Die „Strategie der Unsicherheit und Unkalkulierbarkeit“ – eine Psycho-Waffe des Iran

Iranische Armee
Mehr News Agency, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Eines der größten Probleme für einen militärischen Führer besteht darin, eine bestehende Bedrohung nicht einschätzen zu können und zwar weder Art und Dimension noch den Zeitpunkt, wann diese in eine konkrete Operation umgesetzt werden könnte.

Deshalb bleibt ihm nichts Anderes übrig als die ihm unterstellen Soldaten in eine hohe Alarmbereitschaft zu versetzen, ohne zu wissen, wann er diese wieder reduzieren kann. Das bringt neben einem starken materiellen Aufwand vor allem eine extreme psychische Belastung der Soldaten mit sich, mit der die Betroffenen sehr unterschiedlich umgehen. Während die Einen diesen Stress mit ziemlicher Gelassenheit ertragen, sind andere diesem Druck nicht unbegrenzt lange gewachsen. Allen gemeinsam ist, dass bestimmte Warnungen auf Dauer nicht mehr ernst genommen werden und deshalb für einen potenziellen Gegner die Chance einer Überraschung auf der Zeitachse immer besser wird. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass der Druck durch die psychische Dauerbelastung so groß wird, dass man sich zu einer präventiven Reaktion entschließt, um das Gesetz des Handelns zurückzugewinnen. Das birgt das Risiko, in eine Falle des Gegners zu tappen und/oder sich dem Vorwurf auszusetzen, ggf. weiteres Unrecht zu begehen.

In der aktuellen Lage, in der Teheran die „Strategie der Unsicherheit und Unkalkulierbarkeit“ als Psycho-Waffe einsetzt, ist dies nicht nur ein militärisches, sondern auch ein politisches Problem.

Die „offenen Rechnungen“ des Iran

Der Iran hat im Wesentlichen seit Januar 2020 sechs offene Rechnungen mit Israel und den USA, wobei Teheran zwischen diesen beiden Staaten keine großen Unterschiede macht in der Gewissheit, dass es keine israelischen Operationen gegen den Iran oder auch die Hamas oder die Hisbollah gibt, für die die USA nicht ihr Go gegeben haben oder sogar direkt oder indirekt mit nachrichtendienstlichen Informationen o.ä. beteiligt waren.

Die Liquidierung des iranischen Generals Qassem Suleimani

Am 3. Januar 2020 wurde auf Befehl von Präsident Trump der Kommandeur der iranischen „Al Quds Forces“, Brigadegeneral Qassem Suleimani, in der Nähe des internationalen Flughafens von Bagdad in einem Fahrzeug durch eine amerikanische Drohne liquidiert. Suleimani war zuvor in Beirut gewesen und anschließend mit dem Flugzeug aus Damaskus gekommen. Mit ihm starb u.a. auch der verantwortliche Führer der mit dem Iran verbündeten schiitischer Milizen des Irak, Abu Mahdi al-Muhandis, der im Besitz der irakischen und der iranischen Staatsbürgerschaft war. Suleimani war nicht nur der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, sondern auch ein enger Vertrauter des Führers der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, ein Freund von Ahmad Shah Massoud, dem legendären Kämpfer gegen die afghanischen Taliban und ein enger Vertrauter des Kurdenführers Massoud Barzani im Irak, auch geschätzter Partner aller irakischen Premierminister und vor allem des syrischen Präsidenten Assad, für den er die Unterstützung durch Präsident Putin initiiert hatte.

Während Präsident Trump in Florida weilte, verfolge die damalige Chefin der CIA, Gina Haspel, die Exekution von Suleimani im Headquarter der CIA in Langley Virginia am Bildschirm, und der damalige Verteidigungsminister Mark Esper hatte die Übertragung der Liquidierung an einem anderen Ort ebenfalls life verfolgt.

Die Exekution des Hamas Führers Saleh al- Arouri

Am 2. Januar 2024 wurde Saleh al-Arouri durch einen israelischen Luftangriff in einem Vorort von Beirut getötet. Al-Arouri war stellvertretender Führer des Polit-Büros der Hamas und Gründer der „Kassem-Brigaden“ der Hamas. Er firmierte auch unter der Bezeichnung „militärischer Befehlshaber Westjordanland.“

Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus

Am 1. April 2024 wurde das iranische Konsulat in Damaskus durch einen israelischen Luftangriff zerstört. Nach iranischen Angaben befanden sich unter den Toten zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden.

Liquidierung von Fuad Schukr

Am 30. Juli 2024 wurde der militärische Hisbollah Führer Fuad Schukr durch einen israelischen Luftangriff in einem Vorort vom Beirut getötet. Er war einer der engsten Vertrauten und Berater des Hisbollah Führers Hassan Nasrallah. Israel hatte ihn verantwortlich gemacht für den Raketenangriff auf das Drusen Dorf Majdal Schams auf den Golanhöhen, Die USA sehen in Schukr auch einen der Drahtzieher des Anschlags auf eine Kaserne der US –Marines in Beirut, bei dem 1983 241 Soldaten getötet und weitere 181 verwundet wurden.

Liquidierung von Ismael Hanija

Am 31. Juli 2024 wurde der politische Führer der Hamas, Ismael Hanija in Teheran ermordet. Beobachter gehen übereinstimmend davon aus, dass die israelische Regierung für seine Liquidierung verantwortlich ist, auch wenn Israel jede Stellungnahme zu dem Vorfall bislang abgelehnt hat. Es ist auch noch nicht zweifelsfrei geklärt, auf welchem Wege Hanija getötet wurde, ob durch einen Sprengsatz, der in seinem Zimmer im Gästehaus der iranischen Revolutionsgarden versteckt war oder durch einen Raketenangriff von außen. Hanija, der Verhandlungsführer der Hamas bei den Gesprächen über einen Waffenstillstand mit dem Ziel der Beendigung des Gaza Krieges lebte in Katar und hatte in Teheran an der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten, Masoud Pezeshkian teilgenommen. Nach seiner Liquidierung hatte der geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, befohlen, Israel direkt vom Iran aus anzugreifen. (“issued an order from Iran, to strike Israel directly.”)

Der neue Präsident des Iran, Masoud Pezeshkian, gekündigte an, dass der Angreifer seine Operation bedauern wird. Das ist eigentlich nichts Besonderes, aber dann hat er gesagt: “Iran wird seine Souveränität, seine Würde, sein Ansehen und seine Ehre verteidigen.” (“Iran will defend its sovereignity, dignity, reputation and honor.”)

Die Psycho-Waffe des Iran

Die Aussagen von Ayatollah Ali Khamenei und des iranischen Präsidenten lassen keinen Zweifel daran zu, dass der Iran Vergeltung üben wird und zwar nicht nur für die Ermordung von Hanija, sondern sicherlich auch für die Liquidierung von General Suleimani und Abu Mahdi al-Muhandis, von Saleh al- Arouri, für die Tötung der beiden Generäle und 5 weiterer Soldaten der Revolutionsgarden und auch von Fuad Schukr.

Die Frage ist nicht nur, wann wird der Iran Vergeltung üben, sondern auch ob er das selbst und direkt gegen Israel und/oder die USA machen wird oder zusammen mit seinen Verbündeten oder allein durch seine Verbündeten. Dazu gehören in der Hauptsache die Huthis im Jemen, die Hamas in Gaza, arabische Kämpfer im Westjordanland, die Hisbollah im Libanon, schiitische Milizen im Irak und in den Ländern der Arabischen Halbinsel, aber auch die Streitkräfte Syriens und mit ihnen verbündete Milizen.  Und neben der Frage nach dem „Wann“ und durch Wen ist natürlich auch völlig offen wo, ob in Israel, in der Region oder irgendwo auf der Welt. Wird es einen einzigen Anschlag, eine Einzeloperation geben oder mehrere, nur gegen Israel oder auch gegen die Verbündeten, vor allem natürlich die USA oder vielleicht auch nur gegen die USA.

Niemand hat eine Antwort auf diese Fragen, so dass Israel und seinen Verbündeten nichts anderes übrigbleibt als sich auf verschiedene Bedrohungsmöglichkeiten einzustellen und zwar für eine noch völlig unbestimmte Zeitdauer. Denkbar wären u.a. die nachfolgenden Szenarien und zwar getrennt oder nach einander oder vielleicht zeitgleich:

Mögliche Reaktionen des Iran
Aktionen/Operationen durch die Verbündeten des Iran
  • Teheran belässt es auf zunächst unbegrenzte Zeit dabei, dass die Hisbollah mehr oder weniger regelmäßig den Norden Israels beschießt und damit eine Rückkehr der ca. 80.000 Bewohner dieser Region weiterhin ausgeschlossen ist.
  • Der Gaza-Krieg geht weiter, weil die Hamas nicht kapituliert. Es gibt immer wieder israelische Luftangriffe und gelegentlichen Raketenbeschuss Israels durch die Hamas, die nach Aussage des israelischen Verteidigungsministers Gallant militärisch gar nicht zu besiegen ist. Die Hamas nimmt nicht mehr an Verhandlungen in Katar teil, weil ihr politischer Führer im Iran liquidiert wurde. Die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen nimmt immer größere Ausmaße an, und die internationale Isolierung Israels weitet sich ebenfalls aus.
  • Selbstmordanschläge und/oder Terroroperationen im Westjordanland und/oder im israelischen Kernland.
  • Die Hisbollah führt einen massiven Raketenangriff gegen das gesamte israelische Territorium durch.
  • Die Huthis greifen Israel und/ oder Schiffe im Golf von Aden oder im Roten Meer oder irgendwo vor der jemenitischen Küste mit Raketen und/oder Drohnen an.
  • Schiitische Milizen attackieren US-Stützpunkte im Irak, weil die US-Truppen trotz eines erneuten Beschlusses des irakischen Parlaments nicht abgezogen wurden und aktuelle Verhandlungen der Iraker mit den USA in Washington erfolglos geblieben sind.
  • Syrische Streitkräfte und/oder Milizen greifen US-Stützpunkte in Syrien an.
  • Schiitische Milizen verüben Anschläge gegen Stützpunkte der USA und/ Großbritannien und/oder Frankreichs auf der Arabischen Halbinsel.
  • Terroristen verüben Anschläge auf amerikanische und andere ausländische Stützpunkte in Jordanien.
  • Schiitische Milizen greifen Einrichtungen in Saudi-Arabien an
  • Terroranschläge gegen israelische Einrichtungen auf Zypern.
  • Terroranschläge gegen israelische diplomatische Vertretungen weltweit.
  • Terroranschläge in den USA und weltweit gegen Verbündete Israels.
Aktionen/Operationen der iranischen Streitkräfte/Revolutionsgarden in der Region, ohne Israel direkt anzugreifen 
  • Iranische Streitkräfte nehmen amerikanische Schiffsverbände im Persisch-Arabischen Golf unter Feuer
  • Iranische Streitkräfte schließen die Straße von Hormuz, schneiden den amerikanischen Schiffsverbänden sozusagen den Rückweg ab und unterbinden zudem den Ölexport
  • Iran führt Raketen- und/oder Drohnenangriffe gegen internationale militärische Einrichtungen auf der Arabischen Halbinsel durch.
Direkte Aktionen/Operationen der iranischen Streitkräfte/Revolutionsgarden gegen Israel

Um den Befehl des religiösen Führers Ayatollah Khamenei umzusetzen, wären folgende Aktionen/Operationen möglich

  • Angriffe der iranischen Revolutionsgarden aus Syrien gegen militärische und/oder zivile Einrichtungen in Israel
  • Direkte Raketen- und/oder Drohnenangriffe aus dem Iran gegen Israel, so wie bereits am 13. und 14. April 2024
  • Direkte Raketen- und/oder Drohnenangriffe aus dem Iran gegen Israel und zeitgleich Angriffe der Hisbollah, der Hamas, der Huthis und der Revolutionsgarden in Syrien auf Israel und der iranischen/schiitischen Milizen in den arabischen Ländern auf internationale militärische Einrichtungen in der gesamten Region, verbunden mit Terroranschlägen auf diplomatische Vertretungen Israels und amerikanische diplomatische und militärische Einrichtungen weltweit.

Die iranische „Strategie der Unsicherheit und Unkalkulierbarkeit“ ist ein militärisches – und auch ein politisches Problem

Die dargestellten Optionen erheben keinen Anspruch auf Vollzähligkeit und können, wie bereits ausgeführt, nacheinander, einzeln oder miteinander durchgeführt werden, wobei der Zeitpunkt in Teheran bestimmt wird. Die bislang zu beobachtenden Maßnahmen Israels und der mit dem Land verbündeten Staaten machen deutlich, welche Wirkungen die iranische „Strategie der Unsicherheit und Unkalkulierbarkeit“ bereits zeigt. Die israelischen und auch die internationalen Streitkräfte, vor allem natürlich die US-Truppen, sind seit der Liquidierung von Hanija, also seit nunmehr 14 Tagen, in erhöhter Alarmbereitschaft, Ende offen. Die israelischen Geiseln sind noch immer in der Gewalt der Hamas.

Zusätzlich steht die israelische Bevölkerung unter immensen psychischen Druck, weil jederzeit mit Anschlägen/Angriffen des Irans oder seiner Verbündeten gerechnet werden muss. Im Norden des Landes ist der Beschuss durch die Hisbollah mittlerweile quasi alltäglich. Die Bewohner dieser Region sind seit fast einem Jahr evakuiert. Schüler haben keinen regelmäßigen Unterricht, und die evakuierten Menschen können ihren Berufen nicht nachgehen. Die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen sind unübersehbar. Der Tourismus ist praktisch zum Erliegen gekommen. Internationale Fluggesellschaften fliegen Israel, den Libanon und z.T. auch andere Länder in der Region nicht mehr an. Der amerikanische Aufwand zur militärischen Unterstützung Israels ist enorm, und niemand weiß, wie lange z.B. die US-Schiffsverbände und andere Truppenverstärkungen in der Region bleiben müssen.

Die internationale Staatengemeinschaft sorgt sich täglich mehr vor einer Regionalisierung des Krieges, und in Teheran verfolgt man die Gesamtsituation vermutlich mit einer gewissen Befriedigung. Dabei nimmt man billigend in Kauf, dass es zu einem israelischen Präventivschlag kommen könnte, vor dem man sich aber gewappnet sieht.

Ein Ende dieser insgesamt brandgefährlichen Situation ist – falls überhaupt – wohl nur durch einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg zu erreichen. Ab morgen soll in Katar erneut darüber verhandelt werden, aber die Hamas hat bereits mitgeteilt, dass sie an den Gesprächen nicht teilnehmen wird, nachdem man ihren Verhandlungsführer liquidiert hat.

Konkrete diplomatische Schritte der internationalen Gemeinschaft sind nicht zu erkennen. Pflichtappelle der „westlichen“ Regierungen sind dafür kein Ersatz.

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23 Kommentare

  1. Erst wenn Israel von der Landkarte getilgt ist, kann es in dieser Region überhaupt Frieden geben!
    Das sagte ich schon 1974..ist jetzt wie lange her….?
    Und dabei war ich damals einer der Wenigen meines Schlages, der kein Palästinenserschal getragen hat.

    1. Erst wenn die Ideologie des Zionismus überwunden und Israel/Palästina zur Heimat aller seiner Bewohner geworden ist…dann kann dieser Staat in die Nahöstliche Region integriert, seine Funktion als Vorposten der Angelsachsen aufgegeben und Frieden für die Region Westasien Einzug halten…

        1. Wenn deren Hinterleute in der City of London und der Wallstreet kein Geld mehr haben…und dieser Zustand könnte schneller eintreten als sie denken…

  2. Es gibt noch eine andere Möglichkeit – der Iran könnte eine selbst entwickelte Atombombe testen (auf eigenem Grund). Das wäre die beste Vergeltung.

      1. Warum? Das wäre die beste Vergeltung, die sie haben könnten. Immerhin versuchen die Zionisten und die USA schon seit Jahren dies zu verhindern. Mit diesem Zug wären sie nicht nur unangreifbar, sondern würden auch dafür sorgen, dass sich die Israelis jeden Tag in die Hosen pissen.

  3. “Die „Strategie der Unsicherheit und Unkalkulierbarkeit“ – eine Psycho-Waffe des Iran”

    Falls dem so sein sollte, na dann würde sich der Iran doch in vorbildlich regelbasierter Weise, einige der Verfahrensweisen der US dominierten NATO und der von ihren Regeln und Ansagen beherrschten Staatenwelt zu EIGEN machen.
    Was erlaube di sich?

    1. Vor allem zeigt der Iran, dass er nicht das tollwütige Regime hat, das Israel und die USA immer behaupten.

      In der Jerusalem Post war ein Artikel, dass die USA dem Iran etliche Namen von Leuten bekanntgaben, die an dem Anschlag beteiligt waren und der Iran dafür eine große Reaktion zurückhielt.
      https://web.archive.org/web/20240814192944/https://www.jpost.com/middle-east/iran-news/article-814793

      Ich nehme an, dass der Namen des Leakers nicht erwähnt wird, weil die US-Israel-Lobby ihn sonst lynchen würde – oder so.

  4. Um einen(legitimen) direkten Angriff des Iran nach der Ermordung eines Staatsgastes durch Israel zu vermeiden, haben die USA dem Iran die Liste mit Mossad- Agenten im Iran übergeben.
    Gleichzeitig gibt es Berichte, das der Iran die seit 2003 eingestellten Forschungsarbeiten an Kernwaffenkomponenten wieder aufnimmt…
    Die Situation im Nahen Osten sieht gegenwärtig so aus, das das faschistisch-zionistische Regime Netanyahu maximal provoziert, um die USA in ihrem schon lange gewünschten Vernichtungskrieg gegen den Iran einzubeziehen. Die Israelis wissen, das der Iran, Hisbollah, Syrien aus Gründen der Gesichtswahrung auf die Provokationen regieren müssen. Die USA wollen aber keinen Krieg , den sie nicht gewinnen können…Deshalb gibt es immer wieder Deals, um den Druck aus dem Kessel zu nehmen, andererseits baut das Pentagon eine Drohkulisse in der Region auf, um die Anti-israelischen Kräfte von direkten Aktionen gegen Israel abzuschrecken. Andererseits spielen sie auf Zeit, um den wirtschaftlichen Niedergang Israels nicht aufzuhalten. Das Ziel dürfte sein, den Israelis eine Änderung des Status Quo in der Region im Gegenzug zu Sicherheit abzuverhandeln. Israel wiederum provoziert die Antizionistischen Kräfte mit direkten Angriffen auf Iran,Libanon,Irak…und der Drohung mit Völkermord in Gaza…
    Die Frage wird sein, wie lange die Israelis durchhalten können und ob die USA noch die Kraft haben, längerfristig die durchgeknallten Armageddon-Gläubigen in Schach zu halten.

    1. Die Sache mit der Liste der Mossadagenten ist interessant. Wer hat das veröffentlicht?
      Zum letzten Satz: mir scheint die Unterstützung der israelischen Regierung und ihrer Politik durch die USA in keiner Weise in Frage gestellt. Und damit selbstverständlich auch die Unterstützung durch die deutsche Bundesregierung.

  5. Lustig finde ich die neue „Masche“ des Westens, den Iran massiv zu provozieren und ihn dann medial zur Zurückhaltung aufzufordern. Stellt euch mal vor, die bösen Russen würden ein Atombömbchen auf Brüssel werfen und dann die NATO zur Deeskalation auffordern. Da wäre was los …

  6. Iran ist ein Staat der seit Jahrzehnten unter Druck gesetzt wurde und bis dato wird.
    Der Iran zeigt aber als Staat sehr viel Besonnenheit und agiert im politischen Sinn, wesentlich stabiler als so manche andere Demokratie.
    Israel wurde gerade wieder von einer Ratingsagentur abgestuft.
    Iran droht und sagt ganz ungeniert von Vergeltung, die Ver gelt und liegt dann im Kurs des Schekel. Warum sollte der iranische Staat seine Menschen verbrauchen für den zionistischen Größenwahn, wenn dem schekel die Talfahrt so bekommt?

  7. Mit dem angekündigten Angriff auf millitärische Ziele hat der Iran
    zum Einem gestestet, ob der Iron Dom durchlässig ist und dann als
    es sich bestätigte, hat er damit den noch vorsichtigen Nachbarstaaten
    gezeigt, dass Israel jetzt doch verwundbar ist. Ich vermute einmal,
    dass sich jezt alle Staaten, die seit den letzten 70 Jahren von Israel
    getrietzt wurden, im Gespräch mit dem Iran befinden. Dazu wartet der
    Iran die Lieferungen von Flugabwehrsystemen von Russland ab und
    wird wohl jetzt auch intensiv an seinem Atomprogramm arbeiten.
    Hyperschallraketen sollen ja schon vorhanden sein. Kein US Flugzeugträger
    ist vor denen sicher. Ein großer Schlag wird jetzt plötzlich aus dem Nichts
    kommen. Nur eines könnte Israel noch retten: Der Sturz der Netanjahu
    Regierung und ein festsetzen der Ultra Rechten, mit Vertreibung aus den
    besetzten Gebieten. Aber das ist sehr unwahrscheinlich, da die USA kriegsgeil
    sind.

  8. Kann es sein, dass bei diesen vielen Angriffen, Liquidierungen und Exekutionen auch eine Menge Unbeteiligte ermordet worden sind, als die im Text genannten hochrangigen Personen?

    Und “Die USA sehen in Schukr auch einen der Drahtzieher des Anschlags auf eine Kaserne der US –Marines in Beirut, bei dem 1983 241 Soldaten getötet und weitere 181 verwundet wurden.” Laut Larry Johnson ist das Käse.

      1. Seit der Zeitenwende werden die aber alle persönlich bekannt gegeben – zumindest in der Ukraineberichterstattung. Einschränkung: soweit man sie russischen Angriffen zuordnen kann.

  9. Ich hoffe, dass Iran sehr bald über eine relevante Anzahl von Atombomben verfügen wird. Dann werden sich Amis und Juden doch sehr überlegen, ob sie weiter feige Angriffe auf den Iran durchführen werden.
    Die Imperialisten sind grausam, aber die Menschheit schlägt zurück!

  10. Wo gibt es denn das, dass ein Staat dem anderen die Tilgung von der Landkarte androht? Normalerweise ist das ein Riesenskandal. Asso, aber das ist Israel. Ja dann. Und der Iran. Er nu wieder. Der zur Gewohnheit gewordene Antisemitismus. Fällt gar nicht mehr auf.
    Wobei sich der Iran immer fein raushält, er lässt andere ballern. Jetzt war er mal selbst betroffen, mit der Ermordung Hanyyehs. Riesengeshrei.
    Aber selbst findet man nichts dabei, überall seine Terrortruppen zu etablieren. Im Libanon, in Syrien, im Irak und Jemen kämpft man einfach ein Gebiet frei und lässt die Fanatiker von da aus ballern. Ohne die Regierung zu fragen und schon gar nicht, nachdem man eine Wahl gewonnen hat. Wie die Iranfreunde stets feststellen, hat der Iran noch nie ein Land überfallen. Das ist auch ganz und gar unnötig. Sie sind schon drin. Alles Failed States, aus diesem Grunde. Und da erzählt mir neulich ein Nazi, dass Israel den Nahen Osten destabilisiert. Klasse.
    Wenn der Iran selbst auf die Schiffe im Roten Meer gefeuert hätte, dann wäre das eine Kriegserklärung an mindestens ein Dutzend Staaten. Sind ja aber die Huthis. Wobei jeder weiß, dass die ohne die Iraner keine Rakete in die Luft kriegen.
    Mal eine Feststellung: selbst wenn es in Westordanland Apartheid geben sollte, ist das eine absolute Kleinigkeit gegen das, was sich der Iran leistet.
    Die Iraner selbst haben restlos die Schnauze voll davon, diese Abenteuer zu bezahlen, wo im eigenen Land Hungersnot herrscht. Sie werden jede sich bietende Gelegenheit nutzen, um die Idioten zum Teufel zu jagen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Es sind zu viele.

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