Die Rentner sind immer zu teuer! – egal wie billig sie sind…

Rentner
Bild: geralt/pixaby.com/pixabay Lizenz

Wer würde eine solche Umfrage bezahlen: „Sind Sie dafür, dass die Renten bis 2040 um 6% statt 4% gesenkt werden?“ Denn darum geht der Streit zwischen Junger Union & Co und der schwarz-roten Regierung. Die Einigkeit der Streitenden hinter dem medialen Getöse besteht darin: Die Renten müssen unbedingt weiter gekürzt werden. Die Ergebnisse derartiger Umfragen sind bis jetzt eindeutig (siehe hier). Deshalb werden sie tunlichst vermieden.

Bereits seit sechs Jahren gehen die „Babyboomer“ in Rente. Mehrbelastung bei den Kosten? Null! Und das bleibt auch bis 2028 so! Die seit 2019 geltende „Haltelinie“ beim Rentenniveau von 48% hat bis jetzt staatliche Zusatzbeträge erfordert von?  Null! Und auch das bleibt bis 2028 so! Berichterstattung über diesen Sachverhalt in den Medien? Null Komma Null! Stattdessen wird in Presse, Funk und Fernsehen seit mittlerweile Wochen intensiv hierüber berichtet:

18 Junge Unionsabgeordnete wagen den Aufstand gegen den Chef. Kanzler Merz wird ultimativ aufgefordert, das Rentenpaket, vor allem die darin enthaltene Haltelinie von 48%, zurückzunehmen. Die Koalitionsmehrheit besteht aus 12 Abgeordneten, ohne ihre 18 Stimmen würden sie die Koalition bei der Rente zum Scheitern bringen. Die „Junge Gruppe“, wie sie sich selbst nennt,  wird von Medien zu mutigen Rebellen hochgelobt. Auch die letzten Hinterbankler von ihnen werden in Zeitungen zu Helden erkoren. Denn sie stemmen sich gegen das unverantwortliche Rentenpaket der Bundesregierung. Unverantwortlich, weil es nicht finanzierbar und vor allem die Jungen ausbeutend sei.

Die Unterstützung der jungen Helden ist nicht nur medial nahezu einzigartig. Etliche Unionsabgeordnete springen ihnen bei, Ministerpräsident Daniel Günther findet deren Argumente vernünftig, Regierungsmitglied Reiche unterstützt ihre Kritik (und rudert zurück), Regierungsmitglied Prien ist für die Verschiebung des Gesetzes (und rudert zurück), Michael Hüther vom neoliberalen arbeitgeberfinanzierten Institut für Wirtschaftsforschung (IW) und Marcel Fratzscher vom neokeynsianischen Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) loben in seltener Einmütigkeit den Widerstand der Jungen und ganze 32 Wirtschaftsverbände, von denen die BILD-Zeitung weiß, dass sie für 20 Millionen Beschäftigte stehen, fordern unisono den Stopp des Gesetzespakets. Und der seit 25 Jahren bei Rentenkürzungen führende Bert Rürup ist voll des Lobes für die Junge Garde der Konterreform.

Die BILD-Zeitung bringt die passende Schlagzeile:

„Kosten steigen immer mehr: Renten-Drama! Wer soll das alles noch bezahlen?“ (BILD, 12.11.25)

Die „Kosten steigen immer mehr“?

Tatsächlich sind die Kosten dramatisch gesunken. Der Vorsitzende der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Alexander Gunkel kündigte letzte Woche an, dass im Jahr 2028 der Rentenversicherungsbeitrag das erste Mal seit 2007 wieder erhöht werden müsste. Das ist stark untertrieben. Denn die Beiträge sind seit dann 22 Jahren nicht nur nicht gestiegen, sie sind von 19,9% im Jahr 2007 auf 18,6% im Jahr 2018 gesunken. Da verharren sie bis 2028. Die 1,3% weniger Beiträge machen eine Entlastung der Renten-Kosten von 6,5% aus.

Wer wird mit dieser Kostensenkung finanziert? Die bittere Antwort: Es müssen damit 1,2 Millionen Rentner mehr unterhalten werden. Die Anzahl der Rentnerinnen und Rentner stieg von 20,2 Millionen im Jahr 2007 auf 21,4 Millionen im Jahr 2024. Das ist ein Mehr von 6%.

Die Wahrheit ist also: Die Kosten sind immer mehr gesunken (um 6,5%), obwohl die Anzahl der Rentner immer mehr gestiegen ist (um 6%). Im Jahr 2028 sollen die Beiträge auf voraussichtlich 19,8% hoch „explodieren“ (BILD). Dann sind allerdings etwa 22 Millionen Rentner, also 10% mehr gegenüber 2007, zu versorgen. Zugespitzt kann man also behaupten: „Nie waren Rentner so billig wie heute“, das bleibt auch nach der Beitragserhöhung 2028 so.

„Wer soll das alles noch bezahlen?“

Prototypisch die Junge Unionlerin Ronja Kemmer (36) zur BILD: „Die Rechnung ist simpel: weniger Beitragszahler bei gleichbleibendem Rentenniveau bedeutet zukünftig höhere Beiträge für alle. Das ist nicht generationengerecht und kann auch nicht durch dauernd steigende Steuerzuschüsse in die Rente ausgeglichen werden… Es braucht eine große Reform, … die Eigenverantwortung stärkt und auch dafür sorgt, dass die jüngere Generation von ihrer Arbeit leben kann und nicht in Zukunft in der Altersarmut landet.“

So simpel wie die Rechnung, so simpel sind die geschichtlichen Erfahrungen. Seit Einführung der Rentenversicherung vor 135 Jahren ist die Anzahl der Rentner gegenüber den Beitragszahlern ständig gestiegen. Die Beiträge wurden um über das 10fache erhöht (von 1,7% auf maximal 20,3% im Jahr 1998). Dabei wuchs der Lebensstandard für Arbeitende und für Ruheständler in einem historisch noch die dagewesenen Maß.

Dass die Jungen angeblich überlastet werden, entdeckte man trotz dieser positiven Erfahrungen vor etwa 35 Jahren. Seitdem ist die Erzählung in der Welt: Es ist notwendig, dass weniger für die gesetzliche Rente ausgegeben wird und mehr privat vorgesorgt wird. In die Welt gesetzt wurden diese Behauptungen von Finanzkonzernen und Arbeitgeberverbänden. Sie sind krasse Verdrehungen der Wirklichkeit. Wer geringen Lohn erhält, kann nicht sparen. Eine Absenkung des Rentenniveaus wird die Altersarmut im Land weiter beschleunigen. Menschen, die in der Lage sind, für die private Rente Lohnanteile abzugeben, zahlen doppelt. Sie zahlen die Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung und zusätzlich mindestens 4% (das wegen Schleichwerbung verurteilte Online-Portal „Finanztip“ empfiehlt 15% und mehr!) ihres Einkommens für Privatvorsorge. Was da eine Entlastung sein soll, wissen wohl nicht einmal die Götter. Sicher ist nur die Unsicherheit, was in drei, vier oder fünf Jahrzehnten an Rente rauskommt.

Die behaupteten „ständig steigenden Steuerzuschüsse“ sind auch so eine der üblichen Halblügen. Der Anteil der Bundesmittel für Renten am Gesamthaushalt sind seit 20 Jahren ständig gesunken, von 31,0% im Jahr 2004 auf 24,8% im Jahr 2024. Das wird auch daran deutlich, dass die Bundesregierungen sich ständig weigern, die nicht beitragsgedeckten (versicherungsfremden) Leistungen vollständig zu finanzieren. Die Unterdeckung betrug hier allein im Jahr 2023 unglaubliche 40 Milliarden Euro.

Das „Renten-Drama!“

ist ein Drama der demokratischen Verhältnisse in Deutschland. Wenn faktenfrei und wahrheitswidrig die Interessen von fast einem Viertel der Bevölkerung in den Dreck geschrieben werden können und die wahren Verhältnisse in der Berichterstattung nicht mehr vorkommen, ist das keine Bagatelle. Tiefpunkte sind dabei, wenn junge Politiker, die mit den wahren Lebensbedingungen ihrer Wähler nichts mehr am Hut haben (Generation Kreißsaal-Hörsaal-Plenarsaal), zu Interessenvertretern der „Jungen“ hochgelabelt werden.

Die ganze mediale Debatte findet unter Ausschluss der Betroffenen statt. Höchst bezahlte „Experten“, die mit horrenden Schmiergeldern (für „Beratung“, „Untersuchungen“ oder Vorträge) oder mit üppigsten Beamtengehältern honoriert werden, bestimmen Nachrichten, Talk-Runden und Zeitungsseiten. Im Fadenkreuz stehen immer die Rentnerinnen und Rentner. Beamte, Politiker, gutverdienende Selbständige, hochbezahlte Berufsstände, kommen erst gar nicht vor. Die Presse-Freiheit wird zur Freiheit der Mächtigen, ihre Meinung – besser gesagt: ihre Interessen – durchzusetzen.

Politiker, die sich dem widersetzen, werden ins Abseits gekickt. Parteidisziplin, Mediengewogenheit, seilschaftsabhängige Listenplätze zu Wahlen und „Anschlussverwendungen“ tun das Ihrige.

Eine Lösung des „Dramas“ ist nur vorstellbar, wenn so grundlegende Fragen wie die Altenversorgung in direkten Volksabstimmungen entschieden werden. Dazu sind gründliche gesellschaftliche Debatten mit soliden Informationen erforderlich. Die Schweiz machte es vor. Große Mehrheiten bestimmten im März 2024 dort: Zahlung einer 13. Monatsrente und keine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67!

Ein ganz bescheidener Anfang auf den Weg dahin könnte ja sein, dass Gewerkschaften oder Sozialverbände die Eingangs gestellte Frage (6% oder 4% Rentensenkung) zur Finanzierung einer Umfrage mit einem „wir“ beantworten.

Fakten, die keine Rolle spielen, weil sie die Faktenfreiheit stören

Faktenfreiheit sieht zum Beispiel so aus:

„Es ist allgemeiner Konsens, dass das gesetzliche Rentensystem an seine Grenzen kommt. Es ist müßig, hier die gewaltige Zahl der Babyboomer zu erwähnen, die bald in Rente gehen werden, was das System noch weiter ins Wanken bringen wird. Die Rente ist sicher, aber für viele wird sie in Zukunft nicht mehr reichen. Diese Wahrheit sollte die Bundesregierung aussprechen. Mündige Bürgerinnen und Bürger vertragen das.“ (Handelsblatt 19.11.2025)

Man beachte die Wertungen „allgemeiner Konsens“, „müßig … zu erwähnen“, „mündige … vertragen das“ – womit ja auch behauptet wird, dass diejenigen, die das nicht vertragen/akzeptieren, unmündig sind.

Die Faktenlage sieht dagegen so:

Was werden „mündige“ Bürger dazu sagen, wenn ihnen statt hohler, aber bedrohlicher, Phrasen, folgende Fakten präsentiert würden:

(Quelle: 15. Bevölkerungsvorausberechnung, 2022; Variante 2 (moderate Größen); eigene Grafik)

Wie bereits erwähnt gehen die „Babyboomer“ schon seit sechs Jahre in Rente und nicht wie immer behauptet „bald“ oder „demnächst“. Die Zunahme der geburtenstarken Jahrgänge erreicht in vier Jahren (2029) ihren Höhepunkt und danach sinkt die Zahl schnell wieder ab und hat in den folgenden acht Jahren (bis 2037) den Stand von 2019 erreicht. Es ist „müßig“ über diese realen Zahlen zu reden? Die Fakten zeigen, das „Problem“ ist temporär und durchaus im Rahmen der Umlagefinanzierung beherrschbar. Das wird seit etlichen Jahren von der Deutschen Rentenversicherung erklärt und mit sehr validen Daten belegt (*).

Wie hoch wären denn nun die „nicht finanzierbaren“ Kosten, über die zu sprechen nach „allgemeinem Konsens“ ja „müßig“ ist? Ich hatte das in einem Artikel im Februar 2023 kritisiert und die beherrschbaren Kosten vorgerechnet („Hallo Journalisten, lebt ihr noch?“). Ein Jahr später, mit dem Gesetzentwurf zum Rentenpaket II, rechnete das Sozialministerium das dann auch offiziell vor: Würde das Rentenniveau bis 2040 auf 48% (netto vor Steuern) gehalten, würde das 39,6 Milliarden Euro mehr kosten gegenüber dem geltenden Recht. Diese Mehrkosten sollten dann ausschließlich über eine Beitragssatzerhöhung um 2 Prozentpunkte erfolgen (**).

Alternative Finanzierungswege wurden nicht in Erwägung gezogen und auch nicht öffentlich diskutiert. Auch die Reduzierung der Bundesmittel für die DRV in den vergangenen Jahren wurde von den jetzt auf Anregung der Jungen Union in Wallung geratenen Medien verschwiegen:

Was macht man bei einem Menschen, dem man den Schlund zudrückt und der nach mehr Luft zum Atmen ruft? Man drückt stärker zu! Kriminell? Die Scholz- und Merz-Regierungen finden das nicht, denn sie machten/machen genau das mit der Rentenversicherung. Die Arbeitsministerin Andrea Nahles hatte 2017 noch angekündigt, die DRV solle Ende der 2020er Jahre einen steuerfinanzierten Boomer-Zuschuss erhalten. Die Ampelregierung machte genau das Gegenteil: Die Bundesmittel für die DRV werden in mehreren Schritten bis 2027 um 9 Milliarden Euro gekürzt (siehe hier). Daran will die gegenwärtige Regierung auch nichts ändern.

Auch die Tatsache, dass die Bundesregierung der Rentenversicherung gigantische Beträge für die Bezahlung nicht beitragsgedeckter (versicherungsfremder) Leistungen, vorenthält, wird bestenfalls als Randnotiz präsentiert (siehe hier). Man kann das als staatliche Zechprellerei bezeichnen. Die von der DRV vorgerechnete Summe betrug allein im Jahr 2023 unglaubliche 40 Milliarden Euro. Würde der Staat endlich diese Fehlbeträge ausgleichen, wäre die Haltelinie von 48% vollständig finanziert. Es bliebe noch einiges, z.B. für Rentenerhöhungen, übrig, weil die Mehrkosten der Haltelinie ja erst im Jahr 2039/2040 den maximalen Betrag ausmachen.

Von all diesen Fakten keine Silbe in den Mainstreammedien. Stattdessen wird die umlagefinanzierte Rente als unzuverlässig und unbezahlbar dargestellt, bei gleichzeitigem Verschweigen, dass die Privatisierungsstrategie der vergangenen 25 Jahre (Riesterrenten; Betriebsrenten auf Basis von Entgeltumwandlung) krachend gescheitert ist. Im Gegenteil wird das viel stärkere Abführen von Lohnanteilen an Versicherungen und Finanzkonzerne als das Allheilmittel propagiert. Getreu der Therapie: Wenn das Medikament die Krankheit verschlimmert, muss man die Dosis erhöhen…

Beitragen kann dieser Kurs zur Finanzierung der Renten in den nächsten 30 bis 40 Jahre gar nichts. Das Ganze wird zu einem weiteren Absenken des Rentenniveaus führen. Dem Wirtschaftskreislauf wird in riesigem Umfang Konsumnachfrage entzogen und damit werden Konjukturkrisen provoziert. Als einziger Zweck dieses desaströsen Kurses bleibt, die Profitinteressen der Finanzkonzerne zu bedienen. Das gilt es zu verschleiern und dafür, davon muss man ausgehen, werden erhebliche Mittel eingesetzt, um die öffentliche Meinung zu manipulieren.

 

(*) zum Beispiel im Mai 2023 veröffentlichte die DRV eine Untersuchung, die aus den Erfahrungen seit 1957 erklärte: „Die Demographische Belastung steigt… aber weniger als in der Vergangenheit!“ Darin wird ausgeführt:

„Es ist allerdings nicht so, dass mit dem Renteneintritt der Babyboomer ein Belastungsanstieg einhergeht, wie ihn unsere Gesellschaft noch nie erlebt hat. Der bis 2040 zu erwartende Anstieg der demographischen Belastung ist nach der aktuellen Vorausberechnung keineswegs beispiellos.

Im Gegenteil: In der Vergangenheit hat die Bundesrepublik Deutschland bereits mehrfach vergleichbare Phasen erlebt – teilweise hat sich die demographische Belastung innerhalb von zwei Jahrzehnten sogar noch stärker erhöht als das für die Zeit von 2020 bis 2040 zu erwarten ist. So ist der Altenquotient z. B. in der Zeit zwischen 1990 und 2010 von 22,9 (Schreibfehler, muss lauten 23,9) auf 33,8 gestiegen – also um 9,9 oder mehr als 40 %! Und auch in den 20-Jahres-Zeiträumen zwischen 1995 und 2015 oder 1960 und 1980 war der Anstieg ähnlich hoch oder sogar höher als das, was nach der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung für die Zeit von 2020 bis 2040 zu erwarten ist.“ (Reinhold Thiede, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei der DRV)

(**) Gesetzentwurf „Gesetz zur Stabilisierung des Rentenniveaus …“ – Seiten 3 und 4

Reiner Heyse

Reiner Heyse, Nachrichteningenieur, war langjähriges Tarifkommissionsmitglied in der IG Metall und Betriebsrat in einem mittelgroßen Industriebetrieb in Kiel. Aktuell ist er einer der Sprecher der Initiative „RentenZukunft“ (vorher „Seniorenaufstand“) und Mitherausgeber der Blogs seniorenaufstand.de und Renten-zukunft.de
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58 Kommentare

  1. DAS sind unsere Werte !

    du gehst dein Leben lang schuften, du funtkionierst, du hälst dich an die Regeln, DU hälst dich an deine Seite der Absprache: Lebensleistung heute->Sicherheit im Alter. – das dieses System die Menschen von hinten bis vorne veräppelt und als Human-Resource betrachtet, war mir schon vor 20 Jahren klar. dieses kranke Systrm hat nur Tot, Kannibalismus und endloses Siechtum anzubieten. Kaupttalismus halt.

    1. Was haben Sie denn getan für ihre Altersvorsorge?

      Beiträge zu zahlen ist ja nur der eine Teil des „Generationenvertrages“: Das ist das, was Sie für Ihre „Alten“ tun.

      Haben Sie mindestens zwei Kinder in die Welt gesetzt und zu produktiven Beitragszahlern erzogen, also keine Beamten oder Formularausfüller oder Soziologen, sondern Angestellte, die etwas tun, was Sie zum Leben im Alter brauchen? Das wäre Ihre Verpflichtung aus dem „Generationenvertrag“.

      Aber selbst wenn: Es ist kein individueller „Vertrag“. Wenn Ihre Altersgenossen nicht mitmachen, funktioniert es nicht mehr. Und das ist leider der Fall.

        1. Ja gut – wir können natürlich die Mindest-Beitragsdauer auch einfach von 5 auf 15 Jahre erhöhen, bevor jemand Ansprüche hat, dann stehen wir statistisch auch besser da als Österreich …

          1. Du ausgemachtes Dummchen! Welche Ansprüche hast du hüben wie drüben nach 5 bzw. 15 Jahren, welche ohne Sozialleistungen zum überleben ausreichen würden?

  2. Die Argumentation lautet also „bis jetzt ist alles gutgegangen“ … was nichts damit zu tun hat, dass das Rentenniveau bereits unter Schröder massiv gesenkt wurde, dass man Steuern auf Beiträge auf „später“ verschoben hat, dass immer mehr Rentner Flaschen sammeln und Tafeln besuchen … läuft!

    Die Boomer sind kein Problem, schließlich gehen die schon seit sechs Jahren in Rente und dann gibt es nur für ein paar Jahre einen Peak. Danach sind sie keine Belastung mehr für das System … ach nee.

    Aber zum Glück haben sie fleißig Punkte gesammelt, weil sie nicht so viel Zeit mit Kindern verschwendet haben. Dass deshalb unten weniger nachrückt, als oben bei den Beitragszahlern wegbricht … egal, bis jetzt ist doch alles gutgegangen.

    Nicht fehlen darf der Hinweis auf die Profiteure eines kapitalgedeckten Rentensystems. Als ob die Probleme mit dem Umlageverfahren verschwinden würden, wenn man nur den passenden Strohmann angreift …

    Man könnte natürlich auch mal über den Tellerrand blicken. Die Jüngeren müssen nämlich nicht nur die Renten der Alten finanzieren, sondern auch Krankenversorgung, Pflege, Schuldendienst und alles andere, was seit Jahrzehnten auf „später“ verschoben wurde.

    Und „finanzieren“ ist hier nur der Verrechnungsmechanismus: Um Pflege, Handwerker und alles andere zu bezahlen, was die gesamte Bevölkerung braucht, müssen auch Pfleger, Handwerker und alles andere da sein, die man bezahlen kann. In ein paar Jahren diskutieren wir nicht mehr über Geld und Rentenniveau, sondern wen wir verelenden lassen.

    Zum Diskutieren werden wir genug Leute ausgebildet haben.

    1. @Heribert Wannsieder

      Für diese Nachplapperei der deutschen Mainstream Narrative hier Ihr 🐻🐏

      … es sind ja nicht nur die Panzer und Haubitzen in Form von süssen Kuscheltieren für die Kinder zum knuddeln und liebhaben, welche ungeniert in Geschäften feilgeboten werden, sondern eben auch die Pendants, welche wir unserem Schauspieler am liebsten unlimited unter den Weihnachtsbaum zu legen gedenken und die milden Gaben für bei uns heimisch gewordene und liebgewonnene Ukrainer in zweistelliger Milliardenhöhe jährlich!

    2. Wer nicht rechnen kann, muss faseln, so wie Sie und die CDU-„Jungen“.
      Den Artikel zu lesen und zu verstehen, ist offenbar zu viel verlangt. Argumente? Null.

    3. Direkt angesprochen fühle ich mich als Boomer von Ihrer Kritik nicht, da wir beide auch 2 Kinder in die Welt gesetzt haben, die wiederum Kinder erzeugt haben. Aber das geht trotzdem an ihren Aussagen vorbei, denn wer sorgt denn dafür, dass immer weniger Kinder geboren werden? Wir hatten noch Hoffnung auf eine Zukunft und waren der Meinung, der Staat könne uns die bieten, da er ja als Einziger in der Lage ist, regulierend einzugreifen. Pustekuchen, der Staat reguliert nur noch seine Kriegs- und nach hinten losgehende Umweltagenda, für den Rest gilt: „friss, Hund, oder stirb“, wir machen eh alles anders, als wir versprechen. Ohne familiäre Verpflichtungen (oder besser, Rücksichtnahme) würden wir heute in Deutschland keine Kinder mehr in die Welt setzen, sondern wahrscheinlich auswandern, ganz weit weg. Die Politik hat grundlegend versagt, und legt täglich noch einen drauf, mit Kürzung der Mittel für Kinder, dafür mit Steigerung der Mittel für die korrupten Faschisten in der Ukraine und Israel. Und wenn deren verkokste Köpfe nicht sofort in Richtung Humanismus umschwenken, bricht das ganze System eh zusammen. Ob sich dann Jung und Alt gegenseitig zerfleischen oder aber die Politiker davonagen, bleibt abzuwarten.

      1. Wer hat denn die Politiker gewählt? Wer ernsthaft die Wohlfühl-Blase der Boomer (und älteren) mit Reformen bedroht hätte, der hätte doch einpacken können.

        Selbst Familienförderung gilt mittlerweile in Deutschland als „rechts“ und damit verpönt …

        1. Das mit dem Wahlverhalten stimmt, jedoch gab es mal eine sozialdemokratische Partei, die etwas für Familien machen wollte, dann aber die theoretische 48-h-Arbeitswoche zuzüglich Wegezeiten, einen Niedriglohnsektor sowie Anreize für weitere Tarifflucht einführte. Die der SPD nahestehenden Gewerkschaften haben das mit gefördert, indem sie die Autobuden soweit hochgetrieben haben, dass z.B. Ingenieure, Architekten und Facharbeiter woanders noch schlechter dastanden als vorher, da am Ende diese die hochbezahlten Autobauer mit subventionierten. Das rächt sich jetzt. Und wer ist nun daran Schuld? Wen hätte man wählen sollen? Kommen Sie mir bitte nicht mit den Linken, die haben ausschließlich das nicht erwerbstätige Klientel bedient und tun es noch immer.

    4. Richtig. „Wir“ leiden an einer Überproduktion an „Eliten“. Denn mindestens 30 Jahre lang wurde den Menschen eingehämmert, das Facharbeiter und vergleichbare Berufe minderwertig sind. Klar, das relative Lohnniveau musste gesenkt werden. Schließlich wollten die Nichtproduktiven mehr vom Kuchen. Und so kommt es, das an der hiesigen Universität die Soziologen und die Politologen die stärksten Fakultäten stellen. Und die MINT- Fächer immer weniger Zulauf bekommen….
      Da weder „Wissenschaft“ noch Wirtschaft solche Menge an Geschwätzwissemschaftlern benötigen, gehen diese in Parteien, Politik, Gründen Regierungsfinanzierte „NGO“…
      Mein Beitrag zum Rentensystem: 49 Jahre malocht und drei Kinder großgezogen. Ihnen eine fundierte technische Ausbildung ermöglicht. Inzwischen fünf Enkelkinder…Dafür habe ich kein Eigentum. Weder ein Häuschen noch irgendwo ein oder zwei Ferienwohnungen
      Das meine Kinder es vorzogen, außerhalb dieses Landes zu leben…wenn die Westdeutsche Gesellschaft Menschen, die in der DDR in den 1980ern geboren wurden diskriminiert, ihnen keine Entwicklungsmöglichkeiten einräumt, lieber grenzdebile Wessis einstellt als leistungsbereite junge Menschen… diese Gesellschaft hat es so gewollt!

    5. Ach Heribert, ich habe keine Kinder. Dafür habe ich mit meinen Beiträgen die ich noch
      leisten konnte, Schulen, Kindergärten und auch das Kindergeld mit finanziert. Dazu
      auch noch versteckt mit in meinen Krankenkassenbeiträgen die Kinder der anderen
      mit behandeln lassen. Ein schlechtes Gewissen habe ich somit nicht. Das sollten doch
      eher die haben, die sich an den Allgemeinkosten kaum beteiligen, zB. die Beamten.
      Aber auch die, die mit Zinsen und Dividenden sich die Nasen und Toiletten vergolden.
      Oder die, die zwar riesige Gewinne einfahren, aber Dank einer Heerschar von Finanz-
      exterten, die nicht versteuern. Jeder könnte eine richtig gute Rente erhalten, wenn man
      von jedem Gewinn/ Einkommen z.B. 1 % für die Rente abzieht. Wenn man auch noch
      dieses 1% bei den Konzernen wie Amazon, Goggel und Co. eintreibt, bevor das Geld
      im Ausland unversteuert verschwindet, müßte kein Renter von seiner Rente noch Steuern
      zahlen und es würde noch viel Geld für die Pflege zur Verfügung stehen. Solange der
      Reichstag und das EU Parlament aber nicht rigoros von Lobbyisten gesäubert wird,
      bleibt das eine Illosion.

      1. Das desolate Bildungssystem, das Sie hier als Ihre große Leistung präsentieren, haben Eltern doch genauso finanziert – plus den Aufwand betrieben, Kinder großzuziehen.

        1. Sie scheinen nicht nur älteren Semesters zu sein, sondern sich dazu auserkoren zu fühlen, andere zu belehren, ohne deren Texte vollumfänglich oder nur in Teilen verstanden zu haben!?

          “ ..plus den Aufwand betrieben, Kinder großzuziehen.“
          Schön, dass Sie Findelkinder, die auf Ihrer Schwelle lagen, aufzogen.
          Dumm, wenn, wie zu Ihren Zeiten wohl üblich, Zucker auf’s Fensterbrett legten, und der Storch ungefragt Kinder brachte.

          WENN SIE aber Kinder (ohne Gewaltandrohung) ZEUGTEN, und deren Wohlergehen als Aufwand bezeichnen, dann wären Sie als eher passiver Elternteil absolut unqualifiziert und somit Teil eines wesentlich größeren Problems.
          Antwort überflüssig, da Sie bereits zur Genüge für Erheiterung sorgten

  3. Wer meint, die gesamten Rentenleistungen müssten vollständig über Beiträge finanziert werden, sollte seine Sichtweise hinterfragen.
    Eine Volkswirtschaft, die glaubt, einkommensmäßig erheblichst vom Export abhängig zu sein, sollte anfangen, ihren Glauben und die imanente Dummheit darin zu hinterfragen.
    Einerseits gibt es überflüssige Ressourcen und andererseits verwendet man diese nicht für den Teil der Rentner, die es immer mehr brauchen.
    Einfachste Artithmetik (Saldenmechanik) ist ein Schloss mit sieben Siegeln, obwohl diese effektiv den Zugang zur Analyse der Wirklichkeit öffnen würde.
    Diese Welt und ihre Bewohner sind so dumm, dass sie noch kapieren, was 1929 und danach geschehen ist. Der Schwarze Freitag war nicht die Ursache der Großen Depression, sondern ihr Auslöser. Wäre mittels Aktien-Spekulationskrediten weiterhin die Geldmenge gestiegen, hätte es eben später gekracht. Oder eben nicht gekracht, wenn die fehlende Geldmenge substituiert und an die Bedürftigen ausgezahlt worden wäre, welche dieses unmittelbar dem Wirtschaftskreislauf als Nachfrage zur Verfügung gestellt hätte. Und das wohlgemerkt ohne Verschuldungszzwang und ohne Belastungen für die Zukunft, sondern gerade für dessen Gegenteil.

    1. Verstanden. Also ist es eher sinngemäß durch Steigerungen der Rente, den Löhnen (im niedrigen und mittleren Bereich) und den Sozialleistungen den Konsum anzuregen und dadurch die Wirtschaft zu stützen. Wir dürfen uns wie 1930 nicht kaputtsparen…

      Die Frage ist nur warum verweigern sich Merz und Co. dieser elementaren Saldenmechanik?
      Dabei ist es doch ganz einfach:
      Jeder will sparen → Keiner gibt aus → Alle verlieren.

      In den 2010ern war Wolfgang Schäuble für Millionen Europäer das Gesicht der Austerität – Beggar thy neighbor!!!
      der Mann, der mit dem Rotstift durch den Kontinent ging und anderen erklärte, sie müssten sparen,
      während Deutschland seine Exportüberschüsse wie ein Staubsauger auf Kosten der Nachbarn einsammelte.

      Und das Ironische?
      2025 wäre diese Politik nicht einmal mehr theoretisch durchsetzbar.
      Heute ist Europa wirtschaftlich so ausgedörrt, die Infrastruktur so marode, und die sozialen Risse so tief,
      dass selbst ein Schäuble 2.0 nichts mehr hätte, woran er noch sparen könnte.

      Die Länder sind leergekürzt, die Jugend ist weg, die Geduld ist am Ende –
      und die EU trägt immer noch die Narben jener deutschen „Soliditäts“-Show.

      Damals hat Deutschland den anderen Staaten das Blut aus den Adern gezogen.
      2025 ist der Patient so ausgeblutet, dass nicht einmal mehr Austerität als Drohung funktioniert!

      1. Moin Niki,

        hoffe, dass bei Dir alles bestmöglich!

        Milliarden gegen Rentenarmut wäre böse, viel mehr Milliarden zur Aufrüstung natürlich alternativlos!

        Hau rein

  4. Naja, viel aufregung und wenig substanz. Das zeigt schon die einseitige blickrichtung der debatte. Denn es geht eben nicht nur darum, dass die arbeitende generation (übrigens in allen gesellschaftsformen) die älteren versorgen muss; nein, sie muss gleichzeitig auch die jungen grossziehen, bilden und sozialisieren. Das kindergeld reicht dafür bei weitem nicht; das weiss jede/r, der/die kinder grossgezogen hat.
    So gesehen liegen die jungen unioner revoluzer völlig daneben. Nicht nur, dass sie aus zukünftige politiker nie in das rentensystem einzahlen werden, sie werden auch die ca. 25 jahre, die sie von ihren eltern ausgehalten wurden, denen nie zurückerstatten! Merke, wer 25 seinen elten auf der tsche gelegen hat, hat bereits eine erhebliche bringeschuld angehäuft!

  5. Laut KI sind in Deutschland ca. 270 000 Industrieroboter im Einsatz, die über 500 000 Industrie- Arbeitsplätze wegrationalisiert haben. Wäre es da nicht richtig dass die Unternehmen für ihre Roboter auch Sozialbeiträge entrichten müssten. In China gibt es jetzt die erste Fabrik wo ausschließlich Roboter die Arbeit am Fließband verrichten. Keine Arbeiter mehr. Wenn es so weitergeht und Roboter überall die Jobs übernehmen erhalten die Jungen gar keinen Rente mehr, wenn sie nicht imstande sind ihr Gehirn zu benutzen.
    Übrigens die jungen CDUler, die ihre Ausbildung an Eliteschulen durch die Renten- Einzahler teilweise erstattet bekamen sollten den Mund halten.

    1. Schon als bei VW vor vielen Jahren die ersten Roboter Arbeitplätze vernichteten,
      weil sie ja die Arbeiter von schweren Arbeiten entlasten sollten, habe ich mich
      gefragt, ob für diese Stahlköpfe VW in die Rente einzahlt und Krankenversicherungs-
      beiträge zahlt. Nein das hat VW natürlich nicht. Auch das das Land Niedersachsen
      an VW mit ca. 21% beteiligt ist, hat diesen Umstand nicht geändert. Dafür zahlt ja immerhin
      Niedersachsen jetzt für die Verluste, die durch den E Autowahn entstehen. Gut 1/3 der
      E-Auto -Neuzulassungen werde übrigens vom Hersteller selbst vorgenommen. So wird
      die Statistik geschönt damit sich die Grünen bestätigt fühlen.

    2. Roboter bedeuten zusätzliche Ressourcen, die man nur zu nutzen braucht, wenn man sich nicht selbst fiskalische Hindernisse in den Weg stellt.
      Wobei auch Roboter (wie andere Maschinen) überwacht und gewartet werden müssen.
      Das macht aber oft die „nicht-sprechen-deutsch“-Fraktion.
      Warum braucht man Sozialbeiträge (von Robotern), wenn man diese auch über andere Quellen finanzieren kann?
      Dann brauchen auch Alte nicht unbedingt Beitragsjahre (an Roboterarbeitsplätzen), sondern könnten ihre Arbeitskraft gesellschaftlich sinnvoller einsetzen.

    3. @ Oskar
      Einer solchen Lösung bedarf es tatsächlich nicht. Durch den Einsatz der Roboter steigt die Produktivität; es würde durchaus genügen, wenn ein entsprechender Anteil dieses Produktivitätsanstiegs auch in den Lohntüten der Beschäftigten landet, und von dort in die Rentenbeiträge. Nur bräuchte es eben Gewerkschaften, die genau das durchsetzen.

      Dass Sie darüber frustriert sind, dass genau das nicht gelingt, und daher diesen Umweg vorschlagen, kann ich gut verstehen, halte es aber nicht für wirklich zielführend.

  6. Ich bin zuversichtlich, dass schon in wenigen Jahren kaum noch jemand das Rentenalter erreichen wird. Der menschliche Körper (und nicht nur der) ist in seiner Entgiftungs- und Regulationsfähigkeit begrenzt. Die Umweltgifte inkl. Microplastik kumulieren in einem Masse, die selbst den stärksten Seemann umhauen wird. Noch schneller wird es gehen, wenn man, wie beabsichtigt, weiter genetisch herumpfuscht, ohne auch nur im Ansatz zu verstehen, was man da eigentlich macht.
    Für eine schlichte Kausalkette von Ursache und Wirkung scheint unsere Spezies schlicht zu dumm zu sein.

    1. Man wird das sozialverträgliche Frühableben auch noch beschleunigen, in dem
      man das Rentenalter auf 75 anhebt. Dazu wird dann auch die immer noch angepriesene
      Coronaimpfung für Menschen ab 65 pflicht und schon können die Rentenversicherungen
      als reine Sterbekassen nur noch die Beerdigungen zahlen. Dann dazu noch die Einheitsgräber
      der Urnenbestattung, wie es jemand schon vor einigen Jahren vorgeschlagen hat. In
      versenkte Rohre werde bis zu 15 Urnen übereinander entso…..bestattet.

  7. Für jeden Rentner einen Nachfolger zu züchten, der ihn finanziert, oder einen Migranten reinzuholen, damit das Umlagesystem funktioniert, ist eine bizarre und außerordentlich teure Idee. Zahlenspiele hin oder her, beim Umlagesystem gilt, je weniger Nachwuchs, desto mehr muss pro Person für die Rentner bezahlt werden. Letztlich werden die Renten jedoch durch das BIP finanziert Fazit, die Renten müssen steuerfinanziert werden. Das ist billiger und alle Steuerzahler werden beteiligt.

    1. Sie betrachten nur das Geld. Wie wollen Sie das Problem lösen, dass man nun mal einen gewissen Anteil produktiver Kräfte braucht, um alles zu erzeugen, was die gesamte Gesellschaft zum Überleben braucht?

      In ein paar Jahren werden wir die Situation haben, dass die Rentner im Pflegeheim sitzen und nur noch genug Jüngere da sind, um ihnen was zu kochen ODER die Heizung zu reparieren ODER den Hintern abzuwischen – aber nicht genug für alles.

      Was wir freilich genug haben werden, werden Experten sein, die uns erklären, warum jemand anderes daran schuld ist und nicht die Rentner, die ihre 1,3 Kinder zu Formularausfüllern und Beamten erzogen haben.

    2. Das ist eine Milchmädchenrechnung. In jedem Land gibt es einen arbeitenden und einen nicht arbeitenden Teil der Bevölkerung, Kinder, Schüler/Studenten, Arbeitslose, Arbeitsunfähige, Soldaten, Politiker, Bankster und Makler, und auch Rentner. Das vom produzierenden Teil erwirtschaftete Produkt muss auch für die unproduktiven Sektoren reichen. Mehr Kinder heisst auch mehr Schüler und Studenten, mölicherweise mehr Arbeitslose und Anstaltsinsassen. Daher ist die Rechnung nicht so einfach.

  8. Die Beamtenpension liegt bei 71,75% die Rente soll nur bis 2031 bei 48% liegen. Der Untertan ist zufrieden der wählt ja die immer gleichen Politiker*Innen 😉

  9. Verwiesen sei hiermit auf das Mackenroth-Theorem in Verbindung mit Thomas Piketty (Das Kapital im 21. Jh.): wenn die Gewinne des obersten 0,1% stetig steigen soll, dann geht das nur, indem die unteren 50% bis 70% regelmäßig ihren Gürtel enger schnallen und das möglichst noch als unveränderliches Naturgesetz hinnehmen.
    Dass die Presse in der Hand einiger Milliardärsfamilien sekundiert, ist da nicht weiter verwunderlich.
    Weniger Waffeneinkäufe in den USA für den Donbass, und das Problem wär gelöst.

  10. Der heutige Abstecher in diese Gefilde – nach Monaten der in jeder Hinsicht wohltuenden Enthaltsamkeit – lässt folgendes Resümee zu:
    es schmerzt noch wesentlich mehr als früher!

    Da gibt es nicht nur den ‚Wahn‘, der im unreflektierten, aber eigenen „kognitiv abseitigen“ Saft siedet und die aufsteigenden Blubberblasen als „Weisheiten“ verkündet.

    Sondern auch den ‚lahmen Bart‘, der von Bringschuld faselt und verkündet, dass Kinder, die man sich (prinzipiell) aus rein egoistischen Gründen ODER mangelnder Kompetenz in Verhütung „anschaffte/zulegte“, dankbar zu sein hätten, „versorgt“ (im besten – eigentlich selbstverständlichen/normalen! – Falle emotional//physisch/psychisch/moralisch), behütet, vorbereitet und zu selbständig denkenden, sozialen Menschen erzogen zu werden!

    Nur zu dumm, dass zwischenzeitlich dank geistigen Testbilds vieler ‚Wahns und lahmer Bärte‘ (Tendenz überproportional steigend), das „richtige“ Leben für (fast) alle aus-/geformt werden kann .👍😬

    Schön war’s hier. 🤣

  11. Es nur eine Frage des Wollens, ob wir uns um unsere vulnerablen Mitmenschen kümmern oder nicht.
    Da dürfen finanzielle Aspekte nicht die geringste Rolle spielen.
    „Geld“ ist sowieso nur etwas völlig abstraktes.

  12. @Kalsarikännit
    „Die Beamtenpension liegt bei 71,75%“ (🇩🇪)

    In Österreich bekommen wir im Durchschnitt (aller!) prozentual mehr als das.

    „Der Untertan ist zufrieden“ (🇩🇪)
    Bei uns nicht (🇦🇹). Aber das wurde eben auch aktiv seitens der Bevölkerung verhindert.

    LG, ein nicht jammern müssender 🤡

    1. Vorher waren die ösi BeamtInnen ähnlich privilegiert wie hierzulande, wenn auch ohne US Befehl der Angleichung
      Über 12 Prozent des Gehalts wurden aber immer in den Haushalt zurückgeführt

        1. Es gibt ein herrliches Buch über eure pragmatisierten, Titel fällt mir gerade nicht ein, aber Autor bestätigte mir, dass in Österreich sich alles mehr als stark gewandelt habe
          Ihr wart aber ähnlich doof bei der Telekom Privatisierung, lange gebraucht, bis in letze minute pragmatisiert! Da freuten sich viele BeamtInnen über den Ruhegenusd

  13. Besser wäre das Rentensystem Dänemarks gewesen
    Steuerfinanzierung mindestens als Grundrente hätte kommen müssen, nein zu Norbert Blüm
    Trennung in BeamtInnen vs. Angestellte im Staatsdienst klarer Verstoß gegen US Vorstellungen nach dem Krieg
    Die deutsche Rente ist oft sehr niedrig, Rentenversicherung sicher nicht beste Idee

    1. Was hat das heutige deutsche Rentensystem (noch) mit Norbert Blüm zu tun?

      Wenn schon mit Namen geworfen wird, dann doch eher „Schröder, Riester, Maschmaier, …“

      Von der „Blüm-Rente“ ist doch überhaupt nichts mehr vorhanden.

      1. Das heutige Rentensystem basiert darauf, dass Liberale und Konservative keine Grundrente aus Steuermitteln wollten, nur BeamtInnen und RichterInnen solle es gut gehen hierzulande, plus den wirklich Besitzenden natürlich
        Blüm wollte europaweit keine Grundrente, der typische CDA Bravmann

    1. Ja, fein, aber wir müssen diesen Staat beseitigen, nur dann gibt es wirkliche Gerechtigkeit.
      Was sie da propagieren ist nichts weiter als grenzenloser Opportunismus.

  14. Guter und wichtiger Artikel. Das deutsche Rentensystem ist Ausdruck der Klassenherrschaft, wenn etwa die Staatsdiener, die Beamten mit weit besseren Konditionen geschmiert werden. Nur eine kleine Kritik. Die Schweiz ist nicht unbedingt ein Vorbild. Ihr Drei-Säulen-Modell hilft Geringverdienern auch nicht gerade, das Niveau der eigentlich umlagefinanzierten Rente, genannt AHV, ist für Schweizer Kostenverhältnisse sehr niedrig, davon kann man nur in anderen Ländern leben. Nun gut, die kapitalfinanzierte zweite Säule liefert in den meisten – aber bei weitem nicht allen – Fällen den Rest, um auf ein existenziell auskömmliches Einnahmenniveau zu kommen. Und wenns nicht reicht, gibts Ergänzungsleistungen, für die man sich allerdings finanziell nackig machen muss. Wer heimpflichtig wird, hat gewöhnlich keine Chance, diesen Ergänzungsleistungen zu entkommen. Die Pensionskassen, also die Träger der zweiten Säule, verwalten inzwischen gigantische Milliardenbeträge und können sich daran gesundstossen. Für den Finanzsektor ist also gleich mit gesorgt…

    1. @Zack15

      In 🇦🇹 hingegen schon. Nicht perfekt aber immerhin; selbst die Grundsicherung beträgt roundabout €1.450,- inkl. Wohnbeihilfe…

      Zum Rentenvergleich 🇩🇪 vs 🇦🇹 hier nochmal die Info:

      https://makroskop.eu/41-2025/starkung-der-rente-warum-ein-blick-auf-osterreich-lohnt/

      Das bei vergleichbarem Preisniveau und im Falle von Wien sogar bei, im Vergleich zu deutschen Grossstädten, bezahlbaren Mieten, da das Thema Gemeindewohnungen hier nach wie vor gross geschrieben wird und die Bestände nicht rücksichtslos an Heuschrecken verhökert werden.

      Die Schweiz ist zugegebenermassen zumindest sehr speziell…

      Immerhin können die schweizer Pensionisten, wie von Ihnen ausgeführt, im Ausland recht gut klarkommen, was der Mehrheit der Deutschen nicht vergönnt ist. Alleine schon wegen den zunehmend notwendigen sozialen Zuschüssen vom Staat, welche im Ausland flachfallen.

      Gut hingegen, das bei Zugewanderten die 🇨🇭’er Aufenthaltsbewilligung an Beschäftigung gekoppelt ist; aber das ist ein anderes Thema…

  15. Willy: In der BRD und Japan, den beiden realen Kriegsverlierern, hatten die Amis klare Vorstellung, wie es zu laufen hat in Sachen Staatsdienst. In Japan funktionierte es weitgehend! Der Deutsche Beamtenbund, eine Standesorganisation und keine Gewerkschaft, sprach auf seinem Deutschlandtag gegen jede Annäherung an amerikanische Vorstellungen- sonst könne die CDU ihren Staat ohne dt. BeamtInnen machen ! Nett, nicht!

    Das System einer Mindestrente lässt sich sogar systemisch in die dt. Rente einführen! Die schwedische oder finnische Rente hat dies auch!

  16. Ich finde es nur noch witzig wenn Junge (Union-)Menschen sich heute ihre zukünftige Rente kürzen wollen. Es zeugt von der völligen Denkbefreitheit heutiger (und Möchtegern-) Politknallchargen.

    Aber man lebt heute sowieso nur noch für das Jetzt – wegen Klimakatastrophe, Armageddon und so – da macht man sich über seine eigene Rente im Alter natürlich keine Sorgen.

    Aber nimmt gerne bei denen was weg, die dafür ein Leben lang eingezahlt haben. Sieht man ja auch schon an dieser rechtswidrigen aber politisch durchgeboxten Doppelbesteuerung bei heutigen und baldigen Rentnern.

    Rechtsstaat? Raubrittertum im edlen Zwirn!

    1. Ratze, diese Personen glauben an ihre Chance, BeamtInnen oder Politikerinnen oder gar reich zu werden! Schlimmer ist es, dass Menschen, welche weder im Beamtenverhältnis, Offiziere, Großbauern, Reiche ErbInnen usw. sind überhaupt Union auf Bundesebene wählen.

  17. Null Respekt mehr vor dem Alter. Die Grenzen des sagbaren werden täglich verschoben. Werte-BRD…

    Dabei ist die BRD-Rente im OECD-Vergleich heutzutage ohnehin unterdurchschnittlich,
    dass Renteneintrittsalter aber überdurchschnittlich (s. OECD, Pensions at a Glance),
    das gleichwohl noch bei vergleichsweise bescheidener Lebenserwartung.

    Problem wäre leicht lösbar, indem einfach analog früherer Jahre mehr vom BIP an Steuermitteln zufließen würde. Bei unseren ehemailgen Kaffeekochern aka Pensionären geht das ja auch. Für deren knapp 2 Mio. Bezieher über 100 Mrd. an Pensionen und Beihilfen (s. BMAS Sozialbudget 2024). Hat sich in wenigen Jahren verdoppelt. Spricht keiner drüber.

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