Deutschlands militärische Unterstützung der Ukraine: Ohne Strategie und ohne Moral

Bundeswehr mit ukrainischen Soldaten
7th Army Training Command from Grafenwoehr, Germany, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Man kann grundsätzlich darüber streiten, ob es richtig war und ist, die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland militärisch zu unterstützen, aber diese politische Entscheidung ist ja bereits unmittelbar nach dem Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine gefallen.

Die berechtigte Frage ist allerdings, ob die Bundesregierung diese Entscheidung unter dem Aspekt der aktuellen Waffenlieferungen durch Großbritannien und die USA nicht schon im Frühjahr dieses Jahres hätte auf den Prüfstand stellen müssen.

Die veränderte Haltung der Bundesregierung von einem strikten Nein bis zur militärischen Unterstützung der ukrainischen Gegenoffensive

In diesem Zusammenhang ist zunächst noch einmal daran zu erinnern, dass die Bundesregierung weder das Ziel ihrer militärischen Unterstützung der Ukraine definiert hat noch über eine sicherheitspolitische Strategie verfügt, wie dieses nicht klar benannte Ziel erreicht werden kann. Dabei verläuft die Art der militärischen Unterstützung immer nach demselben Muster. Nachdem die Bundesregierung das bis zum Ukrainekrieg geltende Prinzip, keine Waffen in Kriegs- und Krisengebiete aufgegeben hatte und damit als möglicher Vermittler für einen Waffenstillstand und eine darauf basierende Friedensregelung nicht mehr zur Verfügung stand, lieferte sie nach immer demselben Strickmuster immer schwerere Waffen.

Nach der Aufgabe des Nein zur Waffenlieferung in Kriegs- und Krisengebiete lieferte Deutschland zunächst militärische Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte. Auf diese Unterstützung folgte die Lieferung von Handfeuerwaffen zur Selbstverteidigung.

In einem zweiten Schritt wurde die persönliche Bewaffnung der Soldaten durch Panzerfäuste und Fliegerfäuste ergänzt. Diese Unterstützung wurde – wie immer nach erheblichem Zögern und nur auf innenpolitischen Druck und auf Grund von sehr präzisen und öffentlichen Forderungen Kiews – ausgeweitet auf Waffensysteme, die man im weitesten Sinne noch der Selbstverteidigung der Ukraine zuordnen konnte. Zusätzlich wurde – trotz einer Warnung durch den wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages vor einer möglichen Kriegsbeteiligung – damit begonnen, ukrainische Soldaten in Deutschland an den Waffensystemen auszubilden, die die Bundesrepublik an die Ukraine lieferte.

Nach erneutem Zögern stimmte die Bundesregierung in weiteren Schritten der Lieferung von Schützenpanzern und dann auch von deutschen „Leopard“-Kampfpanzern zu.

Aktuell steht vermutlich die nächste Eskalation an, nachdem sich die Bundesregierung lange genug geziert hatte, nämlich die Lieferung von Lenkflugkörpern „Taurus“. Wie schon in der Vergangenheit – Kampfpanzer nur zu liefern, wenn die USA das auch machen –  beruft man sich dabei erneut auf die Verbündeten. Großbritannien hatte mit dem Lenkflugkörper „Storm Shadow“ bereits eine Waffe geliefert mit der das russische Kernland erreicht werden kann.

Neben der Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland agiert die Bundesrepublik mittlerweile ganz offiziell als militärischer Berater der ukrainischen Armeeführung. So hat jüngst der Leiter des Planungsstabes im Bundesministerium der Verteidigung, Brigadegeneral Dr. Christian Freuding, an einer entsprechenden Konferenz in Kiew teilgenommen und dort auch vorgetragen. Unter anderem sagte der General: „Ich kann hier versichern, wir unterstützen die Ukraine, so lange es nötig ist“ und weiter: „Wir teilen ihre Vision des Sieges.“ Die Ukraine müsse ihre territoriale Integrität komplett zurückbekommen. Auf die Frage der amerikanischen Moderatorin der Veranstaltung, Anne Applebaum: „In den Grenzen von 1991?“ antwortete der deutsche General: „Exakt“, also offensichtlich inklusive der Krim.

Lieferung von uranhaltigen Granaten und Streubomben

Uranhaltige Granaten

Im Frühjahr 2023 hatte Großbritannien entschieden, uranhaltige Munition für die Bewaffnung der von London an die Ukraine gelieferten Kampfpanzer „Challenger“ zu liefern. Diese Munition wurde sowohl von den USA und Großbritannien bereits in den Kriegen gegen den Irak und auch im „Kosovo-Krieg“ eingesetzt. Dabei wurde billigend in Kauf genommen, dass die Gebiete, in denen uranhaltige Munition zum Einsatz kommt, langfristig verseucht sind. Internationale Untersuchungen haben unter anderem bewiesen, dass es in diesen Regionen vermehrt zu schwersten Missbildungen bei Neugeborenen gekommen ist und dies auch heute noch zu beobachten ist.

Die Bundeswehr verfügt über diese Art der Munition nicht und lehnt ihren Einsatz, auch wegen der Folgen für die Zivilbevölkerung ab. Allerdings ist der britische Kampfpanzer „Challenger“, wie auch der amerikanische Kampfpanzer „M1 Abrams“ mit der gleichen Kanone vom Kaliber 120mm ausgestattet wie der deutsche „Leopard“. Es ist also davon auszugehen, zumindest aber zu befürchten, dass diese Munition – trotz gegenteiliger Zusicherung der ukrainischen Regierung – auch von „Leopard“-Panzern verschossen wird.

Aktuell hat die US Regierung angekündigt, ebenfalls uranhaltige Munition an die Ukraine zu liefern, sobald die ersten „M1 Abrams“ in der Ukraine eingetroffen sind.

Streubomben

Diese sogenannten Cluster Bombs sind Kampfmittel, die sowohl von Flugzeugen als auch durch Artillerie und Haubitzen eingesetzt werden können. Es sind praktisch Behälter/Geschosse, die mit einer unterschiedlichen Anzahl von Bomblets gefüllt sind. Sie sind hauptsächlich zur Bekämpfung von sogenannten „Weichzielen“, sprich Truppenansammlungen, vorgesehen und können Flächen in der Größe von mehreren Fußballfeldern unpassierbar machen. Neben den vielen Blindgängern, die in einer solchen Bombe oder Granate enthalten sind, gibt es auch sogenannte „Lauermunition“, die mit einem Zeitzünder versehen ist und deshalb erst gegebenenfalls auch Tage später explodiert, sobald man auf so ein Bomblet tritt oder fährt.

Streubomben sind seit 2008 international geächtet. Allerdings haben beispielsweise Russland, die Ukraine und auch die USA diese Vereinbarung nicht unterzeichnet und fühlen sich deshalb auch nicht daran gebunden.

Die USA haben mittlerweile Streumunition in großem Umfang an die Ukraine geliefert und zwar mit der Begründung, dass man nicht mehr genügend herkömmliche Artilleriegranaten im Bestand habe.

Die von den USA an die Ukraine gelieferten Artilleriegeschütze und Haubitzen haben das Kaliber 155mm, ebenso wie die deutsche Panzerhaubitze 2000, die seit langem in der Ukraine im Einsatz ist.

Die Ukraine setzt Streumunition ein und begründet dies damit, dass auch Russland Streumunition verschieße. Angeblich verschießen die ukrainischen Streitkräfte diese Art von Munition nicht mit der deutschen Panzerhaubitze 2000.

Für Deutschland hatte der damalige Bundesaußenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Vertrag über die Ächtung von Streumunition unterschrieben.

Die Bundeswehr hat ihre Bestände an Streubomben für das Kampfflugzeug „Tornado“ schon vor vielen Jahren vernichtet und lehnt den Einsatz dieser Waffen ab.

Der moralische Kompass

Wie bereits ausgeführt, kann man durchaus kontrovers darüber diskutieren, ob man die Ukraine umfassend militärisch unterstützen sollte oder nicht, aber es ist sicherlich falsch, seine politische Position ständig zu verändern. Das ist besonders unverständlich, wenn diese Veränderung nicht aus politischer Überzeugung der Bundesregierung und vor allem des Bundeskanzlers passiert, sondern auf innenpolitischen Druck durch die Opposition, aber auch aus den Regierungsparteien selbst und vor allem durch massive Einflussnahme von außen.

Unstrittig ist für mich allerdings, dass sich die deutsche Position an ethischen Normen orientieren muss, die auch von ihren westlichen Alliierten eingehalten werden müssen.

Das ist in puncto uranhaltige Munition und vor allem auch beim Einsatz der geächteten Streumunition nicht der Fall. Aus meiner Sicht hätte es der moralische Kompass der Bundesregierung, falls es denn einen solchen gibt, zwingend erforderlich gemacht, bereits im Frühling in London vorstellig zu werden, um die deutsche Position zum Einsatz uranhaltiger Munition unmissverständlich klar zu machen.

Man hätte die britische Regierung auffordern müssen, von der Lieferung dieser Munition abzusehen, und gleichzeitig deutlich machen müssen, dass Berlin sich nicht in der Lage sieht, weiterhin einer Allianz anzugehören, in der diese Munition zum Einsatz kommt. Leider ist das versäumt worden, und auch gegenüber Washington hat man diese Konsequenz vermissen lassen, als die USA sich entschieden hatten, die geächtete Streumunition an die Ukraine zu liefern. Berlin redet ständig über Moral und ethische Grundsätze, lässt diese aber vermissen, wenn es darüber zum Schwur kommt. Es ist zu befürchten, dass die Bundesregierung auch der amerikanischen Lieferung von uranhaltiger Munition und der damit verbundenen Verseuchung ganzer ukrainischer Gebiete tatenlos zusehen wird.

Nicht nur derjenige Staat, der international geächtete Munition einsetzt und Granaten, die schwerste Folgen für nachfolgende Generationen und die Umwelt haben, macht sich schuldig, sondern auch eine Regierung, die, wie Deutschland, einer solchen Allianz angehört und nichts dagegen unternimmt.

Am 15. September hat in Münster die 1. Westfälische Friedenskonferenz stattgefunden, über die leider in den Abendnachrichten von ZDF und ARD überhaupt nicht berichtet wurde. Auf dieser Konferenz hat Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Rede gehalten, die den Bundeskanzler und alle deutschen Politiker zum Nachdenken anregen sollte. Pistorius stellte mit Bezug auf den Westfälischen Frieden fest, dass mit ausreichendem Willen, Mut und Kreativität auch Frieden in scheinbar aussichtslosen Fällen möglich sei. Der unbedingte Willen zum Frieden erfordere: „Geduld, Hartnäckigkeit, Kompromissbereitschaft und Kreativität.“ Diesen Sinn, sich an den Verhandlungstisch zu setzen und zu sprechen, wünsche er sich auch im Falle des Ukrainekrieges.

Leider ist davon in der aktuellen Lage noch nichts zu erkennen

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72 Kommentare

  1. Als ob die Bundesregierung keine eigenständigen Entscheidungen trifft oder treffen darf.
    Dazu kommt die faktische Gleichschaltung der Presse und Medien, die nur ausgewählte Berichte bringen. Stimmen, dass man mehr Informationen haben möchte sind in meinem Bekanntenkreis vernehmbar.
    Haben wir eine Marionetten-Regierung unter transatlantischer Regie ?
    Ich denke JA.

    1. Ich denke die Entscheidung ist schon vor dem Einmarsch gefallen. Vermutlich schon 2014, zumindest gibt es Hinwese darauf.
      Moral??? Haben die nicht.
      Die Demokratie geht Schritt für Schritt vor die Hunde.
      Dazu:
      Die schwindende Demokratie in Europa

      Yanis Varoufakis

      EU-Wahl Die EU wählt 2024 ihr neues Parlament. Neben einem Demokratiedefizit und fehlender Rechenschaft gegenüber ihren Bürger*innen trüben auch andere Entwicklungen den Glauben an die EU als Kraft für das Gute innerhalb und außerhalb Europas

      https://www.freitag.de/autoren/yanis-varoufakis/die-schwindende-demokratie-in-europa

      1. Denke ich auch. Seit der Auflösung der Sowjetunion haben die USA jegliche Diplomatie in Richtung Sicherheitsinteressen Russlands verweigert bzw. bestehende Verträge gekündigt.

        Parallel wurde die Nato-Osterweiterung ohne jegliche Abstimmung mit Russland weiter getrieben.

        Als es nach dem Putsch 2014 zum Referendum auf der Krim und zur Abspaltung kam, konnte man die systemische Feindschaft des Westens gegenüber Russland schlicht nicht mehr übersehen. Jeglicher Anlass wurde genutzt, um die Spaltung maximal öffentlichkeitswirksam zu vertiefen.

        Bei MH17 wurde Russland von den Ermittlungen ausgeschlossen und die Schuld dann zugeschrieben. Die Unterlagen aus Sowjetzeit, die zeigten, dass die Bodenluftrakete mit der Seriennummer die die Untersuchungsgruppe präsentierte, aus ukrainischen Beständen stammte, wurden als Beweis abgelehnt.

        Russland soll die Skripals und Nawalny mit den tödlichsten aller militärischen Nervengifte zu töten versucht haben, alle überlebten.

        Die feindlichen Botschaften wurden über die Jahre regelmäßig in Formationsflug Richtung Russland losgeschickt. Nach dem Kriegseintritt Russlands war es Boris Johnson, der Selenski vom Friedensweg abdrängte.

        Ich denke, wenn Autoren Formulierungen verwenden wie oben die “politische Entscheidung ist ja bereits unmittelbar nach dem Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine gefallen”, wollen sie einen argumentativen Anschluss herstellen, unterwerfen sich aber gleichzeitig dem Nato-Narrativ und bisher sind mir keine Beispiele bekannt, dass sich Nato-Menschen irgendwie durch Unterwerfungsgesten beeindrucken und zu menschenfreundlichem Handeln überzeugen lassen.

        Wenn solche Sätze weggelassen würden, würde man Lesern, die sich noch nicht so eingehend mit einer Sache beschäftigt, manchen Irrweg ersparen.

        Denkbar wären Formulierungen wie “Man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Entscheidung schon beim Einmarsch der russischen Truppen fest stand” o.Ä.

    2. Nein darf sie nicht unsere Entscheidungen werden doch schon von Selenskyj getroffen.Diese verdummte Regierung hat doch einen regelrechten Hyp auf den und lässt sich ständig von ihm erpressen.Jetzt sagt Selenskyj ja schon den 3.Weltkrieg voraus der nur allein durch ihn provoziert wird.Ach ja der Spinner rettet ja auch Europa.Wir sollten uns lieber vor ihm retten.

  2. Die Gottverd.mmte Pflicht der Bundesregierung wäre es gewesen unser Land aus diesem korrupten Sumpf komplett herauszuhalten, anstatt sich mit diesem Naziregime gemein zu machen. Alles andere ist Geschwurbel .

    1. Über das Wochende haben 20.000 jüdische Pilger wie jedes Jahr das Naziregime besucht, um friedlich in Uman südlich von Kiew ihrem großen Rabbi zu gedenken.

      phz

    2. @Luisa: danke für die klaren Worte! Und natürlich wäre es möglich gewesen, von Anfang an einen anderen Weg einzuschlagen. Dass wir eine Marionettenregierung haben, beweist doch nicht, dass es auch anders sein könnte. Inzwischen ist es natürlich zu spät, deutsche Politiker haben die Position des Teufels übernommen.
      VOR diesem Krieg, als Russland darum bat, seine Sicherheitsinteressen berücksichtigt zu sehen, hätten gerade deutsche Politiker ihr Gewicht in die Schale werfen können und müssen. Dass sie es nicht getan haben, hoffentlich wird dafür abgerechnet.

  3. “Gegenoffensive ist notwendig, um Putin keine Ruhe zu geben.”
    – Zelensky

    Jetzt werden jene, die die AFU-Soldaten beerdigen, wenigstens wissen, wofür ihre Söhne, Brüder, Ehemänner und Väter gestorben sind.

      1. Genau, den Selensky hat vor 1,5 Jahren Putin befohlen den Angriffsbefehl zu geben.
        Das Pfeifen die Spatzen von den Dächern und es wurde mal Zeit, dies im Forum schriftlich festzuhalten.

        1. Ottono,
          In einer Rede vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg eingeräumt, dass die NATO für die bewusste Provokation des Krieges in der Ukraine verantwortlich ist:

          “The background was that President Putin declared in the autumn of 2021, and actually sent a draft treaty that they wanted NATO to sign, to promise no more NATO enlargement. That was what he sent us. And was a pre-condition for not invade Ukraine. Of course we didn’t sign that. … He wanted us to sign that promise, never to enlarge NATO. … So he went to war to prevent more NATO, close to his borders.

          © Jens Stoltenberg

          https://www.nato.int/cps/en/natohq/opinions_218172.htm?selectedLocale=en

          1. Er sagt, dass Putin Bedingungen gestellt hat, die die NATO nicht bereit war zu erfüllen. Das ist keine Provokation, man ist sich eben nicht einig geworden. Das passiert in den besten Familien.

            Hätte Putin einen Rechtsanspruch auf die Nichterweiterung der NATO gehabt, wäre eine Verweigerung dieses Anspruchs eine Provokation gewesen. Aber woher nimmt Putin das Recht, von anderen zu verlangen, keine weiteren Verträge miteinander zu schließen?

        2. Selensky hat vor 1,5 Jahren den Angriff auf den Donbass befohlen.
          Beschuss wurde massiv erhöht.
          Gibt entsprechende OSZe Aufzeichnungen.
          Offensichtlich wollte er diesen Krieg.

        3. Nein, Selenski hat den verstärkten Angriff auf den Don ass befohlen, im Februar 2022, Putin hat nach der Anerkennung der Souveränität der Donrepubliken den Einmarsch beschlossen. Was war zuerst?

          1. Der Beschuss wurde so ab dem 14 Februar herum gesteigert (laut KSZE). Biden prognostizierte den Kriegsbeginn damals, glaube ich, auf den 16.02.22,
            und DANN kam der Einmarsch.

  4. Die berechtigte Frage ist allerdings, ob die Bundesregierung diese Entscheidung unter dem Aspekt der aktuellen Waffenlieferungen durch Großbritannien und die USA nicht schon im Frühjahr dieses Jahres hätte auf den Prüfstand stellen müssen.

    Offenbar gibt es keine Grenze für das Maß an Verlogenheit und patriotischer Irrationalität, das “die Redaktion” in Beiträgen zu dulden gewillt ist.
    Wieso zählt Hübschen nicht wenigstens die Nuklearmacht Frankreich zu “Großbritannien und den USA” dazu?!
    Wieso nicht Norwegen, die Niederlande, Polen, Tschechei, Slovakei, Spanien, Italien, die alle substanzielle militärische Beiträge zur Eskalation des Russlandkrieges beigetragen haben? Selbst Victor Orban hat trotz Gemosere, mit dem er eine Alleinstellung in ganz West-/ Mitteleuropa beansprucht, geliefert.
    Woraus sich die Frage ergibt, warum und wozu Hübschen die zitierte rhetorische Trickfigur, welche die allgemein im Bewußtsein stehende, “avantgardistische” Rolle “der Angelsachsen” im Krieg fälschlich nutzt, gegen die simple Tatsache mobilisiert, daß alle genannten Regierungen Forderungen und Aufträgen des NATO-Generalsekretariats und seiner militärischen Verwaltungsorgane angenommen haben, USA eingeschlossen. Forderungen und Aufträgen, die sich obendrein die EU-Kommission umgehend, mit jeweils wenigen Stunden ästhetischer Karenz, zu eigen gemacht hat – unterfüttert mit den einschlägigen Drohungen gegen Widerstand.
    Was die “kritischen” oder “empfindlichen” Positionen anbelangt, war die Reihenfolge derer, die NATO-Aufträge umsetzten vor dem “Panzerballet”:
    UK
    Polen / Baltikum / Skandinavien / Spanien / Niederlande
    USA
    Deutschland
    Frankreich.
    Nach dem Panzerballet ließ es sich Macron nicht nehmen, Frankreich an die zweite Stelle hinter das UK zu rücken, womit auch Italien “in die Gänge” kam.

    Ich hab den Rest des Artikels nicht gelesen. Stehen halt ganz gewiss keine patriotischen Vorschläge drin, wie die aktuelle deutsche Regierung ihren Fall zugunsten einer schwarz/grün/gelben, die NATO-Vorgaben eher noch voraus greifen würde, vermeiden, bzw. – selbst wenn wir dies nicht achten – aus der NATO aussteigen und eine Front gegen die EU aufmachen soll, ohne darüber binnen Monaten in komplettes wirtschaftliches Chaos zu fallen.

    Aber Letzteres ist keine “Not”, sondern die laufende Wirkung einer deutschen Staatsraison, die den “Prüfstein” MH17, dem Passagierflieger, den die NATO abschoss – zusammen mit den anderen kontinentalen Regierungen Europas – “ausgehalten” und sich nach dem britischen “Novichok” – Attentat auf die europäische “Sicherheit” 2018 bedingungslos in den Russlandkrieg gefügt hat – gleich Macron und seiner damaligen Regierung.

  5. Ich frage mich, ob unsere Regierung in der Lage ist, zu lesen. Da gibt es in der UN-Charta eine Feindstaatenklausel als Überbleibsel des 2. Weltkrieges, die Deutschland, Japan und die Siegermächte betreffen. Und diese besagt meines Wissens, dass, wenn Deutschland oder Japan eine solche Siegermacht militärisch angreifen, diese ohne weitere Rücksprache mit der UN sofort zurückschlagen kann. Wenn nun so eine Taurus auf russischem Gebiet landet und der Schütze auch noch von Deutschland geschult wurde, ist meines Erachtens des Recht für den Angriff auf Deutschland gegeben. Zu beachten ist hierbei, dass die Krim bis 1954, also bei Entstehen der Feindstaatenklausel, zu Russland gehörte. Ich hoffe nur, dass, wenn es zu einem Rückangriff auf Deutschland kommt, die Richtigen getroffen werden.

    1. Wunderlich, das Thema hatten wir doch hier schon, auch das die vermutlich inzwischen eh nicht mehr anwendbare Feindstaatenklausel zusätzlich auch ein Angriff auf NATO-Gebiet wäre.

      “ist meines Erachtens des Recht für den Angriff auf Deutschland gegeben.”
      Glücklicherweise legt niemand Wert auf Wunderlichs Erachten.

      “Zu beachten ist hierbei, dass die Krim bis 1954, also bei Entstehen der Feindstaatenklausel, zu Russland gehörte.”
      Außerdem gilt es zu bedenken, dass zu Beginn des Heiligen römischen Reiches…..usw, usw.

      Immer diese alten Kamellen. Lass dir mal was Neues einfallen.
      Weder für die eine noch für die andere Seite ist diese Klausel von Belang.

      1. Immer diese alten Kamellen.

        Man könnte mit deiner Logik auch argumentieren, die Krim war mal Ukraine und ist es heute halt nicht mehr. Also warum lassen wir nicht diese alten Kamellen?

        1. Weil die Russische Föderation selbst die territoriale Integrität der Ukraine inkl. Krim bestätigt hat, die dafür ihre Atomraketen abgab.

          Eine Anerkennung der Krim als Teil der RF gibt es durch die Ukraine nicht.

          Das kann man schon mal vergessen, wenn man soviel kreative Wahrheiten hat wie du.

          1. Die Krim wurde ja nicht von RU annektiert, sondern die Menschen der Krim haben entschieden, dass sie nicht mehr zur Ukraine gehören möchten. So wie sich Kosovo entschieden hat, dass es nicht mehr zu Serbien gehören möchte. (Gabs damals eigentlich auch eine Abstimmung, oder haben das die EU-Länder im Alleingang so entschieden? Ist schon so lange her…)
            Tja, entweder ist Beides völkerrechtlich korrekt, oder Beides ist inkorrekt. Dann haben sich die EU-Staaten genauso schuldig gemacht, wie sie heute Putin als Schuldigen zeichnen. Oder man muß Beides ohne mimimi halt akzeptieren….

  6. Die Vergeltungsschläge nach dem Angriff auf eine Werft in Sevastopol mit Storm Shadows nehmen an Intensität zu.

    In den frühen Morgenstunden des 18. September kam es in der Region Chmelnyzkyj zu einer Reihe starker Explosionen. Ziel war ein Militärflugplatz in Starokonstantiniv, wo Trägerflugzeuge für Storm Shadows stationiert sind und von dem der Angriff mit Storm Shadows ausgeführt wurde.

    Zuvor kam es zu starken Explosionen in der Region Odessa. Auch in Cherson, das von der ukrainischen Armee kontrolliert wird, sind Explosionen zu hören. In einer Reihe von südlichen Regionen der Ukraine ist Luftalarm zu hören.

    In der Nacht wurden Explosionen in Kiliya und in der Umgebung von Izmail gemeldet, wo sich strategische Infrastrukturen, darunter Hafenanlagen, befinden. Es gab auch Berichte über erfolgreiche Angriffe russischer Raketen und Drohnen in den Regionen Mykolaiv und Kirowohrad.

    Ich sag’s nur weil solche Dinge in der westlichen Presse schön verschwiegen werden und nachher heißt es Putin ließe sich Alles gefallen. Es ist davon auszugehen, dass die Vergeltungsschläge über die nächsten Wochen fortgesetzt werden.

  7. Nun,die Bundesregierung und die diese steuernden Kreise haben natürlich eine „Strategie“.Errichtung des „vierten Reiches „ aus allen Staaten Europas unter Ausschluss Russlands aber mit der Ukraine als Lieferant für Arbeitsvieh,Lebensmittel und Energie.Selbstverständlich unter deutscher Führung…
    Moral hat in der deutschen Politik nichts verloren.Massive Unterstützung für das Apartheidsystem in Südafrika oder das faschistische Pinochet-Regime in Chile waren ja keine Ausrutscher,sondern bundesdeutsche Normalität.So gesehen ist die jetzige Politik der BRD nur eine Fortsetzung der bisherigen Linie.
    Wer etwas über den nationalen Tellerrand hinausblickt,wird erkennen,dass die Reichen und Mächtigen ihre Ziele mit dem bisherigen Demokratiemodell in Europa nicht erreichen können.
    Sehr wahrscheinlich wird das Mehrparteiensystem zerstört und extrem rechte Parteien an die Macht gebracht.Einfach mal die „Wahlen“der nächsten zwei bis drei Jahre abwarten….

    1. @ Ronald

      Manches von dem, was Sie geschrieben haben, ist ja nachvollziehbar, aber das mit der “Errichtung des ´vierten Reiches´ aus allen Staaten Europas unter Ausschluss Russlands aber mit der Ukraine als Lieferant für Arbeitsvieh,Lebensmittel und Energie. Selbstverständlich unter deutscher Führung…” ist doch vollkommen abwegig.

      Glauben Sie etwa, da würden Frankreich, Italien, Schweden usw. mitmachen und auch noch eine deutsche Führung akzeptieren??

      Glauben Sie, die USA würden ein derart starkes Europa tolerieren?
      Schon die bisherige EU war ihnen doch zu unbequem, weshalb sie sie zu schwächen versuchen.

      1. Die Franzosen haben die Wahl:ein Europa unter deutscher Führung und mitbeteiligt an den Gewinnen oder Juniorpartner(Kolonie) der Angelsachsen und „ The winner takes it all“.Da fällt die Wahl nicht schwer.Die französische Politik dreht sich nur noch darum,möglichst gute Bedingungen für sich auszuhandeln.Die Schweden haben welche Macht?Und wer kauft deren Produkte?Von irgendetwas wollen sie ja auch leben.Vergammelter Hering (Surströmling)geht international nicht so…
        Die USA sind auf die produktiven Zentren EU,China,Japan angewiesen,um die Waren zu importieren,die sie zur Versorgung ihrer Bevölkerung brauchen.China ist ihr geopolitischer Herausforderer.Den wollen sie schwächen.Japan ist demographisch am Limit,um noch China zu ersetzen.Bleibt die EU..Die zu sehr zu schwächen,stärkt China und ist kontraproduktiv. Im Endeffekt ist es der Wallstreet egal,mit wem sie dealen:Brüssel oder Berlin.Dazu kommt noch das Gerangel um Afrika.Die Frage,wer den Fuß auf Afrikanischem Boden hat und Zugriff auf deren Rohstoffe ist für die Zukunft ausschlaggebend.Gegenwärtig ist General Surovikin(Armageddon) neuer Dirigent des Wagner-Orchesters.Dieses wurde von der privaten auf die staatliche Ebene gehoben.Und im Sahel gibt es nicht nur Gold oder Uran.Auch Lithium,Metallerze und Phosphate in riesigen Mengen.Und wenn die Richtung Eurasien gehen,dann wird es eng für Westuropa…Warum wohl war die bunte Wehr in Mali und Niger?Mir scheint,dass weder die Figuren in Brüssel noch in Berlin etwas von Clausewitz oder Sun Tzu gelesen haben.Und wenn,dann haben sie nichts verstande…

  8. Wir sollten uns in puncto Moral keinen Hoffnungen hingeben. Eine Regierung die sich als Erfüllungsgehilfe der USA gebrauchen lässt, erfüllt meiner Meinung nach den Tatbestand des Hochverrats. Da kann man nichts Humanistisches mehr erwarten.

  9. Es ist keine Hilfe für die Ukraine wenn der Westen waffen liefert.
    Es rettet auch keine Menschenleben, wie ständig behauptet wird.

    Es führt nur zur weiteren Eskalation, mehr Zerstörung , mehr Leid, weil die Russen dann noch viel härter zurückschlagen.
    Es sterben nicht weniger sondern mehr Menschen.

    Der Ukraine zu helfen, in dem man ihr Waffen liefert, ist von der qualität vergleichbar, wie wenn man einem Süchtigen helfen würde, indem man ihm laufend Stoff besorgen würde.

  10. +++Mit radikalen ukrainischen Nationalisten gegen Russland – eine auch nach 1945 ungebrochene deutsche Tradition+++

    Obwohl das Insurgententum der (west)-ukrainischen Nationalisten gegen die Sowjetunion nach 1945 im wesentlichen von den angloamerikanischen Geheimdiensten gesteuert wurde, die neue Heimat des Führers der faschistischen OUN, Stepan Bandera, war München. Hier wurde er 1956 von einem KGB-Agenten ermordet und fand in einem bis heute bestehenden “Ehrengrab” seine Ruhe.

    Und Banderas Kooperationspartner beim Aufbau der im Sommer 1941 an zahlreichen Judenmassakern hinter der vorrückenden Front beteiligten Legion “Nachtigall” hatte es in Westdeutschland zu einer beachtlichen Karriere gebracht. Theodor Oberländer, Ostbeauftragter der Abwehr, war Bundesminister für Vertriebene geworden und hielt als solcher wohl auch seine schützende Hand über Bandera, bis seine in einem DDR-Prozess aufgedeckte eigene Täterschaft ihn in Bonn unhaltbar machte.

    Und als nach 2004, vor allem aber nach dem Putsch 2014, die alten Faschistenführer in der neuen Ukraine wieder zu Nationalhelden erkoren wurden, gab es in vielen westlichen Ländern Proteste oder zumindest vernehmliches Naserümpfen, in Deutschland aber so gut wie nicht. Dem stellvertretenden Kommandeur der Legion “Nachtigall” wie danach des SS-Schutzmannschafts-Bataillons 201, Roman Schuchewytsch – 1941/42 verantwortlich für zahlreiche Judenmorde, 1943 als UPA-Chef für das Gemetzel an der polnischen Dorfbevölkerung Wolhyniens – widmete Klitschkos Kiew 2016 eine grosse Strasse am linken Dniepr-Ufer: Die Kiewer Partnerstadt Leipzig stört das nicht.

    Als dann 2020 die westgalizische Grossstadt Ternopil sogar ihr Fussball-Stadion zum “Roman-Schuchewytsch-Stadion” deklarierte, protestierten sowohl der israelische wie der polnische Botschafter heftig. Die polnischen Partnerstädte Ternopils – Zamosc, Nysa und Tarnow – kündigten die Kooperation auf. Die deutschen Städte Iserlohn und Erftstadt zeigten sich unbeeindruckt und gingen 2022 bzw. 2023 neue Partnerschaften mit Ternopil ein. Als im Falle Erftstadts Stadträte der Linken Widerspruch anmeldeten, wurden sie in der Lokalausgabe des Kölner Stadtanzeiger sogleich als Putin-Freunde diffamiert. —- Deutschland 2023!

      1. Nein, das war Milosevic, dann Saddam, dann Ghaddafi, dann Assad. Putin wäre also Hitler 6.0.

        Bild, Spiegel, Tagesschau & Co sind eben hellwach, wenn irgendwo die Reinkarnation Hitlers auftaucht.

    1. Man hört ja hier öfter, dass der Rechtsradikalismus in der Ukr kein Problem sei. die Svoboda _Partei bekomme nur ein paar Prozent.
      Liegt das vielleicht daran, dass die anderen Parteien schon viel Rechtsradikalismus verinnerlicht haben ?

      Wenn selbst Klitschko Schuchtewitsch huldigt .

      1. Auf die Wahlergebnisse sollte man nicht allzu viel geben. Die Rechtsextremisten sitzen inzwischen in vielen wichtigen Positionen. Auch Sicherheitsrats-Chef Danilov (“…das Russische muss verschwinden…”) ist ihnen zuzurechnen. Auf kommunaler Ebene sind sie vor allem in Poroschenkos “Europäische-Solidarität”-Partei gegangen.
        Ihr konkreter Einfluss in Klitschkos “Udar” entzieht sich meiner Kenntnis. Bei der Abstimmung über den Schuchewytsch-Prospekt und den Bandera-Prospekt in der Kiewer Rada gab es allerdings keine Gegenstimmen. Ein Teil der Gegner war zu Hause geblieben, andere hatten sich der Stimme enthalten. In der Bevölkerung zumindest Kiews wurde und wird wohl noch immer die Faschisten-Verehrung sehr kritisch gesehen. Man fürchtet(e), dass Gräben wieder aufgerissen werden.
        Dass Klitschko in Deutschland bei Video-Konferenzen wie ein Superstar gefeiert wurde und wird, halte ich für einen Skandal. .

  11. v i e l . . .

    Unterstützung “ohne Strategie” bzw. “ohne klares Ziel” ?

    Na ja, Baerbock ist nun einmal deutsche Außenministerin und hat m.E. schon ziemlich deutlich ein Ziel benannt. Ob dieses Ziel klug ist, ist eine andere Sache.

    Unterstützung “ohne Moral” ?

    Wenn es eine behauptete Moral ist, die sich nicht scheut, Hunderttausende von Toten, Verstümmelten und durch Uran Vergifteten für politische Ziele in Kauf zu nehmen, dann ist es eben in Wahrheit keine Moral.
    Und wer immer wieder eigene behauptete moralische Prinzipien relativiert bzw. bricht, der macht sich sowieso unglaubwürdig und sollte das Wort “Moral” gar nicht in den Mund nehmen.

    Nun mögen einige Politiker unter Moral aber auch die Unterordnung unter die Linie des Hegemons verstehen. In dieser Hinsicht sind die Europäer – und besonders Deutschland(!) – allerdings sehr “moralisch”.

    Übrigens zeigen die Zahlen von “statista”, dass Deutschland in ganz erheblich stärkerem Maße liefert als etwa Großbritannien, Frankreich und Italien, die ja nun in wirtschaftlicher Hinsicht nicht so sehr viel schwächer sind.

    Bis zum 31. Juli 2023 betrug die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine mit ca. 17 Mrd. € in etwa so viel (oder sogar mehr) wie die militärische Unterstützung von Großbritannien, Norwegen, Kanada, Polen, Italien und Frankreich ZUSAMMEN.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1303434/umfrage/bilaterale-unterstuetzung-fuer-die-ukraine-im-ukraine-krieg/

    Selbst die USA kommen nach der verlinkten Statistik mit 42 Mrd. € auf eine Militärhilfe, die lediglich etwa zweieinhalb mal so groß ist wie die deutsche.
    (Nun gut, da mögen noch Hilfen durch “Militärberater”, Sat-Aufklärung usw. hinzukommen, die in der Statistik fehlen.)

    Auffällig ist, dass die französischen militärischen Unterstützungsleistungen vergleichsweise gering sind: 533 Mill. € gegenüber bereits etwa 3,5 Mrd. € beim deutlich kleineren Dänemark. Frankreich ist damit das einzige größere europäische Land, das in gewissem Maße eine eigene Linie vertritt.

    Andere Formen der Hilfe – humanitäre und finanzielle – kommen zu den genannten Militärhilfen natürlich noch hinzu. Wenn man die GESAMTEN Hilfsleistungen betrachtet – also auch die finanzielle Unterstützung – so fällt auf, dass die Europäer (einschl. EU-Kommission) den Krieg in höherem Maße finanzieren als die USA … !
    Der europäische Gesamtbeitrag ist sogar etwa DOPPELT so groß wie derjenige der USA. Das überrascht mich jetzt selbst.

    Natürlich liegt es nahe, die spezielle Situation Deutschlands – faktisch eingeschränkte Souveränität (infolge von 1945), Standort von wichtigen US-Stützpunkten, starkes Ausmaß transatlantischer Vernetzung – für diese zwar (scheinbar!) zögernden, in Wahrheit aber bereitwilligen und sehr umfangreichen deutschen Waffenlieferungen verantwortlich zu machen.

    Trotzdem wage ich zu behaupten, dass auch die Regierung Scholz heute mehr Handlungsspielraum besitzt als sie ausnutzt. Allein schon unter Hinweis auf die zusätzlichen Belastungen durch die veränderte Situation bei den Energielieferungen wäre es einer Bundesregierung ja sehr wohl möglich, weniger großzügig zu sein. Scholz will aber nicht.

    Es handelt sich also um eine ganz besondere Folgsamkeit oder Gefolgschaftstreue … , bei der man angesichts der Äußerungen der Bundesregierung annehmen darf, dass sie weniger auf äußeren Druck hin erfolgt als vielmehr durch die geistige Identifikation mit den (vielleicht nicht nur amerikanischen) Zielen.

    1. Du dokumentierst, daß die deutsche Regierung sich materiell (im deutlichen Unterschied zur diplomatischen Ebene, wo Scholz auf skrupulöses Schoßhündchen macht) auf dem europäischen Theater in die Vorhand VOR den Angelsachsen spielt, um dann was von “Handlungsspielraum” in “Gefolgschaftstreue” zu mumbeln –

      Nur noch Matsch inne Birne.

      1. @ TomGard

        Wenn Sie möchten, dass man Sie ernst nimmt und Ihre Äußerungen beachtet, dann sollten Sie ernsthaft an Ihren Umgangsformen arbeiten!

        Daher keine Erwiderung/Erklärung in der Sache.

        1. ICH WILL NICHT “ERNST GENOMMEN” werden – mein Gott Walter, wie bescheuert seid ihr. Ich beachte in tribaler Tradition, was einer sagt, ob er ein Kretin ist, ein Normalo, oder ein Scheiß-Faschist, denn wenn ich nicht beachte, was er zu sagen hat, kann ich auch nicht verstehen was mit ihm und der Suppe, aus der er her kommt los ist.

          1. Lieber Tom Menschen sind Menschen, obso oder so. Das wird so gut wie nie verstanden.
            Bei deinen Kommentaren fällt mir immer wieder auf, daß darin eine eher verwirrende Thematik vorherrscht. Das mag der Struktur deines Denkens guttun, aber nicht dem allgemeinen Verstehens. Auch habe ich beim studieren deiner Texte noch nie erfahren können, wo deine Position ist. Also etwa – du erklärst Schwarz mit der Begründung, daß diese Colorierung tiefgründung aus Prinzip eine Unverschämtheit ist, weil ja, um es in verschiedenen Nebensätzen und Klammern zu bekräftigen, die Alternativen zu schwarzen Behauptungen überhaupt nicht weißzuwaschen seien. Ganz logisch also. Nur weiß keiner dann, ob jetzt schwarz oder Weiß richtig ist. Und man ist der arme Tor- so klug als wie …

  12. Off

    – Der rechte Gauck bescheinigt der EU einen Kontrollverlust in Flüchtlingsangelegenheiten –

    “Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck sprach sich für eine “neue Entschlossenheit” in der europäischen Flüchtlingspolitik aus. In der ZDF-Sendung Berlin direkt sagte Gauck am Sonntagabend, die Politik müsse entdecken, “dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausgereicht haben, um den Kontrollverlust, der offensichtlich eingetreten ist, zu beheben”. Eine “neue Entschlossenheit” müsse den Bevölkerungen in Europa den Eindruck vermitteln, dass die Regierungen handlungswillig und -fähig seien. “Und dazu bedarf es offenkundig auch der Debatte neuer Wege und nicht nur das Drehen an Stellschrauben.” ( ZON )

    Wieso “Kontrollverlust” ? Von der Leyen hat das freie Aufenthaltsrecht ukrainischer Flüchtlinge die Tage bis 2025 verlängert.

    Die afrikanischen Kriegs-, und Klimaflüchtlinge sind jetzt am “Kontrollverlust” schuld, oder was ?!

  13. Was wäre wenn….
    …das OTsche Lieblingsthema spontan gestrichen oder auf das Wesentliche eingekürzt würde und somit die sich ständig wiederholenden Kommentare überflüssig wären?
    Inhaltlich ziemliche Flaute!

    Aber gut – gibt leider auch nicht wirklich Aufklärenswertes mit Bezug zum “Rest der Gegenwart oder der Zukunft”!

    (Thematisch empfehle ich jedoch den Artikel vom 17.9.23/Politik auf http://www.Globalbridge.ch
    DARÜBER sollte man als denkender Mensch definitiv auch eine Meinung haben☝️😬)

    1. Deine Meinung taugt nicht mehr, als die Scheiße, die du täglich ins Klo spülst (das hat sie mit meiner “Meinung”, sofern ich eine haben sollte, gemein).
      Aber unter dem Link, den du gesetzt hast, findet sich die Übersetzung der Rede Stoltenbergs vor em EU-Parlament vom 7. Sept., die sollte man vielleicht wissen:
      https://globalbridge.ch/nato-generalsekretaer-jens-stoltenberg-bestaetigt-den-kriegsbeginn-schon-im-jahr-2014-nicht-erst-im-februar-2022/

      1. Herzlichen Dank für die schnelle Antwort, aufgrund derer ich jetzt und einmalig eine Ausnahme meiner Regel mache; nämlich einem Menschen, der sich stets, und dies mit wachsender Begeisterung, disqualifiziert, aber gerade darum mein Mitgefühl verdient, zu antworten.

        Habe sehr bewusst keinen Link zum besagten Artikel gesetzt, da der geistig Mündige noch selbständig in der Lage sein sollte, mit ausreichend Koordinaten sein Ziel zu erreichen.
        Des Lesens mächtig zu sein, kann auch nicht schaden/17.9.23!

        Daher ist es unerheblich, ob Sie den besagten Artikel fanden oder sich in einer analen Phase befinden, in der Ihre Exkremente von vorrangigem Interesse für Sie sind.
        Bin mir ziemlich sicher, dass es in Ihrem Umfeld – soweit vorhanden – ähnliches Desinteresse geben dürfte.

        In dem Sinne, allzeit gute (private) Verrichtung!

  14. Meiner Ansicht nach kommen hier zwei Dinge zusammen. Da sind zum einen die militanten gruenen Einpeitscher. Jutta Ditfurth als Gruendungsmitglied der Gruenen hat schon vor Jahren ein Buch ueber diese Partei geschrieben und die grosse Diskrepanz zwischen dem was sie sagen und was sie tun.

    Und zum anderen haben wir einen ausgesprochen schwachen Kanzler, der willenlos den Anweisungen der US Administration folgt. Ich hege die starke Vermutung, dass der CIA ueber kompromittierendes Material verfuegt, z.B. abgehoerte Gespraeche zu CumEx und dem Warburg-Skandal. Die haben den in der Hand. Schliesslich hoeren die alles ab.

    Anders kann ich mir das Verhalten des Kanzlers nicht erklaeren.

    1. @ So Gesehen
      Als Resultat der Zeitenwende kam bei mir auch ein stockender, schlurfender Denkprozess in Gang. So stellt sich die Frage ob die BRD seit 1945 je souverän war. Die kaum vollzogene Entnazifizierung als wohlfeiles Erpressungsinstrument und in Folge die Schmutzwäsche die über die Gallionsfiguren und Granden des deutschen Politikzirkusses gesammelt wurden. Seit Merkel und der Ampel werden die Deutschen wohl von der transatlantischen politischen Resterampe befehligt.
      Das wird sehr wahrscheinlich nix.

        1. @ Wolfgang Wirth
          Danke für den Link.
          Der Nachsatz in Europa eine neue Form von Regierung zu schaffen bedeutet in der Realität wohl kompensativ den neuen deutschen Fuehrungsanspruch in der EU zu zementieren. Leider hat Misjoeh vergessen, daß er nur solange führen darf wie er zahlt, eher zahlen lässt…. Was soll man sagen.? Er ist nun mal Rechtsanwalt!

    1. Verschwunden wohl nicht.Ist halt ein „Stealth“ Jet.Da ist es klar,das den niemand sieht…Irgendwann wird den schon ein Wanderer in der Wüste finden.

      1. Wer will den Pannenflieger F35 denn haben oder ist er auf dem Schrottplatz gelandet?
        Deutschland kauft ihn zu einem weit überteuerten Preis, die 100 Mrd. müssen schnell weg.
        Mit dem F35 wird es vielleicht enden wie mit dem Starfighter, dann müssen noch mal 100 Mrd. her.

  15. Die Ukraine wollte den ‘Marshall plan 2.0’ und hatte ihr Land übertragen an die Kreditgeber und alle beteiligten tun so als sei dieser Staat souverän. Ist er aber nicht!
    Diese strukturelle Macht möchten einige bis zum letzten Ukrainer verteidigen. Jedoch hat der Sanktionswahnsinn und das einfrieren von ausländischen Vermögens nachhaltig auf der Welt ein Vertrauensbruch stattgefunden.
    Die Ukraine ist nicht nur ein riesiges menschliche Grab, sondern auch finanziell. Dank der Demokratie wird das erwirtschaftete privatisiert und die Kosten sozialisiert.
    Deutschland war ja berühmt für den Export Weltmeistertitel und diese auf gehäuften Schulden der anderen stehen in der D Bilanz als Guthaben. Darum behandelt der ‘Westen’eben die Ukraine als ihr Eigentum, vor allem die Gegend wo ’20 Billionen Rohstoffe’ liegen.

  16. Auch mal trollen ..
    “The Group’s artillery destroyed two German-made PzH 2000 self-propelled artillery guns in Predtechino”
    (MoD RF)
    Erm .. hier läuft auch eine rum ..

  17. Brigadegeneral Dr. Christian Freuding: „Ich kann hier versichern, wir unterstützen die Ukraine, so lange es nötig ist“ und weiter: „Wir teilen ihre Vision des Sieges.“
    Ist der Soldat jetzt Pressesprecher der Bundes-Regierung? Oder haben wir jetzt schon Militärdiktatur?

  18. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Gemeinsame Angriffsplanung deutscher Militärs mit den Nachfolgern der ehemaligen NS-Waffenbrüder der Bandera-Milizen gegen russisches Militär, wie im 2. Weltkrieg.
    Ein deutscher General in Bundeswehr- (ehemals Wehrmacht)-Uniform in Kiew für Kriegsplanung gegen russiches Militär mit den ukrainischen Nachfahren und Bewunderern der damaligen NS-Kollarobateure, wie Bandera und Co.

    Dieser Krieg führt zu einem massiven Wiederaufleben des Ultra-Nationalismus, nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Deutschland. Hierzulande traut sich nur kein Politiker, die damaligen Parolen der deutschen Nationalisten (zB Sieg-Heil) zu rufen, aber man ruft ganz unverholen selbst im Parlament die entsprechende Parole der damaligen ukrainischen Nationalisten unf Nazi-Kollaborateure (Slava Ukraini) Und man kämpft wieder gemeinsam gegen den alten Feind, Russland. Der eigene alte Nationalismus wird auf die Ukraine projiziert. Da darf man dann wieder völkisch reden, auf eine Art, wie es sich selbst die AFD hierzulande bezogen auf Deutschand nicht traut. Ein ukrainisches Volk und ein ukrainischer Führer. Der soll uns helfen, die Schmach der Niederlage 1945 gegen die rote Armee zu tilgen.

    So sagte denn auch ein Herr Schlögel bei Anne Will, nachdem er Sahra Wagenknecht persönlich als Putins Sprachrohr diffamiert hatte: „Russland muss diesen Krieg verlieren“. Deutschland hat das bereits einmal versucht, einen Krieg gegen Russland (damals Sowjetunion) zu gewinnen, unter einem Amtsvorgänger von Olaf Scholz. Es ist nicht gut ausgegangen. Daran sollten sich alle hierzulande erinnern, bevor es zu spät ist!

    Der deutsche General in voller Uniform bei der Kriegsplanung in Kiew, sowie die deutschen Panzer, von den Ukrainern teilweise wieder mit den Wehrmachts-Balken bemalt, sind jedenfalls Wasser für die Mühlen der Rekrutierung in Russland. Solche Symbole werden die Russen nicht einschüchtern, sondern sie im Gegenteil davon überzeugen, dass sie diesen Krieg führen und gewinnen müssen, genau so wie damals.

  19. Nun, Moral ist bekanntlich nur etwas für die Untergebenen. Daher sind Politiker, die sich bekanntlich als Führer sehen, an diese nie gebunden. Das kann man überall sehen, in der Wirtschaft, wo korrupte Regime gestützt werden, weil man deren Rohstoffe billig erwerben will, in der Miöitärpolitik, wo selbst brutalste Diktatoren solange wirken dürfen, wie sie “unsere” Politik stützen, selbst im Sport, wo Sportler eines Landes ungehindert an Wettkämpfen teilnehmen können, obwohl ihr Land jahrzehntelange völkerrechtswidrige Kriege führt, während andere sofort gesperrt werden und desgleichen in Kultur. Wo ist denn eine einzige Sanktion gegen die USA? Iran, Venezuela, Kuba, Libyen (unter Gaddafi), Irak (unter Saddam), Syrien, Serbien, Afghanistan… Alles Länder, die ständig sanktioniert wurden. Und nun Russland. China trauen sie sich noch nicht zu sanktioniert. Wo bleibt da die Moral?

  20. Frage ins Forum zu den deutschen Taurus-Marschflugkörpern:
    Die Dinger müssen ja m.W. aus der Luft gestartet werden. Der deutsche Tornado besitzt entsprechende Halterungen für die Taurus.
    Wie soll das nach dem Willen der Waffenlieferer denn in der Ukraine gemacht werden?
    Die Ukraine besitzt keine Luftwaffe mehr, auch die militärischen Flughäfen sind weitgehend zerstört.
    Weiß da jemand näheres?
    Oder will man die Dinger gar aus benachbarten NATO-Staaten starten?

    1. Wie kommst du darauf, dass die Ukraine keine Luftwaffe mehr besitzt?
      Die Storm Shadow/SCALP werden auch von ukrainischen Trägerflugzeugen SU-24 gestartet.

      1. Nach diesem Tagesspiegelartikel
        https://www.tagesspiegel.de/internationales/ukraine-gehen-die-jets-aus-seit-kriegsbeginn-wurden-fast-die-halfte-aller-kampfflugzeuge-zerstort-9708647.html
        besitzt die Ukraine gerade noch 80 Kampfflugzeuge.
        Fast die Hälfte ist auch nach anderen Quellen zerstört.
        Zugegeben, das sind mehr als Null.
        Aber die Frage ist doch auch: Wo können die noch starten und landen,
        wenn ein großer Teil der ukr. Militärflughäfen zerstört sind?

          1. Wird wohl so sein.
            Das reicht dann aber wahrscheinlich nur für “Nadelstiche” (wie bisher) und nicht für größere wirklich kriegsrelevante Operationen.

            1. Diese Marschflugkörper werden eh nur in kleiner Stückzahl eingesetzt. Bei den Angriffen werden billigere Drohnen vorab in die Zielregion geschickt um die Luftabwehr zu übersättigen. Erst wenn man sich sicher glaubt, dass wenigstens ein oder zwei Marschflugkörper durchkommen werden diese eingesetzt.
              Nadelstiche an der richtigen Stelle können richtig wehtun. Stichwort Krimbrücke.
              Oder die beiden Schiffe jetzt in Sewastopol. Nicht nur die Schiffe sind im Eimer, auch die Reparaturkapazität für große Einheiten ist über Wochen/Monate blockiert.

        1. Im Kalten Krieg waren dafür bestimmte Autobahnabschnitte, extra dafür vorbereitet. Es gibt auch noch zivile Flughäfen, die als militärische Flughafen dienen können.

          Hier eine Bundeswehrübung aus dem Jahr 1984: NATO – Exercise Highway ’84

          Hier ein Flughafen, der eigentlich überdimensioniert ist für die zivilen Flugzeugen, jedoch reaktiviert werden kann:
          47°40’20.5″N 9°30’45.3″E

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