Der Rückzug des Weltpolizisten

Weißes Haus, Washington, USA
Yida Li from Herndon, USA, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Die USA geben ihre Ansprüche als globaler Hegemon laut einem Bericht teilweise auf. Ob damit die Aussicht auf Frieden für den Rest der Welt steigt, bleibt allerdings fraglich.

Für US-Präsident Donald Trump lief es auch schon mal besser: Immer wieder muss er die Frist für das Inkrafttreten neuer Zölle gegen China verschieben, da sich die Volksrepublik relativ unbeeindruckt von seinen Drohgebärden zeigt, und wenn er Indiens Premier Narendra Modi anrufen will, geht dieser nicht einmal ans Telefon. Nach dem 12-Tage-Krieg gegen den Iran ist zudem klar, dass man Israel beziehungsweise die USA wahrlich nicht als Sieger bezeichnen kann, und in der Ukraine tobt weiterhin ein Krieg, den Trump bekanntlich „innerhalb von 24 Stunden“ beenden wollte.

Eine radikale Kehrtwende des Pentagon

Erstaunlich sind jedoch die Konsequenzen, die man in Washington aus den bisherigen Misserfolgen zu ziehen scheint. Laut einem Bericht des US-Magazins Politico gibt es im Pentagon nun konkrete Pläne, laut denen sich die US-Armee verstärkt auf das Inland und die „westliche Hemisphäre“ konzentrieren soll. Diesen Punkten soll jetzt eine höhere Priorität gegenüber den Feindseligkeiten mit Rivalen wie Russland oder China eingeräumt werden, wie es laut Politico in einem Entwurf der neuen Nationalen Verteidigungsstrategie der USA heißt.

Sollten die  neue Leitlinie in dieser Form verabschiedet werden, würde Trump damit eine erstaunliche Kehrtwende in der US-Außenpolitik hinlegen. Bisher galt für die USA bekanntlich seit Jahrzehnten die Prämisse, überall dort zu intervenieren, wo US-amerikanische Interessen in Frage gestellt würden. Selbst in der ersten Trump-Administration hieß es im Jahr 2018 in der Nationalen Verteidigungsstrategie noch:

„Langfristige strategische Wettbewerbe mit China und Russland sind die Hauptprioritäten des Ministeriums und erfordern sowohl erhöhte als auch nachhaltige Investitionen, da sie eine große Gefahr für die Sicherheit und den Wohlstand der USA darstellen und diese Gefahr in Zukunft noch zunehmen könnte.“

Auch zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit stand vor allem der Konflikt mit China im Vordergrund. Wie der Autor bereits früher für Overton analysierte, ging es dem Pentagon dabei vor allem um eine „Strategie der Sequenzierung“. Begründet wurden diese Pläne damit, dass die USA einem gleichzeitigen Krieg mit mehreren Akteuren wie China, Russland oder auch dem Iran nicht gewachsen seien. Daher sollte Russland in der Ukraine eine strategische Niederlage zugefügt werden, „und zwar schneller als China bereit ist, gegen Taiwan vorzugehen“.

Im Wesentlichen sind laut den verantwortlichen Pentagon-Strategen dafür vier Punkte notwendig: Zunächst soll die Ukraine auf dem Schlachtfeld einen strategischen Vorteil erlangen, um den Krieg zu günstigen Bedingungen zu beenden. Weiterhin soll ein „osteuropäischer Schutzwall“ mit der Ukraine als Basis aufgebaut werden, damit die USA sich in aller Ruhe auf einen Krieg im Indopazifik konzentrieren können. Hierzu sollen die Verbündeten der USA den Großteil der „konventionellen Abschreckung“ im europäischen Raum tragen. Zu guter Letzt soll die industrielle Basis der USA sowie die der Verbündeten reformiert werden, um sich auf die Konfrontation mit Moskau, Peking und Teheran vorzubereiten.

Trump wittert eine Verschwörung

Zumindest rhetorisch scheint Trump zwar seiner bisherigen Linie treu zu bleiben. So schrieb er auf seiner Plattform Truth Social am 3. September, als China zusammen mit Russland und Nordkorea den Sieg über das faschistische Japan vor 80 Jahren mit einer Militärparade zelebrierte:

„Bitte bestellen Sie Wladimir Putin und Kim Jong-un meine herzlichsten Grüße, während Sie sich gegen die Vereinigten Staaten von Amerika verschwören.“

Doch im Hintergrund scheint man in Washington die Ansprüche der Vereinigten Staaten als Welt-Hegemon deutlich herunterzuschrauben. Sollten die neue außenpolitische Strategie tatsächlich so verabschiedet werden, wäre dies ein deutlicher Bruch mit den bisherigen Leitlinien der US-Außenpolitik. Klar ist auch, dass sowohl bei den Republikanern als auch bei den Demokraten die China-Falken Sturm laufen dürften, wenn die neue Verteidigungsstrategie der USA in dieser Form durchgesetzt werden sollte. Trump dürfte dann heftigen Gegenwind zu spüren bekommen.

Im Bericht von Politico heißt es zwar, dass Kriegsminister Hegseth „noch Änderungen am Plan vornehmen könnte. Aber in vielerlei Hinsicht ist die Verlagerung bereits im Gange“. So wurde in mehreren US-Metropolen bereits die US-Nationalgarde zur „Unterstützung“ im „Kampf gegen das Verbrechen“ aktiviert, an der Grenze zu Mexiko wurde eine militarisierte Zone eingerichtet, die es der US-Armee nun erlaubt, Zivilisten festzunehmen, und mehrere US-Kriegsschiffe und Kampfjets wurden in der Karibik vor der Küste Venezuelas stationiert – angeblich für den „Kampf gegen den Drogenschmuggel“.

Laut Politico soll hinter der Kursänderung des Pentagon im Übrigen Elbrich Colby verantwortlich sein – ebenjener Trump-Berater, der, wie schon früher berichtet, bereits hinter den Plänen zur „Strategie der Sequenzierung“ steckte und der 2018 federführend an der Ausarbeitung der Nationalen Verteidigungsstrategie beteiligt war. Dieser ist zwar als langjähriger China-Falke bekannt, teile jedoch „mit US-Vizepräsident J.D. Vance den Wunsch, die USA aus ihren ausländischen Verpflichtungen zu lösen“, wies es bei Politico heißt.

Colbys Team ist demnach auch für die bevorstehende Überprüfung der globalen Streitkräftelage verantwortlich, „die Aufschluss darüber gibt, wo die US-Streitkräfte rund um den Globus stationiert sind“. Zu seinen Aufgaben gehört auch „die Überprüfung der Luft- und Raketenabwehr, die eine Bestandsaufnahme der Luftverteidigung der USA und ihrer Verbündeten vornimmt und Empfehlungen für die Aufstellung amerikanischer Systeme ausspricht“.

Die Gründe des Scheiterns

Wie zu erwarten war, lehnte das Pentagon eine Stellungnahme zu den Überprüfungen ab. Mit Blick auf die Aufgaben Colbys werden allerdings auch so die Gründe für den Strategiewechsel der USA klar.

Im Pentagon dürfte man mittlerweile festgestellt haben, dass man bei der Rüstungsproduktion gegenüber den strategischen geopolitischen Rivalen deutlich hinterherhinkt. Dies dürfte sich insbesondere nach dem 12-Tage-Krieg gegen den Iran gezeigt haben, da sich das iranische Atomprogramm trotz amerikanischer Raketeneinsätze nicht stoppen ließ. Zudem haben die iranischen Gegenangriffe in Israel mehr Schaden angerichtet, als man erwartet hatte, da das Raketenabwehrprogramm „Iron Dome“ bei weitem nicht alles abfangen konnte. Hinzu kommen finanzielle Aspekte, denn mittlerweile zeigt sich deutlich, dass Raketenangriffe und vor allem die Luftabwehr enorm kostspielig sind.

Mit den Sekundärzöllen, die Trump wegen des Imports russischen Öls gegen Indien verhängt hatte, haben sich die Vereinigten Staaten zudem ins eigene Knie geschossen. Nachdem Modi Trumps Anrufversuche laut einem Bericht der FAZ zunächst ignoriert hatte, verhandeln beide Seiten zwar wieder  in Sachen Zollpolitik, doch der Schaden ist bereits angerichtet. Mittlerweile rückt Indien näher an Russland und auch an China heran, womit einer der schlimmsten Alpträume des Westens wahr geworden sein dürfte. Dies geht teilweise sogar so weit, dass indische Soldaten am russisch-weißrussischen Sapad-Manöver 2025 teilnahmen.

In Bezug auf China dürften die USA festgestellt haben, dass man im Welthandel und im Rohstoff-Import immer noch zu abhängig von der Volksrepublik ist, um einen Krieg zu riskieren. Dies gilt auch für die industrielle Basis: Selbst wenn der taiwanesische Mikrochip-Hersteller TSCM nach Trumps Drohungen mehr in den USA investiert und dort weitere Werke bauen will, wird es wohl noch Jahre dauern, bis eine nennenswerte Massenproduktion anläuft und die USA in Bezug auf Mikrochips autarker werden – zumal Taiwan, in dem 90 Prozent der Hochleistungs-Mikrochips weltweit hergestellt werden, sich im Rahmen seiner Sicherheitsstrategie bisher weigert, auch die neuesten Halbleiter-Entwicklungen in den USA produzieren zu lassen.

Nur im Ukraine-Krieg scheint Trump sein Ziel, die Verantwortung den europäischen NATO-Vasallen aufzudrücken, zu erreichen – angesichts der überwiegend kriegslüsternen europäischen Staatenlenker, die in den vielen Fällen auch noch von einer transatlantische Unterwürfigkeit geprägt sind, ist dies aber auch keine wirklich große Leistung.

Aussicht auf Frieden? Nicht für Venezuela

Wie bereits erwähnt, ist derzeit noch unklar, ob sich die Neuausrichtung der US-Außenpolitik auch offiziell in der Nationalen Verteidigungsstrategie wiederfinden wird. De facto ist diese jedoch bereits im Gange. Dies zeigt sich nicht nur am Einsatz der US-Militärs an der Grenze zu Mexiko, sondern auch am Einsatz der Nationalgarde in Städten wie Los Angeles oder Washington. Zumindest im Moment scheinen sich die USA auf das Inland zu konzentrieren, was angesichts der Gräben zwischen den verschiedenen politischen Lagern, die tiefer denn je sind, auch nicht besonders verwunderlich ist. Vermutlich waren die Vereinigten Staaten noch nie so kurz vor einer innenpolitischen Eskalation wie in diesen Tagen. Das tödliche Attentat auch Charlie Kirk dürfte die Tendenzen nur weiter beschleunigen.

Kritiker werfen Trump ebenfalls vor, dass es ihm beim Einsatz des Militärs im Inneren vor allem um den Ausbau des eigenen Machtapparats geht. Zwar sind die für den Einsatz der Armee angeführten Gründe teils durchaus real, aber man kommt nicht umhin, festzustellen, dass ein „Sturm auf die Grenze“ oder auch eine „Notlage für die öffentliche Sicherheit“ sich ebenso als Blaupause dafür eignen, mehr Exekutivbefugnisse an sich zu reißen und die Nutzung des Militärs als Mittel zum Machterhalt zu legitimieren. Der Einsatz der Armee im Inland dürfte zudem nicht gerade dazu beitragen, die Situation zu entschärfen.

Man sollte sich auch keine großen Hoffnungen machen, dass die Aussicht auf Frieden für den Rest der Welt steigt, wenn die USA sich vermehrt um sich selbst kümmern. Im Indopazifik dürfte es zumindest in der nächsten Zeit zwar keine größeren Eskalationen mehr geben. Allerdings hat Trump Mitte August in der Karibik ganz nebenbei einen neuen möglichen Kriegsschauplatz eröffnet, als das US-Kriegsministerium mehrere Kriegsschiffe und F-35-Kampfflugzeuge vor der Küste Venezuelas stationierte. An dieser Stelle sollte auch klar sein, dass mit der „westlichen Hemisphäre“ vor allem Lateinamerika gemeint ist, welches von den USA traditionell als ihr „Hinterhof“ betrachtet wird.

Mittlerweile haben die USA auch mehrere Boote in der Region zerstört, welche „Drogen transportiert haben sollen“. Mehrere Personen, angeblich „Kartellmitglieder“, kamen dabei ums Leben. Auch offiziell wird die Militärintervention mit dem „Krieg gegen den Drogenhandel“ begründet, nachdem bestimmte Kartelle offiziell als „terroristische Organisation“ eingestuft worden waren.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, auf den Washington ein Kopfgeld in Höhe von bis zu 50 Millionen US-Dollar ausgesetzt hat, wird mittlerweile nicht nur beschuldigt, mit Drogenkartellen zusammenzuarbeiten, er soll sogar höchstpersönlich der Kopf des ominösen Kartells „Cartel de los Soles“ sein. Caracas widersprach diesen Behauptungen jedoch vehement. Selbst offizielle US-Dokumente würden belegen, dass Venezuela keine bedeutende Rolle im Drogenhandel spiele. Maduro bezeichnete die Anschuldigungen als „Lüge“, die er mit der Behauptung, „der Irak habe Massenvernichtungswaffen“, verglich.

Maduro hat damit durchaus einen Punkt. So glaubt selbst in US-Geheimdienstkreisen niemand ernsthaft an die Existenz des „Cartel de los Soles“. Auch laut offiziellen Dokumenten aus Washington spielt Venezuela für den Drogenimport in die USA keine große Rolle. Laut dem „Washington Office on Latin America“ werden nur sieben Prozent des für die USA bestimmten Kokains über Venezuela durch die östliche Karibik transportiert, während annähernd 90 Prozent über die westliche Karibik und den östlichen Pazifik gehen. Auch UN-Berichte bestätigen dies.

Somit ist offensichtlich, dass es den USA nicht um den „Krieg gegen Drogen“ geht. Vielmehr soll wieder einmal ein „Regime Change“ in Venezuela, dass ein enger Verbündeter Russlands ist, versucht werden. Eine weniger sozialistische und US-freundliche Regierung des ölreichen lateinamerikanischen Staates wäre für Washington natürlich nur vom Vorteil.

Geplant wurde der Militäreinsatz gegen Venezuela im Übrigen wohl bereits im August,.als Trump ein Dekret unterzeichnete, die dem Pentagon erlaubt, Militäroperationen gegen Drogenkartelle in Lateinamerika vorzubereiten und durchzuführen, ohne dass der US-Kongress zustimmen muss.

So wie es aussieht, betrifft der direkte Rückzug des „Weltpolizisten“ USA also nicht den gesamten Globus, sondern erst einmal nur die Länder östlich des Atlantiks.

Arno Böttcher

Arno Böttcher ist freier Journalist und lebt in Berlin. Zu seinen Schwerpunkten zählen neben Politik und Technik insbesondere das Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland.
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15 Kommentare

  1. Trump versucht den Weltenbrand über seine Vasallen zu entfachen.
    So lange sich das System in den USA nicht gundlegend ändert wird es keinen Frieden auf der Welt geben-

    1. Nein, er verdient an uns blöden Europäern und hält sein Land raus aus dem Theater. Das entspricht seinem Charakter, muss man nicht mögen, ist aber immer noch verantwortlicher als das, was unser Politpersonal tut.

  2. Trump zieht sich nicht aus Europa zurück.
    Der Krieg in Europa findet ausschließlich für US Interessen und unter direkter US Leitung statt. Das was Trump jedoch forciert ist, dass dieser Stellvertreterkrieg nun ausschließlich zu Kosten Europas geführt wird. Die USA hat in diesen Krieg lange investiert und will keine eigenen Mittel mehr aufwenden und statt dessen nur noch kräftig Rendite einfahren.

    Genauso wenig zieht sich die USA als globaler Hegemon zurück. Man interpretiert jedoch die eigene Rolle dabei nicht mehr als Polizist der auf andere aufpasst, sondern eher als jemand der sich einfach nimmt was er kann.
    Und ja, Venezuela ist sehr wahrscheinlich das nächste Hauptziel und die Droge um die es dabei geht heißt Öl und das braucht die USA um die Welt zu beherrschen.

    Der Rückzug der USA bezieht sich lediglich auf das eigene Rollenverständnis als Polizist. Um so rücksichtsloser werden in Zukunft die Interessen der USA formuliert werden.

    1. Ein echter Rückzug ist es nicht, nur eine Anpassung der Ziele, an die Realität.

      Und das ist schon viel wert, unrealistische Ziele, wie etwa die Weltherrschaft („full spectrum dominance“), sind verdammt gefährlich und im Prinzip eine Kriegserklärung an alle souveränen Staaten.

      1. Die Weltherrschaft als Ziel hat das US-Imperium keineswegs aufgegeben, nur etwas zurückgestellt. Es will sich erst durch „Kolonisierung“ und Ausbeutung ihrer Vasallen in eine bessere Position bringen und dann erneut losschlagen um die Abgefallenen vom Imperium (wie Russland, China, Russland) wieder unter Kontrolle (ihres Kapitals) zu bringen.

        1. Trump wird sich wohl erst einmal um die inneren Angelegenheiten
          in den USA kümmern müssen. Im Volk beginnt es immer mehr zu brodeln.
          Der Einsatz der Armee, der von uns hier immer verwundert betrachtet wird,
          ist für die Waffen starrenden US Bürger bestimmt nicht übertrieben. Von
          unseren Regierungsvollpfosten wird das Treiben in den USA mit großer Sorge
          betrachtet. So wird das mit dem tollen Krieg gegen Russland, ohne den großen
          Bruder wohl noch nichts werden.

  3. Zur „westlichen Hemisphäre“ zählen die USA neben Europa noch Japan, Südkorea und Australien (und natürlich Lateinamerika). Die Europäer zählen inzwischen sogar wie die Lateinamerikaner zum „Hinterhof“ der USA. Seitdem der Einfluss in der Welt für das US-Imperium sinkt, hält es sich an seinen ehemaligen Verbündeten schadlos. Sie sind zu abhängigen und leicht ausbeutbaren Vasallen geworden. Viele Informationen dazu finden sich bei Michael Hudson:
    https://geopoliticaleconomy.com/2025/09/12/michael-hudson-trump-economic-war-europe-korea-japan/

  4. Aber ja doch, sehr originell. Das hatten wir ja auch erst zwei mal, dass die USA sich aus dem Weltgeschehen zurückziehen, dann bricht aber leider ein Krieg aus, der sie zwingt, für Europa die Kohlen aus dem Feuer zu holen, und in der Folge nimmt man wieder die vom Schicksal gewollte Führungsrolle widerstrebend an.

    1. Die USA haben noch nie „für Europa die Kohlen aus dem Feuer geholt“. Im Zweiten Weltkrieg ging es den USA hauptsächlich darum zu verhindern, dass Europa von den Kommunisten eingenommen wird. Es war also sehr eigennützig.

      1. Es ging den USA im WK II auch sehr darum, das techniche Wissen und die
        vielen Patente incl. der Ingenieure nicht in Sowjetische Hände fallen zu lassen.
        Ohne deutsche Hilfe, würden die USA noch mit Sivesterknallern experimentieren
        und ihre U-Boote mit Dampf betreiben.

  5. Ist das wirklich Trump, der da agiert? Könnte nicht im Hintergrund eine erfahrene Supermacht stehen, die einfach eingesehen hat, dass sie verloren hat? Was man so nicht sagen will, deshsalb agiert vorn ein Kasper, der erzählt, er wolle Great again?
    Irgendwie läuft es in diese Richtung. Full spectrum dominance ist einfach nicht mehr machbar. Dann halt ein Drittel spectrum dominance, das geht noch.
    Wohingegen bei uns die Wadenbeißer regieren, die zu dieser Einsicht nicht in der Lage sind.

  6. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die jüngst Rede des stellvertretenden, polnischen Ministerpräsidenten – Radosław Sikorsk – vor der UN hinweisen, vor allem auf die zweite Hälfte, die nicht an die Excellencies, sondern direkt an die Russen adressiert ist:

    To the representatives of Russia, I have this to say. We know you don’t care for international
    law and you are incapable of living in peace with your neighbours. Your insane nationalism
    contains a lust for domination that will not cease until you realise that the age of empires is
    over and that your empire will not be rebuilt. Every drone strike by the heroes of the Armed
    Forces of Ukraine, may God bless them, brings this day closer.
    Your three-day special military operation can’t even conquer Donbas for ten years now.
    But the potential for criminal, catastrophic Russian mistakes is still there.
    By ordering mobilisation in 1914, you precipitated the start of World War I, which bled
    Europe white and led to your Bolshevik revolution.
    By signing the Hitler-Stalin pact, you helped launch World War II, the bloodiest in history.
    By sovietising Central Europe, you caused the Cold War.
    Don’t start another one.
    We are peaceful democracies who have studiously avoided actively joining your attempt
    to reconquer Ukraine. But we will not be intimidated.
    I have only one request to the Russian government. If another missile or aircraft enters our
    space without permission, deliberately or by mistake, and gets shot down and the wreckage
    falls on NATO territory, please don’t come here to whine about it.
    You have been warned.
    Thank you.

    Das Youtube Video mit der ganzen Rede kann leicht ergoogelt werden. In Inhalt und Vortrag sehr zu loben.

    1. Und was genau ist daran zu loben? Dass ein Vertreter einer Nation, die übrigens gerne wieder an eigener alter Größe anknüpfen möchte, eben diese Nation auf Spiel setzt?

      Was glaubst du denn, was passiert, wenn es zu einem Krieg der NATO mit Russland kommt? Anders gefragt, wie viele Menschen bist du bereit zu opfern? Gibt es da irgendeine Grenze, ab der du überlegen würdest, ob sich das noch lohnt?

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