
Wie ein strategisches Bündnis jenseits von Dollar, NATO und SWIFT eine multipolare Gegenmacht formt – und was das für Europa bedeutet.
Während westliche Medien den Blick nach innen richten, bricht sich im Schatten eine tektonische Verschiebung Bahn: Russland, China und Iran verbinden sich, nicht in einem offiziellen Militärbündnis, sondern in einer strategischen Zweckgemeinschaft, deren Sprengkraft kaum zu unterschätzen ist. Was hier entsteht, ist mehr als eine Reaktion auf Sanktionen, es ist der Versuch, eine jahrzehntelange Abhängigkeit vom Westen nicht nur zu kompensieren, sondern zu überwinden.
Eine neue Welt entsteht – fast unbemerkt
Diese Allianz ist pragmatisch, aber entschlossen. Ihr gemeinsamer Nenner ist nicht Ideologie, sondern ein konkretes Ziel: die Emanzipation vom Westen. In Handelsfragen, bei der Energieversorgung, im Finanzsystem und zunehmend auch auf militärisch-technologischer Ebene wird eine neue Ordnung skizziert.
Die Frage, die sich stellt, ist nicht mehr: „Wer hat die militärische Oberhand?“, sondern: „Was passiert, wenn ein Drittel der Weltwirtschaft aus dem westlichen System ausschert?“ Was bedeutet es, wenn sich Öl, Gas, Daten und Waffen in einem Netzwerk bewegen, das weder den Dollar braucht, noch von Visa, Mastercard, Google oder SWIFT abhängig ist?
Das ist keine ferne Dystopie. Es ist die geostrategische Gegenwart.
Wer unterschätzt, dass hier ein alternatives Machtzentrum entsteht, könnte eines Morgens aufwachen und feststellen, dass die Spielregeln sich ohne Rückfrage geändert haben.
Die USA würden das nicht widerstandslos hinnehmen. Donald Trump, zurück an der Macht und getrieben vom Ziel amerikanischer Wiederauferstehung, wird kaum dulden, dass der Dollar als Weltwährung erodiert. Doch seine Mittel sind begrenzt. Militärisch wäre eine direkte Konfrontation mit China oder Russland riskant. Bleibt also: wirtschaftlicher Druck, Erpressung durch Sanktionen, Destabilisierung über Drittstaaten, verdeckte Operationen, ein Arsenal, das Trump bereits im ersten Amtsjahr wieder schärfen ließ.
Noch ist nichts entschieden. Aber das Fundament für eine neue tektonische Bruchlinie wird gerade gegossen.
Die Entdollarisierung hat begonnen
Was jahrzehntelang undenkbar schien, wird nun Realität: das globale Zahlungssystem verliert seine Monopolstruktur. Am 8. Mai 2025 unterzeichnen Iran und China ein langfristiges Abkommen, das Ölhandel in Yuan vorsieht, nicht als Ausnahme, sondern als neue Norm. Russland wiederum liefert Erdgas an Indien unter Umgehung westlicher Banken. Parallel dazu formieren sich neue Netzwerke: SPFS (Russland), CIPS (China), ein iranisches Clearing-System und vor allem die beschleunigte Entwicklung digitaler Zentralbankwährungen, die bilateral verrechnet werden können.
Was bedeutet das konkret? Der Dollar wird geschwächt, nicht durch einen plötzlichen Crash, sondern durch schleichende Erosion. Immer mehr bilaterale Geschäfte laufen außerhalb des westlich kontrollierten Finanzrahmens. Und mit jedem Deal in Yuan, Rubel oder Rial sinkt die Bedeutung des Dollars als Weltreservewährung. Für die USA ist das existenziell.
Trump, der bereits im Wahlkampf vom „gefesselten Amerika“ sprach, sieht in dieser Entwicklung einen gezielten Angriff auf die wirtschaftliche Vormachtstellung der Vereinigten Staaten. Und wie schon 2018 denkt er nicht in multilateralen Formeln, sondern in Machtdimensionen. Erste Reaktionen deuten darauf hin: Die neuen Sanktionen gegen Indien, wegen dessen „zu enger Kooperation mit Moskau“, sind ein Warnschuss. Saudi-Arabien, das mit China über Ölverkäufe in Yuan verhandelt, ist trotz seiner engen Beziehungen zu den USA nicht mehr automatisch auf Washingtons Linie. Trump reiste Anfang Mai 2025 persönlich nach Riad, um milliardenschwere Wirtschafts- und Rüstungsdeals abzuschließen, ein diplomatischer Schachzug, der zeigen soll, dass Amerika sich seine traditionellen Partner zurückholt. Doch die saudische Führung spielt längst auf mehreren Brettern: Sie hält die Option einer Anbindung an BRICS offen und bleibt in strategischen Fragen zunehmend unberechenbar, für Washington ebenso wie für Peking.
Die Logik ist klar: Wer sich vom Dollar löst, wird zum Gegner. Doch was passiert, wenn sich dieser Gegner aus 3 Milliarden Menschen, riesigen Rohstoffreserven, Atomwaffen und einer wachsenden technologischen Infrastruktur zusammensetzt?
Eine Entdollarisierung ist nicht nur eine ökonomische Frage. Sie ist eine Kriegserklärung auf einer anderen Ebene. Eine Welt ohne Dollar als Zwangswährung wäre eine Welt, in der die USA ihre außenpolitische Hebelwirkung drastisch verlören. Für Trump, der amerikanische Stärke über alles stellt, ist das nicht akzeptabel.
Aber was bleibt ihm? Der Handelskrieg hat seine Grenzen. Sanktionen verlieren an Schlagkraft, wenn große Länder nicht mehr mitspielen. Bleibt also die Drohung mit Instabilität, mit Machtprojektion über dritte Schauplätze, oder am Ende doch der Versuch, die neue Achse in einem großen geopolitischen Showdown zu stoppen, bevor sie vollendet ist.
Was hier auf dem Spiel steht, ist mehr als ein Zahlungssystem. Es ist die Frage, ob sich die Welt von einer unipolaren Ordnung emanzipiert, oder ob sie dafür einen hohen Preis zahlen wird.
Infrastruktur der Gegenwelt – das neue Netz der Unabhängigkeit
Während die westliche Welt über Lieferengpässe, Inflation und Verteidigungsausgaben debattiert, baut die neue Achse an einer stillen, aber folgenreichen Infrastrukturrevolution. Sie betrifft nicht nur Pipelines oder Bahnlinien, sondern das gesamte Rückgrat geopolitischer Macht: digitale Souveränität, logistische Autonomie und strategische Konnektivität.
China investiert in die digitale Seidenstraße, Russland in neue Handelskorridore, Iran in seine Rolle als logistisches Nadelöhr zwischen Ost und West. Die alten Hauptschlagadern der Globalisierung, Suezkanal, Bosporus, westliche Häfen, verlieren an Exklusivität. Neue Achsen entstehen: über Zentralasien, den Kaukasus, das Kaspische Meer. Was lange als geopolitische Peripherie galt, wird nun zur geostrategischen Mitte.
Technologisch geschieht ähnliches: Das Beidou-Satellitennavigationssystem ersetzt GPS, das russische GLONASS deckt kritische Regionen ab. Russische und chinesische Clouds treten an die Stelle westlicher Rechenzentren. Huawei baut 6G-Testnetze mit iranischer Unterstützung. Gemeinsame Forschungszentren für Quantentechnologie entstehen in Shanghai und Nowosibirsk.
Noch wirken diese Projekte fragmentiert. Aber sie folgen einer Logik: Resilienz durch Entkopplung. Die Lehre aus den Sanktionen der letzten Jahre ist eindeutig: Wer von westlicher Technologie abhängig bleibt, verliert im Ernstfall die Souveränität.
Die neue Achse baut kein zweites Silicon Valley, sie baut etwas anderes: ein System, das dem Westen nicht gefallen muss, aber dem Westen zunehmend entwächst.
Und was tut Europa? Es fördert Pilotprojekte zur digitalen Souveränität, scheitert aber an der Umsetzung. Während Brüssel über einheitliche Ladebuchsen diskutiert, schließen Russland und China Rechenzentren zusammen. Während Berlin TikTok verbieten will, vernetzen sich Huawei, Yandex und iranische Cybersicherheitsfirmen.
Der Westen hat die Infrastruktur der alten Ordnung gebaut. Die neue Ordnung entsteht gerade und sie braucht den Westen nicht mehr.
Trumps Dilemma – Der Westen zwischen Reaktion und Kontrollverlust
Donald Trump ist zurück und mit ihm eine Außenpolitik, die nicht auf Konsens, sondern auf Dominanz setzt. Doch was tun, wenn selbst Dominanz keine Garantie mehr bietet? Die geopolitische Landschaft, die Trump im Januar 2025 vorfand, hatte sich dramatisch verändert: China, Russland und Iran agieren nicht mehr defensiv, sondern strategisch und der Westen wirkt zunehmend wie ein Zuschauer.
Trump hat seither versucht, das Blatt zu wenden: massive Aufrüstung der US Navy, Sonderzölle gegen „unkooperative Staaten“, Druck auf die NATO-Partner zur Erhöhung der Militärausgaben. Doch seine Gegner operieren nicht in alten Mustern. Sie bauen keine Militärbündnisse, sie schaffen Parallelwelten: im Finanzsystem, in der Energieversorgung, in der digitalen Infrastruktur.
Sein Besuch in Saudi-Arabien, Katar und Syrien Anfang Mai 2025 war nicht nur wirtschaftlich motiviert, es war der Versuch, die Nahostregion wieder enger an Washington zu binden. Doch wie viel Einfluss haben die USA noch, wenn China längst Irans wichtigster Partner ist, Syrien mittlerweile von einer neuen Machtelite regiert wird, deren Anführer noch vor wenigen Jahren mit einem US-Kopfgeld belegt war und die heute dennoch direkt mit Washington verhandelt. Und währenddessen kokettiert der saudische Kronprinz offen mit einer BRICS-Mitgliedschaft, eine klare Kampfansage an das bisherige Machtgefüge.
Europa steht unterdessen vor einer Identitätskrise. Die EU ringt um eine eigenständige Linie und scheitert an sich selbst. Frankreichs Mahnrufe nach strategischer Autonomie verhallen ungehört, Deutschland schweigt, Polen fordert mehr NATO. Es gibt keine europäische Antwort auf die neue Achse, es gibt nicht einmal eine gemeinsame Analyse.
In Washington dagegen formiert sich hinter Trump ein Netzwerk aus Falken und Wirtschaftsnationalisten, die längst weiterdenken: Der ehemalige CIA-Direktor Mike Pompeo warnt offen vor einem „digitalen Eisernen Vorhang“, der Europa von Amerika abschneidet. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat bringt erstmals „gezielte Sanktionen gegen europäische Firmen mit China-Geschäften“ ins Spiel.
Was früher undenkbar war, wird zur Option: dass die USA unter Trump auch gegen Europa wirtschaftliche Zwangsmittel einsetzen, sollte Brüssel sich dem chinesisch-russisch-iranischen Raum zu sehr annähern. Die Vorstellung von westlicher Einheit wird brüchig.
Trump steht damit vor einem Paradoxon: Er will amerikanische Dominanz, aber die Welt hat sich längst auf den Weg gemacht, diese Dominanz zu relativieren. Er will Verbündete, aber behandelt sie wie Vasallen. Er will Kontrolle, doch die eigentliche Gefahr liegt in einem Kontrollverlust, den selbst ein machtbewusster Präsident nicht mehr umkehren kann.
Während sich die neue Achse strategisch verbindet, verliert der Westen, unter Trump wie unter Biden, vor allem eines: Zeit. Und in der neuen Weltordnung ist Zeit eine Ressource, die nicht zurückgewonnen werden kann.
Brennpunkte der Eskalation – Ukraine, Taiwan, Nahost
Die neue Allianz aus Russland, China und Iran ist kein Bündnis mit einem Gründungsvertrag. Sie ist ein flexibles Machtgeflecht, das sich an geopolitischen Nahtstellen zunehmend abstimmt, informell, aber effektiv. Die Schauplätze, an denen sich das auswirkt, sind nicht hypothetisch. Sie sind konkret, gefährlich und hochdynamisch: die Ukraine, Taiwan, der Nahe Osten.
Ukraine: Der Krieg im Osten Europas ist längst mehr als ein Territorialkonflikt. Für Moskau ist er zum Prüfstein geworden, ob sich der Westen durch Sanktionen, Waffenlieferungen und moralischen Druck auf Dauer behaupten kann. Während Europa über Kriegsziele streitet, testet Russland neue Drohnensysteme, teils mit iranischer Technologie. China wiederum beliefert Russland offiziell nicht mit Waffen, stellt aber Schlüsselkomponenten bereit, die in Drohnen und Kommunikationstechnik verwendet werden.
Gleichzeitig gab es im April 2025 überraschende Verhandlungsbewegungen: Am 9. Mai trafen sich Vertreter Russlands, der Ukraine und Chinas zu geheim gehaltenen Gesprächen in Ankara, erstmals unter aktiver Moderation der türkischen Regierung. Zwar verliefen die Gespräche ergebnislos, doch sie markieren den ersten formellen Versuch eines trilateralen Dialogs außerhalb westlich dominierter Formate. Türkische Diplomaten bestätigten gegenüber der Presse, dass Trump selbst indirekt über Vermittler eingebunden war, offenbar mit dem Ziel, einen eigenen außenpolitischen Erfolg verbuchen zu können, ohne an bestehende Formate wie das Normandie-Format oder NATO-Rahmen gebunden zu sein. Die Türkei und Saudi-Arabien versuchen, als Vermittler aufzutreten. Der chinesische Außenminister schlug in Astana ein „Sicherheitsforum der eurasischen Nachbarn“ vor, unter Ausschluss der NATO. Trump wiederum schwankt in seiner Linie. Während er in Washington öffentlich fordert, Europa solle sich zurückziehen und „die Ukraine selbst entscheiden lassen“, ließ er zugleich seine außenpolitischen Berater zu einem Hintergrundgespräch mit Vertretern der polnischen und ungarischen Regierung nach Brüssel entsenden, offenbar, um die europäische Front nicht vollständig zu verlieren. Gleichzeitig reiste Bundeskanzler Friedrich Merz gemeinsam mit Macron und Starmer zu Gesprächen mit Selenskyj nach Kiew. Der Krieg ist nicht gelöst, aber er verschiebt sich in Richtung eines eingefrorenen Konflikts, bei dem Russland am längeren Hebel sitzt.
Taiwan: Die Spannungen im Südchinesischen Meer nehmen zu. China fliegt regelmäßig Manöver über der sogenannten „Medianlinie“, die einst als inoffizielle Grenze galt. Im März 2025 kam es zum ersten direkten Zwischenfall zwischen US- und chinesischen Kriegsschiffen in der Straße von Taiwan. Gleichzeitig verstärken russische Aufklärungseinheiten ihre Präsenz in der Region, ein deutliches Zeichen koordinierter Machtdemonstration.
Nahost: Der gefährlichste Schauplatz ist jedoch der Nahe Osten. Während Iran mit Russland Manöver am Kaspischen Meer durchführt, beginnt die neue syrische Führung direkte Gespräche mit China über Wiederaufbauhilfe und Energieinfrastruktur. Gleichzeitig finden in Teheran informelle Treffen mit Vertretern der Hamas, Hisbollah und jemenitischen Huthi-Rebellen statt, unter wohlwollender Beobachtung durch Moskau und Peking. Es gibt keine Beweise für koordinierte Angriffspläne, aber Indizien für eine gemeinsame strategische Linie.
Trump, der öffentlich ein Bündnis mit Israel beschwört, spricht hinter verschlossenen Türen mit Akteuren, die seine Vorgänger als Terroristen gebrandmarkt haben. Sein Kalkül: Deeskalation durch Einbindung, solange die USA nicht in neue Bodenkriege gezogen werden. Doch die Region bleibt ein Pulverfass.
All diese Konfliktherde zeigen: Die neue Achse provoziert nicht frontal, aber sie zwingt den Westen zum Reagieren. Und genau das ist ihre Stärke. Sie bestimmt Tempo, Terrain und Taktik. Der Westen läuft hinterher, politisch, diplomatisch, militärisch.
Der globale Süden entscheidet neu – Zwischen Blockfreiheit und Bündnis
Lange war die Welt geordnet nach westlichen Vorstellungen: Wer in die „internationale Gemeinschaft“ wollte, musste sich an die Regeln der G7, des IWF oder der NATO-Partner halten. Doch dieses Weltbild zerfällt. Der globale Süden, lange Objekt geopolitischer Einflusssphären, beginnt, sich als handelndes Subjekt zu begreifen. Und genau das verändert alles.
Indien, Brasilien, Südafrika, Indonesien, Argentinien, Ägypten: Sie alle nehmen Beobachterstatus oder Teilmitgliedschaft in alternativen Formaten wie BRICS+ ein, ohne sich dem Westen unterzuordnen. Sie sind keine Vasallen und sie wollen es auch nicht mehr sein. Während die USA und Europa auf Loyalität drängen, setzen diese Länder zunehmend auf pragmatische Partnerschaft, mit China, mit Russland, mit Iran, aber auch mit dem Westen, sofern dieser nicht belehrt, sondern handelt.
Der jüngste BRICS-Gipfel in Addis Abeba Anfang Mai 2025 zeigte deutlich, wohin die Reise geht: Nicht nur wurden neue Mitglieder wie Nigeria und Indonesien aufgenommen, sondern erstmals wurde ein eigener Entwicklungskreditfonds in Höhe von 500 Milliarden Yuan beschlossen, gespeist aus Reserven Chinas, Brasiliens und der Vereinigten Arabischen Emirate. Der Fonds soll Infrastruktur, Gesundheit und Digitalisierung im globalen Süden fördern, ohne westliche Bedingungen, ohne politische Vorgaben.
Das ist mehr als Symbolpolitik. Es ist die schrittweise Herauslösung aus der postkolonialen Abhängigkeit, nicht im Namen einer Ideologie, sondern im Namen von Handlungsmacht. Staaten wie Kenia, Peru oder Thailand nehmen erstmals aktiv an multilateralen Foren teil, in denen die USA keine Rolle spielen. Gleichzeitig distanzieren sich viele Länder vom westlichen Sanktionsregime gegen Russland oder Iran, nicht aus Sympathie, sondern aus Interessenlage.
Auch multilaterale Allianzen verschieben sich: Die Afrikanische Union forciert eigene Handelsabkommen mit ASEAN, die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) erlebt interne Spannungen wegen der US-Blockadehaltung gegenüber Venezuela und Kuba. In Lateinamerika wächst die Zusammenarbeit mit China, nicht nur im Rohstoffsektor, sondern in Bildung, Medizintechnologie, Telekommunikation.
Was hier entsteht, ist keine antiwestliche Front, sondern ein System multipler Optionen. Der Westen ist nicht mehr der einzige Marktplatz. Nicht mehr das einzige Kreditinstitut. Nicht mehr der einzige Sicherheitsanbieter. Das hat Folgen: Wer Sanktionen verhängt, riskiert Umgehung. Wer Bedingungen stellt, verliert Angebote. Wer missioniert, wird ersetzt.
Europa hat das bislang kaum erkannt. Während die USA unter Trump ihre Führungsrolle nicht mehr als globale Verantwortung, sondern als bilateralen Machtanspruch definieren, bietet Europa keine echte Alternative an. Es bleibt moralisch, aber ohne Hebel. Belehrend, aber ohne Anziehungskraft. Der globale Süden braucht Partner auf Augenhöhe, keine Erziehungsberechtigten.
Die neue multipolare Realität entsteht nicht durch Krieg, sondern durch Entscheidung. Und der globale Süden hat sich entschieden: für Offenheit, für Parallelität, für Eigenständigkeit. Wer das als Bedrohung sieht, hat das 21. Jahrhundert nicht verstanden.
Was das für Europa bedeutet
Europa steht am Rand eines epochalen Wandels und verharrt in Ratlosigkeit. Der Kontinent, der einst den Takt der Weltpolitik vorgab, wird heute von Entwicklungen überrollt, die er weder initiiert noch wirklich versteht. Die neue Achse aus Russland, China und Iran ist nicht nur eine Bedrohung klassischer Machtverhältnisse, sondern eine Herausforderung an Europas Selbstbild: Wer sind wir in einer Welt, in der unser Modell nicht mehr Maßstab ist?
Die EU hat sich lange auf ihre moralische Autorität verlassen, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Multilateralismus. Doch diese Narrative verlieren Wirkung, wenn sie ohne strategische Durchsetzungskraft daherkommen. Die Realität ist: Europa hat weder eine konsistente Außenpolitik noch einen wirtschaftlichen Plan B. Es klammert sich an US-Sicherheitsgarantien und exportorientierte Handelsmodelle, die im multipolaren Wettbewerb nicht mehr funktionieren.
Während Trump offen mit Strafmaßnahmen gegen europäische Firmen droht, die mit China oder Iran kooperieren, bleibt die Antwort aus Brüssel vage. Sanktionen gegen Russland werden verlängert, aber gleichzeitig überlegt man, wie man mit China ins Gespräch kommen kann, ohne den Zorn Washingtons auf sich zu ziehen. Deutschland unter Kanzler Merz versucht außenpolitische Härte, bleibt aber wirtschaftlich abhängig vom Weltmarkt. Frankreich redet von strategischer Autonomie, liefert aber weiterhin Waffen nach Saudi-Arabien. Die EU spricht von Souveränität, und nutzt amerikanische Software für ihre sicherheitsrelevanten Systeme.
Das größte Problem ist nicht der Machtverlust. Es ist die Konzeptlosigkeit. Während im Osten neue Infrastrukturen entstehen, digitale Zahlungssysteme unabhängig vom Westen wachsen, Rohstoffabkommen ohne EU-Beteiligung geschlossen werden, diskutiert man in Europa über Gender-Formulierungen in Gesetzestexten und CO₂-Grenzwerte. Die neue Weltordnung verlangt von Europa eine Antwort, die über Rhetorik hinausgeht. Sie verlangt:
- Eine echte Außenpolitik, die auf Interessen basiert, nicht nur auf Werten.
- Eine Industriepolitik, die Resilienz aufbaut statt Abhängigkeiten zu verwalten.
- Eine Sicherheitsarchitektur, die nicht nur auf die NATO setzt.
- Und eine Partnerschaftspolitik gegenüber dem globalen Süden, die auf Augenhöhe funktioniert – nicht als moralische Lehrstunde.
Wenn Europa nicht handelt, wird es gestaltet. Wenn es nicht entscheidet, wird über es entschieden. Die neue Achse will Europa nicht zerstören, sie ignoriert es. Und das ist womöglich die größere Gefahr.
Die multipolare Welt – Ende oder Anfang?
Die Welt von morgen ist nicht mehr die Welt von gestern und auch nicht mehr die des Westens allein. Was sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat, tritt nun in seine entscheidende Phase: Die Entstehung einer multipolaren Ordnung, die nicht aus Ideologie, sondern aus Notwendigkeit geboren wurde. Eine Ordnung, in der Macht neu verteilt, Einfluss neu gewichtet und Autorität neu verhandelt wird.
Russland, China und Iran sind keine homogene Front. Aber sie teilen eine gemeinsame Erfahrung: jahrzehntelange Ausgrenzung, Sanktionen, Bevormundung durch westliche Mächte. Ihre Antwort ist kein Block, sondern ein Netzwerk, elastisch, anpassungsfähig und zunehmend selbstbewusst. Sie bauen nicht die alte Welt nach, sie entwerfen eine neue.
Für den Westen, insbesondere für Europa, stellt sich damit eine fundamentale Frage: Ist das der Anfang einer faireren Weltordnung, in der Macht dezentraler, Interessen transparenter und Abhängigkeiten ausgeglichener werden? Oder ist es das Ende der liberalen Welt, wie sie nach 1945 konstruiert wurde, mit all ihren Versprechen und Illusionen?
Die Wahrheit liegt vermutlich dazwischen. Es wird keine Rückkehr zur unipolaren Dominanz geben. Aber es wird auch keine Welt des harmonischen Gleichgewichts. Vielmehr zeichnet sich ein Zeitalter ab, in dem permanente Aushandlung, regionale Machtzentren und strategischer Wettbewerb die Norm sind. Stabilität wird nicht garantiert, sie muss täglich neu errungen werden.
Europa hat in dieser Welt nur dann eine Rolle, wenn es aufhört, sich selbst als moralischen Maßstab zu begreifen und beginnt, sich als strategischen Akteur zu verstehen. Es muss lernen, mit Ambivalenz umzugehen, ohne seine Prinzipien aufzugeben. Und es muss endlich begreifen: In einer multipolaren Welt ist Untätigkeit keine Neutralität, sie ist ein Machtverzicht.
Die multipolare Welt beginnt nicht mit einem Knall. Sie beginnt mit Entscheidungen. Die anderen haben sie längst getroffen. Jetzt ist Europa am Zug.
Quellen für Abschnitt 1:
- Russland, China und Iran als strategische Zweckgemeinschaft
Der Pragmaticus (Februar 2024): „Russland und China
https://www.derpragmaticus.com/r/russland-china - Iran-Russland-Beziehungen und gemeinsame Interessen
MENA Research Center (März 2024):
https://www.mena-researchcenter.org/de/was-enge-beziehungen-zwischen-Russland-und-dem-iran-fuer-die-ukraine-und-den-nahen-osten-bedeuten - Gemeinsame Militärübungen Iran–Russland–ChinaReuters (15. März 2023): https://www.reuters.com/world/russia-china-iran-start-joint-naval-drills-indian-ocean-2023-03-15
- Al Jazeera zur militärischen Koordination
Al Jazeera (12. März 2023): https://www.aljazeera.com/news/2023/3/12/iran-russia-and-china-hold-joint-naval-drills-in-gulf-of-oman - Strategisches Energieabkommen Iran–RusslandEnergyNews.pro (April 2024): https://energynews.pro/en/russia-ratifies-strategic-20-year-energy-agreement-with-iran.
- Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ)
Wikipedia (aktuell): „Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit“
https://de.wikipedia.org/wiki/Shanghaier_Organisation_f%C3%BCr_Zusammenarbeit - Wall Street Journal: Die „CRINK“-Achse
Wall Street Journal (April 2024): https://www.wsj.com/world/the-crink-axis-china-russia-iran-north-korea-form-a-new-strategic-bloc-urkaine-war-3dab9921
Quellen für Abschnitt 2:
- China und Russland verstärken Energiehandel in Yuan
Watcher.Guru (Mai 2025): https://watcher.guru/news/de-dollarization-5-oil-giants-now-settling-in-yuan-not-usd - Iran–China 25-Jahres-Kooperationsprogramm
Wikipedia: „Iran–China 25-year Cooperation Program“
https://en.wikipedia.org/wiki/Iran%E2%80%93China_25-year_Cooperation_Program - Russlands Gasexporte nach China steigen
MarketScreener (Mai 2025): https://www.marketscreener.com/quote/index/S-P-GSCI-NATURAL-GAS-INDE-46869167/news/Russia-will-increase-oil-gas-and-LNG-supplies-to-China-in-2025-RIA-reports-49875819/ - Chinas Cross-Border Interbank Payment System (CIPS)
Wikipedia: „Cross-Border Interbank Payment System“
https://en.wikipedia.org/wiki/Cross-Border_Interbank_Payment_System - Russlands SPFS als SWIFT-Alternative
Wikipedia: „SPFS“
https://en.wikipedia.org/wiki/SPFS - Digitale Zentralbankwährungen (CBDCs)
Wikipedia: „Digitales Zentralbankgeld“
https://de.wikipedia.org/wiki/Digitales_Zentralbankgeld - BRICS-Staaten erwägen gemeinsame Zentralbank
Perspektive Ausland (August 2024): https://www.perspektiveausland.com/brics-blick/brics-zentralbank-schritt-globale-dedollarisierung
Quellen für Abschnitt 3:
- Chinas Digitale Seidenstraße: Ausbau digitaler Infrastrukturen
Capital (2023): https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-china-mit-der-digitalen-seidenstrasse-seine-macht-ausbaut-33138906.html. - Russland und Pakistan starten direkte Güterbahnlinie
Karlobag.eu (2025):
https://karlobag.eu/de/verkehr/russland-und-pakistan-starten-erste-direkte-guterbahnlinie-zur-verbesserung-der-handelsbeziehungen-yem1w# - Iran als logistisches Nadelöhr zwischen Ost und West
Logistics Capacity Assessment (2025): „Iran, Islamic Republic of – 2 Logistics Infrastructure“
https://www.lca.logcluster.org/iran-islamic-republic-2-logistics-infrastructure - Chinas Beidou-Satellitennavigationssystem ersetzt GPS
Offizielle Beidou-Website: „System – BeiDou“
https://en.beidou.gov.cn/SYSTEMS/System/ - Huawei baut 6G-Testnetze mit iranischer Unterstützung
The Diplomat (2020): „How US Sanctions Drove Iran Into Huawei’s Arms“
https://thediplomat.com/2020/10/how-us-sanctions-drove-iran-into-huaweis-arms/ - Gemeinsame Forschungszentren für Quantentechnologie
SINTEF (2025): „New Norwegian investment in quantum technology research“
https://www.sintef.no/en/latest-news/2025/new-norwegian-investment-in-quantum-technology-research/ - Russland und China vertiefen technologische Zusammenarbeit
Business Insider (2025): „Wegen Sanktionen: Russland will mit China an KI arbeiten“
https://www.businessinsider.de/politik/wegen-sanktionen-russland-will-mit-china-an-ki-arbeiten/ - Russland und Iran bauen Handelsroute, die Sanktionen trotzt
Bloomberg (2022): https://www.bloomberg.com/graphics/2022-russia-iran-trade-corridor/ - Iran kündigt Fertigstellung strategischer Eisenbahnverbindung an
LinkedIn (2024): „Iran just announced the completion of a strategic railway linking the Caspian Sea (Port Anzali) with the Persian Gulf (Bandar Abbas)“
https://www.linkedin.com/posts/piotr-opalinski-b1625166_iran-just-announced-the-completion-of-a-strategic-activity-7201227648142860290-Iheu
Quellen für Abschnitt 4:
- Trumps Neuausrichtung der Nahost-Politik
Reuters (18. Mai 2025https://www.reuters.com/world/middle-east/trumps-gulf-tour-reshapes-middle-east-diplomatic-map-2025-05-18/ - Pragmatischer Ansatz gegenüber Iran und Syrien
Associated Press (13. Mai 2025): https://apnews.com/article/b782fe922d09afced2e1074b65016e80 - Wirtschaftliche Diplomatie und persönliche Interessen
The Times (17. Mai 2025)https://www.thetimes.co.uk/article/trump-plane-qatar-private-jet-middle-east-8scnhksqv - Sanktionen gegen Iran und China
Reuters (13. Mai 2025): https://www.reuters.com/world/us-imposes-sanctions-network-sending-iranian-oil-china-2025-05-13/ - Spannungen mit Israel
New York Post (17. Mai 2025): https://nypost.com/2025/05/17/opinion/trump-must-not-leave-israel-out-of-his-middle-east-deals/ - Verhandlungen mit Russland und der Ukraine
Washington Post (18. Mai 2025): https://www.washingtonpost.com/politics/2025/05/18/ukraine-ceasefire-vance-zelensky-rome/ - Trumps transaktionale Außenpolitik
The Atlantic (17. Mai 2025):
https://www.theatlantic.com/national/archive/2025/05/trump-middle-east-washington-week/682838/
Quellen für Abschnitt 5:
- Friedensgespräche in Istanbul zwischen Russland und der Ukraine
MDR (16. Mai 2025): „Ukraine-News: Ukraine-Verhandlungen in Istanbul sollen heute starten“
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-krieg-russland-verhandlungen-istanbul-ohne-putin-selenskyj-100.html. - Trumps geplante Telefonate mit Putin und Selenskyj
Tagesschau (17. Mai 2025): https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-verhandlungen-usa-100.html - Europäische Staats- und Regierungschefs in Kiew
ZDF (10. Mai 2025):
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/selenskyj-europa-treffen-kiew-merz-ukraine-krieg-russland-100.html. - Trumps Drohung mit Sanktionen gegen Russland
Blick (17. Mai 2025): https://www.blick.ch/ausland/trump-droht-putin-nach-erfolglosen-gespraechen-zwischen-moskau-und-kiew-mit-sanktionen-fuer-russland-waere-das-katastrophal-id20878201.html - Chinas Rolle in den Friedensbemühungen
Anadolu Agency (29. April 2025): https://www.aa.com.tr/en/russia-ukraine-war/china-welcomes-russia-s-unilateral-ceasefire-announcement-in-ukraine/3551851?amp=1
Quellen für Abschnitt 6: - Erweiterung der BRICS-Staaten um neue Mitglieder
Perspektive Ausland (2024): https://www.perspektiveausland.com/brics-blick/brics-plus-staaten-erweiterung-wirtschaftsbuendnis-2024 - BRICS-Gipfel 2023 in Johannesburg
Wikipedia (2023): „BRICS-Gipfel 2023“
https://de.wikipedia.org/wiki/BRICS-Gipfel_2023 - Chinas Engagement in Lateinamerika
Germany Trade & Invest (2022): https://www.gtai.de/de/trade/lateinamerika/wirtschaftsumfeld/china-investiert-weiter-kraeftig-in-lateinamerika-838106 - Multipolare Weltordnung und der globale Süden
Deutsche Wirtschafts Nachrichten (2022): https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/701222/multipolare-weltordnung-organisationen-des-globalen-suedens-erhalten-verstaerkt-zulauf - Handelsabkommen der EU mit ASEAN
Wirtschaftskammer Österreich: „Handelsabkommen der EU mit ASEAN“
https://www.wko.at/aussenwirtschaft/eu-asean - Chinas Beziehungen zu Lateinamerika
amerika21 (2025): „China plädiert für Beziehungen zu Lateinamerika ‚ohne Einmischung’“
https://amerika21.de/2025/02/273929/china-usa-beziehungen-lateinamerikaQuellen für Abschnitt 7:
- Trump verschärft Zollpolitik gegen die EU
DIE WELT, April 2025: https://www.welt.de/politik/ausland/article255852614/Trump-ruft-Notstand-aus-und-verhaengt-weltweit-Zoelle-das-steckt-im-Zollpaket.html - EU zwischen strategischer Autonomie und Abhängigkeit
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), November 2024: „The Logic of Germany’s China Policy in the Zeitenwende“
https://www.swp-berlin.org/publikation/the-logic-of-germanys-china-policy-in-the-zeitenwende - Digitale Souveränität der EU – große Ziele, schleppende Umsetzung
netzpolitik.org, April 2025: https://netzpolitik.org/2025/digitale-souveraenitaet-und-eurostack-wie-kann-europa-digital-unabhaengiger-werden/. - EU-Sprecher: China unterstützt Russlands Krieg – Europa ohne klare Antwort
Reuters, 7. Mai 2025: https://www.reuters.com/world/europe/eu-spokesperson-says-china-is-key-enabler-russias-war-ukraine-2025-05-07/ - Politico.eu über Europas zögerliche China-Politik
Politico, Mai 2025: „EU countries soften push to stop Chinese tech buyouts“
https://www.politico.eu/article/eu-countries-soften-push-to-curb-chinese-access-to-sensitive-tech/ - Analyse zur strategischen Konzeptlosigkeit Europas
Financial Times, 12. Mai 2025: „The EU needs a new geopolitical compass“
https://www.ft.com/content/913e42a6-37a3-4aad-bcd9-311db0fc7bc4Quellen für Abschnitt 8:
- Münchner Sicherheitsbericht 2025: Einführung – Multipolarisierung
Münchner Sicherheitskonferenz, Februar 2025
https://securityconference.org/en/publications/munich-security-report-2025/introduction/ - „The EU needs a new geopolitical compass“
Financial Times, 12. Mai 2025
https://www.ft.com/content/913e42a6-37a3-4aad-bcd9-311db0fc7bc4 - Piece by piece, the BRICS really are building a multipolar world“
Atlantic Council, August 2023
https://www.atlanticcouncil.org/blogs/new-atlanticist/piece-by-piece-the-brics-really-are-building-a-multipolar-world/ - „Strategische Autonomie Europas in einer multipolaren Weltordnung“
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Januar 2019
https://www.swp-berlin.org/10.18449/2019S02/ - „Multipolarität und blinde Flecken – eine Replik auf Jörg Lau“
Internationale Politik, August 2023
https://internationalepolitik.de/de/multipolaritaet-und-blinde-flecken-eine-replik-auf-joerg-lau - „Transforming the United Nations for a Multipolar World“
Centre for International Governance Innovation (CIGI), Mai 2025
https://www.cigionline.org/articles/transforming-the-united-nations-for-a-multipolar-world-order/ - „Multipolar? Was die Neue Weltordnung für uns und Europa bedeutet“
FOCUS Online, Oktober 2023
https://www.focus.de/experts/deutschland-multipolar-was-die-neue-weltordnung-fuer-uns-bedeutet_id_196999161.html
Da helfen nur Taurus ohne Reichweiten Beschränkung, denn fahren die Züge auch hier wieder Pünktlicher.
o)))
Aber frühestens ab 2070, laut Ansage der Bahn.
Ja aber, Taurus wurde gar nicht geliefert und darum mokiert sich heute Roderich Kiesewetter darüber, dass Merz Reichweitenbeschränkungen für deutsche Waffen aufhebt, die die Ukrainer gar nicht haben. Mit andere Worten, die Bemerkung von Merz über die aufgehobenen Reichweitenbeschränkungen war eine mediale Sprechblase.
“ Zwei Dinge sind unendlich;
das Universum und die menschliche Dummheit;
aber beim Universum bin ich mir immer noch nicht ganz sicher “
Albert Einstein
Kiesewetter wäre in Nürnberg oder Krakau gut aufgehoben in einer dazu passenden Justtiz.
Zukunftsmusik: BRICS bildet ein Gegengewicht zu NATO (ähnlich Warschauer Pakt). Cuba, dann Teil dieser Allianz, stationiert chinesische oder russische Atomraketen auf seinem Staatsgebiet. Gemäß westlicher Ansicht steht es ja bekanntlich jedem souveränen Staat frei, sich einem Militärbündnis anzuschließen. Das war bei den östlichen NATO-Ländern (Polen, Rumänien…) ja auch so.
Was wird wohl passieren? WK III? Oder eine Blaupause der „Cuba-Krise“ 1962?
Der Artikel ist einleuchtend und bestätigt auch meine Einschätzung und sicher auch die vieler Foristen hier. Nur an einem Punkt möchte ich widersprechen. Europa ist keine moralische Instanz mehr, allerspätestens seit Gaza ist Europa ein moralisch verkommener Schwätzer, der noch nicht einmal selbst Vorteile aus seiner Inhumanität ziehen kann. Das Thema Ukraine ist wohl streitbar, aber die Aktionen Europas seit 2014 sind alles andere als moralisch. Und auch hier schadet sich Europa nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich selbst. Dabei wäre gerade Europa in der Lage gewesen, diesen Konflikt zur allseitigen Verbesserung zu beeinflussen, das Gegenteil wurde getan und damit der Entwicklung gemäß Artikel oben sozusagen der Booster gegeben. Zurück geht es nicht mehr, aber Europa könnte versuchen, noch etwas zu retten. Davon ist aber nichts zu spüren, irgend etwas muss die Gehirne zerfressen haben.
Die Ukraine, Moldawien und Georgien als Neumitglieder der Europäischen Union, aber die Türkei als Gründungsmitglied immer noch Ausschließen. Europa ist seit den Nordirland, Zypern, und Jugoslawien Konflikten ein moralischer Schwätzer wo sollten die was größeres als Nachbarschafts-Streitigkeiten Regeln können?
Die Türkei ist halt wirtschaftlich fast so gross wie Deutschländerwürstlichenland. und moralisch auf gleicher Höhe. Darum durfte die nicht mitspielen. Wer mag schon Konkurrenten als Vereinsführer?
Es ist der Massenwahn in Kombination mit der Gier in Kombination mit der Korruption.
Heute in den Nachrichten der Welt:
China gründet mit 20 anderen Staaten die „International Organization for Mediation“ (IOM), eine vertragsbasierte multilaterale Organisation, die eine Plattform für die friedliche Beilegung internationaler Streitigkeiten sein wird.
Heute in den Nachrichten in Deutschland (die 10 obersten Artikel auf Zeit.de):
– Erhöhung des Renteneintrittsalters (natürlich notwenig!)
– Irgendwas mit Migration
– Trump (böse!)
– Arbeitgeber wettern gegen den Sozialstaat
– Persönliches Drama
– Story über einen Tauchlehrer
– Die 50 besten Songs der letzten Jahre
– Trump (sehr böse!)
– Klimawandel
– Wie bereitet man Gemüse richtig zu?
Der Kampf gegen die Realität nimmt hierzulande immer groteskere Formen an.
Immerhin haben wir das Overton Magazin (noch!).
@Ben
„Wie bereitet man Gemüse richtig zu?“
Dem dummen Michel muss man aber auch alles erklären da er nicht eigenständig denken, entscheiden und handeln kann und so muss er auch für immer an der Leine von Merz und Co geführt werden 🙂
@Otto0815
Lol! Sie haben ganz recht, ist mir beim Schreiben meines Kommentars gar nicht aufgefallen. Aber natürlich ist selbst dieser harmlos klingende Artikel über Gemüse an dieser Stelle in einem großen Nachrichtenmagazin eine Unverschämtheit.
Die Schlacht gegen russische Desinformation wird eben in den heutigen Zeiten auch am Kochtopf geführt. Da muss Zeit.de Flagge zeigen. Ansonsten fangen die Leute hierzulande bald alle an wie verrückt Borschtsch zu kochen! Das wäre dann der Anfang vom Ende der abendländischen Kultur,
@Ben
Ja, die Zeit, wie hat sie sich verändert unter dem neuen Chef.
Boris Pistorius unser allseits so beliebter Kriegs-„Verteidigungs- „-minister:
“Mit Sozialleistungen lässt sich dieses Land nicht verteidigen”
https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-05/boris-pistorius-donald-trump-ukraine-russland-sanktionen
Dafür sollte dem einer was in die Fresse hauen.
Der Tag wird kommen!
grins! und dann nur noch entnervtes Kopfschütteln.
Vom Lesen der ZEIT und vom Nutzen des ZON-Forums habe ich mich seit 2024 verabschiedet, als mein zustimmender Kommentar zum georgischen Transparenzgesetz bzgl. ausländischer „NGOs“ geblockt wurde.
„All diese Konfliktherde zeigen: Die neue Achse provoziert nicht frontal, aber sie zwingt den Westen zum Reagieren. Und genau das ist ihre Stärke. Sie bestimmt Tempo, Terrain und Taktik. Der Westen läuft hinterher, politisch, diplomatisch, militärisch.“
Wie der Westen und gerade Deutschland reagiert statt sich engagieren und zu arrangieren, setzt er auf militärische Aufrüstung und Krieg wie zu alten Kolonialzeiten.
Das würde letztendlich WK III bedeuten. Was wir nicht haben dürfen, darf auch kein anderer haben, selbst wenn wir die Welt damit in den Abgrund reissen, lautet die Reaktion des Westens.
👍 Eigentlich wollte ich noch was hinzufügen aber Sie haben ja das wesentliche gesagt und man sollte Mitforenten nicht überfordern, wie ich spüren durfte😉
@ Ikarus
Du beliebst zu scherzen? Deine sich ständig wiederholenden Texte überfordern sicher so schnell niemand, da mach‘ dir mal keine Sorgen; eher ist von Unterforderung auszugehen… Sicher aber von Ermüdung!
Da hat sich wohl ihre Projektion eingeholt.
Leider gibt es Hilfsschulen mehr und auch bei Conrad sind die Resthirnverstärker alle.
Aber Sie können ja kommentarisch einen Beitrag leisten zu all den Dingen die sie nicht verstehen. Ich helfe da gern und. sicher auch einige Mitforenten, damit Sie die Welt besser verstehen.
Oder Kurz:
Ankotzen gilt nicht, vielleicht verstehen Sie ja wenigsten Sandkastensprache.
@ Ikaros
„Ankotzen gilt nicht, vielleicht verstehen Sie ja wenigsten Sandkastensprache.“
Also ich erkenne benannte „Sandkastensprache“ eher bei Ihnen als beim Foristen Willy; auch hinsichtlich Grammatik & Rechtschreibung.
Danke!
Ein sehr guter Artikel, sollte Pflichtlektüre unserer sogenannten westlichen ˋElitenˋ sein. Diese globalen , quasi natürlichen Entwicklungen, einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen oder mit Konzepten aus dem letzten Jahrhundert zu beantworten zeugt einfach nur von dem kleinkindlichen Intellektuellen Niveau unserer ˋFührungskräfte ´. Europa steht am Scheideweg, aber mit diesem Personal geht’s 100% in die falsche Richtung.
Man greift ja nich mal mehr auf Konzepte des letzten Jahrhundert zurück,
mit des Sanktionen gegen Thomas Röper und Annalena Lipp greift man
auf Praktiken des Mittelalters zurück. Menschen werden für „Vogelfrei“ erklärt!
Die Bezeichnung Wertlos-Westen trifft es wohl am besten.
Europa hat seit Jahrhunderten den Planeten kolonialisiert und ausgebeutet.
Deshalb ist es völlig lächerlich wenn Europa von Menschenrechten faselt.
Eine Mentalität und ein Mindset ändern sich nicht über Nacht.
Diese Überheblichkeit ist ein Teil der europäischen DNA….
@Frank
Ja, es wird sehr lange dauern, bis sich das verwachsen hat. Ich mache mir in der Hinsicht überhaupt keine Hoffnungen mehr. Auf Europa warten viele Jahre voller Demütigung und Enttäuschungen. Das wird sich erst bessern, wenn es lernt sich den neuen Realitäten ehrlich zu öffnen. Davon sind wir Lichtjahre entfernt.
Es steht in der Summe für eine Sache, weniger Renditen für die westlichen Finanzeliten .
Diese zusätzlichen „Unkosten“ können Sie nur auf die westliche Bevölkerung abladen was deren gesellschaftlichen Widersprüche enorm verschärfen dürfte in diesen.
Der Druck im Westen wird enorm ansteigen , es werden revolutionäre Situationen entstehen mit allen Konsequenzen die aber auch für Chancen stehen .
Was aber nun anders ist, es steht den Menschen im Westen eine „alternative Ordnung“ als Wahlmöglichkeit , die militärische Mittel nicht als Lösungen ansieht auf dem Weg in die Zukunft.
Der Westen ist in seiner eigenen Verwertungslogik gefangen, und es gibt begründbare Zweifel , das Er auf friedlichen Weg dieser entkommen kann . Zweifel, nicht mehr, nicht weniger .
Das Paradoxe , die „alte BRD“ hätte hier gut reingepaßt. Was also hat sich geändert ?
Die Aufgaben die vor der Menschheit liegen werden nicht kleiner, und auch nicht weniger …
Der Industrielle Entwicklungsstand steht heute an einen Punkt wo Industrie in der Lage ist, die ganzen Menschheit ernähren zu können und noch mehr . Es ist alles heute vorhanden was es brauch,
Aber die Hälfte des Bundeshaushaltes zb für militärische Aufrüstung ausgeben zu wollen zeigt Uns, das es politisch nicht gewollt ist. Jeder der in der Lage ist seine Haustüre aufschließen zu können wird da auch klar, das der nächste Schritt in diese Richtung ,nur für Krieg stehen kann .
Doch Danke Entwicklung moderne Kommunikationsnetzwerke wissen Wir heute auch, je mehr ein Land Steuermittel für „Verteidigung“ ausgibt, um so weniger ist es noch wert, verteidigt zu werden am Ende, zumindest für den größten Teil dessen Bevölkerung o))
@ kd
Das liest sich wie eine maschinelle Übersetzung – aus welcher Sprache eigentlich?
„Donald Trump ist zurück und mit ihm eine Außenpolitik, die nicht auf Konsens, sondern auf Dominanz setzt. Doch was tun, wenn selbst Dominanz keine Garantie mehr bietet? “
Das hört sich nun so an, als hätten die US-Demokraten Bidens, hinter denen der Deep-State steht, das Konsensprinzip erfunden, dabei ist Dominanz seit Jahrhunderten die Richtschnur us-amerikanischer Politik. Dominanz kann jedoch nur mit Macht ausgeübt werden und dazu braucht man Machtmittel, die der Westen teilweise nicht mehr oder nicht mehr ausreichend hat. Man beachte, die europäische „Koalition der Willigen“, die mit 200.000 „Friedenssoldaten“ in die Ukraine marschieren wollten, wovon am Ende ein Häufchen von 25.000 blieb.
Wo keine Machtmittel sind, kann man diese auch nicht einsetzen. Und wo man sie einsetzt, wie bei Sanktionen und Zöllen, muss man mit den Rückwirkungen klarkommen. Sanktionen und Zölle wirken ja nicht nur auf den Widerpart sondern auch auf sich selbst.
„Europa hat das bislang kaum erkannt. Während die USA unter Trump ihre Führungsrolle nicht mehr als globale Verantwortung, sondern als bilateralen Machtanspruch definieren, bietet Europa keine echte Alternative an. Es bleibt moralisch, aber ohne Hebel. Belehrend, aber ohne Anziehungskraft. Der globale Süden braucht Partner auf Augenhöhe, keine Erziehungsberechtigten.“
Die unmoralische, ungerechte und destruktive Welt, in der wir und auch der globalen Süden heute leben, ist überwiegend das Produkt imperialen Handelns der USA und seiner europäischen Vasallen. Die Verantwortung des Südens für diese Menschheitsprobleme ist eher marginal. Kennzeichnend für die europäische Politikerkaste, die heute regiert, ist, dass sich in den meisten Politikfeldern von den imperialen USA nicht emanzipieren wollen und wo es gezwungenermaßen versucht wird, sie in alte kolonialistische Muster zurückfallen. Und immer verbunden mit einem heuchlerischem und verlogenem Moralismus.
„Für den Westen, insbesondere für Europa, stellt sich damit eine fundamentale Frage: Ist das der Anfang einer faireren Weltordnung, in der Macht dezentraler, Interessen transparenter und Abhängigkeiten ausgeglichener werden? Oder ist es das Ende der liberalen Welt, wie sie nach 1945 konstruiert wurde, mit all ihren Versprechen und Illusionen?“
Worin bestand wohl diese „liberale Welt“? Bestand diese Welt nicht aus Washingtoner Institutionen, CIA-Putschen, Regime-Change nach Gusto, Economic Hitman Aktionen, Terms-of-Trade Unfairness und jede Menge Kriegen? Garniert mit ein wenig Charity?
Wenn Europa Moral und Werte hätte, was ich bezweifle, würde es sich spätestens jetzt von den amerikanischen Eliten emanzipieren und beim Aufbruch der konstruktiven BRICS mitwirken, allerdings mit moralischer Zurückhaltung. Es ist aber zu befürchten, dass wir entweder weiter als fünftes Rad am Wagen der destruktiven Amerikaner mitfahren und irgendwann unter die Räder geraten werden.
@ Simon
„… dabei ist Dominanz seit Jahrhunderten die Richtschnur us-amerikanischer Politik.“
Na, wollen wir mal nicht übertreiben: Seit Jahrzehnten, nicht Jahrhunderten! Vielleicht verwechseln Sie hier die USA mit dem UK, welches nach WK2 aufgrund massiver Verschuldung seine Ansprüche inklusive der Weltleitwährung an die USA abgeben musste?
Wenn schon rummotzen, dann bitte nicht derart inkompetent! Thx in advance
Die Amerikaner treten in ihrem Umfeld seit mehr als 200 Jahren dominant auf.
Nach ihrer Unabhängigkeit 1776 führten sie 1812 mit den Briten einen Krieg um Kanada, 1846-1848 nahmen sie Mexiko große Gebiete ab. Die USA betätigten sich auch als Kolonialherren auf den Philippinen, Hawai, Kuba und Puerto Rico und 1823 wurde die Monroe-Doktrin geprägt, nach welcher die USA jede Einmischung europäischer Staaten in Amerika – gemeint ist hier auch Südamerika zurückweisen müsse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten
Die Quelle ist zwar unseriös, aber bezüglich der USA wohl eher geschönt.
Recycling Old News Media Push For More War In Ukraine
https://www.moonofalabama.org/2025/05/recycling-old-news-media-push-for-more-war-in-ukraine.html#more
Comments
The calls for war from the European NATO countries are increasingly pathetic. They will not commit themselves (wisely) and Trump will not significantly involve the US. But they have left themselves nowhere else to go (politically).
Posted by: Pete Jones | May 27 2025 14:56 utc | 1
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This one might activate the @barfly military types … posting as a conversation starter:
Military Gear channel
ALERT! Russia Deploys New S8000 Banderol Cruise Missile in Ukraine! Russia’s newest cruise missile, the S8000
Banderol, is stirring alarm among global defense analysts due to its stealthy design and deployment from UAV platforms like the Orion drone.
Reportedly already in use in the Ukraine conflict, this low-cost, highly maneuverable weapon is designed to evade radar and defeat modern air defense systems with sharp turns, a slim body, and long-range strike capability.
Powered by the SW800Pro-A95 turbojet engine and protected by Kometa-M8 electronic warfare tech, the Banderol carries a 150-kg warhead over distances of 500 km, potentially changing the future of air-to-ground warfare. With reports confirming sightings in Odesa and no official denials from either side, the Banderol may represent the next evolution of cruise missile warfare, raising critical questions: Can it be stopped—and if so, how?
https://www.youtube.com/watch?v=BxHUQPCGfSM
6| I’m never above a damn good “I told you so”. And I’m enjoying the Schadenfreude of watching old mate WillyOAM squirm from painful cognitive dissonance.
Huge Losses & Massive Strikes | You’ve Been Lied To – Time For Accountability | Ukraine Map Update
https://www.youtube.com/watch?v=6Spw7uJ8puk
Ich sehe das mit der Entdollarisierng etwas kritischer.
Der ehrenwerte Autor mag ja recht haben, nur ist das Imho leider langfristiger und nicht in 20 Jahren(diese Zahl hat der Autor nicht erwähnt, das ist nur Beispiel)abgefrühstückt, der Prozess ist langsam und daher extra quälend.
Na für die Russischen Dollareigentümer ging’s ein bisschen schneller, Dank der Sanktionen.
Ich sehe das ähnlich wie du. Man muss allerdings beachten, dass der Aufstieg des Dollars nur deshalb so rasant erfolgte, weil er durch den zweiten weltkrieg massiv unterstützt wurde.
@ Otto Motto
Eben! Das britische £ war wegen massiver Verschuldung des UK als Leitwährung nicht mehr zu halten. Die Rückzahlung zog sich ja noch bis weit ins aktuelle Jahrhundert, weil man die Schulden lieber der arbeitenden Bevölkerung aufbürdete, anstelle vom Königshaus begleichen zu lassen. Dafür hält die königliche Familie bis heute noch Grund & Boden in ihrem Besitz, welcher von der weltweiten Fläche sogar das das Staatsgebiet Russlands übertrifft… Dafür schuftet man als britischer Bürger doch gerne, nicht wahr?
„Der Westen“, speziell allerdings Europa bzw. die EU hat sich vollständig in einer Blase überhöhter (Schein-)Moralität verkapselt und findet ‒ auch infolge maximal ungeeignetem Personal ‒ keinen Weg hinaus. Da allerdings auch noch jede kritische Selbstreflektion und eine eigene „Krankheitseinsicht“ unmöglich scheint, wird das trotzdem nicht zu vermeidende Erwachen äusserst schmerzhaft sein. Leider muss man bereits feststellen, dass das eigene Versagen externalisiert und durch den Kampf gegen einen vermeintlich äusseren „Feind“ entlastet wird.
(Schein)Moralität
Wenn Deutschland zum Massakrieren der Palästinenser Waffen an Israel liefert.
Ich bitte Sie
Europa?
Ich hab es schon vor Jahren kommen sehen: die europäische und noch mehr die einheimische Wirtschaftsführung muss eine Entscheidung treffen zwischen BRICS+ (2/3 der Weltbevölkerung inzwischen) und dem verfaulenden, korrupten, kriegsgeilen Wertewesten. Das ist wohl noch im Gange.
Wenn es so weitergeht, sehe ich auch bloß eine Lösung:
„Nochmal putzen, bevor die Trümmerfrau kommt“
(s. Lisa Eckhard:
https://youtu.be/hlqR6Vuv1Gg?si=NbWN8D85EjgZJuyJ
„Donald Trump ist zurück und mit ihm eine Außenpolitik, die nicht auf Konsens, sondern auf Dominanz setzt. “
War das jemals bei US- Präsidenten anders?
Konsenz war noch nie eine Facette US-amerikanischer Außenpolitik, auch wenn das verlogene Transatlantiker diesseits des großen Teichs ab und zu absondern. Trump ist nur „undiplomatisch“ ehrlich in seinen Aussagen, im Gegensatz zur eloquenten Verlogenheit eines Obama, oder eines senilen Biden.
Trump poltert und macht jedem Vasall deutlich, welche Rolle er spielt. Das ist natürlich ein Albtraum für die Propaganda der westlichen MSM, die ständig was von Freundschaft und Schutzmacht USA daher schwadronierten und den Leutchen Sand in die Augen zu streuen versuchten.
Dass die USA einen feuchten Kehricht auf Europa geben, sobald ihre eigenen Interessen auf dem Spiel stehen, sah man ja überdeutlich an der Sprengung der Energieinfrastruktur durch Biden. Ebenso dürfte klar sein, dass wenn es beim Konflikt NATO – Russland zur nuklearen Eskalation kommen sollte, NUR Mittel-, Ost- und womöglich auch Westeuropa betroffen sein dürften, keinesfalls wird die USA riskieren, dass auch Raketen auf ihr eigenes Territorium gelangen- natürlich auch umgekehrt dann keine US-Raketen auf russisches Gebiet – dieser Deal wurde schon im Kalten Krieg gemacht.
Das ist eigentlich der ganz normale Gang der weltgeschichte. Imperien steigen auf haben eine plateauphase und zerfallen wieder.
Bisschen arg viel Lobhudelei auf die BRICS für meinen Geschmack. Die haben zwar durchaus diverse andere Rezepte als wir mit unserem Fast -und Junk-Food, aber sie kochen auch nur mit Wasser (Kapitalismus funktioniert nur mit Ausbeutung).
Ebenso der Fokus auf Trump. Die USA streben spätestens seit Bush Senior und danach Clinton nach der absoluten Dominanz. Siehe „das Ende der Geschichte“, PNAC („Project for a new american century“) oder die schlussendlich erfolgreiche Neuordnung des nahen Ostens als „unilateral moment“.
Die BRICS (gegründet 2006) stammen ebenso aus dieser Zeit, als Antwort der wirtschaftlich stark genugen Nicht-Unterworfenen auf die freidrehende Supermacht. Darth Cheney und Co fielen erneut über Afghanistan her, nachdem USA und Co das Land zuvor bereits mit ihren Söldnerhorden zerstörten, um die Region zu destabilisieren: Islamofaschistischer Terrorismus vom Sinai über den Kaukasus bis nach Xinjiang in China als Resultat. Die USA machten in der Zeit eine klare Ansage (Unterwerfung oder Konflik/Krieg), das ist sogar teils auf wikipedia dokumentiert, BRICS ist eine Reaktion darauf.
Danach der „pivot to asia“, also der Fokus auf China als Haupt-Konkurrent, der stammt von der Obama/Clinton Administration, die fröhlich die PNAC-Agenda weiterverfolgten (obwohl die Lobby sich aufgelöst hatte, sie hatten ihre Ziele erreicht). Auch die Ukraine ist ihr und Nulands Projekt, Clinton forderte bereits 2009 (iirc) die Aufnahme in die NATO ohne Konditionen. Sanktionitis als Werkzeug stammt ebenso aus der Zeit, wobei man argumentieren kann dass bereits Bush der Dümmere damit anfing (zb „freedom fries“).
BRICS konnte sich deswegen etablieren. Was jetzt passiert (und ab da stimm ich dem Author zu), ist, dass sie beginnen den Konflikt für sich zu entscheiden. Insbesondere auch weil die niedergehende Supermacht sich in regelmässigen Abständen aus Gründen der Gier regelmässig selbst die Knie wegballert. Trump ist offensichtlich ein Spezialist darin, aber das war auch Biden bei dem wurde es einfach wohlwollend dargestellt (siehe zb Nordstream 2).
PS: Eigentlich wollte ich keine Textwand schreiben sondern mich bloss für die ausführlichen Quellennachweise bedanken. Das ist die faszinierendste Link-Sammlung die mir zum Thema je untergekommen ist (ich mein das nicht ironisch). Eben grad weil (fast) alles aus den Gleichgeschalteten stammt, also einer Welt/Perspektive die ich sonst (abgesehen von der SRG) komplett ignoriere.
Nun ja. Hier wird so getan, als seien Laender oder Gemeinschaften gleichzusetzen mit einzelnen ‚menschlichen Subjekten‘. Deshalb wird wohl auch viel von Moral, Macht und Verantwortung und solchem Zeugs in Bezug auf Kontinente, Wirtschaftsregionen und einzelne Laender geredet. Aber ja, am Ende sind es immer einzelne Menschen, die Politik bestimmen. Im besten Falle durch demokratische Weisungen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir momentan in einer Plutokratie, einer Herrschaft des Geldes, leben. Macht euch doch nichts vor. Ueber die Sachen, die im Artikel geschrieben werden, kann Otto, Joe oder Lieschen noch so viel nachdenken – oder auch nicht – sie sind von den Entscheidungsvorgaengen eh ausgeschlossen.
Vieles ist richtig und wichtig in diesem Artikel. Jedoch wird sich Russland nicht auf ein Einfrieren des Konflikts einassen, sondern Neutralität, Entwaffnung der Ukraine, Behebung der Ursachen und eine neue europäischen Sicherheit durchzusetzen. Die Russische Bevölkerung hat die Russophobie des Westens erkannt und wird daher den Krieg bis zum Erfolg mittragen.
Das kann bis zum Zerbrechen der NATO führen. Trump will nicht mehr Weltpolizist speilen, hat er zumindest in Saudiarabien gesagt, repektive abgelesen. Wie arg er die amerikainsche Wirtschaft schädigt, hängt von seiner Lernkurve ab, und da sieht es momentan duster aus. Man kann gespannt darauf sein, was sich bei den Mid-Terms ergibt.
Weltpolitisch wichtig ist auch, ob er sich in einen Krieg gegen den Iran reinziehen lässt, denn dann stehen Russland und China nicht still daneben und schauen zu.
Wir können von Glück reden, wenn die USA sich auf ihre große Insel zurückzieht und den Rest in Ruhe lässt. Was Europa betrifft, wird es sich langfristig in einer Eurasischen Wirtschaftsunion befinden, denn was will es denn ohne Rohstoffe, Energie und Märkte?
Damit sich da was ändert, müssen die konservativen (rechten) Kräfte in Europa zum Zuge kommen. Und damit es so weit kommt, muss es uns erst mal richtig schlecht gehen, damit auch jeder merkt, dass etwas schief läuft.
Passend zum Artikel, hier Brüssels außen- und sicherheitspolitische Denkfabrik EUISS mit einem aktuellem Strategiepier. Clowns und Helden im Lalaland…
https://rtde.tech/meinung/246108-russland-entmachten-neues-eu-strategiebuch/
Ein Satz der alles sagt:
„Während im Osten neue Infrastrukturen entstehen, digitale Zahlungssysteme unabhängig vom Westen wachsen, Rohstoffabkommen ohne EU-Beteiligung geschlossen werden, diskutiert man in Europa über Gender-Formulierungen in Gesetzestexten und CO₂-Grenzwerte.“
… und schafft es nicht einmal ein sinnloses, kontrafaktisches (nicht mehr den Sonnenlauf abbildendes) kostspieliges, menschenfeindliches, längst überholtes Zeitumstellungsregime (mit einem einzigen erforderlichen Federstrich) wieder abzuschaffen ….
„Während im Osten neue Infrastrukturen entstehen, digitale Zahlungssysteme unabhängig vom Westen wachsen, Rohstoffabkommen ohne EU-Beteiligung geschlossen werden, diskutiert man in Europa über Gender-Formulierungen in Gesetzestexten und CO₂-Grenzwerte. Die neue Weltordnung verlangt von Europa eine Antwort, die über Rhetorik hinausgeht. Sie verlangt:
Eine echte Außenpolitik, die auf Interessen basiert, nicht nur auf Werten.
Eine Industriepolitik, die Resilienz aufbaut statt Abhängigkeiten zu verwalten.
Eine Sicherheitsarchitektur, die nicht nur auf die NATO setzt.
Und eine Partnerschaftspolitik gegenüber dem globalen Süden, die auf Augenhöhe funktioniert – nicht als moralische Lehrstunde.
Wenn Europa nicht handelt, wird es gestaltet. Wenn es nicht entscheidet, wird über es entschieden. Die neue Achse will Europa nicht zerstören, sie ignoriert es. Und das ist womöglich die größere Gefahr.“
Chapeau!
Während zum Beispiel unter der „Ampel“ nicht nur eine dümmliche Außenministerin moralin-sauer durch die Welt tingelte, um ihren Werte-Schwachsinn anderen Nationen lehren zu wollen, wurde in Berlin als Errungenschaft des neuen Jahrtausends ein Lasten-Fahrrad vorgestellt, während man in China gerade kürzlich den ersten Thorium-Reaktor in Betrieb nahm.
Außer überheblichem, dümmlichem Geschwätz haben die aktuellen Polit-„Eliten“ in Europa nämlich nichts mehr zu bieten. Und richtig erkannt: die CO2-Grenzwerte, erfunden von Schwachköpfen, richten gerade die europäische Industrie zu Grunde.
Den Optimismus des Autors bezüglich „multipolare Gegenmacht“ teile ich nicht, denn die westlichen Oligarchen haben längst die Gefahr erkannt, dass ihre Freiheit bedroht wird. Deshalb organisieren sie eine alternative „multipolare Gegenmacht“ zur westlichen liberalen Demokratie (Trump führt sie an) mit der Absicht die eigentliche „multipolare Gegenmacht“ zu spalten. Schaut man sich Staaten wie Indien, Brasilien und generell Staaten mit westlich orientierter Demokratie an, dann sieht man, dass die keineswegs wissen wohin sie gehören.
Die Macht der westlichen Oligarchen ist immer noch ungebrochen. Trump fällt vermutlich die Aufgabe zu die westlichen liberalen Demokratien zu Grunde zu richten. Danach stehen sich Oligarchien (bzw. Plutokratien) und eine Art Volksdemokratien (die multipolare Gegenmacht) gegenüber.
Genügend Kommentatoren haben die falsche, die heuchlerische Scheinmoral Europas betont. Gut so. Hinzu zu fügen bleibt nur, daß Europa seit 500 Jahren die Welt Scham- und grenzenlos ausbeutet und Abermillionen Nichteuropäer dieser Gier geopfert hat, ohne das geringste Bedauern. Gottlob ist damit Schluß! Europa wird künftig als westasiatische Halbinsel mit gerade mal 6-7 % der Weltbevölkerung genau die Rolle spielen, die ihm zusteht: vernachlässigbar. Ökonomisch, politisch, gesellschaftlich und militärisch. Wir werden für den Rest der Welt ein interessantes Museum werden und viele Menschen werden über den seinerzeitigen kulturellen Beitrag Europas zum Weltkulturerbe staunen, aber das ist Vergangenheit. Die Gegenwart und Zukunft finden woanders statt, nicht im verarmten und herunter gekommenen „alten Kontinent“.
Nunja, Europa, was ist das? Zuerst einmal eine Masse Menschen, von denen aber einige gleicher sind als gleich (nach „Animals Farm“).
Ich, und viele andere, und unsere Vorfahren, haben nie die Welt scham- und grenzenlos ausgebeutet, und wir haben auch nie dafür votiert.
Die Gegenwart und Zukunft findet nicht woanders statt, sondern immer nur bei Dir und mir. Nur wenn Du der Aufmerksamkeitsfremd- und -fehlsteuerung unterliegst, scheint Dir das anders. Vielleicht haben wir in Europa jetzt tatsächlich mal ein paar Jahrzehnte (Jahrhunderte) Zeit, unsere eigene Bude aufzuräumen. Weg mit verlogenen Ikonen, Büsten, Säulenheiligen, Verführern, Großsprechern, Heilsverkündern, Scharlatanen. Und weg mit denen, die das von diesen Scharlatanen verbreitete Fehldenken zu ihrem Frommen nutzen – gegen uns.
Wir haben in den mindestens letzten 100 Jahren Zeit eine Masse Mist angesammelt, bei dem es nun gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Fangen wir mit den Wissenschaften an, fangen wir mit den Weltbildern an, fangen wir mit den falschen Glauben an, fangen wir mit unseren Grundüberzeugungen an, man kann nie tief genug schürfen um nicht immer wieder auf Verblendung und Irrglaube zu stoßen.