Die Anschläge auf die Nordstream-Pipelines – wer ist dafür verantwortlich zu machen?

Schaubild: Landkarte, eingetragen die Anschlagsorte auf Nord Stream.
FactsWithoutBias1, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Was im Falle des Anschlags auf Nord Stream ermittelt wurde, bleibt geheim. Aber dennoch ergibt sich ein Bild der Umstände: Es scheint gesichert zu sein, dass die USA beteiligt waren – wie selbst amerikanische Beobachter attestieren.

Am 7. Februar 2022 sagte der amerikanische Präsident Joe Biden auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Scholz: „If Russia invades the Ukraine, then there will be no longer a Nord Stream 2. We will bring an end to it.“ (Falls Russland in die Ukraine einmarschiert, wird es keine Nordstream 2 mehr geben.) Und auf die Zusatzfrage eines Reporters: “But how will you do that exactly, since. The project is in Germany´s control” (Aber wie wollen Sie das genau machen, das Projekt unterliegt der Kontrolle Deutschlands?) entgegnete der US-Präsident: “I promise you, we will be able to do it.” (Ich verspreche Ihnen, wir werden imstande sein es zu tun.)

Im Juni 2022 warnte die CIA Deutschland und andere europäische Nationen ohne Details zu nennen, dass die beiden Nordstream Pipelines möglicherweise Ziel eines Anschlags sein könnten. Der Spiegel berichtete daraufhin von einer „strategischen Warnung“, die CIA lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Anschläge auf die Pipelines und die anschließende Entwicklung

Am 26. September 2022 berichteten schwedische Seismologen erstmalig von einer Unterwasserexplosion in der Ostsee und kurze Zeit später von erheblichem Austritt von Gas, das offensichtlich aus einer oder mehrerer Nordstream Pipelines stammte.

Die New York Times berichtete am 28. September von einem „big mystery“. Danach hörte man einige Tage immer nur, dass weiterhin Gas austrete und deswegen die genaue Ursache noch nicht ermittelt werden könne.

Am 30. September äußerte sich US Außenminister Antony J. Blinken auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner kanadischen Amtskollegin in Washington u.a. zu den Anschlägen auf die Nordstream Pipelines und erkläre gegenüber einem Reporter:

„First, on the pipelines, we’ve been in very close contact with our partners in Europe – notably with Denmark and Sweden.  We are supporting the investigation into these attacks on the pipelines and working to be able to determine who is responsible.  But I don’t want to get ahead of those investigations; that work is ongoing. So I really have nothing to say to the absurd allegation from President Putin that we or other partners or allies are somehow responsible for this, but we will get to the bottom of what happened, and we’ll share that information as soon as we’re – as soon as we have it.  But I don’t want to get ahead of the investigation that’s ongoing.”

(Wir arbeiten eng mit unseren europäischen Partnern, besonders Dänemark und Schweden zusammen. Wir unterstützen die Untersuchungen zu den Anschlägen auf die Pipelines und arbeiten daran, herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist. Wir wollen den Untersuchungen aber nicht vorgreifen…Ich habe nichts zu den Behauptungen von Präsident Putin zu sagen, dass wir oder andere Partner oder Verbündete sind in irgendeiner Weise für diese Anschläge verantwortlich. Wir werden der Sache auf den Grund gehen und werden Ihnen mitteilen, wenn Ergebnisse vorliegen, denen wir nicht vorgreifen wollen.)

Und weiter erkläre Außenminister Blinken zu den Pipeline Anschlägen und den möglichen Problemen für die Energieversorgung in Europa:

„And we’re now the leading supplier of LNG to Europe to help compensate for any gas or oil that it’s losing as a result of Russia’s aggression against Ukraine. And ultimately this is also a tremendous opportunity.  It’s a tremendous opportunity to once and for all remove the dependence on Russian energy and thus to take away from Vladimir Putin the weaponization of energy as a means of advancing his imperial designs.  That is very significant and that offers tremendous strategic opportunity for the years to come.

(Wir sind jetzt der führende Flüssiggas-Versorger für Europa, um Gas- und Öl-Defizite, wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine auszugleichen.  Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, für jetzt und alle Zukunft die Abhängigkeit von russischer Energie zu beenden und uns von Vladimir Putins Methode die Energy als Waffe zu missbrauchen, um daraus Vorteile für seine imperialen Pläne zu ziehen, zu befreien. Das ist sehr bedeutsam und eröffnet eine enorme strategische Gelegenheit für die kommenden Jahre.)

Am 1. Oktober 2022 wurde der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, in einem Internet Video der Welt interviewt und sagte u.a. folgendes: Er wolle nicht spekulieren, aber für ihn handle es sich um einen Sabotageanschlag und wegen der Dimension müsse ein Staat dahinterstecken. So ein Anschlag müsse lange geplant werden und zwar auf Erkenntnissen des eigenen Geheimdienstes oder Partnerdiensten. Außerdem müsse man über entsprechende Mittel verfügen – und er füge hinzu, dass der BND in der Vergangenheit immer gut mit den USA, aber auch mit Russland zusammengearbeitet habe.

Potenzielle Verdächtige

Auf die Frage, welches Land hinter dem Anschlag stecken könne, sagte Hanning, für ihn kämen vier Länder in Frage, die ein Motiv für so einen Anschlag haben könnten, nämlich: Die Ukraine, um Russland zu schaden und höhere Transitgebühren für mehr Gas durch Leitungen in der Ukraine zu erhalten. Polen, weil es bereits offen erklärte hätte, man solle die Leitungen zerstören. Russland, um zu zeigen, wozu man bezüglich „westlicher Infrastruktur“ in der Lage sei. Und die USA, deren Präsident hinsichtlich der Zerstörung der Pipelines gesagt habe „Wir kriegen das hin.“

Er selbst wolle nicht spekulieren, aber es werde herauskommen, wer es war. Am 3. Oktober 2022 meldete die Danish Energy Agency, dass kein Gas mehr aus den Leitungen entweiche und man drei Leckstellen entdeckt habe. Am 4. Oktober 2022 behauptete der ehemalige Chef des ukrainischen Energieversorgers Naftogaz, Andrij Koboljew, die Sprengsätze wären schon bei der Verlegung der Röhren angebracht und jetzt per Fernzündung zur Explosion gebracht worden. Das Ganze wäre passiert, nachdem die Schweizer Firma auf Druck der USA ihre Teilnahme am Verlegen der Pipelines beendet und die Russen diese fertiggestellt hätten. In der Sowjetunion sei es üblich gewesen, an kritischer Infrastruktur Sprengsätze anzubringen, um diese im Notfall unbrauchbar machen zu können. Präsident Putin müsse nicht unbedingt von der Aktion gewusst haben, das könne auch vom FSB, dem russischen Inlandsgeheimdienst, erledigt worden sein.

Die Pipelines ließen sich relativ leicht reparieren. Am 6. Oktober 2022 wurde in den Medien berichtet, Dänemark und Schweden hätten mit der Untersuchung begonnen und Teile der gesprengten Pipeline sichergestellt, aber die Ergebnisse nicht bekannt gemacht. Deutschland sagte Hilfe zu, falls diese gefordert würde, Russland forderte eine Beteiligung an der Untersuchung, die jedoch abgelehnt wurde.

Untersuchungen

Etwa am 10. Oktober 2022 begann die Bundesmarine zusammen mit der Bundespolizei mit ihrer Untersuchung der Anschläge und ließen u.a. die Leckstellen durch eine Unterwasserdrohne vom Typ „Sea Cat“, die mit Kameras und anderen Sensoren ausgestattet war, untersuchen. Am 14.Oktober 2022 wurden die Untersuchungen abgeschlossen und die Erkenntnisse an den Generalbundesanwalt weitergeleitet. Aus Sicht der obersten Ermittlungsbehörde habe es sich um einen „schweren gewalttätigen Angriff auf die Energieversorgung gehandelt, der die äußere und innere Sicherheit Deutschlands beeinträchtigen könne.“ Konkret ermittle man „wegen des Verdachts der vorsätzlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie der verfassungsfeindlichen Sabotage.“

Die Ergebnisse, die am 14.Oktober noch durch eine Unterwasseruntersuchung mit Hilfe des Minenjagdboots „Dillingen“ ergänzt wurden, wurden im Detail nicht veröffentlicht. Es wurde lediglich bekannt, dass es sich bei dem Sprengsatz um ca. 500 Kilo TNT gehandelt habe und angeblich beide Röhren von Nordstream 2 und eine der beiden Röhren von Nordstream 1 beschädigt wurden. Die Angabe der Risse war unterschiedlich von sieben bis angeblich 50 Meter.

Hinsichtlich einer Zusammenarbeit zwischen Dänemark, Schweden, den USA und Deutschland gab es widersprüchliche Berichte. Zunächst hieß es, man ermittle gemeinsam und dann wurde verlautbart, dass alle Nationen aus Gründen der Geheimhaltung separate Untersuchungen durchführen würden. Später erklärte Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson, man würde gemeinsam ermitteln und sagte wörtlich: „Wir waren schnell im Wasser für Untersuchungen und haben Material nach oben gebracht. Die Untersuchung läuft noch.“

Am 16. Oktober 2022 berichtete die Bildzeitung über eine Anfrage der Abgeordneten Sarah Wagenknecht. Diese hatte – laut Bildzeitung – vergeblich bei den zuständigen Stellen nach Erkenntnissen vor und nach den Explosionen gefragt. Konkret wollte Frau Wagenknecht wissen, welche Erkenntnisse die Bundesregierung zu diesen Vorfällen inzwischen habe und welche Maßnahmen sie „allein, mit EU, anderen Regierungen und der Nato“ eingeleitet habe, um festzustellen, wer die Beschädigungen verantwortet. Die Antwort lautete: „Keine“.

Schweigen aus Gründen des Staatswohls

Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen schrieb u.a., dass kritische Infrastrukturen wie die Nord-Stream-Pipelines grundsätzlich einer abstrakten Gefährdung unterlägen. Man könne mehrere Tausend Kilometer Leitungsstränge „nicht vollumfänglich“ gegen jedes Risiko absichern. Die Bundesregierung sei „nach sorgfältiger Abwägung zu dem Schluss gekommen, dass weitere Auskünfte aus Gründen des Staatswohls nicht – auch nicht in eingestufter Form – erteilt werden können.“ Grund dafür sei die „Third-Party-Rule“ für die internationale Zusammenarbeit der Geheimdienste.

Danach unterliegt der internationale Erkenntnisaustausch besonders strengen Geheimhaltungsauflagen. „Die erbetenen Informationen berühren somit derart schutzbedürftige Geheimhaltungsinteressen, dass das Staatswohl gegenüber dem parlamentarischen Informationsrecht überwiegt und das Fragerecht der Abgeordneten ausnahmsweise gegenüber dem Geheimhaltungsinteresse der Bundesregierung zurückstehen muss.“.

Aus diesem Grund antwortete die Bundesregierung auch nicht auf die Frage Wagenknechts, „welche Nato-Schiffe und Truppenteile“ sich seit dem Aussetzen der Gaslieferungen durch Nord Stream 1 in den Gegenden aufhielten, in denen die Beschädigungen auftraten, und welche russischen Schiffe und Truppenteile in jenem Zeitraum gesichtet wurden. Auch diese Antwort „würde die Preisgabe von Informationen beinhalten, die das Staatswohl in besonderem Maße berühren“, schrieb das Auswärtige Amt. Daher komme auch eine Einstufung und Hinterlegung der angefragten Informationen nicht infrage, „da auch nur die geringe Gefahr des Bekanntwerdens nicht hingenommen werden kann“.

Sarah Wagenknecht übte scharfe Kritik an dieser Geheimhaltungspolitik und sagte dazu der Berliner Zeitung am Sonntag: „De facto sagt uns die Bundesregierung, dass sie zwar etwas weiß, es aber aus Gründen des Staatswohls den Abgeordneten noch nicht einmal in der Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestags zur Kenntnis geben kann“. Man könne nun nur spekulieren, welche Erkenntnisse über die Urheberschaft der Anschläge das deutsche Staatswohl so existenziell betreffen könnten, dass man sie unbedingt geheim halten müsse. „Auf jeden Fall bedeutet dieser Umgang, dass jegliche Kontrolle und Kritik an der Bundesregierung durch die Opposition unmöglich gemacht wird.“

Seit diesem Bericht aus der Bildzeitung gab es meines Erachtens überhaupt keine Veröffentlichungen zu den Pipeline Anschlägen mehr in den deutschen Leitmedien.

Feststellungen zu den Anschlägen durch amerikanische Experten

Ganz anders stellt sich das in den USA dar und dafür zwei Beispiele:

Beispiel 1

In dem folgenden Video vom 6. Oktober 2022 äußert sich der pensionierte amerikanische Oberst, Richard Black, konkret zu den Anschlägen.

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Um Oberst Black richtig einordnen zu können, zunächst ein paar Informationen zu seiner Person; weitere Details sind bei Wikipedia nachlesbar.

Im Jahr 1963 trat Black den Marines bei und kam in Vietnam zum Einsatz. Für im Kampf erlittene Verletzungen erhielt er das Purpl Heart. Nach seinem Ausscheiden aus dem United States Marine Corps studierte er an der University of Florida und erhielt seinen Bachelor of Science in Business Administration (B.S.B.A.). 1976 erhielt er seinen Juris Doctor. Nach einer Anwaltstätigkeit wurde er im Rang eines Majors in dem Judge Advocate General’s Corps (JAG) tätig und fungierte später als Leiter der Army’s Criminal Law Division im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten. Im Jahr 1994 zog sich Black, nun im Rang eines Colonels, aus dem aktiven Dienst zurück und wurde Partner in der Rechtsanwaltskanzlei Taylor, Horbaly and Black.

Im Februar 1998 wurde er in das Abgeordnetenhaus von Virginia gewählt und gehörte diesem von 1998 bis 2006 an. Am 8. November 2011 erfolgte seine Wahl in den Senat von Virginia. Diesem gehört er seit Februar 2012 als Senator an.

Black ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zusammenfassung von Blacks Aussagen

Für diejenigen Leserinnen und Leser, die das Video mit Colonel Black wegen des amerikanischen Englisch nur schwer verstehen können, nachstehend die wesentlichsten Aussagen des Colonels in der Zusammenfassung:

Nach einer kurzen Darstellung seines bisherigen Lebenslaufs und seiner unterschiedlichen Tätigkeiten legt Black Wert auf die Feststellung, dass er in der Vergangenheit hundertfach sein Leben für die USA riskiert habe und ein wirklicher Patriot sei. Aber jetzt mache er sich ernsthafte Sorgen wegen der amerikanischen Außenpolitik. Dann kommt er zu den Anschlägen auf die Pipelines und sagt, dass er den gesamten Vorgang aus der Sicht eines Staatsanwaltes betrachten werde, weil er diese Tätigkeit über viele Jahre ausgeübt habe.

Er werde die Anschläge unter drei Aspekten betrachten und beurteilen, nämlich, wer ein Motiv gehabt habe, über die erforderlichen Mittel verfüge und die Gelegenheit gehabt hätte. Die Ukraine schließt der Colonel aus, weil sie nicht über die Mittel verfüge, Polen hätte zwar vielleicht ein Motiv, aber wäre zu einer solchen Operation alleine nicht in der Lage. Kein Staat habe ein besseres Motiv gehabt als die USA, und kein Land verfüge über bessere Mittel und Gelegenheiten, einen solchen Anschlag durchzuführen als Amerika. Im Anschluss daran zitiert Colonel Black die Aussagen des amerikanischen Präsidenten auf der bereits dargestellten gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Scholz, der schweigend neben ihm gestanden habe.

Black macht deutlich, dass dies ein ungeheurer Affront gegenüber dem treusten Verbündeten der USA gewesen sei und bewertet dann die Aussage des US-Präsidenten aus Sicht eines Staatsanwaltes als ein „party admission“, also quasi als Geständnis, für diesen Anschlag verantwortlich zu sein. Danach nimmt er noch einmal kurz Bezug auf Polen, das auch ein Motiv gehabt hätte und stellt dazu fest, dass kein NATO-Mitglied ohne vorherige Zustimmung der USA einen solchen Anschlag durchführen könne.

Die NATO sei ein Geschöpf der USA und selbst heute sei der Kommandeur des höchsten europäischen NATO-Kommandos immer noch ein amerikanischer General. Dann bezieht der Colonel sich noch einmal auf die Aussage von Präsident Biden, die für ihn ein Geständnis ist und sagt, dass er in vergleichbaren Fällen als Militär-Staatsanwalt mit seinem Verdacht immer richtiggelegen habe und sagt wörtlich: „My hunch is, the United States did it:“ (Mein Verdacht ist, die USA haben diesen Anschlag verübt.“)

Sie hatten das deutlichste Motiv, verfügten über die Mittel und die Gelegenheit. Dann erklärt er, dass Europa eigentlich kein Motiv gehabt hätte, Sanktionen gegen Russland zu verhängen und vor allen Dingen auch keine Veranlassung, sich von der russischen Energieversorgung selbst abzuschneiden, vor allem jetzt, wo der Winter vor der Tür stehe. Ein Ziel der USA sei gewesen, vorzubeugen, bzw. zu verhindern, dass die Regierungen einiger europäischer Länder, z.B. die tschechische Republik, Ungarn oder auch Deutschland wegen der zu erwartenden zunehmenden Unruhen, die Sanktionen gegen Russland vielleicht nicht mehr mitgetragen hätten und dem Druck der Bevölkerung, Nordstream 2 zu öffnen, eventuell nachgegeben hätten.

Das sei mit der Zerstörung der Pipelines jetzt nicht mehr möglich. Und falls jemand glaube, die CIA würde so etwas in einem NATO Land nicht machen, der kenne die CIA nicht. Er sei sicher, dass die CIA, vielleicht zusammen mit anderen Geheimdiensten, die gesamte Operation koordiniert habe. Zum Schluss sagt er, Russland haben diesen Krieg begonnen, der aber schon seit vielen Jahren geplant war. Er hoffe, dass die Europäer aufwachten und auch die amerikanischen Bürger zu der Erkenntnis kämen, dass dieser Krieg beendet werden müsse.

Beispiel 2

Ich habe einen US-Amerikaner gebeten, sich dieses Video anzusehen und zu bewerten. Bei diesem Amerikaner handelt es sich um einen Mann, den ich selbst seit 17 Jahren persönlich kenne. Er ist promovierter Historiker, war lange Jahre im US-Senat tätig, hat später an der Military Academy von Virginia gearbeitet, ist parteipolitisch völlig unabhängig und in den USA seit Jahrzehnten bestens vernetzt. Er hat mir ausdrücklich erlaubt, seine Aussage ohne Namensnennung zu veröffentlichen:

“I know Col. Black.  We have discussed issues a few years ago and had lunches together here in Virginia.  He is a very patriotic retired military officer.  He served 18 years in the Virginia state senate.

I think his remarks on the video present an accurate assessment of the situation.  

Clearly, the Nordstream sabotage was by NATO members led by US. Also, the UK no doubt played an important role and has trained Ukrainian naval divers.

The waters in that area have many sensors underneath to monitor ships.  So nothing can happen with any ship movements, surface or undersea, without the various sensors identifying the activity.

My own view is that Sweden knew about the operation in advance and helped coordinate it.  It is possible that Ukraine and Poland were involved.

Whatever the details, the fact is that the sabotage constitutes an act of war against Germany not to mention Russia.  It is not “terrorism” but rather an act of war.  The lawyers can figure that out and the technical legal definitions.”

(Meine Übersetzung: „Ich kenne Colonel Black, wir haben vor ein paar Jahren über verschiedene Dinge gesprochen und hier in Virginia zusammen gegessen. Er ist ein sehr patriotischer pensionierter Offizier und war 18 Jahre im Senat von Virginia. Seine Feststellungen in dem Video stellen eine sehr zutreffende Beurteilung der Lage dar. Es ist unstrittig, dass die Nordstream-Sabotage von einem NATO-Mitglied unter Führung der USA durchgeführt wurde. Auch Großbritannien, da gibt es keinen Zweifel, hat eine bedeutende Rolle dabei gespielt und hat ukrainische Marinetaucher ausgebildet. In dem betreffenden Seegebiet gibt es viele Unterwassersensoren, um Schiffe zu überwachen. Deshalb kann es keine Schiffsbewegungen, über oder unter Wasser geben, ohne dass die verschiedenen Sensoren diese Aktivitäten identifizieren. Ich selbst bin der Meinung, dass Schweden im Vorfeld von der Operation gewusst und geholfen hat, diese zu koordinieren. Es ist möglich, dass auch die Ukraine und Polen beteiligt waren.

Unabhängig von den Details ist es eine Tatsache, dass diese Sabotage eine kriegerische Aktion gegen Deutschland war und auch gegen Russland. Es handelt sich nicht um einen Terrorakt, sondern vielmehr um eine kriegerische Handlung. Die Juristen können das einordnen und die technisch- juristischen Definitionen.)

Zusammenfassende Bewertung

In den ersten Stellungnahmen von so genannten Experten und vor allem von Politikern, wurde Russland für den Anschlag verantwortlich gemacht. Davon ist man offensichtlich mittlerweile abgekommen, weil man keine überzeugende Begründung dafür gefunden hat. Außerdem ist man wohl zu der Erkenntnis gelangt, dass es eine unglaubliche Blamage für die NATO gewesen wäre, weil Russland ja diese Operation in einem von ihr kontrollierten Seegebiet, also praktisch unter ihren Augen durchgeführt hätte. Schließlich liegt der nächste russische Stützpunkt im Kaliningrader Oblast, also ca. 350 km vom Ort der Sabotage entfernt.

Ich habe mich sehr lange mit Aussagen zu dem Anschlag zurückgehalten und mich vor allem auch nicht an Spekulationen beteiligt. Aber vor dem Hintergrund der Aussagen von Colonel Black und der Bestätigung seiner Ausführungen durch den mir lange bekannten und als absolut integer geschätzten Amerikaner halte ich es auch für bewiesen, dass entweder die US-Regierung in Zusammenarbeit mit der CIA für den Anschlag verantwortlich ist oder – nach vorheriger Zustimmung – einen NATO-Partner bei der Durchführung der Operation unterstützt hat. Dass Schweden in den Anschlag involviert war, kann meines Erachtens nicht ausgeschlossen werden. Dieser Verdacht wird dadurch erhärtet, dass bis heute keine Untersuchungsergebnisse bekannt gemacht wurden. Aus meiner Sicht verfügen der Bundesnachrichtendienst und die Bundesregierung über gesicherte Erkenntnisse, welcher Staat für diesen Anschlag verantwortlich ist. Für diese Annahme spricht auch die wenig überzeugende ablehnende Antwort auf die Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sarah Wagenknecht.

Dass unsere Regierung nicht bereit ist, die mit großer Sicherheit mittlerweile vorliegenden Ergebnisse der Untersuchung durch die Marine und die Bundespolizei nichts zu veröffentlichen, kann ich mir nur damit erklären, dass man Angst vor der amerikanischen Reaktion hat und/oder ggf. andere beteiligte NATO-Staaten nicht bloßstellen möchte.

Präsident Biden hat sich am 7. Februar 2022 klar geäußert, was passieren wird, wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, und Außenminister Blinken hat am 30. September 2022 den Anschlag als eine quasi einmalige Chance für Europa bezeichnet, sich in der Energieversorgung von der Anhängigkeit von Russland zu befreien. Gleichzeitig hat er darauf hingewiesen, dass die USA bereit und in der Lage sind, die russischen Gaslieferung durch amerikanisches LNG zu kompensieren.

Bezugnehmend auf die Kriterien von Colonel Black, welcher Staat am ehesten ein Motiv hatte und über die Mittel und Gelegenheiten verfügte, einen solchen Anschlag durchzuführen, komme ich abschließend zu dem persönlichen Fazit: Die USA sind für die Anschläge verantwortlich.

Bleibt nur zu hoffen, dass doch noch irgendein politisch Verantwortlicher mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit geht oder von unseren investigativen Journalisten eine „Leckstelle“ entdeckt wird. Ich glaube nicht, dass es gelingen wird, diesen Anschlag in Vergessenheit geraten zu lassen, wenn man nicht mehr darüber spricht. Schließlich hat der Generalbundesanwalt festgestellt, bei diesem Anschlag habe es sich „um einen schweren gewalttätigen Angriff auf die Energieversorgung gehandelt, der die äußere und innere Sicherheit Deutschlands beeinträchtigen könne.“

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49 Kommentare

      1. Ungeklärte Fälle wie der Estonia Untergang oder die U-Boot-Vorfälle in Schweden bleiben wohl für immer am Grund der Ostsee!
        Höchst Wahrscheinlich sind die Pipeline’s durch die gleichen Ausnahmen in den Physikalischen-Naturgesetzen zerstört worden, die auch das Gebäude WTC7 zum Einsturz gebracht haben. Und eines muß man den Schweden lassen, Unterwasser können die ganz ausgezeichnet Aufräumarbeiten ausführen.

  1. Dem Autor Jürgen Hübschen ist in dem Punkt recht zu geben, dass die USA und die Bidenregierung diesen Anschlag auf NS1 und 2 zu verantworten hat. Ob diese militärische Attacke auch von US-Militärs oder angeschlossenen NATO-Militärs ausgeübt wurde, ist noch spekulativ.

    Russland hat sich aber schon mehrfach in den letzten Tagen festgelegt, dass Großbritanien aktiv an dieser Aktion beteidigt war.

    Hier ein Gerücht aus dem The Saker Forum:
    https://thesaker.is/why-nato-attacked-crimea-hint-the-g20-summit/

    Uncle Davy on October 30, 2022 · at 4:36 pm EST/EDT
    „Woher wissen die Russen, dass Großbritannien in Zusammenarbeit mit den USA die North-Stream-Pipelines gesprengt hat?

    Weil Liz Truss ihr iPhone benutzt hat, um eine Minute, nachdem die Pipeline in die Luft geflogen ist und bevor irgendjemand anderes es wusste, eine Nachricht an Minister Blinken zu schicken, in der stand „Es ist erledigt“?

    iCloud-Admin-Zugang rockt!“ – Kim Dotcom (auf Twitter)

    Natürlich macht Großbritannien daraus einen Telefon-Hack durch „Putins Spione“.“

    Dieses Gerücht des gehackten Handy von Liz Truss hatte ich gestern schon irgendwo gelesen.
    Mit der Attacke auf NS1 und 2, Krimbrücke und jetzt Angriff auf Sewastopol beschuldigt die russische Regierung das brittische Militär innerhalb weniger Wochen zum dritten Mal für einen Angriff (mit)verantwortlich zu sein, welchen man als Kriegsgrund werten könnte. Wenn man weiß, wie vorsichtig W.Putin und seine Regierungsmannschaft bis ketzt mit solchen Schuldzuweisungen umgegangen ist, erkennt eine neue Qualität.

    Dies ist eine sehr beunruhigende Entwicklung!

    Mal noch eine andere Frage ins Forum:
    Weiß jemand was mit Moon of Alabama ist? Die Seite kann ich seit dem WE nicht mehr aufrufen.

    1. Der Provider von WoA hat Probleme. Ich hatte auch ca. 16 Stunden Ausfall, kam aber zwischenzeitlich wieder rein. Allerdings ging Posten immer noch nicht.

          1. @ wschira sagte am 31. Oktober 2022 um 21:04 Uhr

            „““ Bei mir das Gleiche, habs aber noch nicht neu versucht. Frage mich, warum MoA srändig angegriffen wird. „““

            Eventuell weil Fakten über das untergehende Imperium geliefert werden und nicht auf den Kopf gestellt werden.

            Auch die Leser sind nicht auf den Kopf gefallen u. wissen sehr gut, was
            Sache ist.

  2. Artikel ist gut geschrieben aber irgendwie sind die Deutschen lern resistent!

    Zitat: „Dass unsere Regierung nicht bereit ist, die mit großer Sicherheit mittlerweile vorliegenden Ergebnisse der Untersuchung durch die Marine und die Bundespolizei nichts zu veröffentlichen, kann ich mir nur damit erklären…“

    Das ist nicht „unsere Regierung“! Das ist ein totalitäres Regime, dass nichts mit dem deutschen Volk gemein hat – null, nada, nichts! Ein Staat ist ein Volk ein Land und deren gewählte Repräsentanten (Regierung) die im Interesse des Volkes agieren!
    – Wer hat die gewählt?
    — Wann genau werden die gefälschten Wahlen in Berlin wiederholt werden und wie sieht es im Rest von Deutschland mit Wahlfälschungen aus?
    — Wer hat den Scholz gewählt
    — Wer haben die Young Global Leader (WEF) in die Regierung gebracht?
    – Für das Volk agieren?
    — Wurde der BND nicht von den USA gegründet?
    — Der Scholz setzt sich für die Interessen der USA ein, sonst hätte er Biden widersprochen.
    — -Total, absolut verlogen
    — Wo ist den die deutsche Justiz, die die Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen.
    — Alles total geheim, weil nicht im Interesse des Volks?
    — Wenn man dem DE Regime öffentlich widerspricht wird man fertig gemacht!
    — Wird bestohlen, enteignet und ermordet
    — Wird gesundheitlich geschädigt

    Krass wenn man da noch von „unsere Regierung“ schreibt? Die Frage ist: Wann begreift ihr es endlich und was muss noch passieren bis es soweit ist!

      1. Die Chinesen sollten sicherheitshalber sobald als möglich alle geschäftliche Transaktionen mit Deutschland per Vorauskasse abwickeln und sämtliche getätigte Investitionen in Deutschland schnellst möglich veräußern oder rück abwickeln bevor sie aus humanitären und demokratischen Gründen enteignet (bestohlen) werden.

        Möglicherweise hat es der Scholz schon wieder vergessen, das er zu denn guten Demokraten gehört und liefert versehentlich mörderische, tödliche Waffen für den Frieden nach Taiwan. 🙂

  3. Es gibt zwei Gewinner! Die USA und Polen.

    Durch die Sprengung gibt es noch genau zwei Pipelines. Transgas (Ukraine -> Tschechei) und Jamal (Weißrussland -> Polen). Behält man im Hinterkopf, dass es Bestrebungen zu einer Vereinigung der Ukraine und Polen gibt, würde Polen den gesamten Erdgasstrom in die EU kontrollieren. Und wenn Das kein Motiv ist…

    Polen hat außerdem die militärischen Fähigkeiten, spätestens wenn sie von den Amis unterstützt werden.

    Das Schweigen der europäischen Regierungen ist für mich verständlich, egal wer der Täter war. Wenn dieser Angriff aus den eigenen Reihen kam, dann sind die eigenen Reihen der Feind, nicht Russland. Die Konsequenzen wären nicht unbedingt ein Krieg, dafür fehlt es den Europäern an militärischen Möglichkeiten, aber ein öffentliches Einleuten des Untergangs der NATO und der EU.

    Was ich persönlich erschreckend finde: Die Gesamtsituation sieht doch sehr stark nach einer Wiederholung des zweiten Weltkriegs aus. Die gleichen Kriegsgegner, mehr oder weniger die gleichen Allianzen und Polen liefert mal wieder den Zündfunken.

    Einer der Kriegsgründe für den Polenfeldzug war übrigens die Blockade von Kohlelieferungen, dem damals wichtigsten Energieträger, aus Ostdeutschland in das Reichsgebiet.

  4. Kommt noch dazu, dass die Ausführenden Stümper sind, die versehentlich eine Röhre zweifach erledigten, eine heil liessen.

    Man kann nur hoffen, dass auch nach der letzten Grossprovokation – der Drohnenangriff auf die die Getreidefrachter schützenden Schiffe der russischen Marine – die russische Regierung die Nerven nicht verliert und darauf verzichtet, nato-Staaten direkt anzugreifen (obwohl sie es redlich verdient hätten). Das würde nur eine Eskalationsspirale mit im genauen Wortsinn unabsehbaren Folgen in Gang setzen ohne die Lage für irgendwen zu verbessern.

  5. Zitat aus dem Artikel:
    „Die Ergebnisse, die am 14.Oktober noch durch eine Unterwasseruntersuchung mit Hilfe des Minenjagdboots „Dillingen“ ergänzt wurden, wurden im Detail nicht veröffentlicht. Es wurde lediglich bekannt, dass es sich bei dem Sprengsatz um ca. 500 Kilo TNT gehandelt habe und angeblich beide Röhren von Nordstream 2 und eine der beiden Röhren von Nordstream 1 beschädigt wurden. Die Angabe der Risse war unterschiedlich von sieben bis angeblich 50 Meter.“

    Nach mir vorliegenden Informationen sind beide Nordstream-1-Röhren und eine Nordstream-2-Röhre funktionsunfähig. Oder hat sich dies inzwischen geändert?

    1. „“Kremlchef Wladimir Putin hatte vor zwei Wochen Gaslieferungen durch den nach seiner Darstellung noch betriebsfähigen Strang der Pipeline Nord Stream 2 angeboten. »Man muss nur den Hahn aufdrehen«, sagte er auf der russischen Energiewoche in Moskau. Nach seiner Darstellung sei die Röhre wohl nicht so beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden könne.““

      Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/nord-stream-2-berlin-glaubt-nicht-an-verfuegbarkeit-von-zweiter-roehre-a-77ca3bfe-246e-481f-a276-3cf3fa39adc7

      1. Ja, die Funktionsfähigkeit einer der beiden Nordstream-2-Röhren ist nach Putin und seinem Energieminister Nowak gegeben.
        Dann ist die Feststellung von Herrn Hübschen nicht richtig, denn er spricht von der Funktionsfähigkeit von einer der beiden Nordstream-1-Röhren.
        Für die weitere Lieferung von russischem Erdgas über Nordstream sind drei Voraussetzungen notwendig:
        1. Funktionsfähige Pipeline
        2. Betriebserlaubnis
        3. Entscheidung der Bundesregierung.

  6. Danke für diese Erläuterungen, die man in dieser Offenheit sicher in keinem einzigen weiteren Presseorgan in Deutschland finden wird. Zu korrumpiert ist der Berufsstand. Vielen Dank.
    Dabei kommen sie nur zu den Ergebnissen, zu denen jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand kommen musste. Das Verhalten der deutschen Politiker, insbesondere Scholz und Baerbock, ist derart erbärmlich, dass es zu solchen Anschlägen geradezu einlädt. Was können wir von denen noch erwarten?

  7. Ergänzungen zu den Fakten

    Vladimir Afanasiev, ein russischer Korrespondent der norwegischen Fachzeitschrift „upstream“ (NHST Holding) schrieb am 18.10:
    „Some theories point to the use of explosive devices were lowered from a passing vessel and then detonated remotely.
    However, technical experts from the Russian-led Nord Stream 1 consortium have said previously that the subsea pipeline is laid in a trench and covered by a layer of gravel.“

    Auch den Originalbericht der Expressen zu den Befunden der privaten Untersuchung sollte man vielleicht kennen (Google-Übersetzung
    „- You can see that there has been a very large impact on the seabed around the pipe. There are channels in the seabed where the pipes have been, where you can see broken objects that look like pipe parts, says Trond Larsen.
    – One theory is that a long crack has formed along the pipe due to the pressure from the explosion.
    We search the area with the camera, but are unable to find the other end of the pipe. At least 50 meters appear to be missing or buried beneath the bottom.
    – It is an extreme force that can bend such thick metal in the way we see, says Trond Larsen.“

    In den Tagen vor Einsatz der Unterwasserdrohne hatten diverse Player Zeit und Gelegenheit, große Mengen Material vom Schauplatz zu entfernen. Aber die Originalbilder zeigen einen schmalen, tiefen und langgestreckten Riss im Seeboden an der Stelle, wo die Pipeline eingebettet war. Deshalb muß man davon ausgehen, daß ein Großteil der fehlenden Pipeline von den Explosionen in den Seeboden hinein gerammt worden ist.

    „Explosionen“ – die Befunde stellen außer Zweifel, daß eine ganze Reihe von Sprengsätzen simultan gezündet worden sind – simultan, weil sie von den Seismographan als eine einzelne Explosion registriert wurden, wie den Berichten des ersten Tages zu entnehmen ist. Unter den Berichten des Tages 2 war die Auskunft von Klaus Moosegard, Chefgeologe der Universität Uppsala, daß die stärkste der Explosionen den Einsatz von mindestens 2,5 to TNT-Äquivalent, vielleicht auch mehr als das Doppelte zeige. Seine Schätzung beruhte explizit auf den Erfahrungen, die Dänen und Schweden mit der Explosion bzw. Sprengung der schwersten Fliegerbomben gemacht haben, die im WK2 verwendet worden sind.

    Es ist mir nicht gelungen, genug Wissen über Unterwassersprengungen zu sammeln, um zu einem Urteil zu kommen, wie viel Sprengstoff tatsächlich im Spiel gewesen sein muß. Doch definitiv läßt die Ausdehnung der Sprengungen zu, die notorisch ventilierte Angabe „mindestens 500 kg TNT“ eine grobe Irreführung zu nennen.

    Ergo: Ja, da waren Spezialisten am Werk, weil mehrere, ausgedehnte simultane Zündungen keine Amateurarbeit ist, aber die Konzeption der Sprengung verrät eine politische Zwecksetzung. Die o.a. Irreführung läßt m.E. einen eindeutigen Schluss zu: Die Auftraggeber wollten klar stellen, daß ausschließlich der NATO-Verband unter USS-Kearsarge im Verlauf der Operation „Baltops22“ die Gelegenheit hatte, die Nordstreams in einem derartigen Umfang zu verminen, niemand sonst!
    Weshalb sie das wollten, lasse ich dahin gestellt, will aber immerhin anmerken, das eisern fest gehaltene Vorurteil „Die USA waren es“ läßt sich damit nicht gut vereinbaren. Ohnehin muß man beachten, daß diejenigen, die die Verminung besorgt haben, nicht für die Sprengung verantwortlich gewesen sein müssen, die 4 Tage nach dem Abzug des genannten NATO-Verbandes erfolgte. Ein einzelner Mensch im Besitz des Zündcodes kann sie mit einer Unterwasserantenne von einer Jacht oder einem Kutter aus gezündet haben.

    1. Das wird in dem Video auch angesprochen. Angeblich würden mehrere Unterwasser-Grundminen, die ihre Sprengwirkung nach unten entfalten, so ein Schadens-Bild ( Pipeline in den Grund gepresst) verursachen. Die Minen könnten per U-Boot über die Torpedo Öffnung eines U-Bootes angebracht worden sein.

      -Wehrtechnik-Experte analysiert Drohnen-Bilder der Pipeline-Sprengung
      https://www.youtube.com/watch?v=kf_IIf2e0Ek

      1. Ja, aber wie viele? Und wie simultan zünden?
        Ich hatte nicht die Geduld von vorn bis hinten (meine Zeit ist begrenzt), und schon über die Länge der Röhren kursieren grob abweichende Versionen. Die einen sagen 8, die anderen 12. Bei 8 würde ich laienhaft akzeptieren können, daß ein Sprengsatz pro Röhre für den Effekt taugen kann, bei 12 m schon nicht mehr, da müßten es zwei sein, oder es könnte nicht dies regelmäßige Verpressungsbild geben. Aber dann würde ich schätzen, daß das Seebett viel höheren Schaden nimmt – also doch kleinere Sprengsätze, dafür aber erheblich mehr, vielleicht alle 4 Meter?
        Wie dem auch sei, es ist absurd, wie der Typ an den „500 kg“ fest hält, das ist Absicht. Aber ich will die Spekulation über (oder Analyse der) die Absicht nicht eröffnen, das sollen andere tun

    2. Tom schrieb:
      „Die Auftraggeber wollten klar stellen, daß ausschließlich der NATO-Verband unter USS-Kearsarge im Verlauf der Operation „Baltops22“ die Gelegenheit hatte, die Nordstreams in einem derartigen Umfang zu verminen, niemand sonst!
      Weshalb sie das wollten, lasse ich dahin gestellt, will aber immerhin anmerken, das eisern fest gehaltene Vorurteil „Die USA waren es“ läßt sich damit nicht gut vereinbaren.“

      Das verstehe ich nun gar nicht. Wenn die NATO, also die USA mit ihren ihr weisungsfolgenden Vasallen, Gelegenheit hatten, die Stelle zu verminen, wie können die USA in diesem Fall nicht verantwortlich sein? Es ist doch völlig Wurst, welche Nationalität die Leute hatten, die im Auftrag der NATO – also der USA – den Vorgang durchführten.

      In diesem Krieg gibt es ohnehin nur zwei Parteien agieren – Russland gegen die westliche Allianz. Somit reicht es ausschliessen zu können, dass es die Russen waren. Ob nun die Polen, Engländer, Amis… – who cares!

      1. “ … die USA mit ihren ihr weisungsfolgenden Vasallen …“
        Die Aussage blamiere ich schon am physischen Dasein von NS2 – wobei, zugegeben, so eine Blamage nicht viel taugt, weil sie nichts über die tatsächlichen Verhältnisse sagt.
        Du hast Dich dann aber bitte fragen zu lassen, ob Du überhaupt bereit bist, Tatsachen und Argumente gegen Deine Heiligung der Souveränität der angeblichen Vasallenstaaten gelten zu lassen, die in Deinem Attribut „weisungsgebunden“ enthalten ist. Eine „weisungsgebundene“ Hoheit über ein Territorium heißt „Gouverneur“, doch selbst ein Gouverneur eines König- oder Kaiserreiches hat den Auftrag, Interessen des Gouvernorates gegebenenfalls gegen Interessen seines Entsenders zu vertreten und sich dazu notfalls Weisungen zu widersetzen. Das gilt in modernen Armeen selbst noch für Unterkommandeure. In der Staatenwelt geht es nicht so sakral zu, wie es in Kleinunternehmen und bei der Mafia hier und da noch der Fall sein mag.

        „… In diesem Krieg gibt es ohnehin nur zwei Parteien (agieren?) – Russland gegen die westliche Allianz …“
        Das sagt Putin, aber wenn er das buchstäblich ernst meinte, wäre er klinisch verrückt und müßte dringend abgesetzt oder abgeschossen werden, vere?
        Ich sage Dir, er ist verrückt, aber nicht klinisch, er weiß sehr wohl zwischen dem Waffengang, den zu beginnen er empfohlen hat, und dem Krieg, dessen Teil er ist und sein soll, zu unterscheiden.
        Abgesehen davon, das will ich Dir in aller Freundlichkeit sagen – nimm das bitte ernst – wärst Du völlig irre geworden, wenn Du nicht anerkennen tätest, daß ein Souverän einen Waffengang gegen einen anderen Souverän präzise zu dem Zweck beginnt, die am Krieg beteiligten Subjekte zu vervielfachen, nämlich mindestens auf die Zahl der darin verwickelten Kämpfer, wenn möglich auf die Zahl der Untertanen und Sassen.

        Damit bin ich bei der Wahrheit des Verdachtes gegen Russland im Fall der Nordstreams. Ja, angesichts des Umstandes, daß ein Stopp des deutschen Gasbezuges aus Russland im kommenden Jahr beschlossene Sache gewesen ist, aber diese Entscheidung im Falle eines raschen Kriegsendes nicht bindend wäre, macht eine russische False-Flag-Operation zu Lasten der USAnicht „der NATO“ – perfect sense zum Zwecke einer „Spaltung des Westens“. Der modus operandi der Sprengung schließt solch eine Deutung sicher aus, und das nicht nur für iwie (Ein-)Geweihte, sondern für jedermann, der seinen Verstand im Angesicht des Krieges nicht hat fahren lassen.

        Deshalb sage ich: Hübschens Artikel liegt komplett neben der Sache, just weil er wohlmeinend ist. Er nimmt eine Art „Enthirnung“ des Publikums, Eliten wie Plebs, vermittels des Anschlages für bare Münze, und das tut Hübschen aus demselben Grund, warum Du meine Einwände „nicht verstehst“. Er will die Heiligkeit der Souveräne in der Welt der Nationen, die in einem Krieg doch bitte angegriffen ist, in den Kriegsereignissen und vor ihnen retten und schützen.
        Die NATO ist kein nationaler Souverän, aber modus operandi und Begleitumstände der Pipelinesprengung indizieren unzweideutig, daß die NATO sich in diesem Akt vermittels unidentifizierter Player zu einem Souverän des Krieges aufgemantelt hat, und diese Eigenschaft, dies Dasein, von allen beteiligten Souveränen anerkannt bekommt.

        Warum das so geschieht, das wäre aus meiner Sicht erst die Frage, deren Beantwortung sich für jedermann lohnte – aber dahin kommt es wohl nie und nimmer.

        1. Um wenigstens einen Anhaltspunkt zu liefern, wie und wo man mit der Beantwortung der letztgenannten Frage beginnen könnte, verlinke ich mal
          https://www.heise.de/tp/features/Russland-ringt-um-seine-Machtrolle-6631331.html?seite=all
          (Peter Decker, März). Da Fazit der sauberen, historischen Darstellung des Krieges, der zur russischen Entscheidung für einen regulären Waffengang führte:

          „USA und Nato sollen begreifen: Wenn sie sich dem Antrag verweigern, die russischen Sicherheitsinteressen förmlich anzuerkennen, dann bekommen sie es mit einem Russland zu tun, das in der Verfolgung seiner Sicherheitsinteressen für die amerikanische Weltmacht und ihr Kriegsbündnis auch nicht mehr berechenbar ist.“

          „Die amerikanische Weltmacht und ihr Kriegsbündnis“ figurieren da in derselben Rolle als Kriegssubjekt, die ich oben angegriffen habe, aber die voran gegangene Darstellung läßt die Erkenntnis zu, daß ein Trumm namens „Russische Sicherheitsinteressen“ die singuläre Klammer ist, die dieses Subjekt aus der Geschichte seit 1990 aushebt.
          Der Schluß daraus ist mehrfach unangenehm, wohl wahr. Unter anderem führt er aus der Schuldfrage ziemlich irreversibel heraus.

          1. @TomGard, ich bin nicht sicher ob ich der mehrfach in sich gewundenen Logik, die du dem Kreml unterstellst, in einer entprechend verwickelten Formulierungsweise korrekt folge – also sieh mir die Unzulänglichkeit meiner Replik ggf. bitte nach:

            Liegt nicht eine gewaltige Unwucht zwischen dem von dir so ausführlich dargelegten false flag Modus der Russen im Falle der Pipeline und dem, von denselben Russen, geradezu betulich geführten, vermeintlichen, Großkrieg?

            Ich hatte bereits formuliert, ob zurecht oder nicht, dass eines der Hauptziele langfristig ein denuklearisiertes Europa sein könnte; gewiss aber ein Status, der die territoriale Integrität Russlands sicher stellt, in dem alle seine Nachbarstaaten „entschärft“ werden, um für NATO-false flags, Iran-like insurgents und der gleichen keine soveräne Basis herzugeben – sprich:

            Die Brutalität, die eine solche Pipeline false flag im Denken, Organisieren und Umsetzen notwendig machte, wäre beim Kriegführen eigentlich doch viel logischer: Warum im Kleinen ruchlos sein, aber auf dem großen Schachbrett Nachsicht walten lassen?

            Oder um es mit Tariq Ali zu sagen im Februar 2022: Putin ist alles andere als verrückt. Er weiß sehr wohl was er macht und warum, und diesbezüglich – der Gewaltfrage – müssen wir, wenn wir ebenso rational sind, uns keine Sorgen machen. Problem: „Wir“ sind – möglicherweise – nicht so rational.

            Letzterdings – verzeih die Kritik – verhedderst du dich in der vom Westen so kunstvoll plump zelebrierten Pathologisierung „des“ Putin. Und in diesem Punkte („nicht mehr berechenbar ist“) müsste ich folglich auch Decker widersprechen.

          2. Der Ausdruck „nicht mehr berechenbar“ ist grober Unfug jenseits aller Logik.
            Wenn, dann, müsste dort „nicht mehr einhegbar“ stehen.

            Denn entgegen aller dümmlichen Kommentierungen hat Russland bisher immer sehr moderat reagiert und nicht blindwütig um sich geschossen.
            Die (westliche) Welt weiß aber eindeutig, das Russland keine Welt braucht, in der es kein Russland mehr gibt.

            Putin hat sich in seinen Reden eindeutig und klar geäussert. Wer zu dumm ist, um diese zu verstehen, sollte Nachhilfe nehmen.
            Russland hat bei der OSZE-Sitzung seinen Standpunkt klar erläutert: Man wurde zu einer humanitären Intervention gezwungen.
            Wer das anders sieht, ist entweder blind, geblendet oder verblödet.
            Wer vitale russische Sicherheitsinteressen angesichts der Entwicklungen seit dem Maidan-Putsch nicht tangiert sieht, taugt jedenfalls nicht als Sicherheitsberater.

            Putin ist an nachhaltiger wirtschaftlicher Prosperität gelegen. Dazu bedarf es keiner besonderen regionalen Hegemonie. Die natürlichen Kostenvorteile brauchen keine besondere Unterstützung, sondern nur die Freiheit, sich entfalten zu dürfen.

            Niemand behauptet, dass es im Westen keine unterschiedlichen Interessen gibt. „Fuck the EU“ unterlegt dies ausreichend.
            Würden die USA aber ihr Augenmerk nur gegen Russland richten, hätte man die Europäer mit „nicht ganz so teurem“ Gas administrativ unterstützen können.
            Einerseits einen Großkonflikt vorzubereiten und ihn dann nicht ausreichend zu flankieren, spricht nicht gerade von besonderem US-amerikanischem Können. Da überwiegt das Denken in Kategorien der Konkurrenz-Ökonomie gegenüber dem gesunden politischen Menschenverstand.
            Wenn in Europa Gas unbedingt gebaucht wird, ist es unerheblich, ob die über die Nordstream-Pipelines oder die in Osteuropa geschieht, die ja nachweislich nicht an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten.
            Man sollte durchaus zwischen einen situativen Teilinteresse und einer strategischen Grundausrichtung unterscheiden können und nicht nach Pawlowscher Schlüsselreizlogik mal dies und mal jenes heraus stellen und dann mit einer inkonsistenten und latenten Pseudologik hantieren und dies mit ad-hominem-Angriffen zu unterrrmauern versuchen.
            Dieser Schuss geht nach hinten los.
            Traurig nur, wenn man das nicht merkt.

            1. Zitat Luck:
              „Tom, wenn du erst von Unterwerfung sprichst und dies dann später mit Anpassung interpretierst, dann sind dies 2 Paar Stiefel.
              Schlüpf hinein und dann begreifst du es!“

              Freut mich, daß du mich immerhin halb verstanden hast. Ja, gewöhnlich werden „Anpassung“ und „Unterwerfung“ behandelt, als seien das verschiedene Sachen. Mit meinem „Unterwerfung unter Vorbehalten“ für „Anpassung“, habe ich andeuten wollen, warum ich das für falsch halte. Das Resultat ist dieselbe Unterwerfung, nur der Weg dorthin nimmt Umwege, sage ich. Okay, siehst du halt anders.

              „Wer von einer abwertenden Putler-Fraktion spricht, unterstellt, dass jemand nicht vorbehaltslos und personal unabhängig denken kann.“

              Das ist iwie ein Mißverständnis, aus dem ich nicht schlau werde, aber ich will trotzdem sagen:
              Ich bin weit davon entfernt, jemandem, der einen Herrn verteidigt, oder sich einen wählt, irgendwie defektes oder defizitäres Denken zu attestieren. Umgekehrt. Wenn jemand das getan hat, hat er es künftig schwer, unbefangen wahrzunehmen, zu denken, zu urteilen.

              Jetzt breche ich das aber ab. Guten Abend.

          3. Tja, bleibt mir nur, mich für die Mühe, die ihr euch mit euren Kommentaren gemacht habt, zu revanchieren.

            1) Luck übersetzt Deckers „nicht mehr berechenbar“ unten mit dem Kneipenschlägerbegriff „unberechenbar“:
            “ … hat Russland bisher immer sehr moderat reagiert und nicht blindwütig um sich geschossen.“ Das ist seine freie Erfindung. Aufklärung zwecklos, weil Luck auch im Übrigen darauf besteht, seine Wertewelt in die Realität einzusetzen.

            2) Weiter Luck:
            „Würden die USA aber ihr Augenmerk nur gegen Russland richten, hätte man die Europäer mit „nicht ganz so teurem“ Gas administrativ unterstützen können.“
            Ja. Also kommt dieser Feldherrenstandpunkt in der US-Administration nicht zur Geltung. Warum nicht?
            Lucks Antwort ist, mich dafür zu beleidigen, was in den USA NICHT geschieht:
            „Man sollte durchaus zwischen einen situativen Teilinteresse und einer strategischen Grundausrichtung unterscheiden können und nicht nach Pawlowscher Schlüsselreizlogik …“
            „Teilinteresse“ und „strategische Grundausrichtung“ benamsen das Phänomen in einer Weise, die es unerklärlich macht: Jetzt müssen sich die Leser buchstäblich die Karten legen, was wohl „Teilinteresse“, was „Grundausrichtung“ ist. Luschtig: Daß geostrategisch Russland PLUS Deutschland in diesem Krieg angegriffen sind, das pfeifen inzwischen selbst Vögel wie Borell von den Dächern, und du hast das gelesen, wenn ich mich nicht irre!
            (nebenher: „Russland hat bei der OSZE-Sitzung seinen Standpunkt klar erläutert: Man wurde zu einer humanitären Intervention gezwungen.
            Wer das anders sieht, ist entweder blind, geblendet oder verblödet.“ – Lucks Blindwütigkeit ist der Blindwütigkeit der Ukrofaschos äquivalent. Macht euch bitte gegenseitig tot.)

            3) Es ist mir unerfindlich, wie xyz auf die Idee kommt, ich hätte „Russland“ eine FFO gegen Nordstream unterstellt. Ich habe geschrieben (wenn auch offenbar nicht klar genug), daß die Urheber der Sabotage mit der Art ihrer Ausführung dieser Deutung einen Riegel vorgeschoben haben. Scheint, als habe der Ausdruck „perfect sense zum Zwecke einer „Spaltung des Westens““ den Kurzschluss verursacht. Gibt es einen solchen russischen Kriegszweck? Selbstredend gibt es ihn. Also vermag er einen Verdacht gegen Russland zu motivieren, und genau das hatte ich oben drüber gesetzt:
            Wahrheit des Verdachtes gegen Russland. Textauszeichnung im Original. Warum drücke ich mich so seltsam aus, statt von „Verdächtigung“ zu reden? Weil ich aus Erfahrung weiß, daß ihr, ich übernehme mal Lucks unpassenden Vergleich, daraufhin reihenweis wie „pawlow’sche Hunde“ nur noch auf Indizien starrt, ob ich den Verdacht teile, oder nicht teile, sobald ich ihn zum Thema mache. Ich wette, hätte ich geschrieben:
            „Ich teile den Verdacht nicht, aber ich weiß, daß viele Leute in den westlichen Eliten ihn (aus dem genannten Grund) für begründet halten werden und wollen, und deshalb … blabla bla“, dann hätte irgend ein Dunkeltaps mich beschuldigt, ihn HEIMLICH zu teilen.

            Um noch eine „Botschaft“ los zu werden (was bliebe anderes übrig?): Ihr heiligt Russland gegen mich, überflüssigerweise; das ist Bullshit, der mich nicht kümmert; was mich fuchsig macht, ist der Umstand, daß dies eine paradoxe Weise ist, euch euren eigenen Herren geistig und mental zu unterwerfen. Der Reflex folgt der Heilsbringer-Logik, die seit babylonischen Zeiten überliefert ist, und der ein kleiner Mann namens Hitler seine ikonographische Statur verdankt: HEIL!
            Der nächste Dunkeltaps wird jetzt glasklar schließen, ich schlösse mich der „Putler“ Fraktion an. So soll es sein, weitermachen.

            1. Wie wäre es mal mit Begründungen und nicht nur Behauptungen, Tom, die belegen, dass du vieles nicht verstanden hast?
              Hier ist niemand Putins Knecht und solange du keine substanziellen Belege mit Argumentationskraft lieferst, ist das Bullshit.
              Wenn du eine solche Feststellung als Beleidung auffasst, ist das dein Bier, das dir so niemand leicht austrinken wird. Somit geht dieser Kelch nicht per se an dir vorbei.

              Du kannst gerne die hier oft ausgearbeiteten Erkenntnisse übergehen und die verbalejakulierend überspielen.
              Die Grundproblematik wird aber bestehen bleiben und sie hat sicher schon lange Bestand.

              1. „Putins Knecht“ – hast du gesagt, nicht ich. Wenn Leute es zu einer selbstbewußten Gefolgschaft bringen, wie das z.b. der „Russische Hacker“ tut, habe ich dazu nix zu sagen – seine Entscheidung. Und es hat den Vorteil, daß mich so einer nicht zu beleidigen sucht und mit gegenstandslosem Gefasel belästigt. Der sagt, was er zu sagen hat, und gut is.

              2. Wenn der Ausdruck, sich der eigenen Herren zu unterwerfen kein pars pro toto für „Putins Knecht“ steht, dann sollte man die Herren benennen können.
                Auch der russische Hacker ist nicht Putins Knecht, aber teilt offensichtlich Sichtweisen, die in der russischen Bevölkerung verbreitet sind und großteils auch mit Putins Ansichten übereinstimmen.
                Du, Tomgard, glaubst aber, anstatt argumentativer Kritik, Personen herabwürdigende Bewertungen setzen zu dürfen.
                Brauchst du das nur oder kannst du schon nicht mehr anders?
                Das hier ist das beste Forum in deutscher Sprache, auch und gerade deswegen, weil es offen ist und nicht wie Telepolis die Nährwurzeln gekappt werden.
                Man kann sich missverstehen, nicht geschickt genug ausdrücken oder sich nicht in ein verengtes Argumentationsschema pressen lassen, das der Realität nicht gerecht wird.
                Du kannst jedenfalls noch viel lernen, Tom, wenn man entsprechendes Entwicklungspotential unterstellt.

                Das gilt natürlich auch für mich. Dafür lese und kommentiere ich auch hier.

                1. Ich verstehe, „unterwerfen“ hältst du für eine Beleidigung. Ist aber keine – aus meiner Feder.
                  Jeder unterwirft sich, der nichts selbst Herr ist oder andernfalls buchstäblich eine Waffe in die Hand nimmt und bis zum letzten Atemzuge ballert. Leute, die das nicht tun, unterwerfen sich unter Vorbehalt.
                  Der erste Vorbehalt lautet: Ich weiche der überlegenen Gewalt. Verständlich, tut jeder, der anders leben will, als – naja, sagen wir „Bonny and Clyde“.
                  Aber danach geht das mit den Vorbehalten erst richtig los, und in Foren, wie diesem, ist von gar nichts anderem die Rede, als solchen Vorbehalten, gekleidet in Urteile über Geschehen und sogenannte Meinungen.

                  Ich unterscheide zwischen Vorbehalten, die aus meiner Sicht tauglich sind, die Herr-Knecht-Verhältnisse vielleicht mal zu überwinden, und sei es in erster Instanz wenigstens bedingt, nämlich „im Geiste“, und solchen, die das aus meiner Sicht nicht sind, sondern entweder querfeldein führen, oder noch tiefer in den Sumpf von Herrentum und Knechtschaft.

                  Hier habe ich überhaupt nicht von Knechtschaft geredet, das ist deine autonome Deutung meiner Rede. Ich habe stattdessen, auf RH gemünzt, beispielhaft von „Gefolgschaft“ gered‘, „selbstbewußter Gefolgschaft“ obendrein, zur Verdeutlichung.
                  Mann kann Frau Gefolgschaft leisten, weil er ihre Reize nicht missen will. Ist das Knechtschaft? Offenkundig nicht. Knechtschaftsverhältnisse aus der Welt zu schaffen, hieße nicht, Gefolgschaftsverhältnisse und darauf ruhende Kommandoverhältnisse zu beseitigen, das glatte Gegenteil ist der Fall, jedenfalls in Gesellschaften von sage mehr als 40 Köpfen und einer arbeitsteiligen Reproduktion.
                  Verständlich?

                  1. Tom, wenn du erst von Unterwerfung sprichst und dies dann später mit Anpassung interpretierst, dann sind dies 2 Paar Stiefel.
                    Schlüpf hinein und dann begreifst du es!

                    Wer von einer abwertenden Putler-Fraktion spricht, unterstellt, dass jemand nicht vorbehaltslos und personal unabhängig denken kann.
                    Ich wat es, der den Umstand kritisiert hat, dass im russischen Kulturraum Entgegenkommen anscheinend als Schwäche interpretiert wird, wie es der Russische Hacker ausführte.
                    Von mir stammt übrigens det Ausspruch, man solle jeden Gott verachten, der Unterwerfung fordert.
                    Wenn ein Jesus deshalb gestorben ist, um die Sünden der Welt hinwegzunehmen, dann ist ein solcher Gott ein ausgemachter Dreckshammel.
                    Das Handeln in Liebe ist die Macht Gottes. Das wird zwar der Vatikan nie begreifen, aber viele Linke glauben auch nicht, dass Jesus ein Materialist war, weil sie ebenso wie die Vatikanesen eine Antithese zwischen Geist und Materie herstellen müssen und deshalb scheitern.

    1. Das Video ist m.E. Zeitverschwendung. Das Einzige, was der Typ beiträgt, ist die Info, daß sich für die Verlegung einzelner, gerichteter Sprengsätze von rd. 250 kg (Masse, nicht TNT-Äquivalent) Seeminen eignen, die U-Boote über ihre Torpedorohre plazieren können. Wie man damit eine simultane Zündung zustande bringt, kümmert ihn nicht, wie viele davon es mutmaßlich gebräucht hätte, den beobachteten Effekt zu erzielen, darüber schweigt er sich verdächtig aus. So geht am Ende der Vorhang zu, und alle Fragen bleiben offen.

      1. Wenn das einzige die 250 kg, die für dich der Beitrag gebracht hat, da war es doch keine Zeitverschwendung. Ich hätte dann jetzt nicht lesen können, was für ein toller Hecht du bist.
        Mit meinen unterentwickelten Kenntnissen habe einiges nachvollziehen können. Ich denke das es hilfreich war beim Verstehen.
        Dass ein Uboot unter einem Flugzeugträger durch Tauchen kann, ohne dass es bemerkt wird, ist erstaunlich.

  8. Das Erste, was ich nach Bekanntwerden der Explosionen gemacht habe war mal nachzusehen, wie das so mit Unterwassersprengungen aussieht. Tenor: Es gibt jede Menge Firmen, die sowas anbieten. Einschränkung ist meist eine Wassertiefe von 30m, was aber wohl auch lösbar ist.
    Auch die Angaben irgendwelcher TNT-Mengen halte ich seit Erfindung der Schneidladung für Unfug und es für sehr wahrscheinlich, daß auch der plötzlich freigelassene Leitungsdruck seismisch „nicht unbemerkt“ bleibt.
    Da genügend Zeit zur Tatortreinigung blieb, sind die auftauchenden Bildchen wohl besser mit Vorsicht zu genießen.

    Viel Spaß bei weiteren Spekulationen!

  9. Laut W. Putin ist eine Röhre von Nordstream-2 (zwei!) noch intakt.
    Laut Bundesregierung vom 27.10.2022 glaubt sie nicht daran.
    Um das vergangene Wochenende herum hat die RF öffentlich gemacht, dass Großbritannien in Zusammenarbeit mit den USA für die Sprengung der Pipelines verantwortlich ist. Dies geht aus dem nachstehenden Link hervor:
    https://tkp.at/2022/10/31/kim-dotcom-so-erfuhren-die-russen-von-briten-als-taeter-der-nord-stream-sprengung/

      1. @oskarwagenrecht

        Dies nur als kurzer Lesehinweis und Nachtrag zu früheren Diskussionen über Die Linke, daher themenfremd an dieser Stelle, aber ich wüsste nicht, wo sonst anbringen:

        „Us And Them“ – Mélenchon’s left populism, 12.10.22

        https://newleftreview.org/sidecar/posts/us-and-them

        mit folgender Feststellung, die doch sehr ähnelt den hiesigen Problemen
        (aber in Frankreich vielleicht ansatzweise überwunden wurde? Oder zumindest als Problem erkannt?):

        „As Mélenchon’s campaign manager Manuel Bompard acknowledged, the results could have conveyed the false impression that LFI had adopted the strategy of Terra Nova: a think-tank close to the Socialist Party, which in 2011 recommended focussing the left’s energies on winning over the educated, the young and ethnic minorities while abandoning the white working classes to the Front National. Surveying the results, LFI deputy Francois Ruffin voiced his concern that, while the party had made gains among the young, the middle classes and the working-class sectors of the suburbs, they had failed to make any headway in la France périphérique: small towns, rural municipalities and declining former industrial belts, the ‘France of the Gilets Jaunes’.“

        1. Hi xyz,

          Danke für deine Leseempfehlung.

          Ich habe mich bei der letzten Wahl in Frankreich gefreut, was Meélenchon erreicht hat, nach den desaströsen Ergebnissen in den Jahren davor. Aber auch er hat das Vertrauen des Grundklientels einer wirklich linken Partei in der Masse nicht zurück gewinnen können.

          Was in Frankreich etwa ein paar Jahre eher geschah, ist auch auf die Linke in Deutschland anzuwenden. Deshalb ist es nicht falsch, sich Frankreich in diesem Bereich genauer anzuschaun. Danke nochmals dir.
          All die Jahre (seit den Hartz 4 Gesetzgebungen) war ich erstaunt, wie wenig die linken Parteien mit linken Themen nichts anzufangen wußten. Das sind für mich soziale Gerechtigkeit und Frieden. Alle anderen Themen bauen darauf auf. Mit dem Juguslawienkrieg und Hartz 4 sowie Renten“reform“ durch die Rot-Grüne-Koalition waren die zwei Parteien für diese wichtigen Bereiche verbrannt. Da sie es auch nicht innerparteilich geschafft haben, dies zu korrigieren, kann ich beide nicht mehr als „linke“ Parteien einstufen. Gerade die OlivGrünKhakibraunen haben sich unter dem Mäntelchen des vermeintlichen Umweltschutzgedankens und dem Schutz von kleinen Minderheitengruppen bei Zuhilfenahme der MSM, dies als linke Themen zu verkaufen, ganz weit ins bürgerliche Lager begeben. Sie sind heute die „moralisch bessere“, modernere CDU. In einem längeren Kommentar habe ich dies schon Mal unter dem Gesichtspunkt der politischen Framingskampagne „die deutschen Parteien sind nach links gerutscht“ versucht zu diskutieren. Dies stimmt nicht. Linke Parteien haben ihre linken Positionen verlassen und die PdL ist auch auf diesen Weg, was die Stimmenverluste zum Teil erklärt.
          Ich habe Anfang 2018 das Buch von Didier Eribot „Rückkehr aus Reims“ gelesen und begann zu verstehen, was in Frankreich schief gelaufen ist und in Deutschland auch mit zum Problem wird. Damals war ich doch innerlich enttäuscht, dass die PdL es so wenig vermochte ihr Ergebnis zur Bundestagswahl zu steigern, obwohl sie mit minimalen Zugewinn und 9,7% recht gut abschnitt. Aber schon damals lief unter dem Parteivorsitz Kipping vieles total schief. Aber heute hat die Anti-Wagenknecht-Gruppe in der Partei eine zweidrittel Mehrheit. Diese Anti-Wagenknecht-Gruppen vertreten nur pseudolinke Themen à la SPD/ OlivGrün. Deshalb ist das Wahlergebnis 2021 nur konsequent.

          Da die PdL von den Mitgliedern nicht mehr Arbeiter anzieht bzw. sogar raus ekelt, weil diese in ihrer innerparteilichen Diskussion sprachlich und thematisch massiv vom woken jungen Neumitgliedern aus den Bildungsbürgertum ausgegrenzt und niederdiskutiert werden, finden Arbeiterthemen und -probleme auch keine Fürsprecher weil kein Anklang in der Partei. Auf Grund der Sprache und der Erfahrungen der Arbeiter vor Ort in den Betrieben und auf der Straße, die gar nicht mit dem Bild in den Köpfen der woken Pseudolinken übereinstimmt, kommt es zu regelrechten Ausgrenzungskämpfen innerhalb der städtischen Parteigruppen.

          Ohne eine Neuorganisation der linken Bewegung in der BRD und der damit verbundenen Selektion durch Wahlergebnisse sehe ich keine Zukunft für soziale Themen und der Forderung „Raus aus der NATO.“, welche wichtig sind um eine friedliche, soziale Perspektive hier in unserem Land zu schaffen. Wirkliche Gerechtigkeit für zugezogene und LGBTQ Menschen, Kinder, Frauen und auch Männer, Umweltschutz kann man wunderbar unter der großen Agenda soziale Gerechtigkeit und Frieden integrieren.

          Die Partei die Linke hat für mich persönlich fertig!

          1. @ oskarwagenrecht

            verzeih wenn dies noch mal etwas Therotisches verlinkt, aber es berührt einige deiner Punkte, wenn auch aus Sicht der USA. Und man müsste über die einzelnen Dinge noch mal genauer nachdenken:

            EIn Inteview in The Nation:

            „How Useful Is Theory In Moments of Crisis?
            A conversation with sociologist Dylan Riley about the state of left politics, defending social theory as a political tool, and his new book Microverses.“

            https://www.thenation.com/article/society/dylan-riley-microverses-qa/

            einige Ausschnitte:

            – „It’s really important that people in their 20s and 30s are interested in Marxist and socialist ideas, and are interested in the creative fusion of that with broader progressive culture in the US. But there is a difficulty in fusing the Marxist tradition with the framework of what you could think of as the radical democratic tradition of American politics. The difficulty derives from the fact that the US left—and American culture in general, in my opinion—is highly moralistic. It’s very concerned with the idea of the condemnation of society as unfair. I connect this with what I call a kind of legalism: the envisioning of progressive transformation as a set of decisive [legal] decisions that will right the moral balance.

            For me, the thing that Marxism offers that no other political tradition does is a devastating critique of contemporary society that is fundamentally not reliant on moral denunciation. That’s a huge advantage, in my opinion. It also creates a certain difficulty in translating that culture to the culture of US progressivism.

            There are many folks who are drawn to the left—understandably so—through a sense that society is fundamentally unfair. But the contribution of Marxism is to say that, to understand contemporary society, one must understand its internal contradictions. We’re not talking about a society that, as it were, is just unfair, because every society that has existed historically is very unfair and unjust. The power of Marxism is that it demands that one’s critique become historically specific and rooted in an analysis of the dynamics of society and its internal contradictions. And that requires a difficult combination of commitment to clear-eyed, cool-headed analysis and political engagement. It has to be both hot and cold. “

            -„I feel that the progressive left doesn’t really escape this.(…) It’s a general feature of bourgeois society that formal equality actually reinforces substantive inequality,

            -„A critique is based, in the first instance, on a deep appreciation of whatever is being subjected to critique. So, critique is generous by definition. (…) Marx recognizes the extraordinary brilliance of classical political economists like Smith and Ricardo. But he insists that their insights are dependent only on a certain setup of society. The validity of their thought is itself a historical expression, and it’s also the limit of their thought.“

            -„The way out of the class-versus-whatever-else trap—this is going to sound paradoxical—is to let go of the politics of group-ness: to let go of the idea of creating political solidarities on the basis of preconstituted group interests.“

            -„How do we fight mass apathy? How do we think about it? The issue of contemporary politics is that the liberal democratic political system is simply failing to deliver sufficient goods to keep the population politically engaged. We need to make our politics matter to people in a real way. That’s going to be the challenge of the coming period. If that doesn’t happen, you get this situation of very antidemocratic, highly engaged minorities able to hijack the political system. “

            (mal gucken ob ich es doch noch hinkriege den Eribot zu lesen, denn eigentlich hatte ich das mal vor… danke also für die Erinnerung)

            1. Hallo xyz, Danke für deine Antwort.
              Aber auch diese Interview ist Teil des Problems. Die Arbeiter und Angestellten können mit so einem „theoretische Kram“ nicht viel anfangen und wenden sich gelangweilt ab. So ein Interview ist gut für die linke Mittelschicht. Sie, die Arbeiterklasse brauchen konkrete Beispiele, wo die Menschen erkennen, dass seine „Klasse“ von der Oberschicht „verarscht“ wird.
              Ein Beispiel die Rentenreform (sprich Rentenkürzung) bei gleichzeitiger Anhebung der finanziellen Ansprüche der Bundestagsabgeorneten und der Pensionen der Beamten, die diese Schweinerei in die Praxis umsetzen müssen. Dort muss die Forderung sein, dass es eine Renteneinzahlungspflicht in eine Rentenkasse für alle gibt und die Rentenansprüche dementsprechend gleich sind. Kein Vorteil für die Oberschicht. Dies gilt auch für die Krankenkasse. Alle sollen gleich behandelt werden und alle zahlen persönlich ins gleiche System entsprechend ihrer finanziellen Möglichkeiten (progressiv) ein. Zweiklassensysteme wird immer eine zweiklassenbehandlung bzw. -auszahlung bewirken.
              Ein wichtiges Thema ist auch Steuergerchtigkeit!
              Das ist Klassenkampf, das versteht auch ein Arbeiter. Aber hier machen ja die Gewerkschaften schon lange nicht mehr mit.
              Und von solchen Forderungen haben sich die Linken in allen möchtegernlinks Parteien auch verabschiedet bzw. wagen es sich nicht mehr, solche Forderungen zu artikulieren.
              Ich verstehe, dass die PdL keinen Sturz der Bourgeoisie fordert. Diese revolutionäre Situation gibt es nicht mehr. Aber eine Verstaatlichung des Energiesektors, der Krankenhäuser und des Gesundheitswesens, der öffentlichen Verkehrsmittel, Wasser- und Abwasserversorgung, Bildungswesen und mehr ist noch lange kein Kommunismus.
              Ich würde auch ein Pflichtbeitrag (wie Rundfunkgebühr) für alle Bürger und alle Arbeitgeber vielleicht auch für privatorganisierten Großereignisse und Einkaufzentren einführen, damit alle Bürger die öffentlichen Verkehrsmittel unbegrenzt und kostenlos 2.Klasse nutzen können. Gerne kann der Porschefahrer dann sich entscheiden, ob er seinen gezahlten Beitrag solidarisch spendet oder mit nutztund somit der Umwelt mit hilft.

              Verstehst du mich, was ich meine die Arbeiter mitnehmen. Die AfD macht dies doch auch konkret. Der Ausländer sorgt dafür, dass du schwierigkeiten hast einen bezahlbaren Wohnraum in der Stadt zu finden. Aber die AfD fordert nicht, dass mehr sozialer Wohnraum gebaut wird. Wenn 1 Millionen Flüchtlinge aufgenommen werden, muss der Staat der ganzen Bevölkerung die alten Sozialwohnungen erhalten und für die 1 Millionen Neuankömmlinge neuen sozialen wohnraum zur Verfügung stellen und zwar so, dass sich keine Ghettos bilden. Dass diese Flüchtlinge auch Druck auf die unteren Löhne ausüben ist auch klar. Sie nehmen aber keinem Vorstandsmitglied seinen Posten oder seine Villa weg. Diesen Druck durch Einwanderung auf die Arbeiterklasse plus das Spaltungsmaterial hatte schon Karl Marx beschrieben und ist heute noch genau so aktuell. Sich dieses Thema und deren Probleme nicht zu stellen, macht es rechten Populismus dann ganz leicht.

              Verstehst du, lieber xyz, was ich meine. Die meisten Menschen der unteren Klasse können mit der Theorie nichts anfangen. Die Probleme in der Praxis merken sie aber schon. Darüber kann man die Klassenunterschiede gut erklären und gemeinsame Kampfmöglichkeiten schaffen. Dazu braucht man eine starke linke Partei und starke Gewerkschaften, die das Gesamtbild im Auge behalten und nicht wo die IGM ihre Porschearbeiter vor den Leiharbeitern schützt.

              Das was ich hier auf den Arbeiter immer anspreche, dort muss man aber auch die Arbeitslosen und Hartz4er ansprechen, die Angestellten und die Soloselbstständigen, die Lehrer und Beamten, die Kleinunternehmer und Familienunternehmen. Gerade den Unternehmen muss man vermitteln, dass Konzerne den gleichen Beitrag an Steuern zu zahlen heben, wie sie auch. Es kann nicht sein, dass Starbucks sich klein rechnet und keine Steuern zahlt und der Bäckermeister daneben wird dafür abkassiert.

              Und von so einem gutem linken System, Partei, Gewerkschaften plus Vereine für die gemeinsame Freizeitgestaltung sind wir weit weg. Dies gab es Ansatzweise vielleicht früher.

  10. Der verengte Blick auf den / die wahrscheinlichen Täter der Sprengung der Nordstream-Pipelines führt nicht zu den wahren Ursachen der weltweiten und vor allem europäischen Energiekrise. Vom Imperium USA gehen drei geopolitisch gerichtete Strömungen aus:
    1. Die Straussianer (oder NeoCons) kämpfen um die Erhaltung und Erweiterung der Vormachtstellung der USA zu erhalten und zu erweitern.
    2. Von den USA geht eine Liberale-Woke-Bewegung aus.
    3. Ausgehend von den vom Club of Rome aufgeführten „Grenzen des Wachstums“ wird das Ziel einer neuen „de-industrialisierten“ grünen Welt verfolgt.
    Dazu gibt es auf alternativen u.s.-amerikanischen Internet-Portalen eine Reihe von Artikeln. Ein Artikel des Ron-Paul-Institutes, der von Antikrieg ins Deutsche übersetzt wurde, befasst sich vor allen Dingen mit der Energie und der Auseinandersetzung um die Ukraine:
    Gegen Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung (antikrieg.com)

  11. Tja, wären die Beweise „erdrückend“, dass es der „pöhse Russe“ war, würde das medienträchtig, aufbereitet werden. Nun aber, hhmmm -Schweigen. Denn der wahre Täter, darf nicht genannt werden.

    1. Nun, die Indizien sind erdrückend. Weder Beweise (im juristischen Sinne) noch Schweigen können da zusätzlich etwas „leisten“.
      Was wir brauchen ist so massiver Druck auf die Entscheidungsträger in D und EU, dass alle Erdgas-Lieferungen über die Nordstream-Pipelines wieder aufgenommen werden können (Nordstream 2, funktionsfähige Röhre; Reparaturen).
      Die De-Industrialisierung ist bereits im vollen Gange.

  12. Das Schiller Institut ist kein richtiges Institut, sondern gehört zur Larouche-Sekte. Die sind ungefähr so seriös wie EIKE oder andere selbsternannte Institute, die keine eigene Forschung betreiben. Institut ist keine geschützte Berufsbezeichnung und darf sich jeder nennen, der sich einen wissenschaftlichen Anstrich geben will.

    Weiter geht es mit der Versicherung von Oberst a.D. und Virginia-Senator Black für die Republikaner, dass “ er sein Leben hunderte Male für die USA riskiert hätte“ in Vietnam. Der Wiki-Artikel scheint eher selbstgestrickt zu sein. Da kommen wir als Quellen auf seine Wahlkampfseite und wenn es um seine angeblich 269 Helikopter-Flüge in Vietnam geht, kann ich die Seite nicht aufrufen.

    Larouche sind Antikommunisten und scheinbar Pro-Russisch. Vor seinem Tod kandidierte Larouche mal für die Demokraten. Derzeit sind sie eher für die Republikaner. Die sind so wie Alex Jones. Gerne bereit Verschwörungstheorien zu streuen und sie schießen auch immer wieder weit über das Mögliche hinaus. Letztlich diskreditieren sie so nur Leute, denen es nicht nur um das Erzählen einer spannenden Geschichte geht oder in einer Sekte (Netzwerk, Partei) dabei zu sein, sondern die wirklich wissen wollen, was passiert.
    Das können wir leider nicht nachprüfen. Schade.

    Was Black sagt, ist insgesamt recht harmlos. Biden (Demokrat) hat den Terroranschlag angekündigt. Die USA haben das stärkste Motiv. Mehr sagt er nicht. Er sagt auch nicht, wenn die Rollen umgekehrt wären, Republikaner im Amt, ob er geschwiegen hätte. Dieses Muster sieht man oft, gerade bei Ex- US-Militärs und US-Geheimdienstlern, dass sie Opposition zu Amtsinhabern ausdrücken, aber wäre es wirklich so, wenn sie im Amt wären? Das nennt man good cop bad cop-Spiel. Hinzu kommt noch Desinformation oft, z.B. bei Area 51 streute die US-Army die Ufo-Gerüchte selbst.

    Was die Untersuchungen des Anschlages betrifft, natürlich werden die Täter, die ihre eigene Tat untersuchen, sich nicht selbst belasten. Das ist so wie mit den Kommissionen zum Mord an JFK. Da wurden viele Mitglieder einberufen, die davor ausgesprochene Feinde von ihm waren. Die hatten kein Interesse an Aufklärung.

  13. Text der Presseverlautbarung der Nord Stream AG von gestern:

    „According to preliminary results of the damage site inspection, technogenic craters with a depth of 3 to 5 meters were found on the seabed at a distance of about 248 m from each other. The section of the pipe between the craters is destroyed, the radius of pipe fragments dispersion is at least 250 m. Experts continue to analyse the survey data.“

    Die Explosionen, die diese Bombenkrater hinterlassen haben, stehen selbstredend nicht in Verbindung mit den Sprengungen, welche die Röhren zerstörten, über die ich weiter oben im Thread gered hab, sie sind gleichsam „Ausrufezeichen“ rechts und links davon.

    Bleibt anzumerken, daß die Veröffentlichung der Nord Stream AG (Schweiz!) zureichend erklärt, warum der Sprecher des russischen Kriegsministeriums kürzlich unberufen und ohne nähere Angaben das UK beschuldigt hat. Peskov folgte ihm erst später. Warum? Darum:

    Das mit Spezialausrüstung bestückte Charterschiff, das die NS-Ag zum Tatort entsandt hat, traf dort am 27. 10 ein. Daher bleibt unklar, ob und wieviel Trümmerteile der Tatwerkzeuge die Crew noch hat auffinden können, aber bei dem beschriebenen Zerstörungsbild können die schwedischen und britischen Bergungscrews, die in den Wochen zuvor Säuberungen vorgenommen haben, nicht davon ausgehen, nichts übersehen zu haben. Das hat Igor Konaschenkow frei gestellt, Kenntnisse von Tatortinformationen, die das Kriegsministerium von Informanten in NATO-Diensten erhielt, zu verwenden.

    „Drei bis fünf Meter tiefe Krater“, die für die Sprengung nicht erforderlich waren, lassen mich daran denken, daß die einfachste Erklärung darin bestünde, daß dort „dumme“ Fliegerbomben vom Typ Mark 118 gezündet worden sind. Auch die Royal Air Force hat sie im Arsenal. Es passt in die intellektuelle Physiognomie und zum Temperament des Boris Johnson, vor seinem Abschied am 6.9. ihre Verwendung in Auftrag gegeben zu haben, wohlmöglich ausdrücklich mit der Vorgabe, die britischen Hoheitszeichen nicht zu entfernen. Es war die perfekte Rückversicherung für die Ausführenden NATO-Befehlshaber, und dem Boris kann „man“ nichts tun, er ist genauso sakrosankt, wie die Liebhaber männlicher und weiblicher Epheben unter den Royals.
    Mit der hier gegebenen Analyse:
    https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/die-anschlaege-auf-die-nordstream-pipelines-wer-ist-dafuer-verantwortlich-zu-machen/#comment-14370
    beißt sich das kein Deut, im Gegenteil, es bestätigte sie

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