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Erdkugel
Earth Science and Remote Sensing Unit, Lyndon B. Johnson Space Center, Public domain, via Wikimedia Commons, bearbeitet

Die Konflikte im Nahen Osten und im Donbass deuten auf grundlegende Veränderungen in der Welt hin. Diese Zuspitzung führt zu Verunsicherungen und Ängsten, bei vielen aber auch zu der Suche nach neuer Gewissheit. Worin bestehen diese Umwälzungen und wohin führen sie?

Zweiter Teil. Zum ersten Teil geht es hier.

Selbst in den Zeiten des Systemkonflikts zwischen dem kapitalistischen Westen und dem Sozialismus sowjetischer Prägung schien die Welt stabiler als heute. Dieser Konflikt war grundsätzlicher als der heutige, und trotz der tödlichen Atomwaffenarsenale auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs schien das Handeln der Regierenden besonnener. In den 1970er Jahren folgte die Entspannungspolitik unter dem deutschen Kanzler Willy Brandt der Erkenntnis, dass keine der beiden Seiten die andere vernichtend schlagen konnte, wie es seinerzeit mit dem Nazi-Reich gelungen war. Ein solcher Versuch würde im Untergang der Zivilisation enden. Es setzte sich die Erkenntnis durch, dass als Zweiter stirbt, wer als erster Atomwaffen gegen die andere Seite einsetzt.

Die Macht der Veränderung

Die westliche Strategie des Antikommunismus, die die Vernichtung des Sozialismus zum Ziel hatte, wurde nach den Niederlagen der USA in Südostasien und dem Zerfall des letzten Kolonialreiches, des portugiesischen in Afrika, ersetzt durch die Strategie der Menschenrechte. Diese war letztlich erfolgreicher, trug sie doch ganz erheblich bei zum Untergang der Sowjetunion (1). Dem Einfluss des westlichen Propaganda-Apparats, der weite Teile der nicht-sozialistischen, aber auch der sozialistischen Welt erreichte, hatte die UdSSR wenig entgegen zu setzen. Ihr fehlten damals die finanziellen, aber auch die technischen Mittel.

Die Entspannungspolitik wollte den Wandel durch Handel, politische Veränderungen sollten den Handelsbeziehungen folgen. Von Osten nach Westen durchstießen die Öl- und Gaspipelines der Sowjetunion den Eisernen Vorhang und westliche Waren, besonders Investitionsgüter, nahmen den umgekehrten Weg. Besonders China profitierte von der Entspannung zwischen Ost und West. Westliche Produktionsmittel nahmen den Weg in den gewaltigen chinesischen Markt mit anderthalb Milliarden Konsumenten. China wurde aufgebaut zur Werkbank der westlichen Industrie. Westliches Kapital wurde in den Aufbau von Produktionsstätten westlicher Unternehmen investiert. Beide Seiten hatten Vorteile von diesem Austausch. Westliche Unternehmen konnten billiger produzieren, und China konnte mit westlichem Kapital seine Wirtschaft aufbauen.

Aber China hatte andere Pläne, als ihm vom Westen zugedacht worden waren. Es wollte sich nicht als billige Werkbank benutzen lassen. Von Anfang an bestand die chinesische Führung auf Technologietransfer. Die westlichen Unternehmen sollten nicht nur die chinesische Arbeitskraft ausbeuten, sie sollten auch ihr Wissen mit den Chinesen teilen. Diese lernten schnell und erwarben einen bescheidenen Wohlstand. Heute ist das Land der Mitte dem politischen Westen in vielen Bereichen von Technik, Wissenschaft und Produktion zumindest ebenbürtig. Besonders in den Zukunftsindustrien wie Telekommunikation und regenerative Energiegewinnung ist China inzwischen weltweit führend.

Die Macht des Zweifels

Der Aufstieg Chinas veränderte die Welt. Die bisher noch unterentwickelten Länder sind nicht mehr von der Investitionsbereitschaft der westlichen Staaten und deren Bedingungen abhängig. Denn chinesische Initiativen wie die Neue Seidenstraße, die sich inzwischen als Belt-and-Road-Initiative (BRI) zu einer weltweiten Handelsinfrastruktur entwickelt hat, sowie die Gründung der BRICS mit ihrer New Developement Bank stellen das westliche Entwicklungs-Monopol in Frage. Der Westen verliert zunehmend seine wirtschaftliche Vormachtstellung, die in seiner überlegenen Technik bestand und in seinem hohen Maß an investitionsbereitem Kapital.

Chinas Wirtschaftskraft, Russlands Militärmacht und die Bodenschätze des globalen Südens stellen nicht nur die wirtschaftliche Macht des Westens in Frage. Durch deren immer umfassendere Zusammenarbeit wird auch dessen politische Vormachtstellung angegriffen. Die Völker der Welt stellen die Rechtmäßigkeit des westlichen Anspruchs in Frage, die Geschicke der Welt alleine und eigenmächtig bestimmen zu wollen. Sie sind immer weniger bereit, sich den westlichen Interessen unterzuordnen und sich deren sogenannter regelbasierter Ordnung zu unterwerfen.

Die Völker der Welt bestehen auf der Gleichwertigkeit ihrer wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bedürfnisse und Interessen. Es zählen nicht mehr alleine die des Westens. Die internationale Ordnung ist im Wandel, auch wenn man das in Washington und Brüssel nicht wahrhaben will. Die westliche Vorherrschaft ist im Zerfallen begriffen. Die Welt will multipolar werden. Der westliche Exzeptionalismus, die Vorstellung eigener Überlegenheit, gehört der Vergangenheit an, da helfen keine Sanktionen, keine Regime-Changes und keine Kriege mehr.

Es ist ein neuer Geist eingezogen in der Welt. Die westlichen Traumfabriken können die Menschen immer weniger beeinflussen mit den Weltbildern, die sie zeichnen, und mit ihrer Propaganda gegenüber ihren Gegnern. Das Internet hat die Monopolstellung der westlichen Einflussnahme gebrochen. Übersetzungsprogramme machen den Menschen auf dem gesamten Erdball die Informationen, Meinungen und Weltbilder in allen Sprachen zugänglich, auch in den Sprachen der Gegner.

Den westlichen Medienmogulen sind mächtige Gegner erwachsen. Mächtig sind sie, weil sie überzeugendere Sichtweisen in die Welt tragen und die Vorgänge in der Welt verständlicher machen. Es sind nicht mehr alleine die Ansichten und Interessen des politischen Westens, die sich auf dem Planeten verbreiten. Der Einfluss von russischen und chinesischen Medien nimmt weltweit zu – zum Leidwesen westlicher Meinungsmacher. Die Verbreitung von Informationen, Erklärungen und Meinungen können nicht mehr nach ihren Interessen alleine gefiltert werden. Die Macht des Zweifels zersetzt Lügen und Manipulationen.

Zweifel alleine aber schaffen keine neue Welt. Das Kopfschütteln über die herrschenden Zustände bringt keine neue Orientierung. Der Zweifel zersetzt zwar die Lügen, aber er schafft kein neues politisches Bewusstsein. Doch ohne dieses führt der Zweifel in Verzweiflung, in Nihilismus, Häme und Gehässigkeit. Das ist die Fäulnis, die uns aus vielen Kommentarspalten auch der alternativen Medien entgegenweht. Man lehnt den Mainstream ab, man zweifelt an allem, was von dort kommt. Aber die Ablehnung metastasiert. Sie lässt auch nicht mehr an den guten Willen der meisten Menschen glauben, das Richtige tun zu wollen, und an ihren Wunsch, dem Menschen ein Freund zu sein.

Die Macht des Bewusstseins

Der Zweifel hat vieles zerfressen, wenig Gutes übriggelassen und noch weniger Zukunftsweisendes geschaffen. Der Zweifel, so willkommen und unumgänglich er auch sein mag, darf also nur der erste Schritt sein, um Lüge von Wahrheit zu trennen, das Falsche vom Richtigen. Der zweite muss darin bestehen zu benennen, was das Richtige ist. Das ist der schwierigere Teil der Bewusstwerdung. Dazu bedarf es keiner Visionen, wie so viele Propheten und Volkstribune glauben machen wollen, die sich selbst und ihrem Publikum eine Zukunft ausmalen glauben zu können.

Um das richtig zu benennen, dazu bedarf es gerade des Gegenteils: Zu sagen, was ist, wie es Rosa Luxemburg einmal als die „revolutionärste Tat“ bezeichnet hat. Es geht darum, die Wirklichkeit der Gegenwart deutlich zu machen, denn aus ihr heraus entsteht die Zukunft, nicht aus den Phantasien irgendwelcher Weissager. Wer zur Deutung der Gegenwart nicht in der Lage ist oder gar darin schon falsch liegt, wie sollte der eine richtige Zukunft voraussagen können? Doch auch die Gegenwart wird nicht richtig verstehen, wer die Vergangenheit nicht berücksichtigt und die Gegenwart nicht als Ergebnis einer Entwicklung sieht.

Der Krieg in der Ukraine ist nicht zu verstehen, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt oder gar ausblendet beziehungsweise umdeutet. Entwicklungen werden erst deutlich und verständlich, wenn sie eingeordnet werden können in den Lauf der Geschichte und das Wirken von Interessen. Die Zukunft ist aus der Gegenwart heraus nicht vorstellbar, wenn die Gegenwart aus der Vergangenheit herausgelöst und isoliert betrachtet wird. Entwicklung ist die Betrachtung der Gegenwart vor dem Hintergrund der Vergangenheit, verlängert in den Raum, der vor uns liegt.

Die Entwicklung des Menschen geht vom Tier zum Menschen und derzeit wissen wir noch nicht, wie weit er auf diesem Weg der Menschwerdung vorangeschritten ist. Aber in der meisten Zeit seiner Existenz war er mehr Tier als Mensch. Sein Leben bestand über die Jahrtausende aus Armut, Hunger und Schutzlosigkeit in einer feindlichen Umwelt. Er wurde Sammler, Jäger, Viehhirte und Ackerbauer, Handwerker und Wissenschaftler. Und mit jedem dieser Entwicklungsschritte überwand er einen Teil seiner Armut, seines Hungers und seiner Schutzlosigkeit, wurde immer mehr Mensch, dafür immer weniger Tier.

All diese Schritte waren auch verbunden mit dem Erwerb neuer Tätigkeiten und einem Bewusstsein, das über das eines Tieres hinausging. Er wurde sich seiner Fähigkeiten bewusst und setzte diese ein zur Verbesserung seiner Lebensumstände. Sie wurden Allgemeingut der gesamten Menschheit. Dieser Weg führte über verschiedene Gesellschaftsformen, die sich die Menschheit selbst schuf. Sie gestalteten das Zusammenleben untereinander und verbesserten das Leben der Menschheit allgemein, machten es sicherer, satter und auch länger.

In diesem Rückblick ist also erkennbar, dass der Mensch trotz aller Rückschritte wie dem Faschismus auf dem Weg ist in eine Zukunft, die sein Leben reicher und freier macht. Der Mensch ist auf dem Weg, jener Gott zu werden, von dem er über Jahrtausende dachte, dass er über sein Schicksal bestimmte. Dieser Gott aber ist nicht im Himmel zu suchen. Er ist in ihm selbst, in seiner eigenen Schaffenskraft, in seiner eigenen Genialität und in seiner Brüderlichkeit.

Auch wenn die blutigen Konflikte dieser Tage einen anderen Eindruck erwecken, so sind sie doch Bestandteil dieses Ringens, den die Menschheit seit Anbeginn ihrer Zeit mit sich selbst und ihrer Umwelt austrägt. Bei den derzeitigen Kämpfen geht es, wie die Chinesen sagen, um die Schicksalsgemeinschaft der Menschheit. Hier toben die Kämpfe um das Bewusstsein, dass allen Staaten und Gesellschaften das gleiche Recht auf eine Entwicklung zusteht nach den eigenen Wertmaßstäben, den eigenen Grundsätzen, den eigenen geschichtlichen und kulturellen Erfahrungen.

Da gibt es keine höheren Rechte und niedrigeren, keine wichtigeren Interessen und weniger bedeutende. Alle Völker des Menschengeschlechts haben dieselben Anrechte auf ein Leben in Wohlstand und Würde und nicht nur die goldene Milliarde. Den Religionen ist das nicht gelungen trotz ihrer Appelle an die Nächstenliebe. Auch der sowjetische Sozialismus scheiterte mit seiner Vorstellung von der Überwindung der Klassengesellschaft. Heute scheint die Zeit gekommen, mit der westlichen Vorherrschaft jegliche Vorherrschaft zu überwinden. Das ist es, worum es derzeit geht, und diesen Prozess zu unterstützen bedeutet, auf der richtigen Seite zu stehen.

 

Fußnote

(1)siehe dazu: Rüdiger Rauls: Menschenrechte als Propagandamittel

 

Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.

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170 Kommentare

    1. Der “falsche Welt”-Idee stimmt wohl jeder zu, für den es nicht gut läuft. Insbesondere, wenn er ein kleines Rädchen ist.

      @Artikel
      Ich neige Rosa Luxemburgs Vorstellung des Verständnisse der Gegenwart zu.

      In den 90ern verfestigte sich die Sicht, dass der Westen die Sowjetunion zerstört habe, er aber nicht recht wusste, wie genau.

      Das mutierte dann zu der Vorstellung, dass der Westen auch alles andere zerstören könne, wenn er nicht genau wisse wie. Es folgten 20 Jahre Taliban-“Zerstörung”” in Afghanistan, 20 Jahre al Kaida-“Zerstörung” im Irak und nun wohl 20 Jahre Russland-Zerstörung.

      Das alles hat was von alchemiestischen Rezepturen zur Weltenlenkung. Es müssen nur genug Leute daran glauben, dann dauert es ewig, bis die Versuche aufgegeben werden.

    2. Es gibt kein richtiges Leben im Falschen : Adorno spekulierte in “Negative Dialektik” darüber, ob der Mensch überhaupt noch in der Lage wäre, in einer richtigen Welt zu bestehen : “Wahrscheinlich wäre für jeden Bürger der falschen Welt eine richtige unerträglich, er wäre zu beschädigt für sie”

      Diese Haltung hat Georg Lukacs zurecht als “Grand Hotel Abgrund”, letztlich als eine Form des Irrationalismus bezeichnet. Ausführlich gibt’s den Text wohl nur als unveröffentlichtes Manuskript auf dem Server des Lukacs-Archivs:
      https://real-ms.mtak.hu/21580/

      1. 🙂
        “Es ist, als ob der Thermometer sich für die Ursache der Kälte und der Wärme ….halten würde.”
        dank für den link!
        (ka, aber ot(?)einfall: ähnlich erholsam vor viell. 13/14 jahren das stolpern über “arend-papers” im archiv, also ihre recherchen zum eichmann……..)

    3. Es geht nicht darum “Adorno” zu zitieren, es geht um verstehen, umsetzen … Lasst uns eine friedvolle Gesellschaft werden [Anarchie] … Ich habe keine Lösungen, niemand ist bereit die aktuellen Kriegstreiber, USA zu benennen. Beispiele gefällig?
      Atlas-Netzwerk finanziert durch Koch-Industries, ich erlebte diesen Mist, stürtzen die legitime REGIERUNG Dilma Rousseff. Dann kam der NAZI Bolsonaro/Trump … Sämtliche Sozialleistungen wurden wg rechter Propaganda/Bolsonaro zurückgezahlt. Hunderte Meter vor den Banken … Und heute? Armut, Armut überall, wir versuchen all das was Trump/Biden anrichteten haben etwas zu lindern … Ihr tollen Deutsche seht nicht was Eure Parteien CDU/CSU/SPD/GRÜNE/LINKE tatsächlich anrichten … Ach ja, da wird über Fachkräfte gelabert und diese aus Brasilien abwerben? Nein! Sagt Scholz, Merz, Heil, Lindner, sogenannten Experten, weitere; “Brasilien” ist kein Vasallen-Staat der USA – wie Deutschland – Scholz, Lindner, Heil, Merz, Habeck weitere gerade vorführen! Ihr wollt unsere Best-Ausgebildeten Leute abwerben? Investiert in Bildung … niemals in Waffen … Wie dumm ist diese DEUTSCHE REGIERUNG?
      MfG KB

          1. Naja, Scholz ist (war) noch halbwegs passabel, was den Krieg angeht.
            Kallas???🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️
            Was ist geschehen???
            Van der Leyen ist geschehen!!!😰
            Dieser ganze EU-Schrott…
            Mehr ist dazu nicht zu sagen.
            Im Übrigen; ich habe brasilianische Bekannte, hier in Deutschland. Ich kann Sie voll verstehen.

  1. Falsche Welt – Richtige Welt – Virtuelle Welt oder Irrenhaus?
    Eine Bundesregierung die nichts unternommen hat und wohl auch weiterhin nichts unternimmt um den Ausverkauf zu stoppen

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=125377

    „Einmalige Gelegenheit“ für die USA zum Kauf von Nord Stream 2

    Derzeit (Stand 28. November) liegt der Referenzwert TTF für Erdgaspreise in der EU bei fast 50 Euro pro Megawattstunde.

    Nur zum Vergleich, in den USA liegt dieser Preis aktuell bei knapp 3 Dollar.

    Der Unterschied, gerade auch was die jeweiligen Energiekosten für die zwei Industriestandorte und damit die Wettbewerbsfähigkeit angeht, ist offensichtlich.

    In diesem Kontext wiegt es um so schwerer, dass der bekannte US-Investor Stephen P. Lynch, wie zuerst die Washington Post berichtet hat, einen Antrag beim US-Finanzministerium gestellt hat, um den verbliebenen Strang von Nord Stream 2 zu kaufen. Dies sei, so Lynchs Argumentation gegenüber dem US-Finanzministerium und US-Senatoren, „eine einmalige Gelegenheit, die europäische Energieversorgung für den Rest der Ära der fossilen Brennstoffe zu kontrollieren“, und würde damit „den langfristigen Interessen der USA dienen“.

    Bereits im Februar 2024 hatte Lynch beim US-Finanzministerium eine Lizenz beantragt, die es ihm ermöglicht, mit Unternehmen, die derzeit US-Sanktionen unterliegen, über den Kauf der Pipeline zu verhandeln. Hintergrund ist das derzeit laufende Insolvenzverfahren gegen die in der Schweiz ansässige Nord Stream AG, in deren Besitz sich Nord Stream 2 befindet.

    Für das Schweizer Insolvenzverfahren gelte, so Lynch laut Washington Post in seinem Schreiben an die US-Behörden, eine „harte Frist“ bis Januar 2025. Bis dahin müsse die Nord Stream AG entweder ihre Schulden umstrukturieren – was nach allgemeiner Einschätzung als sehr unwahrscheinlich gilt –, sonst stände dann die Liquidation und Versteigerung von Nord Stream 2 an. Es dürfte nach Ende des Krieges, so die weitere Argumentation des US-Investors gegenüber dem US-Finanzministerium, sowohl für Russland als auch für die ehemaligen Kunden in Deutschland und allgemein in Europa „verlockend“ sein, die Pipeline wieder in Betrieb zu nehmen, unabhängig davon, wem sie gehört.

    Aus dem politischen Raum in Washington ist zu hören, dass der künftige US-Präsident Donald Trump sich durchaus an dem Kauf interessiert zeigt, gerade auch vor dem Hintergrund, bei Verhandlungen mit Moskau über einen weiteren Trumpf in der Hinterhand zu verfügen.

    Angesichts der strategischen Relevanz, insbesondere für die deutsche Energieversorgung und Wettbewerbsfähigkeit, spricht die entsprechende Antwort des Regierungssprechers Bände:

    1. Vorhersage
      „Michael Hudson: Im Grunde ist es Washington egal, ob Russland den Krieg [in der Ukraine] gewinnt, denn den USA ist es gelungen, ihre Konkurrenz in Europa, vor allem Deutschland, auszuschalten.”

      und es wird mit der Hilfe der Atlantiker und YoungLeader daran weiter gearbeitet… Landesverrat

      1. Westeuropa ist halt seit 75 Jahren unter US-amerikanischen Einfluss und Kontrolle. Ob in Medien, Politik oder Kultur, überall voll von US-Propaganda, die auch funktioniert, allerdings nur solange der Wohlstand anhält. Die Atlantiker schaufeln sich allerdings ihr eigenen Grab, wenn sie ihre Politik, die ja zur Deindustrialisierung führt, weiter verfolgen.

        1. “…unter US-amerikanischen Einfluss und Kontrolle.”

          Das ist mehr als das. Das ist eine regelrechte Besatzung. Ganz besonders, auch militärisch, mit über 20 Militärbasen, in Deutschland zu sehen.

          1. Was etwas verwundert, dass vor 50 Jahren die Kontrolle der USA noch nicht so dominant gewesen war wie heute. Wie sonst hätten Brandt und Bahr ihre neue Ost-Politik beginnen können? Und das zur Zeit des Kalten Krieges.

            1. Die Erklärung ist einfach.
              Damals gab es noch Politiker, die diesem Begriff gerecht waren.
              Heutzutage gibt es sie nicht.
              In ganz Europa nicht und schon gar nicht in den USA.
              Wie ich öfters hier mal sagte – man kann über Putin alles Mögliche sagen und man kann von ihm halten was man will, aber er ist der Einzige, der sich noch rational verhält.

              1. Sind die Politiker Schuld am Niedergang des westlichen, liberalen Kapitalismus oder ist es umgekehrt, ist die neoliberale Ordnung des Kapitalismus die Ursache für die Qualität unserer Politiker?
                Ich vermute letzteres – mit einer gewissen Zwangsläufigkeit.

                1. Da bin ich mir nicht so sicher.
                  Denn die Qualität eines Politikers wird ja nicht zwangsläufig von der “neoliberalen Ordnung des Kapitalismus” bestimmt.
                  Ich glaube, dass die miserable “Qualität” vor allem in der (Aus)Bildung dieser Personen ursächlich ihre Begründung findet.
                  Gucken Sie sich doch diese Leute an. Entweder haben sie gar nichts gelernt (kein Abitur, abgebrochenes Studium, usw.) oder, sagen wir mal, das “Falsche” studiert haben, für den aktuell bekleideten Posten. Bestes Beispiel ist natürlich Habeck. Aber auch Baerbock und auch, praktisch, alle anderen.
                  Viele der “Politiker” sind Anwälte. Die mögen vielleicht in einer Anwaltskanzlei gute Dienste leisten aber nicht als Minister für Wirtschaft, Finanzen, oder was auch immer. Da braucht man Leute, die genau das gelernt haben. Ich würde ja auch keinen Anwalt beauftragen, mir meine Elektroanlage zu bauen sondern doch lieber einen Elektriker. Oder würden Sie sich von einem Anwalt medizinisch behandeln lassen wollen? Ganz sicher nicht.
                  In der Politik scheint das aber kein Hindernis zu sein.
                  Und das hat ziemlich wenig mit dem “Kapitalismus” zu tun. Neoliberal oder nicht.

                  1. Eben doch.
                    Im Kapitalismus kommen immer die nach oben, die dem System am nützlichsten sind.
                    Den der Lapizaöismus hat kein Interesse an gebildeten Menschen, und genau deswegen wird ja zumindest in den westlich gesinnten Ländern, auch seit den 80ern nicht mehr in Bildung investiert.

                    1. Da muss ich Ihnen ausnahmsweise mal recht geben.
                      “Schlaue” sind gefährlich.
                      Kaum ein Deutschland vorstellbar mit einem echten Außenminister, oder Wirtschaftsminister. Oder Finanzminister. Oder Kanzler. Oder…

            2. Brandt und Bahr haben sich vorab die Genehmigung aus den USA geholt.

              Die DDR und somit den gesamten Ostblock zu destabilisieren war das Ziel der BRD und der USA.

              Letztendlich hat es ja auch funktioniert, die “Bananen” haben dann das System in der Tätätäräää endgüĺtig zum Kollabieren gebracht.
              Hätten sie mal suf ihren Karl-Eduard gehört dann wäre ihnen einiges erspart worden.
              EHE KÜCHE VATERLAND

              MEINE ANTWORT HEISST WIDERSTAND

              1. Danke, gute und nachvollziehbare Erklärung.

                Aber es begannen damals doch auch die Röhrengeschäfte für den Bau von Pipelines – was ja ein win-win-Geschäft war, wie die Chinesen heute sagen, also zum beiderseitigen Vorteil.

      2. … eben das … Weder Habeck, Baerbock, Scholz weitere haben das verstanden! Erinnert Euch “Baerbock” als “Young Leader” ein Verhältnis mit Selenskyi & Blinken ..?. Warum die Scheidung? Ich lache lediglich. Was passiert wenn nur die € 20,000 für die vermeintliche Schönheit, leistungslos wegfallen? Ein Bürgergeldempfänger … per Anno … Ihr alle macht dienen Hype mit …

  2. Was, wenn plötzlich Vernunft vom Himmel fiele? Dann würden Unsere vielleicht einmal auf XI Jinping hören, der pausenlos predigt, China, die EU und USA müssten gemeinsam daran arbeiten, die anstehenden Probleme zu lösen. Will uns der über den Tisch ziehen? Das könnte ja geprüft werden. Aber das findet nicht statt. Man hört ihm einfach nicht zu. Imperiale Arroganz, die die Chinesen aus der Vergangenheit kennen.
    Sie tun alles, um das Verhältnis zu China zu verschlechtern. Natürlich zum eigenen Nachteil, denn Belt and Road wird irgendwann das Globale Transportsystem sein und wir sind dann einfach draußen.
    Irgendwelche Regeln des Umgangs miteinander müssen nicht erfunden werden, sagt Xi. Die seien in der UNO-Charta bereits niedergelegt. Genau so ist das nämlich.

    1. Und all das könnten die Unsrigen auch schon mit einem Blick auf die Weltkarte erkennen. Was sich da europäischer Kontinent nennt ist aus östlicherer Sicht eine Ansammlung niedlicher kleiner Halb-/Inseln am äußersten westlichen Rand des Kontinents Eurasien. Und die schneiden sich gerade selbst von der militärischen und der wirtschaftlichen Großmacht im Osten ab und beklagen dabei auch noch die selbst verursachten Folgen.

  3. Gleichwertige Lebensverhältnisse überall ist vielleicht der Wunschtraum eines Westlinken mit AfD-Affinität, aber so funktioniert Kapitalismus nunmal nicht. Sondern darüber das Ungleichheit herrscht. Früher war Asien, Afrika aber auch die beiden Amerikas, Russland die jenigen die kurzgehalten wurden heute könnte es sein das Europa diese Rolle einimmt oder einnehmen muß. Denn die Alternative das die Kapitalisten zusammen mit ihren Angestellten ihr System der Lohnarbeit aufgeben und etwas neues schaffen was jenseits heutiger Regeln liegt ist ja nicht gewollt weder hier noch dort. Also geht es weiter mit dem Kapitalismus und dessen Auswirkungen werden auch die neuen Gesellschaften früher oder später einholen. Rüdiger Rauls und Overton werden es dann zu erklären wissen.

    1. ‘Gleichwertig’ bedeutet nicht ‘identisch’ oder ‘uniform’ sondern, dass der eine nicht in Mülltonnen nach Essbarem suchen muss oder in Afrika dem Hungertod erliegt, während der andere ein ‘dezentes’ Leben führt und ihm mehr oder minder an nichts fehlt. Die “Pool- und Privatjet Besitzer” lasse ich bewusst aussen vor weil es ausdrücklich nicht um (überschwänglichen) Luxus geht sondern um das “Normale”. Und da bleibt die von Ihnen vorausgesetzte ‘Ungleichheit’ “bewahrt” aber nicht in dem Sinne, wie Sie das meinen. Das schließt ja nicht aus, dass “Konkurrenz (auch weiterhin) das Geschäft belebt”.
      Das große Problem besteht aber darin, dass man sich, wie auch im Artikel erwähnt, als “Gegner” wahrnimmt anstatt als Partner. Dass sich einige für “exzeptionell” halten, sich das Recht anmaßen andere zu beherrschen, zu “führen” oder ihnen “regelbasierte Ordnung(en)” aufzuzwingen.
      Was das mit “links” oder AFD zu tun haben soll, kann ich nicht so richtig nachvollziehen.
      Denn es geht letztendlich nur darum, vernünftig und respektvoll miteinander umzugehen. Auf Augenhöhe, wie man das immer so schön sagt.
      Mehr ist eigentlich nicht nötig. Der Rest ergibt sich dann von alleine.

      1. Wieso “außen vor”?
        Die Privatjeteigner sind doch die Schuldigen schlechthin.
        Und “Konkurrenz belebt das Geschäft”.
        Genau dieses Geschäft, mit der dazugehörigen Konkurrenz, die dazu notwendig ist, um diese Akkumulation des Kapitals überhaupt zu betreiben, lässt die Leute ja aller Orten in den Mülltonnen mach verwertbaren Essensresten suchen.

        1. Ich sehe die “Konkurrenz” eher als “sportlichen” Wettbewerb, in dem eigentlich alle Gewinner sind.
          Naja, sein sollten. Zugegeben, ich bin auch ein ziemlicher Idealist. Oder auch Blödmann. Interpretationssache eben.

          1. “… Idealist. Oder auch Blödmann. Interpretationssache eben.”

            Gut erkannt, ein Idealist ist eigentlich ein naiver Blödmann. Wenn es hart auf hart kommt, dann sollte man mit beiden Füßen fest auf der Erde stehen.

  4. Der Westen ist Opfer seiner eigenen Ideologie geworden, des auf der individuellen Freiheit beruhenden Liberalismus, der die Bedürfnisse des sozialen Wesen Mensch ignoriert. Der vermeintliche Sieg des Westens über das sozialistische Lager übersteigerte diese Ideologie noch einmal zum puren Hochmut, sodass der Exzeptionalismus der USA zur Hochform auflief (man faselte sogar vom Ende der Geschichte).

    Das Erstaunen im Westen war dann groß, als das mit Kapital gefütterte China sich nicht zur westlichen Freiheit (des Individualismus) bekehrte, sondern im Gegenteil an eigene Vorstellungen einer sozialen Ordnung festhielt und sogar zum Vorbild für den globalen Süden wurde. Damit gerät die “regelbasierte internationale Ordnung” ins Wanken, die bisher so profitabel für den an Kapital reichen Westen funktionierte.

    1. “sodass der Exzeptionalismus der USA zur Hochform auflief (man faselte sogar vom Ende der Geschichte).”

      Was die Bibis der Welt ganz kirre werden ließ. So was wie Torschlusspanik! Jetzt oder nie, steht ja so in der Bibel. Komisch eigentlich, dass bei der Mär vom Prager Friedhof immer abgewunken wird, bei den ‘Verlautbarungen’ von halbverkohlten Papyrus-Rollen aber die Umsetzungspflicht nach über 2000 Jahren als was ganz Normales akzeptiert wird. Da aber die Beherrschung der Grundrechenarten abgeschafft wurde, wird auch konsequent 1 plus 1 nicht mehr durchgerechnet, z.B. was alles seit jenem 11. 9. 2001 (die wahre Zeitenwende) passiert ist und wem diese ganzen ‘Verarsche’ – Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan, Ukraine etc. pp. – bei den Zielerreichungsversuchen geholfen haben.
      Und was lese ich heute morgen, in der Woche wo Blauweiß sich dazu herablässt, dem Libanon bis auf Widerruf keinen Garaus mehr machen zu wollen? Der Entenkanal vermeldet z.B.: die Rebellen in Syrien sind von ihrem Nickerchen wieder aufgewacht. https://www.n-tv.de/politik/Rebellen-ruecken-in-Nordsyrien-vor-russische-Luftwaffe-greift-ein-article25396216.html. Ja, da schau her! Ob Onkel Wlad noch ein paar Haselnüsse übrig hat?

  5. Auch diese Analyse beginnt an der falschen Stelle und kann deshalb nicht zum Ziel führen.
    Jede Gesellschaft wird durch die dominierenden Eigentumsverhältnisse determiniert. Man muss also mit dem Kapitalismus anfangen. Dieser kann nicht anders als aggressiv bis zur Selbstvernichtung agieren. Es ist also vergebliche Liebesmüh, im Westen auf Vernunft zu hoffen. Der Rest ist Ideologie der weißen Herrenrasse in Verbindung mit Kolonialismus. Alles nachlesbar bei Lossurdo “Der westliche Marxismus”. Dann wird auch die Logik in der Entwicklung Russlands, China und des Globalen Südens klar.

    1. @ Heiko:
      Ich stimme Ihnen in soweit zu, dass die kapitalistische Formation, die sich in den höchstentwickelten Ländern schon in der Phase des Imperialismus befindet (mehr geht nicht), der Auslöser allen Übels auf diesem Planeten ist. Klassengesellschaften können per se nicht friedlich agieren. Rauls hat R.L. mit dem Satz: ” sagen was ist, ist die revolutionäre Tat.” zitiert. Deshalb meine Frage an Sie @ Heiko:
      Sind die BRICS, ist nicht der gesamte globale Süden kapitalistisch organisiert? Wird nicht auch die angestrebte Multipolare Welt sich in kapitalistischen Strukturen wiederfinden? Der Weg Chinas stimmt hoffnungsfroh, ist aber noch lange nicht zu Ende gegangen. Aber alle anderen Teilnehmer an BRICS, auch die, die sich um Aufnahme bemühen, sind kapitalistische Staaten.
      Das heißt für mich, mag sein, Sie sehen es differenzierter, solange der Sozialismus nicht auf der Tagesordnung steht, solange die Menschen sich nicht aus der Unterdrückung, die die Klassengesellschaft tagtäglich ausübt, befreit, solange wird diese Welt immer mit der Gefahr eines neuen Krieges konfrontiert sein.
      Auch das hat R.L. klar zum Ausdruck gebracht: “Sozialismus oder Barbarei!”
      Ich möchte nicht falsch verstanden werden: ich bin ein großer Befürworter des BRICS, es ist großartig, dass Staaten wie CHINA/RUSSLAND – auch der Iran – endlich, endlich soweit sind, diesem verbrecherischen Hegemon USA und all seinen Vasallen, ökonomisch wie militärisch mehr als Paroli bieten können. Der Wertewesten ist am Ende mit seinem Latein. Trotzdem……….. es bleibt wohl auch danach alles in den Strukturen des Kapitalismus erhalten. Das ist es, dass ich bedauere und zur Diskussion stelle.

      1. Nur denke ich weniger, wenn ich da mal zwischenzeitlich etwas vorgreifen darf, dass die BRICS uns wohl gesonnt sind, die dazu nötige Veränderung herbeizuführen.
        Das die zwar nicht so offensichtlich und aggressiv wie der westliche Block agieren, aber doch eben Kapitalistisch geprägt sind, wenn auch unter mehr staatlicher Kontrolle wie Russland, oder ganz und gar Staatskapitalistisch organisiert sich wie das in China der Fall ist.

  6. “Da gibt es keine höheren Rechte und niedrigeren, keine wichtigeren Interessen und weniger bedeutende. Alle Völker des Menschengeschlechts haben dieselben Anrechte auf ein Leben in Wohlstand und Würde und nicht nur die goldene Milliarde. Den Religionen ist das nicht gelungen trotz ihrer Appelle an die Nächstenliebe. Auch der sowjetische Sozialismus scheiterte mit seiner Vorstellung von der Überwindung der Klassengesellschaft. Heute scheint die Zeit gekommen, mit der westlichen Vorherrschaft jegliche Vorherrschaft zu überwinden. Das ist es, worum es derzeit geht, und diesen Prozess zu unterstützen bedeutet, auf der richtigen Seite zu stehen.”

    Das sollte in allen Blättern auf Seite eins stehen! Danke Herr Rauls, das haben Sie ausgezeichnet formuliert!

    1. “Heute scheint die Zeit gekommen, mit der westlichen Vorherrschaft jegliche Vorherrschaft zu überwinden.”

      Ist das nicht allzu idealistisch gedacht? Auch in einer multipolaren Welt wird es auf jeden Fall Herrschaft geben – und die Vorherrschaft wird auf mehrere Parteien verteilt sein.

    2. Vorschlag zur Güte: Bevor alle Völker des Menschengeschlechts dieselben Anrechte auf ein Leben in Wohlstand und Würde bekommen, sorgen wir erst einmal dafür, dass alle zuvor am Leben bleiben dürfen und auch nicht mehr per Sanktionen oder Kriegsandrohungen die Gurgel abgedrückt bekommen. Wenn wir dann mal soweit sind, kann man ja weiter sehen, wie das mit dem Kapitalismus so weiter gehen könnte. Wenn ich aber Frau Merkel richtig verstanden haben sollte, hängt ja alles vom Markt, den Märkten, dem Wettbewerb ab. Frei nach Nina Ruge: Alles wird gut, bzw. würde gut werden, wenn Markt/Wettbewerb gut würde? Ist es nicht so, wenn dem so wäre, dass wir keinen Hegemon, keinen Imperator, bräuchten, dass er nur hinderlich wäre?

      1. Und als nächste Stufe? Allen sich als Raffzahn aufführenden die (Gold-)Kronen abbrechen! Wer nicht beissen kann, braucht nur Brei’chen und Süppchen! Und die sind günstig bei Aldi oder Lidl zu haben, Ihren Pool und den Privatjet sollte man ihnen lassen, könnte bei der Lotterie, wer länger leben darf, eine nicht unwichtige Rolle spielen.

    3. Wer’s glaubt kicher….
      Und genau da liegt der Fehler, denn so lange es Leute gibt, die Privatjets haben und mehr Häuser besitzen, als sie bewohnen können wird sich nichts ändern.
      Und wir reden von der Deckelung der Mieten, während Leute wie Micha meinen, das wir den Reichen ihre Villen und Yachten und Privatjets lassen sollten.
      Kapitalismus ist ein Nullsummenspiel, es gibt genau deswegen so viele Arme, weil es die Reichen gibt!

  7. Und “alle” klatschen. Da schreibt ein @Artur_C der die Politik Israels bedingungslos unterstützt. Warum denn nur? Belt & Road führt nicht über Israel, aber über den Iran. Israel kämpft ums Überleben, ohne USA/Biden wäre Netanyahu längst Geschichte! @Artur_C ist ein falscher Fünfziger und selbst Zionist! Passt auf!
    MfG KB

  8. Der Artikel ist im Kern eine einzige nicht-dialektische, geistlose Fortschrittslitanei. Die Mär von jahrtausendelanger Armut, Hunger, Schutzlosigkeit ist längst als solche entlarvt.
    Ökonomie und Religion sind zwei Seiten derselben Medaille (J.P. Baudet Opfern ohne Ende), “Heiko” und “Garno” haben das offensichtlich schon begriffen. Wenn man sich dazu den Begriff “Eigentumsverhältnisse” genau und unvoreingenommen anschaut, läuft es auf die Frage hinaus: Wer ist der Herr über das Lebendige in mir, in allen?
    Ist es der Schamane, der Priester, der Rabbi, der Szientismus oder verlasse ich mich mit anderen – die auch genug gekränkt sind – auf unsere gemeinsamen eigenen Kräfte und schaffen wir etwas völlig Neues?
    Ohne den Geschichtsbegriff des Giambattista Vico und arztfreie Patientenkollektive (PF/SPK(H)) würde es hinauslaufen auf einen medizinisch verwalteten Weltsozialstaat, Euthanazi inclusive. Hat der Arzt hinter Lenin (Bogdanov) in “der rote Planet” genau beschrieben.

    1. “Ökonomie und Religion sind zwei Seiten derselben Medaille”

      “Auch wenn fünfzig Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.”
      (Antole France)

      1. Dann zahlen Sie mal brav weiter Ihre Opfersteuern damit die Staatsbegräbnisse für die Anatole France`s dieser Welt finanziert sind. Haben Sie schonmal miterlebt wie es vor Gericht zugeht wenn einem medizinischen Gutachter der Geldhahn zu gedreht wird? An solchen Spaß erinnert man sich noch Jahrzehnte später. Hier auf Obertöne wurde letztens der Kriegschirurg wegen der Anti-Personen-Minen interviewt. Vielleicht liegt es Ihnen sich da zu engagieren?

        1. Was hat das mit der “unzertrennlichen Verbindung” von Ökonomie und Religion zu tun? Unzertrennlich, weil die sind ja in der Medaille “verklebt”.

        2. … was soll das “medizinische Gutachter” .. Klagen Sie etwa gegen “deutsche Weißkittel” … Ales begann mit Schmerzen im Knie … Nach dem Tod meines Onkels … All das ist ~ 35 Jahre her … Der Hof war pleite, die Familie am Ende… Deutschland eben. …

  9. Dazu bedarf es keiner Visionen, wie so viele Propheten und Volkstribune glauben machen wollen, die sich selbst und ihrem Publikum eine Zukunft ausmalen glauben zu können.

    Na offenbar doch, wie man weiter unten nachlesen kann.

    In diesem Rückblick ist also erkennbar, dass der Mensch trotz aller Rückschritte wie dem Faschismus auf dem Weg ist in eine Zukunft, die sein Leben reicher und freier macht. Der Mensch ist auf dem Weg, jener Gott zu werden, von dem er über Jahrtausende dachte, dass er über sein Schicksal bestimmte. Dieser Gott aber ist nicht im Himmel zu suchen. Er ist in ihm selbst, in seiner eigenen Schaffenskraft, in seiner eigenen Genialität und in seiner Brüderlichkeit.

    “Der Mensch” ist eine falsche Abstraktion. Und nein. Der Mensch ist auch nicht auf dem Weg Gott zu werden. Und erst recht ist Gott nicht in dem “Menschen”. Das ist religiöses Gesabbel.

    Das ist es, worum es derzeit geht, und diesen Prozess zu unterstützen bedeutet, auf der richtigen Seite zu stehen.

    Und das ist das ganze Elend. Wenn man immer bloß sein moralisches Bedürfnis auf “richtigen Seite zu stehen” befriedigen will und die Welt in die richtige und die falsche Seite sortiert, kommt man nie zu einem korrekten Urteil. Ich sage es hier bei Overton praktisch in Dauerschleife – Parteilichkeit macht dumm. Die macht auch dumm, wenn man auf der “richtigen Seite” steht. Es meint doch jeder auf der richtigen Seite zu stehen. Man subsummiert die Welt unter das Bedürfnis einer Seite Beifall klatschen zu wollen. Man bestimmt also die Welt in einem Verhältnis zu sich selbst. Die Welt oder die Dinge in ihr, sind nicht das, was sie für sich sind, sondern sie sind das, wie ich sie haben will und betrachte und dieses Vorgehen produziert notwendig Fehler. Es ist Ideologie – interessiertes Denken. Mein Interesse an einem Gegenstand wird zum Maßstab, wie man über ihn nachdenkt. Das merkt man auch dem Artikel an. z.B.

    … wurde…ersetzt durch die Strategie der Menschenrechte. Diese war letztlich erfolgreicher, trug sie doch ganz erheblich bei zum Untergang der Sowjetunion (1). Dem Einfluss des westlichen Propaganda-Apparats, der weite Teile der nicht-sozialistischen, aber auch der sozialistischen Welt erreichte, hatte die UdSSR wenig entgegen zu setzen.

    What? Die SU ist dem westlichen Propaganda-Apparat erlegen? Aua. Die Menschenrechtswaffe war immer nur die Rechtfertigung der westlichen Dominanz. Wir sind die Guten, weil ihr die Menschenrechte missachtet.
    Um Menschen und ihre Rechte ging es nicht, sondern um die Delegitimierung des Staates, des ausländischen, feindlichen natürlich, was schon immer erlaubt und geboten war. Der Untergang des SU wurde von ihr selbst herbeigeführt, aufgrund einer Selbstkritik des Staates, der der Ansicht war, dass die eigene Wirtschaft nicht genug Reichtum für den Staat abgeworfen hat.

    Wer zur Deutung der Gegenwart nicht in der Lage ist oder gar darin schon falsch liegt, wie sollte der eine richtige Zukunft voraussagen können?

    Wer sich als Hellseher betätigen will, dem würde ich allerdings prinzipiell nicht über den Weg trauen und ich würde ihm auch nicht zutrauen eine richtige Deutung der Gegenwart zu Wege zu bringen. Wer nur deshalb sagen will, was ist, um eine Glaskugel zu haben mit deren Hilfe er in die Zukunft schauen kann, der will bestimmt nicht nur sagen “was ist”. Und dann auch noch die Ausflüge in die Anthropologie:

    Die Entwicklung des Menschen geht vom Tier zum Menschen und derzeit wissen wir noch nicht, wie weit er auf diesem Weg der Menschwerdung vorangeschritten ist. Aber in der meisten Zeit seiner Existenz war er mehr Tier als Mensch. Sein Leben bestand über die Jahrtausende aus Armut, Hunger und Schutzlosigkeit in einer feindlichen Umwelt. Er wurde Sammler, Jäger, Viehhirte und Ackerbauer, Handwerker und Wissenschaftler. Und mit jedem dieser Entwicklungsschritte überwand er einen Teil seiner Armut, seines Hungers und seiner Schutzlosigkeit, wurde immer mehr Mensch, dafür immer weniger Tier.

    Der Gegensatz von Tier und Mensch ist ein Fehler. Es gibt keine Entwicklung weg vom Tier hin zum Menschen. Als ob der Mensch sein Tiersein überwindet, indem er zum Menschen wird. Der Mensch ist und bleibt ein Tier für alle Ewigkeit. Der Mensch ist eine bestimmte Spezies innerhalb der Fauna. Der Mensch ist auch nicht deshalb “Tier” weil er arm ist. Es stimmt auch nicht, dass die Entwicklungsschritte des Menschen immer durch teilweises überwinden der Armut gekennzeichnet waren. In den ersten Siedlungen im fruchtbaren Halbmond lässt sich nachweisen, dass der Übergang zum Neolithikum dadurch gekennzeichnet war, dass die Menschen mehr und öfter an Hunger litten als die Jäger und Sammler. Zudem ist es genau umgekehrt. Mitten im “zivilisierten” Kapitalismus sterben jährlich 9 Millionen Menschen an Hunger. Also mehr als es in früheren Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte überhaupt Menschen gab. Dazu leiden 735 Millionen Menschen weltweit an Hunger oder 9,2 % der Weltbevölkerung. Eine Entwicklung der Menschheit hin zur Überwindung der Armut kann ich daher beim besten Willen nicht feststellen. Es ist genau umgekehrt. Die Existenzbedingung der kapitalistischen Produktionsweise ist die Armut der Massen. Aber der Herr Rauls tut’s halt nicht unter einem Geschichtsdeterminismus/teleologie, (das ist seine Glaskugel) unter einem Entwicklungsgesetz der Menschheit, das er braucht um sich auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen. Und da sind wir wieder am Anfang. Parteilichkeit macht dumm.

    1. Die etwas religiöse Prägung des Autors ist mir auch aufgefallen. Aber sollte man das nicht tolerieren? Wenn die Grundtendenz des Artikels doch stimmt – wenn auch mit fast schon religiöse Einordnung. Und schafft nicht der Kapitalismus erst die Voraussetzung für ein paradiesisches Menschenleben?

      1. “Gerade bei religiösen Menschen gilt der Glaube vielfach als Richtschnur für die Moral – und im Umkehrschluss der Gläubige als tendenziell moralischer als ein Atheist.”

        Kant bestreitet dies und postuliert als “unmissverständlich klar, dass der zur Moral verbundene Mensch der „Idee eines Wesens über ihm” nicht bedürfe.”

        Mag sein und ich maße mir nicht an, Kant zu widersprechen.
        Ich sage nur, dass mir, aus meiner Sicht, völlig gleichgültig ist, was zu einem moralischen und gesitteten Verhalten führt.
        Ob die Religion oder der Glaube der Grund oder die “Ursache” dafür ist, Hauptsache – man verhält sich so.

        https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/moral-religion-und-atheismus/

        1. Nee! Hauptsache man legt sich kein moralisches Urteil zu, sondern ein sachliches.
          Bitte beachten! Nicht moralisch zu urteilen bedeutet nicht “un”moralisch zu urteilen.
          Wer als unmoralisch gilt, gilt als böse. Und das ist auch ein moralisches Urteil. Einfach die Dinge beurteilen, wie sie sind und nicht sortieren in Gut und Böse.

          1. “Gut un Böse”; nicht sortieren.
            Hört sich gut an…
            Töten und nicht Töten.
            Morden und nicht Morden.
            Vergewaltigen und nicht Vergewaltigen.
            ….

            Fällt mir irgendwie schwer keine “Sortierung” vorzunehmen.

            1. Deine Beispiele sind doch schon sortiert. Leben oder Tod sind ein sachlicher Unterschied auch dann, wenn sie nicht noch zusätzlich moralisch in Gut und Böse eingeteilt werden. Ach ja – wie ist das mit Soldaten – sind das Mörder? Sind die Gut oder Böse oder ist Töten ok, wenn man es für den Staat tut.

              1. “…oder ist Töten ok, wenn man es für den Staat tut.”

                Ganz und gar nicht. Wieso und woher ziehen Sie diesen Schluss?
                “Krieg und Frieden” (und ich meine nicht Tolstoi)
                Krieg=Böse
                Frieden=Gut

                Natürlich sind die Beispiele schon sortiert. Soll man die Dinge allgemein undifferenziert betrachten, oder wie?

                “Leben und Tod” kann man als philosophische Kategorien betrachten oder, von mir aus, auch medizinisch. Und das ist dann, je nach dem, ein spiritueller oder eben sachlicher / biologischer Unterschied.

                Morden oder nicht Morden aber nicht.

                1. Ich zieh diesen Schluss, weil das z.B. eine moralische Sortierung wäre. Gar nicht das Töten perse ist gut oder schlecht, sondern das illegitime Töten.

                  Frieden ist nicht gut. Frieden ist Kapitalismus. Genau das meine ich. Durch den Vergleich mit dem Krieg, wird Frieden plötzlich gut. Das “Gut” entspringt aus der moralischen Sortierung. Für sich betrachtet wird die Arbeiterklasse im Frieden ausgebeutet und nicht zuletzt ist es dieser Reichtum, der dann auch die Kriegsmittel schafft. Ist Frieden jetzt Gut oder Böse. Besser wäre doch das Urteil: Ausbeutung beenden, die den Staaten die Gewaltmittel bereitstellt. Da braucht man keine moralische Sortierung.

                  1. “Frieden ist nicht gut”?
                    Unabhängig von im Vergleich zu was auch immer.
                    Krieg ist erst recht nicht gut. Im absolutesten Sinn überhaupt. (Vorausgesetzt, wir lassen “absolut” ausnahmsweise mal als steigerungsfähig gelten.)

                    “Ausbeutung”…
                    Definieren Sie mal den Begriff bitte.

                    “…ist eine Bezeichnung für Ausnutzung oder Aufbrauchung jeglicher Art, wobei der Begriff besonders auf die Ausbeutung von Menschen durch Menschen bezogen wird. Genauer bestimmt wurde er in marxistischen Theorien als Aneignung fremder Arbeit.”

                    Also Ausbeutung von Menschen durch Menschen. Das ist im Kapitalismus offensichtlich so.
                    Im Sozialismus ist es umgekehrt.

                    Ist mir nicht ganz klar was für ein Gesellschaftssystem Sie sich vorstellen und wie es funktionieren soll; auf welcher Basis.

                    So lange bleibt auch die “Ausbeutung” nur eine Floskel.
                    Denn die Umstände, die es beispielsweise in GB oder den USA oder sonstwo Anfang des 20. Jh. gab, die gibt es lange nicht mehr.

                    1. Ob der Frieden gut ist, hängt von seinem Inhalt ab. Wenn Kapitalismus herrscht – ist er nicht gut. Bloß besser als Krieg, aber was besser ist, muss nicht gut sein.

                      Ausbeutung der Arbeitskraft, kurz Ausbeutung kann man bei Marx nachlesen. Kurz: Die Ak hat eine einzigartige Eigenschaft, die darin besteht, dass sie mehr Wert erzeugen kann als ihre Reproduktion kostet. Das Kapital zahlt den Arbeiter die Reproduktionskosten der Arbeitskraft. Dann vernutz und verschleißt er sie durch ihre Anwendung in seiner Produktion so lang und so intensiv er kann, um sie soviel Wert wie möglich schaffen zu lassen. Das ist die Ausbeutung. Rausschlagen an Arbeit was geht, weil die in der Ware vergegenständlichte gesellschaftlich durchschnittliche Arbeit dem Kapital gehört. Diesen Wert erlöst er, indem er das Arbeitsprodukt auf dem Markt verkauft.

                      Ja, alter Witz aber nicht lustig.

                      Was ich mir vorstelle: Eine Gebrauchswertwirtschaft. Deshalb ohne Geld. Die Mitglieder der Gesellschaft produzieren gemeinsam, um gemeinsam zu konsumieren. Ganz schlicht eigentlich, aber für bürgerliche Geister jenseits des vorstellbaren.

                  2. “Eine Gebrauchswertwirtschaft. Deshalb ohne Geld. Die Mitglieder der Gesellschaft produzieren gemeinsam, um gemeinsam zu konsumieren. Ganz schlicht eigentlich, aber für bürgerliche Geister jenseits des vorstellbaren.”

                    Ja, ja; kennt man. Der alte Marx…
                    Ich bin auch im Sozialismus groß geworden und ich kann Ihnen nur sagen, dass das absoluter Quatsch ist.
                    “…dass sie mehr Wert erzeugen kann als ihre Reproduktion kostet. Das Kapital zahlt den Arbeiter die Reproduktionskosten der Arbeitskraft.”
                    Nun, die Arbeitsmittel (Maschinen, Räume, Energie, und, und, und) müssen bereitgestellt werden, Wartung, Ersatz inclusive. Und anderes mehr. Wie soll das möglich sein, wenn der “Arbeiter” eins zu eins bezahlt wird,?
                    Wie soll “gemeinsam” produziert und verbraucht” werden?
                    Wer stellt die Mittel zur Verfügung, wer investiert, wer trägt das Risiko? Sehr, sehr vereinfacht dargestellt.
                    Das wird mit “von 8 bis 17 Uhr” nicht möglich sein. Ein Unternehmer ist nicht per se ein “gnadenloser Ausbeuter”.
                    “Ohne Geld”…
                    Na klar…
                    Alles basierend auf dem “Gewissen” jedes einzelnen, und auf dem Grundsatz – “die Menschen sind alle gut”.
                    Ob man das nur als “Idealismus” noch bezeichnen kann…
                    Das hat nichts mit “bürgerlichem Geist” zu tun sondern damit wie Wirtschaft grundsätzlich funktioniert.
                    Und die funktioniert eigentlich genauso im Kapitalismus wie auch im Sozialismus. Abgesehen von der “Planwirtschaft”.
                    Nur einzelne Begriffe unterscheiden sich, beziehen sich aber aufs Gleiche.
                    Mehrwert / Profit wäre nur ein Beispiel.

          2. Wer beim Moralisieren bei ‘Gut und Böse’ landet, hat in der Tat etwas falsch gemacht und sitzt einem Manichäismus auf. Aber ‘die Dinge beurteilen, wie sie sind’ ohne auch moralisch zu urteilen dürfte unmöglich sein, wenn es um Aussagen über die Welt und über Vorgänge geht, die über ‘Wasser ist nass’ hinausgehen. Man kann sehr lange ‘sachlich’ bleiben und Dinge zunächst einmal nur beschreiben und so sollte man es auch halten, Aber wenn es um ein Urteil, um ‘beurteilen’ geht…? Und natürlich birgt auch die ‘sachliche’ Beschreibung schon allerlei Tücken und Lücken, durch die moralische Urteile ganz schnell und oft unbemerkt hereinschlüpfen.

            1. Wenn sie reinschlüpfen, muss man eben mehr aufpassen. Das sind ja meine Gedanken und nicht verselbstständigte Wesen die da reinschlüpfen.
              Man kann ein Ding sachlich beurteilen und dann hinterher sich die Frage stellt, nachdem man weiß was das Ding ist – entspricht es meinem Interesse oder nicht. Da ist das Verhältnis z u dem Ding offenbar. Das moralische Urteil macht aber, was anderes. Es hält meine Sortierung, also mein Verhältnis z u ihm als s e i n e sachliche Eigenschaft fest. Und das ist Ideologie.

              1. Ist nicht dieses ‘wohlverstandene’ Interesse gerade die Grundlage der Moral? Die sich allerdings, da haben Sie völlig recht, immer vor dem Abgleiten in Ideologie zu hüten hat.

                1. Nein, Moral ist per se Ideologie. Deshalb kann sie nicht dahin abgleiten. Ich weiß jetzt nicht, was sie mit “wohlverstanden” meinen. Das Eigeninteresse ist die Grundlage der Moral. Das Interesse wird aber nicht als Interesse geäußert. Das geht schon deshalb schlecht, weil im Kapitalismus die Interessen lauter Gegensätze sind. Man würde diesen Gegensatz sofort raushören und das Interesse ablehnen. Deshalb wird das Interesse geäußert in Form einer Moral, also eines allgemeinen sittlichen Gesetzes, einer allgemeinen Regel, in der das Privatinteresse sich vollständig verwirklichen kann und zum Zuge kommt. Der Bürger sagt zum Beispiel nicht: Ich möchte weniger Steuern zahlen. Er sagt: Die Steuern sind zu hoch, weil andere zu wenig zahlen, z.B. Amazon, Google. Weil andere sich Leistungen erschleichen, die ihnen nicht zustehen. Die Moral heißt also: Die Steuergerechtigkeit ist in Gefahr. Wenn die ausgedachte Moral, das allgemeine Gesetz, verwirklicht wäre, dann würde mein Interesse zum Zuge kommen. Dieses allgemeine Gesetz gibt es natürlich nicht wirklich, es ist nur ausgedacht, um das eigene Interesse als Verwirklichung des allgemeinen Gesetzes erscheinen zu lassen. Es ist die Rechtfertigung des Eigeninteresse mit der Verwirklichung des Allgemeininteresses. Deshalb taugen moralische Bestimmungen auch nichts, weil sie die Gegenstände im Verhältnis zum parteilichen Eigeninteresse bestimmen, das aber im Pelz des Allgemeininteresses sich präsentiert.

                  1. Sie kritisieren nicht die Moral, sondern ihren allfälligen Missbrauch in dieser unserer Gesellschaft. Was mehr als geboten (sic!) ist.

                    Wohlverstandenes Eigeninteresse: behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.

                    1. Moral gibt es gar nicht anders, als ein Interesse, das in die Form einer allgemeinen Regel gepresst wird. Das ist kein Missbrauch, sondern ihr Begriff. Die allgemeine Regel als Moral ist nur vorgeschoben. Deshalb ist auch die Rede von der Doppelmoral falsch. Also mit zweierlei Maßstäben messen. In Wirklichkeit ist es das Interesse das den Moralverstoß einmal anprangert und wenn es zum Interesse passt nicht.

        2. 1. Im Sozialismus gab es keine Gebrauchswertwirtschaft. 2. Schönes Argument mit dem sie eigentlich sagen, dass auch die Produktionsmittel in Form von konstantem Kapital von der Arbeiterklasse geschaffen worden sind, aber vom Kapital angeeignet wurden. Und sie haben recht ohne Ausbeutung, wäre Kapitalismus nicht möglich. Dann würde die Produktionsmittel den Arbeitern gehören und sie würden das Kommando über die gesellschaftliche Arbeit inne haben. 3. “Wer stellt die Mittel zur Verfügung?” Nach der Abschaffung des Kapitalismus werden die Produktionsmittel, die sowieso die Arbeiterklasse geschaffen hat, wieder vergesellschaftet und können dann benutzt werden. 4. “Das wird mit “von 8 bis 17 Uhr” nicht möglich sein.” Ne das dauert nicht so lang, (vielleicht ganz am Anfang), da ja der ganze überflüssige Scheiß, (Banken, Anwälte, Versicherungen…) den es nur für den Kapitalismus braucht wegfällt. Da werden erstmal die Hälfte der Arbeiter frei, die dann vernünftig eingesetzt werden können. Dadurch müssen alle viel weniger arbeiten. 5. “Gnadenlos” steht bei mir nicht. Er ist ein Ausbeuter, weil das der Inhalt seines Tuns ist. Man muss weg davon, das immer zur einer Charaktersache zu erklären. Das ist eine Verharmlosung – es ist eine Systemnotwendigkeit, dass er die Arbeitskraft ausbeutet. ““Ohne Geld”…Na klar…” Nein nicht auf dem Gewissen, sondern auf der sehr leicht zu verstehenden Einsicht, dass wer Leben will, Lebensmittel braucht und die fallen nicht vom Himmel, sondern die müssen mittels Arbeit produziert werden. Es ist ganz einfach – man merkt da wie verbogen bürgerliche Gehirne sind. Die können sich das einfach nicht vorstellen. “ohne Geld” – Huch. Wie soll ich dann einkaufen? Du kaufst eben nicht mehr ein. Sondern du holst es dir oder es wird dir gebracht.

          Das Einkaufen lässt sich nämlich auch arbeitssparender organisieren. Jeder kriegt einen Internetkühlschrank und wenn die Eier und Milch ausgehen, kommt automatisch jemand vorbei und bringt Ersatz. Und nein “Wirtschaft” funktioniert eben nicht grundsätzlich gleich. Es bestimmt sich alles danach, w a s produziert wird, was der Zweck der Produktion ist. Und im Kapitalismus ist die Mehrwertproduktion, die Produktion von abstraktem Reichtum in Form von Geld als Wertgestalt der Zweck. Im Kommunismus sind gute Gebrauchswerte für ein gutes Leben aller Gesellschaftsmitglieder der Zweck. Das unterscheidet sich grundlegend.

          1. “…dass wer Leben will, Lebensmittel braucht und die fallen nicht vom Himmel, sondern die müssen mittels Arbeit produziert werden.”
            Wie auch Waschmaschinen, Staubsauger und sonst was.

            Yep. Nur das sollen mal “die anderen” heute machen, denn mir geht’s heute nicht so gut. Und morgen bestimmt auch nicht. Eigentlich das ganze Jahr nicht. Ich gönne mir mal eben ein Sabbatjahr. Vielleicht auch zwei. Mal gucken… Der Ersatz für meinen Kühlschrank kommt ja sowieso “automatisch”. Ein Problem hätte ich nur, wenn 20 Mio Leutchen genauso denken. Aber die haben alle, im Gegensatz zu mir, ein Gewissen. Also mache ich mir keine Sorgen.

            Viel Glück!

            1. Dein gesellschaftliches Faultier ist eine bürgerliche Erfindung. Eigentlich wollen doch alle nützliche Mitglieder der Gesellschaft sein, wenn man sie lässt und wenn sie was davon haben. Wer sich jedoch beharrlich weigert und auch die klarsten Argumente nicht einsehen will, der darf gerne ins kapitalistische Ausland auswandern und dort seinen Traum vom immerwährenden Sabbatjahr ausleben – wenn man ihn dort lässt.

              Ich hätte kein Problem damit, wenn die Gesellschaft die Notwendigkeit, dass das Konsumieren, das Produzieren voraussetzt, gegen das Faulenzerbedürfnis des Einzelnen durchsetzt, solange das notwendig ist. Wie gesagt halte ich es aber nicht für wahrscheinlich, dass das geschieht, weil die Arbeitszeiten eh geringer sein werden und genug Freizeit vorhanden sein wird.

              1. “Dein gesellschaftliches Faultier ist eine bürgerliche Erfindung.”

                Echt jetzt? Nicht Ihr Ernst, oder?
                Das “Faultier” gibt es schon immer und wird es auch immer geben. Es ist keine Erfindung sondern Tatsache. Besonders in einem Land, in dem es das beste Sozialsystem der Welt gibt (welches Land meine ich wohl…), wo so einige keinen Sinn in der Arbeit sehen und noch weniger eine Erfüllung, wie man so schön sagt. Von einer Notwendigkeit gar nicht zu sprechen.

                “…dass das Konsumieren, das Produzieren voraussetzt.”

                Ach was… Wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.
                Das muss man wirklich “durchsetzen”.

                1. “Das “Faultier” gibt es schon immer und wird es auch immer geben.” Genau das meinst ich mit der Erfindung. Es ist gerade keine Konstante der menschlichen Natur, solche Charaktere sind gesellschaftlich produziert unter anderem, weil “keinen Sinn in der Arbeit sehen und noch weniger eine Erfüllung”, und vor allem, weil mit Lohnarbeit nur eines sicher ist, die eigene Armut.

                  “Das muss man wirklich “durchsetzen”.” – Na eben! Ich glaube nicht, dass man das durchsetzen muss. Du bist ja mit dem Faultier gekommen.

                  1. Richtisch…
                    Der Mensch ist grundsätzlich kooperativ und nicht “faul”!
                    Die Faulheit kommt aus der Entfremdung durch die stumpfsinnige und meist völlig nutzlose Lohnarbeit, der mittlerweile weit über 50% der Lohnabhängigen ausgesetzt sind!

      2. Hast du meine Kritik nicht gelesen? Die Grundtendenz stimmt nicht, weil es dem Autor bloß darum geht sich auf die geschichtlich richtige Seite zu schlagen. Das ist ein verkehrtes Bedürfnis das, wie von mir dargelegt verkehrte Urteile notwendig macht.

        1. Das “verkehrte Bedürfnis” ist doch nur ein Ideal (oder großer Wunsch), was durchaus nach Kontakt mit der Realität zu richtigen “Urteilen” kommen kann.

          1. Nein, da kann nichts mehr richtig werden, weil die Realität sortiert wird in die richtige und falsche Seite. Das Urteil – es gibt eine richtige Seite – steht fest. Die erschüttert keine Realität mehr.

            1. Ihre statische Sicht der Dinge kann ich nicht nachvollziehen. Gesellschaftliche Realität (und erst recht die geistige Abbildung davon) befindet sich in Entwicklung und nicht in einem Standbild.

              1. Nicht ich bin statisch, sondern der Moralist. Er hat die statischen Kategorien gut und böse oder die Obersetzung davon “richtig/falsch” und dann bestimmt er die Gegenstände, in dem er die Gegenstände sortiert: Die guten ins Töpfchen…

          2. Nur ein Ideal” ist herzig.
            Parvo, Rauls reden nicht von Barbie, ihrer Traumfrau / mann, ihrem Wunschauto, nicht einmal von einem “wünschenswerten Verhalten” ihrer Mitmenschen oder anderen Vorstellungen, die in der Kindheit eines Menschen ihren entwicklungsgeschichtlichen Platz haben, und dort auf die Erlebnis- und Begriffshorizonte eines Heranwachsenden bezogen sind.
            Im moralischen und politischen Urteil eines Bürgers behalten solche Vorstellungen diesen konkreten Bezug nicht, oder, richtiger gesagt, er wird vermittels falscher Abstraktionen in eine fiktive Allgemeinheit aufgehoben.

            Dabei, da hat der Kant recht, ist es tat-sächlich wurscht, ob dies unter Erhalt der Vorstellung von einem (!monotheistischen) Himmelreich geschieht, in welchem ein übergeordnetes Wesen über und zugleich in den Geschicken einer fiktiven “Menschheit” west, oder ob ein Schweinepriester entdeckt, daß er seinen Job auch ohne den Glauben an die Realtität einer solchen Vorstellung machen kann, und sich gleich in Person für ein Geschick der Menschheit zuständig macht, wie Rauls das tut.

            Es taugt aber nicht – und ich nehme an, deshalb hat Krim das unterlassen – solchen Schweinepriestern ihre absurde Anmaßung bloß anzukreiden, weil das von der zu 99,9 % moralisch verseuchten Untertanenschaft halt nur als “Verstoß” gedeutet wird.

            Es ist kein Verstoß!
            Es handelt sich um eine Berufsvoraussetzung, in gewisser Weise Berufskrankheit nicht allein von Priestern, sondern noch viel mehr und konsequenter für Politiker. Für Leute, die sich anmaßen wollen, in eine Konkurrenz um die gewalttätige Bestimmung eines Geschickes der einem Staatswesen (resp. vielen) unterworfenen “Menschheit” einzutreten. Und an exakt dieser Stelle, dieser Position, wird die Abstraktion “Mensch”, resp. “Menschheit”, bitteschön real, real herbei geschlächtert.

            Woraus folgt, daß für solche Modelle ein “Kontakt mit der Realität” außerhalb herrschaftlicher und v.a. herrschaftstechnischer Abstraktionen gewissermaßen zur verbotenen Zone wird, solange sie sich nicht katastrophisch von ihren zum Charakter verfestigten Vorstellungswelten verabschieden, wozu sie seelisch / intellektuell biographisch meist rasch außerstande werden.

            Im Verhältnis zur Religion heißt das, der “Himmel” wird “pluralisiert”.
            Und weil die Staatswesen solche Pluralisierung im Verhältnis zu ihren Untertanen gewaltsam durchsetzen – sowohl direkt, wie mittelbar, das nennt sich “Erziehung” bzw. “Erziehungswesen” – laufen Milliarden Menschen herum, die sich in ihren Urteilen als Götter gebärden, obgleich und weil sie keine sein wollen, sondern allenfalls exemplarische Menschheitsvertreter, vulgo “Menschen”.

      3. Oh, weia, garno hat gar nichts kapiert.
        Der Kapitalismus wird uns wohl in Kürze radioaktiv verdampfen und zwar nur wegen des Kapitalismus und den dazugehörigen kapitalistischem Verwertungszwang!

    2. “Die Existenzbedingung der kapitalistischen Produktionsweise ist die Armut der Massen.”

      Ob das in Deutschland in den ’70-igern so war, mag ich zu bezweifeln. Auch heutzutage “geht es uns (noch) gut”, verhältnismäßig.

      “Der Mensch ist und bleibt ein Tier für alle Ewigkeit. Der Mensch ist eine bestimmte Spezies innerhalb der Fauna.”

      Naja, rein biologisch, zoologisch, wie auch immer, stimmt das schon. Ist das aber die richtige Weise, die Dinge zu betrachten?
      Eine etwas rudimentäre Art, würde ich sagen.

      “…religiöses Gesabbel.”
      Wieso stoßen Sie Millionen von Gläubigen vor den Kopf? Das ist kein zivilisiertes Verhalten.
      Um es erstmal nur dabei zu belassen.

      1. “…religiöses Gesabbel.”
        Wieso stoßen Sie Millionen von Gläubigen vor den Kopf? Das ist kein zivilisiertes Verhalten.“

        Wie würdest du es formulieren?

        1. Erstens duzen wir uns nicht. Und zweitens, wenn Ihnen keine Alternative(n) zu dieser unsäglichen “Formulierung” einfällt / einfallen, dann ist Ihnen sowieso nicht mehr zu helfen.

            1. Die Bibel sagt…
              In der Bibel steht geschrieben…
              Nach Ansicht der Bibel…
              Der Christliche Glaube besagt, dass…
              Und anderes mehr.

              Bemühen Sie doch Ihre grauen Zellen, anstatt es plump “mal so zur Kenntnis zu nehmen”.
              Nicht immer einfach, zugegeben…

              Sie glauben nicht daran, Sie halten es für falsch…
              Kein Problem. Heißt aber noch lange nicht, dass man es als “Gesabbel” nennen soll und darf.

              1. „Sie glauben nicht daran, Sie halten es für falsch…“

                Falsch. Ich habe nichts gegen einen persönlichen Glauben.

                „Kein Problem. Heißt aber noch lange nicht, dass man es als “Gesabbel” nennen soll und darf.“

                Darf?

                Was soll denn geschützt werden? Ominöse religiöse Gefühle?

                „Der Christliche Glaube besagt, dass…“

                ist keine gleichwertige Formulierung.

                Aber wem erzähl ich das eigentlich. Im Kern geht es doch nur um Kritikimmunisierung.

                1. “Falsch. Ich habe nichts gegen einen persönlichen Glauben.”

                  Ist das so oder wissen Sie einfach, dass man den niemandem ausreden kann weil es keine Argumente gibt lol. Sorry bin neugierig.

                  1. Ich möchte niemandem etwas aus- noch einreden:

                    „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“

                    .

                    Genau jetzt klickt sich der kategorische Imperativ ein.

      2. Im Verhältnis wozu, geht es “uns” gut? Da sind jetzt schon wieder zwei Fehler enthalten. Wer ist denn “uns”? – dem Staat, den Bürgergeldempfängern, den Arbeitern, dem Kapital? Im Verhältnis zum Kapital, im Verhältnis zum geschaffenen Reichtum geht es der Arbeiterklasse nicht gut. Der Arbeiter wird im Kapitalismus ausgebeutet, weil er mit seiner Arbeit mehr Wert schafft, als seine Arbeitskraft kostet.

        “Naja, rein biologisch, zoologisch, wie auch immer, stimmt das schon. Ist das aber die richtige Weise, die Dinge zu betrachten?” 1. ist der Begriff “Tier” eine biologisch, zoologische Kategorie, 2. Ist es richtig. Aus Tier und Mensch einen Gegensatz zu machen ist jedenfalls verkehrt. Das unterstellt eine ganze Menge Ideologien, wie der Mensch als Krone der Schöpfung, der sich als Herrscher der Welt aufführt, obwohl nur wenige herrschen.

        1. Lesen hier keine Millionen mit und zweitens ist Glaube ein “rudimentäres Verhalten”, das ich für falsch halte und ablehne.

        1. “Im Verhältnis wozu, geht es “uns” gut?”
          Deswegen habe ich auch den ganzen Satz in Anführungszeichen gesetzt und nicht nur “uns”. Sollte man beachten.
          Es geht um die Gesellschaft insgesamt. Im Gegensatz zu Somalia beispielsweise.
          Denn auch hier gibt es “Eliten”. Aber insgesamt geht es Somalia nicht gut.

          “…ist Glaube ein “rudimentäres Verhalten”, das ich für falsch halte und ablehne.”

          Ihr gutes Recht.
          Genauso halten die “anderen” es für falsch nicht (an Gott) zu glauben.
          Auch ihr gutes Recht.
          Das bedeutet aber nicht, dass man sich abfällig übereinander auslassen soll.

          1. Also im Verhältnis zur somalischen Gesellschaft, geht es der deutschen Gesellschaft gut. Das ist ein vergleichendes Urteil, dem man das Interesse ansieht der deutschen Gesellschaft das Lob auszusprechen, dass es ihr gut geht. 1. Halte ich von dieser Eingemeindung nichts, weil sie die Unterschiede platt macht. Mir geht es z.B. nicht gut und anderen auch nicht. Während der Herr Schwarz, der die Leute im Lidl und Kaufland ausnimmt der reichste Mann Deutschlands ist. 2. Warum verglicht man nicht mit den Bürgern von Qatar. Da geht es uns vergleichsweise schlecht.

            Ich habe auch nicht verlangt, dass andere sich über den Glauben abfällig äußern sollen. Aber mir erlaube ich schon, den “Gott in uns” für religiöses Gesabbel zu halten. Im Menschen lebt kein Gott, der uns genial, schöpferisch, brüderlich macht. Ein Mensch ist das, oder auch nicht. Menschliche Eigenschaft zu göttlichen zu verklären, zeugt eben von einem religiösen Bedürfnis das sich von der Welt verabschiedet hat und dem Wahn nachhängt, das menschliche Schicksal sei von einem Gott bestimmt. Deshalb Gesabbel, weil es ein Wahn ist.

          2. Die Gläubigen tragen ihre ganz eigene Schuld an den jetzigen Verhältnissen.
            Und genau deswegen werde ich sie bekämpfen dafür stehe ich.
            Die Religionen sind das zweitgrößte Übel der Menschheit!

            1. Kann ich verstehen.
              Viele sind GEGEN irgendwas, ohne genau zu wissen, warum eigentlich.
              Wenn man gegen Religion ist, wenn man Atheist ist, dann müsste man sich besonders gut mit dem Thema auskennen, oder zumindest halbwegs bibelfest sein. Dann käme man nicht zu solchen Behauptungen wie:
              “Die Gläubigen tragen ihre ganz eigene Schuld an den jetzigen Verhältnissen.”
              Ich kann das hier nicht vertiefen.
              Nur soviel: Es gibt den “Freien Willen” (liberum arbitrium), die Fähigkeit, nach eigenem Belieben handeln zu können. Gott gewährt uns völlige Freiheit, ohne dass er sich einmischt.
              Ein Thema für sich. Sollte man sich damit auseinandersetzen.
              Dann sieht man (unter anderem) “Schuld” oder “Unschuld” aus einer anderen Perspektive.

              Eins möchte ich noch sagen: Ich bin naturwissenschaftlich geprägt. Wissenschaft und Religion schließen sich aber nicht aus. Große, berühmte Wissenschaftler oder Genies, wie beispielsweise Einstein, waren religiös. Das ist kein Widerspruch.

              1. Dass man religiös sein kann und gleichzeitig Wissenschaftler, beweist nicht, dass es kein Widerspruch ist. Die Leute machen andauernd widersprüchliche Sachen.

                1. Es geht hier nicht um irgendwelche “Sachen” machen.
                  Es geht um die eigene Grundeinstellung, um die innere Überzeugung, um eine “Anschauung”, um sein Gewissen.
                  Es geht um ein bisschen mehr als nicht auf zwei Hochzeiten tanzen zu können.

                  1. Ich wollte darauf hinweisen, dass Glaube und Wissenschaft sehr wohl ein Widerspruch ist und dass einige den Widerspruch praktizieren ist keine Widerlegung dieser Aussage.

    3. Ich frage mich – und damit eigentlich SIE – was Leute wie Sie eigentlich wollen? Worum geht es IHnen und Ihresgleichen, wenn sie hier einen Beitrag einstellen? Stellen Sie sich auch mal gelegentlich diese Frage? Warum mache ich das hier? Was ist mein Antrieb. Bei Ihnen ist es klar erkennbar wie bei dem einen oder anderen hier auch. Es geht um Selbstdarstellung, Eitelkeit, aber auch inneren eigenen Überdruss, Verdruss, Freudlosigkeit. Es geht nicht um Erkenntnis, es geht nicht um Wahrheit, um das Erkennen der Wirklichkeit. Es geht eigentlich um Zerstörung und Vernichtung. Leute wie Sie sind destruktiv. Sie glauben an nichts und kämpfen für nichts als nur für sich selbst und ihre Selbstgefälligkeit. Diese zerstörerische, destruktive Haltung wird ganz offensichtlich in IHrem Diskussionsstil. Sie versuchen nicht den Text in seiner Gänze, seiner Absicht und seinem Bestreben zu erkennen. Sie greifen einige Sätze oder Teilsätze aus dem Zusammenhang heraus und widersprechen. Das ist alles, worum es geht: Widersprechen um des Widersprechens willen. Widerspruch um der Selbstdarstellung willen. Ich widerspreche, also bin ich. Ich (Krim nicht Rauls) widerspreche einzelnen Passagen, weil ich (Grimm, nicht Rauls) selbst keinen zusammenhängenden Text erstellen kann, der auch eine Aussage oder (eine Nummer größer) eine Botschaft hat. SIE haben keine Botschaft. Sie können nur Botschaften kaputtmachen, ohne aber eine neue, aussichtsreichere, Horizonte öffnende stattdessen anzubieten. Was ist IHRE Botschaft. ICh versuche Zuversicht zu schaffen in den trostlosen heutigen Zeiten. Zuversicht tut not. Das ist keine Zuversicht des Predigers. Ich bin nicht religiös, wie einige festzustellen glauben. Nur weil man in einem Satz Gott erwähnt ist man doch nicht gleich religiös. Es geht um das Göttliche in uns, unsere Schaffenskraft, unseren Einfallsreichtum als Menschen, unsere Brüderlichkeit, dem Menschen ein Freund zu sein, wie es Brecht ausdrückte. Bei Menschen wie IHNEN Ist die Brüderlichkeit verödet ist wie eine Hämorrhoide. Also, was wollen Sie, was wollen Sie erreichen, was wollen Sie uns geben, wenn Sie sich hier äußern? Wozu sollen Ihre Beiträge gut sein? Was tragen sie Gutes in sich, Wärmendes, HOffnungsfrohes? NICHTS. Sie reißen Aussagen aus meinem Text und widerlegen. Das ist alles, aber es ergibt keinen Sinn, kein Verständnis der Wirklichkeit, keine neue Erkenntnis. Man kann die Behauptung, dass die Erde eine Kugel ist, widerlegen, indem man die Wasserwaage auf den Boden legt und behauptet, dass sie eine SCheibe ist, weil die Wasserwaage das belegt. Für das kurze Stück stimmt das. Sie haben gewonnen und fühlen sich obenauf. Der REchthaber, hat Recht gehabt und es aller Welt bewiesen. Aber die Wirklichkeit ist trotzdem eine andere. Da können Sie noch so viel argumentieren und widersprechen. Die Erde ist eine Kugel, auch wenn Ihre Wasserwaage etwas anderes zu belegen scheint. Leuten wie IHNEN genügt das. Aber was haben Sie den anderen damit gegeben, die mehr wollen, die AUSSICHTEN wollen? KÖnnen Sie denen mehr geben, als nur Publikum zu sein für Ihre rechthaberische Selbstdarstellung. Sie zerstören meine Texte und Aussagen. Können Sie gerne machen, macht mir keinen Puls. Aber was stellen SIE an die Stelle der zerstörten Aussagen? Haben Sie bessere? HOffnungsfrohere, Wärmere? Sie haben nichts, nur Leere und Verbitterung.

      1. „Worum geht es IHnen und Ihresgleichen, wenn sie hier einen Beitrag einstellen? Stellen Sie sich auch mal gelegentlich diese Frage? Warum mache ich das hier? Was ist mein Antrieb. Bei Ihnen ist es klar erkennbar wie bei dem einen oder anderen hier auch. Es geht um Selbstdarstellung, Eitelkeit, aber auch inneren eigenen Überdruss, Verdruss, Freudlosigkeit. “

        Das sind üble Unterstellungen.
        Ohne Grundlage.
        Ferndiagnosen funzen übrigens grundsätzlich nicht.
        Jetzt fragt natürlich mein Nachbar, der Psychologe, nach dem Motiv dieser üblen Unterstellungen. Und dieses Motiv finden sie nur bei sich selbst, Herr Rauls.

        „Was ist IHRE Botschaft. ICh versuche Zuversicht zu schaffen in den trostlosen heutigen Zeiten.“

        Die Verkündigung einer frohen Botschaft in trostlosen Zeiten.

        Das ist missionarischer Eifer.
        Gefragt sind, zugegeben nicht bei allen Menschen, sachliche Analysen, keine Manipulationsversuche. Egal, ob sie gut gemeint sind. Einige Menschen reagieren darauf abwehrend, allergisch. Auch oder gerade unbewusst. Die Zeiten missionarischer Eiferer sollten längstens vorbei sein, aber keine Sorge, die kommen wieder. Nicht grämen.

      2. Die Antwort auf die Frage nach meinem Antrieb lautet in abstrakter Kurzform: Das Feuer der Erkenntnis weitertragen, weil das Elend der Welt zuallererst eine Bewusstseinsfrage ist. Die Welt ist so ein beschissener Ort, nicht weil die Menschen so schlecht sind, sondern weil sie dumm sind d.h. weil ihre Parteilichkeit sie dumm macht. Die Menschen benutzen ihren Intellekt zu einem falschen Zweck, nämlich dazu immer bloß ihr Interesse zu rechtfertigen.

        Es geht nicht um Erkenntnis, es geht nicht um Wahrheit, um das Erkennen der Wirklichkeit. … Leute wie Sie sind destruktiv

        In Bezug auf ihre Artikel muss ich ja destruktiv sein, weil was sie sagen Nonsens ist. Sie verwechseln Wahrheit und Erkenntnis damit für die richtige Seite Partei zu ergreifen.

        Heute scheint die Zeit gekommen, mit der westlichen Vorherrschaft jegliche Vorherrschaft zu überwinden.

        Glauben sie im Ernst, dass mit der westlichen Vorherrschaft jegliche Vorherrschaft verschwindet. Oder unterstellen sie das einfach. Haben die BRICS gesagt, dass sie gegen jegliche Vorherrschaft sind. Glauben Sie China, das sich schon jetzt Einflusssphären in aller Welt sichert, dass es nicht darum geht, seine Interessen geltend zu machen. Soll man sich im Ernst vor den antiwestlichen, antiamerikanischen Karren spannen lassen. Bloß weil der Linke keinen anderen Lebensinhalt hat, als seine moralische Gunst der “richtigen Seite” zukommen zu lassen. Soviel ich weiß geht es auch Putin um eine multipolare Weltordnung. Das heißt doch, dass Putin ein Machtpol sein will. Also soll man sich wirklich vor den Karren eines alternativen Imperialismus spannen lassen, weil es gegen die westlich Vorherrschaft geht. Ist die “richtige Seite” tatsächlich ein a n d e r e r Imperialismus?

        Sie versuchen nicht den Text in seiner Gänze, seiner Absicht und seinem Bestreben zu erkennen.

        Doch ich denke das ist mir gelungen, sonst hätten sie sich gar nicht zu Wort gemeldet. Ihnen gefällt meine Erkenntnis bloß nicht.

        SIE haben keine Botschaft.

        Bin ich Jesus? Bin ich ein Engel? Wie kommen sie darauf, dass ich eine Botschaft haben müsste. Propheten/Volkstribune haben Botschaften (ans Volk), aber die mögen Sie ja auch nicht. Ich will nur, dass nicht alle so einen Blödsinn von sich geben, weil sie auf der richtigen Seite stehen wollen.

        ICh versuche Zuversicht zu schaffen in den trostlosen heutigen Zeiten. Zuversicht tut not.

        Zuversicht worauf denn? Zuversicht “jegliche Vorherrschaft” zu überwinden. Was ist mit Herrschaft – ist die dann oki doki. Stört sie nur das “vor”.

        Es geht um das Göttliche in uns, unsere Schaffenskraft, unseren Einfallsreichtum als Menschen, unsere Brüderlichkeit, dem Menschen ein Freund zu sein, wie es Brecht ausdrückte.

        Das ist aber religiös. Entweder die aufgezählten Eigenschaften sind göttlich oder es sind “unsere”. Aber dadurch, dass man sich als Mensch selbst auf die Schulter klopft, ändert sich nichts. Ich finde sie sind auch ein kleines bisschen eingebildet. Meinen sie wirklich es bräuchte ihre frohen Botschaften, damit die Menschen wieder an ihre Schaffenskraft, Einfallsreichtum, Brüderlichkeit glauben. Sind sie ein Prophet, die sie doch angeblich nicht mögen? Ohne Rauls keine Schaffenskraft. Rauls der Gott der Schaffenskraft.

        Die Erde ist eine Kugel, auch wenn Ihre Wasserwaage etwas anderes zu belegen scheint.

        Ist das nicht ein bisschen billig mit einer fragwürdigen Analogie zu kommen und das für ein Argument zu halten. Auf der inhaltliche Ebene wollen sie meine Urteile dann wohl nicht kritisieren. Sie sagen bloß, meine Argumente seien ein Schein. Warum? Weil es Scheinbeweise gibt, wie die Wasserwaage, die angeblich die Scheibentheorie beweist. Aber warum sind meine Argumente falsch. Da erwarte ich einfach mehr als: Es gibt auch falsche Beweise auf der Welt.

        Aber was haben Sie den anderen damit gegeben, die mehr wollen, die AUSSICHTEN wollen?

        Wer Aussichten will, soll auf einen Berg steigen. Wer eine andere Gesellschaft will, soll sie machen – verdammt nochmal. So einfach ist das. Ich will niemand mit falschen Aussichten beruhigen. Ich will die Leute beunruhigen und sie von ihren verkehrten eingeschliffen Urteilen abbringen. Anders wird das nämlich nichts mit der anderen Gesellschaft.

        Aber was stellen SIE an die Stelle der zerstörten Aussagen?

        Die ewige Frage nach der Alternative. 1. Zurückweisung: Ist denn die Widerlegung verkehrt, weil die Alternative fehlt? 2. Vielleicht gibt es gar keine Alternative oder die Alternative ist genauso verkehrt. Was spricht dagegen einfach zu lassen, nicht mehr zu tun, was man als falsch erkannt hat. 3. Halten Sie es nicht (wie ich) für eine gigantische Qualität, sein Hirn nicht mit Nonsens zu belasten und es damit frei für Sense zu machen. Das ist doch ne Hoffnung.

        1. Bloß weil der Linke keinen anderen Lebensinhalt hat, als seine moralische Gunst der “richtigen Seite” zukommen zu lassen.

          Ein sehr feiner Satz, der auf ein sehr großes Problem hinweist.

        2. “Die Antwort auf die Frage nach meinem Antrieb lautet in abstrakter Kurzform: Das Feuer der Erkenntnis weitertragen, weil das Elend der Welt zuallererst eine Bewusstseinsfrage ist.”

          So spricht ein Idealist – und Moralist dazu. Die Jünger Jesus werden ähnlich gedacht haben. Der Unterschied von Ihnen zu Herrn Rauls ist lediglich Ihre Besserwisserei. Wo ist der Weg, der aus dem “Elend der Welt” führen könnte? Oder zumindest ein kleiner Ansatzpunkt dahin. Da kommt nichts von Ihnen, da bleibt nur Ihr Mantra auf “Bewusstseinsveränderung”. Sie haben die “richtige” Erkenntnis und müssen nun die Welt missionieren. Was unterscheidet Sie von einer x-beliebigen religiösen Sekte? Doch nur, dass Sie die vermeintlich richtige Erkenntnis haben.

          Was Sie dabei völlig missachten: Eine neue Erkenntnis (oder Weltsicht) wird nur angenommen wenn die materiellen Verhältnisse mit ihrer Herrschaftsform dafür bereit sind – entweder die Herrschaftsform zu festigen oder zu überwinden. Ihre “Erkenntnis” ist jedoch keineswegs neu, sondern ist lediglich ein Teilbereich aus Marxens Analyse des Kapitalismus, den Sie nach Gutdüngen in einer recht statischen Weise interpretieren. Eigentlich haben Sie nicht mehr zu bieten als ein statisches Gedankengebilde von Gut und Böse. Da ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, sondern nur ewige Verdammnis wenn nicht der Krimschen “Erkenntnis” gefolgt wird. Rauls hat zum guten Teil recht mit seiner Kritik an Ihren Beiträgen hier.

          1. “So spricht ein Idealist – und Moralist dazu.”

            Ich habe doch erklärt warum das kein Idealismus ist. Gesellschaftsveränderung ist eine Kollektivleistung, das geht alleine nicht. Deshalb trage ich das Feuer der Erkenntnis bzw. der Kritik in die Welt. Wenn in der Gesellschaft bloß Deppen rumlaufen, die ihr systemimmanentes Interesse, das sie im Kapitalismus entwickelt haben, zum Leitfaden ihres Denkens machen, dann geht eine vernunftgeleitete Gesellschaftsveränderung nicht, weil sie notwendig nur Ideologie/Narrative produzieren, die ihrem bürgerliche Interesse nützen. Solange Menschen ihr Hirn nur dazu benutzen ihr Interesse zu rechtfertigen ist Hopfen und Malz verloren. Daraus kann keine vernünftig organisierte Gesellschaft entstehen. Das ist eine N o t w e n d i g k e i t, keine Meinung und auch keine Ansicht, Glaube erst recht nicht. Interessiertes Denken produziert notwendig falsche Erkenntnis, weil sie den Gegenstand über den nachgedacht wird, nicht gemäß seinen eigenen Eigenschaften, Verhältnissen und Relationen bestimmt, sondern gemäß dem Verhältnis des Interesses z u m Gegenstand. Der Gegenstand hat aber mit dem Verhältnis, das irgendein Subjekt zu ihm einnimmt gar nichts zu schaffen. Das Interesse am Gegenstand sind eben nicht s e i n e Bestimmungen.

            Wenn die Gesellschaftsmitglieder so denken, sind sie verloren, verdammt in alle Ewigkeit. Deshalb erkläre ich, welches Interesse die Leute haben und wenn sie dieses Interesse zur Richtschnur ihres Nachdenkens machen, welche Fehler daraus notwendig entstehen. Nur wenn die Menschen diese falsche Denkgewohnheit ablegen haben sie eine Chance. Das ist “der Weg, der aus dem “Elend der Welt”” führt.

            “Was unterscheidet Sie von einer x-beliebigen religiösen Sekte? Doch nur, dass Sie die vermeintlich richtige Erkenntnis haben.”

            So können sie ohne irgendein Gegenargument sagen zu müssen j e d e Erkenntnis anzweifeln. Einstein war dann wohl auch ein Sektengründer, weil er die vermeintlich richtige Erkenntnis zu haben meinte.

            “Eine neue Erkenntnis (oder Weltsicht) wird nur angenommen wenn die materiellen Verhältnisse mit ihrer Herrschaftsform dafür bereit sind – entweder die Herrschaftsform zu festigen oder zu überwinden.”

            Das ist tautologischer, widersprüchlicher, mystifizierender Käse. Die materiellen Verhältnisse sollen so sein, dass sie eine materielle Interessenlage produzieren, die das Interesse nicht mehr zu Richtschnur des Denkens macht. Wieso sollte ein Interesse sich selbst widersprechen wollen. Wie erkennt man denn, dass die materiellen Verhältnisse bereit sind? Vielleicht dadurch, dass ihnen mein Rat einleuchtet ihr Interesse nicht mehr zur Richtschnur ihres Denkens zu machen. Merken Sie nicht, dass das eine zirkuläre sich selbst erfüllende Prophezeiung ist. Leuchtet sie ein – ja dann waren die Verhältnisse wohl bereit, Leuchtet sie nicht ein – waren die Verhältnisse nicht bereit.

            Eigentlich haben Sie nicht mehr zu bieten als ein statisches Gedankengebilde von Gut und Böse.

            Nein, das ist das was Sie daraus machen wollen, um weiterhin interessierte Urteile fällen zu können und natürlich um mich als Moralist zu diskreditieren.

            Da ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen,

            Für sie ist da wirklich kein Licht. Licht gibt es nur für alle, die ihr Nachdenken über die Welt nicht durch ihr Interesse bestimmen lassen. Für Wissenschaftler (diese Sektengläubigen) eigentlich die Grundvoraussetzung ihres Tuns, deshalb wirklich nichts neues und tatsächlich keine Krimsche Erkenntnis.

            Marx hat das so gesagt: “Bei dem Eingang in die Wissenschaft aber , wie beim Eingang in die Hölle , muss die Forderung gestellt werden : Hier musst Du allen Zweifelmut ertöten , Hier ziemt sich keine Zagheit fürderhin ; aus : Dante : ” Göttliche Komödie ” “

            1. In aller Kürze: Die Idee der “vernunftgeleiteten Gesellschaftsveränderung” mit dem Fortschrittsgedanken entspricht dem herrschenden liberalen Narrativ. Was ich in der Tat für Idealismus halte (der ja auch in den üblichen normativen Wissenschaften des Westens zuhause ist). Man versucht die Gesellschaft an den Idealen der politischen Elite anzupassen. Ideale, die den Interessen des Kapitals entsprechen. Ein Widerspruch von Kapital und Arbeit wird negiert, Sozialpartnerschaft heißt das liberale Mantra.

              In einer Klassengesellschaft spielt sich gesellschaftliche Veränderung entlang sozialer Widersprüche ab. Im innenpolitischen Bereich sehen wir zur Zeit eine Auseinandersetzung zwischen herrschenden liberalen “Demokraten” und Populisten. Der Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit spielt dabei (noch) keine Rolle.

              Im außenpolitischen Bereich sehen wir wie der bisher herrschende Westen in der Welt an Einfluss verliert, er nach und nach profitable Pfründe (vor allem im globalen Süden) verliert, er mit seinem Kapital nicht mehr das Monopol hat. Dieser Effekt dürfte im innenpolitischen Bereich den Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit wieder in den Vordergrund rücken und gesellschaftliche Veränderungen notwendig machen. Diese Notwendigkeit kann man dann vielleicht auch als Vernunft-geleitet bezeichnen, was allerdings nichts mit Moral, Glauben usw. zu tun hat, sondern mit (materiellen) Interessen.

              1. Ideale, die den Interessen des Kapitals entsprechen.

                Das glaubst du doch selbst nicht, dass die Abschaffung des Kapitalismus den Interessen des Kapitals entspricht.

                Ein Widerspruch von Kapital und Arbeit wird negiert, Sozialpartnerschaft heißt das liberale Mantra.

                Bloß, wie kommst du drauf das sei vernünftig. Das ist geleitet vom Interesse des Kapital die Arbeiterklasse weiterhin auszubeuten. Man tut so als sei man Sozialpartner.

                In einer Klassengesellschaft spielt sich gesellschaftliche Veränderung entlang sozialer Widersprüche ab. Im innenpolitischen Bereich sehen wir zur Zeit eine Auseinandersetzung zwischen herrschenden liberalen “Demokraten” und Populisten.

                Du plapperst. Wieso ist die Auseinandersetzung zwischen Populisten und Demokraten ein sozialer Widerspruch? Weil die in der Regierung mehr verdienen als die Opposition?

                Der Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit spielt dabei (noch) keine Rolle.

                Eine Rolle spielt der Widerspruch immer und sei es dadurch, dass die Neoliberalen Klassenkampf von oben machen. Der Widerpruch von Kapital und Arbeit ist nicht in dem Sinne auf der Tagesordnung, dass eine Revolution ansteht. Und das ist der Fall, weil eben alle ihr Interesse ihre Urteile bestimmen lassen. Und das heißt alle produzieren immerzu Ideologie, falsches Wissen, das nur dazu da ist, das eigene Interesse zu rechtfertigen und zu befördern und nicht in der Lage ist korrekte sachliche Urteilen zu fällen.

                Dieser Effekt dürfte im innenpolitischen Bereich den Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit wieder in den Vordergrund rücken und gesellschaftliche Veränderungen notwendig machen.

                Warum? Der Niedergang des Westens hat bloß zur Folge, dass er diese Entwicklung korrigieren will “America first” und zwar mit Gewalt. Das Verheizen Von Reichtum im Krieg und in der Kriegsvorbereitung wird wie immer auf dem Rücken der Lohnabhängigen ausgetragen. Bloß ob sie sich das gefallen lassen, hängt ganz von ihnen ab. Die können auch in den Krieg ziehn oder sie kriegen gleich ein paar Bomben aufs Haupt. Notwendig ist Gesellschaftsveränderung nicht. Das müssen die Menschen schon wollen, anstreben und tun.

      3. Ja, Herr Rauls, ist zwar nervig, machen Sie sich aber keinen Kopf.
        Die wenigsten auch professionellen Kritiker haben je ein eigenes Werk zustande gebracht. Ob in der Literatur, Musik, Malerei, Film, Kunst allgemein.
        Es ist viel einfacher sich über das, was andere erschaffen haben, auszulassen oder zu meckern. Seinen eigenen Hirnschmalz zu bemühen ist dagegen viel schwieriger. Wenn überhaupt möglich.

        1. Multum in Parvo sagt:
          „Die wenigsten auch professionellen Kritiker haben je ein eigenes Werk zustande gebracht. Ob in der Literatur, Musik, Malerei, Film, Kunst allgemein.“

          Die Kammermusik für zwei Violinen, Bratsche, Cello, Kontrabass und Fagott in C-Moll oder Es-Dur?

          F-Moll wäre für religiöse Belange eher geeignet, ich weiß, aber ich würde eher zu C-Moll tendieren. Eine, sagen wir mal, diplomatischere Tonart. Von Es-Dur würde ich eher abraten, charakterlich zu hart. Härter als E-Dur; und E-Dur ist hart, offensiv, ja, fast schon tendenziell aggressiv.

          C-Moll?

          .

        2. Oh Mann. Das ist ja wohl die dümmste Replik auf eine Kritik. Der Kritiker ist kein Künstler, ist ein Kritiker, ist ein Kritiker. – So wird’s wohl sein.

    4. Krim hat Recht.
      Beispielsweise, sind gerade die tierischen Eigenschaften des Menschen das, was den Menschen im Wesen, abseits von jeglicher Moral nämlich immer noch ausmacht.
      Wer das ändern möchte, sollte sich auf die Seite der Transhumanisten stellen, denn die wollen genau das nämlich durch biomechanisch invasive Eingriffe verändern.
      Religionen sind eine Geißel der Menschheit und Rüdiger Rauls möchte Hoffnung bringen…ach wie süß, hat aber nicht einmal Begriffen, wie unser Wirtschaftssystem funktioniert.
      Und ja, ich weiß was getan werden müsste.
      Nämlich, die herrschende Klasse und den Kapitalismus beseitigen.
      Alle großen Firmen und alle staatlichen Organisationsformen abzuwickeln.
      Die Güter der Reichen gleichmäßig zu verteilen und die Menschheit in die Selbstbestimmung “Keine Herren, keine Sklaven” zu führen.

  10. Brüder!

    Wir leben in einer Zeit, in der wir uns immer wieder fragen müssen, was für uns der richtige Weg ist. Auch Bruder Rüdiger fragt in seinen Artikeln nach der „richtigen“ Seite. Was ist die richtige Seite, was ist der richtige Weg, um ein gutes Leben zu führen? Die Antwort darauf finden wir nicht in Gewalt oder Zerrüttung, sondern in der Gnade, Barmherzigkeit und dem Streben nach dem Wohl für alle Menschen, wie Gott (swt) es uns lehrt. Lest Sure 8,61:

    „Und wenn sie sich dem Frieden zuwenden, dann wende dich auch ihm zu.“

    Dieser Vers verdeutlicht, dass der wahre Weg von uns Menschen der Weg des Friedens ist. Und Frieden bedeutet nicht nur, keine Gewalt zu üben, sondern auch aktiv das Wohl aller Menschen zu fördern, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Glauben. Es ist der Weg der Mitmenschlichkeit und der Toleranz, den wir alle beschreiten sollen. So heißt es an anderer Stelle, etwa in Sure 21,107:

    „Und wir haben dich nur als Barmherzigkeit für die Weltenbewohner gesandt.“

    Auch der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) lehrt uns, wie wichtig es ist, für den Frieden zu kämpfen und sich für das Wohlergehen aller einzusetzen. Er sagte (überliefert von Sahih Muslim):

    „Wer von euch sieht, dass etwas Unrechtes geschieht, der soll es mit seiner Hand abwenden. Wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann mit seiner Zunge, und wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann im Herzen – und das ist der schwächste Glauben.“

    Dieser Hadith erinnert uns daran, dass der wahre Glaube nicht nur im Inneren, sondern auch in unserem Handeln sichtbar wird. Lasst uns daher zusammenstehen und für eine bessere Zukunft für uns, unsere Liebsten und alle Mitmenschen streiten. Lasst uns mit unserem Handeln und unseren Worten ein Beispiel für Frieden und Barmherzigkeit geben, damit die Welt eine bessere wird!

    Möge Gott (swt) uns auf dem rechten Weg führen und uns die Kraft geben, gemeinsam für das Wohl aller voranzugehen.

    Friede sei mit euch!

      1. Kannst einfach nicht ab, das Zeug, hmm? Und als der liberale woke Scheisser, der du bist, kommst du natürlich gleich mit GESCHLECHTERGLEICHSTELLUNG um die Ecke. Zwei Minuten vorher noch den Amerikanern Hybris vorgeworfen, dann gleich deren ideologisches Imperialismusprogamm nachgeschwafelt – Musel aufklären. TYPISCH.

  11. “Auch der sowjetische Sozialismus scheiterte mit seiner Vorstellung von der Überwindung der Klassengesellschaft.”

    Zur geschichtlichen Wahrheit gehört aber, dass er ca. 70 Jahre durchgehalten hat. Das, was in dieser Zeit erreicht wurde, als Scheitern abzutun, wäre mir zu dünn. Das Ende des Sowjet-Sozialismus scheint mir ähnlich wie in der DDR mit einem fehlgeschlagenen Generationswechsel unter den Eliten zu tun zu haben. Gorbatschows Perestroika war der Versuch, die jüngere mittlere Funktionärsebene für eine Aufbruchsvision zu gewinnen. Als sie an deren Korruption zu scheitern drohte, legte Gorbatschow mit Glasnost (vorrangig die Mobilisierung der Bevölkerung, um den Funktionären auf die Finger zu sehen) noch einen drauf. In dem Moment verabschiedeten sich die Funktionäre vom Sozialismus und verwandelten sich in Oligarchen. Gut, bisschen grob dargestellt. Jedenfalls: diese Woche gab es mal wieder ein Beispiel dafür, was China draus gelernt hat, nämlich mal wieder ein (auf Bewährung ausgesetztes) Todesurteil gegen einen korrupten Banker.

    “Heute scheint die Zeit gekommen, mit der westlichen Vorherrschaft jegliche Vorherrschaft zu überwinden. Das ist es, worum es derzeit geht, und diesen Prozess zu unterstützen bedeutet, auf der richtigen Seite zu stehen.”

    Ich hoffe, ich deute das richtig:
    Die “richtige Seite” ist nicht so zu verstehen, dass man sich in einem künftigen Krieg auf die Seite der Brics schlagen soll. Die Brics haben diese Vorstellung auch selbst nicht. Das Ziel dieses Prozesses ist ein “neuer Westen” und die Politik der Brics diesbezüglich lässt sich mit dem guten alten Bahrschen “Wandel durch Annäherung” ganz gut beschreiben.

    Überhaupt wirkt vieles auf mich wie ein Rollentausch. Der Wertewesten ist zu einem Wiedergänger des Warschauer Paktes mutiert. Der Umgang des NATO-Hegemons mit seinen Vasallenstaaten hat seinen historischen Vorgänger bspw. im Umgang der SU und ihrer Vasallen mit der CSSR 1968. Heute wissen wir, dass es der Anfang vom Ende ist, wenn Vasallen nur noch mit Zwang bei der Stange gehalten werden können.

    Damit ist dann auch die gegenwärtig bestehende Lücke gut beschrieben: das Fehlen einer überzeugenden und mobilisierenden Idee von einem “neuen Westen” im Westen, wo der Schlaf der utopischen Vernunft ein alles zu verschlingen drohendes Ungeheuer hervorgebracht hat. Ich sehe nur noch allgemeine Lähmung. Wo also wäre die gesellschaftliche Kraft, die das Ungeheuer links liegen lässt und in diesem Sinne nach vorne schaut?

    Eine Antwort könnte lauten, dass diese Kraft länger auf sich warten lässt als der Zusammenbruch, dessen Organisator in Gestalt des Jelzin-Wiedergängers Trump schon auf der Bühne steht.

  12. „Zu sagen, was ist, wie es Rosa Luxemburg einmal als die „revolutionärste Tat“ bezeichnet hat. Es geht darum, die Wirklichkeit der Gegenwart deutlich zu machen, denn aus ihr heraus entsteht die Zukunft, nicht aus den Phantasien irgendwelcher Weissager.“
    Was ist: Die Mehrheit der Menschheit befindet sich in der Geiselhaft einer räuberischen, psychopathischen Klasse, die sich den Zuwachs an Produktivität einheimst, und zwar mit Gewalt. Das läuft schon seit Jahrhunderten so. Die Menschen sind größtenteils von direkter oder strukturell sedimentierter Gewalterfahrung nachhaltig traumatisiert und es braucht viele Generationen in einer halbwegs friedlichen Periode, dieses Trauma allmählich abzubauen. Um dies zu verhindern, werden hin und wieder willkürlich Kriege angezettelt, in den vergangenen Jahrzehnten an der Peripherie des Molochs, bei den in Regression gehaltenen Exkolonisierten. Und jetzt, wo es dort nicht mehr genug zu holen gibt oder der globale Süden sich erfolgreich zu wehren anschickt, schwappt die Gewalt wieder hierher zurück ins „Herz der Bestie“ (Che), um dort die Reste zivilen Fortschritts zunichte zu machen.
    Staunend schauen wir seit über drei Jahrzehnten zu, wie der Sozialstaat geschleift wird, wie der einstigen Systemkonkurrenz geschuldeten sozialen Errungenschaften und Zugeständnisse für die Nichtbesitzenden zurückgefahren werden; lassen uns von einer Ideologie übertriebener Arbeitsehtik verblenden, die gleichzeitig diejenigen seltsamerweise als Leistungsträger vergöttert, die sich dieser durch Besitz zu entziehen in der Lage sind, als wäre „Besitzen“ eine produktive Tätigkeit.
    Es bleibt zu hoffen, dass einmal dereinst eine kritische Masse fähig sein wird, diese Art von „Stockholmsyndrom“ zu überwinden, dass, Friede, Kooperation und Ingeniosität allen Menschen ein Leben in Freude und Wohlstand ermöglicht. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr.

    1. “Die Mehrheit der Menschheit befindet sich in der Geiselhaft einer räuberischen, psychopathischen Klasse, ”
      Määp, (das war der Buzzer). Fehler. Moral. – Es ist viel schlimmer. Die sind keine Psychopathen und Räuber sind sie auch nicht. Was sie machen ist erlaubt und vollkommen legal. So funktioniert die kapitalistische Ökonomie. Die müssen sich die von der Arbeiterklasse produzierte Mehrarbeit in zunehmendem Maß einverleiben, weil sie sonst in der Konkurrenz der Kapitalisten nicht bestehen können.

      Es ist auch nicht das Stockholmsyndrom dafür verantwortlich, dass die Leute mitmachen. Das machen sie weil sie Eigentümer sein wollen, denn das Eigentum ist ihre Einkommensquelle. Sie müssten erst ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass das Eigentum die Kette ist, die sie zu Ausbeutungsmaterial des Kapitals macht.

      1. Das ist eigentlich kein Widerspruch. Auch die größten Despoten agierten zu ihrer Zeit legal. Schließlich ist es das Privileg der Herrschenden die ihnen nützlichen Rechtsauffassung in Gesetzte zu gießen. Das Wesen des Stockholmsyndroms ist die Identifikation des Opfers mit den Motiven des Täters. Die Habenichtse identifizieren sich mit den Interessen der besitzenden Klasse (schließlich winkt der Lottogewinn), in dem Irrtum ihre Habseligkeiten machten sie zugehörig. Die dazu nötige ideologische Zurichtung besorgt die dafür bezahlte Bewusstseinsindustrie in Perfektion, denn Ideologie war und ist nicht anderes als die Rechtfertigung von Ungleichheit.

        1. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man den Grund, der der arbeitenden Menschheit das Leben vermiest, darin sieht dass sie Geiseln von räuberischen Psychopaten sind oder darin, dass die Ökonomie auf rechtlich geschützter Ausbeutung beruht.

          Ich glaube auch nicht, dass die Armen sich mit den Interessen des Kapitals identifizieren.

        2. „… denn Ideologie war und ist nicht anderes als die Rechtfertigung von Ungleichheit.“
          Korrigiere mich:
          …denn Ideologie war und ist nicht anderes als der Versuch der Rechtfertigung von Ungleichheit. Wirklich zu rechtfertigen ist sie natürlich nicht.

          „ Die Habenichtse identifizieren sich mit den Interessen der besitzenden Klasse (schließlich winkt der Lottogewinn), in dem Irrtum ihre Habseligkeiten machten sie zugehörig.“
          Ergänze:
          Das geht sogar mitunter soweit, dass sie im Interesse des Kapitals in den Krieg ziehen, sich zum Opfer oder Mörder Ihresgleichen missbrauchen lassen. Dafür ist im Allgemeinen nur die eingeübte Identifikation mit der ideologischen Konstruktion namens Nation notwendig.

  13. Heute scheint die Zeit gekommen, mit der westlichen Vorherrschaft jegliche Vorherrschaft zu überwinden. Das ist es, worum es derzeit geht, und diesen Prozess zu unterstützen bedeutet, auf der richtigen Seite zu stehen.

    So ist es.
    Die bestehende neokoloniale Weltordnung mit einem Hegemon an der Spitze der Allen Alles diktiert und Alle ausbeutet und sich dabei in einen Tyrannen verwandelt hat, ist einfach ungerecht und rückständig. Der Gipfel des Zynismus dabei ist, dass der Tyrann USA und seine Pudel die sich ihm unterworfen haben, sich ausgerechnet die Demokratie auf die Fahnen geschrieben haben und Tyrannei scheinheilig verurteilen. Dabei stehen sie selbst für eine tyrannische Weltordnung und versuchen Alle zu unterwerfen die sie noch nicht unterworfen haben. Die Menschheit hat es satt und ist reif genug diesen Zustand zu überwinden. Wir erleben einen geopolitischen Aufstand gegen Tyrannei.

    1. Ja klar. Es ist ja soviel besser, wenn nationale original Oligarchen nur die Menschheitsteile ausbeuten, die zum eigenen Machtpol gehören. Glaubt eigentlich irgend jemand, dass nach dem Ende der US-Hegemonie friedliche Zeiten anbrechen oder ist das nur der Auftakt für ein neues Rennen, um die Hegemonie auf der Welt.

      Daher ist es zynisch sich auf irgendeine dieser Seiten zu stellen und sei es die westliche Vorherrschaft zu überwinden. Zu Überwinden ist die Existenz von Staaten die ihre Völker in den Fleischwolf ihrer Kriege schicken.

      “Wir erleben einen geopolitischen Aufstand gegen Tyrannei.” – Genau. Nieder mit der Tyrannei der falschen. Ein Hoch auf die Tyrannei der “richtigen Seite.”

      1. Wer außer USA besteht auf die eigene Exklusivität und legitimiert damit einen Anspruch auf globale Hegemonie?

        Peking, 16. Oktober 2022
        Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas und Staatspräsident der Volksrepublik China, Xi Jinping, erklärte in seinem Bericht zur Eröffnung des 20. Parteitags der KPCh, dass China eine unabhängige, friedliche und eigenständige Außenpolitik verfolgt. China tritt gegen jede Form von Hegemonismus und Machtpolitik auf. China wird keinen Anspruch auf Hegemonie erheben und sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzen, betonte Xi.

        Moskau, 23. August 2023
        Die BRICS-Staaten sprechen sich gegen jegliche Hegemonie und Exklusivität einzelner Staaten aus. Dies erklärte der russische Präsident Wladimir Putin am 23. August auf dem Gipfeltreffen der Vereinigung.

        Moskau, 9. Mai 2023
        Während seiner Rede bei der Siegesparade betonte der russische Präsident Wladimir Putin die Notwendigkeit, eine freie, friedliche und stabile Zukunft zu schaffen. Der Präsident hob hervor, dass jede Ideologie der Überlegenheit, die ihrem Wesen nach verbrecherisch ist, unzulässig sei.
        „Wie die überwältigende Mehrheit der Menschen auf unserem Planeten möchten wir eine friedliche, freie und stabile Zukunft sehen“, sagte Putin.

        Nur USA und deren bereits unterworfene Vasallen verteidigen eine neokoloniale Weltordnung. Sonst Niemand, der Rest der Welt hat die Nase voll davon.

        Zu Überwinden ist die Existenz von Staaten

        Ja klar, eine globale Tyrannei einer Herrenrasse mit einem einzigen Machtzentrum. Davon träumten auch schon Napoleon und Hitler.
        Kriege würde eine solche Welt auch nicht abschaffen. Stattdessen gäbe es einen permanenten Krieg. Gegen “Terroristen”. Also solche würden Alle gelten die das System auch nur in Frage stellten.

        1. Die Geschichte deines Staats ist nichts Anderes als diese Idee über sich bekriegende Städte, die NATION. Sind jetzt die Städte diskriminiert von Russland oder was willst du sagen? Die Menschheit verdient eine Nation, auf dass die Kriege enden mögen. UN war leider kein ernsthafter Versuch.

          1. Ok nehmen wir mal an wir hätten so einen globalen Staat und da hätten jetzt die Islamisten das sagen. Sie würden also das Scharia-Recht einführen, Musik und Tanzen verbieten usw… Schöne Welt nicht?
            Die Islamisten hätten nicht das sagen? Warum nicht und wer hätte dann das sagen und warum ausgerechnet sie?

            1. Warum haben die Islamisten nicht in Russland das sagen? Das war jetzt ein sehr schlechtes Argument, offenbar haben Sie sich aufgeregt. Lassen Sie sich Zeit.

              1. Ich merke ich habe jetzt gerade mit Du und Sie abgewechselt. Also man soll mir das bitte nachsehen, ich selbst habe keine Methodik (oder sie ist mir unbekannt), aber ich erfülle dafür gerne Wünsche.

              2. Wer auch immer, meinetwegen die Scientology, Zeugen Jehowas. Der Punkt ist, wer auch immer das sagen hat, unmöglich könnten sich Alle auf der Welt mit der Gruppe oder der Person, welche mit absoluter Macht ausgestattet ist einverstanden geschweige denn zufrieden sein. Eine Einigung über viele Fragen wie die Fragen der Rechtsprechung und der gemeinsamen Werte ist nur in einer begrenzten Reichweite möglich. Die Menschen in verschiedenen Regionen der Welt sind höchst unterschiedlich und haben unterschiedliche Weltanschauungen und Wertesysteme. In der Regel ist das historisch bedingt. Darüber hinaus ist eine totale Globalisierung unweigerlich mit absoluter Macht verbunden, welche nicht nur mit der akuten Gefahr einer globalen Tyrannei wie sie die Welt noch nicht gesehen hat verbunden ist, sondern um die es ohne jeden Zweifel auch erbittert gekämpft wird. Dieses Utopia wäre ein Alptraum.

                1. Das Meiste, was Sie sagen, gilt für den Nationalstaat: Absolute Macht, Tyrannei wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, erbitterter Kampf. Zwei “rationale” Argumente: Verschiedenheit und Ausdehnung. Aber hier behaupten Sie einfach eine Unmöglichkeit, ich würde dafür jetzt entsprechende Verschiedenheiten und Expansionen in der Entwicklung Russlands nennen, die die Zusammenleger auch nicht aufgehalten hat, wenn ich nicht keine Ahnung hätte von russischer Geschichte. Aber mal was Anderes: Hat Ihnen das Argument, dass das ein Ende der Kriege bedeuten würde, da es nur noch eine zentrale Macht gibt – schon eingeleuchtet? Sie fürchten sich einfach vor der Machtfülle?

                  1. Ich halte das für illusorisch zu denken, dass ein auf globaler Superstaat das Ende der Kriege bedeuten würde. Nur wären sie halt innerhalb eines Superstaats. Als ob es keine innerstaatlichen Konflikte gäbe. Wahrscheinlich wäre es sogar noch schlimmer, da jeder um die Macht in diesem Superstaat kämpfen würde und dieser Staat müsste zwangsläufig eine brutale Tyrannei sein in welcher die machttragende Instanz ihre absolute Macht eben mit absoluten Mitteln verteidigt.

                    1. Das ist ja eigentlich wieder das gleiche Argument. Dann belassen wir es dabei, dass die Nationalstaaten – genau gut gross sind 😉

                    2. Gerade die größeren sind in der Regel auch gar keine Nationalstaaten. Russland z.b. ist eines der multinationalsten Staaten der Welt. Etwa 200 verschiedene Völker haben in Russland ein Zuhause. Alle mit ihren eigenen Kulturen, Sprachen, Religion und Folklore. Multinational nicht im Sinne von eingewandert. Sie haben in ihren Regionen schon immer gelebt. Russland ist daher kein Nationalstaat. In China ist es ähnlich.

                      Nochmal zu deinem Argument mit der Mehrheit. In einem globalen Superstaat gäbe es auch gar keine Mehrheiten, nur Minderheiten. Im globalen Maßstab wären sich diese Minderheiten einfach über gar nichts einig. Es gäbe keinen gemeinsamen verbindenden Nenner. Die Wertesysteme in unterschiedlichen Regionen der Welt sind zu unterschiedlich als, dass man alle in einen Staat stecken könnte. Das scheiterte schon an ganz profanen Fragen wie z.b. LGBTQ? Würden 1,5 Milliarden Muslime nicht akzeptieren. Dafür ist Polygamie unter Muslimen normal und in westlichen Ländern verboten. Wie willst du solche Dinge in einem einzigen globalen Rechtssystem regeln? Die Menschen und Kulturen sind viel zu unterschiedlich. Man könnte es nicht Allen recht machen und es gäbe immer welche die Ausbrechen wöllten. Politische Stabilität wäre nur mit Unterdrückung durchsetzbar, bis hin zu allerlei “Endlösungen”.

                      Ich weiß nicht ob ich in so einer Welt leben wollte. Ich bin daher doch eher für Demokratie auch auf zwischenstaatlicher Ebene. Genau das macht die multipolare Weltordnung aus.

                  2. Generell gilt, um so größer derartige Machtgebilde werden, desto schwieriger wird es, die Interessen einzelner Individuen zu vertreten.
                    I.d.R werden solche Systeme immer autoritär, wenn nicht nicht totalitär.

              3. Warum haben die Islamisten nicht in Russland das sagen?

                In manchen Teilen der Welt haben sie ja das sagen, warum sollte man also diese Möglichkeit auf globaler Ebene ausklammern?

                1. Meine Rede war wenn sie in Russland eine Mehrheit hätten, würden da auch ziemlich schnell alle Kopftuch tragen. So viele Islamisten gibt es nicht xD

                  1. Ich denke die Islamisten scheeren sich nicht um Mehrheiten. Siehe z.b. ISIS. Die wollen ja genau das. Ein globales islamistisches Khaifat. Die Gebiete die sie kontrollieren, da sind ihre Anhänger nie eine Mehrheit gewesen.

                    1. Die Demokraten scheren sich um Mehrheiten und sind in der Mehrheit, würde ich mal sagen. Das heisst für Theokraten: Sorry, aber illegal.

                    2. Das heisst für Theokraten: Sorry, aber illegal.

                      Tja siehst, da haben schon einen Casus Belli und einen Grund für eine Endlösung.

                      Die Demokraten scheren sich um Mehrheiten und sind in der Mehrheit

                      Es scheitert schon an dem wer bestimmt was genau eine Demokratie sei. Jede Tyrannei nennt sich unter dessen Demokratie.

                      Siehe zum Beispiel DDR und BRD. Oder Nord- und Südkorea. Gegenseitiger könnten sie kaum sein, jedoch claimen die jeweils anderen die Demokratie für sich und sprechen es dem anderen ab.
                      Oder wir in Russland meinen wir haben eine viel demokratischere Demokratie als ihr in Deutschland und euch halten wir für einen Vasallenstaat. Und ihr in Deutschland sprecht uns Demokratie komplett ab und haltet uns für eine Diktatur.

                      Es gäbe keine Mehrheiten in einer total globalisierten Welt, nicht einmal bei der Frage was ist Demokratie. Und jede Gruppe die sich für die “wahren Demokraten” halten würde die anderen “wahren Demokraten” bekämpfen und unterdrücken.

        2. Solange die USA noch nicht vollständig abgedankt hat, ist XI Ablehnung von Hegemonie gegen die USA gerichtet. Ob das so bleibt bezweifle ich sehr. Denn er hat ja schon China zur ältesten Zivilisation der Welt erklärt. Das ist schon auch eine Art Exzeptionalismus.

    2. Dein und Rauls Erfindung eines “ES”, um das “es gehe” – vielmehr zu gehen habe!, das ist die Abteilung, auf die es nur kinetische Antworten gibt (dies zum Thema “Friede”) – ist bösartig, weil die Wirk-Lich-Keit zu diesem “ES” ein verdammt exklusives Bedürfnis ist. Es ist das Bedürfnis metropolitärer Staatenlenker, Deutschlands genauso wie Russlands, den USA und China, zum vollendeten Weltmarkt brauche, solle, müsse es eine singuläre politische Ordnung geben.
      Völlig palle, ob diese Ordnung “multipolare Weltordnung”, oder “american exceptionalism”, oder europäisch altbacken “Freiheit und Demokratie” geheißen wird, es ist das Gleiche, wenn auch nicht dasselbe.

      Tatsächlich – und dies ist der kondensierte Irrsinn der letzten Phase des Imperialismus – gibt es seit 1990, seit dem Abschied der SU von der Weltbühne, eine genuine “multipolare Weltordnung”, die im Zer- und Verfall der “Amerikanischen Weltordnung” ihre Realität hatte und hat. Dieser Verfall hat die Freisetzung der Staatenkonkurenz nach dem Entfall der “Systemkonkurrenz” zum Grund, welche den Weltmarkt politisch vollendet hat, wiewohl eine ökonomische und v.a. technische Vollendung noch ausgestanden hat.

      Ich will jetzt nicht von Russland reden.
      Stattdessen China: Das chinesische Bedürfnis nach Entfall des Verfalls der “Amerikanischen Weltordnung”, in Gestalt eines “zum Entfall bringens” seiner geschäftshindernden und geschäftsschädigenden Symptome, ist ein Weltkriegsprogramm.
      Dabei tut es unter’m Strich – d. h. summarisch – überhaupt nix zur Sache, wer diesen Weltkrieg tatsächlich entfesselt, ob China selbst, China mit Unterstützung Russlands, die USA allein, die USA zusammen mit den Briten, die USA zusammen mit Briten und EU-Europa, oder EU-Europa mit den Briten allein (in weiterer Zukunft), es hat stets denselben abstrakt-allgemeinen Grund, der erst entfallen könnte, wenn die Produzenten in den Metropolen die kapitalistischen Herrschaftsquellen und anschließend die Staatswesen zerstören (oder umgekehrt).

      Kapitalismus in der imperialistischen Phase ist = Krieg. Wie er verläuft, hängt einzig davon ab, wer ihn führen will, und wer ihn nicht führen will.
      So lange die Produzenten ihn nicht führen wollen, wird die Zerstörung gegen sie vonstatten gehen, und das heißt, nach allem was man wissen kann, der Planet wird für Säugetiere unbewohnbar werden, zumindest überwiegend.

  14. Mittlerweile sickern auf den Internetseiten von US Denkfabriken die ursprünglichen Pläne der US Geostrategen durch.

    Auf RAND war etwa ein Plan, wie man Russland nach der geostrategischen Niederlage in viele Staaten zerteilt hätte.

    Es wird auch deutlich, dass die Ukraine vom Westen nur als Waffe gegen Russland missbraucht wurde.

    Hätte Putin selbst, nach der Ermordung von 14000 russischen Zivilisten durch ukrainische Banderas und nach der Drohung Atomraketen an die Russische Grenze zu stellen eingegriffen, …. Dann hätten die Rechtsextremen wohl auf Befehl der USA direkt Russland überfallen.

    Ziel von Black Rock und Co, war es immer sich die ukrainischen Bodenschätze zu sichern, die Russischen zu plündern und China zu zerstören. Es sickerte sogar durch, dass sie dieses Land zuerst mit veränderten Viren angreifen wollen, um es dann militärisch zu besiegen.

    Die westlichen Imperien brechen wie das römische Reich. Verrückte tanzen auf den Straßen, Kommandöre schieben nicht existierende Waffen und Armeen von A nach B. Ihre Zentren sind Freudenhäuser in der Dumme mit Napoleonsyndrom ihre Perversionen ausleben.

    Vor Allem Einsatz der westlichen Imperalisten war hoch. Zu hoch und es besteht dadurch heute ernsthaft die Gefahr das uns Saurons Bande, in ihrer Leugnung der Realitäten, einen Atomkrieg zieht.

    Unsere Kultur bricht, sie geht im Wahn ihrer Eliten unter. Schlecht für uns, gut für diese Welt.

  15. Das Geraune von “Gruen” wird immer wirrer und dümmer. Es ist, nicht überraschend beim Anbeter der “Dollares” und andächtigen Lippenleser von NATO- und US-Schranzen, dass sein Vortrag zum orwellianischen “Krieg ist Frieden, Unwissenheit ist Stärke” degeneriert.
    Wenn China als Programm hat “nie nach Hegemonie streben”, ist das für “Gruen” ein “Weltkriegsprogramm”, weil sich die gelben Untermenschen in ihrer “orientalischen Despotie” (O-Ton NG) nicht der “westlichen Zivilisation” beugen.

    1. Sehe ich auch so. Das Forum hier ist voll mit Leuten, die Probleme mit der liberalen Ideologie haben, Theorien von allen Möglichen Seiten aufnehmen und dann meinen mit ihren neuen “Erkenntnissen” hausieren gehen zu müssen. Dabei stehen sie noch mit beiden Beinen voll im herrschenden liberalen Individualismus – den werden sie nicht los, darauf bestehen sie.

  16. Ich denke die Ausführungen im Artikel sind viel zu theoretisch. Wie Peter Frankopan in “Licht aus dem Osten” zeigt, entwickelt sich die Weltgeschichte immer am Prinzip der Macht. Mächtige Reiche entstehen durch Handel, Militär und geschichtliche Gelegenheiten und zerfallen durch ihre Überdehnung. Das Prinzip kann man bei allen Großreichen erkennen. Die gesellschaftlichen Strukturen oder Ideologien spielen hier meines Erachtens nur eine untergeordnete Rolle.
    Derzeit sehen wir, wie die überdehnte USA und ihre Vasallen zerfallen innen wie außen.

  17. Irgendwas ist faul bei diesem Rauls und seiner kognitiven Diskrepanz.

    Was sagt er eigentlich in dem ganzen Artikel? Dass BRICS die (Er-)Lösung der Menschheit von allem Übel sei? Sowas in der Art. Peinlich.

    Es ist ja nichts gegen das humanitäre, weltfremde Gesülze zu sagen. Das ist das Wesen solchen Gesülzes, weswegen es auch insbesondere von Politikern in ihren Sonntagsreden bemüht wird.

    Aber erstens: “Das ist es, worum es derzeit geht, und diesen Prozess zu unterstützen bedeutet , auf der richtigen Seite zu stehen.”. Ach, und wie soll ich und all die anderen hier das machen? Für BRICS demonstrieren oder so? Und was ist, wenn BRICS einen ganz anderen Weg einschlägt als eingebildet oder erhofft?

    Und zweitens: das ganze Gelaber geht völlig an jeder Erkenntnis der Herrschafts- und Machtverhältnisse vorbei. Also ist es sinnlos. Aufmerksamkeitsfehlsteuerung in Reinform! Blühende Desinformation.

    BRICS wird und kommt – oder kommt nicht – mit oder ohne unser Zutun. Wir stehen völlig nebenan. Wir haben keinerlei Einfluss darauf, weder es zu befördern oder zu behindern, noch die Richtung in die das geht dann auch nur minimal zu beeinflussen. Was soll also dieses Sonntagswerbegerede hier für nichts?

    Irgendwas ist faul mit diesem Rauls, seinen Hämorrhoiden und seinen Luxemburg-Connections oder so.

    1. “Dass BRICS die (Er-)Lösung der Menschheit von allem Übel sei? Sowas in der Art.”

      “Sowas in der Art” haben SIE verstanden.

      “…durch rein intellektuelles Gruppengewichse aus…”

      Offensichtlich kennen Sie sich auf dem Gebiet bestens aus. Sollten Sie sich vielleicht etwas mäßigen; schadet dem Intellekt. Hab’ ich mal irgendwo gelesen.

    2. sowas tipselte ich schon vor zwei jahren hier….allein, nun gehts etwas fehl…..
      entsprechender eher: (“geborene”) opportunisten, die versuchen, “irgendne stange zu halten” 😉 …..

  18. Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß die knackwurstige Zurückweisung Rauls von 9:54 bis einschließlich diesem Satz:

    “Und zweitens: das ganze Gelaber geht völlig an jeder Erkenntnis der Herrschafts- und Machtverhältnisse vorbei.”

    völlig rationell ist. Dabei tut es nichts zur Sache, daß eine Knackwurscht nichts weiter als kryptofaschistisches Geraune dagegen zu setzen hat, weil für sie “der Hauptfeind” die Joden, kommunistische, sind und bleiben.

    Ich mache darauf aufmerksam, weil es ein Teil der Phänomenologie ist, die ich im letzten Kommentar wie folgt angegangen bin:

    “Deine (RH) und Rauls Erfindung eines “ES”, um das “es gehe” – vielmehr zu gehen habe!, das ist die Abteilung, auf die es nur kinetische Antworten gibt (dies zum Thema “Friede”) – ist bösartig, weil die Wirk-Lich-Keit zu diesem “ES” ein verdammt exklusives Bedürfnis ist. Es ist das Bedürfnis metropolitärer Staatenlenker (usw.)..”

    Dies “ES” ist wahrlich eine “Büchse der Pandora”, aus der, neben anderem, und anderen Modellen, auch Knackwürschte gekraucht kommen, an einem unendlichen Faden seit fast 150 Jahren.
    Warum geschieht das? Weil die zitierte “Wirk-Lich-Keit” der Staatsmoral, der mit solchem “ES” gleichsam Kurskoordinaten gegeben werden sollen – nicht “werden”! – die der Werke der Staatenlenker ungefähr seit dem Eintritt der Staatswesen in das Halbstarkenstadium der Nationenbildung sind, auf deutschem Territorium also vielleicht in etwa seit der Kanzlerschaft Bismarcks.
    Aus kommunistischer Sicht hat der “Niedergang der Sozialdemokratie” einen Hauptgrund darin, daß deren Führer auf ein solches “ES” in Gestalt einer sich “wissenschaftlich” gebärdenden Geschichtsteleologie auf gar keinen Fall verzichten wollten. Warum wollten sie das nicht? Weil sie damit das Bedürfnis nach einer Heilslehre bedient haben, das ihnen jede Menge Gefolgschaft versprochen und eingebracht hat.

    Die Reaktion Bismarcks bestand bekanntlich im “Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie”, gemeinhin “Sozialistengesetz” genannt, dessen genialer Grundzug darin bestanden hat, die parlamentarische Opposition der Sozialdemokratie zu lenken, statt zu unterbinden, also etwas, das aktuell bezüglich AFD und BSW unterwegs ist, zum Beispiel so:
    https://www.tagesschau.de/inland/verfassungsschutz-warnung-cyberangriffe-bundestagswahl-100.html

    Zu alledem wäre nun noch viel zu schreiben, aber ich habe noch vor, anderes zu schreiben und will mich daher nicht löschen lassen. Daher nur so viel:
    Was Rauls unter dem Zwischentitel “Die Macht des Bewusstseins” schreibt, ist eine karikaturhaft wirkende Wiederholung des sozialdemokratischen Umgangs mit der maßgeblich mit und an der Sozialdemokratie vollzogenen und zelebrierten deutschen Nationenbildung, und in gewissem Umfang ist Rauls das nicht nur bewußt, es ist bezweckt. So gut wie nichts an Krims Kritik seines Textes trifft ihn, den Rauls, deshalb regt er sich so über die “Zerstörung meines Textes” auf und geht nicht auf einen Einzigen der Kritikpunkte ein. Die Fehler, die Krim ankreidet, sind taktische und “strategische” Mittel für Rauls, ich denke, alles was Krim ihm entgegen gehalten hat, könnte Rauls mehr oder minder selbst hersagen.

    Das soll jetzt keine Kritik an Krim sein. Falls es so ist, wie ich sage, “entwertet” das ja nicht Krims Kritik des Textes. Was wahr ist, bleibt wahr.
    Aber es verweist auf gravierende Mängel in Krims Moralkritik und das habe ich im oben zitierte Text immerhin andeuten wollen, indem ich da etwas von “Bösartigkeit” schrieb.
    Was Rauls hier treibt, ist ja gewiß nicht subjektiv bösartig, im Gegenteil, er will ja die subjektive Gutartigkeit seines Bemühens eigens gewürdigt haben.

    Damit langen wir bei dem ollen Goethe an und der Weisheit vom

    “Teil von jener Kraft,
    Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. …
    [dem] Geist, der stets verneint, und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht”
    Die ersichtlich ein elaboriertes Komplement der Volksweisheit darstellt, der “Weg zur Hölle” sei “mit guten Vorsätzen gepflastert”.

    Ein Symptom davon ist, daß Krim und die Kritiker seiner Moralkritik notorisch und beharrlich, ja, mehr oder minder absichtsvoll aneinander vorbei reden. Krim redet nicht von “Moral”, wie seine Kritiker, er / sie will ausschließlich von Moralität reden, das ist der Grund, warum er/ sie das Thema Religion mit “Gesabber” aus dem Weg kickt und den Verteidigern der Religion den “Dawkins” gibt, obwohl er gewiss kein “Dawkin” sein will.

    Ich wiederhole, was wahr ist, bleibt wahr, aber Krims Moralkritik ist ent-setz-lich unzureichend, zumindest in aktuellen Debatten, und ich gedenke, mich ihr bei anderer Gelegenheit anzunehmen, so gut ich kann.

  19. Die Multipolaren und ihre Sirenengesänge sind doch nichts Anderes als die 1950-Amerikaner. Jetzt noch ein Wirtschaftswunder auf den gewonnen Krieg und die nächsten 25 Jahre haben sie schon gegessen punkto Kritik. Leider werde ich das nicht mehr erleben, wenn die langen Gesichter kommen.
    Mal was zum drüber Nachdenken, nein natürlich zum dran Ersticken: Wenn die Multipolaren so viel Besser machen wollen, warum wollen sie dann NICHTS ANDERS machen? Haben wir Vorschläge zum Wirtschafts-System? Zur Reformierung der UN? Zu irgendwas ausser irgendwelchen kapitalismus abwicklungstechnischem Zeug, das denen von den Amis bestritten wird? Gar nichts gibts es, und daran ändern auch satte 133 Punkte in einer Kazan-Abschlusserklärung nichts. Wer seine Sachen geisitig noch beisammen hat, der sollte sehen können: Mehr als ein antiamerikanisches Projekt ist das nicht. Will ich auch gar nicht schlechtreden, aber wer sich davon einer BESSERE WELT erwartet… naja eben halt genauso naiv wie der Amerikaner 1950. Das alles interessiert mich nicht mehr, aber die Gehässigkeiten von ein paar Leuten hier, die sind darauf zurück zu führen, dass sie davon eine Ahnung haben und nicht einfach unbeschränkt GLAUBEN, sie sehen ihre HOFFNUNG angegriffen von einem Thomas Gruen.

    1. Sie haben es offensichtlich noch nicht mitbekommen: Es geht nicht um eine “BESSERE WELT”, sondern es geht aktuell um den Erhalt unserer Welt. Die wird nämlich bedroht. Und zwar nicht von den “Multipolaren”, sondern von denen, die nie genug kriegen können und deshalb meinen die Welt beherrschen zu müssen.

      Und wenn Sie meinen: “Das alles interessiert mich nicht mehr”. Warum verbreiten Sie denn hier Ihren nihilistischen “Quark”?

      1. Ich glaube Sie brauchen noch einen Nachtisch: Was war denn VOR der unipolaren Weltordnung? Was war denn der grosse Reiz dieser Unipolarität? Cowboy-Hüte?

    2. Sofern es mich was angeht, ist hier, wie schon im Falle des Aquavit, ein moralisches Mißverständnis unterwegs.

      Ich hatte geschrieben, das “Ees”, um das es gehen solle, sei in seiner Substanz ein “verdammt exklusives Bedürfnis metropolitärer Staatenlenker, zum vollendeten Weltmarkt brauche, solle, müsse es eine singuläre politische Ordnung geben.”
      Ich hatte “Bedürfnis” gefettet. Nochmal:

      B-E-D-Ü-R-F-N-N-I-S

      Bedürfnis ist nicht “Absicht” oder “Absichten”. Als “Bedürfnis” war vielmehr – ein wenig ausführlicher – die Ebene charakterisiert, der Schulhof, wenn ihr wollt, auf dem die Kontrahenten aneinander geraten. Feindschaft unterstellt etwas, das den Kontrahenten gemein ist, vere?

      An Zero Fox sozialpsychologischer Diagnose, “sie sehen ihre HOFFNUNG angegriffen von einem Thomas Gruen”, ist gewiß was ‘dran, aber es ist, was mich betrifft, ein Gegenstandswechsel, und insofern ist es folgerichtig, daß Garno ihm den um die Ohren haut mit “Es geht nicht um eine “BESSERE WELT”, sondern es geht aktuell um den Erhalt unserer Welt., was das “Ees” wieder in seinen Stand setzt, doch diesmal mit einer rhetorisch unterschobenen “gemeinsamen Ebene”, die Zero just explizit verlassen hatte.
      “Unsere Welt”.
      Und Zero läßt sich davon in seiner Replik leider einwickeln. Es ist “seine Welt” so wenig wie meine oder Garnos. Es ist eine fiktive Welt, die Garno da zu “seiner” erklärt, es gibt sie nur in moralischen Köpfen, wo sie schlichtweg unzerstörbar ist bzw. sind weil, wie Krim ganz weit oben völlig korrekt hinsagt, sie einzig im Verhältnis zu den menschlichen Tieren bestimmt ist, die sie gewöhnlich physisch verlassen, indem sie zu Asche verbrannt, oder von Würmern in Gartenerde gewandelt werden. Diese “unsere Welt” gehört dem pluralisierten Himmel an, von dem ich janz weit oben schrieb und ein starkes geistesgeschichtliches Indiz dafür ist darin zu finden, daß die Denkfigur “unsere Welt” die singulär übergeordnete Errungenschaft des reformierten Christentums gegenüber dem Katholizismus ist. (Und gegenüber den Orthodoxen sicherlich auch, aber die kenne ich nicht)

      Die wird nämlich bedroht

      Nope. Nicht die physische “Welt” wird bedroht, sondern die Zufriedenheit der zu Insassen von Staatswesen zugerichteten Individuen mit ihrem Dasein auf ihr, die ihnen gewalttätig aufgenötigt wird (weil dies das individuelle Ziel des “Sich Fügens” ist), und die sie in dies “UNSER” grundsätzlich nicht anders kleiden, als der Christ mit der Formel “UNSER Vater, Herr im Himmel”.

      PS.: Den abstrakte Begriff der Moral – in Unterschied zu “Moralität” – habe ich damit schon umrissen: Es handelt sich um internalisierte Herrschaftsgewalt.

  20. Ja, man sollte die Kirche im Dorf lassen und keine schlagartige Auflösung aller Widersprüche und die Rückkehr in’s Paradies erwarten. Einen großen und mE entscheidenden Unterschied gibt es jedoch zwischen dem aktuellen westlichen Modell und dem der ‘Multipolaren’, und das ist die Achtung jeder autochtonen Kultur. Wollte der Westen alles in einheitlicher liberaler Kapitalismus-Demokratur-Soße ersäufen, ergäbe sich aus dem multipolaren Ansatz wieder die Möglichkeit, zu experimentieren, auszuprobieren, Altes und Neues zu evaluieren und neu zu kombinieren. So er denn durchgehalten wird, versteht sich. Das aber würde wenigstens die Voraussetzung dafür schaffen, überhaupt etwas anders machen zu können.

    In unserer festgefahrenen Situation ein Unterschied um’s Ganze.

    1. Ich weiss ja nicht was sie Putin und Xi’s Verlautbarungen entnehmen, wenn das keine “liberale Kapitalismus-Demokratur-Sosse” ist. Der völkische Denken ist bei denen nicht so verpönt, das stimmt, die hatten auch keinen Hitler… das schätzt hier mancher liberale Demokrat der Marke AFD.

  21. Meine Güte, geht es hier giftig zu. Kann man das auch ein bisschen weniger abstrakt diskutieren? Was die künftigen Prioritäten des Hegemons angeht, da finde ich die Beobachtung von Yotam Givoli interessant, der meint, dass Trump und seine Leute eine Art Saint-Simonisten seien:

    https://makroskop.eu/41-2024/die-unbewussten-schuler-saint-simons/

    Dass unter Trump der Kampf für einen Stakeholder- und gegen den Shareholder-Kapitalismus beginnen dürfte, ist eine wichtige Nachricht, weil ersterer mit den Brics etc. etwas kompatibler sein dürfte, und tendenziell friedfertiger, auch wenn die Signale dahingehend sehr widersprüchlich sind.

    1. Genau so hätten wir es gern: Ungeheuerlichkeiten, Kriege, Ungerechtigkeit, Bedrückung, Unmenschlichkeit und Perversion … schön friedlich und nett miteinander diskutieren … und damit auch alles schön so belassen wie es ist

  22. ” … ist also erkennbar, dass der Mensch trotz aller Rückschritte wie dem Faschismus auf dem Weg ist in eine Zukunft, die sein Leben reicher und freier macht.”

    Hmm? Tatsächlich??
    Ist er das wirklich??
    Und was bedeutet schon “reicher”? Reich an was?

    Und freier???
    Gerade heute ist doch aller Orten erkennbar, wie der moderne Mensch fortwährend Freiheitsgrade verliert und in immer stärkerem Maße als ein entfremdetes kleines Rädchen im Getriebe von mehr oder weniger sozialistisch anmutenden Maschinenstaaten zu existieren hat.
    Nun soll es sogar schon den Rauchern an die Freiheit gehen.

    Bei dem folgenden Satz – der an den Buchtiel von Yuval Noah Harari erinnert – erschreckt mich das distanzlos-unkritische Einverständnis des Autors:

    “Der Mensch ist auf dem Weg, jener Gott zu werden, von dem er über Jahrtausende dachte, dass er über sein Schicksal bestimmte.”

    Der Satz ist auch deshalb falsch, weil das christliche Verständnis von Gott mit Sicherheit ein anderes war als nur das von einer Schicksalsmacht und vom “Macher”.
    Für mich grenzt der Satz an größenwahnsinnige Hybris.

    1. Tatsächlich war sogar im angeblich “Dunklen Mittelalter” jeder Mensch freier als heutige Menschen, wenn er nicht gerade in nächster Nähe zu einem der Zentren der Macht gelebt hat oder von dieser Macht profitieren wollte. Das Denkkorsett, das man uns heute anzieht ist enger und beschränkter und düsterer als jede religiöse Zumutung und jeder Aberglaube früherer Zeiten. Von aufgebauschten Einzelschicksalen mal abgesehen.

      Man muss den Menschen heute die Lüge vom “Fortschritt”, dem “Wohlstand”, der “Freiheit” erzählen und mit wissenschaftlichen Methoden der Manipulation eintrichtern und einbläuen damit sie nicht spüren, was für ein erbärmliches, armseliges, abhängiges, unterdrücktes, reduziertes, eingepferchtes, WÜRDELOSES Leben sie in Wahrheit führen.

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