Die imperiale Strategie

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Die USA erklärten ihre militärische Vorherrschaft zum Prinzip globaler Politik – selbst auf Kosten des Völkerrechts. Die „imperiale Strategie“ legitimiert Präventivkriege und stellt die Weltordnung unter amerikanische Aufsicht. Ein warnender Blick auf Macht ohne Grenzen.

Ein Buchauszug aus »Hegemonie oder Untergang: Amerikas Kampf um die Weltherrschaft«.

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Im Herbst 2002 hatte der mächtigste Staat in der Geschichte ein Ziel ganz oben auf seine weltpolitische Tagesordnung gesetzt: Er wollte seine Hegemonie durch die Androhung oder Anwendung militärischer Gewalt, also jener Dimension, in der er die uneingeschränkte Vorherrschaft besitzt, aufrechterhalten. In der offiziellen Rhetorik der Nationalen Sicherheitsstrategie hieß das: »Unsere Streitkräfte werden stark genug sein, potentielle Gegner davon abzuhalten, eine militärische Aufrüstung zu betreiben, die darauf ausgerichtet ist, die Macht der Vereinigten Staaten zu übertreffen oder mit ihr gleichzuziehen.«

Ein bekannter Spezialist für internationale Politik, John Ikenberry, beschreibt die Erklärung als »umfassende Strategie, die sich von ihrem Ansatz her dazu verpflichtet, eine unipolare Welt zu garantieren, in der die Vereinigten Staaten keinen gleichrangigen Konkurrenten haben«, so daß auch langfristig »kein Staat oder Staatenbündnis die USA als globale Führungs-, Schutz- und Erzwingungsmacht in Frage stellen kann«. Damit werden »internationale Normen der Selbstverteidigung, wie sie im Artikel 51 der UN-Charta festgelegt sind, nahezu bedeutungslos«. Darüber hinaus misst die Doktrin der internationalen Rechtsprechung und ihren Institutionen nur noch »geringen Wert« bei. Ikenberry fährt fort: »Die neue imperiale Strategie lässt die USA als einen revisionistischen Staat erscheinen, der seine momentanen Vorteile in eine Weltordnung umzumünzen sucht, deren Strukturen von ihm bestimmt werden.« Dadurch aber werden andere Staaten veranlasst, nach Wegen zu suchen, um »die US-amerikanische Macht zu unterminieren, einzudämmen und Vergeltungsschläge gegen sie auszuüben«. Die Strategie läuft darauf hinaus, »die Welt gefährlicher und in sich gespaltener zu machen, während die Vereinigten Staaten weniger Sicherheit genießen«. Viele außenpolitische Spezialisten teilen diese Ansicht.

›Antizipatorischer Selbstverteidigung‹

Mit der imperialen Strategie räumen die Vereinigten Staaten sich das Recht ein, nach Gutdünken einen »Präventivkrieg« zu führen: präventiv, nicht etwa präemptiv? Ein präemptiver Krieg kann im Rahmen des internationalen Rechts geführt werden. Hätte die Regierung Reagan 1983 auf dem von ihr hervorgezauberten Militärstützpunkt auf Grenada tatsächlich russische Bomber entdeckt, die bereitstanden, um die USA zu bombardieren, wäre ein präemptiver Angriff, der die Flugzeuge und eventuell auch den Stützpunkt zerstören würde, mit der UN-Charta zu rechtfertigen gewesen. Ebenso hätten sich Kuba, Nicaragua und andere Länder, als sie von den USA angegriffen wurden, auf dieses Recht berufen können, wenngleich es aufgrund ihrer militärischen Schwäche verrückt gewesen wäre, präemptive Maßnahmen gegen die Supermacht zu ergreifen. Aber solche Rechtfertigungen gelten nicht für den Präventivkrieg, und schon gar nicht in der Bedeutung, die seine gegenwärtigen Befürworter dem Begriff verleihen, wenn sie darunter die Anwendung von Gewalt gegen eine angebliche oder erfundene Bedrohung verstehen, weil dafür selbst der Terminus »präventiv« noch zu milde ist.

Der Präventivkrieg fällt unter die Kategorie der Kriegsverbrechen. Wenn es sich tatsächlich um eine Idee handeln sollte, »deren Zeit gekommen ist«, hat die Welt berechtigten Anlass zur Sorge.

Als die Invasion des Irak begann, schrieb der prominente Historiker und Kennedy-Berater Arthur Schlesinger:

»Der Präsident betreibt eine Politik ›antizipatorischer Selbstverteidigung‹, die auf alarmierende Weise der Politik des imperialen Japan beim Angriff auf Pearl Harbor ähnelt, dessen Datum, wie ein früherer amerikanischer Präsident bemerkte, einen Tag der Schande bezeichnet. Franklin D. Roosevelt hatte recht, aber heute sind wir Amerikaner dabei, die Schande zu begehen.«

Er fügte hinzu, daß »die weltweite Woge des Mitgefühls für die Vereinigten Staaten nach dem 9. September einer weltweiten Woge des Hasses auf amerikanischen Hochmut und Militarismus gewichen ist« und sogar in befreundeten Ländern Bush nach Ansicht der Bevölkerung »eine größere Bedrohung des Friedens darstellt als Saddam Hussein«.

Der Spezialist für internationales Recht, Richard Falk, findet die Folgerung »unausweichlich«, daß der Irakkrieg ein »Verbrechen jener Art war, für das deutsche Führer in Nürnberg angeklagt, verurteilt und bestraft wurden«.

Internationales Recht als »heiße Luft«

Einige Verteidiger der Strategie räumen ein, daß sie sich über internationales Recht hinwegsetzt, sehen darin aber kein Problem, weil dieses Recht nur »heiße Luft« sei. »Der großangelegte Versuch, die Herrschaft der Gewalt der Herrschaft des Gesetzes zu unterwerfen« gehöre, schreibt der Rechtswissenschaftler Michael Glennon, auf den Müllhaufen der Geschichte. Das ist die angemessene Einstellung für den einen Staat, der die neuen Nicht-Regeln seinen Zwecken dienstbar machen kann, weil er fast ebenso viel wie die gesamte übrige Welt in Gewaltmittel investiert und bei der Entwicklung von Vernichtungswaffen, ungeachtet aller globalen Opposition, neue und gefährliche Pfade beschreitet. Im Übrigen wird der Beweis dafür, daß das internationale Rechtssystem »heiße Luft« sei, recht umstandslos geführt: Washington »machte deutlich, daß es alles tun werde, um seine Vorherrschaft aufrechtzuerhalten«, verkündete dann, es werde die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zum Irak »ignorieren« und erklärte schließlich, es sei »nicht länger an die Regeln der UN-Charta zur Anwendung von Gewalt gebunden«. Quod erat demonstrandum. Dementsprechend seien die Regeln »zusammengebrochen« und »das ganze Gebäude eingestürzt«. Das ist, meint Glennon, eine gute Sache, weil die USA die Führungsmacht der »aufgeklärten Staaten« sind und daher jedem Versuch, »die von ihnen [den Vereinigten Staaten] ausgeübte Gewalt zu beschneiden, widerstehen müssen«.

Die aufgeklärte Führungsmacht hat auch die Freiheit, die Regeln nach ihrem Willen zu verändern. Als die Militärkräfte bei der Besetzung des Irak die Massenvernichtungswaffen, deren bedrohliche Existenz doch den Einmarsch hatte rechtfertigen sollen, nicht fanden, sprach die US-Regierung auf einmal nicht mehr von »absoluter Gewissheit«, sondern versicherte nun, daß die Beschuldigungen »durch die Entdeckung von Ausrüstungsgegenständen, die zur Herstellung von Waffen geeignet sind, gerechtfertigt waren«. Hochrangige Regierungsbeamte schlugen vor, den »umstrittenen Begriff ›Präventivkrieg‹«, der bislang Washington dazu berechtigte, Militäraktionen »gegen ein Land, das tödliche Waffen in großer Quantität besitzt« zu unternehmen, dahingehend zu »verfeinern«, »daß die Regierung gegen ein feindliches Regime auch dann vorgehen kann, wenn dieses nur die Absicht und Fähigkeit hat«, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln.

Allerdings hat fast jedes Land die Fähigkeit, solche Waffen zu entwickeln und herzustellen, und die Absicht liegt im Auge des Betrachters. Mithin garantiert diese verfeinerte Version Washington das Recht auf willkürliche Aggression. Nachdem das ursprüngliche Argument für die Invasion des Irak in sich zusammengefallen war, senkte man also einfach die Hemmschwelle für die Anwendung von Gewalt.

Die imperiale Strategie verfolgt das Ziel, alles zu verhindern, was »die Macht, die Position und das Prestige der Vereinigten Staaten« in Frage stellen könnte. Das sind nicht die Worte von Dick Cheney oder Donald Rumsfeld oder einem der anderen etatistischen Reaktionäre, die im September 2002 die Nationale Sicherheitsstrategie formulierten. Vielmehr stammen sie von 1963 und wurden von dem geachteten liberalen Elder Statesman Dean Acheson geäußert, der damit die amerikanischen Aktionen gegen Kuba rechtfertigte. Er wusste natürlich, daß Washingtons terroristischer Feldzug, der auf der Insel einen »Regimewechsel« bewirken sollte, nur einige Monate zuvor dazu beigetragen hatte, die Welt an den Rand eines Atomkriegs zu bringen. Nachdem die Raketenkrise behoben worden war, wurde der Feldzug fortgesetzt, als sei nichts geschehen, und Acheson teilte der American Society of International Law mit, daß kein »Rechtsproblem« entstehe, wenn die USA auf eine Bedrohung ihrer Macht, ihrer Position, ihres Prestiges reagierten.

Flagrante Verachtung für das internationale Recht

Achesons Doktrin war auch maßgebend für die konservative Regierung Reagan, als der Angriff auf Nicaragua vor dem Weltgerichtshof verhandelt wurde. Dessen Aufforderung, die verbrecherischen Aktionen zu beenden, wurde ignoriert, Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, die alle Staaten aufriefen, das internationale Recht zu respektieren, wurden mit einem Veto belegt. Abraham Sofaer, Rechtsberater des Außenministeriums, erklärte, daß die meisten Staaten »unsere Ansicht nicht teilen«, wobei »diese Mehrheit bei wichtigen internationalen Fragen oftmals in Opposition zu den Vereinigten Staaten steht«. Folglich müssen wir uns die Entscheidung darüber, welche Angelegenheiten »unter die nationale Rechtsprechung der Vereinigten Staaten fallen« vorbehalten – und dazu gehörten in diesem Fall eben auch Aktionen, die der Weltgerichtshof als »unrechtmäßige Anwendung von Gewalt«, d. h. letztlich als internationalen Terrorismus, gegen Nicaragua verurteilt hatte.

Besonders die Regierungen Reagan und Bush senior zeigten eine flagrante Verachtung für das internationale Recht und seine Institutionen, doch ihre Nachfolger machten ebenfalls deutlich, daß sich die USA vorbehielten, »wenn notwendig, unilateral zu handeln«, wozu auch der »unilaterale Einsatz militärischer Macht« gehörte, mit dem vitale Interessen wie der »ungehinderte Zugang zu Schlüsselmärkten, Energievorräten und strategischen Ressourcen« verteidigt werden sollte. Neu war diese Haltung allerdings nicht.

Die Fundamente der imperialen Strategie vom September 2002 wurden bereits in der Anfangsphase des Zweiten Weltkriegs gelegt. Noch vor dem Kriegseintritt der USA gingen hochrangige Strategen davon aus, daß die Vereinigten Staaten in der Nachkriegsära eine »unhinterfragbare Machtposition« einnehmen und »jedwede Ausübung von Souveränität« durch Staaten, die Washingtons globale Pläne gefährden könnten, beschränken müssten. Um diese Ziele zu erreichen, war es unbedingt notwendig, »so schnell wie möglich das Programm einer vollständigen Wiederbewaffnung in die Tat umzusetzen«. Hochrüstung war damals wie heute die zentrale Komponente »einer Politik, die den USA gleichermaßen die ökonomische wie militärische Vorherrschaft sichern wird«. Zunächst richteten sich diese Ambitionen noch auf die »nicht-deutsche Welt«, die unter der Suprematie der USA als Grand Area entstehen sollte. Zu diesem geopolitischen Großraum gehörten die westliche Hemisphäre, das ehemalige britische Empire und der Ferne Osten. Als die Niederlage Deutschlands sich abzuzeichnen begann, wurden diese Pläne auch auf Eurasien ausgedehnt.

Noam Chomsky

Noam Chomsky, geboren 1928, ist Professor emeritus für Sprachwissenschaft und Philosophie am M.I.T. Er hat die moderne Linguistik revolutioniert und zahlreiche Bestseller verfasst. Chomsky ist einer der weltweit bekanntesten linken Intellektuellen und seit jeher ein prominenter Kritiker der amerikanischen Politik wie auch des globalen Kapitalismus.
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24 Kommentare

  1. ………. der berühmte Elefant im Raum – warum sieht den Niemand ….? Warum sieht Niemand, W A S die USA wirklich sind und welches unermessliche Leid sie über unzählige Staaten und Völker gebracht haben??? Unsee Gehirne können doch nicht nur von Chewing Gum verklebt sein oder von dem Drecksgesöff Coke benebelt… Seit Jahrzehnten laufen diese WAR-SELLER durch die Welt, tröten was von Freiheit, Democracy und Menschenrechten, die sie zum neuen heiligen Dreigestirn erklärt haben. Und wenn dann die Menschen in ihrem selbstverliebten Besoffenheitstaumel die Bodenhaftung vollends verloren haben, dann zeigt dieses menschen- und kulturverachtende Monster sein wahres Gesicht und das heißt immer: K R I E G …… es ist genug !!!

  2. Natürlich werden die Vasallen der USA wieder einen weg finden diesen Knallharten, das Völkerrecht brechenden Imperialismus zu Demokratie und Freiheit zu Deklarieren.
    Es sind schließlich die selben Antidemokratischen Despotien, die Faschismus zur Demokratie erklärt haben, also außer dem Zäpfchenverhalten dieser Kleptokraten gibt es nichts neues.
    Allerdings ist es auch nicht weiter traurig auf dem Feld der EU Beamtendiktatur einen kleinen Atomkrieg mit Russland zu führen, der einzige Zweck der EU für die USA.
    Das da dann immer noch ein großer Teil der Bevölkerung der EU der Propaganda glaubt und sich für Bessermenschen hält, ist dieses Schicksal angemessen für die ganzen Arroganten, Dummen Bessermenschen wenn sie durch ihre eigene Überheblichkeit und Arroganz vernichtet werden. Die Souveränen Staaten dieser Welt werden dass Problem USA aber irgendwie lösen, die EU taugt nur noch zum Schlachtfeld. Und das soll sie dann auch sein, zu mehr ist diese Beamtendiktatur ja auch nicht brauchbar.

  3. Dies Buch mit Erscheinungsdatum 2022, aber vor allem der gewählte Ausschnitt daraus, sind heute vollkommen obsolet. Um das zu begründen, gliedere ich mein Posting in zwei Abschnitte, einen theoretischen, den keiner lesen will, und einen praktischen, der vorhersehbar mehr oder weniger argumentlos zurück gewiesen werden wird. Den theoretischen Abschnitt setze ich in eckige Klammern.

    [Die historischen Verweise und Zitate, die in diesem Ausschnitt stehen, zielen auf eine dominante Richtung in der US-Föderationspolitik, deren Vertreter man hinreichend „Imperiumsstrategen“ nennen könnte, aber es ist ziemlich bezeichnend, daß da eine der prominentesten Figuren fehlt: Zbigniew Brzeziński.
    Warum fehlt sie?
    Das kann ich dank eines Buchtitels ganz einfach hinsagen, „The Grand Chessboard“!
    Darin gab der Zbigniew kund und zu wissen, ihm war klar, ein Imperium war für die USA schlicht nicht zu haben, es ist allenfalls ein rein ideelles Ziel einer militärpolitischen Kaste gewesen.
    Und das weiß Chomsky halt auch. Deswegen steht da nix von „Imperium“, sondern „Hegemonie“, das ist etwas anderes!
    Ein Imperium im Sinne der o.a. Strategen ist für die USA schon rein technisch nicht zu haben gewesen, denn das benötigt die vollgültige Übernahme der Territorialherrschaft über die beanspruchten Ländereien.
    Wenn aber Hegemonie, also Vorherrschaft, in Bezug auf Territorialherrschaft folglich ein Status eines Primus inter Pares für etwas wie ein „Imperium“ einstehen soll, gleichsam als Ersatzlösung bzw. Ersatzstrategie, trifft das im Rahmen einer Entfaltung des Kapitalismus zum seiner politischen Ökonomie einbeschriebenen Weltmarkt auf eine Antinomie, einen unaufhebbaren Widerspruch, den jeder kennt: Das ist die Konkurrenz kapitalistischer Nationen um Erträge vom Weltmarkt, auf ihm selbst. Die fällt aus dem militärpolitischen Feld tatsächlich komplett heraus. Das müßte ich jetzt begründen, muß ich aber bleiben lassen, es liefe ja u.a. auf eine Widerlegung der Thesen und Vorstellungen in „The Grand Chessboard“ hinaus, mit denen Brzeziński die Antinomie hat umgehen wollen. Hier mag erstmal der Hinweis auf „Afghanistan“ hinreichen: Die Zentralasien-Strategie der USA ist Brzezińskis persönliches Werk gewesen, wenn auch nicht seins allein, und sie ist schauerlich gescheitert.
    Der Grund, warum die genannten Widersprüche und Antinomien historisch einige Jahrzehnte relativ wenig praktisches Gewicht bekamen, ist zwiefach gewesen:
    a) Die Golddeckung des Dollar. Sie überdeckte die Antinomien auf dem Feld der Finanzpolitiken, entfiel aber schon in den späten 60ern, final 1973.
    b) Militärische Vollendung des Weltmarktes gegen das „sozialistische Lager“. Weil sich die kapitalistischen Konkurrenten der USA diesem Ziel anschlossen, haben sie auf vielen Feldern diese Konkurrenz nach Kräften zu suspendieren gesucht, und das erschien den Teilnehmern an der politischen Konkurrenz als der Erfolg einer unumstrittenen politischen Hegemonie, die rein militärische Deckung haben könne.
    Doch just die „Nummer“, mit der Bush senior dieses Ideal und diese Illusion praktisch hat befestigen wollen, erwies sich in den Augen des politischen Personals als ein Rohrkrepierer, ich spreche vom zweiten Golfkrieg. Denn parallel zu ihm haben Helmut Kohl, und nach ihm John Major, die militärpolitischen Grundlagen einer Zerlegung Jugoslawiens gelegt, die zu diesem Zeitpunkt nicht auf der US-Agenda stand, die hatte „bigger fish to fry“, nämlich die Erschließung des ehemals sowjetischen Territoriums für vorzugsweise US-Kapital, unter der gebotenen Achtung vor der nuklearen russischen Wehrhaftigkeit.
    Enter die „Neocons“, die unter dem Label „Full Spectrum Dominance“ eine „modernisierte“ Version der Illusion amerikanischer Hegemonie aufgelegt, und dazu einen veritablen Putsch gegen „die Wall-Street“ ausführten, weil sie die amerikanische Ökonomie in vollem Umfang für ihre Illusion in Dienst zu nehmen getrachtet haben.
    In der Ägide Obama wurde dieser Putsch halbherzig und widersprüchlich abgewickelt, was zu einer Spaltung der US-Föderation geführt hat. Obama trachtete, „Full Spectrum Dominance“ politisch abzulösen, nämlich mit einer Reduktion ihres Anspruches auf „american exceptionalism“, aber das scheiterte halt ebenfalls. Und durch all diese Zeit hindurch, nämlich seit spätestens 1973, ist die Nationalökonomie der US-Föderation durch ihren ideellen und illusionären Hegemonie-Anspruch überfordert und ausgezehrt worden, zugunsten der Konkurrenz aus Europa und Asien.
    Und so bleibt heute, in den Augen der derzeitigen Führung der Föderation, nur noch ein Bestandteil der Hegemonial-Illusion, und die heißt „indispensable nation“. Die ist tatsächlich illusionär nur in ihren Mitteln und Methoden, nicht in ihrem Substrat: Die US-Föderation ist und bleibt „indispensable“ – doch das gilt auf militärischer und militärpolitischer Ebene auch für Russland, und ökonomisch gilt es für China und dessen fleißig geschaffenen ostasiatischen Verbund, und China beeilt sich, das auch auf militärischer Ebene zu befestigen und zu untermauern.

    Jetzt habe ich im „theoretischen Teil“ schon so viel über die Erscheinungsweise gesagt, daß ich mir weitere Bemerkungen zu dem Phänomen Trump spare.
    Also ab damit.

    1. „…einen veritablen Putsch gegen „die Wall-Street“ ausführten…“
      Was meinst Du damit? Hast Du dazu Ausführlicheres? Soll das die Bankenkrise gewesen sein?

        1. Hmm, es gibt keine „richtigen“ Schlüsse. Wer würde das beurteilen wollen? Es gibt Tatsachen und Interpretationen. Aber, ehrlich gesagt, hat Chomsky seinen Zenit überschritten, sei ihm gegönnt. Als er jünger war, war er der Zeit voraus, jetzt kommentiert er das Offensichtliche. Naja, nicht für alle.

          Und eben mein Song behandelt genau das, die Geschichte mit den Reichen und den Vielen, die dafür arbeiten und Glück haben, wenn sie etwas dafür bekommen.

          Die Implikation wäre Generalstreik, blöd, ist verboten. Warum nur?

          Und ehrlich, wer die Rechnung zahlt war nur unklar bei Jenen die Privilegien einfordern können oder es versuchen. Zu jeder Zeit, seit die „Menschheit“ existiert.

          Lieber Gruss

          1. Ich muss es offenbar wirklich erklären?

            Der „Autor“ des von mir verlinkten Overton-Artikels ist vor 85 Jahren gestorben!

            (Es ist aber natürlich schön, dass er sich von der blöden Biologie einfach nicht zum Schweigen bringen lässt! ;-> )

    1. Endlos „gescheit labern“ kann sie! Ich höre mir das nicht mehr an.

      (Währenddessen gibt es Gerüchte, dass „die Thüringer“ versuchen, ihre Machtbasis in der Partei auszubauen, indem sie anderen Landesverbänden finanzielle Unterstützung anbieten)

  4. Ah, zum wiederholten Male, Werbung für den Mann, der den Ungeimpften das Essen verweigerte!
    SUPER das 🙁
    DU VERRÄTER, ICH KONNTE DICH NIE WIRKLICH LEIDEN, ALLEIN SCHON WEGEN DEINER HALTUNG ZU 9/11 ABER WAS DU WÄHREND DER IMPFUNG GESAGT UND GETAN HAST, DAFÜR SOLLST DU IN DER HÖLLE SCHMOREN!

  5. Am Irakkrieg war doch Schröder schuld, oder? „Weil er mit seiner Ablehnung die Drohkulisse des Westens unglaubwürdig gemacht hätte“!

    Na? wer hatte das damals im Bundestag behauptet? 😜

  6. Und wieder eine Analyse, von der zu fragen ist, wem sie nutzt?

    Staune immer wieder mit welchem Eifer sich am schlecht Bestehenden abgearbeitet wird, doch Ideen wie daraus zu finden wäre sind mau.

    Das hier finde ich „zielführender“
    „Die Bürger sind der Boss“https://www.youtube.com/watch?v=UdMbksk1R58
    damit die Verarsche sich ändert:
    „Repräsentative Demokratie“ – Wollt Ihr uns verarschen!? 🤨 😡
    https://www.youtube.com/watch?v=0sWUpVfttHo

  7. Die USA sind das furchtbarste Land auf Erden, das steht ausser Zweifel.
    Eine zum Staat geronnene mafiöse kriminelle Bande!
    Das Trump sich Hoffnung auf den Friedensnobelpreis macht, der ohnehin nichts mehr wert ist, halte ich nicht für abwegig! Obama, dieser Mörder, hat ihn schließlich auch bekommen ( über die EU lasse ich mich mal nicht aus).
    Die machen was die wollen, scheissen auf internationales Recht, drohen NL mit Einmarsch, falls da auch nur ein Amerikaner angeklagt wird und haben einen Präsidenten, der öffentlich ankündigt, das er dies und den töten wird, eine Geschichte, die voller Genozid, Angriffskriegen und dreiste Einmischungen in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ist.
    Dann glauben die auch noch, sie folgen und vollstrecken Gottes Willen.
    Kamel durch das Nadelöhr, kennt ja jeder
    und die drucken „In God we trust“ auf ihre Geldscheine!
    Wir hingegen kriechen denen noch hinten rein!
    Da steht Scholz neben Biden, mit seinem dümmlichen Grinsen und hört sich an, das Nordstream Geschichte ist.
    Mir hat noch gefehlt das er den Finger hebt und fragt ob er austreten darf.
    Wahrscheinlich haben die ihm gesteckt, das die sonst seinen Cum-Ex-Kram veröffentlichen, der NSA traue ich solches Insiderwissen zu.
    Nun kann man über Helmut Schmidt ganz gewiss streiten, war ich auch kein Freund von, aber der hätte mit Sicherheit nicht so dagestanden!
    Das sind unsere Freunde!
    Wie blind ist das Wahlvolk hierzulande eigentlich?
    Ich könnte nur noch kotzen!
    Und unsere besten Kabarettisten, Schramm und Pispers treten nicht mehr auf!
    Ist einfach nur zum Heulen, das alles!

  8. Wieder ein Mausfeld ? Jetzt das US-Original. Ein nicht totzukriegendes Geschäftsmodell, seit einem halben Jahrzehnt dieselbe Platte: Die US sind ein böses Imperium, aber unterm Strich immer noch die lebendigste Demokratie der Welt. Die US-Medien sind „manufacturing consent“, aber unterm Strich haben die US immer noch die besten Medien der Welt. Und in der Zivilbewährungsprobe von 2020/21 kam der Offenbarungseid: „We should separate the unvaccinated from society“

    Und Tschüss.

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