Deutschland wählt genderfrei

Briefwahl Bayern
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Die Landtagswahlen in Bayern und Hessen stellen sicherlich keinen Trend für Deutschland insgesamt dar und schon gar nicht für die Bundestagswahlen in zwei Jahren. Trotzdem standen weniger die Landesthemen im Vordergrund als die Abrechnung mit der Ampel-Regierung in Berlin. Was sagen die Ergebnisse über die Stimmung im Lande aus?

Was heute rechts und links ist, ist beliebig geworden und mehr von den Launen derer abhängig, die diese Begriffe als Keule verwenden. Politische Aussagen sind damit kaum noch in Verbindung zu bringen. Aber eindeutig ist, dass bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen jene Parteien dazu gewonnen haben, die im weitesten Sinne als rechts bezeichnet werden – rechts von der Mitte bis rechtsextrem.

Rechts gewinnt

Im rechten Lager sind die Stimmenzuwächse bei der Alternative für Deutschland (AfD) eindeutig. Sie legte in Bayern von 10,2% im Jahre 2018 auf derzeit 14,6% zu, in Hessen von 13,1% auf 18,4% in diesem Jahr. Ein gemischtes Bild in diesem Lager gibt die CDU/CSU ab. Während sie in Hessen von 27% in 2018 auf aktuelle 34,6% stieg, musste sie in Bayern sogar einen leichten Verlust von 37,2%  auf 37,0% hinnehmen. Dagegen stiegen aber die Freien Wähler in Bayern um 4,2 Prozentpunkte von 11,6%  auf 15,8%.

Man kann also sagen, dass das rechte Lager insgesamt gegenüber dem als links bezeichneten aus Grünen, SPD und der Partei Die Linke starke Zuwächse von um die zehn Prozent zu verzeichnen hatte. Außergewöhnlich ist, dass CDU-Mann Rhein als Amtsinhaber in Hessen einen sehr großen Stimmenzuwachs erfuhr, während sein Kollege in Bayern, der CSU-Mann Söder, gegen den Trend sogar einen leichten Abschlag hinnehmen musste. Die Theorie vom Amtsinhaber-Bonus scheint sich also in Bayern nicht bewahrheitet zu haben. Dort kam der Zuwachs gerade nicht dem Amtsinhaber zugute sondern seinem Stellvertreter Hubert Aiwanger von den Freien Wählern.

Die Statistik der Wählerwanderung zeigt, dass die AfD in Hessen und in Bayern Netto-Zuwächse vonseiten aller Parteien verzeichnen konnte. In Bayern aber war die Abwanderung von der CSU zur AfD mit 80.000 Stimmen mehr als viermal so hoch wie in Hessen mit 17.000. Da sich der Rechtstrend in Hessen in einem starken Stimmenzuwachs für die CDU und AfD bemerkbar machte, stellt sich die Frage, weshalb in Bayern neben der AfD nicht die CSU sondern die Freien Wähler von diesem Trend profitierten.

Der Unterschied zu Hessen besteht in der Flugblatt-Kampagne jener Kräfte, für die der Kampf gegen Rechts alle anderen Themen des Wahlkampfes überlagerte. Diese Kampagne von SPD, Grünen und der Linkspartei hatte aber schon vor der Wahl gerade nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt. Statt Aiwangers Ansehen in der Wählergunst zu untergraben, hatte dieser vielmehr sehr viel Solidarität aus der Bevölkerung erhalten; CSU-Mann Söder verhielt sich abwartend.

Die Bevölkerung bewertete Aiwangers Auftreten positiver als das von Söder und erst recht jenes der Initiatoren der Kampagne. Das Flugblatt, das Anlass der Kampagne gewesen war und nicht einmal aus Aiwangers Feder stammte sondern aus der seines Bruders, hatte er als die Dummheit eines Jugendlichen bezeichnet. Er distanzierte sich von seinem damaligen Denken als – nicht nur politisch – unreifem Menschen. Heute denke er ganz anders. Das war für die meisten Menschen nachvollziehbar. Welcher erwachsene und sich erwachsen verhaltende Mensch weiß nicht um eigene Verfehlungen in jungen Jahren, die man im fortgeschrittenen Alter bereut.

Gegen Rechts

Aiwanger ging nicht in Sack und Asche. Das kam in der Öffentlichkeit besser an als Söders Taktieren und noch besser als das Denunziantentum der Urheber der Kampagne.  „Aiwanger ist an der Wahlurne dafür belohnt worden, sich nicht dem Druck gebeugt zu haben, der ihn zum Rücktritt zwingen wollte. Söders Krisenmanagement bekam weniger Applaus.“(1) Seine Umfragewerte und die seiner Freien Wähler waren sprunghaft angestiegen und haben sich weitestgehend gehalten bis zum Wahltag.

Weiten Teilen der Bevölkerung hat es gefallen, dass er Rückgrat gezeigt hatte. Im Gegensatz zu so manchen Mediengästen hatte er nicht unterwürfig um Verzeihung gebettelt, wenn mal nicht hundertprozentig die geltenden Sprachregelungen und Sichtweisen getroffen worden waren. Er hat jenen die Stirn geboten, die ihre Hinterhalte in der Anonymität des Internet aufstellen.

Die meisten Menschen, wenn sie nicht gerade zu den Sensationslüsternen gehören, sind mittlerweile der inflationären moralinsauren Hetze und Nazi-Vorwürfe überdrüssig. Sie sind es leid, dass eine selbstgerechte, aber anonyme Moralelite abweichende Meinungen als rechts bezeichnet und auf oftmals haltlosen oder unbewiesenen Behauptungen Kampagnen aufbaut zur Verunglimpfung Andersdenkender.

So war auch von Grünen, Teilen der SPD und der Linkspartei im Vorwahlkampf besonders in Bayern nicht der Kampf gegen Preissteigerungen, Wohnungsnot und andere Themen, die großen Einfluss auf den Alltag der Menschen haben, auf den Schild gehoben worden sondern der Kampf gegen Rechts. Und rechts ist, wer nach deren Sicht den Klimawandel leugnet, homophob, sexistisch, ausländerfeindlich und sonst politisch nicht korrekt ist.

Dabei maßen sich diese politischen Kräfte an festzulegen, auf wen diese Merkmale zutreffen. Diese Kainsmale jener Kämpfer gegen jegliche Form der Diskriminierung gelten vornehmlich dem alten weißen Mann. Im Namen der Toleranz gibt man sich ihm gegenüber höchst intolerant. Statt Diskriminierung abzuschaffen wird sie auf eine neue gesellschaftliche Gruppen gelenkt. Und zu wem hätte dieser feministische Kampfbegriff besser gepasst als zu Hubert Aiwanger?

Söder in Bayern und Rhein in Hessen taugten nicht zum Feindbild, denn entweder stand man mit ihnen in Koalition oder aber hoffte auf Koalitionen nach der Wahl. Ob das bewusst geschah, kann nicht gesagt werden, würde aber der Logik der moralischen Empörung zum eigenen Vorteil entsprechen. Politisch ging es in Bayern darum, die Freien Wähler als Rivalen im Rennen um die Koalitionspartnerschaft mit der CSU auszuschalten.

Verzockt

Diese Haltung von Anmaßung und Selbstgerechtigkeit gegenüber Andersdenkenden und Andersartigen findet ihren deutlich wahrnehmbaren Ausdruck im Gendern. Es ist der akustische Überlegenheitsanspruch jener gesellschaftlichen  Kreise, die sich als woke betrachten, als Erwachte, im Gegensatz zu jenem deutschen Michel und den Schlafschafen, über die man glaubt sich erheben und sie verächtlich machen zu dürfen.

In der Wahrnehmung der meisten Menschen ist das Gendern politisch verbunden mit den Grünen, Teilen der SPD und vor allem der Partei die Linke, also jenes Milieus, das sich hauptsächlichen aus  besserverdienendem Mittelstand und Intellektuellen zusammensetzt. Sie stehen für Bevormundung und für eine ideologisch getriebene Rechthaberei. Auffällig ist, dass es gerade jene genderbewegten Parteien waren, die am meisten bei den Wahlen in Hessen und Bayern hatten bluten müssen.

Diese politischen Kräfte hatten geglaubt, mit der Vergangenheit Aiwangers und der allgemeinen Ächtung von allem, was sie als rechts brandmarken, sich bei den Wählern Vorteile verschaffen zu können. Sie glaubten, dass der gesellschaftlichen Mehrheit der Kampf gegen Rechts genauso wichtig ist wie ihnen selbst. Sie waren fest davon überzeugt, damit die Stimmung in der Gesellschaft richtig zu deuten und dass diese Stimmung in der Gesellschaft dieselbe ist wie in ihrer eigenen Blase.

Sie waren Opfer ihrer Realitätsferne geworden. Sie halten es für Zustimmung, wenn ihnen in ihrer Rechthaberei niemand mehr widerspricht und deuten dieses Schweigen als erfolgreiche Überzeugungsarbeit. Sie halten sich selbst für die „wahren Demokraten“(2) und glauben, dass die Wähler mit ihnen darin übereinstimmen. Aber die Wahlergebnisse haben etwas anderes gezeigt. Sie selbst sind die Isolierten und nicht jene, die in ihren Augen rechts sind. Die Mehrheit der Wähler lehnt solche Kräfte als ihre Vertreter ab.

Wahlergebnisse werden nicht allein durch politische Themen und Sichtweisen bestimmt. Die Einstellungen gesellschaftlicher Milieus und deren Kultur spielen eine bedeutende Rolle. Das Gendern ist den meisten Menschen unsympathisch, denn unterschwellig  werden zwei Botschaften mit vermittelt: „Wir haben das höhere Bildungsniveau, und wir sind die Guten.“ Das  stößt bei vielen Menschen auf Ablehnung. Die politische Reaktion auf diese Botschaften sind nicht immer bewusstes Verhalten sondern oftmals Ausdruck von Unbehagen.

Dass die gender-freundlichen Parteien durchgefallen sind, bedeutet nicht, dass sie wegen des Genderns verloren haben. Es spricht aber für diesen Zusammenhang, dass gerade die politisch weitgehend bedeutungslose Linkspartei, die sich sogar als Speerspitze dieser Bewegung versteht, erheblich Federn lassen musste und in keinen Landtag einzog. Das Gendern selbst hatte vermutlich nur unbewusst Einfluss auf die Wahlentscheidung. Aber die Übereinstimmung zwischen den entsprechenden Parteien, ihrer Nähe zu diesem Milieu und ihren Wahlergebnissen ist groß.

Katzenjammer

In erster Linie  haben Wahlniederlagen natürlich mit Politik zu tun. Das erklärt die Verluste der FDP, die zwar nicht dem gendernden Milieu angehört, auch nicht als Zuchtmeister auftritt, sondern sogar eher demütig. Aber auch sie wird als mitverantwortlich gesehen für die schlechte Regierungsarbeit und fällt deshalb ebenso ab wie die anderen. Mit gefangen, mit gehangen!

Nun sind alle Verlierer der Wahl in heller Aufregung, wie der Zuwachs der AfD zu erklären und – vor allem – wie er aufzuhalten ist. Unfähig zu tiefgreifender Analyse, verfällt man auf das Naheliegende, die Migrationspolitik. Daraus erklärt man deren Zuwächse. Aber liegt die Ursache der Verluste und der nachlassenden Bindungskraft wirklich in der Zunahme rechten Gedankenguts? Eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach kommt zu einem anderen Ergebnis: „ausgeprägt rechte oder rechtsextreme Einstellungen haben … seit 2016 nicht zugenommen. Verstärkt habe sich dagegen die Bindekraft der AfD in diesem Milieu“(3).

Demgegenüber legt die Studie „Die Ängste der Deutschen 2023″, die von der R+V Versicherung bei Philipps-Universität Marburg in Auftrag gegeben worden war, andere Hintergründe offen. „Die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten landete schon im vergangenen Jahr auf dem ersten Platz; in diesem Jahr wurde sie von zwei Dritteln der Deutschen geteilt.“(4) und 60% der Deutschen sorgen sich um bezahlbaren Wohnraum. Die Angst, ,,dass die Zahl der Geflüchteten die Deutschen und ihre Behörden überfordere“(5), legte um elf Prozentpunkte auf 56 Prozent zu und stieg im Vergleich zum Vorjahr am deutlichsten. Aber entgegen dem Eindruck, den Medien und Politik vermitteln, ist sie nur die viertgrößte Angst im Lande.

Statt aber den wirklichen Ängsten der Menschen um ihre Lebensgrundlagen und Wohnsituation zu begegnen, glaubt man beim Wahlvolk wieder punkten zu können, wenn man in der Asyl-Politik bei der AfD abschreibt. Es scheint also weniger die um Lebensverhältnisse der Menschen zu gehen als vielmehr darum, das Wählerreservoir der AfD auszutrocknen. Damit erkennt man jedoch die Kritik der AfD an der Migrationspolitik im Nachhinein an und macht sie erst recht salonfähig.

Der Erfolg eines solchen politischen Schwenks ist fraglich. Denn die Ursachen liegen tiefer.  Aufgrund der Coronapolitik und besonders der folgenschweren Sanktionen gegenüber Russland mit Energieknappheit und steigenden Preisen haben immer mehr Menschen das Vertrauen in die westlichen Werte und die Segnungen der Demokratie verloren. Viele dieser Werte haben sich als Zerrbilder erwiesen und viele haben die Erfahrung gemacht, dass mit Beschimpfungen und Herabsetzung rechnen muss, wer gegen die herrschenden Ansichten verstößt.

So ziehen sich immer mehr Menschen zurück aus der öffentlichen Debatte. Sie sind es leid, dass ihre Ansichten als rechtes Gedankengut dargestellt und verunglimpft werden.  Mit Intoleranz aber kann man niemanden überzeugen, zumal wenn man immer Toleranz predigt. Wer die Menschen gewinnen will, muss überzeugende Sichtweisen für die Vorgänge in der Welt vortragen und Zweifel daran zulassen können.

Das gelingt den meisten Parteien und ihren Vertretern nicht mehr. Ihre Erklärungen sind oberflächlich und platt; dringen nicht vor in die tiefen Verästelungen gesellschaftlicher Entwicklung. Ihre Weltbilder erklären die Welt nicht mehr. Sie sind darauf angewiesen, dass man ihnen Glauben schenkt. Sie verfügen zwar über die politische Macht, aber nicht mehr über die Macht der klaren Gedanken und überzeugenden Ansichten.

 

1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 9.10.23: Rhein überstrahlt Söder
2) Rüdiger Rauls: Die Demokratie der Guten
3)FAZ vom 11.10.23: Nicht rechtsextremer als früher
4) FAZ vom 13.10.23: Deutsche sorgen sich im Wohlstand
5) ebenda

Rüdiger Rauls ist Buchautor und betreibt den Blog Politische Analyse.

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37 Kommentare

  1. In der Wahrnehmung der meisten Menschen ist das Gendern politisch verbunden mit den Grünen, Teilen der SPD und vor allem der Partei die Linke, also jenes Milieus, das sich hauptsächlichen aus besserverdienendem Mittelstand und Intellektuellen zusammensetzt.

    Das sogenannte „Gendern“ auch nur irgendwie mit Intellektualität in Verbindung zu bringen, ist einfach nur grostesk!

    (siehe z.B. https://www.linguistik-vs-gendern.de/ )

    Wer mich zum Beispiel als „Genoss“ anspricht (das „innen“ – nach welchem Sonderzeichen auch immer – trifft für mich nun einmal nicht zu!), zeigt in meinen Augen, dass er nicht klar denken kann und daher bei Wahlen meine Stimme nicht verdient hat!

    Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit diesem Themenkomplex ist, dass die Naturwissenschaften sich Pseudowissenschaften wie „gender studies“ unterwerfen, statt mit voller Kraft darauf zu bestehen, dass an den Universitäten im Bereich der „Geisteswissenschaften“ einmal kräftig feucht durchgewischt wird!

    1. Die Dummen haben die Znis übernommen einfach durch zahlenmäßige Überlegenheit. Irgendwelche Genderungerrchtigkeiten kann wirklich jeder daherschwätzen. Auch ist das einrichten eines geisteswissenschaftlichen Institutes billig. Braucht man ja nur ein paar Seminarräume, Hörsäle und eine kleine Bibliothek. Für Naturwissenschaften ist der Aufwand ungleich größer und teurer für Labors und Werkstätten. Und in irgendwelchen Studiengängen muss die Schwemme an Studenten ja auch untergebracht werden, und die ganzenbAbiturienten mit geschenktem Abi sind mitnichten befähigt Studium an einer Hochschule zu bewältigen. Aber Laberfach mit Dauerbetroffenheit, Unterdrückung und Buchstabensuppe kann wirklich jeder plappern.

    2. Wer »Gender« statt »Genus« sagt ist Anglizist. Der Glottisschlag bei den Genoss:innen oder Genoss*innen oder Genoss_innen, Genoss/innen oder Genoss/-innen (spätes 20. Jhdt.) oder Genossen und -innen (um 1960) ist eine Sprechpause.

      Negation der https://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsfreiheit macht deutlich, hier kommentiert jemand der Demokratie nicht verstanden hat mit Wissenschaft. Wissenschaft schafft Wissen, nach wissenschaftlicher Methodik und produziert evidenzbasiert Konsenses, ergo Fakten. Menschen die nur über eine Meinung verfügen, sind damit überfordert, und wer nicht klar denkt, argumentiert emotional.

      Gendersprech trägt orthografisch und verbal zur Gruppenidentität bei, inklusive Sprache schließt Sprechende und Schreibende, alle Menschen ein. Man spricht mittlerweile von ÖRM, den öffentlich-rechtlichen Medien. 5000 Menschen gefällt, sehr wissenschaftlich, nicht wie in gebührenfinanzierten Redaktionen gesprochen oder geschrieben wird und negieren dabei Dialekte, lokale oder sprachliche Identität und fordern eine sprachliche Gleichschaltung der ÖRM.

      Als nächstes führen wir den Volxempfänger ein, damit das Volxempfinden nicht gestört wird. Wischen sie ihren Boden, es ist Kehrwoche, sie gedanklich Sütterlinschreibender.

      TL;DR: Vom Pluralismus überfordert… Rezeptionsfreiheit zwingt niemanden zum zuhören, wenn es das nächste Mal unerträglich wird: Ab- oder umschalten.

  2. Noch vor nicht allzu langer Zeit wollten die Bessermenschen doch das Wahlalter senken. Wenn man sich ansieht, wen die jungen Wähler gewählt haben, weiß man, warum es so still um dieses Thema geworden ist. Ich wünschte es gäbe eine bessere Alternative seine Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik auszudrücken, aber es freut mich sehr zu sehen, dass nicht alle jungen Menschen rot-grün blind sind!

  3. „Sie sind es leid, dass ihre Ansichten als rechtes Gedankengut dargestellt und verunglimpft werden. Mit Intoleranz aber kann man niemanden überzeugen, zumal wenn man immer Toleranz predigt. Wer die Menschen gewinnen will, muss überzeugende Sichtweisen für die Vorgänge in der Welt vortragen und Zweifel daran zulassen können.“

    Klingt gut, allein mir fehlt der Glaube. Und auch hier bei Overton ist man ja Nazi sobald man gegen den Strom schwimmt und gegendert wird hier auch was das Zeug hält, immer wieder mal ein neuer Testballon.

    Als rechts dargestellt wird üblicherweise alles was normal ist, normale Traditionen, Werte und Überzeugungen. Im Grunde ist der „Kampf gegen rechts“ sowieso nichts anderes als eine verkappte Kulturrevolution.

    1. Tut mir leid (aber eigentlich auch nicht) bei Traditionen – Werten – Überzeugung kommt mir schon seit meiner Jugend das Kotzen. Und sicher da jetzt ein spitzfindiger Gegenkommentar.

    2. Sichtweisen sind Meinungen oder Stadnpunkte, Argumente überzeugen, und wenn der Glaube fehlt ist Mensch entweder Atheist oder hoffunglos. Für Menschen rechts von der Mitte, gilt die Unschuldsvermutung beim Nazi sein. Tradition ist der Misthaufen der Geschichte (Pratchett, Terry). Werte sind wertend und Überzeugungen sind nicht überzeugend ohne sie zu hinterfragen.

      Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, Normal ist was nicht verhandelt werden muss. Intoleranz ist die Unfähigkeit Standpunkte anderer zu akzeptieren. Faschismus oder Nazismus sind Gattungsbegriffe, und wer jetzt schlussfolgert das jeder Menschen irgendwann oder irgendwie Nazi ist, war oder sein wird, und sich selbst von dieser Erkenntnis nicht ausschliesst ruft laut: Pluralismus!

      https://de.wikipedia.org/wiki/Pluralismus_(Politik)

      TL;DR: Du/Er/Sie gefällt sich in seiner missverstandenen Opferrolle…

      1. @ Elfriede:

        „und wenn der Glaube fehlt ist Mensch entweder Atheist oder hoffunglos“

        Wenn der Glaube fehlt ist der Mensch zunächst mal Agnostiker oder einfach ungläubig. EIn Atheist ist ja jemand der sagt „ich weiß es gibt keinen Gott“ und im Grunde ist das auch nur eine Form von Glauben, halt nur eben negativ.

        Werte sind aber auch nicht wertend, das ist reine Rabulistik. Man kann über Moral streiten, die sich wandelt und den Zeitgeist spiegelt.. Werte wie Liebe, Freundschft, Loyalität, Familie oder Ehrlichkeit die wandeln sich nicht und die sind auch nicht verhandelbar. Ein Mensch der nämlich keine Werte vertritt und nichts hat woran er sich orientieren oder wonach er streben kann, der existiert vielleicht, aber der verzichtet auf alles was Leben ausmacht und genau so entsteht innere Leere.

        Auf einer spirituellen Ebene könnte man vielleicht sagen, es sind die Werte die einem Menschen Seele verleihen, ohne diese bleibt dem Menschen nur der Instinkt.

        Wenn man durch die Wüste reitet und einen Verdurstenden trifft und diesem Wasser gibt, dann handelt man aus einem Wert heraus, dem Gebot der Nächstenliebe, welches nictht smit einer Religion zu tun hat, sondern damit, im anderen Menschen auch sich selbst zu erkennen. Ohne Wertbindung kann der Reiter auch einfach weiterziehen, schließlich weiß er ja nicht, ob er das Wasser am nächsten Tag nicht womöglich selbeer benötigt.

        Menschen ohne Wertbindung handeln auch entsprechend. Menschen ohne Werte gestehen anderen Menschen auch keinen Wert zu.

  4. Wirklich guter Artikel, Herr Rauls!

    Die Zahl derjenigen, die nachdenklich und misstrauisch geworden sind oder es gerade werden, die nach einer politischen Alternative zu den seit Jahrzehnten kartellartig regierenden Parteien suchen, wird unabhängig vom Dauerfeuer der Medien permanent größer.

    Der politisch-mediale Komplex kann die vielen Widersprüche, die er selbst seit 2010 geschaffen hat, allmählich nicht mehr verdecken, nicht mehr schönreden und – das ist das Neue – auch nicht mehr so leicht wie früher bewältigen. Das Heizungsgesetz ist hier ebenso zu nennen wie die aktuellen Rufe unserer „Goldstücke“ (Göring-Echardt), den Berliner Brennpunktbezirk Neukölln „in Gaza zu verwandeln“. Weitere Widersprüche kommen hinzu. Natürlich haben sie auch bei dem Genderthema massiv überzogen und sozusagen ihren letzten Kredit verspielt.

    Die Dinge beginnen den Mächtigen zu entgleiten – und nur ein immer unverblümterer autoritärer Kurs – der aber wiederum noch mehr unzufriedene Bürger schafft – bleibt den Regierenden übrig.

    Andererseits haben sich unsere „üblichen Verdächtigen“ aber so sehr und so eindeutig in den Themen „Energiepolitik“, „Migration“, „Gendern“ usw. positioniert, und zwar teils seit vielen Jahren, dass jede Kursänderung als Fehlereingeständnis wahrgenommen wird.

    Das aktuellste Beispiel für selbst geschaffene und unlösbare Widersprüche ist die einerseits von der Politik vorgetragene Israelfreundlichkeit („Staatsraison“) und die andererseits seit Jahren geförderte massenhafte Einwanderung von Feinden des israelischen Staates, ja teilweise von glühenden Antisemiten. Sollte es nun etwa wegen deutscher Waffenlieferungen an Israel zu Anschlägen von nach Deutschland eingewanderten Arabern kommen, wäre das gar kein Wunder – und doch katastrophal. Nun, dieser Punkt ist inzwischen erreicht. Die sich hier zeigende Gewaltbereitschaft bedroht nicht nur das jüdische Leben in Deutschland in unerträglichem Maße, sondern es gefährdet auch die innere Sicherheit unseres Landes.
    Wie wird Silvester 2023 werden … ?

    Den Regierenden bleibt …

    a) ein Weiterso mit ständiger Problemzunahme und deshalb noch gesteigerter
    Bekämpfung von Kritikern – letztlich ein Teufelskreis

    b) eine Kursänderung mit Problemabnahme, aber Gesichtsverlust, da die Politik dann sozusagen AfD-Positionen teilweise übernähme.

    Ob dies aber tatsächich zu einer Schwächung der AfD führen würde, ist völlig offen, da viele Wähler erfahrungsgemäß doch lieber beim Original bleiben … Außerdem ist der, der heute AfD wählt, gewöhnlich so verärgert, dass er keineswegs eben mal so wieder zurück wechselt. Das betrifft auch den Wechsel zu einer ev. Wagenknecht-Partei.

    Oft wird vergessen, dass für viele Mitbürger die Zumutungen ja nicht erst mit Corona angefangen haben, sondern schon vor über zehn Jahren, und weil die Bevölkerung sie bisher immer (oft zähneknirschend) geschluckt hatte, schlucken musste(!) angesichts der Arroganz der Macht, ist bei den Mächtigen der leichtsinnige Eindruck entstanden, dass sie nun alles machen könnten, dass es gar keine „Roten Linien“ (Scholz) mehr gäbe, dass man den Bürgern und insbesondere den Hausbesitzern alle mögliche Zumutungen und Kosten aufbürden könnte.
    Dass die Leute auch alle sonstigen Probleme schlucken würden, etwa jene, die durch die Masseneinwanderung von Leuten verursacht werden, die immer noch mit dem Lügenwort „Flüchtlinge“ bezeichnet.
    Dass die Leute sich nicht nur eine Sprachverschwandelung und Leugnung der Biologie gefallen lassen würden, sondern sogar Essensvorschriften !

    Sie haben es zu dreist und zu bunt getrieben!

    Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht.

    1. @ W. Wirth

      Die Flüchtlingsproblematik, die Masseneinwanderung von kulturfremden Muslimen, all das kann man beklagen, durchaus.
      Wenn man dann aber gleichzeitig, wie Sie und andere hier das tun, wenn man also gleichzeitig so eindeutig und extrem auf Seiten der Israelis steht und die Verantwortung für die Palästinenser am liebsten auf die Nachbarstaaten abschieben würden, entbehrt das nicht einer gewissen Ironie.

      DENN: Wie ist die Situation in Palestina denn entstanden? Masseneinwanderung von kulturfremden Menschen nach Palestina, über viele Jahre hinweg, zum großen Teil auch gesteuert von allen möglichen Organisationen. Viele von denen Flüchtlinge auch, vor Verfolgung oder vor dem Krieg. Viele aber auch kamen aus anderen Gründen. Schlussendlich haben sie sich durchgesetzt in Palestina, die Neuankömmlinge, auf ganzer Linie und die eingeborene Bevölkerung teils entrechtet und an den Rand gedrängt. Der berühmte Begriff vom „Bevölkerungsaustausch“ wäre hier wirklich fast angebracht.

      Es ist also in Palestina mit den Palestinensern genau das passiert wovor Sie und andere sich in Deutschland besonders fürchten. Und trotzdem sehen Sie vor allem das Recht Israels. Das ist wirklich Ironie!

      1. @ Two Moon

        Ja, Sie haben recht: Da ist ein Widerspruch erkennbar.

        Nun betrachte ich die jüdische Einwanderung ins damalige britische Mandatsgebiet aber auch als einen Fehler (den letztlich die Briten zu verantworten haben).

        Andererseits ist das nun schon lange her – etwa 80 bis 100 Jahre – und es lässt sich nicht mehr rückgängig machen.
        Denn – wie ich schon einmal anderswo schrieb:
        Man darf an heutigen Menschen kein Unrecht begehen, um auf diese Weise ein älteres Unrecht gegen frühere Menschen zu sühnen.

        Ich möchte hinzufügen, dass ich eigentlich nicht „extrem“ israelfreundlich bin, denn ich lehne die Siedlungspolitk ab und würde es begrüßen, wenn – durch internationalen Druck und finanzielle Unterstützung begünstigt – der Gazastreifen auf immer völkerrechtlich an Ägypten fällt und ein großer Teil der Westbank für immer völkerrechtlich an Jordanien. Übrigens hatte Jordanien die Westbank nach 1948 auch selber schon haben wollen und annektiert. Eine Zwei-Staaten-Lösung halte ich für unpraktikabel.

        Zur Einwanderung nach Deutschland: Hier hat man mit dem Fehler zwar schon angefangen, aber die Lage ist – verglichen mit Nahost – noch nicht so weit gediehen. Das mag sich ändern, und der aggressive Machtanspruch, der gegenwärtig etwa in Berlin-Neukölln sichtbar wird, kann sich durchaus noch steigern.

        Allerdings gilt mein obiger Satz …
        Man darf an heutigen Menschen kein Unrecht begehen, um auf diese Weise ein älteres Unrecht gegen frühere Menschen zu sühnen
        … natürlich auch für hier geborene Kinder von Einwanderern. Es wäre unmenschlich und inakzeptabel, etwa die Ausweisung der Kinder der früheren Gastarbeiter zu fordern.

        1. @ Wolfgang Wirth:

          Ich stimme Ihnen zu wenn Sie sagen: „Man darf an heutigen Menschen kein Unrecht begehen, um auf diese Weise ein älteres Unrecht gegen frühere Menschen zu sühnen.“
          Ja, damit macht man sicher nichts besser.

          Dieses historische Unrecht erklärt aber zumindest zum Teil die heutige Erbitterung der Palästinenser und ihre Aggressionen und ihren Terror gegen Israel, welche wiederum neues Unrecht auch heute von Israel gegen die Palästinenser hervorbringt. Es ist damit kein wirklich abgeschlossener Prozess, den man ganz in der Historie aufgehen lassen kann, wie beispielweise die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen Ostgebieten.
          Deswegen finde ich diesen Widerspruch, den ich in meinem voherigen Post beschrieben habe und dem Sie hier als fairer Diskussionspartner (sowas kommt eher selten vor) sogar zugestimmt haben, durchaus relevant.

          Die Sache ist eben furchtbar vertrackt, wie kaum ein zweites politisches Problem auf der Welt.
          Ich tue mich selber auch schwer da eine echte Idee für eine Lösung bereit zu haben, so als ganz Außenstehender. Ich kenne weder Palästinenser noch Israelis oder Juden persönlich noch war ich jemals in der Region. Ohne diese Kenntnis aber dürfte es schwer sein zu begreifen, was da wirklich helfen kann.

          Als ich Ihren Vorschlag Gaza den Ägyptern zu geben und das Westjordanland an Jordanien zum ersten Mal bei Ihnen gelesen hatte, fand ich den durchaus beachtenswert. Bis dann jemand sagte, dass dadurch die Gefahr eines Krieges vielleicht noch größer werden würde. Denn wenn die Palästinenser weiterhin an den Grenzen zu Israel leben und immer wieder Terroraktionen verüben würden – denn so schnell bekommt man sicher nicht alle Palästinenser unter Kontrolle – müsste Israel jedes Mal einen Krieg gegen das Territorium eines Nachbarstaates beginnen um die Terroristen zu verfolgen. Im schlimmsten Fall hat man dann am Ende nicht nur eine Hisbollah im Libanon, sondern auch eine in Ägypten und eine in Jordanien.
          Davon abgesehen wollen beide Staaten die Palästinensergebiete und deren Bewohner ja gar nicht haben und betonen das auch, weil sie sich damit ja auch nur Probleme an Land ziehen.
          Es müsste also schon sehr viel “ internationalen Druck und finanzielle Unterstützung“ geben, und noch einiges mehr dazu, um einen solchen Plan gelingen zu lassen.

          Ich denke aber, dass Israel selbst im Inneren auch erst mal Bedingungen schaffen muss, die brauchbar sind, um die Lage nicht immer wieder eskalieren zu lassen und die eigene Bevölkerung besser zu schützen, so dass diese Racheaktionen weniger nötig werden.
          Dazu habe ich eben auf Zeit Online eine Meldung über die Aussagen des früheren israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak gelesen, die ich hier zitieren möchte. Ich vermute er hat recht, auch wenn man bei ihm natürlich den Kampf gegen den innenpolitischen Gegner im Kopf haben muss, der hier natürlich mitspielt:
          ———————————————————————————–
          Ehud Barak wirft Netanjahu „totales Versagen“ vor:
          Der ehemalige israelische Verteidigungsminister und spätere Ministerpräsident Ehud Barak hat dem amtierenden Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, „persönlich die Verantwortung für das größte Versagen in der Geschichte Israels“ zu tragen. In einem Interview mit dem Spiegel sagte Barak, die israelischen Nachrichtendienste, das Militär und die Politik hätten total versagt.
          Die Regierung Netanjahus hätte die Hamas „jahrelang indirekt gefördert“, beispielsweise indem sie die Finanzierung der Terrororganisation durch Katar nicht unterbunden habe. „Dahinter steckte eine Strategie“, sagt Barak. Die rechte Regierung profitiere von der Existenz der Hamas und der gleichzeitigen Schwächung der moderateren Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland. So wolle Netanjahu „um jeden Preis verhindern, dass ein palästinensischer Staat entsteht“.

          Auch hinsichtlich der Innenpolitik nimmt Barak Netanjahu in Kritik. Der von diesem durchgesetzte „juristische Putsch“ habe Israel „zerrissen“ und das Land so geschwächt. Trotzdem habe der Ministerpräsident sie vorangetrieben, „um sich vor Anklagen zu retten“.

          1. @ Two Moon

            Hallo,
            ich danke Ihnen für die sowohl freundliche als auch interessante Erwiderung.

            Was Ehud Barak sagt, dürfte nicht aus der Luft gegriffen sein.
            Ja, alles schlimm.

            Es ist mir schon bewusst, dass auch „mein Friedensplan“ nur geringe Chancen zur Realisierung hätte. Soweit ich weiß, wird er auch von niemandem auf internationaler Ebene vertreten.

            Ihre Einwände im Hinblick auf die für Israel dann zunehmenden Sicherheitsrisiken sind natürlich berechtigt. Das Ganze hätte daher nur dann eine Erfolgsaussicht, wenn die jordanische Regierung so gemäßigt und vernünftig bliebe, wie sie sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten gezeigt hat. Ob das aber mit etwa 2,5 Millionen Neubürgern so bliebe, ist ungewiss.

            Ja, alles verfahren.
            „Die Sache ist eben furchtbar vertrackt, wie kaum ein zweites politisches Problem auf der Welt.“ Ja, leider.

            Zum Glück ist das aber nicht unser Problem und deshalb betrachte ich diese Dinge eben in zweifache Hinsicht aus der Distanz.

            Ich bin übrigens zweimal in Israel gewesen und außerdem auch mehrfach in mehreren islamischen Ländern. Die Reiseeindrücke waren im Hinblick auf die politischen Chancen ernüchternd.

    1. Ich werde nicht müde, zu erwähnen, dass wir in Berlin den ersten Länder Chef, also bei uns ist das der Bürgermeister, haben, der von der AFD gewählt wurde.
      Nachdem der in zwei Durchgängen durchfiel, verkündete die AfD, dass ein Teil der Fraktion für ihn stimmen wird. Und dann bekam er tatsächlich die Mehrheit. Soweit das, was offensichtlich ist.
      Den ganz doofen erklärte man danach, dass das gar nicht wahr sei und man noch mal mit allen Abgeordneten geredet hatte und alle, auch die unbekannten Abweichler, hätten versprochen anders als bei den beiden Durchgängen zuvor zu stimmen.
      Wir singt Sporting Live in Porgy and Bess: „Wer’s glaubt der ist selber dran schuld“

      Die Verkehrspolitik der Blauen wird bereits durch die neue Administration durchgesetzt. Noch ohne AfD. Aber unter den gegebenen Umständen ist es doch fast logisch, die dann gleich selbst zu wählen?

      1. Warum ist diee Wahl nicht rückgängig gemacht worden? Das macht man doch so, wenn die AfD mitstimmt (siehe Thüringen). Ach nee, es kam ja das gewünschte Ergebnis zustande.

  5. Guter Text, der zudem klar stellt wie dämlich die Bezeichnung „rechts(-extrem/-radikal“ oder sogar „antisemitisch“ für Meinungsgegner ist – meines Erachtens schaden sich die Menschen selber die diese Begriffe als politische Waffe gegenüber andersdenkenden Menschen benutzen – und außerdem sind diese Menschen auch die wahren Förderer des echten Rechtsextremismus – die Benutzung beider Begriffe als politische Waffe im Meinungskrieg fördert nämlich nur die real existierenden Nazis – und damit meine ich nicht die AfD sondern „Heimat“ früher NPD, und Konsorten….die reiben sich die Hände ob der dümlichen Strategie der „Gender-Parteien“ alle als „rechts-„(extrem/-radikal) zu bezeichnen die nicht bei Fünf auf dem Baum verschwunden sind…..fast hät ich’s vergessen, auch die Doppelmoral unserer PolitikerInnen beim Thema „Rechts-„….. (siehe ASOW-Batallion in der Ukraine und grüne Kriegstreiber) ist nicht gerade förderlich dafür diese Parteien noch ernst zu nehmen…..darüber sollten sich die Ampel-PolitikerInnen in Bund und Land mal Sorgen machen….vielleicht wäre das heilsam alle total ungerechtfertigt als „Nazis“ zu bezeichnen, die nicht bei Fünf auf dem Baum sind, wenn die die Meinung der „Nazis“ als politische Waffe im Meinungskampf benutzenden teilen……

    Sarkastische Grüße
    Bernie

  6. Der Artikel ist gut – bis die Analyse endet und er ins allgemeine „alle Linken sind doof“ abgleitet. Gendern ist wohl kaum das größte Problem und wird letztendlich auch von „Linken“ schon längst nicht mehr doktrinär gebraucht. Sich ständig daran abzuarbeiten, ermüdet mich (und ich denke auch wirklich Intressierte) auf Dauer.
    „Wer die Menschen gewinnen will, muss überzeugende Sichtweisen für die Vorgänge in der Welt vortragen und Zweifel daran zulassen können.“
    ..und genau dies vermisse ich mittlerweile auf diesem Portal. Die Meinungsbildung kann man dann getrost mir überlassen.

    1. Ich bedaure, wenn dich der Diskurs ermüdet und sehe mich selbst sehr wohl als Interessierten, wirklich sehr, und bin nicht ermüdet. Vielleicht wäre ich es, wenn es wirklich einen Diskurs gäbe. Ich sehe den nicht. Es gibt einige, wenige Beiträge gegen diese Sprachverschweinung, die in aller Regel nur in Randmedien zu finden sind. Aber die geistigen Minderbegabungen, diese unangenehme Melange aus Ideologen und intellektuellen Hochstaplern, macht immer weiter. Sie erzwingen diesen widerwärtigen Unfug in Verwaltungen, zwingen Studenten mit purer Gewalt, also der Androhung schlechter Benotung oder gar Nichtbewertung, zur Anwendung, setzen es mit moralischer Erpressung und schlimmerem in Publikationen durch.
      Du hast natürlich Recht, wenn du schreibst, jedenfalls interpretiere ich deinen Post so, dass es heftigere Probleme gibt, die uns bewegen sollten. Aber das Erzwingen und Aufdrücken dieses Schweinedeutschs, dass gegen den Willen von etwa 66-80% der Rezipienten erfolgt, ist ein Symbol. Es kennzeichnet den Willen, und das erkennt der Autor sehr richtig, dass die Herrschenden den Anspruch haben, die Beherrschten zu einem Verhalten, zu einer Ideologie zu zwingen. Eine klassische Erziehungsdiktatur im Sinne der Bolschewiki. Ich weiß natürlich auch, dass es noch nicht so weit ist, schließe das aber längst nicht mehr aus. Und ich sage mal die, also die Bolschewiki, im weitesten Sinne, in der historischen Abfolge war ich auch einer von ihnen, haben das irgend wie nicht so gut hinbekommen. Kann man nicht bestreiten, finde ich. Ich halte es in übrigen für keinen Zufall, dass etliches Führungspersonals der Grünen in noch übleren Gruppierungen Erfolg hatten: Maoisten, PolPotisten.

      Und nein, ich habe überhaupt keine Freude daran, dass sich der Wind dreht und Rechte den Honig saugen. Wer dieses Flugblatt vor Jahrzehnten schrieb, ist längst nicht klar und es ist, die wenigen die es lasen wissen das, nicht antisemitisch. Der Verfasser wollte Leute wie die meinen und mich ins Gas schicken, keine Juden. Auch wenn er nur der Spediteur war, fühle ich mich nicht wirklich gut angesichts seines Erfolges.

      Schon vor Jahren schrieb ich einer tp-Autorin in einem Kommentar, dass Leute wie ich sicher niemals, wenn es ernst wird oder auch nur um Wahlen geht, auf der rechten Seite zu finden sein werden. Aber wir werden auch nicht an der Seite von Genderasten und Wokeschisten zu finden sein. Der Beitrag wurde übrigens gesperrt, weil ich die Grachen zitiert hatte: „Wir haben Dolche auf den Markt geschüttet. Sie werden sich damit zerfleischen“. Die Zensoren waren damit überfordert. Ich gebe zu, dass ich damals lachen musste. Was meinem Fall auch komisch war, ist in der Tendenz typisch. Intellektuell begrenztes Personal, und das meine ich wieder universell, verbietet was sie nicht verstehen – und das ist viel- will aber der Gesellschaft vorschreiben, wie zu denken und zu sprechen ist.
      Ob das lustig wird?

      1. Danke für die Antwort, auch wenn diese von meinem Empfinden abweicht. Die Studenten aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis ächzen eher unter der Last des Studiums, gerade während und nun wieder nach Corona, als das ihnen das Gendern Probleme bereitet. Aber da haben Sie vielleicht eine andere Wahrnehmung.
        Auch die sogenannte Flugblattaffäre sehe ich durchaus überzogen – das Pamphlet habe ich gelesen, expliziten Antisemitismus wie aufgebauscht konnte ich nicht erkennen. Peinlich ist es trotzdem, den Bruder dann vor das Loch zu schieben.
        Nichtsdestotrotz ermüdet dieses ständige Lamento über aktuell Regierende deren Zeit endlich ist. Alternativen würden mich interessieren, so sie dieses Wort nicht im Parteinamen tragen.

        1. Ich habe auch reichlich viel mit Studenten und auch mit der anderen Seite, den Lehrkräften zu tun und sehe daher nicht, dass der Druck, dieses abgrundtief hässliche, falsche und ideologische Deutsch zu verwenden, nachlässt. Im Gegenteil. Und wäre es auch nur ein einziger Student, den man dazu zwingt, wäre es inakzeptabel. Aber es sind sehr viele und die haben keine reale Chance, sich zu wehren.
          Dass viele Studenten klagen, weil sie sich überfordert fühlen, hat damit eigentlich nichts zu tun. Dass wäre mit oder ohne Genderzwang doch gleich. Ich sehe nicht, wie das Begründung sein sollte, von Genderastenkritik Abstand zu nehmen.

          Das unsere Regierung zunehmend und beständig kritisiert wird, mag für Menschen, die deren Politik für gut erachten, lästig sein. Nur wenn ich die aktuellen Umfragen und Wahlergebnisse richtig verstehe, ist das eine Minderheit. Eine die täglich kleiner wird? Ist permanente Kritik da nicht unvermeidlich?

          Aber ich gebe zu, dass auch ich keinen Weg für eine positive Lösung der wachsenden gesellschaftlichen Probleme erkenne. Die Rechte, von der moderaten bis zur radikalen, hat sehr wohl Vorstellungen und vor denen es mich graust. Das wird nicht gut, wenn die die Hegemonie erreichen und die Linke, und diese Dialektik versuche ich zu beschreiben, ruiniert sich und die Gesellschaft durch schwachsinnige Ideologieprojekte. Sie ist es, die in ihrer Arroganz die alleinige Verantwortung für die Rechtstendenz hat.
          Die beständiger Behauptung, dass Übel der Welt und der Republik resultiere aus dem Wirken einer Partei, die nicht eine Sekunde bisher regierte, ist so doof, dass die nur von diesen Studienabbrechern, akademischen Hochstaplern und Betrügern der Regierung des CumExomaten kommen kann.

          1. „Die Rechte, von der moderaten bis zur radikalen, hat sehr wohl Vorstellungen und vor denen es mich graust. Das wird nicht gut, wenn die die Hegemonie erreichen und die Linke, und diese Dialektik versuche ich zu beschreiben, ruiniert sich und die Gesellschaft durch schwachsinnige Ideologieprojekte“
            Genau an dem Punkt bin ich ganz bei Ihnen. Fatal finde ich nur, dass die aktuelle Regierenden als „links“ bezeichnet werden – neoliberal im besten Sinne. Mit „links“ haben weder die SPD und schon gar nicht die Grünen etwas gemein.

      2. Ist ja nicht das erste Mal, daß geistig minderbemittelte Kleingeister dem Rest der Gesellschaft Vorschriften machen. Totalitarismus halt, der sich besonders sichtbar in ausgefallenen Sprachvorschriften zeigt. Damals wurde von einen Tag auf den anderen jeder Brief mit „Heil Hitler“ begonnen und mit „deutschem Gruß“ beendet und statt Guten Tag sagte man „Heil Hitler“. Heute muss man sich eben sprachlich vor *_Innen verbeugen oder dämliche Partizipialkonstruktionen verwenden. Die DDR hatte auch sehr eigenartige Aprachregeln. Damals hat man die Rathäuser mit Hakenkreuzflaggen zugehängt um Gesinnung zu demonstrieren. Die DDR auch gerne viele Fahnen auf. Heute hängen da Regenbögen.

        1. Ich weiß nicht in welchem Teil Deutschlands Sie geboren wurden und Ihre Jugend erlebt haben. Mein erster Lebensabschnitt war dort, wo immer und überall die DDR-Fahne wehte. Kleine Episode aus dieser Zeit: Am 1.Mai wurden die Fahnen gezählt, die aus den Wohnungen meines Wohngebietes hingen gezählt und dies dann ausgewertet.
          Mir ist nicht bekannt, dass es mit den erwähnten Regenbogenfahnen heute genauso passiert.
          Es gibt z.Z. Probleme, welche gelöst werden sollten. „Problemchen“ kann man auch einfach mal ignorieren oder darüber lächeln. Es sei denn, man hat mit der Aussage – Keine Diffamierungen von Schwulen und Lesben – ein Problem. Und das wäre wiederum nicht nur ein „Problemchen“.

  7. Völlig unkritischer Mainstream – unkritische Lobhudelei des Bierzeltpolitikers Aiwanger.

    Der Autor macht sogar Aiwangers Lüge mit, dass er das Flugblatt gar nicht geschrieben haben soll. Das ist ihm 40 Jahre später erst eingefallen. Aber trotzdem soll es eine Jugendsünde sein. Was denn nun?

    – Das ist das Schmierentheater der bayerischen Landespolitik, Ministerpräsident und Stellvertreter vorneweg: Mia san mia.

    Alle Medien haben mitgemacht. Auch die Süddeutsche und nun auch das Overton Magazin.

    1. Ich mache keine Lüge mit. Der Schwerpunkt meines Artikels, wenn Sie in vorurteilsfrei gelesen hätten, ist nicht die Skandalnudelei: Wer hat was geschrieben? Das machen anderen mit mehr Inbrunst, z.B, die Süddeutsche, die Sie einäugig als Vertuscher darzustellen versuchen. Da scheint mir Ihre Sicht doch sehr getrübt, hat doch gerade die Süddeutsche sich sehr stark in der Kampagne gegen Aiwanger beteiligt. Für Sie scheint sehr wichtig, dass Aiwanger Millionär ist. Hört sich an, als seien SIE neidisch, dass er es zu was gebracht hat und Erfolg gehabt zu haben scheint.

      Mir ging es darum, die Stimmungen aufzuspüren, die sich in dem Wahlergebnis nach meiner Meinung offenbaren. Darin kann ich irren. Das stellt sich heraus, wenn man andere Ansichten dazu erfährt. Aus Ihrer kann ich wenig Neues erkennen. Aber das scheint ja IHR Anliegen auch nicht zu sein, wenn Sie hier so anspruchsvoll aufreteten und Erwartungen hegen, wie Diskussionen auf overton abzulaufen haben, damit sie von IHNEN gutgeheißen werden können. Da gibt es aber verschiedene Möglichkeiten. Wenn es Ihnen hier zu platt zugeht gemessen an Ihrem intellektuellen Niveau, das Sie für sich sehen, dann kann man Ihnen nur zum Wechsel raten zu solchen Foren, die IHREM Niveau gerecht werden. Sie könnten sich aber auch mit einem eigenen Artikel hier zu Wort melden, der dem entspricht, was Sie intellektuell und argumentativ für angemessen halten. Nur zu! Zeigen Sie uns, was SIE draufhaben! Oder sind Sie der Meinung, dass sich Overton und die hiesigen Autoren, den A… aufreißen müssen, um IHREN Ansprüchen zu genügen? Machen SIE mal was!

      1. „Für Sie scheint sehr wichtig, dass Aiwanger Millionär ist. Hört sich an, als seien SIE neidisch, dass er es zu was gebracht hat und Erfolg gehabt zu haben scheint. “
        Schade dass scheinbar dies der Maßstab ist, an dem Kompetenz gemessen wird.
        Unabhängig davon wie qualifiziert hier Kommentar und Gegenkomentar herübergebracht wird, scheint meiner Meinung nach nicht das Hauptproblem im Gendern zu liegen sowie in die Art wie eine „Ideologie“ (dieser Begriff steht garaniert nicht für die derzeitige Politik) hier aufgedrückt wird. Vielmehr ist die steigende soziale Ungleichheit und die Angst vorm Abrutschen ins Ungewisse Grund für die Abkehr von den Grünen und der SPD. Wenn aber weitehin das höchste und erstrebenswertese Gut der maximale Reichtum ist, man dadurch Akzeptanz und Ansehen bekommt, kann man mit Scheindebatten schön davon ablenken, wer im Land und weltweit das Sagen hat. Bestes Beispiel hierfür ist u.a. wie z.B. Herr Julian Reichelt auf seinem Youtube-Kanal einem Herrn Elon Musk huldigt, weil dieser Wahlwerbung für die AfD macht.

  8. Aiwanger lässt man ein solches Flugblatt durchgehen.
    Einem Neuköllner Muslim lässt man die harmlose Kufiya nicht durchgehen.
    Antisemiten sind eben immer die Anderen…

    1. Dem Aiwanger hat seine Schulleitung es eben nicht durchgehen lassen damals und ihm Pädagogik angedeihen lassen. Hast Du das Flugblatt überhaupt selbst gelesen oder nur was darüber behauptet wurde?

      Deine Verharmlosung der derzeitigen Demonstrationen von Judenhass auf deutschen Straßen kannst Du behalten. Aber auf dem islamisch-arabischen Auge sind die meisten Linken sowieso blind.

      1. Die Pädagogik im Lande der CSU war sehr sanft, verschwiegen und hat der Karriere des damals hoffnungsvollen Katholiken-Funktionärs Aiwanger keinen Abbruch getan.

        Aber was Sie nicht sagen: dass dies heute im Lande der Bierzeltpolitiker alles vertuscht wird.
        Und alle (Medien, Söder, die feine Gesellschaft, Bierzeltkumpels) machen mit.

        Was Sie andeuten: Aiwangers Flugblatt war lange in der KZ-Gedenkstätte Dachau (anonym, ohne Verfasserangabe) als Beispiel für Schüler-Antisemitismus ausgestellt. Aiwanger fordert darin, dass die Schornsteine von Auschwitz wieder rauchen sollen. (Kürzlich hat es die Forschungsstelle Antisemitismus der Uni Potsdam beurteilt.)

        Wissen Sie auch, dass im Lebenslauf (u. a. Bayerischer Landtag: berufslos) des Millionärs Aiwanger ein schwarzes Loch klafft, bis er ab Mitte 30 für die Freien Wähler antritt. Was hat er in den 15 Jahren, nachdem er das Flugblatt geschrieben hat und volljährig wurde, gemacht?

      2. >> Einem Neuköllner Muslim lässt man die harmlose Kufiya nicht durchgehen. <> Deine Verharmlosung der derzeitigen Demonstrationen von Judenhass auf deutschen Straßen << (Alfred Nonym).

        Hallo Alfred Nonym:
        Ich vermute, Sie haben keinen Schimmer, um was es geht.
        Lesen Sie hier den Bericht des Lehrers Gerhard Hanloser am Ort der Schikanen gegen palästinensische Schüler:innen:
        https://www.telepolis.de/features/Israel-Krieg-an-deutschen-Schulen-Der-muslimische-Schueler-als-Verdachtsfall-9339343.html?seite=all

  9. Und was wollen die „Antisemitismusbeauftragten“ der diversen Regierungen alles zensieren.
    Aber zu Aiwanger und Maaßen sagen sie nix. Das sind staatlich zertifizierte Antisemiten von Gnaden der rechten Staatsparteien.

  10. Wolfgang Wirth sagt: 19. Oktober 2023 um 15:13 Uhr
    Two Moon sagt 19. Oktober 2023 um 23:41 Uhr

    Herr Wirth, ich schätze Ihre klare Sicht auf die politischen Verhältnisse hierzulande. Zumal das in einer Sprache vorgetragen wird, die gut verständlich ist. In der Frage der Zuwanderung bin ich anderer Ansicht als Sie. Aber das muss hier nicht weiter diskutiert werden, vllt bei anderer Gelegenheit.
    Einen sehr guten Ansatz sehe ich in dem Beitrag von TwoMoon. So habe ich den Themenkomplex Zuwanderung besonders in bezug auf die Palästinenser noch nicht gesehen. Das ist eine sehr gute Argumentation, die er/sie da vorträgt. REspekt!. Sein Beitrag ist ein sehr gutes Beispiel für die Vorteile des Meinungsaustauschs. Man kommt mit Sichtweisen in Berührung, die man bisher nicht kannte, die aber das eigene Weltbild erweitern und mehr Erkenntnisse bringen über die Wirklichkeit. Wenn man denn am Erkennen der Wirklichkeit interessiert ist. Aber – auch wenn ich mich wiederhole – ohne das Erkennen der Wirklichkeit, der wirklichen Wirklichkeit – nicht der eingebildeten, ist eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse nicht möglich. Was dabei herauskommt, wenn man die Wirklichkeit nicht wahrhaben will, sehen wir an den Ergebnissen der deutschen Politik und der des politischen Westens insgesamt. Die Widersprüche werden immer größer und eine Umkehr immer schwieriger, wie @Wirtz ganz richtig sagt, .
    Nochmals meinen ausdrücklichen Dank an @wirtz für seine klare Sicht (abgesehen von der Migrationsfrage) und an @twoMoon für seine interessante Sichtweise und Argumentation gerade in Bezug auf die Migrationsfrage. Dennoch bitte ich Sie, etwas gnädiger im Umgang mit Sichtweisen zu sein wie der von @wirtz und nicht so vorwurfsvoll. Vllt war Herrn Wirtz die Sichtweise, die SIE vorgetragen haben, bisher genauso fremd wie mir. Entscheidend wird sein, ob und wie sich eine Ansicht zu diesem Thema durch solche Beiträge ändert, die man bisher nicht kannte.

    1. @ Rüdiger Rauls

      Vielen Dank für Ihre freundliche und anerkennende Antwort.

      Da Sie meine Sicht zum Thema „Zuwanderung“ kritisieren, verweise ich auf meine gerade eben geschriebene (oben stehende) Antwort an @ twoMoon .
      Vielleicht kann dadurch manches geklärt werden.

      Gruß

  11. Ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Parameter fehlt: Wahlbeteiligung. Folgt man den Argumenten, die Bayern, die Hessen hätten den pseudo-progressiven Anglizismus des Genus, das Gendern abgewählt, wird schnell klar: Das Volk wählt AfD, das tut den Etablierten weh.

    Die Studie der FES (n=~2000) bestätigt, das Populismus als rhetorisches Mittel bei den Wählenden (ich stelle mir gerade vor, wie alte, blasse Menschen Gänsehaut bekommen wenn ich inklusiv schreibe) ankommt. Fakten müssen von unabhängigen Faktencheckenden überprüft werden, deshalb bin ich einfach mal post-faktisch, populistisch und ein bisschen zynisch:

    Die Verluste der CSU sind auch damit erklärbar, ein Teil der Stammwählerschaft ist verstorben, der andere Teil empfand Söders Baumumarmung als so abstoßend, ihnen blieb nur die Flucht zu den FW oder der AfD. Die SPD oder die Grünen, werden nur von Zugezogenen oder in Oberfranken gewählt. Ich mag den Hubsi nicht, »abba Haltunk zoigen kanna«. Die FW können bürgerliche Gruppenkohesion besser als die AfD, ich würde sagen: Heimvorteil. Eine andere seit Jahren kursierende Theorie ist, die Bayern mögen Söder weil er einer der wenigen Politiker ist, über den sich die Saupreissn echauffieren, die Bayern haben ihren eigenen Bier und Brezn, Laptop und Lederhosn Humor.

    Die wirklich interessante Frage, ob bei Nancy Faeser als Innenministerin und Ministerpräsidentin Interessenkonflikte entstehen, wurde nicht gestellt. Dazu müssten Medienschaffende tiefer in die Materie einsteigen, dazu braucht man Abi und einen Master in Politikwissenschaften. Ich gehe mittlerweile davon aus, mündige Bürger in Hessen (neudeutsch das Wahlvolk), haben ein besseres Demokratieverständnis als die SPD.

    Fakt ist, die AfD, Beatrix von Storch iirc, waren die ersten die gegen das Politisch-Korrekte gehetzt haben. Überhaupt versteht es die AfD Menschen mit Abstiegsängsten zu mobilisieren, diese Gruppe hat eine hohe Erwartungshaltung und ist geprägt von Anspruchsdenken (entitlement) von »Das wird man ja noch sagen dürfen…« bis »Man darf garnix mehr sagen…« – dass der Ton auch die Musik macht und die Anderen immer schuld sind, versteht sich von selbst. Damit setzt die AfD den europäischen Trend, die Volksparteien erreichen ihre Wähler nicht, fort und erzeugt eine https://de.wikipedia.org/wiki/Moralische_Panik

    TL;DR: Rüdiger (ich bin die Elfie), die Deutschen gendern seit über 40 Jahren, check (überprüf) das mal.

  12. Es ist erstaunlich mit welcher Energie und welcher Leidenschaft diese Debatte geführt wird, von beiden Seiten übrigens. Ich beziehe mich hier auf die Genderdebatte. Wenn eine Debatte so intensiv und gleichzeitig ergebnislos geführt wird, ist das oft ein Indiz, dass die Debatte den Kern des Problems nicht berührt, das eine oder beide Seiten sich selbst gegenüber in der Debatte nicht ehrlich sind, ehrlich sein können ( nach meiner Annahme beide Seiten). Und somit ist die Verlagerung auf die rein sprachliche Ebene eventuell nur ein Ventil für die Unlösbarkeit auf der realen Ebene.
    Klingt jetzt vielleicht etwas abstrakt, aber einfach mal drüber nachdenken.

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