
Der amerikanische Wissenschaftler und Professor an der Columbia Universität in New York, Jeffrey Sachs, versucht seit Langem eine Umsetzung der Zwei-Staaten Lösung für Israel und Palästina zu erreichen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges hat er am 30. November 2023 einen Artikel mit einem Friedensplan für Israel und Palästina verfasst.
Palästina wurde zwar bereits von 139 der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen als souveräner Staat anerkannt, allerdings noch nicht von den USA und den meisten Ländern der EU. Am 23. September 2011 hatte die Palästinensische Autonomiebehörde offiziell einen Antrag auf die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen gestellt und zwar im Einklang mit verschiedenen UN-Resolutionen, u.a. der Resolution 242 aus dem Jahr 1967 und der Resolution 338 aus dem Jahr 1973, in denen ganz konkret eine Zwei-Staaten Lösung gefordert wird. Der Palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hatte in seinem Antrag an den zuständigen Ausschuss der UN für die Aufnahme neuer Mitglieder u.a. auf diese beiden Resolutionen hingewiesen und „das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit und die Vision einer Zwei-Staaten-Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt“ betont.
Kurzer historischer Rückblick
Trotz der bilateralen Anerkennung Palästinas durch mittlerweile 139 Staaten hat der UN-Sicherheitsrat auf Grund des Widerstands der USA bis heute über den Antrag nicht abgestimmt, sondern Palästina lediglich einen „Beobachterstatus“ ohne Stimmrecht zugestanden.
Alle Versuche, besonders der arabischen Staaten, endlich einen dauerhaften Frieden zwischen Israel und Palästina zu erreichen, sind bislang gescheitert. In diesem Zusammenhang ist besonders der Friedensplan des saudischen Kronprinzen und späteren Königs Abdullah Ibn Abd al-Aziz zu nennen, der von der Arabischen Liga und von allen 57 Mitgliedern der „Organisation der Islamische Konferenz“ (OIK) angenommen wurde. Der Plan beinhaltet im Wesentlichen die Anerkennung Israels und fordert im Gegenzug von Israel den Rückzug aus allen 1967 besetzten Gebieten, sowie die Anerkennung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. Der damalige israelische Ministerpräsident Ariel Sharon lehnte den Plan ab und 2018 lehnte auch Premierminister Netanjahu den Vorschlag als Grundlage für Friedensgespräche ab. Netanjahu versuchte stattdessen bis zum 7. Oktober 2023 bilaterale Verträge mit den Staaten der Arabischen Liga zu schließen, um auf diese Weise zu verhindern, dass die „Zwei-Staaten-Lösung“ immer wieder thematisiert wurde. Um auf der palästinensischen Seite das Thema praktisch zu „unterlaufen“, spielte er die palästinensische Autonomiebehörde und die im Gazastreifen herrschende Hamas jahrelang erfolgreich gegeneinander aus. Präsident Abbas schwächte er durch die Genehmigung immer neuer Siedlungen im Westjordanland, während er es ganz bewusst zuließ, dass die Hamas mit Hilfe einer regelmäßigen finanziellen Unterstützung durch Katar nicht nur im Gazastreifen an der Macht blieb, sondern diese ständig weiter festigte.
Die Arabische Liga unternahm zusammen mit der „Organisation Islamische Konferenz“ am 11. November 2023 in Riad einen erneuten Versuch, die Zwei-Staaten-Lösung auf die aktuelle Tagesordnung der Weltgemeinschaft zu setzen und forderte die umgehende Aufnahme eines „glaubwürdigen Friedensprozesses“ zwischen Israel und Palästina. Die Verhandlungsbasis sollte im Wesentlichen der „Abdullah-Friedensplan“ sein. Passiert ist bis heute leider nichts.
Der Friedensplan von Jeffrey Sachs
Vor dem Hintergrund der mittlerweile kaum noch zu beschreibenden humanitären Katastrophe im Gazastreifen wurde Jeffrey Sachs initiativ, indem er einen eigenen Friedensplan für Israel und Palästina erarbeitete. Dieser enthält im Wesentlichen folgende Punkte in der von Sachs gewählten Reihenfolge:
- Sofortige Gründung des Staates Palästina und Aufnahme als 194. Mitgliedsstaat in die Vereinten Nationen in den von der UN bestätigten Grenzen vom 4. Juni 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt und der Kontrolle über die islamischen Heiligen Stätten
- Sofortige Freilassung aller Geiseln, dauerhafter Waffenstillstand aller Parteien und Bereitstellung humanitärer Hilfen unter Aufsicht der UN
- Aufstellung einer hauptsächlich von Arabischen Staaten gestellten Friedenstruppe für Palästina, die unter dem Mandat des UN Sicherheitsrates operiert.
- Sofortige Entwaffnung und Demobilisierung der Hamas und anderer Milizen durch die Friedenstruppe als Teil des Friedens.
- Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und allen Staaten der Arabischen Liga
Die genannten Punkte sollen aus seiner Sicht Inhalt einer entsprechenden Resolution des Weltsicherheitsrates sein.
Ergänzend fordert Sachs einen neuen UN Friedens-und Entwicklungsfond, wie er ihn kürzlich im UN-Sicherheitsrat vorgestellt hat. Mit diesem soll neben anderen Zielen ein langfristiges und nachhaltiges Entwicklungsprogramm im östlichen Mittelmeerraum finanziert werden, das neben Palästina und Israel, auch Ägypten, Jordanien, den Libanon, Syrien und andere Nachbarländer einschließt.
Abschließend stellt Sachs in seinem Beitrag fest, dass es über die genannten Punkte hinaus natürlich noch vieles zu verhandeln gibt, einschließlich einvernehmlicher Grenzanpassungen, aber solche Verhandlungen würden dann im Frieden zwischen zwei souveränen UN-Mitgliedsstaaten und unter der Schirmherrschaft des UN-Sicherheitsrates, der UN-Generalversammlung und vor allem auf der Basis der UN-Charta und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte geführt werden.
Bewertung des Friedensplanes von Jeffrey Sachs
Pessimisten und Berufsskeptiker werden wahrscheinlich sagen, dass dieser Plan, wie alle seine Vorgänger scheitern wird. Dieser Standpunkt ist aber, vor allem angesichts der sich abspielenden Katastrophe nicht zielführend, einmal davon abgesehen, dass ja nicht alle Punkte sofort in Angriff genommen werden müssen.
Zunächst, und das ist aus meiner Sicht das wirklich Neue an diesem Plan, muss Palästina als Voraussetzung für alle weiteren Schritte sofort als 194. Mitgliedsstaat in die Vereinten Nationen aufgenommen werden. Der entsprechende Antrag liegt dem zuständigen Gremium seit nunmehr 12 Jahren zur Entscheidung auf dem Tisch. De facto fehlt lediglich die Zustimmung der USA, damit Palästina als souveräner Staat Mitglied der Vereinten Nationen wird. Wenn es Washington mit seiner ständig erneut gestellten Forderung nach einer Zwei-Staaten-Lösung ernst ist, könnte Präsident Biden das mit seiner Zustimmung zum Beitritt Palästinas umgehend beweisen. Im Anschluss daran müsste eine entsprechende Resolution über den Beitritt Palästinas verabschiedet werden, ggf. separat von den anderen Punkten des Friedensplans. Unmittelbar danach müsste die Umsetzung der anderen Punkte in Angriff genommen werden, als erstes ein Waffenstillstand, die Freilassung aller Geiseln und umfassende humanitäre Hilfeleistungen unter Aufsicht der Vereinten Nationen. Nach der Aufstellung der arabischen Friedenstruppe müssten sich die israelischen Streitkräfte aus dem Gaza-Streifen zurückziehen bei gleichzeitiger Entwaffnung und Demobilisierungen der Hamas und aller Milizen.
Erst dann könnten weitere Verhandlungen zwischen den souveränen Staaten Palästina und Israel unter der Mediation der Vereinten Nationen beginnen, die praktisch von der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und aller Staaten der Arabischen Liga begleitet würden. Im Detail müssten u.a. folgende Themen auf den Verhandlungstisch.
- Endgültige Festlegung der Grenzen im Detail
- Rücknahme der Annexion der Golanhöhen und Jerusalems
- Gesicherte Verbindung zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland
- Beseitigung sämtlicher Sperren, Zäune und sonstiger Barrieren im Westjordanland, und im Gazastreifen
- Klärung des Status der Siedler mit zwei Optionen:
- Zustimmung als jüdische Bürgerinnen und Bürger mit allen Rechten und Pflichten im Staat Palästina zu verbleiben
- Umsiedlung nach Israel
- Unterstellung der Hamas unter die palästinensische Autonomiebehörde und Vorbereitung freier Wahlen für eine palästinensische Regierung
Da davon auszugehen ist, dass Netanjahu jegliche Verhandlungen ablehnen wird, bevor nicht seine Kriegsziele erreicht sind, – dazu gehört übrigens vor allem sein politisches Überleben – muss die US Regierung ihn zu einem Waffenstillstand zwingen. Das wird vermutlich aber nur gelingen, wenn Washington nicht nur damit droht, andernfalls sämtliche Waffenlieferungen einzustellen, sondern dies auch macht. Letzteres ist allerdings kaum zu erwarten, wenn man sich daran erinnert, dass Washington erst am 8. Dezember 2023 eine UN-Resolution, in der ein Cease Fire gefordert wurde, mit einem Veto blockiert hat, obwohl 13 Mitglieder des Weltsicherheitsrates für die Resolution gestimmt hatten. GB als “Appendix der USA” hatte sich enthalten. Auch die Entscheidung des US Außenministeriums vom 7. Dezember 2023 den Kongress mit Hilfe eines s.g. “Government Sale” zu umgehen, um Panzermunition an Israel liefern zu können, lässt am ehrlichen Bemühen der USA, diesen Krieg zu beenden, zweifeln.
Wenn man sich zusätzlich die aktuellen Bilder von gefangenen Palästinensern ansieht, die nur mit Unterhosen bekleidet und z.T. mit verbundenen Augen unter Bewachung durch israelische Soldaten im Sand sitzen, dann weiß man leider auch, was von den Aussagen des amerikanischen Außenministers Blinken zu halten ist, der am 7. Dezember 2023 gesagt hat:
“It is imperative — it remains imperative — that Israel put a premium on civilian protection, and there does remain a gap between exactly what I said when I was there, the intent to protect civilians, and the actual results that we’re seeing on the ground.”
(“Es ist eine zwingende Notwendigkeit und bleibt eine solche, dass Israel alles tut, um die Zivilbevölkerung zu schützen und es besteht immer noch eine Lücke zwischen dem, was ich gesagt habe, als ich vor Ort war, nämlich die Bedeutung, die Zivilbevölkerung zu schützen und den tatsächlichen Ergebnissen, die wir am Boden sehen.“)
Fazit
Die internationale Staatengemeinschaft sollte in einem ersten Schritt auf dem Weg zu einem dauerhaften Nahost-Frieden in einer UN Resolution fordern, Palästina umgehend als 194. Land mit allen Rechten und Pflichten eines souveränen Staates in die Vereinten Nationen aufzunehmen, weil ja erst dann formal überhaupt eine Zwei-Staaten-Lösung möglich wird.
Das wäre die Nagelprobe für die US-Regierung, ob sie es ernst meint mit der Zwei-Staaten- Lösung und außerdem überhaupt willens und in der Lage ist, sich gegenüber Netanjahu durchzusetzen.
Danach sollte umgehend damit begonnen werden, den von Jeffrey Sachs erarbeiteten Friedensplan sukzessive umzusetzen.
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Die US-Regierung müsste Farbe bekennen. Das würden sie tun: für Israel und gegen einen solchen Plan.
De facto unterstützt diese Regierung die israelische Regierung bedingungslos und hat ihnen eine carte blanche ausgestellt.
Die Regierung Israels will um jeden Preis eine Zwei-Staaten-Regelung verhindern, sie hat das auch mehrfach gesagt. Wenn das so ist, dann bleiben aber logisch gesehen nur zwei Möglichkeiten: Vertreibung der Palästinänser oder Integration in Israel und weitgehende Entrechtung. Wenn man voraussetzt, dass Israel als jüdischer Staat erhalten bleiben soll.
D.h. die Richtung heisst: (mindestens) hundert Jahre Krieg.
“Die Regierung Israels will um jeden Preis eine Zwei-Staaten-Regelung verhindern, sie hat das auch mehrfach gesagt. ”
=> richtig.
Wer solche Pläne aufstellt, ist einigermaßen dämlich oder hilflos.
Im Artikel steht, es sei nicht hilfreich, diesen Plan direkt als das zu benennen, was er ist: Unsinnig weil nicht durchsetzbar.
Es wird keine 2-Staaten-Lösung geben, weil Israel und die USA diese nicht wollen. So einfach ist das!
Das einzige Gute an solch einem Plan ist, daß er abgelehnt werden wird und damit die USA als das outen wird, was sie schon lange sind: von Israel beherrschtes Gebiet. Die sogenannte UN ist ein zahnloser Tiger, überflüssig, so wie sich derzeit darstellt, kann weg.
Aber ob das reicht, um der Welt die Augen zu öffnen? Ich bezweifele das.
“Unterstellung der Hamas unter die palästinensische Autonomiebehörde und Vorbereitung freier Wahlen für eine palästinensische Regierung”
Nr. 1 die Hamastanis sind durch freie Wahlen an die Macht gekommen.
Nr. 2 die Hamastanis sind schon ein Teil der Palästinensischen Autonomie!
Nr. 3 Nächste Jahr ist der Gazastreifen unbewohnbar.
Nr. 4 Die Umsiedlung findet dann von der Westbank in den Gazastreifen statt.
Nr. 5 Hamastan/Palästina sind auf der Müllhalde der Menschheits Geschichte gelandet.
1. Korrekt, aber die letzten “freien Wahlen” waren 2006. Die Hamas gewann die Wahlen mit absoluter Mehrheit wurde aber gezwungen mit der Fatah eine “Regierung der nationalen Einheit” zu bilden.
2. Im Jahre 2007 (Beginn der Weltfinanzkrise) vertrieb die Hamas die Fatah-Organisation aus Gaza, in Folge dessen setzte Präsident Abbas eine neue Regierung ein die nur aus Fatah-Leuten bestand.
Die PLO (Fatah-Organisation) regiert seitdem alleine das Westjordan-Land die Hamas alleine im Gazastreifen.
3. . 2008 gab es die israelische “Operation gegossenes Blei” da die Hamas von Gaza aus Israel mit Raketen angriff, also bombardierte Israel Gaza und legte schon damals die Stadt in Schutt und Asche. Scheinbar ist in Israel, Westbank und Gaza immer “Murmeltiertag” d.h. die befinden sich also in einer ewigen Zeitschleife von Gewalt und Gegengewalt. Ist wohl so was ähnliches wie das “Bermuda-Dreieck”
https://www.youtube.com/watch?v=NakJOILAt2Q
Braver deutscher Genozidfan. Ihr könnt den Hals nicht vollkriegen.
Irgendeine Rechtfertigung für den israelischen Terrormord an Dr. Refaat Allarir?
Seine Antwort auf die Ghara “Al-Aqsa-Flut” war,
mit oder ohne Backpulver?
Wenn ich sterben muss,
Du musst leben
um meine Geschichte zu erzählen
meine Sachen verkaufen
ein Stück Stoff kaufen
und einige Strings,
(Machen Sie es weiß mit einem langen Schwanz)
damit ein Kind, irgendwo in Gaza
während wir dem Himmel in die Augen schauen
Er wartete auf seinen Vater, der in Flammen aufging –
und sag niemandem Lebewohl
nicht einmal zu seinem Fleisch
nicht einmal für sich selbst –
sieht den Drachen, meinen Drachen, den du gemacht hast, hochfliegen
oben
und denkt für einen Moment, dass ein Engel da ist
Liebe zurückbringen
Wenn ich sterben muss
Lass es Hoffnung bringen
Lass es eine Geschichte sein
– Refaat Alareer
Märtyrer Prosa für @l aquabrigad
Ich sag doch, dass Du ein ekliger Nazi bist, nicht anders als die Ukronazis, über die Ermordung eines Schriftstellers jubeln und sich aufregen über die bösen Hamasterroristen. Du hättest auch der SS applaudiert bei der “Auflösung des jüdischen Wohnbezirks in Warschau”.
Du langweilst. Und zwar hart.
Ja, es ist hart, mit der Wahrheit konfrontiert zu werden und den Leuten immer weniger ein X für ein U vormachen zu können. Mein Beileid…🤣
Nr. 6: Großisrael wird anschließend von arabischer Seite mit 10 Meter hohen und 4 Meter dicken Betonwänden eingemauert. Natürlich nur zum Schutz der “Auserwählten”. Dann wäre hoffentlich und endlich Ruhe…oder doch nicht???
+++Interessant in diesem Zusammenhang ist das Abstimmungsverhalten der “Weltgemeinschaft” zum Waffenstillstands-Antrag Ägyptens in der gestrigen UN-Vollversammlung+++
153 Länder haben den Antrag unterstützt. 10 Länder, incl. USA und Israel, stimmten dagegen. Darunter solche “Schwergewichte” wie Mikronesien, Papua, Paraquay, Liberia, Guatemala und natürlich Österrreich.
23 Länder enthielten sich, so auch gemäss der wertebasierten Aussenpolitik ganz mutig Deutschland. Das wiederum wurde von Anette Dowideit vom Journalisten-Netzwerk “Correctiv” im Morgenmagazin der ARD sogleich kritisiert. Gerade weil die USA beginnen würden, etwas von Israel abzurücken, müsste Deutschland Netanjahu & Co den Rücken stärken, so Dowideit. Bleibt die Frage: Darf irgendwo in den deutschen Mainstream-Medien auch kritisiert werden, dass sich Deutschland einem humanitären Waffenstillstand in Gaza verweigert?
Das Morgenmagazin wurde 2022 nach langjähriger Nutzung bri uns zuhause abgeschafft.
Dass Anette Dowideit so spricht wie sie spricht, ist verständlich: sie kommt ja von der “Welt” und ist da hündische Folgsamkeit israelischer Politik Firmenlogik.
Interessant ist jedoch dabei schon, dass tendenziell die USA krititisert werden, dass sie in ihrem Vernichtungswillen für die Liebhaber:&_Innen uneingeschränkten Umbringens nicht konsequent genug sind! So eine “Dame” sollte man sich merken.
Man könnte jetzt Spekulationen darüber anstellen, wo sie in den Jahren 1933..45 gestanden hätte, wäre sie bereits am Leben gewesen.
Ein freier und unabhängiger palästinensischer Staat braucht zur Sicherung seiner Unabhängigkeit und seiner Grenzen eine starke Volksarmee. In diese neue Volksarmee sollte der gesamte palästinensische Widerstand aufgenommen werden. Als wahre Volksarmee müßten die palästinensischen Selbstverteitigungstreitkräfte nicht nur über moderne Waffen, sondern auch über Fabriken verfügen um sich so am palästinensischen Wiederaufbau beteiligen. Diese palästinensischen Selbstverteidigungsstreitkräfte hätte auch die Aufgabe freie Wahlen in Palästina zu sichern.
Ziel wäre ein arabisches Militär- und Zivilbündniss um die mehr als 800jährige Unterdrückung der arabischen Nationen durch die White Supremacy zu beenden.
800 Jahre kämpfte die IRA für ein freies Irland. Der vietnamesische Befreiungskrieg war da mit 25 Jahren vergleichsweise kurz, selbst China brauchte 200 Jahre um die westlichen Kolonialherren zu vertreiben und ein freies und modernes China aufbauen zu können.
Massenterror und Genozid war schon immer die Methode der Imperialisten.
um es mit Brecht zu sagen ‘die Verhältnisse, die sind nicht so!’ Und unsere ‘Freunde’ habens historisch gesehen nie besonders eng mit den Menschenrechten gehalten! Was ist eigentlich mit Guantanamo? Hat sich das jetzt als nützliches Konzept auch im Gaza als ‘humanitäre Hilfe’ etabliert? ‘Auge um Auge, Zahn um Zahn’? Gut, dass es noch Augen gibt, die sehen und Zähne, die beißen!
Dieser Vorschlag zeigt was für ein Elfenbeinturmbewohner Sachs aus Wien ist – und Hübschen als ehemaliger deutscher Beamter sowieso.
Die hunderttausende Siedler kann man nicht ohne Gewalt aus den besetzten Gebieten rausholen, zumal sie der Teil der israelischen Gesellschaft sind, die die Waffen haben. Sie sind militant und rassistisch. Damit scheitert auch eine arabische Friedenstruppe. Das Ergebnis wäre das Gegenteil von Frieden. Ein palästinensischer Staat scheitert an vielen systematisch von der israelischen Regierung aufgebauten Hürden, z.B. kontrollieren sie die Wasserrechte. Sie kontrollieren alle Waren und Personen an den Grenzen der besetzten Gebiete und auch Ägypten und Jordanien, die ähnlich abhängig von USA sind, stimmt sich mit ihnen ab. In der Regierung in Israel sind seit längerem radikalste Vertreter der Siedler.
Es ist nicht nur die USA, die verhindert. Der internationale Gerichtshof in Den Haag könnte Klagen der Palästinenser annehmen. Das tun sie aber nicht. Gemeinden in Deutschland könnten Friedensaktivisten auftreten lassen, auch wenn sie einen Brief von der Israellobby bekommen. Das tun sie aber nicht.
Die Zweistaatenlösung ist die Ausrede derer, die auf das Existenzrecht von Israel pochen. Wer in diesem Denken verhaftet ist, dem sind die Palästinenser in Wirklichkeit egal. Er sorgt sich vielleicht höchstens um sein Ansehen, wenn die Schreckensbilder zu offensichtlich werden. Aber es gibt auch hier im Forum Poster, die offen wie die Zionisten ihren Hass auf arabische und muslimische Untermenschen ausleben, die nicht einmal diese Scham haben.
Man kann das Thema ganz anders angehen – einfach auf das Geld schauen, dann wird klar, was im Hier und Jetzt passiert:
Nehmen wir einmal an, dass z.B. die 14000000000 $ Israelhilfe, gerade im Kongress der USA beschlossen, für Bomben und weitere militärische Rüstung statt dessen an die Palästinenser pro Kopf ausgegeben würden. Gleiches konnte man auch in Afghanistan oder Irak durchrechnen oder in Vietnam und vielen Orten, wo die USA Krieg führte. Die Menschen an diesen Orten wären sehr reich geworden. Unsägliches Leid, Millionen Tote, noch viel mehr zerstörte Existenzen wären vermieden worden.
Aber wir wissen alle, genauso wie bei der angeblichen Griechenlandhilfe, dass das nicht so läuft. So funktionieren Imperien nicht. Das Geld fließt zurück zu Banken, Aktienbesitzern, Angestellten, an Gemeinden als Steuern usw. Die unter den Gebäudetrümmern getöteten Kinder und Erwachsene in den zerbombten Gebieten, die die ohne medizinische Hilfe oder direkt sterben, einen grausamen Tod sterben eingeschlossen, all die Toten und Verletzten, sind in dieser Realität, im Hier und Jetzt der Preis für diese Geschäfte. Größere Schlachtereien wie Vietnam oder Nordkorea (die absichtlich vergessenen 6 Millionen) zeigen, dass unsere Mächtigen in Wirklichkeit nicht nur zehntausende Menschen gerne opfern, sondern auch kein Problem haben Millionen Menschen zu opfern für ihre Herrschaft und einträgliche Geschäfte.
Deutsche haben die gleiche Behandlung erfahren wie viele Opfer anderer Bombardierungen durch die USA. 600.000 Tote gab es mindestens unter der Zivilbevölkerung. Mittelalterliche Städte wurden systematisch mit Brandbomben angezündet und verbrannt. Aber das ist längst vergessen. Denn heute wähnt man sich wieder auf der Gewinnerseite, die natürlich Unter- und Unmenschen wegbombt und darüber triumphiert.
Durch das Ende des Apartheidstaates in Südafrika wissen wir, wie mit diesem Problem ungegangen werden könnte. Sie wurden boykottiert, es gab kein Geld mehr und sie wurden ausgeschlossen von internationalen Veranstaltungen. Solange die EU und USA das nicht tun mit Israel, wird sich nie etwas ändern. Es bräuchte gleiche Rechte für alle und eine reconsiliation commission. Solange eine Mehrheit in Israel dazu nicht bereit ist, solange es keinen massiven Druck auf sie gibt, werden wir ewig von der Totgeburt “Zweistaatenlösung” hören, die nie eintreten wird. Die Existenz von Israel verhindert jede Zweistaatenlösung.
Die Wahrheit ist, dass die USA und EU gar nicht die Absicht haben so ähnlich wie gegen Südafrika vorzugehen. Sie könnten locker das militärische Vorgehen von Israel stoppen. Sie liefern die Bomben und das Material dafür. Sie bezahlen das. Sie haben aber beschlossen, alle Menschen, die einem zionistischen Israel im Wege stehen mit Gewalt, Genozid und ethnischer Säuberung von der IDF beseitigen zu lassen.
Es werden weite Teile von Gaza zerbombt und dann wird von den “Humanisten” hier ein Waffenstillstand gefordert. Als ob das etwas ändert, als ob das die nächste Bombenattacke verhindert.
Das ist die reale Welt in der wir leben und nicht erst seit gestern, sie ist gar nicht so unähnlich zu der Welt in der Hübschen und Sachs sich bewegen:
Lloyd George At Zionist Dinner (AP)
https://www.youtube.com/watch?v=jr82F8kgP4M
Es ist die Welt, wo Kissinger als großer amerikanischer Diplomat gefeiert wird.
“Die Wahrheit ist, dass die USA und EU gar nicht die Absicht haben so ähnlich wie gegen Südafrika vorzugehen. Sie könnten locker das militärische Vorgehen von Israel stoppen.”
Tun sie aber nicht. Und deshalb ist Israel das geworden, was Moshe Dayan schon vor Jahrzehnten angeraten hat: “ein tollwütiger Hund, zu gefährlich um ihn zu belästigen.”
Wann er wohl anfängt, seine Herrchen zu attackieren?
Zitat Lloyd George: “Barren and malarial swamps have been converted into happy, healthy and fertile settlements.”
“Unfruchtbare und Malaria-verseuchte Sümpfe” sind dem Suffkopp also im verdorrten gelobten Land begegnet.
Ansonsten natürlich Zustimmung.
Nach dem Gespräch von Herr Florian und Herr Moshe gestern, ist es für mich ersichtlich, das eine zwei Staaten Lösung für die Palästinenser mittlerweile Blödsinn ist, da ihr winziger “Staat” in Schutt und Asche liegt und vorraussichtlich kontaminiert ist.
Es könnte ein totes Land zur Verfügung stehen, aber niemand kann das bewohnen.
Dann bleibt nur noch die Einstaaten Lösung übrig, oder ein Exitus für die Palästinenser.
Wie sich dann der rest der Welt sich gegenüber ‘Israel’ (Staat ohne eine Verfassung) verhält, bleibt abzuwarten.
Eher wird jeder einzelne Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland umgebracht. Nachdem das seit Jahrzehnten straflos klappt, wird man sehen wollen, wie weit man damit gehen kann.
Guter Plan! Davon profitieren alle, Palästinenser und Israelis.
Der Haken: am nächsten Tag steht die Hisbollah auf dem Golan und feuert nach Israel. Wie schon aus dem Irak, dem Libanon und Jemen. Einfach ohne die betreffenden Staaten zu fragen, schießen die Milizen ihre Raketen ab.
Sachs ist der Klügste aller Amerikaner und es ist durchaus richtig, ihn zu fragen. Aber warum ist auch er nicht in der Lage, den Elefanten im Raum wahrzunehmen?
Israel?
Ein bekannter US General meinte: “Nethanjahu is the Führer”. Das klingt hart, aber möglicherweise hat dieser Mann recht. Denn ein skrupellos Massenmörder ist er ja heute schon.