…) Man stelle sich vor, im infolge des von Deutschland verursachten Ersten Weltkriegs britisch besetzten Palästina aufgrund des Lobbyismus des britischen Chemikers Chaim Weizmann ein Land für traumatisierte Europäer und andere Juden zu gründen, dabei die Rechte der bisherigen Bewohner jahrzehntelang zu missachten, diese zu vertreiben, gar nach Jordanien oder Ägypten aussiedeln zu wollen, sie einzupferchen, umzubringen und schließlich unter Vorgabe eines gerechten Krieges gegen eine Bande bewusst gezüchteter religiöser Extremisten inmitten dieser Entrechteten den Genozid zu betreiben, ist also deutsche Staatsräson. (…) Demokratie und die Handlungen des Netanjahu-Regimes sind völlig widersprüchliche Konzepte und ein rechtsextremes Israel ist in letzter Konsequenz ebenso antijüdisch wie deutsche Rassentheoretiker oder arabische Hassprediger. Die derzeitige Regierung Deutschlands ist das größte Unglück für Europa seit 1945 und die verbliebene Opposition, bestehend aus den zwielichtigen Parteien AfD und CDU, vermittelt alles andere als Grund zur Hoffnung.
Die bedingungslosen Befürworter Israels in Deutschland kennen das Land ebenso wie Dirk Niebel oftmals nur von seiner bewusst propagandistisch vermittelten Schokoladenseite. Wer aus einer Familie von Opfern Nazideutschlands stammt, weiß jedoch sehr genau, wie schäbig gerade der zionistische Staat immer wieder jene behandelt, die das Hitler-Regime überlebt haben. Israel ist weder mehr glorreicher Verteidiger der Rechte der Opfer des NS-Regimes außerhalb jener Bereiche, die ihm politischen Nutzen versprechen noch ein demokratischer Staat, da sein aggressives Leitmotiv eigener Überlegenheit von Aus- und Abgrenzung dominiert und damit eine fortwährende Gefahr innerhalb einer ohnehin schon höchst instabilen Region ist.“