Deutschland – sicherheitspolitischer Vasall oder Partner der USA?

Rubik-Würfel USA
Quelle: Pixabay

Jeder militärische Fachmann weiß, dass ein Seestaat wie die USA an seinen Gegenküsten verteidigt wird. In Richtung Osten ist das für Washington eindeutig Europa, und zu dieser Gegenküste der USA gehört unter geostrategischen Aspekten vor allem Deutschland.

Ob nun ein Staat wie Deutschland dabei nur ein willfähriger Vasall der USA ist, liegt zunächst einmal an ihm selbst. Bei dieser Einschätzung ist ein wesentlicher Aspekt, ob Deutschland ein wichtiger oder noch besser ein gleichwertiger Partner ist, der für den anderen Staat etwas zu bieten hat.

Unter diesem Gesichtspunkt wird im nachfolgenden Beitrag – auch im Hinblick auf zu erwartende Verhandlungen mit den USA – das sicherheitspolitische Verhältnis zwischen Washington und Deutschland betrachtet.

Wesentliche Leistungen der USA

Der wesentlichste Beitrag der USA in der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit mit Deutschland ist der atomare Schutzschirm, den Washington für Deutschland – natürlich auch für andere NATO-Verbündete – bereitstellt. Dieser Schirm garantiert in letzter Konsequenz die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, weil dadurch ein nuklearer Angriff auf Deutschland de facto ausgeschlossen ist. Außerdem haben die USA eigene Soldaten in Deutschland stationiert, die auch von einem konventionellen Angriff auf Deutschland betroffen wären. Hinzu kommen s.g. „Forward Operating Basis“, in denen amerikanische Waffensysteme und militärisches Gerät für US-Truppen verfügbar sind, die bei Übungen oder auch im Ernstfall als Verstärkung aus den USA nach Deutschland verlegt werden.

Wesentliche Leistungen Deutschlands

Wenn man sich diese amerikanischen Sicherheitsgarantien vergegenwärtigt, scheint eine Partnerschaft auf Augenhöhe ausgeschlossen zu sein, weil Deutschland auf den ersten Blick nichts Vergleichbares zu bieten hat. Bevor man diesen voreiligen Schluss zieht, muss man zur Kenntnis nehmen, wie die sicherheitspolitischen Gegenleistungen aussehen. Da ist zunächst einmal das deutsche Territorium in einer Zentrallage Europas zu sehen. Als Zweites ist es wichtig zu wissen, wie das deutsche Staatsgebiet durch die USA genutzt wird vor dem angesprochenen Aspekt, dass Deutschland zweifellos für die USA ein wichtiger Teil der Gegenküste ist. Es gibt ca. 40 militärische Einrichtungen der USA auf deutschem Staatsgebiet. Diese haben natürlich eine unterschiedliche Bedeutung, und deshalb werden nachstehend nur die wichtigsten Installationen und ihre Aufgaben aufgeführt, beginnend mit den amerikanischen Hauptquartieren:

  • Hauptquartier der US-Gesamtstreitkräfte für den Aufgabenbereich Europa (EUCOM) in Stuttgart-Vaihingen
  • Hauptquartier der Sondereinsatzkräfte des EUCOM (SOCEUR)in Stuttgart-Vaihingen
  • Hauptquartier der US-Heeresstreitkräfte in Europa (US Army Europe, USAREUR)in Wiesbaden-Erbenheim
  • Hauptquartier der US-Luftwaffe in Europa (United States Air Forces in Europe, USAFE) in Ramstein
  • Hauptquartier der US-Gesamtstreitkräfte für den Aufgabenbereich Afrika (AFRICOM)in Stuttgart-Möhringen
  • Hauptquartier der US-Marineinfanterie in Europa und Afrika (United States Marine Forces Europe and Africa, MARFOREUR/AF) –in Böblingen

Das amerikanische Afrika Kommando wurde 2008 in Deutschland aufgestellt, weil kein afrikanischer Staat zu einer Stationierung bereit war.

Eine weitere große US Militäreinrichtung ist das Landstuhl Regional Medical Center, LRMC (Lazarett der US-Heeresstreitkräfte) in Landstuhl.

Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer US-Stützpunkte in Deutschland, auf denen amerikanische Soldaten z.Z. mit US-Waffensystemen stationiert sind. Ein markantes Beispiel für die Größe solcher Stützpunkte ist die 2013 eingerichtete „US-Heeresgarnison Bayern“ (United States Army Garrison Bavaria; USAG) deren Hauptquartier in Grafenwöhr liegt, wo die USA auch ihren größten Truppenübungsplatz in Deutschland betreiben. Zu USAG Bavaria gehören gemäß Wikipedia:

„Die Kasernen Grafenwöhr (Tower Barracks) und Vilseck (Rose Barracks), der Ausbildungs- und Erholungsstandort Garmisch-Partenkirchen (George C. Marshall Center und NATO School, sowie Edelweiß Lodge and Resort) und die Truppenübungsplätze Grafenwöhr (Training Area Camps) und Hohenfels (Training Area).

Die Gesamtbevölkerung der USAG wurde im Oktober 2022 von der US Army auf etwa 38.600 Personen beziffert, die sich aus ~ 15.800 Militärangehörigen, ~ 9.400 Zivilisten (US & Deutsche), ~ 700 Rentnern und ~ 12.700 Familienangehörigen zusammensetzen. Diese verteilten sich auf 4.100 km² in 250 Städten und Gemeinden in zwölf bayerischen Landkreisen, verteilt auf mehr als 6.300 Wohneinheiten sowie mehr als 80 Unterkunftsgebäude für unverheiratete bzw. unbegleitete Militärangehörige. Es existieren 3 Bahnhöfe, 2 Flugplätze, 8 Luftlandezonen und 55 Motorparks für stationierte Einheiten.“

Als zweites Beispiel soll die „Kaiserslautern Military Community“ (KMC) dienen. Unter KMC versteht man alle Einrichtungen der US-amerikanischen Streitkräfte (United States Army und United States Air Force) in und um Kaiserslautern. Es handelt sich dabei weltweit um den größten US-Stützpunkt außerhalb der USA. Zur KMC gehören neben der bereits angesprochen Luftwaffenbasis in Ramstein und dem Militärhospital in Landstuhl, das übrigens die größte amerikanische Sanitätseinrichtung außerhalb der USA ist, im Bereich der Army das „Kaiserslautern Army Depot“, die „Daenner-Kaserne“, die „Kleber-Kaserne“ und die „Panzer-Kaserne“ in Kaiserslautern, das“ Miesau Army Depot“ (Bruchmühlbach-Miesau) und das „US Army Medical Materiel Center, Europe“ in Pirmasens.

Die Air Force betreibt die Einrichtungen „Warrior Preparation Center“ in Einsiedlerhof,  die „Rhine Ordnance Barracks,“ die „Kapaun Air Station“ und „Pulaski-Barracks“ in Kaiserslautern und die „Housing Area“ in Vogelweh.

Es gibt außerdem noch viele „kleinere“ US-Stützpunkte in Deutschland, auf die nicht näher eingegangen wird, wie z.B. Depots, in denen Waffen und Geräte gelagert werden u.a. für US-Truppen die als Verstärkung aus den USA nach Deutschland verlegt werden. Aber auch US-Geschwader sind in Deutschland stationiert, wie z.B. die 52. Fighter Wing in Spangdahlem bei Bitburg, der größte und vielseitigste fliegende Verband der US-Luftstreitkräfte in Europa. Auf der Basis arbeiten ungefähr 4000 Amerikaner und mehr als 800 deutsche Angestellte. Etwa 7000 Familienangehörige der Amerikaner leben ebenfalls auf oder in der Nähe der Basis.

In den meisten anderen Fällen unterliegt die genauer Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten der Geheimhaltung. In den unterschiedlichen deutschen Quellen variiert deshalb die Personalstärke der US-Soldaten in Deutschland zwischen 35.000 und 50.000. Dabei wird nicht immer sauber zwischen Soldaten, deren Familienangehörigen und deutschen zivilen Arbeitnehmern unterschieden.

Bei „USAFacts“ heißt es:

The top five countries with the highest number of stationed US troops are Japan (53,246), Germany (35,188), South Korea (24,159), Italy (12,405), and the United Kingdom (9,949). (Die fünf Länder mit der höchsten Anzahl von dort stationieren US-Soldaten sind: Japan:53.246, Deutschland: 35.188), Südkorea: 24.159, Italien: 12.405 und Großbritannien: 9.949)

In Frankreich gibt es übrigens gar keine amerikanischen Stützpunkte.

Neben den nur beispielhaft aufgeführten großen amerikanischen Garnisonen gibt es auch NATO-Stützpunkte in Deutschland, die letztlich einem amerikanischen Offizier unterstehen, weil der SACEUR (Supreme Allied Commander Europe) immer ein US General ist, aktuell seit 2022 General Christopher G. Cavoli.

Der SACEUR ist im Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE)in Belgien stationiert.

Zusammenfassende Bewertung

Deutschland muss sich selbst als Partner der USA auf Augenhöhe sehen. Die Bundesrepublik ist weder Vasall, noch Bittsteller, dem irgendjemand einen Gefallen tut, auch wenn Präsident Trump das vielleicht so bewertet. Es ist richtig, dass die USA ein wichtiger sicherheitspolitischer Verbündeter Deutschlands sind und bleiben werden. Ja, es stimmt auch, dass wir den nuklearen Schutzschirm der USA brauchen, vor allem als Abschreckung; obwohl es gegenwärtig keine konkrete militärische Bedrohung Deutschlands gibt, auch wenn das von selbst ernannten Experten immer wieder behauptet wird.

Es stimmt allerdings nicht, dass Deutschland den USA für ihren gewährten Schutz keine adäquaten Gegenleistungen liefert. Wie dargestellt, fungiert Deutschland als wichtiger Standort für amerikanische Kommandobehörden und zwar nicht nur für Europa, sondern auch für Afrika. Diese Kommandobehörden und auch viele andere Stützpunkte in Deutschland sind für Washington von entscheidender strategischer Bedeutung und zwar ohne verfügbare Alternativen.

Insgesamt ist Deutschland für die USA die entscheidende Relaisstation für viele Regionen der Welt. Auf der offiziellen Internet Seite für Ramstein heißt es z.B.: „Ramstein serve as the “Global Gateway” to Europe and beyond“. („Ramstein fungiert als Portal zu und nach Europa und darüber hinaus“) Und nicht nur das. So werden z.B. die Drohneneinsätze der USA zu einem Großteil aus Ramstein gesteuert werden und zwar weltweit.

Neben den Standorten der US Truppen unterstützt die Bundesrepublik die USA auch im Rahmen von „Host Nation Support“. Aufgrund seiner geostrategischen Lage in der Mitte Europas führen nahezu alle Transportrouten der US-Streitkräfte an die Ost- und Südostflanke der NATO und darüber hinaus über deutschen Boden oder durch den deutschen Luftraum. Das gilt besonders für transatlantische Verstärkungskräfte aus den USA und zwar am Boden, in der Luft und auch über deutsche Seehäfen und zwar auch in den asiatischen Raum.

Verwundete US-Soldaten werden häufig zur Behandlung oder zur zwischenzeitlichen Sanitätsversorgung in das US Krankenhaus nach Landstuhl geflogen, bevor sie zur weiteren medizinischen Versorgung in die USA verlegt werden.

Es wird zwar immer wieder behauptet, dass all diese Einrichtungen in erster Linie der Sicherheit Deutschlands und Europas dienten, aber das ist nicht korrekt. In der Hauptsache wurden diese Militärbasen und Kommandobehörden im nationalen Interesse der USA eingerichtet, weil es auf Grund der geostrategischen Lage dazu überhaupt keine Alternativen für die USA gibt. Das muss man dem amerikanischen Bündnispartner bei zu erwartenden Verhandlungen unmissverständlich klarmachen, falls Washington Probleme haben sollte zu erkennen, dass es für den nuklearen Schutzschirm durch die USA handfeste deutsche Gegenleistungen gibt. Deutschland braucht die USA für seine Sicherheit, aber Washington ist andererseits auch auf Deutschland angewiesen, um seine geostrategischen Interessen durchzusetzen.

Deutschland ist kein sicherheitspolitischer Vasall der USA, sondern ein Partner auf Augenhöhe in einer klassischen „Win-Win-Situation.“ Das muss die Position einer künftigen Bundesregierung bei den zu erwartenden Verhandlungen mit der Regierung von Präsident Trump sein. „Ein gerader Rücken“ gegenüber den USA, wie Bundeskanzler Scholz gesagt hat, ist durchaus wichtig, aber die Kenntnisse über die Faktenlage eine conditio sine qua non.

Ähnliche Beiträge:

54 Kommentare

  1. Deutschland soll laut F. F. Merz wohl bald Militärstützpunkte im indopazifischen Raum errichten um für die Herren in Washington den Chinesen zeigen wo der Hammer hängt.

    Bei solchen Äusserungen bekomme ich 180 Puls
    Noch mehr Größenwahn geht wohl kaum noch oder doch?

    Noch was am Rande:
    Es ist eine Schande dass die Russen als Befreier von Auschwitz nicht eingeladen wurden!!!

    6 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. ein Partner auf Augenhöhe hätte Russland
      selbstverständlich eingeladen aber…..
      Deutschland ist kein Partner sondern ein Klientelstaat und muss sich beugen, ganz tief!

      1. Der polnische Gedenkstättenchef hat gegenüber dem Hamburger „Nachichten“magazin erklären lassen das die Russen nicht verstehen was Freiheit bedeutet. Das können nämlich nur Amis die logischerweise schon vor einigen Jahren von dem Relotius-Magazin zu den „Befreiern“ von Auschwitz erklärt worden sind. So wird es bald in allen Geschichtsbüchern stehen: Russen sind zu doof zu kapieren was Freiheit bedeutet, Amerikanische GIs haben Auschwitz-Häftlingen Freedom & Democracy gebracht Ein Exklusivbericht vom Spiegel-Chefhistoriker Claas Relotius …

    2. Ronald Wilson Reagan, hatte doch „irgendwann behauptet“ er wäre bei der Befreiung von Auschwitz mit der US-Army dabei gewesen.

    3. —-schnippel—
      Noch was am Rande:
      Es ist eine Schande dass die Russen als Befreier von Auschwitz nicht eingeladen wurden!!!
      —schnappel—
      Und noch was am Rande: Exakt 1 Jahr zuvor, am 27.01.1944 wurde die Hungerblockade von Leningrad endgültig zerschlagen, Die ca. 1Mio. Toten waren in unseren „Qualitätsmedien“ keine Silbe wert.
      Verlogenes Pack! 🙁

  2. Ein Partner auf Augenhöhe entscheidet umfassend mit über alles, was im Rahmen einer Partnerschaft geschieht. Für Partner im eigenen Land gelten nicht die Gesetze des anderen Landes und entscheiden auch nicht die Richter des anderen Landes, wie bei US Soldaten in Deutschland.
    Partner werden nicht bedroht, erpresst, genötigt, ihre Infrastruktur wird nicht gesprengt, ihr Handel wird nicht sanktioniert und ihre Industrie und Wirtschaft darf nach den Regeln des Landes frei handeln.
    Der Einsatz der Atomwaffen im eigenen Land bleibt nicht der Regierung des entfernten, transatlantischen Partners überlassen. Die Nutzung der Miltäreinrichtungen für Kriegshandlungen in und gegen Drittstaaten ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung möglich, ……
    Partnerschaft auf Augenhöhe ist das ganz sicher nicht, sondern die vollständige Ausnutzung eines bewusst und absichtlich herbeigeführten Abhängigkeitsverhältnisses, bei dem jeder Versuch eines Ausbruchs bestraft wird..

    1 Antwort auf diesen Kommentar anzeigen ▼
  3. Oh je. Hier formuliert ein NATO-erzogener Militär. Alte Mythen: atomarer Schutzschild (natürlich vor dem Russen) etc.
    Hübschen hat wohl einige interessante Bewertungen zum Ukraine-Krieg publiziert. Aber diese „Analyse“ hier? Nein, danke.

    3 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. @ Zaphod B. (Mr. Adams)

      Falls Sie bei irgendeiner deutschen Wehr Ihren Ehrendienst abgeleistet haben, sollten Sie von gewissen tendenziösen Ansichten des Autors nicht überrascht sein. Nur so lässt sich das beruflich, bei einigermassen geistiger Gesundheit, auf Dauer aushalten. Selberdenken, bzw. alternative Gedankengänge, gelten in solchen Institutionen zumeist als unerwünscht, wehrkraftzersetzend, selbst- und existenzgefährdent.

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kadavergehorsam

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Korpsgeist

    2. So ist es. Der Autor verliert kein Wort darüber, wo die Stelle im Grundgesetz zu finden wäre, die einem anderen Staat erlaubt, deutsches Territorium für dessen Machtprojektion zu nutzen.

    3. So ist es. Der Autor verliert kein Wort darüber, wo die Stelle im Grundgesetz zu finden wäre, die einem anderen Staat erlaubt, deutsches Territorium für dessen Machtprojektion zu nutzen.

  4. Der „nukleare Schutzschirm“ schützt DE nicht, sondern stellt sicher dass es bei einem nuklearen Schlagabtausch mit auf der Liste der Ziele steht. Selbst der grösste Russenfresser geht nicht davon aus, das die DE einäschern würden sobald die Besatzungsmacht ihre vorgelagerten Atombomben abzieht.

    Aber wie soll man das Jemandem erklären der offenbar DE als Partner der USA (lmao) sieht?

  5. Der Artikel von Herrn Hübchen ist einerseits mit seiner lohnenden Zusammenstellung der US-Standorte, des Personals usw. durchaus interessant, andererseits im Hinblick auf die realistische Einordnung der Lage Deutschlands doch reichlich irritierend und verwunderlich.

    Der Aussage- bzw. Forderungssatz …

    „Deutschland ist kein sicherheitspolitischer Vasall der USA, sondern ein Partner auf Augenhöhe in einer klassischen ´Win-Win-Situation.´“

    … ist doch Wolkenkuckucksheim.
    Nur der kann es sich leisten zu fordern, der bei einem Widerwort auch eigene Dreuckmittel hätte.
    Glaubt der Autor etwa, die USA würden ihre hiesigen Stützpunkte aufgeben, wenn eine deutsche Regierung die US-Präsens in Deutschland aufkündigen würde … ???

    Und das hier …
    https://www.dw.com/de/foschepoth-die-nsa-%C3%BCberwacht-mit-erlaubnis/a-16976303
    kommt noch dazu.

    1 Antwort auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. Glaubt der Autor etwa, die USA würden ihre hiesigen Stützpunkte aufgeben, wenn eine deutsche Regierung die US-Präsens in Deutschland aufkündigen würde … ???

      Guten Abend Herr Wirth,

      das ist dann wohl eine Frage der Regierung, finden Sie nicht? Die herrschende Klasse ist geprägt von den „Segestiern“, die das westliche System – und die USA als Zentrum und Bollwerk des ebenselbigen – begrüßen, umarmen, vorantragen. Nicht aus Zwang, sondern aus innerer Überzeugung. Sie lieben dieses System und ihre Werte. (Gut, der historische Segestes war nicht so eindeutig „Fan des Imperiums“ – geschenkt.) Das Problem ist, dass es keine relevante Opposition dazu gibt. Zumal diese eben zwei Lager zu bekämpfen hätte – einerseits die Segestier und andererseits deren Anlehnungsmächte (USA + andere Westmächte).

      Wenn es nun aber eine Gruppe „Arminier“ gäbe, die die Segestier, also die derzeitig Herrschenden, ablösten und den Preis für eine Fortdauer der imperialen Präsenz in die Höhe trieben oder sich gar Verbündete an die Hand holten? Wer sagt, dass die USA ihre Stützpunkte dann einfach halten könnten? Tiberius hatte ja auch keinen Bock mehr (und sei es um Germanicus eine auszuwischen, wie mal gemutmaßt wurde)…

      Es ist eine Frage des Preises. Eine neue Regierung, die rasch handelt, sich anderer Mächte Schutz versicherte und ausreichend Geiseln (GIs, Nuklearwaffen etc.) in die Hand bekäme, hätte ein erhebliches Droh- und Druckpotential. Als Historiker fallen Ihnen bestimmt Beispiele ein.

      Ich sage damit übrigens nicht, dass die Arminier besser wären oder ein tolles neues System heraufzöge, ich möchte Sie bloß – auch mit Verweis auf andere Länder, die sich fremder Präsenz entledigten – von dieser Unausweichlichkeit wegbringen.

      Gruß
      Altlandrebell

      PS: Dass die Wahrscheinlichkeiten für diese Szenarios (a) systemalternative Regierung, b) systemalternative Regierung, die sich über Wasser halten kann) gegen Null gehen, ist natürlich klar.

  6. 1 Antwort auf diesen Kommentar anzeigen ▼
  7. „atomarer Schutzschirm“

    Das klingt für mich immer wie das Nato-Narrativ schlechthin. Die Sowjetunion hatte zeitlebens ausreichend mit der eignen Landmasse zu tun. Die Sowjetunion war nie expansiv, sondern, wenn man schon mit Ideologie kommen will, war die Denke, die Länder sollten ihre Revolutionen selber machen, danach wäre die Sowjetunion ein Bruderstaat gewesen.

    Die deutschen Eliten waren anfällig für die „atomarer Schutzschirm“-Idee, weil sie sich nicht den Franzosen oder Engländern unterordnen wollten, sondern, wenn schon, dem großen Übermächtigen aus Übersee. Unterordnung unter die USA bedeutete 45 Jahre lang Besserbehandlung inklusive fast nahtlose Fortsetzung der Karrieren.

    Schweden und Finnland mussten nie bedauern, dass sich nicht in der Nato waren. Ich denke, dass aber die Zeit kommen wird, wo sie sich in ihre mitgliedsfreie Zeit zurücksehnen.

    Auch für die Ukraine wurde das Leben erst richtig kompliziert, nachdem Nato-Kräfte die Macht nach dem Putsch 2014 übernommen haben und sich mit den militanten Rechtsradikalen verbündeten, einen Krieg (ATO) inszenierten und ihn mit den militanten Rechtsradikalen 8 Jahre lang am Laufen hielten, bis die Ukraine so weit aufgerüstet war, dass die Ostprovinzen überrannt werden und Russland vor vollendete Realitäten gestellt werden konnte – oder alternativ – Russland eingreifen würde und durch Sanktion ruiniert werden konnte.

    Seit sich die Nato in den 90ern zu einem Interventionsbündnis umdefiniert hat, ist sie noch viel mehr zu einem Friedensgefährder geworden, der Mitglieder gegen Äußere aggressiv auftreten lässt. Ich kann verstehen, dass Soldaten gerne die Sprachhülsen verwenden, die ihnen von Nato-nahen Vordenkern handgereicht werden. Das war auch 20 Jahre lang in diesen TV-Afghanistan-Runden mit Soldatenbeteiligung immer bemerkenswert.

    Bei Staaten wie Nordkorea oder Iran (in spe) würde ich das „atomarer Schutzschirm“-Argument viel eher gelten lassen. Obwohl auch da gilt, dass die militärische Übermacht der USA bestehen bleibt, aber es den USA viel schwere gemacht wird, mit Rücksicht auf ihre eigene Bevölkerung militant-aggressiv gegenüber ihnen aufzutreten.

  8. Die Amis betreiben in D Militärbasen um ihre Kriegslogistik weltweit von der Ramstein Airbase aus abzuwickeln. Das ist der einzige Grund für deren Präsenz im Lande. Von dort starten sie auch Drohnenangriffe. D ist halt näher an den von den Amis erst geschaffenen Krisenherden als das Amiland.
    Das Konzept nukleare Teilhabe oder nuklearer Schutzschirm habe ich nie begriffen.
    Wofür soll das notwendig sein? Wozu einen nuklearen Gegenschlag führen? Es ist doch dann sowieso alles hinüber, auch für den Erstschlagenden.
    1989/90 hatte die Menschheit die einmalige Chance zu einer friedlichen Neuordnung.
    Aber sie wurde nicht ergriffen. Unsere Freunde in Übersee haben sich als Sieger des kalten Krieges inszeniert (warum frage ich mich bis heute) anstatt mal zu prüfen inwieweit man hätte kooperieren können. Leider kann die „einzige Weltmacht“ das nicht. Denn dann hätte es sich was mit ihrem Micky mouse Geld und ihrer Hegemonialstellung.

    2 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. Die Transatlantiker wollen die Weltherrschaft. Das sieht man auch daran, wo die NATO heutzutage überall agiert(e), in Afghanistan, in der Karibik (Kolumbien), im südchinesischen Meer usw.

      Sie sind die Einzigen, die nach dem 2. Weltkrieg die Chance dazu hatten (USA ca. 50 % vom Welt-BIP), wenn sie rechtzeitig Russland, China und Indien zurückerobert hätten. Alle 3 Staaten waren schon mal mehr oder weniger westliche Kolonien, nur nicht alle gleichzeitig. Indien 320 Jahre Kolonie der Briten. China ca. 100 Jahre kolonial beherrscht, Russland in 2 Weltkriegen angegriffen, davor von Napoleon, und bei dem Bürgerkrieg nach der Oktoberrevolution waren z.B. auch US-Truppen in Sibirien im Einsatz.

      https://de.wikipedia.org/wiki/American_Expeditionary_Force_Siberia

      Die NATO selbst sind die Superbösewichte, die uns in den James Bond-Filmen, bei Triple X und der Persiflage davon, Austin Powers, präsentiert werden, die die Welt beherrschen wollen, natürlich nur als Weltpolizei für Freiheit, Demokratie und Kapitalismus. Die Rollen sind im Film zur Realität vertauscht, wobei es keine „Guten“ gibt in der Realität.

    2. Die Kriegslogistik ist ganz sicher nicht der einzige Grund. Die GIs in Deutschland sind zuallererst auch immer noch Besatzungstruppen. Falls durch einen Fehler in der Matrix hierzulande unerwarterweise eine antiatlantizistische Regierung (rechts oder links, egal) die Macht ergreifen sollte, dann wird ratz-fatz das Kriegsrecht der Besatzer wieder aufgefrischt werden. Dann werden Abrams Panzer in Berlin Mittte auf den Staßenkreuzungen stehen.

  9. Deutschland muss sich selbst als Partner der USA auf Augenhöhe sehen. Die Bundesrepublik ist weder Vasall, noch Bittsteller, […]

    Da kann ich nur viel Spaß wünschen beim Durchsetzen und demonstrieren von Rückgrat mit den amerikanischen Freunden. Früher sagten manche Politiker das „amerikanische Freunde“ noch mit einem sarkastischen Unterton. Das ist heute nicht mehr so. Ich würde so ein Gespärche gerne live miterleben, damit ich mein Bier und Snacks für die lustige Unterhaltung bereit stellen kann und euch nach eurem rhetorischen Bauchpflatscher auslachen kann.

    Sicherlich wird es nicht so laufen wie die Gespräche, die der Olaf in den letzten Jahren mehrfach erleben durfte, z.B. bei seinem Auftritt mit Biden, wo Der die Sprengung der Nordstream ansagte und er als Schulbub daneben stand.

    Bei dem zitierten Satz und den darauf Folgenden zeigt sich, warum „Analysen“ von Herrn Hübschen einfach nur langweilig sind und auch nicht viel anders als irgendeine „Analyse“ vom Institute for Statecraft (Grüße an Soros und Koch gehen raus), den angeblich friedensliebenden US-Thinktank, deren Propaganda hier auch verbreitet wird. Der Herr hat sicherlich einige Kompetenz aus seinem ehemaligen Job und da auch wertvolle Infos über die schnelle Truppe, nur das reicht leider nicht.

    Er zählt einfach Militärstützpunkte der USA auf und verbucht das dann unter „Deutschland tut den USA einen Gefallen“ und hätte damit Einfluss auf die USA. Ist das wirklich so?

    Wenn die USA in Deutschland Militärstützpunkte zu macht und nach Polen o.ä. verlegt, was dann? Können sie das nicht? Dann wäre Deutschland nur noch Hinterland der NATO.

    Warum ist es eigentlich nicht anders rum: Deutschland hätte überall in USA große Stützpunkte, wo US-Soldaten „ausgebildet“ werden und die USA eine nukleare Teilhabe mit Deutschland, die ihre Atomwaffen für sie verwalten würden? Warum nicht?

    Kann man noch verquerer argumentieren? Diese Argumente sind in der Tradition von dem Verräter Adenauer, dem US-Doppelagent, der früher bei der Remilitarisierung Deutschlands für einen Krieg gegen die Sowjetunion als Frontstaat auch damit argumentierte, dass mal lieber „tot als rot“ wäre. Deshalb wurden auch die Angebote der Sowjetunion abgelehnt, dass sich Deutschland wiedervereinigen könne, aber neutral sein müsse, also eine Pufferzone zwischen Russland und den aggressiven westlichen Kolonialstaaten wie vor allem USA und deren Vasallen GB (five eyes) und Frankreich.

    Aber man zog eben genau das vor, doch lieber ein Vasall zu werden. Das war profitabler für deutsche Eliten. Mittlerweile ist die Abhängigkeit so weitgehend, dass nicht nur die Bundeswehr nicht mehr funktionieren würde, wenn die USA keinen Einsatz von ihnen wollten, z.B. kein einziges Kampfflugzeug, auch kein Eurofighter, abheben würde, weil sie den Freigabe-Code aus USA nicht bekämen. Ihre Kommunikation würde nicht funktionieren, sie hätten keine Satellitendaten, Drohnen würden nicht fliegen, wer weiß, was alles auch einfach abgeschaltet würde, wo amerikanische Hard- und Software drin steckt? Auch die Wirtschaft würde nicht ohne US-Berater und Besitzer funktionieren. Es gibt keine eigenständige Industriepolitik und jede Regierung die aktiv mehr Unabhängigkeit anstreben würde, wäre einer Farbenrevolution ausgesetzt, da die Kommunikation und Propaganda der Medien von USA aus kontrolliert wird. Sie schreiben die Nachrichten und schreiben auch seit über 70 Jahren deutsche Geschichtsbücher. Deshalb kann z.B. ein Herr Hübschen auch gar nicht mehr eigenständig denken und bemerkt das nicht einmal!

    Und komme Keiner mit: Russland wolle nur einen neutralen Staat, um den dann zu militärisch zu überrennen. Es gibt gute Argumente für die These, dass die Russen keinen Ukrainekrieg wollten und die Rede von Putin damals im Bundestag ein ernstes Angebot war. Es ist schon verräterisch, dass man das in Deutschland nicht mehr sagen darf. Bei dem schweizerischen Neutralitätsprinzip erzählte auch Keiner, dass das nur ein U-Boot der Russen wäre. Im Gegenteil stellt sich gerade heraus, dass auch die schweizerische Regierung von der NATO unterwandert ist und war und ihre politische Idee, die dort in der Gesellschaft noch gut verankert ist, kaputt gemacht wird von den NATO-Lobbyisten. An der Schweiz sieht man aber trotzdem in manchen Aspekten, was Deutschland nicht ist und nie werden wird.

    Es soll eben keine Alternativen oder einen dritten Weg geben oder wie George W. Bush sagte: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Die Realität ist: Die deutsche Partei, die das beste Angebot in Washington bei „Hintergrundgesprächen“ abliefert, kommt der Regierung am Nächsten, gilt als NATO approved.

    Die Abhängigkeiten deutscher Eliten und die Amerikanisierung Deutschlands geht noch viel tiefer als nur das Totalversagen der Bundeswehr, was auch nicht besser werden wird, wenn man noch ein paar hundert Milliarden „Sondervermögen“ (Orwell) für irgendwelche imperialen Träume von „alter Stärke“ verprasst werden, für eine europäische Armee mit einem deutschen Napoleon. Wie viel Prozent des Sondervermögens gegen übrigens an private US-Waffenproduzenten? Ich hörte mal 70 %?

    Schon der Verlauf des Diskursfensters, des major consensus narratives, ist verräterisch. Da präsentiert Herr Hübschen eine „Außenseitermeinung“ für aufrechte Liberale und Demokraten, für „Friedensbewegte“ und Anhänger von internationalem „Recht“, wo sich die Atommächte nicht daran halten. In der Realität sind all diese edlen Ideale nicht existent und mehr oder weniger dreiste Lügen. Als ob diese Meinungen wirklich Außenseiter wären und nicht Teil des Clubs, deren good cop Propaganda, bzw. Marketing. Teilweise ist das alte politische Marketing der Sozialdemokraten, die man aber nicht mehr braucht seit dem Ende der Sowjetunion. Standards, an die sie sich selbst nicht halten. Die CDU macht das, was US-Lobbyisten ihrem Sonderbeauftragten für transatlantische Beziehungen sagen. Die AfD verspricht typische alte rechte Narrative in der Opposition, „Ende des Schuldkultes“ z.B. gerade, was sie nie einhalten werden, und träumt von einer Wiederauferstehung des deutschen Imperialismus, aber natürlich auch als NATO-Vasall. Man sieht sich quasi als Saudi Arabien (Jemen-, Syrien-, Somaliakrieg etc.), regional dominanter Vasall der USA, militärisch hochgerüstete regionale Imperialmacht, die ihre eigenen regionalen Kriege führt, vergisst aber, dass man nicht wie die Saudis auf reichen Ölquellen sitzt. An den Saudis sieht man auch, was von deren Reichtum wieder zurück an die USA geht. In Deutschland ist das nicht anders mit den Kapitalströmen an US-Börsen und zu Schattenbanken.

    Es geht also nur darum wie tief man im Arsch von Onkel Sam steckt. Dass man drin steckt, ist eine nicht verhandelbare Prämisse und wird als Gegeben und unveränderbar hingenommen.

    Aber nein, der Herr Hübschen ist kein Schreiberling mit der Haltung eines transatlantischen Vasallen oder Lakaien, der seine Position schönredet. Niemals. Solche bösen Worte will er nicht lesen, schon gar nicht im Bezug auf sich selbst, der feine Herr.

    Leider werden wir nie in den Genuss kommen, wo der Herr Hübschen in einer Position wäre sich gegenüber Trump mit seiner selbstbewussten deutschen Haltung und seinem Wissen als dem deutschen Verteidigungsministerum (Amt Blank) zu präsentieren. Schade.

    2 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. Leider wieder einige Rechtschreibfehler drin und es ist auch nur ein schnell getippter Text.

      Eine Ergänzung noch:

      Mich würde gerade bei dem größten deutschen Rüstungsprojekt (meines Wissens), den F-35, interessieren, wie die Entscheidungsfindung dabei war? Also was in den geheimen Dokumenten steht und natürlich was wirklich passiert ist. Da könnte der Herr Hübschen vielleicht behilflich sein mit Insiderwissen.

      Erst wollten sie Eurofighter, die aber nicht für US-Atomwaffen lizenzierbar waren, für die Lüge von der „nuklearen Teilhabe“. Dann kam der große Schnitt. Danach wollte die vorige Bundesregierung F-18 von Boeing, also US statt europäische Bomber, und die wären einiges günstiger gewesen als die F-35 von Lockheed. Mittlerweile kaufen Armeen weltweit nur noch F-35. Das kann mit Produktionsproblemen bei Boeing zu tun haben oder anderen Nachteilen der F-18, aber es gab sicherlich auch einen Bieterwettstreit zwischen Boeing und Lockheed, das wäre ein inner-amerikanischer Wettstreit zwischen Boeing und Lockheed gewesen, um diese Aufträge. Boeing setzte eigentlich auf ihre militärische Sparte, nachdem die Zivile so an die Wand gefahren wurde. Über all diese Vorgänge wissen wir so gut wie nichts, wie Lobbyisten von Lockheed die von Boeing ausgestochen haben.

      Wenn dabei nicht das Wort „Korruption“ oder von mir aus auch „Provision“ an beteiligte Lobbyisten dieser Corporations und ihren deutschen Partnern fällt, wozu es in der Vergangenheit auch in anderen europäischen Ländern (Griechenland, Portugal, Österreich) Gerichtsprozesse gab, wenn auch nur mit Bewährungsstrafen oder geringen Geldstrafen, dann kann ich das nicht Ernst nehmen. In Deutschland gab es solche Prozesse nicht, denn hier lief ja alles sauber, wenn man auch schon mal in der Vergangenheit zugab, dass manche Verträge nicht ganz so äh vorteilhaft waren für die Bundeswehr und den deutschen Staat.

      Dazu könnte der Herr Hübschen einige Kompetenz haben. Mir fehlt die dazu mehr oder weniger und ich kenne diese Informationen nur aus Literatur.

      Das wären z.B. Fakten, was real passiert.

      Politisch geht es leider nur darum, dass Trump nicht so schön gnädig wie z.B. Barack Obama oder Hillary Clinton den deutschen Transatlantikern die Hundeleine vermeintlich etwas lockerer lässt, damit sie sich als aufrechte deutsche Patrioten „ihrem Volk“ präsentieren dürfen. Und es geht auch darum, wer was von der Beute, die in transatlantischen Kreisen verteilt wird, haben darf. Mittlerweile seit dem Machtwechsel in USA geht es auch darum, wer welche transatlantischen Posten besetzen darf. Dass kurz nach dem Machtwechsel in USA, der sich mehr auf Personen als die eigentlich Politik bezieht, gleich auch ein Machtwechsel in der deutschen Regierung fällig wurde, das ist neu und sicherlich auch kein gutes Zeichen. Dann können die in Zukunft gleiche alle BTW ein paar Monate nach die US-Präsidentenwahl legen.

      Das wäre ehrlicher.

  10. „Deutschland – sicherheitspolitischer Vasall oder Partner der USA?“

    Sie müssen mein kleines Herz vorwarnen wenn Sie solche Scherzfragen stellen. Kurz hat es sich mit dem vielen ge-pumpe überschlagen und ist ins stottern geraten. Das Problem ist das viele dank Medienzensur nicht wissen wie sehr Sie hier in Geiselhaft gehalten werden.

    2 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. Ich glaube nicht daß es so sehr an der Medienzensur liegt. Die meisten Leute sind einfach nur überglücklich in ihrer Geiselhaft. Denn ohne diese, müßte man ja Verantwortung übernehmen. Das geht gar nicht. Wurde ja schön sichtbar während der sogenannten Pandemie.

      1. „Die meisten Leute sind einfach nur überglücklich in ihrer Geiselhaft.“

        Wer sich nie rührt, bemerkt seine Fesseln einfach nicht.

        Aber was sagte Goethe dazu?

        Und auf vorgeschriebenen Bahnen
        zieht die Menge durch die Flur;
        den entrollten Lügenfahnen
        folgen alle – Schafsnatur.
        Quelle: Faust

        Klingt seltsam aktuell, oder?

  11. Der Autor geht von einer falschen Grundauffassung aus, nämlich das ein Bündnis mit den USA positiv wäre, zu Deutschlands Sicherheit und Wohlstand beiträgt. Das mag zu Zeiten des Kalten Krieges noch gegolten haben, aber spätesten seit der Zeitenwände zeigt sich, dass das nicht mehr der Fall ist, dass es im Gegenteil gefährlich ist mit den USA verbündet zu sein. Zudem zeigt sich, dass dieses Bündnis zu Wohlstandsverlusten führt, da der Hegemon sich an seinen Vasallen schadlos hält. Die USA mit ihrem Selbstverständnis sind sogar grundsätzlich und für die gesamte Welt eine Gefahr ersten Ranges. Die einzige vernünftige Politik wäre die US-Politik zu isolieren.

    Kurz: Herr Jürgen Hübschen tischt uns hier ein transatlantisches Märchen auf, das mit den realen Verhältnissen nichts zu tun hat.

    2 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. Dazu müsste man definieren, was ein Imperium ist und wie es funktioniert. Das wird hier in Deutschland hartnäckig verweigert. Leider kann das ein Mensch, der in Deutschland Geschichte und Staatskunde in der Schule und Uni hatte, nicht – zumindest nicht im Bezug auf moderne deutsche und amerikanische Politik.

      Man könnte darauf kommen, dass ein Imperium im Krieg gegen kleinere oder größere Imperien an ihren Grenzen erst kleine Vasallen opfert, so wie die Ukrainer oder Kurden, und dann, wenn die Expansionspläne schief laufen, größere Vasallen geopfert werden müssen oder Diese mehr Hilfstruppen und Ressourcen schicken müssen. Genau das sehen wir gerade im Ukrainekrieg. Die kleinen Vasallen oder die ander Peripherie sind also immer in Gefahr verheizt und vernichtet zu werden, wenn ein Krieg ihr Gebiet erreicht, wenn sie an der Grenze zu einem anderen Imperium sind. Die Größeren können sich länger halten – und hoffen natürlich selbst einmal nach ganz Oben zu kommen, wenn der Hegemon zu schwach wird, und so das Zentrum der Macht in einem neuen Imperium zu werden.

      Sehr entlarvend war das Gerede von Kiesewetter und Linsey Graham über ukrainische Bodenschätze mit entsprechenden Propaganda-Karten aus transatlantischen Thinktanks. In den letzten Monaten hat die russische Armee diese Pläne aber weitgehend zerstört. Die meisten dieser Rohstoffe liegen im Donbass und wer auf die militärischen Karten sah, sah all die Abraumhalden (terrikon auf russisch) und Minen, die die russische Armee eingenommen hat. Auch ist das mal wieder ein klassischer Fall, dass die Einwohner dort, viele Russen, das Donbass von Russen industrialisiert, leider dreisterweise auf „unseren“ Bodenschätzen siedeln.

    2. @garno: dass es gefährlich ist, mit den USA verbündet zu sein, hat doch schon vor Jahrzehnten der usAmi Kissinger erklärt. Also: das ist alter Hut !

  12. Die BRD-Eliten sind genauso wie die US-Eliten Kumpane im Bestreben, die Welt zu beherrschen. Um sie auszubeuten und ihren Reichtum zu stehlen! Das war bisher so und soll nach ihrem Willen auch weiterhin so sein. Deshalb sollen Habeck und Merz sich auch an die neue US-Administration anwanzen und die Kumpanei aufrechterhalten. Dumm nur, das sich das zu plündernde Russland wehrt und dort nichts zu holen ist. Da aber die „Maschiene“ Neoliberaler Kapitalismus permanent Futter braucht, ist Kannibalismus angesagt. Der Große frisst den Kleinen. In der falschen Hoffnung, dadurch zu überleben. Mehr ist nicht. Der Rest ist Folklore fürs Wahlvieh…

    2 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
  13. „Dieser Schirm garantiert in letzter Konsequenz die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, weil dadurch ein nuklearer Angriff auf Deutschland de facto ausgeschlossen ist. Außerdem haben die USA eigene Soldaten in Deutschland stationiert, die auch von einem konventionellen Angriff auf Deutschland betroffen wären.“

    Im Ernst? Schon mal was vom Fulda Gap gehört? Seinerzeit bezeichnete man damit die Fuldaer Senke des Osthessischen Berglandes, wo man vom Osten kommend den kürzesten Weg nach Frankfurt/Wiesbaden hatte.
    Die NATO plante damals, den Angriff der Truppen des Warschauer Pakts in Osthessen mit einem atomaren Erstschlag zu beantworten.
    Den „Schutzschirm“ gab es damals schon, aber weder die Leben der deutsche Bevölkerung noch die der stationierten GIs spielten bei dieser Planung auch nur die geringste Rolle. Wie die Planungen heute aussehen, weiß ich nicht, aber die weiter östlich liegenden Länder wirken manchmal als könnten sie es gar nicht erwarten, den „Schutzschirm“ endlich mal auszutesten. Good Luck!

    PS Ich war zu der Zeit als es noch US-Basen in Frankreich gab, häufig im Land. Was auffiel: die des Englischen mächtigen Franzosen weigerten sich, mit den GIs Englisch zu reden und auffallend viele Soldaten versuchten sich im Französischen. Ganz anders in Westdeutschland; da konnte man es gar nicht erwarten, mit den englischen Sprachkenntnissen zu glänzen – ganz der Musterschüler eben. Und die wollen irgendwas auf Augenhöhe machen? Wer sagte das nochmal: „Die Deutschen hat man entweder an der Gurgel oder zu Füßen“. Und der Andere meinte: „The Americans in, the Russians out and the Germans down“. Und das haben sie doch glänzend hingekriegt.

    1 Antwort auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. Die Pläne heute sind doch nicht viel anders. Eine F-35 fliegt nicht weit – gut, man könnte sie auftanken und wenn die Russen keine Luftabwehr hätten …

      Die sollen auch heute die taktischen Atomwaffen auf die Front werfen, die sie irgendwo bei einem utopischen Angriff Russlands in der Nähe der deutschen Grenze wähnen oder in den östlichen Nachbarstaaten. Aber weit wahrscheinlicher ist, dass die Bomber in Deutschland geparkt werden (oder z.B. in Rumänien) und im Ernstfall an einen Militärflugplatz näher an der Front in Russland bei einem NATO-Angriff verlegt werden, um dann dort die die modernisierten B61 abzuwerfen.

      Das setzt natürlich auch voraus, dass die Russen die Depots und Militärflugzeuge in Deutschland nicht mit einer nuklear bestückten Hyperschall-Rakete zuerst zerstören. Oder selbst wenn der Plan gelingt, dass dann die Russen nicht Militärstützpunkte in Deutschland angreifen würden.

      Die Prämissen sind nach wie vor einfach wahnsinnig:

      1. Es wird schon nicht dazu kommen. Keiner will einen Atomkrieg, auch wenn alle immer weiter aufrüsten und immer größere Risiken entstehen.

      2. Wenn wir zuerst handeln, wird es uns schon nicht so hart treffen, was die Russen zurückschicken.

      Es wird geplant für einen Zusammenbruch von Russland im Rüstungswettlauf. Dann käme der Einsatz – oder eben bei einem katastrophalen Fehler davor, wie es schon mehrmals fast passiert wäre. Perfekt für die Kriegstreiber wäre natürlich einen neuer Gorbatschow und Jelzin nach einem Umsturz in Russland, einer „friedlichen“ Übernahme (aus russischer Sicht „feindlich“).

      Leider ist es recht unwahrscheinlich, dass die Russen zweimal auf den gleichen Trick reinfallen.

  14. „Deutschland – sicherheitspolitischer Vasall oder Partner der USA?“
    Ich glaube, der Begriff lautet Putzlappen.
    Bückstück oder Fluffer würde auch gehen.

  15. Herr Hübschen kann nicht aus seiner anerzogenen transatlantischen Sicht der Dinge heraus. Er steht quasi im Stall und findet das riesige Tor nicht in seinem Artikel. Geschenkt!
    Seit es einen funktionierenden russischen Haselnussstrauch gibt, ist im Prinzip alles oben Stehende sowieso Makulatur.
    ..btw…Deutschland auf Augenhöhe ? Wenn man die Augen auf dem Boden liegend öffnet, mag das sicher so sein.

    2 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
  16. Als der Biden vor 3 Jahren ankündigte die NS Röhren in der Ostsee (im Fall einer russischen Invasion) ,ausser Betrieb‘ zu setzen, und der Scholz – sorry ich muss das so hart sagen – wie ein ertappter Pennäler daneben stand, war klar zu erkennen inwieweit das mit ,auf Augenhöhe‘ gilt: Nämlich gar nicht.

  17. 3 Antworten auf diesen Kommentar anzeigen ▼
    1. Diese „Scheißnordkoreaner“ sind dabei noch so Scheiße, dass sie das Scheiß-Büchel einen Scheiß interessiert, genauso wie diese Scheiß-BRD. Also werden sie einen Scheiß tun, auf Scheiß-Büchel irgendwelche Scheiß-Angriffe zu starten. Capito?

  18. ach ja ! Ich kann das Gequatsche vom
    „atomaren Schutzschirm“ nicht mehr hören – den gibt es nicht. Denn bei einem atomaren Angriff auf Deutschland- durch Nordkorea? hahahaha ! die haben andere Sorgen – hilft kein Schirm, sondern dann ist hier atomare Hölle. So ein Angriff wird nur dann stattfinden, wenn man den „Feind existentiell bedroht. Die komplette militärische „Logik“ ist keine, sondern nur krank und hat nur einen Sinn: Geld in den Rachen der Waffenindustrie.

  19. „Deutschland ist kein sicherheitspolitischer Vasall der USA, sondern ein Partner auf Augenhöhe in einer klassischen „Win-Win-Situation.“ Das muss die Position einer künftigen Bundesregierung bei den zu erwartenden Verhandlungen mit der Regierung von Präsident Trump sein. „Ein gerader Rücken“ gegenüber den USA, wie Bundeskanzler Scholz gesagt hat, ist durchaus wichtig, aber die Kenntnisse über die Faktenlage eine conditio sine qua non.“

    Sie machen sich lächerlich…..

    Was glauben sie werden einerseits Putin, andererseits die USA sagen, wenn zB Sahra oder Weidel zum Kanzler gewählt würden und Putin erklären, dass sie ab sofort die Rüstung zurückfahren und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Russland als politischen und ökonomisches Ziel haben?

  20. Und nur mit das niemand übersieht:
    Deutschland ist kein sicherheitspolitischer Vasall der USA!
    Nein, nein, Deutschland ist kein sicherheitspolitischer Vasall der USA!
    Und es muss doch einmal gesagt werden, Deutschland ist kein sicherheitspolitischer Vasall der USA.
    Habe ich schon erwähnt, dass Deutschland kein sicherheitspolitischer Vasall der USA ist?

  21. Warum der der 3. Weltkrieg bei uns und nicht in Amerika stattfinden soll – historische Zitate führender US-Amerikaner

    https://unser-mitteleuropa.com/154069#comment-206763

    Für die offenen Worte unserer amerikanischen „Freunde“ müssen wir ihnen dankbar sein – hier einige Zitate:

    💥 US-General Collins :„Es ist genug, dass wir Waffen liefern, unsere Söhne sollen nicht in Europa verbluten. Es gibt genügend Deutsche, die für unsere Interessen sterben könnten“(Hessisch-Niedersächsische Allgemeine 24.10.1981)

    💥 Samuel Cohen,US-Kernwaffenexperte und Mitbauer der für deutschen Boden bestimmten Neutronenbombe, erklärt auf die Frage nach dem Einsatz der Bombe: „Der wahrscheinlichste Schauplatz wäre Westdeutschland: ich halte es für eine akademische Frage, sich den Kopf darüber zu zerbrechen auf welche Art der Feind zu Tode kommt.“(Bild-Zeitung, Hamburg 16.10.1977)

    💥 Henry Kissinger 1979 in Brüssel:„Ihr Europäer müsst schon verstehen, dass, wenn es in Europa zu einem Konflikt kommt, wir Amerikaner natürlich keineswegs beabsichtigen, mit euch zu sterben“(Unabhängige Nachrichten Bochum Nr. 8 1981)

    💥 US-Verteidigungsminister C. Weinberger:„Das Schlachtfeld des nächsten konventionellen Krieges ist Europa und nicht die Vereinigten Staaten“(Frankfurter Rundschau, 29.4.1981)

    💥 US-Konteradmiral Gene R. La Rocque:„Die Amerikaner gehen davon aus, dass der dritte Weltkrieg ebenso wie der erste und der zweite in Europa ausgefochten Wird“(FrankfurternRundschau,29.4.1981)

    Die europäischen Politiker wären somit gut beraten, nicht der geleichen Fehleinschätzung wie die Polen vor Beginn des zweiten Weltkrieges zu unterliegen.

    Ihr Kriegsziel, nämlich Deutschland und Russland für die nächsten Jahrzehnte zu trennen und so nebenbei von den durch die Spannungen resultierenden Gewinnen zu profitieren, haben sie bereits jetzt schon erreicht.

  22. Grönland und Nato: Scholz und Frederiksen beraten über Verteidigung

    https://www.mmnews.de/aktuelle-presse/228803-groenland-und-nato-scholz-und-frederiksen-beraten-ueber-verteidigung

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Dienstag die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen empfangen und bei einem Pressestatement im Vorfeld des Treffens die Drohungen von US-Präsident Donald Trump zur dänischen Insel Grönland nicht direkt adressiert.

    Allerdings erklärte er, dass die Unverletzlichkeit von Grenzen „ein Grundprinzip des Völkerrechts“ sei. „Das Prinzip muss gelten für alle.

    Das habe ich von dieser Stelle aus vor ein paar Tagen ja noch einmal deutlich gemacht“, sagte Scholz. …ALLES LESEN !!

  23. Aha,

    ein Seestaat wird an der Gegenküste verteidigt. Interessante Vorstellung, alle Seestaaten würden das so handhaben.
    Made my day!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert